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Dresdner Nachrichten : 04.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-04
- Monat1879-01
- Jahr1879
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- Dresdner Nachrichten : 04.01.1879
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«?. 4. DAIV. Jihrg««^ Dresden. Sonnabend. 4. Jannar 187S. »uslo,. 33000 »tt«. V»r »t« «an,,»» »M» I»»dt«r or»»ns«ii»t« SnsenUen-Pminh«« «>. 4»»1«»a»i>«»»» »«nU«int>,mbuk,,Pe^ ms?WIea.L't» ^ ' Prellau, Fron» M» »«,. da,el. , ^ ltsurt a. 0?- —In PirUn. r»t«n, L,»d»r^ In yrnnksurt ». Pk. — vureauk d,II »be dank".— 0»III»r L a«. «n Pari». ' »>»c Tageötatt für Uolitik, Unterhattung, Geschäftsverkehr. Lärsendericht, FremLenliste. Mitredackeur: vr. Llo»» Druck und Staentbum Für da» Frulll.: LnckvlL »>»rtin»iin. L1ep»ek» «k ir«t< Li ber Herausgeber: verantwott». Redakteur: in DreSdeu. HI«tnrieI» k^utilaiiL ln Dresden. Snierni» w-rden Maitin- «lr«»e „ bi» «d.» N»r nn,en»«m«a. «onnla,» »>» Mtua,» »» Ubr. In Pculladt nur an Hlochin- »o«en: »roiie «lollcraoite Nr. S b>« Pochm. L Udr. — Der Raum einer ein- Naltilev Pelitteil« I»Ue« K P>ae. <t>ngelan»t »I« Seile LU P,,e. Eine Garantie ilir da» »iichiNüai,«Erscheinen der Inlerate wird nicht , eg eben. UutwilrUge Annoncen. Auilrdge von uni unbe kannten girinc» und Per- ianen tnieriren wir nur »egen Pränumerando- Aaiilung durch «riei» «earien »der Polietnjad- iuna. Acht Silben loiien IS Piae. Inserate für die Mont««» - Nummer über «ach einem Festtage die Pelilicile 2» Psge. Tie Witterungsaussichten nach dem Rteteorol. Bureau zu Leipzig für den 4. Januar lauten: Meist trübe, Niederschläge, Erwarmung, auffrischend, unbestimmt, südöstliche Winde. » Lu- miL verkauf aller Wirten Ltsntspuplere, pkanödeikk«, Sotlen, Prioritäten, vanknoten ete. ^ ikusrodlnnb aller 6ou^oiui. — l7n«nt^sltliv0k kontroi» «ler Vertoosung ttllur sVel-tli^Lpivnr. .t!i-;eiiül>m«tür ^uwiitlurlt tür luindeiwiiiel») unä d'reuttle. r KL 81-^11 6/ß HI D 2UlVI LblQl_I80ßiLhi Q^kUkidl s j^Volesntisueetr. 14 u. ^aximIIiano-Sllev, mü. öores. l?cii>5te ve<Ii,:nu»x. v»rrii-,'Ii> Iuit« 8>«.unen ».OoUuiilce ^ Politisches. Die Väter des Berliner Vertrages ermüden nicht, ihr Kind zu preisen. Das that neulich Lord Beaconsfield, als ihm eine Anzahl Catifornier englischer Abstammung eine kostbare Kasette zum Zeichen ihrer Bewunderung überreichten. Dieselbe Sprache führte vor Kurzem Waddington in Paris und ähnlich äußerte sich das betannte Berliner Sprachrohr, die „Prov.-Korresp." Die Durchführbarkeit dieses Berliner Vertrages wird besonders gerühmt — als sei cs ein außergewöhnliches Merkmal eines Diplomatenwerkes, daß man -- ausführen könne. Der politische Horizont wird als klarer und reiner denn je geschildert — ach, wenn es doch also wäre! Daß trotz dieser Unbewölktheit dennoch nicht am Horizonte die Sonne des Vertrauens aufsteigen will, muß freilich das officiöse Sprachrohr selbst bekennen. Wie kann dies auch anders sein? Die freundlichste Betrachtung des Berliner Vertrages kann ihm keine gefälligere Seite abgewinnen, als daß er den noch viel gefährlicheren Separatfrieden von Stefano beseitigte. Er verhütete noch Schlimmeres. Das ist daö ganze Lob, das man ihm beim besten Willen spenden kann. Sonst jedoch thucn die an dem Berliner Frieden betheiligten Hauptmächte das Menschen mögliche, die Undurchführbarkeit seiner Bestimmungen nachzuweisen. Die Türkei ist zu geschwächt aus dem Kriege hervorgegangen, als daß sie ihre Pflichten Europa gegenüber zu erfüllen vermöchte. Den kraftlosen Händen des Sultans entschlüpfen immer erkennbarer die Zügel der Herrschaft über seine Gebiete. England aber schädigte durch sein eigenmächtiges Vorgehen in den Orientdingen auf's Schwerste die Autorität des Werkes des Berliner Kongreßes, denn eine Macht, die beständig bereit ist, Separatverträge zu schließen, kann nicht verlangen, daß