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Dresdner Nachrichten : 12.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191007127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-12
- Monat1910-07
- Jahr1910
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- Dresdner Nachrichten : 12.07.1910
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S4. Jahrgnag. ISO. LImStag, 12. JE 191«. vei>ia»aebsibr i„»r»I>lidr> Ilir Dr««- deu bk> iwci. nialtocrA»»»»!'»''»»»» SüM>- »u» Mvuwgr» «ur timnüN 2,bv LItk., !U>il»»»are 2,»0 Mk. »m ktnmaUger Zu ll,Mi,»g duni» die Post ü « ^due PlUleiigelds. r,« de» Llsern von r>rdd«„ ». Uingedun, °!» luge vorher >u- grsieUIen SIdend-A»4' gul en erhalten die aus- wuuigen Sie,t-Her mit der Rorge».»iiu>gad- lujumineit jugestellt. diu hdruitnur uni deut« h.hee Ouellenuiigade ,.lr««d. diuchk."i i»> imlig. — Iluueriuugte Uuuuskrivie werde» nicht ausdewahrl. Tclcg>aiiii»-Adrcsft: Nachrichten Dresden. Fernsprecher. II » 2686 » 3601. Kegvünöel 18LG Druck und Verlag von LiepsH Lc Reichardt in Dresden. für sieinsckmeckei' . l.08ccK L c? GL fönck»/i/-^/ioco/sc/s > ^ k?/ioco/acke > /,«/- ?ä/e/ F0^ 6/>/s/»- 5/ioco/acks! ^scso /ve /(§- Sore L«o «k. Serres />?/- ^ S u. 5 ^ . Anjelgen-Tarif Lnnahiy^ von Lnklln- diauygen di» nachm. 3 uhr, Sonntag« nur Marienstraße 38 von N bis '/,» Uhr Die «mtpallige Grundjrilc <ca. 8 Silben, 2b P,., Kamilten-Nachrichten aus Dresden 20 S" ; GejchailS Anzeigen auf der Pni-alsene Zeile 3VPf.; die twe»,valt>oe Zeile a.Textieile 60 Pj. — In Nummern nach Sonn u Feiertagen: die einjpaltige Grund» «eUe 30Pf.. auf Privat» leite «OPs.. Fainilien» Nachrichten «.Dresden die Grundzetle 2b Pi. — Auswärtige A.litrage , nur gegen voraiisbe. Zahlung. - Jedes Be, iegdlatt kostet 10 Pj. Hauptgeschäfts st eile: Marienstraße 38 40. iKtlkläl l^er »ein ttslm nook lciiiistlsrisvk. Lrinitlsötrsn inillvillusll ausitatisn will, ««nils »ivk an <tia l^sumkunsl vrssclsn-^., Victonaslraks 5/7. hiuricdtuuguu fttr 8chio»»or. Vilisn, 8»»»«ort,u. Not«!», Wivtm«ot>»uug»» »Io. - gr»ut»u„t»Nu»go» v. 2500 >. »». »» lldnlgl. pesua». Staatamailallla i. 8>id«r. 8oiA »lOLLI» mit Qolckmunckstüclc. . . . 2ft2 4 60 S 4 «I-OHPI-I»,--^7/^ S>/2 4 88>ptlsn Oixsl'stl« Oompsnv, vsriin tM. 7 ^ llairo — vrtt—al — lumöon L. 0. — feankfuii «V».. V»knliok»pIatL 10. ^fix vvnitLULstviluo^ 8t. I»ui» 190«. troetx.-n or»i Kiouin chlrLttadro^etrUn-! Wer» Ic«, »u» tl«»» ^r»otIa«rIaL lüv ineinv bl, riekü« kli-lll, entitullr n^ „iiu; k»< Xu8uinmoi,8t« llunx ^,;r n6l,^. ,i bltsliilrann-iitLs LUr tii« ftsi»«, Lommvefriscits >ir»n. Koiui'l. ll,-i>".ti»otIn!lL,-n in pnrktiseder Ltuidlorm von blurlc 1,b0 auivürtv. :.: V^ri,an<1 nueii ausnärtL. I^üav«r>-^r»»t4»«2la«, vresüen ^ fuokvarsll. I^txor liuotikeiusr cioutsokor unä voxlisetior /tnrug-, Noson-, fslvtot- unä Wo8tsn8tosf« ir> allon muliernou foi-bon unä krimn-ljualitüton, IV»in^nt»^I»v, Itillnrittliot»«», liiint«; VsrIrauk88to>l6 der vor8okrikt8MÜ88i^6u iInjkoriu8totks kür 8Loli8. 8tiUtt8kor8tb6i»ml6. Ileeiiiiin» ?0i8, Iiel Lekekkeistrasse 19/21 (^L,). ALrv erkiZo Lesev. Mutmassliche Witterung: Würmer, aber noch ver- ,n,-erlich. L 'r P a !