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Dresdner Nachrichten : 03.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190410030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19041003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19041003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-03
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1904
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verugsgedW: «iirteliNrU» f»» »».«»., »e, tigN» »»ilmgliger Zuttaeu», dur» uniere Voten <«»«»»« und «» > »« an »«nn- und woula,«» nur «tninal) »MI »oPi. durch audwürtl,«»«». ««««näre » «I b« » MI »o B». Vet «ininaliger Zuiiellun, durch di« V«ll»MI. iodueBellellgeldi. im«»», land mit kniivnchkndrm Auichlage. Nachdruck aller «riiki u. Original. MUteiluiigkn nur mil deutlich«! Ouellenaniabei-Dretd Nachrl «Miß, Siachlrttgltche Honorar, ani-rüche dteibe» unberüchtchiigt: «uiveklangt« Manuikrwte wert« nicht auidewabrt. k»l«,ramm-«drelle: »««richte» »rr«dr» SegrSidtl 1856. 5?sink'. l>supolt, Qummiwsnl« Ksmnitr, e,d-i»t«iSotU»>,cd,, vtrl>u>o,»a, r«xi.n.ti.n,»», N»I»»«drrU>^, »«tk«», ZÄLMAAWW SL«l>tek» SropN»S«d»«»p»Lkun,«», Po »»voll«. r4i»«r«1L1» »»6 8ekmt«rv»»«», S«td,»8l«r, Iss ^V»»»«r,r«n6,r8kr«o ua6 »tt« r«ekat»ek«i» ^ritk«L. Lootor-l^k«: «»»«»,», »». kvrnepr. A». Linrelne korrellsn-Kronen. VrüekonLrtxtibeu. Plombierungen. 7iitine > 51 äs»>2« I'rvis« UB LLsmKülirjtlvs' LT. SVL llv» . vent 8t . Aottinsr'Str. 28,^.. 8e8 Spe»i«litLt.; Ü6l)1886 (»LMvellptLUon -auptgeschäftsileve: «artcnstr. »8/40. -snresgen.cack. Lnnakme von «nkündiguugen dir nachmittags s UI» Sonn und fteiertagii »tir Mariiiiittaiie 3« von n bis V.i Udr Die l ivalttaeBruud- »eUe tca. S Stlben) 20 LI«.. An küiidigungen auf derPnvatietlr Heile «Via 1 die s lvaltige Zeile aui Ter« leite so Pi» . als Luiaeiandt Zeile «0 Pi» In Nummern nach Sou», uitd Seierlagen 1 ivaliige Erundreüe »0 Pi»., aui Privalieite ao Pi» . riimltige Zeile aui Tertieve uno als ElngeiandtöoPi». AuoiuärNgeAui- trägc nur gegen LorauiLbc^alilung. BeiegbiLtler werden Mit lü Lig. derechnel. Sernivrechauiechlud: Ami I Nr. U und Sir. L0V«. bivlelel «L sliinsrcliiüeii H. AslvßlvnfiUir, 84» v, runiickst <1. kreier 8tr. k isllo-Vvrllsal isllo>VerwivtlUl8 isil0-?»llsed iano-kvpsrstiir isno-Ztiwmiillß StUIxsit«; L*rvt»v. Oo^rüuüot 1876 kiLnokor^s-^Ldrllr II. Illlriek 2O ckoksnvsssbrüöös 20 sao L^irnnisoden NatL. AM, Mä!2illaI-vor8vd-I.sbvrtrLll. desto lilarks, von liinäorn gern genommen, in Orilriiiillflusoliou ä 50 List., I Llk., 2 bllc. 10 unä 4 AK. 10 ?tz. V« > «««öl» v»iir I»u. Nr. 275. Wege!: Neueste Diahthecichte. Hvsnachrichten. ReichSaerichlsnibilätim. LanveSobstbanverei», Nenne», Victoria-Salon. Central-Theater. Gerichtsverhandlungen. Biieikaste». Neueste Dralitmeldunqe» nom 2 Oktober Der russisch-javanische Krieg. London. Dem Reulerschen Bureau wird aus dem Haupt quartier des Generals Oku über Fusan von gestern gemeldet: Der erste japanische Eiscnbahnzug ist heute nachmittag in Liaujang eingetrossen. In einige» Tagen wird ein