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Dresdner Nachrichten : 05.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187101051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-05
- Monat1871-01
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1871
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rsapren, «n drr n> eine nn vci- „Miu xanstal- kommt Iprvch* cr drin i »veiter ndc den igenebm cbt, sich ung drr 'gen. . n »oorri- nrert. i eines aßt, dru >rik von engatte tc» Ruf kominen vortrefs- :ner Er- xn, der »Ntagci»- rdcruung »»«. 8L, Lotterie, »-»Aktien »illigsteS Nohlcn- cn. ponS. chäft L.-Ikr. »»xvi rfrrdr. itzrüsdr. «. >u-x. 127 NN» »22 ^Ic. >22 nk. 93 Ilst ' r i, - »» ü »n '«2 >«r»«rit i IM2. sü>!« ä-i. 2» u»« aXscL. «i>^ litU»K 34 > kevnlt 93 Icor« U1K iso-L 12*5 i«»»t IlE N ,5 »ot« »>»,« «Muk. «r». rl i 'A -Mi. » ll-.t —»L, » N ^rrfchei»t: fAtz 7 Uhr. Auseral« »»den aagttismimv: bt» Abends k Gonntaaßr dt» Mittags 12 Uhr Marienftratzel»; in Neustadl: vuchdruckrrrt -» Joh. Piißlrr, »r Klostrrgafse ». »Uttigeu i» dies, Matte 1»d«n «in» «rfolzrtich« Btrbrrkung. «»flag-r »».««o Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung and Geschäftsverkehr. Druck und Eigmthum der Herausgeber: Liepfch L Reichar-t. — Verantwortlicher Redattem: IllUllS Neichardt Aösnuemeal: vtirtttjLhrltchLVR^ bei miuilgildlichrrLlt« struug tu'» Haa« Durch die ksnigl, Paß »ietttlpltzrl. A'/aNg». Stllzclo« Rümmer» 1 Rgr. Inseratenpreis«: Wr de» Raum «t«t lefpalteaell Zeile: l Pgr. Umer „Siugrsaodl^ dt, Z,tl« 2 N^. Nr. S. Lech szehnter Jahrgaug. Mitredacleur: Theodor Drodisch. Donnerstag, S: Januar 1871. Dresden. 5. Januar. — Die vorgestern hier abgegavgenen Truppen, waren Besah-Truppen. Erst morgen früh 8 Uhr gehen von hier ea. 400 Mann Ersatz-Truppen nach dem Kriegsschau plätze zur mobilen Armee ab; wahrend die crsteren zum Besatz der Etappen, vceupirten Städte re. dienen. — Im Lause dcö vorgestrigen Nachmittags und Abends trafen mit verschiedenen Zügen Ersatzmannschasten für Dresden und Görlitz ein und mit dem Zuge 10 V» Uhr AbcndS IN Kranke und Verwundete; dieselben, die von Forbach aus bei der hiesigen Etappen-Eommission vor einigen Tagen angemeldct waren, wurden in der Verbandstation dcö Leipziger Bahnhoicö zum Thcil ärztlich behandelt und gingen dann in die hiesigen Lazarette über. Ein Extrazug von gestcm früh 9'/« Uhr brachte 5 preußische Osstciere und 49 Mann Landwehr, die von hieraus nach Glogau gingen. — Cm Beispiel deutscher Tapferkeit erzählt der Korrespon dent der „Daily »News" bei der Armee dcö Kronprinzen von Sachsen. Im 1. Bataillon deö Gardc-Grcnadicr-Rcgimentö „Königin Elisabeth" dient ein blutjunger Lieutenant, Namens v. Schramm. AlS Major v. SUtrock ain 20. v. Mä sein Ba taillon In das Dorf Le Bourget lstneinsührtc, lag v. Schramm krank in Aulnay. Der Kanonendonner vom 21. machte ibn aber gesund. Sein Regiment focht, und er war nicht dabei. Er sprang aus sein Pferd, passirte den ausgetretenen Bach bei Le Blanc Mcsnil und ritt gucr durch das Artilleriescucr von Drancy in Le Bourget hinein. Sein Regiment war jedoch bereits daraus vertrieben, und als cr die Dvrfstraße hinunter sprengte, fand er sich auf halbem Wege mitten unter dcn Fran- zosen. Vom Pferde springen und in ein Hauö stürzen, war daS Werk eines Augenblicks, aber da dasselbe keine Hintcrthüre -hatte, wurde er gelangen genommen. Sein Ehrenwort ver weigernd, escortirtcn ihn 