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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 23.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189904238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990423
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGeneral-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
- Jahr1899
- Monat1899-04
- Tag1899-04-23
- Monat1899-04
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« Nr. 98. — 1899 — Dkse verbreitetste »»iparlcüschr Zeitung erscheint Wochentags Abends (mit Datum desMchst«,, Tages) und kostet mit den siins Wöchentlichen Beiblättern; Kkine Botschaft, Sächfischer Erzählrr^ Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Jllustrirtes «uter- haltuugsblatt, hei den Postmistalten und bei de» Ausgabestellen monatlich 4» Pfennige. Postliste: 1. Nachtrag'Nr. 2877. lelegrainm- Adresse: <i>c»erala»jelger. Lernlpeechstelle Nr. ISS. General Sonntag, den 28. AM!. AnzeigeitpreiS: «gespalten« Torp„S»eile(ea.9 Iilb^mfaffend^ »derberen Nanin MPfK (Prels- vcrzcichiiisse ä Zelle 21 Pfg.) -» Bevorzugte Stelle («gespalten» Petit-Zeile circa 11 Silbe» fassend) 40 Pfg. — Anzeige» könne» nnr bis Vormittag l« llhv argenomme» werde», da Druck und Verbreitung der grobe» Auslage längere Zeit erfordert». für Chemnitz und Umgegend. lLSchfische» LandeS-srtiieigerl. — Gegründet 1V7S als „Anzeiger" vertag und Rotationsmaschinen-Druck von «tkexander Wiede in Chemnitz, Theaterstratz» Nr. 8. Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finde» für billigsten Preist zugleich Verbreitung durch did täglich erscheinende Chemnitzc» Ciseltbahil-Zeitmtg. !m ßeöiirlckge ichres Achs. Mieder schmückt mit ihrem Frühlingskleide Die verjüngte Erde sich auf's Neu', wieder kam ein Tag der hehrsten Freud- Für das treue Sachsenvolk herbei Und es bringet heut der wünsche beste Seinem König dar znm Wiegenfeste. Hat doch Lr, der ruhmgekrönte Sieger, . Der bewähret hat sich allezeit Als ein mllth'ger kampferprobter Krieger, Stets zum Schirm des Vaterlands bereit, Auch als Friedensfürst gewußt zu walten Und das Schwererrung'ne zu erhalten. Wohin irgend sich die Blicke wenden, Ueberall zeigt sich des Segens Spur, Den <Lr Allen sorglich weiß zu spenden, Treu bedacht auf unsre Wohlfahrt nur. Sorgend für die richtigen Berather, will Lr sein ein wahrer Landesvater. wöge Gott Ihn ferner uns erhalten, Ihm die Kraft verleihen immerdar, Seines hohen Amtes stets zu walten, wie bisher nun schon so manches Jahr. Und Sein Volk gelobt Ihm heut auf's Neue Die so oft erprobte Sachsentreue! älhemnitz. L. L. Dietrich. Politische Rundschau. Chemnitz, 22. April 1999. Deutsches Reich. — Gestern Bormittag sind der Herzog von Sachsen- Coburg und Gotha und der Herzog von Connaught zum Besuche des Kaisers ans der Wartburg eingetroffen. — J»> Befinden des Kardinal-Erzbischof» Krementz in Köln ist erneut eine Wendung zum Schlimmeren eingetreten. Seit vorgestern Abend nimmt die Schwäche bei dem greisen Kirchenprälaten langsam, aber stetig zu. In der Umgebung desselben besieht kein Zweifel über den Ernst der diesmaligen Erkrankung. Sein Ableben wird stündlich erwartet. — Ueber mangelnde Parität jammert die „Köln. Volkszeitung" wieder einmal anläßlich der Veränderungen im Kultus ministerium: Aber ein Pflästcrchen sollte den Katholiken doch werden: in die Funktion — nicht die Stelle — des Herrn v. Bartsch als Vorsitzender der Medizinal abtheilung ist ein Katholik, der Geheiinrath 0r. Förster, eingerückt. Also