man an eine Wahrung der Gesammtinteressen noch länger glauben solle. Rußland wieder verhöhnt durch die kommunistischen Akte, die seine Verwaltung in Bulgarien verübt und die auf eine förmliche Ausrottung der Muhamedaner abzielen, geradezu den Berliner Vertrag und gleichwohl erklären sich sämntt- liche Kommissäre Europas für machtlos, gegen die Fortsetzung solcher Grausamkeiten irgendwelche Vorkehrung zu treffen. Auch das schlecht verhüllte Bestreben, Ostrumelien den Türken zu entreißen, ist alles Andere, als eine strenge Durchführung deSBerlinerVertrages. Schon daß demnächst die Wahl der Notabeln Ostrumeliens zum Fürsten dieses Staates auf Niemanden anders als den Prinzen von Battenberg, den Neffen des Zaren, fallen darf, deutet nicht auf ewigen Frieden. Entspräche der Berliner Vertrag wirklich seinen Zwecken, so hätte es auch ohne die wiederholten Zeugnisse der Staats männer nicht an Empfänglichkeit für ihn gefehlt, denn die Welt bedarf des Friedens, seit geraumer Zeit ist die Sehnsucht der Völker darnach stärker denn je. So aber besitzt leider der Berliner Frieden einige Ähnlichkeit mit der Bibel ; alle Völker Europas schwören auf sie und gerade im Namen der Bibel führten sie die blutigsten Religionskriege gegen einander. Die politische Ungewißheit erfährt aber eine höchst bedenkliche Steigemng durch die sozialen Wirren in Rußland und der Türkei. Natürlich giebt sich das officielle Rußland den Anschein, als existtrte so Etwas wie die Unterhöhlung menschlicher Ordnungen durch den Nihilismus überhaupt nicht. Im Gcgentheil, man bereitet Friedens feste vor. 1880 will man das NegierungS-Iubiläum des Zaren mit einer großartigen Industrie-Ausstellung in Moskau verbinden. Welche Friedensperspektivel Die Welt soll sich sagen: Ein Reich, das seine Völker (denn eS handelt sich um eine specifisch-russische, nicht um eine internationale Ausstellung) zu einem solchen Friedens feste einladet, entsagt allen kriegerischen Plänen, ist taub gegen alle Lockungen um sich greifenden Ehrgeizes, lenkt seine ganze Thatlraft in zufriedener Selbstbeschränkung auf die Hebung seines Gewcrbe- fleißeS. Wenn doch dieser Gedanke wurzelecht wäre! In der Türkei aber hat die Noth der Volksklaffen eine so bedenkliche Höhe erreicht, daß selbst die zum hundertsten Male vom Sultan ertheilten Ver sprechen von Verwaltungsreformen, VerfasiungSeinführung und anderen Wunderherrlichkeiten Niemanden mehr Sand in die Augen streuen, sondern das hungerndeVolk in den Straßen Konstantinopels die Bäckerläden stürmt und die entwertheten Papiergcldfetzen bei den Geldwechslern mit Gewalt eintauscht. Bäcker und Bankiers schließen natürlich die Läden, der Sultan vermeint den Papiergeldkurs ein Wenig durch Ankäufe dieser Fetzen zu heben, aber alle Welt fühlt, so lange Türken die türkische Finanzwirthschaft führen, ist eine Besserung unmöglich. Dian bestürmt den Sultan, gleich dem Vice- könig von Egypten, nur Europäern die Ordnung der zerrütteten Finanzen anzuvertrauen, sonst droht man mit seiner Absetzung. Voraussichtlich endet der Sturm damit, daß der Sultan einen Eng länder zu seinem Finanzminister ernennt und damit immer größere Stücke seiner Souveränität einbüßt. Nicht bloS auf dem Gebiete de» Zollwesen« giebt sich in Deutschland ein lebhaftes Verlangen kund, mit den gemeinschädlichen Lehren des Liberalismus zu brechen; es erfüllt alle Vaterlands freunde mit Genugthuung, daß die leitenden Kreise Deutschlands die bessernde Hand auch an andere Thrile deS Erwerbswesens zu legen ernstlich entschlossen find. Die Gewerbeordnung bedarf der Revision — dar ist dm an dem Handwerl Behelligten längst klar. Man geht nun damit um, statt der bisherigen schattenhaften Existenz, welch« die Innungen führten, verjüngte Innungen zu schaffen, die festere Gestalt annehmm und größere Befugnisse erhalten und namentlich die Lehrlinge einer schärferen und