2 französisckx Osficiere nebst 2 Mann »ach St. Deniö. Auf dem Wege durch den Park von Le Bourget wurde der Offizier, der von Schramm's Säbel trug, erschossen, v. Schramm ergriff rasch seinen Säbel, schlug den anderen Officier zu Boden und tauchte im Wasser wie eine Ente, entging den feindlichen Kugeln, alö er hinüberschwanun, »nd erreichte sein Regiment, ein wenig nah zwar, aber sonst wohl und munter. — Gewerbcverein. Vorstand Walter eröffnet die Sitzung mit einem Rückblick aus das rege und erfolgreiche Stre ben und die schönen Errungenschaften dcö Vereins im verflosse nen Jahre und knüpft daran die Hoffnungen, welche man vom neuen Jahre hegen könne. Nachdem der Sekretär, Drogulst Junghähnel, über zahlreiche Eingänge und 41 erfolgte Auf nahmen berichtet hat. erklärt er, daß cr sein Amt nicderlcgc, weil er die Wiederwahl zum Stadtverordneten angenommen habe und in städtischen Angelegenheiten genügend Arbeit erhal ten werde, weil ferner fein (geschält ihn stark beschäftige und weil endlich Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und dem Vorstande bestehe. Der Vorsitzende richtet curentc Worte der Anerkennung an den Abtrctcndcn und veranlaßt die Versamm lung, den schuldigen Dank durch Aufstchcn zu bekunden, waö allseitig geschielt. Da der 2. Sekretär, Redakteur Strauß, ab- gelcbnt bat. die betreffenden Geschäfte zu übernehmen, so wird aus Vorschlag des VerwaltungsrathS einstimmig der Gcwcrb schuldircktorklauß ausgcfordcrt. das Sekretariat wieder zu ver walten Derselbe erklärt sich bis zur Bcamtcn-Ncuwabl bereit dazu. — Bekannt gemacht wirk, daß Montag, den 9. Januar, ein Familienabcnd stattmldct und daß daS k. Kriegoiniuistcrium dem Vereine eine eroberte Mitraillcuse, l öftere, gezogenen, vronz. Vorderlader, l stählernen deutschen Hinterlader und eine Anzahl anderer militärischer Objecte geliehen hat. um dieselben zum Besten patriotischer zwecke im Gcwcrbchausc auszustellcn. Eintritt 2'/-- Ngr., Sonnabend 5 Ngr. Der Ertrag ist zur einen Hälfte lür die sächsische Jnvalitenstiftung, und zur andern Halste für die vom Vereine angeregte Sammlung zum Besten heimkebrender Krieger bestimmt. — Der durch sein elegantes und sichere» Experimcntircn und seine ausgezeich neten Apparate von trüber der bekannte Physiker Prot. Finn wird im Vereinösaalc physikalische Vorträge (drei Evcluö a :) Abende) halten, denen im Interesse dcö Publikums selbst recht reiche Benutzung gewünscht wird. — Für die im Juni, Juli und August hier abzuhaltendc Industrie-Ausstellung hat der Vcrwaltungsrath eine Deputation gewählt, die bald Zeichen ihrer Thätigkeit kundgcbcn wird. — Dem Domäncnrath Dcnckcr, welcher vor einiger Zeit dem Hausbaufond 100 Thlr. schenkte, sind andere Geber gcwlgt; so hat z. B. 1)r. Richter 20 Thlr., Red. Schmidt >5 Thlr. zu gleichem Zwecke gegeben und viele Mitglieder verzichten ach die Zinsen ihrer Halwbau-Actien. ES sollen die Namen der Geber in ein goldenes Buch eingetragen werden, um sie der Nackyvclt in dankbarer Erinnerung zu er halten und hat sich Fabrikant Klink erboten, ein solches Buch in prachttoller Ausstattung dem Vereine gratis anzufcrtigcn.