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Dresdner Nachrichten : 25.08.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188308252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-08
- Tag1883-08-25
- Monat1883-08
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.08.1883
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ktltgrapijtudr<Z1ptcht BerllN'DreOvcn. »tritt Blatt eiliLct!» tllnltch »ich 7 Uhr t. d. Si»ld.: L'.-ircc:»»- 13. Rronnem-alcpccto Lit-IlN-»,,!,», 7 Mark k-v Vlge., durch die Pall L Mark 75 Pß,t lLumm- >0 Pia». Vür die Rlickzaic etnarlandler Ma« emtrrtdt« mach, lim dir uted«tt»» vichl ucrdiiidltch^ «nnonrti, lür u»» »elimen an: h Die Aiinmren-Biirkaurv.Kant«»- «<«>» » lvi>«I»k! — IIu««» M»N-i — raud« »«»mp.,- Invaltdeiida«»! — Mauer tt, «ariitzi — Stab. M»I> ,n Mqadednrg; — S. «ar« » <l». In Halle; — Ltelner iu Hauch,,,». TageSkalt für Politik, U»ter!ialt«n«,GrschäftsvtrktIir.Lörskubrrlcht,^rem-mlifte. rernfortch-Stellra Rr 11 (Allst.) u. SSL (Neust-! 8"s«ra,e werden Marienürate 17 des Nach,,,. 3 Uhl anaenommen, ConniagS birMitlcgdlllUdr. In Rcusiadi nur an Wochentagen: -r. Itlostcrgaise Ne. b5loNachm.tiU>7e. — Die einchailiae Pcüi,c„e tos>!t 17 Ps- lllnftrlandl die .geile 33 Ps. (iinc Garannc tür dat nachu- tägige Erscheinen der Inserate wird «,chr gegeve». 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Oe8cti1lt't«. unä ^»iitobUvIler elsseve, »'»In lltui, al8i vAuzitdilelior, 81rurreu, < ur»».u6UtIn r, Alemollulp, ^ii<turen>»Ro!le»', keikUfln'r, ^<»plr' UcUvr ^VecUdtlenzililtUt I« r. >Vir voi^l lulon lür (lonlodiiElior <1is I'ttkoitt^t.pioro un i ^urnndiieu lür rf.Iido l^n'oünäo. ^UL^üdrlicdo iüULt.iNo I'roj.-i!n,l6u vorüvlt uÜ!/o/rodou ulu.Ii LUäN'Ails trunno vor-unäd. ir»r«r«,, ichitl»»«;. lUtidilli li, >Vll8Üi uller>etr. 211» «. 8»i»Irie»!cti'. <i um ?>»d1i»lu<r vberdemüell »red MLL88 in dokrinntvr tri6oii08or Kerrell-Vlisllie-Flll'll!': Htto PoWlll ZtllÄs., ^.ustuinunF Wilsdriiffkrstrtilie 16.1. El. (wolsschluchl.) Nr. 237. 28. ZllhkMS. Ausl-re: 38,000 Srpl. j Aussicht«: für den 25. August: Mäßiger Nordwestwind, verän derliche Bewölkung, keine oder geringe Niedcrschl., Tcmp. warm. Dre-den, 1883. S0MIllVt»S, ZS.ANg. Seraniwortlicher Redakteur sür P»616chk8 vr. Emil Liiere» in Dresden. Einstweilen stellt eS so aus, als ob das „Scssiöncheu" dcS Reichstages mit 2^-3 Tagen abjumachen ist. Tie Einieitungsgeschäste kann man bei gutem Willen im Handumdrehen abwickein: die Präsidiumswahl ist ohne Stimmzettel im Wege der Acclamation glatt zu erledigen. Aus das Bclsern der Fortschrittler und Freihändler gegen das wiederholte Präsidiren Ackcrmann'S ist nicht viel zu geben. Wohl wird die vielbesprochene Hamburger Sviritusclausel einige Debatten Hervorrusen; aber nach etlichen Stunden Erörterung wird auch die Flamme dieses Spirituslämpchens erlöscht sein und der spanische Handelsvertrag hat die Genehmigung cller Jactorcn der Geschgebung erhalten. Damit könnte der Reichstag seine Eintagssliegen-Existcnz beschließen. Möchte cs doch so kommen' Ein gewisses Etwas warnt aber vor allzugrober Vertrauensseligkeit. Man munkelt von allerhand Ucbcrraschungcn, die bevorstchen. Der „stöln. Ztg." hat Jemand einen Floh ins Lhr gcicht, daß dem Reichstage auch eige neue Militärvorlage zugchen könne. In Frank,eich ist nämlich viel davon