regel mäßiger Dienst eingerichtet sein. Die ersten Züge sichren Lebens mittel, Munition und Eisenvabninaterial uiit sich. — Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Tschifu von beute haben, wie Chinesen melden, am 24. und 29. September heftige Kämpfe westlich von Liautischan in der Nähe der Toubenbucht statt- gesunden, bei welchen die Russen vergeblich versuchten, sich der Geschütze großen Kalibers zu bemächtigen, welche die Japaner dort aufgestellt hatten. Petersburg. Ter Kaiser wird am 4. d. M. Reval besuchen, um vom Baltischen Geschwader Abschied zu nehmen. Berlin. Das Etappenkommando meldet aus Okahandja, daß die Verbindung mit dem Oberkommando durch Gewitter regen seit vier Tagen unterbrochen ist. Neustreli tz. Der Großl, crzoz ist beute vormittag aus Berchtesgaden hier wieder eingetrossen. Frankfurt a. M. Amtlich wird mitgetcilt: Gestern abend 8 Uhr 52 Minuten stieß in der Nähe des Balinboss Bockenbeim zwilchen Bockcnhelmcr Weiche und Hellcihos Schnellzug 72 dem vorauSgefahrenen Eilgüterzuge Ü0l8 in die Flanle. Ter Ellgnter- zug Halle „freie Jahn' als Signal eihalten. während das Signal des Schnellzuges auf .Halt" stand. Der Führer des Schnellzuges ließ dies unbeachtet und so erfolgte der Z u > a m m e n st o ß auf der Weiche, die beide Zuge zu passieren hatten. Die Matchine de- EilgnlerzugeS wurde stark beschädigt und entgleiste, sich halb aus die Seite legend; außerdem würben zwei Güterwagen beschä digt Vom Schnellzuge wurde ein Wagen stark und einer leicht belchädigt. Der stark beschädigte Wagen, ein Wage» 1. und 2 Klasse, war glücklicherweise schwach besetzt: das ziemlich stark zcrltümmerle Coups 1. Klasse war ganz leer. Als veiletzt hat sich bisher nur ein Passagier gemeldet, der über Nervenstörung klagt. Vorerst wurde die Strecke eingleisig weiter betrieben. Bei den Aufgleisnngsalbeiteu legte sich ei» Wage» über die noch srei ge bliebenen Gleise, so daß alle drei Gleise eine Zeit lang gesperrt winden. Um lO'.V Uhr wurde über rin Gleis der Betrieb vor- läufig wieder ausgenommen. Seit heute früh 7>,s Uhr wird der Verkehr wieder zweigleisig betrieben. Karlsruhe. In Engen ist die Po st lasse mit 25 000 Mark Inhalt entwendet worden. Wien. Der K önig und die Königin von Rumänien reisten gestern »achmillag nach Bukarest ab: zur Veiabschicdung hatte sich aus dem Bahnhvse auch der deutsche Botschafter Gras v. Wedel eingesunden. ^ ^ ^ Paris. Gestern abend wurde rm Palais du Trocaddro eine s Wirderer Dank unter ihnen gebubre namentlich den .Herren Gch sfeier zun, Aiidcnlen an den Tod ZolaS veranstaltet, bei der Negierungsrat Münzner, Geh Oekonomicrat v. Langsdorfs un mehrere Redner, darunter besonders der Deputierte Pressensd, der Kammerherrn ^rreiheren v. Friesen , Weiter besprach Redner d, mutigen Haltung ZolaS während der Drehsns-Assäre gedachten. El Irrrol. Iniolge Platzens eines Geschützes wur den hier vier Soldaten verwandet. Milazzo lProvinz Messinas. Heute nachmittag gegen 4 Nbr wurde hier ein wellenförmiges Erdbeben verspürt. Petersburg. Der deutsche Botschafter ( von Alvensleben hat heule seine Urlaubsreife angeiretcn. Leitung der Geschäfte der Botschaft hat Botschaftssekretär Frei Herr v. Noüiberg übernommen. Washington. Die Staatsschuld hat Im vergangenen Monat um 5010 409 Dollars nbaenomme ». Ter Baibesland des Staatsschatzes beträgt l408910984 Dollars. OertlicheS »nd Sächsisches. — Se. Majestät der König hak auch am Sonnabend sowohl am Vormittage wie am Nachmittage je eine ei»stü»dige Spazier fahrt diiich den Schloßgarten unternommen. Die warme herrliche Lust wiikt aus den Hustenreiz eiiischicden mildernd und die Atem not tritt seltener und weniger anälend aus. Die Nahrungsnusiiahme war im Lause des Tages eine befriedigende. Nach einer verhältnis mäßig ruhigen Nacht erschienen grsieiu die Stimmung und der Kräslezustand des hohen Kranken etwas gehobener. Der Monarch erledigte bereits von 7'/« Uhr morgens a» die clngegangene» Regierungssachen. Nachmittags fand beim König Familien tasel statt. — Gutem Vernehmen »ach ist der bisherige Konrektor der hiesigen Dieiköiiigsichule. Herr Dr. Schladebach, »ach dem Scheiden des bisherigen Rektors, Herrn Oberstudieuraies Dr. Vogel, vom Stadtrat zum Rektor der genannten Lehranstalt gewählt worden. — Das erwähnte, vom Reichskanzler zum Jubiläum deü Reichsgerichtes in Leipzig an den Reichsgerichts- Präsidenten Gutbrod gerichtete, aus Homburg datierte Schreiben hat folgenden Wortlaut: „Am 1. Oktober sind 25 Ivhre ver flossen seit dem Tpge, an welchem das Reichsgericht als oberster Gerichtshof für das geeinte Deutschland seine Tätigkeit begann. Gras Die oen Rechtes ihres Amtes z» walten. Ich freue mich, heute sagen zu können, daß das Reichsgericht die damals gehegten Erlvar- tungen erfüllt l>at. Es Hot sich das Ansehen zu verschaffen und zu erhalten geivubt, dessen der oberste Gerichtshof der ihm onvertrauten Wahrung der RcchtSeinhcit bedarf. Noch in den jüngsten Jahren ist mit der Schaffung'des einheitlichen bürger lichen Rechtes dem Reichsgericht eine neue und große Aufgabe erwachsen. Ungeachtet schwerer Arbeitslast haben sich die Mit- glieder des Gerichtshofs mit voller Hingebung dieser Aufgabe unterzogen. Ich darf es mit Genugtuung aussprechen, daß zum erheblichen Teile der allerwärts anerkannten Rechtsprechung der obersten Instanz zu danken ist. wenn der Uebergang in das neue Recht sich ohne Schwierigkeiten vollzogen hat. Dem hohen Ge- richtShofe kann ich zu seinem gegcnwärt^en Lebensabschnitte nichts Höheres wünschen, als daß er in dem Geiste, der seine Herrn B. Mitglieder von jeher beseelt hat, als Hort des Rechtes zum Segen des deutschen Volkes und zur Festigung seiner nationalen Einheit fortwirken möge. Euere Exzellenz ersuche ich ergebenst, meine warmen Wünsche für das lveitere Gedeihen des Reichs gerichts an dessen bevorstehendem Ehrentage gefälligst zum Aus druck zu bringen." — Zur Erinnerung an die vor 25 Jahren erfolgte Errichtung des Reichsgerichts versammelten sich, wie bereits in einem Teile der gestrigen Nummer mitgeteilt werde» konnte, im Palmengarten über 200 Personen, die Richter