> st bat das H a n d s ch r e i b c n des Königs »an Lachse» in Sachen der B o r r o m a u s - E n z y- ilika mit ciiicin (b e g e n h a il d s ch r e t b c n b c a n t- ivortet, ivvriu er u. a. erklärt, das; er niemals eine Be leidigung der deutschen Protestanten beabsichtigt habe, und das; er die Miswersiandnisse durch die Nichtverösfentiichung der Cnzuklika bereits beseitigt habe. Ter Erzbischof Bavoss» von Kalkosa sUngarn, hat am Louniag in seiner Diözese die R o r r o m ä u S - C n z li tt i I a v e r k u n d c n lassen. Das sächsische S u b m i s s; o » s a m t, dessen Hanpt- geschäftsstcile sich in Leipzig befindet, wird in nächster Zeit seine erste E) e s ch ü s t s » c b e n st e l l e in Dresden entrichte». Der verzog von W e st m i n st e r stürzte ans der ch'eede von Eowes mit einem Hyürvplan ins Waiser: er wurde in die Sec hinansgetrieben »nd ging nitter, tonnte aber schließlich noch gerettet werden. Temnächst soll ein Klug über die Alpen im A e rvpI „ » erfolgen, für den ein P reis von 800 000 ,er,in es von der italienischen Aviatischen Geseltschast ge stiftet worden ist. AnS Pillan kommt die Meldung, das; westlich der dedöervt-Tonne ein großer Dampfer geinnkcn sei. Tie gan z e Besatzung gilt als v e rl o r e n. Mrilm unä NskionsIIiberale. Bei den Borbereiinnge», welche alle Parteien bereits jetzt für die im nächste» Jahre bevorstehenden BeichStngs- wahlen iresse», spielen die Beziehungen der Parteien z» einander eine der wichtigste» Pollen, denn nii! bei einem Zusammenschluß der Ordniingsparlcien ist in Sachsen der Triumph der Sozialdemokratie abzuwenden. Aus diesem Grunde haben die Parteileitungen die ernsteste vaterlän dische Pflicht, zu prüfen, nach welcher Seite sie in erster Linie Anschluß suchen müsse». Die nationaltibe- > a l e P a r t c i wird hierbei vor die Frage gestellt sein, siehe» ihr nach Vergangenheit und den nationalen »nd '«irtschaftspolitischen Ausgaben der Zukunft die Frei sinnige» oder die K vnscrvativen näher? Eine hvchbeüentsnme Erinnerung erleichtert die Bildung des Urteils hierüber. Zm Fahre 1008 stand der n a t i o n a l l i b e r a l c Aeichstagsabgeordnete Dr. Heinze im 1. sächsischen Wahl- treiie als »andidat zur Wahl. Er war im Kampfe auch mit einem dentich-freisinnigen Kandidaten. Ter » a t i o n a l l i t> c r a l e Wahlausschuß hielt da- iuals dem Freisinn svigenden Spiegel vor. Er erließ im Ztttaner Wahlkreise folgende Feststellungen gegen den Freisinn: „Dieser negierende Freisinn oder die bürgerliche Demo- lratie hat gestimmt: >802 bis 1800 gegen die Armee-Reorganisa tion, das eigensie Werk Wilhelms 1-, durch das die drutsche Einheit geschaffen wurde. 1800 »ach dem siegreichen Kriege gegen die Anleihe für Heer und Flotte zur Fortführung der deutschen Politik und gegen die Ergänzung des in jenem Kriege erschöpften Ligatsschgtzes. 1800 gegen die bleibende hecresorgaiiisativn. i 808 g e gen d e » F o r t b e st a n d de r F l v t t e. 1800 gegen die Anfrechterhaltniig einer starken Wehr- lras«. s-vicrbei ist bemerkenswert der klassische Antrag Buchows ans einseitige Abrüstnng, d. h. der Norddeutsche 2tt,nd solle nicht warte», bis durch diplomatische Verhand lungen eine allgemeine Abrüstung erlangt sei, sondern damit selbständig vorgchen. lind zwar geschah dies 1800, als seit dem Luxemburger Handel die französischen Rüstun gen ganz vsfe» betrieben wurden und dort alles nach Rache siir Ladowa schrie., i87l gegen die Bildung eines Reichskriegsschatzes. >871, 1880, 1887 gegen das Septennat, d. h. gegen die Bewilligung der HccreSstärkc auf 7 Fahre. 