die Rede, eine „Probemobilisirung" längs der deutschen Grenze auszusührcn. Als Gcgenzug solle in Deutschland auch eine „probeweise" Mobilistrung zweier Armee-EorpS erfolgen, der Reichstag das Geld bewilligen und der Effekt werde sein, daß die Franzosen ihre Probeinobilisirung unterließen, dann unterbliebe auch die unselige. Mit solchen Dingen soll man nicht scherzen. Eine Mobilistrung blos „zur Probe" wäre in Drutschlanv ein ganz ungewöhnliches und sehr ernst aufzusassendes Unternehmen. Mobilisirt ist leicht, das Demobilisircn könnte sich in bedrohliche Länge ziehen. Wahrscheinlich verdankt der Einfall des rheinischen Blattes seine Existenz nur dem Eombinationsbedürsniß eines Journalisten. Gerade die deutschen Zeitungen sollten sich aber bitten, daü Publikum zu alarnnrcn. Es wird im.ner zum Ruhme der deutschen Presse gereichen, Laß sie die provocirendsten Hehartikel der französische» Zeitungen mit großer Geduld, Festigkeit und Würde im Gefühl deS Rechtes und der guten Sache ertragen hat. WaS über die Vogesen hcrüberschallte, erweckte bei »nS kein Echo. Die viel besprochene Verwarnung der französischen KricgSschreicr durch die „Norddeutsche" machte von dieser consequeiiten festen Haltung keine Ausnahme. Man will deutscherseits erkennen, ob die französische Regierung die tirast oder auch nur den Willen hat, den Hetzereien entgegcnzuiietcn. ES wird sich dann ergeben, woran wir mit den Franzosen eigentlich sind. Tie Preßfreiheit der Franzosen cinzuschränken, kann uns nicht einfallcn. Wenn sich die eigenen Minister, wie Fcrr» und Ebattcmcl- Laeour. ja der Präsident Gröv», so ost den erbittertsten und u as losesten Angrisse» aufgesetzt sehen, so fahren wir nicht auS der Haut, daß der „patriotische Zorn" der Franzosen, sobald er sich gegen uns kehrt, mitunter groteske Formen anniimnt. Dem Tmtäus der Resanche, dem Patriotcirliga-Dichter Döronlsdc, räumen wir gern die weiteste dichterische Freiheit in den Ausdrücke» ein; selbst gehässige Schmäbungen ernsthafter Blätter lassen uns kalt und wenn tadmond Magnier, der Ehefredaetonr des „Evenement" den Elsässern zürnst, „Ein Tag wird kommen, da wir unser Blut mit dem Eurigen zu Eurer Befreiung vermengen und die Knochen Bismarck's darov in seinem verfaulte» Lci,bentuchc erbeben werden" — so s'ag,n wir nur, ob die Robluit und der unslätbigc EunisimiS dieser Sprache wirklich sich nicht schämten, sich der eleganten und graziöse» Sprache Moliare's und Raeine's zu bedienen. Bedenklich wird die Sache nur dadurch, daß fast alle Zeitungen Frankreichs, die der republikanischen, ivie der monarchischen Pnrteien. sich in solchen Hetzereien gefallen. Via» muß hcllcianl austacbcn, wenn die Pa riser Preise sich stellt, als ob sie niemals ein Wässerchen getuibt batte und unS der Provokationen beschuldigt. Nein, mit Ausnahme des 'I'omi'8, der llöbnt^ und dcS I'„rl,u»ont gefallen sich alle frn»- zbnichen Zeitungen seit Jahren darin, u»S z» beleidigen. Sic wissen cs gar nicht mehr, wenn sie cs timn. Wenn sie jetzt Ein kehr in sich halten, dann um so besser. Daun war die Verwarnung der „Normdcutschen" sehr zeitgemäß. Zeitgemäß war sie auch noch nach anderer Ricbinng. Sic stillt in eine Epoche, da sich eine leise, kaum merkliche Verschiebung der politischen Konstellation Europas vorbereitet. Es findet jetzt eine augenfällige Scheidung der