— Der psychologische Verein hält in nächster Woche im Gcwcrbc hausc eine größere Versammlung ab. ladet zum Besuch der selben ein und offcrirt den Gewerbcvcrcinömitglicdcrn die Bil- letö -u halbem Preise. (Schluß morgen.) — Kaum. daß am DIcnötag die Kälte nachgelassen und Alles schon die dicken Pelze. die Vaschlickö re. an den Nagel gehangen hatte, so brachte der kommende Tag schon wieder ein anderes Bild, d. h. den vollen Winter, der am Morgen mit 9 und 10 Grad Kälte cingczogcn war. Die Bäume und Sträu- cher waren wieder mit jenem glänzenden weißen Zucker über- zogen, der ihnen allemal ein so reizendes Aussehen gicbt, aber ein düsterer Nebel senkte sich am Morgen aus Straßen und Plätze nieder und trug keineswegs dazu bei, die Gemütber beiter zu stimmen. Der 2. und U. Jauuar war für eine Mcngc Dres dener Bewohner ein sehr nncrauicklieher. DaS O.uartal war geschlossen und so mancher Micthscvntract zu Ende. Dicnst- männcr, Soldaten. Ehalscnträger und die Besitzer von Möbel wagen Erttcn vollauf zu tbun. die Auöwandcrnkcn aus der alten zur neuen Hcimath zu bringen, und wäre cs auch uur bon einer Straße zur andern, oder gar bloS — um die Ecke. DaS Ausziehen im Winlcr ist stets ein mißlicher Umstand, namentlich für starke Familien, der Garaon stiegt leichter und sorgenloser von Quartier zu Quartier; denn wie bei dem zu einer neuen Herrschaft ziehenden Dienstmädchen die Truhe auf dem Schiebebock oder Handwagen, so ist bei ihm der leichte Koffer auf der Achsel deö Dicnstmannö daö ganze Meublement, daö mit der Police einer Feuervcrsichcrungsgescllschaft kaum eine Bekanntschaft gemacht hat. — Conccrt. Sllö im Jahre 1090 der Instrumentenma cher Denner zu Nürnberg die Klarinette erfand, welche Anfangs nur mit Einer Klappe versehen war, hatte er wohl keine Ah nung, wie bedeutend sich die Virtuosität späterer Bläser aus diesem Instrument gestalten werde. Unsere königl. musikalische Kapelle zälstte in Betreff der Klarinette so manchen wackern Vertreter, wie sich dich namentlich an Herrn Kaiser bewies und nun auch dessen Kollege, Herr Kammcrmusikuö Koetzschke zu erkennen gab. der vorgestern Abend ein koncert im Saale deö Hotel deSaxe, unter Mitwirkung der k.Kapelle, so wieder koncertsängerin Frau Bcllingrath-Wagncr, der Pianistin Frl. Louise Hausse und deö Kammervirtuosen Herrn Grützmacher, veranstaltet hatte. Die Klarinette und die Flöte sind zwei Instrumente, die im konecrtsaale oft eine Schwierigkeit finden, namentlich dann, wenn der Saal überfüllt ist und wo die Stick luft den Klang dieser Instrumente dämpft. Hierzu kommt noch die Ueberwlndung mancher Schwierigkeit, von deren Dasein oder plötzlicher Erscheinung die Hörer vielleicht keinen Begriff haben. Nuö diesem Grunde sollte man den Bläsern dieser Instrumente mit einer Sichtung begegnen, welche oft in Ucbcrfüllc anderen Künstlern, namentlich Pianisten, gespendet wird. — Nachdem unter Direktion des Herrn Kapellmeister Stick die Ouvenurc zu „Lotoiska" erklungen, trat Herr Kockschkc zur Ausführung eines Concertcö für Klarinette, eine Komposition von Riek, in die Schranken. Wir hörten die Ausführung dieses Werkes bereits im vorigen Winter einmal von Herrn Kaiser, jedoch nur mit Pianofortcbcglcitung. Hier geschah solche mit vollem Orchester, wo sich eine geistreiche In strumentation kund gab und den Meister im Schaffen erken nen ließ. Stur ist das Ganze etwas zu lang und der eigentliche Träger desselben tritt nicht leuchtend genug zur Geltendmachung seiner Virtuosität hervor. Er ist zu scbr dem Orchester uutertban, um Sympathie für sich zu gewinnen, obgleich dem In strument stcllenwciö PreiSauigabcn gewaltiger Art ge stellt werden. Der Koncertgebcr erntete reichen Beifall, er zeigte Fertigkeit in Ucberwindnng schwieriger