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Sächsische Elbzeitung : 11.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187509112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18750911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18750911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1875
- Monat1875-09
- Tag1875-09-11
- Monat1875-09
- Jahr1875
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.09.1875
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Mchffcht ElbMmg. Amts- und Anzeigeblatt für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sächsische Elb-Zcitnng" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch äste Posta»statteu, sowie durch die Erpedition dieses VlatN-S sstr > Mark viertel-- jährlich zu beziehen. — Znscratc für das MittwochSblait weiden bis Dienstag früh 9 Uhr, sstr das SonuabendSblatt späiestenS bis Freitag früh t) Ilhr er- beten. — Preis für die einmal gespaltene CorpuSzeilc oder deren Naum 10 Pf, — AuSwärtS werden Inserate für die Elbzeitnng angenommen in Hohnstein bei Herrn Hesse, in Dresden und Leipzig in den Annonceu-Burcaur der Herren W. Saalbach, Nud. Mosse und Haasenstein L Vogler. 73. Schandau, Sonnabend, i den 11. September 1875. O Die türkischen Hecresverhältnisse. Die Aufstände an der türkischen Wcstgrcuzc ließen bisher die militärische Ohnmacht der Türkei in einen noch weit auffälligerem Maße hcrvorlrctcu, als um! sachverständigen Urthcilcn angenommen werden konnte. Nach der auf Gruud des neuen türkischen Wchrgc- setzcs vom Jahre 1869 ausgcführtcn Reorganisation der türkischen Waffcnmacht soll die stehende Armee in sechs ArmeccorpS, wovon vier in der europäischen Türkei, eins in Kleinasien und eins in Arabien gar- nisonircn, einen Bestand von 6 Garde-, 2 Fremden-, 8 Zuavcn- und 21 Linien-Infanterie-Regimentern, 84 Schühcnbatailloncn, 7 Garde-Kavallerie-, 6 Dra goner- und 10 SpahiS-Ncgimentcrn, 6 Artillerie-Re gimentern mit zusammen 90 Fcldbattcricn nud 2 Sap- peurö-Batailloucn besitze», welche zu einem Fricdcnö- standc von 183,260 Mann mit 30,000 Pferden und 540 Geschützen angegeben wurden. ES durfte danach wohl um so mehr vorausgesetzt werden, daß die türkische Ncgicrnng sich in der Lage befinden würde, wider die aufständischen Bewegungen sofort eine ausreichende Militärmacht entfalte» zu kouucu, weil nach Anfang dieses Jahrcö das dritte türkische ArmeccorpS als in Bosnien, das zweite als in Numclicu flehend angeführt sind. Die gcsammtc Fricdcnögaruisou der Herzegowina hat sich jedoch nur als aus einem Infanterie-Regiment nnd einem Jügcr- bataillon bestehend ausgewiesen, deren Kopfstürke sich anstatt pro Bataillon auf 600 Mauu, auf uoch nicht 400 Mann hcransstclltc. Dazu ist nach den eigenen türkischen Angaben bisher nur »och ein Jnfantcric- Ncgimcnt hinz»gctrctc» und außerdem sind von Der wisch Pascha, dem Statthalter von Bosnien nnd dcr Herzegowina, aus Mangel an anderen regulären Streitkräften fünf Landwehr-Bataillone in den bedroh ten Grcnzbczirkcn ciubcrnfcn worden. An Artillerie sollen diesen meist in