wohlverstanden: Herr Förster ist nicht Direktor der Mcdizinalablheilung geworden, überhaupt nicht zum Direktor avanctrt; er bleibt einfach was er ist, nämlich Vortragender Rath, und ist nnr mit der Funktion betraut worden, die Medizinalabtheilung zu leite», ohne Erhöhung von Gehalt oder Rang. Als ob daran den Katholiken so viel gelegen sein könnte! Wenn Herr Förster jetzt 'Aussicht hätte, Ministerialdirektor zu werden, dann wärs ja schon etwas. Dar Blatt stellt sich in diesem Falle ganz merkwürdig naiv an. Worauf es den Herrschasten aiikonimt, ist doch, daß die Funktionen von einen» Katholiken anSgeübt werden. Die Charge kommt doch erst in zweiter Linie. UedrizenS — warum sollte Herr Förster nicht auch Direktor werden? Das ist so wie so mehr als wahrscheinlich. — Die Reichstagskommission für das Postgesetz beschloß mit Zustimmung deS Staatssekretärs de- Reichspvsiamis v. PodbielSk nach dem Anträge des Abg. Paasche, daß die Privatpostanstalten 1. April 1900 einzugehe» haben und von diesem am Termin an keine neuen Privaiposten errichtet werden dürfen. — Die „Berl. Pol. Nachr." hören: In dein Nachtragsetat des Reiches für 1999 wird sich eine Forderung des Ncichsantts des Innern zur Unterstützung der Südpvlcirexpedition vorfinden Bor einigen Wochen wurde unter dem Vorsitz des Staatssekretärs des Innern Grafen Posadowsky eine Konferenz von gelehrten Sach verständigen abgehalten, i» der die Grundzüge für das Unternehmen festgestellt wurde». ' - — Die „Berliner Angelegenheiten" sollen, wie den „Münchn. N. N." berichtet wird, einer erneuten Besprechung im Abgeordnetenhause unterzogen werden. An die Leitung der Frei sinnigen Volkspartei ist das Ersuchen gerichtet worden- im Landtage eine Interpellation über die sog. Berliner Frage einzubringen, in der neben anderen Angelegenheiten auch die Nichtbestätigung de- Ober bürgermeisters berührt werden soll. — Der wegen Landesverrath verhaftete Feldwebel Alb recht vom 129. Infanterieregiment, (der von Bromberg nach Spandau übergeführt werden sollte, ist in der Rächt vom Donners tag zum Freitag ans dem Bahntransport zwischen Tantow und Kaschkow entwichen und bisher nicht wieder ergriffen worden. Ausland. Oesterreich-Ungarn. Fürstbischof Kopp spendete i« Weidenau bei Zuckniantel in Oesterreichisch-Schlesien ein Haus zur Errichtung eines deutschen PriesterseininarS. Hierdurch soll der von den Deutschen längst beklagte Mangel an deutschen Priestern, der die Ueberflnthung Schlesiens mit tschechischen Priestern verursacht hat, beseitigt werden. Die Tschechen sind über Kopps Absicht sehr ver- >in»nt. „Narodni Listy" schrieb jüngst, es sei bedauerlich, daß der Vertrauensmann des deutschen Kaisers, der grvhdeutsch gesinnt sei, einen entscheidenden Einfluß aus die Kirche in Oesterreich ausübe. — Zur UebertrittSbewegung in Böhmen liegen solgendr Meldungen vor: in Teplitz träte»» nach dem protestantischen Gottes dienste wieder 39, in Turn 50 Personen znm evangelischen Glauben über. Zum Bau einer evangelischen Kirche in Turn wurde bereit en» Grundstück für 12000 fl. erworben. In Brei» bei Reichstädt, Scheiba, Nöhrsdors und Meistersdorf erfolgten zahlreiche Ucbertritt« zum AltkalholiziSmus. — Infolge des Uebertrittcs Minderjähriger zum Protestantismus liefen »ach den» „Wiener Tagebl." mehrfach Beschwerden von Elter» bei den Behörden ein, worin sie Verwahr ung dagegen cinlegen, daß ihre minderjährigen Söhne (es handelt sich dabei zumeist um Studenten) ohne Einwilligung der Elter» ans