Passagen, ein Mangel an Tonfülle aber dürfte nicht verschwiegen werden, den namentlich diese Komposition verlangt. Der Klarinette will mit dem Atbem dcö Bläsers zugleich eine Seele cingcbaucht sei«, welche den Sinn der Hörer elegisch umfängt. In einigen Salonstückcn für die Klarinette. welche Herr Koctzschkc zum Schluß gab, gewann sein Instrument mehr freie Entfaltung und Darlegung künstlerischer Fertigkeit, die seinem Streben Beifall brachte. Hobe Achtung errang sich Frau Bcllingrath- Wagncr durch den köstlichen Vortrag der großen Arie aus „Fidclio" wie späterhin durch drei Lieder. Welche Herr schaft über die Stimmmittel! Der Empfang so geistigen Gehaltes erfreute alle Hörer eben so wie das Pianoiortc- spicl von Fräulein Louise Hausse, die vielfach in ihrem Auftreten und Spiel an Frau Klara Schumann erinnert. Ihr gaum technischer Apparat ist ein durchaus solider, die Art ihres Spieles frei von aller koauct- tcric, der Anschlag kräftigschön, die Ausführung des Schumanu'- schcu .V-moII-koncertcs, sowie der Variationen von Mendelssohn unter Violoncello-Begleitung von Leiten des Meister Grütz machcr, eine Leistung, welche des vollen Beifalls würdig, den sic empfing. Die Virtuosi» gehört zu denjenigen Wenigen, welche die Schönheit nicht einer falschen Genialität opfern. — Die wiederholt laut werdenden Klagen über empfind lichen Mangel an Stein und Braunkohlen erklären sich, wie wir erfahre», aus den erheblichen Schwierigkeiten, welche dem Eisenbahnbetriebe aus den Wittcrungsverbältnissen der Icktver- gangcncu Wochen erwuchsen. Soviel die ersten Monate dieses Wintcrö und insbesondere zunächst die Steinkoblenwerkc dcö Plaucnschcn Grundes anlangt, wird nach den an eompctcnter Stelle von nnö cingezogencn Erkundigungen allerdings nickst in Zweitel gezogen, daß diese ein größeres Quantum Steinkohlen alö durch die Eisenbahn versandt worden ist, zu versenden im Stande gewesen sein würden, wenn nickst die aus den regel mäßigen Betrieb überhaupt störend cinwirkcntcn Zcitvcrhältnissc und die Inanspruchnahme eines sehr.großen Thcils dcö Trans portmaterials zu aue-schlicßlich militärischen Zwecken auch aus den Steinkolstenverkchr von Einfluß gewesen wären. Auch kommt insbesondere in Betracht, daß der Betrieb aui den Kob- Icnzwcigbahncn ohnehin mit Schwierigkeiten verbunden ist und daß die zu Verminderung der letzteren beabsichtigt gewesene Herstellung eines llmlatcplatzco in Gittcrscc zu denjenigen bau liche» Vorkehrungen gehörte, deren Einstellung bei Beginn des Kriegs als einer nicht absolut erforderlichen verfügt wurde. Dahingegen war von der Staatöclscnbahnvcrwaltung Vorsorge getroffen worden. dem Plauenschcn Grunde während der Zeit vom etwa 24. Dcccmbcr bis 10. Januar Wagen in genügender Menge zuzusührcn, da solche anderwärts gerade während dieser Zeit in größerer Anzahl disponibel wurden. Leider vereitelte der erhebliche Sehnccsall und die hinzutrctcnde starke Kälte die Ausnutzung der verfügbaren Wagen. Insbesondere in lctztvcr- gangcncr Woche traf cö zu, daß dem Vernehmen nach auf der nach dem Windbcrg und den Hänichcncr Schächten führenden Zweigbahn während zweier Tage in Folge von Schneewehen nickst ein Wagen mit Kohlen befördert werten konnte; die Bcsördcrungsvcrsuche mißlangen säinmtlich und führten in einem uns bekannt gewordenen Falle zum Deicetwerken der Maschine. Daß diese während der letzten Zeit sonach nickst nur nickst ver mehrte, sondern sogar