Staaten der Bnlkanhalbinscl statt, in solche, die nach Deutschland-Oesterreich und solche, nach Rußland gravitircn. Olme Rußlands Äundes- gcuossenschaft ist Frankeich obnmäcbtig. Hat man in Berlin eine Annäherung beider Reiche erkannt ? Dann batte der Artikel der „Norddeutschen" Len Zweck, Frankreich rechtzeitig und che cS Ver- pilichtnngen aus sich nimmt, vor einer abenteuerlichen Kriegspolitik zu warnen. Dir Nachrichten aus Ostasten sollten allerdings genügen, den Thoteiidrang der Franzosen etwas abzukühlen. Sie haben soeben die schönsten Schläge bekommen und der angebliche Sieg ihres Obersten Badens bat sich in eine ganz empfindliche Niederlage ver wandelt. Abermals ist ein Ausfall der Besatzung von Hanoi miß glückt. Das erste Mal wurde der Kommandant Rivwrc mit einem Tbcile seiner Mannschaften ausgencbcn, setzt ist der erneute Aus- tail ebenso »nglückiich verlauten. Tie Lage der in Hanoi ein- geschiosscncil Franzosen hat sich somit erheblich verschlimmert. Wenn das schon bei den „schwarzen Bannern" in Tonking passirt, wiewirv ein so ichwieugeS Unternehme», wie die Expedition gegen Huö. die Hauptstadt des Kaisers von Anai» enden ? Und nun gar noch ein Krieg mit China! Man wird bald lesen, daß cü patriotische Pflicht sei, die srnizösilche Eine wieder herznstcllcn, damit nimmt die ost- asiatische Ervcdition immer größere» Umfang an. UnS kannS ganz recht sein. Um so ihörichter aber ist es von den Franzosen, gleich- zeilig a'-.'b st, Europa mit dem Kriegsfeuer zu spielen. Die Minii'lerloiiscrciizcii, die m Wien unicr dem Vorsitz deS Kaisers bezüglich der Vorgänge in Kroatien abgehallen wurden, icheinen den Ungarn die Auge» geöffnet zu haben, wohin sie niit ihrer übermntlngen Bcbandlung der nickst magyarischen Länder kommen. Die unganfch-kroatnchc Wapvensrage io» ihre Lösung durch ei» Gesetz in dem Sinne finden, daß daS gemeinsame Wappen gar keine Anstchnit erhält. Das bedeutet alfo ein Eiulenkcn des magyarischen HerischastSgelüstes. Die i» Agram abgerissenen un garischen Wappenschilder werden „vorläufig" nicht wieder angebracht. Die Kroaten erblicken in ihnen nur Gcßlerliüie und wenn auch die Ungar» Regimenter über Regimenter nach Kroatien garnisonire», so reize» sie damit nur das ohnehin empfindliche Nationalgefühl der Südslaven auss gefährlichste. Sie leisten damit nur der Her stellung eine« geeinigten „Drcilönigreichcs des heiligen Zwonimir" Vorschub. Die Kroate» lassen sich nicht durch Bayonet'e einschüch- teru, ihr Widerstand gegen die Magnarisilungstendenzen ist eln- müthig und eS wird auch den Deutschen in Ungarn und Sieben bürgen zum Vortbeil dienen, wenn der liebe Gott der magyarischen Ziege nicht den Schwanz zu lang wachsen läßt. Neueste Telegramme der „Dre-duer Nachr." vom 24.August. Bert in. Zwischen den fortschrittlichen und sccessionistischen Abgeordneten finden Besprechungen darüber statt, wie das Zustande kommen des spanischen Handelsvertrages zu hintertreiben oder doch auszukalten sei. — Die hiesigen Blätter besprechen den Tod Cham- bord'ü meist im Tone der Konversation: nur das „Bert. Tagcbl." tagt Folgendes: Die Verschmelzung der Legitimisten und Orleanisten bedeute rmmelbin eine Gefahr sür die sraurösische Republik. K ö l». Bei einer Schwimniübung mit vollständigem Anzug, welche eine Abthcilung einer Compagnie des 5. rheinischen Infan terie - Regiments Nr. 65 iin hiesigen Hafen ahhielt, ertranken ein Unteroffizier und vier Mann. Nt ü n ch e». Beim Baue des neuen KönigSschlosseS aus der Insel im Herren - Chiemsee stürzte ein zu schwer belastetes Gerüst zusammen, wobei 23 Arbeiter getödtet und 16 andere schwer ver wundet wurden. Wien. Einer Meldung aus Gastein zufolge werden Fürst Bismarck und Felbmarschall von Mantcusfel daielbst am 1. Sco- tenrber cintrefscn. — Der Kaiser begrüßte den König von Rumänien persönlich bei dessen Ankunft aus dem Bahnhofe. — Die Lötung der kroatischen Schwierigkeiten in der gemeinsamen Ministerconsereiiz erfolgte durch einen Eomvromiß zwischen dem ungarische» und kroa tischen Standpunkte. Die Thatsachc, daß der Banus Pejacsevich im Amte bleibt, gilt als Beweis, daß mit der kroatischen National- partei eine Versöhnung gesucht wird. W i e». Als Gras Ehambord verschied, waren alle in Schloß Frohsdors weilenden Fanritienglieder um den Sterbenden versammelt. Als der Eintritt des Todes konstatirt wurde, brach die Gräfin Ebambord ohnmächtig zmammcn und mußte auS dem Sterbezimmer getragen werden. Sofort nach dem Ableben des Grafen traten, dem Gebrauche entsprechend, der ehedem beim Ableben der französi schen Könige geübt wurde, die Kavaliere und Diener de?, Hofhauv- baltes an die Leiche heran und küssten die Hände des Verstorbenen. Graf B.rrdi, der Nene des Verstorbenen, drückte demselben die Augen zu. Dann knieten alkcc Anwesenden zum Gebet nieder, während die Glocken, welche geläutet wurden, die Todeskundc nach außen trugen. D>e Bewohner der Umgegend, bei denen Graf Elianrbord lehr beliebt war. strömten masscnnaft herbei und ver richteten ihre Trauerandacht. Tie telegraphische Mittheiliing vom Tode Ehambord's wurde sofort dem österreichischen Kaiscrpaare gesendet, welches telegraphisch der Wittwe kondoiirte. Im Laufe des Vormittags trafen zahlreiche Telegramme aus Frankreich und von europäischen Höfen ein. Die Sterbesakramente hatte der Ver blichene gestern Nachmittag von dem Schloßkaplan empfangen. Der Leichnam wird in Frohsdors einbalsanrirt, dann nach Görz über- gcsührt und dort in der Familiengruft bcigesctzt werden. Frohsdors. Nach schweren Leiden ist am Frei - tag srü!> 7' rUhr d er G r a s v o n E ham b ord gcstor - b e n. kMit ihm stirbt die ältere Linie der sranzösischen Bourbonen aus. Er war als Sohn des am 23. Febr. 1820 ermordeten Herzogs von Bern am 20. September desselben Jahres geboren. Obgleich Kar! X. im Jahre 1830 zu seinem Gunsten auf den Thron von Frankreich verzichtete, musste er doch seiner Familie in die Ver bannung folgen. Nach dem Tode des Herzogs von AngouILme, rnr Jabre 181t, legte ec gegen die Tunaslie Ludwig Pliiiipp's Verwahrung ein und nahm Incnauf den Titel eines Grafen von Ebambord an. 1816 veimäblte er sich mit der Prinzessin Therese von Modena und hat seine» ständigen Wohnsitz sciidem in Frohsdors bei Wien genabt. 