Besatzungen verzettelten 12 Ba taillonen noch zwei GcbirgSbattcricu zu je vier Ge schützen zugctheilt sein. Das Landnngöcorpö zn Klck wird zu drei Bataillonen und einer Batterie ange geben, denen aus Kreta noch sechs Bataillone zu wie derum iusgcsammt 2400 Mauu nnchgcscudct werden sollen. Endlich ist nach neueren Nachrichten von Kon stantinopel ans noch eine aus zwölf Bataillonen, vier Batterien und drei Kavallerie-Regimentern bestehende Division nach Persien in Marsch gesetzt, wo cö auch gewaltig gührt. Die Unzulänglichkeit dieser geringen nud wahrhaft erbärmlich ausgerüsteten Streitkräfte bedarf bei dem überaus schwierigen Gcbirgstcrrain, in welchem die selben opcriren sollen, keiner besonderen Hervorhebung. Sic crgicbt sich deutlich daraus, daß im Jahre 1869 bei dem dalmatinische» Aufstande 38 größtcnthcilö auf volle Kriegsstärke gesetzte östcrrcichischcBataillone gegen über den tapfcrcrn Gebirgsbewohnern kamn ucnncnö- wcrthc Erfolge zn erzielen vermochten. Ein Zutritt Moutcucgro'ö oder gar Serbiens znr Sache der Auf ständischen würde aber dies Mißverhältnis in einem Grade steigern, daß die Anstrcngnng der Türkei znr Bewältigung des Anfstandcö auch bei der vollen Auf bietung ihter ganzen Waffcnmacht im hohe» Grade zweifelhaft erscheinen dürfte. Es stellen sich nämlich die Streitkräfte dieser beiden Staaten auf über 140,000 Combattantcu. Die serbische Armee besteht zwar nach der dem schweizer Milizsystem nachgebildetcu serbische» Wchrverfassuug in ihrem Hauptthcilc mir ans Mi lizen; allein deren Ansrüstnng mit Peabody-Gewehren und Krupp'schcn Hintcrladmigsgcschützcn kann mit der jenigen der türkische» Truppe» iu gar kei»cu Vergleich gestellt werde». Die Hauptgcfahr für die Türke» dürfte jedoch bei eiuer weitere» Ausbreitung des Aufstandes — die aber neueren Nachrichten zufolge kaum zu befürchte» ist, ob gleich der Aufstand durch sic als gar zn unbcdcuteiid behandelt wird — auf finanziellen Gebiet erwachsen. Denn ohne Geld läßt sich eben schlechterdings kein Krieg führen und schon eine mnsasscnde Mobilmachung würde für die Türkei aller Voraussicht nach mit einem allgemeinen Staatsbankcrott verbunden sein. Taqcsgeschichte. Sachsen. Schandau. Am 9. d. M. versam melten sich eine größere Anzahl hics. Bürger Behufs einer Besprechung mit Hrn. Julins Mißbach ans Neustadt b. St. wegen der nächsten 14. Sept, statt- zuhabcndcn Lnndtagöwahl. Bevor Hr. Mißbach ein traf, zog man die drei ausgestellten Herren Eandidatcn Picnitz, Schreck und Mißbach gehörig an's Licht, wo bei sich die Meinung allgemein und entschieden für Mißbach anssprach. Als endlich dcrsclhc selbst ein- getreten nnd man seine entschiedene, aber rnhig gehal tene Aussprache mit Wohlgefallen vernommen hatte, waren die anwesende» Wühler cmßcr jedem Zweifel nnd fest der Uebcrzcngnng, „smr für Mißbach ihre Stimmen abgcbcn zn können." Mögen sich dieses Vorgehen besonders die gcwcrbtrcibcndcn Wühler als eine» Wink dienen lassen! X — Dem Rechenschaftsbericht des „Juvalidcudank" pro 1874 entnehmen wir, daß sich im Mai 1872 der süchsischc Zwcigvcrein