verminderte Zufuhr von Steinkohlen »ach Dresden, die während der Festtage im klebrigen vollständig sistirt war, von erheblichem Einstuß war und zu einem wirk lichen Mangel führen konnte, ist daher ebenso einleuchtend a!S eö Unrecht ist, die Ursachen der letzteren dem Fehlen von Wa gen zuzuschrcibcn. Leider traf cö sich, daß zu gleicher Zeit ins besondere auch in Folge von Schneewehen, wie im klebrigen in Folge der Schwierigkeiten, welche die zwischen Bodcnbach und Außig nur eingleisige Strecke der österreichischen Staatö- ciscnbalmgcscllschast dem Betriebe bereitet, die Zufuhr der Braun kohlen thcilo beschränkt wurde, thcilö ganz unterblieb. Wir alö er es vor dem Kriege war. Es kommt jetzt aber häufig vor, daß die Güterzüge auf dieser Linie von Bodenvach auö nur un vollständige oder zum Theil selbst gar keine Ladung erhallen. — Der Uebergang über die Elve ist wohl für die Fußgän ger an gewissen Stellen frei und hat, wie immer, die hiesstze Fischerinnung die spezielle Beaufsichtigung übernommen. Dem Publikum wird jedoch dringend anzurathen sein, da nach den angestellten behördlichen Erörterungen die auf dem Elbstrome befindliche EiSdecke in dessen ganzer Breite keineswegs die er freuliche Sicherheit gewährt, daö Eis behufs deö Ucberganges, um alles Unglück zu vermelden, nur ay den Stellen zu betre ten, wo eben die Fischerinnung ihre Sicherhcitsanordnungen getroffen. — Bei der jetzigen Kälte ist ein Bekleidungsstück zu em pfehlen, daö bei Herrn Haugk, Schloßstraße 6, zu baden ist und zur Warmhaltung deö Kopseö die besten Dienste thut. ES ist eine Kapuze aus grauwollenem Stoff, die den ganzen Kops und Hals umschließt und selbst den Mund vor der scharsen Luft schützt; sie ist überaus zweckmäßig zugcschnitten und paßt sowohl für Männer, alö auch für Kinder. Für unsere Solda ten im Felde ist sie der wirksamste Schutz, wie denn auch ein vor Paris liegender Soldat sich in einem Feldbriefe folgender maßen darüber äußert: „Sehr lieb und angenehm, gute Mut ter, war mir die kleberscuduug dcö Haugkschcn Baschliks; das selbe bat sich prächtig bewährt. ES schützt mir Ohren, Mund und Halb vollkommen vor Zug und Kälte, ohne mich im Ge ringsten an der freien Bewegung dcö Kopfes zu bindern oder mich beim Athmcn zu gcnircn und beeinträchtigt die Schütte dcö Gehörs gar nicht, was besonders beim Vorposten-Dienste wesentlich ist. Strich in der Nacht leistet eö mir in meinem kal ten Quartiere sehr gute Dienste und bin ich jetzt, Gott sei Dank, lange nicht mehr so mit Zahnreißen geplagt." - Der Zwingcrtcich mit seiner Diimnutlvinsel, die schon lange, langeJahre mit den majestätisch dahin rudcrndenSchwä- ncn auf dem stillen, schwarzen Wasserspiegel herumschwimmt, bol am Dienstag Abend wieder eine gar reizende Episode, die an die Fccnmärchcn der Kindcrwclt erinnern. Es war eine Nacht aus dem Eise, wie sie nur inmitten der kivilisation durch lebt werten kann, nickst aber auf Spitzbergen oder noch weiter hinauf, wo die Eskimos nichts mehr zu suchen haben. In Form cincö brennenden Kranzes umgab die Eisbahn eine flammende Reihe bunte Lampen, die durch andere „glühende Guirlanden" radicnförmig aus der Mitte zusammcnliefen. »Als drüben in dem nahestehenden Hofttcatcr die Vorstellung zu Ende war, ließ auf dem EiSfeld die arrangirtc Kapelle ihre Melodiecn durch die illuminirte Nackst erschallen und nach ihnen zogen nun die Lchlittschuhläuscr, Jung und »Alt und beiderlei Geschlechter ihre