8,'ach 1871 lehrte er dahin zurück und erließ als.Heinrich V. eine Piollnmaticn. Seitdem ist er wiederholt mit Proklamationen bcrvoigeircien). London. Tic „Tailn News" bcsvricbt den Artikel der „Norddeutschen Allgemeine» Zeitung" und erklärt ein Bündniß zwischen England und Frankreich gegen die cevtialcn Mächte des Koniilienks lür unmöglich; ein Bündniß zwischen England, Frank reich und Rußland gegen Deutschland, Oesterreich und Italien sür gleichfalls unmöglich. England habe von Deutschiand und Oester reich nichts zu fürchten. Lo » do n. Die „Times" polemisirt scharf gegen den Artikel der „Norddeutschen" und bezeichnet denselben als grobe, vorsätzliche Beleidigung (!) Frankreichs. Wenn Dcutichlans gerechte Ursachen sür Beschwerden zu babeu glaube, bättc es dieselben der sranzösischen Regierung aus diplomatischem Wege (?) unterbreiten sollen; aber eine uuballbnrc (?) Beschuldigung zu erbeben in einer Sprache, die dazu angellian sei, die srainöstschc Regierung zu verwunden, zu demüthigcu und zu dic-krcditire»: das sei eine 'Ausschreitung gegen de» Anstand und die Höflichkeit, welche im Verkehr der Nationen als Richtschnur dienen sollte. Die Berliner Börse verlief gcschäftSlos. Von auswär tigen Plätzen lagen keinerlei anregende Meldungen vor. London ist durch Baisse der amcriknnischcu Bahnen verstimmt, Paris matt, Wien still. Tie Kourse schwächten sich hier nirgends, bedeutende spekulative Banken bat'cn nur mäßigen Verkehr, Karsabanken waren ganz still, Kouric kaum verändert. Franzascn, Lombarden avancirten anfangs, wichen aber kvätcr wieder. Andere österreichische Aabnen leblos. Lcsterreichische Prioritäten schwächer. Von derttsckcn Babncn erfreuten sich nur Ostpreußen hervorragenden Interesses: sie gewannen bei lebhaftem Verkehr 1 Pro;. Bergwerke geschäftslos, vorwiegend etwas schwächer. Industrien im Durchschnitt gleichfalls abgcschwächt. Rüsten stark angebotcii. nackigebend, angeblich wegen der Lage in Bulgarien. Ungarische Goldrente fest. Deutsche Anlagewcrthe waren ruhig und fest. »»«»Nur» ». »»., 2«. Nullst, «den»», «red» rLl- ,. S>act«d»d» S7l' ». S»«> dordcn IS>n». S0er Loose —. Lek. kllberren!« —. Napnrrcnte —. »ollzler 2d2>.. cellerr. Veldrenie —. «»/, u»«. «o!drei.te 7d>/,. 77er Russen —. ever Nullen — L.vrlenionleid« —. Reuesle »u,«r. »«sdenlr'de . .7. crlenlenleide —. u»««r lvadlerrenle —. TItcont» —. »«»»ler»oiidorddobn Mc.rieiid rc,.:»',' v«r>». er. riusiuss. cEckliill.s Reine 7»,77. LuleNi« lvs.20. IloNener »o.eo.' kwal-doim I-7I.2L Lombarden 723,75. du. Prlorllölen 203. ctoddter 757. Oeslerr. Aoidr eure 55»,,. Llill. Vor«« IVrodiiltei», 24. Nujiusi. lkchluti.r Vesze» klugusi S5/a. Nuuembe,- gebruar S7.<0, dcdoupiel. ClNr»«» Auc.»s> 52/0 . Jai'UI».AVuI 52.VS, rulpü. Alibi» Nupusl 7S.75 ?onunr-?>vri> SI.75. belmudlel. >«sr»r»«w evrodiiltein. 21. August. cLchlutr. Welzen Nooeiuder 777, rusjsti. Ro,«e» ceioder >75. mall. R»udo» ««»ireldemarkr). 2« Auousl lSchluD Welzen rulchsl. Mehl. Haler lriige, Slbscir l—L Sch. Neurer, andere» lest. Wetter: PprachtdoN. Lokales and TSchsischkS. — Heute Vormittag degiebt sich Se. Majestät der König über Baselitz zur Besichtigung der bei Großdobritz concentrirten Reiter brigade, wahrend kommenden Montag die Besichtigung des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 in Zwickau und Tags dararrt des 3. Jnsanteric-Regimcnts Nr. 102 in Zittau durch Sc. Ma>estäb erfolgen wird. — Se. Majestät der König Karl von Rumüuicu wurde bei seiner gestern Morgens erfolgten Weiterreise nach Wien vom Körrig Albert bis zur Bahn geleitet. Vormittags kam sodann König Albert nach der Stadt und »ahm im Residenzschloste die Vorträge der -Herren Staats,,rinistcr u. s. w. entgegen. — Sc. Ercellciiz Herr Staatsministcr v. N o st i tz - W a l l w itz