und Ncchtsanwällc des Reichsgericht mit ihre» Damen, zu einem Festessen. Als Gäste Maren erschienen der Oberbürgermeister, der Dekan der juristischen Fakultät der Universität und viele el-emalige Reichsgcrichlsräte. Der Präsident des Reichsgerichts, Dr. Gutbrod, brachte einen Trinkspruch auf den Kaiser und den K'önch von Sachsen, der Senatspräsident Tr. Lötvenstein auf die Stadt Leipzig und die juristische Fakultät und der Ober reichsanwalt Tr. Olshausen aus die ehemaligen Mitglieder des Reichsgerichts aus. Der Großherzog von Baden sandte ein Telegramm. — Die Rekruteneinstellungen im Bereich des XlX. Armeekorps erfolgen am 5. Oktober bei dem Karabinier- Regiment, bei den 16 Ulonen, 19. Huiare», Jägern z» Pferde 12 und 19, Train-Valaillvn 19 und bei der Bespannungsäbteilnng der Fußarlillerie: am 12. Oktober bei den Regimentern lOl, l06. 134. 139, 181. den Feldarkillerie-Regimenier» 08 und 78 (Riesa, Wurzen) und dem Fußarlillcne-Regiincnt 12 (Metz): ani 13. Oktober bei de» Regimentern 105, 107, 133, 179, Pionier-Botoillon 22, den Feldaitilleric-Negimentcr» 32 und 77 tNiesa, Leipzig), dem Eisen bahn-Regiment 2 und dem Telegraphen Bataillon l. — Aus Anlaß der Jubiläuurs-Ausstellung des BezirkS-Obst- bauvereins „Oberes Elbtal" in Tolkewitz hielt gestern vor mittag 11 Uhr der Landesobst bau verein für das Königreich Sachsen in „Donaths Neuer Welt" eine zahl- reich besuchte Allgemeine Mrtglreder-Versamm- l u n gab. Als Vertreter der Regierung waren anwesend Geh Rat Dr. Noscher und Geh. Regiernngsrat Münzner: ferner waren erschienen die Herren Konsislorialvräsrdent v. Zahn, der Präsident des Landeskulturrats. Geh. Oekonomierat Hähnel, Generalsekretär Tr. Naubold, Geh. Octonomicrat Schnbart, Kreissekrctäre Francke-Üeipzig und Dr. v. Littrow-Dresden, Professor Dr. Ltealich-Dresden, Gartcnbauinspcktor Braundart. Der Vor sitzende des Landesobstbauvereins, Herr Amtshauptmann Tr. UhIeinan n - Großenhain, erössncte die Bersamnilnng mit einer Begrüßung der Erschienenen und wies dann daraus hin, daß es das erste Mal sei, daß der Landesobstbauvercin während seines 30jährigen Bestehens eine derartige Hauptversammlung ver anstaltet. Der Landesoerein sei dabei einer Einladung des Be- UrtSobstbauoereins Oberes Elbtal gesolgt, der sein 25jähriges Jubiläum begehe. Redner verbreitete sich über unseren heimischen Obsidan und die Ziele des Landcsobstbauvercins. gedachte vor allem der Männer, welche den Landesvercin gegründet und von ! welchen wir eine 'Anzahl noch unter den Lebenden wissen. Be- I, ".. . - -- Geh. »Nd die zur Hebung des vaterländischen Obstbaues vom 'Landesvercin getroffenen geineiinniyigcn Einrichtungen, die verdienstvolle Tätigkeit der Bezirksohslbcmvcreine und die dankenswerte Unter stützung dieser Bestrebungen durch die Regierung. Bei alledem sei aber die hohe Bedeutung, die der Obstbau in sich trögt, sür die Kultur und den Wohlstand des Volles von weiteren Kreisen der Bevölkerung noch nicht genügend gewürdigt. Der Obstbau ist bei rationellem Betriebe eine nicht zu verachtende