Klans Groth. Zu»» 80. Geburtstage des Dichters, 24. April. Von August Hagemann. (Nachdruck verboten.) In» Jahre 1852 erschien ein Büchlein, das erhebliches Aufsehen erregte, aber auch aus mehrfache» Widerspruch stieß. Es hieß „Quickborn" und enthielt plattdeutsche Gedichte. Eine Sprache, die einst sich dreist neben die hochdeutsche hatte stellen dürfen und die weite deutsche Seeküste beherrscht hatte, dann aber seit Jahrhunderten unter d.r Führung der Gelehrte» mehr »nd mehr eingeschränkt und ins Tagesleben zurückgedrängt worden war, feierte hier eine Art Auferstehung, indem sie einen kräftigen gesunden eigenen Geist a»f- wics, indem sie einen großen Reichthum an besonderen Wendungen und die Fähigkeit zeigte, die verschiedenste» Gebiete des menschlichen Lebens und Empfindens mit glücklicher Wirkung zu behandeln. In den schlichten Strophcn dieses plattdeutschen Dichters Klans Groth spiegelte sich ein herrlicher vielgeprüfter deutscher Stamm in seinem ganzen Wesen wider; man sah den kernigen Holsteiner, man sah sein schönes Land: Wald und Haide, Moor und Bach, grünen Knickbusch »nd blaue Sec; »nd in das ruhige und doch stets be wegte Leben und Treiben stiller Winkel am Meere und a»if der Haide und ernster bedächtiger Menschen im fernen Holstenlande ver mochte man tief hinein zu blicke», als hätte ihre sonst verborgene Seele ein Fenster geöffnet und blickte aus ihn» in die weite Welt hinaus. Platllands Kinder verstanden denn auch das Buch sofort, nahmen es als Fleisch von ihrem Fleische und Blut von ihrein Blute mit Freude auf und schlossen den Dichter gleich treu in ihr Herz. Auch mehr als eine ncinihafte Persönlichkeit — es sei an GervinuS Und an Mnllenhos erinnert — brachte dein „Quickborn" große Sympathie entgegen. Aber da gab es doch wieder litterarische und gelehrte Kreise, die den Dichter sehr mignäoig begrüßten. Ihnen galt das ganze Buch für ein künstliches Machwerk, Groth habe den Dialekt erst selbst erlernen miisscn niid beherrsche ihn keineswegs, — übrigens eigne sich die plattdeutsche Mundart überhaupt nicht für ernste Gegenstände und müsse sich auf komische Wirkungen beschränke». Nn», wie der „Quickborn" diese gelehrte Theorie durch die frische That bündig widerlegte, so Hallen sich seine Gegner in Bezug auf seine Person gründlich geirrt. Nein, »icht nachträglich erlernt hatte er das Plattdeutsche. Mit plattdeutsche» Kinderliedern hatte ihn die Mutter einst in Schlaf gesungen, mit den plattdeutschen Lauten waren alle seine Jilgenderinnrrnngsn, war die Vorstellung von Water und Mittler eng verbunden, plattdeutsch hatte die Schule zu ihm gesprochen; und halte ihin nicht erst vor kürzester Frist sein Vater niitsnhlend versichert: „Du kannst mi bannig leed do», Klans. Holl Di doch an Din Geschäft; bi de Dichterie kümmt doch nix herut, n» da kann ik mi gar »ix bi denken!" Gerade darin lag ja der eigcnthümlichc Reiz dieser schlichten „Quickbor»"-Poesien, daß sie so gar nichts Künstliches an sich haben, daß sie aus der innigste» Fühlung mit de»» Volksleben heraus entstanden sind, daß die Sprache nicht ein den Gedanken übergewvrfenes Gewand, sondern einen Theil ihres eigenste» Wesens, ihre Farbe, ihren Ton bildet, — kurz daß diese Gedichte lebendig sind. So hätte sie auch Klaus Groth seinen Landsleuten lieber vorfingen oder „verteilen" »uögen, anstatt sie ihnen onrch Gutenberg's Kunst zu übermitteln: und darum leitete er das Buch mit de» charakteristischen Worten ein: „Ich wollte, ich könnte selber