1880 gegen die Ergänzung der Flotte. 1800 gegen den Neubau von Panzern »nd Avisos. 1808 gegen die Hceresvorlagc nebst zweijähriger Dienstzeit. ^ l808/l000 gegen die F l o t t e n v o r l a g e n. Wir frage» jeden nnbcsangencn Menschen, was ans »nserein Baterlande geworden wäre, wenn bei diesen Ge- irtzesvorlagc» die Demokratie ihren Willen durchgesetzt hätte? Wir glauben, selbst die freisinnigen Philister hätten die Folgen als schreckliche empfunden. Als nun, obgleich die Demokratie alle Mittel zur Lchaffnng eines einigen deutschen Vaterlandes ver weigert hatte, der 18. Faniiar 187l uns ein solches be scherte, jenes Fdeal auch der alten 18er, was tat da die moderne Demokratie? Sie summte 1870 gegen die R e i ch s v e r s a s s u n g, nachdem sie 1807 bereits gegen die norddeutsche Bundesverfassung gestimmt hatte. Für die politische Kurzsichtigkeit des Freisinns zeugt ». a. deren Ahsiimmung 1870 gegen die Verstaatlichung der Eisen bahnen. lDabei mag als Kuriosum erwähnt werden, daß die freisinnige Leuchte Berlins, der jetzige Ehrenbürger und Abgeordnete Dr. Langerhans, gegen die Berliner Stadtbahn 1878 unter der Begründung stimmte, „er sei nicht i» der Lage, der Regierung znzutraiien, daß sie ein so wich tiges Werk zweckmäßig zu Ende führe".j Selbstredend ist unsere Demokratie wie eine Geg nerin der Flotte, so auch der K o l o n i a l p o l t t i k. Käme es ans diese Leute an, so würden wir keine einzige Kolonie besitzen und nirgends würde sich die deutsche Kriegsflagge zeigen: so hat denn die Demokratie gegen sämtliche kolonialen Forderungen und gegen sämtliche Subventionen der Postdampfer ge stimmt. WaS min die innere Politik bctrisft, so zeigte sich die demokratische Partei weder fortschrittlich »och freisinnig, denn sie verwarf 1870 das einheitliche Strafgesetzbuch 1872 das Milttärsirafgcsetzbiich, 1870 das Gerichtsversassniigsgesetz, „ die Strasprvzcßordnnng, „ die Zivilprozeßordnung, „ die KonkurSordnung, 1888 den Ausschluß der Oesscntlichkcit bei Ge richtsverhandlungen über landesverräterische Pläne, l 880 das Wuchcrgesetz, >882 den Zollanschlns; von Hamburg, der dem Reiche so dienlich war und einen großartigen Aufschwung unseres ersten Seehafens zur Folge hatte, !888 die fünfjährigen Legislaturperioden, die so wohl tätig das viele Wählen etwas einschränken, 1803 das Gesetz gegen Vieh- und Sachwucher, 1800 das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, t807 die -H a n d w e r tsvorl a g c. Als Probe ihres llebclivollcnS gegen den -Hand werkerstand stimmte sie 1881 gegen die Krästignng des freien Fnnnngsweseno, 1800 gegen die Novelle zur Gewerbeordnung, sowie 1807 gegen deren Abänderung, 1800 g e g en da S B örsengesetz wie sie überhaupt ans erklärlichen Grunde» gegen alles ist, was der Börse nnbeguem sein könnte. Tic Sozialdemokratie wird von der bürgcr lichen Demokratie zwar bekämpft, da für diese im sozial demokratischen Zukunftsstaat kein Platz sein würde, aber diese Bekämpfung ist nur eine theoretische: tatsächlich fördert sic die >k m st n rzpartci na ch K räft e » , ist ihr eigentlicher Nährboden, die beste Vorfrucht, wie ein einem scharf treffenden Pfeile vergleichbares Wort 'Bis marcks sie bezeichnet»:. Fn allen großen Städten, in denen die Demokratie