Nebeiici»>iahiiie »nd steigert den Wert des Grundstücks. Er ist ein wirksames Milte! zur Hebung der Landeskultur, wirkt aber auch in volks- erzieherischer Richtung ethisch. Durch ihn wird dem Eigentümer seine Scbollc lieb und wert gemacht. Redner sprach die Hoff- innig ans. daß vor allen Dingen auch die Landwirte, nament lich die kleineren, diesem Ncbcnerwerbszweig noch größere Be- ack'tuna schenken und, wo es einigermaßen angezcigt ist. zum feldmäßigen Obstbau übergehen möchten. Geschehe dies, so werde der wirtschaftliche Obstbau wesentlich gefördert. Die Ge- meinden sollten mehr wie bisher für Anpflanzung von Obst- bäumen sorgen. Nicht unwesentliche Beträge würden den Ge meinden hieraus zuflrcßen und eine Herabmindcrung der Kom- munalanlagen zur Folge haben. Redner schloß seine Ansprache mit dem innigsten Wunsche sür das Wohlergehen des Königs Georg und einem dreifachen Hoch auf den König. Alsdann qab der Herr Borsitzende bekannt, daß der Landesobstbauverein den beiden Gründern und Ehrenmitgliedern des Bezirksobslhauoercins, den Herren König!. Hosgärlner Arlt und Baumeister Bceger, in Anerkennung chrLr Verdienste die Große bronzene Medaille mit Diplom zuerkannt habe. — Hierauf begrüßte der Vorsitzende des Jubelvercins, Herr Baumschnkbesitzer Paul Ha über, die Ver- sammluna namens des Bezirksobstbauvereins „Oberes Elbtal", und dankte dem Landesobstbauverein für dessen Teilnahme an der Jubelfeier. Redner gab sodann einige sehr beherzigenswerte Erläuterungen -nr Jubiläumsausstellung und regte ferner an. ob es nicht möglich wäre, im Königreich Sachsen jedes Jahr eine größere sächsische Obstaiisstellung abznhalten. wodurch keines wegs die kleineren Bezirksversammtiingen verdrängt werden sollen. — Daran schloß sich ein Vortrag des Herrn Rentier P e k r u n - Weißer Hirsch über die Vorteile der korrekten Formierung der Obstbänme mit praktischen Denionstrationen an Hoch-, Halbhoch- und Purginidenbäumen und Vorführung von 75 Lichtbildern. Er schilderte hauptsächlich die verschiedenen Schnittmethoden nach dem System Gauchcr, das sich trotz frühe rer Anfeindungen ausgezeichnet bewährt habe. Nach Schluß der Versammlung um halb 2 Uhr folgte ein Rundgang durch die Jubiläiims-Ansstellnng. — Die Rennen des Dresdner Nennoereins waren gestern bei nur mäßigem Besuch reich a» Zwischenfällen über raschendster, zum Teil auch betrübender Art. Bei denkbar min- stigstem Wetter begannen die Rennen mit einem Jockei-Hürdcn- Reiten über 2700 Meter um den Preis von Liebstadt. Nach gutem Start ging das Feld geschloffen ab. „Telephonistin", die von Anfang an die meisten Chancen halte, legte flotte Pace vor und hielt auch bis zum Schluffe aut durch, wenn ihr auch „Hopfen" und „Sarika den Sieg lebhaft streitig z» machen suchten.