kommen, wenn Ihr Abends hinter'm Ofen sitzt, und Euch mein« Lieder sagen und sprechen, recht, als wäret Jhr's selbst, nur mit Rein» und Takt, wie die Tichtkunst es lehrt — Ihr solltet Euch verwundern! — nicht über meine Kunst, den» die halt' ich gering, aber über den Klang und Gesang, der in den platten Tönen steckt." Schon seit seiner Jugend hatte Klaus Groth das Dichten im Blute gelegen. Aber er hatte es nicht leicht damit genommen, hatte vielmehr seine Aufgabe sehr ernst anfgefaßt, und so konnte eS kommen, daß er schon ein Mann in der Blüthe der Jahre war, als sein schmächtiges Erstlingswerllein erschien. Groth entstammt dem kernigen, geschichtlich so manches Mal rühmlich hervorgetrctenen Volke der Dithmarschen. In Heide — „de Haid" —, wo jeder zehnte Manu ein Schuster war, stand seine Wiege; 2'/s Meilen entfernt lag Tcllingsted, dje Heimath seiner Mutter. Zwischen Heide und Tellingsted spielte sich seine Jugend ab; „zwischen Heide und Tellingsted" — dies Stückchen Land ist eigentlich auch immer die eigentliche Heimath seiner Dichtung ge blieben. Die Poetcn zehren fast alle von den Schätzen ihrer Jugend, und die Laudschaftsbilder und Landschaftsstimmungcn, die Menschen, und Begebenheiten, die der Knabe zwischen der väterlichen Mühle zu Heide und dein Hause des Hansohm's zu Tellingsted kennen lernte und fest in sich aufncihm, sie bilden die eigentliche Quelle, aus der später seine Dichtungen geflossen sind. So gingen 15 Jugendjahre hin. Dann hieß es ein Gewerbe betreiben und Klaus kan» zum Kaspclvagd (Kirchspielvogt) in Heide, wo er mit Schreibwerk beschäftigt wurde. Hier erst öffnete sich ihm ein Blick in die große Welt des Geistes, hier lernte er die deutschen Klassiker und Shakespeare kennen und hier faßte er den Entschluß, sich eine höhere Ausbildung zu erwerben. Zuerst reichte es noch nicht weiter, als bis zun» Lehrerseminar i» Tonder», das er 1838 bezog. 3 Jahre später war er Mädchenlehrer in Heide. Und in diesen Jahren eben „kam ihn das Dichten an". Die großen Vorbilder, die er in Kaspelvagds Bibliothek kennen gelernt hatte, regten ihn au, — aber sie drückten ihn auch nieder. Er empfand die Unzulänglichkeit seiner Versuche, und so faßte er den heroischen, ganz nur von Dem, der selbst den ckuror xciet-ious in sich gefühlt hat, zu würdigenden Entschlüsse, so lange keinen Vers nieder» zuschreiben, bis er. das Gefühl hätte, ein werthvolles Ganze zu Stande zu bringe». Und diesen Entschluß hat er 11 Jahre lang treu ge halten, »>» dann allerdings die Gedichte des „Quickborn" leicht und gleich in ganzer Vollendung schnell hintereinander niederzuschreiben. Es charakterisirt dieser Zug den Ernst des Mannes, und mit dem gleiche» Ernste war er beflissen, sich die für das höhere Lehrfach nothwendige Bildung anzueignen. Aber gerade als er dies Ziel er reicht hatte, versagten seine Kräfle; Jahre lang mußte er in ein samer Zurückgezogenheit ans der Nordseeinsel Fehmarn lebe», und in dieser Einsamkeit bannte er denn endlich all' die vertranten hciinath- lichen Gestalten und Stimmungen, die in seiner Seel« lebten, durch die Zauberkraft der Dichtung «nd schrieb eine große Zahl von Poesieen, die dann den Kern des — später erheblich vermehrte» — „Quickborn" bildeten. Von diesem Zeitpunkte ab ist sein Leben ziemlich einfach und gradlinig verlaufen. Als ein alter Student bezog er die Universität Bonn, fast 40 jährig erwarb er hier (1850) den Doktorhut. Noch einmal mußte er eine ernste Krankheit übersiehe». Es war eine