herrschte, ist diese von der Sozialdemokratie abgelöst morden. — Da der Freisinn Eugen Richtcrscher Ordnung aber ebenso wie die Sozialdemokratie von der Unzufriedenheit der Massen lebt, so hat sich derselbe auch der sozialen Ge setzgebung, die a»S dem eigensten Willen Wilhelms des Großen hervorgegangeil ist, entgegengestellt: er stimmte demnach 1883 gegen die Krankenversicherung t>cr Arbeiter, 1881 gegen die Unfallversicherung der Ar beiter, I 88g gegen die F n v a l i d i t ä t s - und Altcrs- v c r s t ch c r » n g. Bon dem Gedeihen der Landivirtschast, von der physi schen Kraft der Landbevölkerung und vor allem von dem durch Litte und -Herkommen gefestigten und beharrlichen Sinn eines durch viele Generationen ans erobertem Grund »nd Boden arbeitenden Bauernstandes hängt die dauernde Wohlfahrt unseres Landes ab. Die Demokratie aber ist die größte Gegnerin der Landivirtschast, ihr gegen über läßt sie vollständig die Lehre des Manchestertums gelten, d. h. man soll die Dinge gehen lasse». Das natur gemäß Richtige würde sich dann von selbst ergebe», und wenn der Schwache vom Starken verdrängt wird, so hat er es eben nicht anders verdient, während »ach natio nalen Grundsätzen der Staat den Schwachen schützen soll. Die bürgerliche Demokratie hat daher stets gegen jeden Schutzzoll für unser Getreide gestimmt »nd auch 1887 und 1800 gegen die Reform der Brannttveinsteucr, bei der cs galt, die namentlich für die Gegenden mit leich tem Boden unentbehrlichen kleinen landwirtschaftlichen Brennereien gegen die großen gewerblichen zu schützen, 1887 gegen die Reform der Zuckerstcuer, 1800 gegen das Margarinegesetz, das den Täuschungen ein Ende machen sollte, die im Handel mit diesem Fabrikat getrieben wurden. Dieses keineswegs vollständige, aber immerhin aus reichende Sündenregister unserer bürgerlichen Demokratie kennzeichnet deren Ziele. Man sieht, wie der sogcnaiintc Freisinn wirkt, wie dte Partei gegen alles gestimmt hat, was der Größe und Wohlfahrt des Vaterlandes frommt, und ebenso gegen alles, was zum Schutze der nationalen Arbeit und der Arbeiter dient. Wenn es nach dieser Demokratie gegangen wäre, hätten wir w eder ei n e R e i ch s v e r s a s s u n g, noch R eichs j n st i z g e s e h e, weder ei» stehendes -Heer, noch eine Flotte, weder Arbciterversichcruiigsgesetze, noch Wucher gesetze, und würden rm Rate der Völker eine klägliche Rolle spielen. Die bürgerliche Demokratie hat sich eben in ihrem starren, u n s r n ch t b a r e n Doktrina rismus vollständig un fähig erwiesen, den wirtlichen Bedürfnissen des Reiches und des Volkes Rechnung zu tragen." Diesem von den Nativnalliberalen dem Freisinn vor. gehaltenen Sündenregister fügen mir, ohne auf Bollslän digkeit Anspruch zu erheben, noch folgendes bei: Der Freisinn hat in seiner grossen Mehrheit 1807, im Reichstag dem Fürsten Bismarck einen Glückwu » s ch zum 8 0. Geburtstag abgelchntft! Er hat weiter gestimmt: 1000 gegen die Erhöhung der B ö r s c n st e u e r, 1002 gegen die E h a m p a g n e r - Steuer, 1007, gegen die notwendige Verstärkung der St r m e e, 100-', gegen die Besteuerung der Wetten bei Pserde- Reiinen, 1006 gegen das S ch u l d e n t i 1 g u n g s g c s e tz, „ gegen die Staffelung der Braiistcucr zur Schonung der kleineren Betriebe, 1000 gegen die T a n t i e m e st e u e r de r A ufsicht