^ Jockei Lasse, der „Telephonistin" ritt, brachte hie "lemm gehorche Stute mit ziemlicher Leichtigkeit an W. Wapolkeke v veorsei»tor. Mimtlin, 3. Oktober 1W4. erster Stelle durchs Ziel. Zweiter wurde Herrn G. Kriegs „Hopfen" unter Lommatsch, während M. Seifsert auf „Sarika" nicht einmal den dritten Platz zu belegen vermochte. Tot.: Sieg 5 : 14, Platz: 10 : 19. Jockei F. Horneck, einer unserer besten Finish-Reiter, kam beim Sprunge über die Koppelrickhecke mit „Fuimiiiella" dadurch zu Falle, daß ..Prognose" ausdrach und ZiulmineUa" niederriß. Während das Pscro ausstand, ohne Schaden genommen zu haben, konnte sich der Reiter ohne fremde Hilse nicht erheben. Beim Sturze war das Merd aus ihn zu liegen gekommen und hatte ihm nicht unbedenkliche Quetschungen am Kopse beigcbracht und wahrscheinlich liegt auch noch eine Gehirnerschütterung vor. „Telephonistin", die Sie gerin des Rennens, wurde von ihrem Besitzer für 1050 Mark zurückgekauft. — Das zweite Nennen um den Preis von Rehe - fekd, Herren-Flach-Reiten über 1800 Meter, führt« nur zwei Pferde in die Bahn. Den Sieg trug „Fakir IV." unter Leut- nant Dodel über „Augustenburg" unter fernem Besitzer Ritt meister v. Wuthenau davon. Tot.: Sieg 5 : 7. Eine Ver steigerung des Siegers erfolgte nicht, da derselbe als „unver käuflich" bezeichnet mar. — Das dritte Rennen war wohl eins der unglücklichsten, das die Bahn ie gesehen. Fünf Pferde bildeten das anfangs geschloffen abgehende Feld, und nicht weniger als drei davon stürzten! Dieses Oktooer-Jagd-Rennen, ein Herren-Reiten über 3500 Meter, wurde zum Todesrennen für „Esztelen", den wohlbekannten Sieger vom letzten und vorletzten Tage. Beim Sprunge über die schon vorher „Fulminella" ge fährlich gewordene Koppelrickhecke stürzte er so unglücklich, daß er sich beide Vorderbeine schwer verletzte, worauf er erschossen wurde. Der Reiter, Leutnant Schmoller, kam trotz des ge- jährlichen Sturzes ohne Verletzung davon und konnte schon rm übernächsten Rennen mieder in den Sattel steigen. Da Leutnant v. Bardelebens „Freischütz", der infolge schlechten Springens zu weit zurückgeblieben war, abstoppte, ging Leutnant Schmidt- Pauli auf Air. A. Waugds „PiuS" ganz allein durchs Ziel. Tot.: unier Laue eserrn miiimeiner Anfang an nicht zu halten w Hcmicls „Periclcs", geritten i Graf I. Sierstorpffs „Philisi 'S- Flach-Reiten über 1200 Meter. Sieger wurde mit Leichtigkeit unter Lasse Herrn Rittmeister v Wuthenaus „Bonbon", der von war. Als Zweiter ging Herrn R. von H. Brown, als Dritter Herrn xz. isreriiorpsss „Philister", geritten von Harvey, durchs Ziel. Tot.: Sieg 5 : 38. Platz 10 : 19. 20. Aus den Sieger erfolgte kein Gebot. — Bei dem großen Residenz-Handi- cap-Jagd-Rennen stellten sich von 15 genannten Pferden nur 4 unter Starters Flagge. Herrn H. Suermondts elegante Schimmelstute „Freilich^ mußte von Herrn M. Lücke aus—dem Hindernisse ausgezeichnet batte. Den ersten Preis erstritt wiederum Leutnant Schmidt-Pauli, der diesmal Herrn R. Haniels „Pendant" unter sich hatte. Dicht neben ihm ging Leut nant W. Sulzbergers „Affe", geritten von Leutnant Schmoller. durchs Ziel, während Herrn H. Strnbcs „Tercsi" unter Leutnant Freiherrn v. Seherr-Tboß unplacicrt blieb. Tot.: Sieg,5 : 11, Platz 10 : 14, 22. — Das letzte Rennen, um den Preis von Freiberg. ein Jockci-Flach-Neiten über 1200 Meter, bot nichts