entscheidende Krisis — hiernach hat er sich wohler als je zuvor ge fühlt und ist rüstig von einem Jahrzehnt zun» andern geschritten. Er ging nach Kiel, gründete sich in Düsternbrook sein eigenes glück liches, stilles Heim und habiliiirle sich an der Universität als Privat-- dozent für deutsche Sprache und Litteratur- I960 wurde er zum. Professor ernannt. Er war ein bekannter, ja, ein berühmter Man« geworden/ bei verschiedenen Gelegenheiten ehrten ihn seine Freunde durch Huldigungen n»d Gaben, auch der Schillerprcis wurde ihm 1875 zu Theil. Aber stets mußten ihn die Huldigungen suchen; still und bescheiden blieb und wirkte er in seinem Hause a» der See »nd vollendete die Arbeiten, durch die er sein Lebensiverk vervoll ständigte. Was ist es nun für ein Menschen- und Dichlerbild, das n»S aus diesem Werke entgegentri'tt? Kein titanischcs Ringe», kein faustisches Geiniith lebt darin. Ju die höchsten Himmel und in die tiefsten Höllen führen die Gedichte des „Quickborn" nicht. Sie hat eine stille, treue, durch und durch wahrhaftige Seele geschaffen, voll tiefe» innige» Empfindens, und von offenem Auge für diese liebe Welt und Alles, ivas in ihr wirkt und lebt. Ja, er liebt diese Welt: „Leben — ohl — wa »S't nk chvn!" ruft er ans; er liebt die Sonne, die heiß über die Heide trahlt, und den Mondschein, dev sie silbern übcrspinnt; er liebt die röhliche schmucke Dir», die rasch ihre Arbeit thitt, — wie er sie wohlgemuth schildert: Barfoet int Sand, mit rasche» Schritt, Den glatte» Plate» kridenwitt, Stramm opschört den Linnwnllcnrock, Um Liv so kucbsch as'n Pitschcnstc'ck; er liebt die trauten alten Kinderverse, die Sagen seines Volkes, die kleinen Flachsköpfe, die er vor Liebe ausfressen könnte; und über Alles liebt er seine Heimath und ihre Sprache. Ein Lob die Muttersprache gestimmt wird: ist d.r crste Gesang, der im „Quickborn" Min Modersprak» wa klingst du schön, Wa tnst D» mi vertrut-! Weer ok min Hart as Stahl nn Steevo Tn drcvst den Statt hcrnt. auf an- So herrli klingt mi lern Musik Un singt kecn Nachdigal: Mi lopt je glik in Ogenblick De Hellen Thran hendal. Und seinem Vaterland widmet er in Anknüpfung an eine alte Dith marschenweise das frische Lied: Dar liggt int Norm cn Ländckc» deep, e» Ländcken deep, U» eeusani liggt de Strc.nd, Dar blenkt de See, dar blcnkcrt de Schep, d..r blcnkcrt de Schep: Tat iS min Vaterland. In die höchsten Himmel und in die tiefsten Höllen führt un» Klaus Groth eben nicht — sagten »vir. Er hält sich auf der liebe» Erde und fühlt „der Erde Weh, der Erde Glück" in einem männlich ernsten, aber zart empfindende» Herzen treulich mit. Kein Zug ist vielleicht für Grolh's dichterische Physiognomie bezeichnender, att scinc schöne Maßhaltigkeit. Er ist ein Realist, aber nie ist seine Knust in einen Konflikt mit den Gefahren des Stoffes gerctthen. Scherz »nd Ernst sind in ihm die glücklichste Mischung cingegangen. Schalkhaft und vergnügt erzählt er die alte Mär vom Wettlanfe de» Swinegels, mit großem Behagen singt er Kinderreime; aber »nieder zeichnet er ernste Lebensbilder, schildert das alte und ewig »ene Schicksal des vielgewandcrten OrgeldreherS und der längst verblühte« Harfenistin, und wenn er sich des Lebens freut, blickt er über die Ruhestätte der Geschiedenen hin und sagt in seltsam ergreifender Mischung von Lebenssrende und Wehmuth: Kumm, dat Leben is so schönt Do1> iS wul e» Dron». Lat uns Swer» Karkhof sehn Mank de Bäsch nn Blom l
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