s- r ä t c. Fm preußischen Abgeordnetenhaus»: hat der Frei sinn sämtliche Vorlagen zum Schutze des Deutsch tums in den Ostmarken gegen die polnische Gefahr a b g c l e h n t!! Er hat dort ferner gestimmt: l80l gegen die E i n k o m m e n st c n c r r e f o r m tBe- freiung der Kleinen, stärkere Heranziehung der G r v s; e n i, 1808 gegen dte Kommunalsiener-Resvrm, 1000 gegen die Besteuerung der Warenhäuser durch die Gemeinden, 1000 gegen die Besteuerung der Konsninvereinc »nd der Genossenschaften m. b. H. Wenn man das alles erwägt, wen» man beachtet, wie die grosten nationalen und wirtschastspolitischen Fragen g e m e insa m v o n K vnservativ c n n n d 2k atio nal liberalen gegen den Freisinn gelöst worden sind, wie der Freisinn jetzt wieder die Sozialdemo kratie bei den R ei ch stagS iv ahle n »nie r sl ü tz t, so kann man nur sagen, die Nationalliberalen verleugnen ihre Vergangenheit, ihre Tradition, wenn sie mit dem Freisinn sich verbrüdern und seiner Freundschaft Opfer bringen. Wie können sie dann noch mit Recht behaupten, sie ständen aus dem Boden der nationalen Bismarck- schen Wirtschaftspolitik und der entschiede nen Bekämpfung der Sozialdemokratie? ES ist sa ersreulich, wenn sich jetzt mttivnallibcrnle Stimmen mehren, die zur Einigkeit gegen die Sozial dcmokratie mahnen. Zu Dr. Weber gesellt sich setzt auch ReichStagsabgcordneter Fuhrmann, der in der „2k. Z." ichreibi: „Tie nntionalliberale Partei wird doch nickst ver gessen dnrsen, daß der schärsste Gegner nicht nur der Rech ten, sondern namentlich auch des Liberalismus linkS steht: die Sozialdemokratie, und das; dieser Gegner über die heutigen Tageskämpfc hinaus, die ihre Erledigung finden müssen, der gemeinsame Gegner aller bürgerlichen Par teien und Todfeind der bürgerlichen Gesellschaft bleibt, dessen endgültiger Sieg nach einheitlicher Ilcberzcugiing der Rechten wie der Linken das Ende unserer Kultur zu bedeuten haben würde." Es wäre zu wünschen, das; in der Praxis auch entsprechend gehandelt werde. Neueste vrahtmelüungen vom 11. Juli. Ein Handschreiben des Papstes an den König von Sachsen in Sachen dir Borromäus-Enziftlika. Berlin. iPriv.-Tel.) Die „Boss. Zig." läßt sich aus Dresden melden: Der Papst übersandte d e m K önig ei n -H a n d s ch r e i b e n , worin er ihm mittcilt, er habe die deutschen Protestanten nicht beleidigen wollen und habe die in der Enzyklika enthaltenen Belei digungen bereits ziirückgcnommcn. — Das Blatt bemerkt hierzu: Tie Antwort, die der preußische Gesandte am Vatikan auf seine Vorstellungen erhalten hat, war bekannt lich weder nach Form noch nach Fnhalt so einwandfrei, das; sic hätte befriedigen können. Es ist daher schwer ver ständlich. wie der Papst in seinem -Handschreiben.an den König von Sachsen sagen kann, er habe die in der Enzyklika enthaltenen Beleidigungen bereits zurückgcnvmmen. — Die „Tägl. Rundschau" schreibt: Der P'wst bnt das -Hand schreiben des Königs von Lachsen in Sachen der Borrv-- mäuS-Enznklika mit einem Gcgenhandschreibcn beantwor tet, worin er dem König erklärt, daß er niemals eine Be leidigung der deutschen Protestanten beabsichtigt habe und daß er die Miswcrständnisse durch die Nichtveröffent- kichiing der Enznklika bereits beseitigt habe. sqiMpiirli nix ^ srzm^rpvsii synizssprren
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