des Aiffregenden mehr. Dem kurz nach dem Start sich sofort weit auseinanderziehendcn Felde flog Mr. R. A. Waughs „Fatme" von vornherein weit voraus und brachte das Rennen mühelos nach Hause. Dem von Harvey gerittenen, Herrn A. W. Behren gehörigen „Fairsax" gelang es im Finish noch, soweit an,,Fatme" heranzukomme», daß er wenigstens an zweiter Stelle placiert wer den konnte. Tot.: Sieg 5 : 11, Platz 10 : 13, 15. — Die von Ansang bis Ende ko prächtig verlaufene Sänger- fahrt des Dresdner Lehrergesangvereins fand ihren Abschluß mit der glücklichen Heimkehr der Sauger, die in der Nacht ii»n Sonniag 2/<3 Uhr — allerdings mit ziemlich einstündiger Verspäti'gniig — erfolgte. Das Reflevrogramm des letzten Tages batte inwiein »och eine Aendernng erfahre», als der ursprünglich geplante Besuch des Bisinarckschc» Mausoleums in Friedrichsuili mit Rücksicht ans den erschütternden Trancrsall, den das Bismarck schc Haus jüngst eriahren, unterbleiben nnißie. Die für den Aufent halt in Friedtichsllih vorgesehene Zeit wurde dein Aufenthalt i» Homburg zngelcblagcn, sodaß das Zusammensein mit den Ham burger Amis- und Sangesgenoffen noch etwas länger ausgedehnt werden konnte. Heute abend werden die lorbeergekrönten Lehrer sänger beieiis mieder in Dresden öffentlich austreten und zwar im Vereinshauie bei dem Bcgrüßungsabcnd des Evangelischen Bundes. — Nächsten Mittwoch früh 7 Ubr wird anläßlich der Festtage des Evangel. Bundes als Morgengruß für die Feststadl Dresden von de» Türmen der Kreuzkirche und der Dreikönigskirchc der Choral „Ein' feste Burg" durch Posaunen erklinge». — Dr. Franz Mehring hat aufgehört, leitender Redakteur der „Leipziger Valkszeitung" zu sein. Den Anlaß zu seinem Rücktritte hat eine Parteiversammlung für den 12. und 13. sächsischen Reichstagswahlkreis gegeben. Genosse Werckcr führte in der Versammlung aus, es gehe nicht an, daß die „Leipziger Volkszcitnng^ ihren Ton gegen Parteigenossen bei- behaltc. Es sei eine Schande, cineu Parteigenossen so in der Ehre hcrabziischcn, wie cs Südekum geschehen sei. Des halb -stelle er folgenden Antrag zur Erörterung: „Die an, 29. September 1904 im „Paniheon" versammelten Parteigenossen des 12. und 13. sächsischen Reichstags-Wahlkreises verurteilen auf das entschiedenste die in einem die Ehre eines Sozialdemo kraten herabsetzende» Tone gehaltene Notiz betreffend „Bürger Südekum", betrachten hiermit und durch die Erklärung der Ge- iamtrcdaktioii die Angelegenheit für erledigt und erwarten von der Redaktion der „Leipziger Volkszcitung , daß endlich die ge- mann, icii oer vrenoyc ^acrir — vieler wu den ÄUvenim-Artiret verbrochen haben — in der „Leipz. Aolksztg." sitze, herrsche ein Ton in dem Blatte, daß er sich schämen müsse, ein Leipziger Parteigenosse zu sein. Er rechne es Südekum als ein großes Verdienst an, daß er der Prinzessin Luise bei der Flucht behilf- lick gewesen sei. Dadurch seien Zustände in den oberen Regionen aufgedeckt worden, die sur die Partei oaitatorijch wertvoll seien.
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