ist wieder hier cingetrosscn. — Ihre Maj. die Königin hat dem kürzlich sür Meißen gegründeten Kranken- und Sterbekasscnvcrcin sür Frauen und Wrtiwen ehemaliger ehrenvoll verabschiedeter Militärs aus Ansuchen gestattet, daß derselbe den Namen „Carola" führen darf. — Ein größerer amtlicher Artikel im „Dr. I." bringt die Mylauer Katastrophe zum Abschluß. Nach Erzählung des Unalüekssalles und genauer Beschreibung des verbängnißvollcir Fahrstuhls gelangt der amtliche Artikel zu dem Resultale, daß. da ein Verschulden »rgend Jemandes an dem Unfälle nicht bennzeigt ist, die König!. Staatsanwaltschaft zu Plauen die Einstellung der Erörterungen verfügt trat. Die Grundursache des Unglückssallcs ist unaufgeklärt geblieben, von Neuem wurde der Beweis geliefert, daß der menschliche Geist nichts Vollkommenes zu schassen vermag, daß beim Zuiammcntressen ungünstiger Umstände, wie solche häufig weder vorhergesefien, noch nachträglich sesigesteilt werden könne», auch die beste Maschine versagt und daß es auf diesem Gebiete eine absolute Sicherheit nicht giebt. Gerade;» ausgeschlossen ist aber durch die Ergebnisse der Untersuchung, daß von dritter Seite, sei es unabsichtlich oder absichtlich, die Störung des Mechanismus erfolgt sei. — Unter Führung des Gencralquartiermeistcrs Grafen WaIVer se e findet augenblicklich eine Inspektionsreise durch einen Tbeil Oberfrankens der sächsischen Herzogthümer und dem Reg.-Bczirk Erfurt statt. Daran nehmen 36 Gcneralstabsofstziere Theit, Preußen, Bayern. Sachsen u. Würtemberger. Von Sachsen befinden sich darunter die Hauptleute v. Fricsen - Miltitz und Aufschläger. Die Herren sind berefts in Bamberg ringetrofsen. — Den sächsüchen Sozialdemokraten ist seiten der Ecn- tralstelle in der Schweiz die Weisung zugegangen, bei den bevor stehenden Landtagswahlen die Kandidatur eines Vertreters einer anderen Porter weder mittelbar noch unmittelbar zu riirter- stützen. Schwer genug wird's manchem Sozialdemokraten fallen, dieser strikten Weisung riachzukommcn. Leichter kommt cs ihnen jedenfalls an. unbcseheiis für diejenigen Kandidaten der eigenen Partei zu stimmen, die ihnen von dem geheimen Walillomiiee in der letzten Stunde namhaft gemacht werden. Schon jetzt ist die Wahlagitation unter den Sozialdemokraten sehr rege; die mamrich fachen, zur Absprechung ariderer als mit den Wahlen zusammen hängenden Gegenständen eiirbcrufenen Versommlungcn dienen dazu, daS Gefühl der Zusammengehörigkeit der Pattei zu bestärken und für die Larrdtaaswahlen Vorbereitung zu treffen. In den letzten Tagen vor der Dahl ermattet man eine große Kraftnußerurrg (Aris che,lung von Programmen und Flugblättern aller Art und dergl. Agitationsnrittel.) I» Bezug auf Organischen, Zusammeirsossen der Kräfte und Amtiren kann man der sozialdemokratischen Partei das Prädikat der Vorzüglichkeit nicht versagen ; sie geben darin allen anderen Parteien Etwas auf und dies umsomehr, als die Ordnungs parteien abermals das Bild der Uneinigkeit, Zersplitterung und gegenseitiger Bekämpfung bieten. — Der Allgemeine Sächsische Lehrervcrein gedenkt eine etition an den nächsten Landtag um tlieilwcisc Revision des olkSschullchrer-Pcnsionsgcsetzcs sür das Königreich Sachsen vom 31. März 1870 zu richte». Die Petition gipfelt darin, daß die Pensionsbeiechtigung der Volksschullehrrr mit vollendetem ersten