konstitmrtc, welchen letzteren Sc. Majestät König Albert im Jannar d. I. das Protektorat übernommen hat. Zweck des Vereins ist die Unterstützung der Invaliden durch Rath uud That, uamcutlich durch kostenfreie» Nachweis vo» Stelle». I» letzterer Beziehung wurden bis jetzt 7l0 Invali den aiigcstcllt; davon kommen 66 ans das Bureau iu Dresden. Außerdem wurde» 618 Thlr. Unterstütz ungen gezahlt. Der Verein hat auch durch diese» Rechenschaftsbericht wieder Zc»guiß abgelegt, auf wel che» »»gemein fruchtbare» Bode» die Verausgaben falle» »nd wie vorthcilhaft sic vcrwcrthct werde» kön- uc». Wir wünsche» ihm recht zahlreiche Vcrcinömit- glicdcr und extraordinäre Liebesgaben, uni mit Hilfe dieser seiner Vcreinölhütigkcit eine schncllcre nnd grö- zcrc Ausdehnung nnd in erster Linie dem Dresdner Bnrcan den nothwcndigcn eigenen Bctricböfond zn geben, der bisher fehlte und vom Hnuptvcrcin gewührt wnrdc. VcrcinSmitglicd wird jeder nubcscholtciie Mann, welcher einen einmaligen Beitrag von 30 M. oder einen jührlichcn von 3 M. zahlt. Schließlich sei noch crwühnt, daß die Herren Otto Flohr und C. Meckert Ar Freiberg die Vertretung des Jnvalidendank übcr- wnimen haben. — In den deutschen Münzstätten sind bis jetzt geprägt: an Goldmünzen: 892,555,920 M. Doppel- kroncn, 265,330,450 M. Kronen; an Silbcrmünzen: 22,532,975 M. 5-Markstücke, 84,289,558 M. 1-Mark stücke, 17,428,880 M. 40 Pf. 20-Pfennigstücke; an Uckclmünzcn: 9,033,214 M. 10 Pf. 10-Pfcnnigstücke, -,561,824 M. 10 Pf. 5-Pfennigstückc; an Kupfer münzen: 3,615,375 M. 56 Pf. 2 - Pfennigstücke; ,832,864 M. 74 Pf. 1-Pfcnnigstückc. GcsammtanS- prügnng: an Goldmünzen: 1,157,886,370 M.; an Silbcrmünzen: 124,251,413 M. 40 Pf.; an Nickcl- münzcn: 13,595,038 M. 20 Pf.; an Kupfermünzen: 5,448,240 M. 30 Pf. — Graf Stolberg ist mit seinem stolzen Pilgcr- zngc — 30 Mann hoch — bereits ans dem Wege nach Lourdcö. Am 4. d. M. traf er in Paris ein, hielt sich aber während der Zeit seines Aufenthaltes sorgsam vor den profanen Blicken der Pariser ver borgen. Mit Gcnchmignng der Behörden wurde je doch das für die Jungfrau von Lourdcö bestimmte Bauner in Paris in der Kirche St. Vincent de Paule ausgestellt. Wahrscheinlich, damit ihre große Anzahl nicht auffallc, sind die deutschen Pilger angewiesen worden, sich unter ihre belgischen Genossen zn mische» und so wenig wie möglich Deutsch zu sprechen. Der offiziöse „Moniteur" thut den dciilschcu Pilgern in Paris sogar de» Gefallen, ihre Anwesenheit in der französischen Hauptstadt in Abrede zu stelle», uni sic vor »»angenehme» Berührungen mit dein Pariser Publikum, das ihre» Besuch keineswegs mit Frcndcn erwartet hatte, zn bewahren. Um so liebenswürdiger waren die Behörden. Der Polizeiprüfckt van Paris verschob sogar lediglich dieses „angenehmen" Besuches wegen seinen Urlaub, den er soeben anlrctcn wollte. Am Freitag werden die dcntschcii Pilger der Jnng- fran von Lourdcö ihre Aufwartung machen nnd au dcr heiligen Quelle ihren Früschoppcn triukcu. Wohl bckomm'ö! (Dr. Ztg.) Wie gefährlich cö ist, iu de» Keller» größere Quan titäten Ligroin