diagonalen und weiten Kreise mit jenem bekannten dumpfen Geräusch, den der scharfe Stabl auf dem eindrucksfähigenKrystaU zu entlocken versteht. Das Ganze bot ein nächtlich schönes Bild, daö seine massenhaften Zuschauer, die ihre „Stchsitze" unwan delbar cinnabmen, bcrangczogen. Den Schlittschuhläufern ist übrigens dieser Winter besonders gnädig, ebenso den »Verehrern der Schlittcnparticcn, obgleich in »Bezug auf letztere schon hier und da manche llmsturzpcriodc den Schlitten auf die eine, die Insassen aui die andere Leite gelegt. — Vorgestern »Abend zwischen 8 biö 10 Uhr hat sich ein Dieb in das Ncustädtcr RatbbauS cingcschlickxn, daselbst in der ersten Etage die zur »Wohnung dcö, sammt seinem Personal in den unteren Localitäten beschäftigt gcivesenen, dortigen Wirtheö führende Thürc mittels einer Rodehaue erbrochen und aus der Wohnung die Sck'inuckia.hcn, Lebensmittel, Cigarren und einen llebcrzichcr gestohlen. Letzteren batte cr gestern an einen hiesi gen Händler verkauft. Durch »Anzeige dcö Käufers, welcher »Argwohn geschöpft batte, ist es gelungen, den Dieb in einer Wirtbschaft der inneren »Altstadt zü ermitteln. Derselbe, welcher ein viel'ach bestrafter Mensch sein soll, der früher als Haus knecht in gedachter Restauration gedient hat, widcrsetzte sich sei ner Arretur jedoch so, daß cö zu einem argen Erceß kam und er schließlich gebunden forttranSportirt werden mußte. — Die gestrige Notiz in »Bezug auf ein Frauenzimmer, welck'eS wegen angeblichen Diebstahls von einem Kleidcrgewölbe am Altmarkte nach der Polizeiwache abgcführt worden sei, ist dahin zu berichtigen, daß die von einem Gcnsdarmeu nach der Polizeiwache geleitete Frau keineswegs die Diebin, sondern dir »Bestohlene gewesen ist. — Am 28. Dcc. wurden in der Gegend von Bischofswerda zwei kriegSgcfangcnc Franzosen, welche auö dem Barakcnlager bei klebigau entsprungen waren, in einem bclanimcrnswertyen Zustande Angebracht. Einer derselben wurde bei Harthau im Schnee liegend halb erfroren aufgttunden. Der andere war noch transportabel und wurde Tags daraus nach Dresden zu- rückgebrackst. — Auö der Wohnung seiner Eltern hat sich seit den letzten Tagen des alten Jahres ein Knabe entfernt, vou den man ver- muthct. daß cr sich obdachlob berumtreibt. Er heißt Paul »Mehl horn, ist lll Jahre alt. — Hin seinen Gauucrzähnen auch einmal etwas zu knacken zu geben, hat sich ein Dieb veranlaßt gttüblt, auf dem »Neu markt vor Kurzem einen etwa drei »Viertel Scheffel enthaltenden Sack mit Nüssen zu cscamotiren. Sobald er crwisckst wird, dürste ihm noch eine harte Nuß von anderer Seite zum Aus- knackcn gegeben werten. — Wie wir hören, hat sich seit einiger Zeit ein fremder Handwerksgeselle hicr aufgcbalten, der sich m hiesige Gasthäuser wiederholt cingeschlichcn und dann Diebstähle verübt hat. Na mentlich soll ihn: ein reichlicher Fang in einem Ncustädtcr Gattboie gelungen sein, wo selbst er einen Fremden, als dieser in seinein Zinimcr geschlafen, bestohlen bat. »Bei dem Verkaufe einer dem Letzteren mitcntwcndctcn goldenen kkhr wurde er scstgchalten und verhaftet. — Daö „Lcipz. Tgbl." berichtet folgende Geschichte: Einem HantclSmann auö der Meißner Gegend, welcher über einige Tausend Th^cr zu verfügen batte und dieselben möglichst vor- tbcilhast zu vcrwcrthen gedachte, ist bei seiner Spekulation ein recht hcrbcö und merkwürdiges Mißgeschick widerfahren. Der-
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