ständigen Dicnstjahrc bez. mit dem 25. Lebensjahre beginne, und daß die Minimalpension von 33' 3 Proccnt des letzten Ticiisl- gehalteS auch jungen, cmcritirtcn Lehrern gewährt werden könne. Ferner aber, daß vom'cisüllte» 17. Dienstjabre ab die prozentualen Lebrerpensionen mit den sür die Stnatsdieucr durch das Staats- diener-Pensionsgesctz normirten aus gleiche Höbe kommen. — Die Herbslübungen der kombinirten 1. königl. sächs. Infanterie-Division sollen bekanntlich bis zum 13. September in der südöstlichcn Lausitz stattfinden und zwar wird sich das Manövcrfeld von Zittau östlich »ach Hirschselde, Ostritz, Reichenau und Bcrnstadt erstrecken. Sink eben diesen Gefilden haben in den Tagen der Vorccit wiederholt wichtige militärische Aktionen sich vollzogen. Es sei nur daran erinnert, daß einst im Hussitenkriege die Schaaren des Wenzel Libnk in diesem Umkreise Schrecken verbreiteten, daß im 30jährigen Kriege wiederholt Kroaten und Panduren mit Blut und Asche die Pfade zeichneten, auf denen sie dies Gebiet plündernd durcheilten, und daß auch der ernste Schwcdenkönig Karl XII. die nördlichen Grenzen dieses Gebiets streifte, als er seinen kühnen Einfall ins sächsische Erbleich seines bitter gehaßten Gegners, des Polenkönigs August des Starken, unternahm. 'Aber nie dröhnte dieser Boden gcwalligcr unter dem eisernen Tritte schlagfertiger -Heere als rm Jahre 1757, als hier der bei Colli» so schwer getroffene Preußenkönig die ersten nachdrücklichen Versuche machte, seine ucu- gesammelten Streitkräste an der siegreichen österreichischen 'Armee, die ihm, viel zu langsam und unentschlofic» sür ibren eigenen Vor- thcil, rrachgcrückt war, zu erproben. Zwar war die österreichische Macht dem König zu gewaltig, und deren Position zu fest, als daß er gewagt hätte, dem Rathc Wintenclds folgend, derselben eine offene Feldschlncht anzubietcn oder eine solche von ihr zu erzwing:», aber seine klugen Bewegungen verfehlten ihre Wirkung kcineswozs, sondern verschafften ihm auss Neue de» Besitz des wichiigcir Stutz punktes Görlitz und die Wiederherstellung seiner Verbindung/,iiit Schlesien. Dazu breit er die Oesterrcicber r» einem Winkender Lausitz so lauge cingeiperrt, bis die Reichs- und französische Armee so nahe kam, daß er sich ihrer durch eine glückliche ScMocht ciir- ledigen und alsdann wieder seinen, Heere in Schießen zu Hilf« eilen konnte. — Die 1. Jnfanteriebrigade (Nr. 45), beklchcnL arw den beiden Grcnadierregimentern Nr. IM und 10k und dem Schützciircgiment Nr. 168, verließ gestern früh ' -0 Uhr unsere Gar nison, wird zunächst die Brigade- und Detachementsübliirgen bei Ostritz abbalten und sich dann an den Tivisionsmanöverir bei Zittau bctheiligc». Die Rückkehr der Brigade criolgt den 12. u. 13. Scpt. — Nachdem schon seit Anfang dieser Woche tagtäglich Ge witter drohten, habe» sich dieselben während der vorve'-gangenen N> cht namentlich in mehreren Gebieten Böhmens entladen, ohne jedoch das bereits seit acht Tagen anhaltende günstig c Ern t e- wetter, welches vorzugsweise den Gebirgsbewohnern zu Gute kommt, alteriren zu können. Auffällig war am vorgestriger, Nach mittage. daß eS z. B. in der Umgebung von Blasewitz-Tolkewitz in heftigster Weise regnete, während wir hier in Dre«N-„ den v' äch» tigsten Sonnenschein Hotter».
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