anfzubcwahren, zeigt abcrmalö folgen der Unglücksfall. Am 6. Sept., Nachmittags gegen 4 Uhr ging das 1-yährigc Dienstmädchen deö Klemp- nermcisterS Arnold ans dem Weißen Hirsch in den Keller, »in saure Gurke» hcra»fznhole». Obgleich sie mit einer gittvcrschlossencu Lampe versehen gewesen, so cntzündcien sich doch die Gase, welche dadurch ent standen, daß ein Ballon mit Ligroin gesprungen und ein Theil deö Inhalts hcrauSgelanfcn war. Schnell eilte daö Mädchen, doch mit Brandwunden bedeckt, zurück; in demselben Augenblicke aber erfolgte auch ciuc Explosion, wodurch daö Innere deö Gebäudes dcmolirt wurde, namentlich die Treppen und Wündc cinstürztcn. Daö Mädchen, Namcnö Mittag, befindet "ich in einem bedenklichen Zustande in dcr Diaconisscn- anstalt. Waldheim, 7. Sept. Dcr 6. süchsischc Fcncr- wchrtag, welcher am 4., 5. und 6. Sept, in Wald heim abgchalten wurde, verdient in jeder Beziehung ein vollkommen gelungener genannt zn werden. Was zunächst die Fcncrwchrgerüthe-Anöstcllung anlangt, die nit dem Fcucrwchrtagc verbunden war, so war dic- clbc eine in ihrer Art großartige nnd jedenfalls voll- tündige. Die Auöstellnngöhalle bedeckte einen Flüchen- ranm von 400 Quadratmetern. Viele dcr Ausstcll- nngSgcgcnstünde, anch mehrer Spritzen, sind verkauft worden. Die Ucbnngcn dcr Waldhcimcr nnd Kricb- Iciner Fcncrwchrcn, welche nm 5. Scpt. Nachmit tags auf dem hiesigen Markte stattfaiidcu, verliefen znr vollkommenen Zufriedenheit. Die Sachverständigen wa ren darin einig, daß man in kleinen Stüdten sehr sel ten ein so wohlgcübtcö FcncrwchrcorpS findet. Es waren zn dem Fcncrwehrtage im Ganzen 2340 aus wärtige Feuerwehrleute erschienen, die alle in niiscrm Waldheim cingnartirt waren. Daß cS viel Masscn- gnartiere gab, ist richtig, wird aber Niemand wun dern, dcr die Verhältnisse einer kleinen Stadt kennt. Ucbrigcnö waren alle Fcncrwchrlcntc, die wir nach Schluß des Festes sprachen, mit dcr Aufnahme, die sic in Waldheim gefunden hatten, vollkommen zufrie den. Zn dem Feste war anch eine Festschrift erschie nen, die freilich eben so sehr für die Stadt Waldheim, als für die auswärtigen Feuerwehrleute berechnet war nnd in 10 Abschnitten eine Ucbcrsicht über die Ge schichte der Stadt Waldheim und die gegenwärtigen Verhältnisse dieser Stadt, ferner eine Ucbcrsicht llbcr die sächsischen Fencrwchrc» nnd endlich speziell ans daö Fest bezügliche Angaben bringt. (Dr. Ztg.) Am Vormittag deö 6. September erlitt dcr erste Chemnitz-Freiberger Gütcrzug zwischen Station Flöha und Oederan dadurch einigen Aufenthalt, daß sich masscnwcise Raupe» auf dem Bahnkörper beweg ten, welche daö Wcitcrgreifcn dcr Vorspann- sowie Schiebmaschincnrädcr hinderte» und auch durch das Anrückcu deö Zngcö daö Unglück herbei führten, daß der die letzte Bremse bedienende Bremser von seinem Sitze hcrabgcschleudcrt uud auf die Puffer geworfen wurde, wodurch derselbe sich eine bedeutende Körper verletzung zuzog. Am 29. Juul wurde dem Kaufmann Gatzschnick in Mügeln auö seinem Laden eine Norddeutsche
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