wirksameren Zucht unterstellen. Mit der Neuordnung de» Lehrlingswesen» und der Ausdehnung der Arbeitsbücher auf alle Arbeiter (nicht blo« der jugendlichen im Alter zwischen 14 und 21 Jahrm) wird e« jedoch nicht sein Bewenden haben dürfen, da» Kastenwesen verdient vor Allem die Beachtung der Gesetzgebungsgewalten. Hier mit weiser Hand einzugreifen, hier ohne der freiwilligen Thätigkeit der Be helligten frei« Entfaltuna zu verkümmern doch die Gesammthrit der BerufSgenoffen zu gemeinsamer Pflege des UnterstützungSwejenS in Krankheits-, Sterbe- und Jnvaliditätsfällen heranzuziehen, das wäre die segensreichste sozialfncdlichste Reform der Gewerbeordnung. Denn was war der Grundirrthum der Handels- und der Ge werbefreiheit? Das Ziel dieser idealen Doktrin war überall gut, das Resultat überall schlecht. In dem Wahne, schädliche Schranken zu entfernen, um einen nützlichen Wettstreit entfesselter Kräfte zu ermöglichen, riß man auch in Wirklichkeit wohlthälige, gegen die Hochfluthen des Verderbens gebaute Dämme nieder. In der Ge werbeordnung gab man die Arbeitskraft dessen, der Nichts ais diese hatte, dr Uebermacht des durch Aufhebung aller Wucherverbote und durch das Aktiengesetz unwiderstehlich gewordenen Großkapitals preis, löste das alte Handwerk in Atome auf und machte den Arbeiter zum Flugsand, dessen die sozialdemokratischen Agitatoren willenlos sich bemächtigen konnten, indem sie ihm Hilfe gegen seinen erbar mungslosen Bedränger versprachen. Im Zollwesen überantwortete man ebenso unsere junge, mit vielfacher Ungunst der Produktions bedingungen kämpfende Industrie der mörderischen Konkurrenz über legener Gegner. Dem Handwerk entschwand das technische Können, der Lehrling blieb ein Stümper, der Geselle wurde Meister, ohne ein Meisterstück fertigen zu können, der Industrielle huldigte den, Grundsatz „billig und schlecht" — allen Kreisen ging unter dem schrankenlos herrschenden Großkapital der bürgerliche und zuletzt der sittliche Halt verloren. Das Jahr 1878 hat wesentlich geholfen, dem freihändlerischen und gewerbezügelloscn Taumel eine Ernüchte rung zu bereiten. So wurde auch aus dem politischen Gebiete die große Revolutionsarmee zerstört, die sich bei unS breit machte, die von internationalen Chefs kommandirt wurde, wie die Militärarmee deutsche Fürsten kommandiren. Jener Gefahren find wir ledig, de». Verfalle des Wohlstands, der Arbeitslosigkeit, der Unsicherheit der Existenz, der Verbrcchensvermehrung, dem Vagabondenthum und der Landstreicherei werden wir entgehen, wenn wir im Handel und Wandel wieder den Menschen Arbeit und Freude und Bcfrie digung an der Arbeit schaffen, dann wird sich auch die Moral heben, denn ernste Arbeit wirkt sittlichend. Weil sich die Hoffnungen der Nation an die Grundzüge des Bismarck'schen Schutzzollsystems knüpfen, wird es auch durchdringen. Nach der „Schles. Ztg." hat der Kanzler folgende Aeußerung gechcm: „Will man nicht meinem Vorschläge gemäß verfahren, lassen Bundeörath und Reichstag, oder einer von Beiten mich >», Stich, so bin ich nicht mehr Reichskanzler, dann müssen andere sehen, wie sie die Defizits a»ö der Welt schaßen." Wir meinen, cs bevurfte nicht dieser Stellung der Kabinets- srage. Nicht in allen Stücken (z. B. bei der Eisenbahnfrage) aber bei dem Schutze der nationalen Arbeit darf der Kanzler auf einen Sieg rechnen. Reneste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Stettin, 3. Januar. Wie verlautet, soll seitens der Kommission des Handelsministeriums den Vertretern der Stettiner Bahn eine 4^proccntige Rente als fernere Basis zu Unterhand lungen in Aussicht gestellt sein. Die Vorstände der Bahn beschlossen eine schriftliche Anfrage an den Minister, ob 4^ Procent das letzte an die außerordentliche Generalversammlung vorzulegendc Ge bot sei. Sie vermöchten keine Aussicht auf Annahme des Gebots zu eröffnen und würden eine Erhöhung ans 4^ Proc. empfehlen, um einen Abschluß zu ermöglichen. Madrid, 2. Januar. Dem Vernehmen nach ist die Hinrich tung Moucasr'L auf morgen früh 8 Uhr festgesetzt. Kalkutta, 2. Januar. Nach einer Nachricht aus Kabul hätte sich Jakub Khan bereit erklärt, den Truppen den Sold zu zah len, wenn sich der Schah von Daud für die Truppen verbürge. Wegen der zahlreichen Desertionen habe Jakub Khan verlangt, daß die Offiziere und die Soldaten ihm auf den Koran den Eid der Treue leisten sollten. Der Schah von Daud habe es indessen ab gelehnt, eine solche Bürgschaft zu übernehmen, weshalb der Sold zurückgehalten wurde. Mit den AfridiS und den Kuki-Kheyls haben einige Scharmützel stattgefunden, in welchen sowohl die englischen Truppen, als auch die Gegner unbedeutende Verluste erlitten. vorales orrd SüLstscheS. — Die k. Wafferbaudirektion meldet über den Wasserstand der Elbe vom 3. d. Folgendes: Melnik. Wasserstand 5 Uhr Abends 138 Ctm. über Null, Eisgang beendet; seit 4 Uhr Nachm. Schnee fall. — Leitmeritz. 2 Uhr Nachm. Wasserstand 145 Ctm. über Null, Stillstand. Eisgang den Tag über andauemd, jetzt gering; dichter Schneefall. — Der hier als Pensionär lebende preußische General Graf v. MontS, clnst Bewacher Napoleon 111 ansSchloßWllhclmö- höhe, hatte sich zum Neujahr zur Beglückwünschung seines obersten Kriegsherrn, deö Kaisers Wilhelm, nach Berlin begeben. — Dem wirklichen Gcb.-Rath, Ordinarius und ersten Pro fessor der Juristensakultät, 0r. v. Wächter zu Leipzig, ist der erbliche Adel verliehen worben. In der That besitzt er bensclben schon lange. — Gestern Abend ward ln öffentlicher Stadtver- ordneten-Sitzung wiederum Herr Hotrath Ackermann mit 61 von 05, Stimmen zum Vorsitzenden aus da» Jahr >87» erwählt. AlS ersten Vicevorstehcr wählte man im 2. Wahlgange mit !1S von 68 Stimmen Herrn Advokat Emil Lehmann, alö zweiten mit 58 von «v Stimmen Herrn vr. Schnorr v. EarolS- feld. Der Lehmann sche Gegenkandidat war vr. Schnorr v. CarolSielb und nur mit einer Majorität von einer Stimme ging der Erste« aus dem Wablkamvle hervor. - Am Donnerstag Vormittag tanb im Waldpark zu Blase, Witz eine königliche Jagd statt. ES sind hierbei von den hohen Herrschaften eine ziemliche An,adlHasen geschossen worden. Wegen de- herrschenden ungünstigen Wetter» wurde die Jagd zeitig beendet. - Der Herr Justizminister von « beken hat im Laufe ver letzten Wachen mehrfach hier ln Dresden und in der Provinz öffentlichen Gerichtssitzungen beigrwohnl. Man führt diese Thal ia che aut den Wunsch de» Herr» Ministers zurück, über die Begabung einiger erst in jüngerer 8eit als Vorsitzende von öffent lichen GerichtSocchandlnngen iungircnder Geriet,löräthe sich per sönliche «eimlniß zu verichaffc». um bei de» künftigen Pcrional- verändcrungen hieraus Rücksicht nehmen zu könne». ES ist bclannt, daß in der gewandten, sicheren und sich streng an die Sache baltcuden Lciruug von Gerichtsverhandlungen mchrsach Unterschiede brivorrrcten. — Die neu- bczichendlich wietcrgewähltc» Stadträthe vr. Meng, Kauimann LauSz, Klevpcrbein nnt Scvffarlh wurden am 2. tis. vor versammeltem Rathe und einer Tftputaihn der Stadtverordneten in ihr Amt eiligen, lesen; Lkadtrath Waltber, edeniallo wieder gewählt, konnte Unwohlseins halber sich nicht mit etmühren lassen. — Wie wenig die Heimlichkeit bei kommunale» Dingen der Allgemeinheit Vorlhcile bietet, baiür liegt ein neues jcugniß vor. Im Dccembcr wurde im S t a dtv e ro r d »c t e K o I, legi um au die öffentliche eine geheime Sitzung geschlossen, in welcher der Antrag deö Stadtratho adgelehnr wurde, das neben dem Altstädtcr Nachhause gelegene Haus der Mann scheu Erben anzukauien. Vergeben» sührte der Herr Oberbürgermeister vr. Stüvel die große» Vortheile diese» Ankaufs den Stadtverord neten vor. Dab Hand ist allerdings nur dlciienstrig. aber fünf stöckig und ermöglicht eine viel zwcckmäßigcreBuccau-E-inrichtung der Nachobehörteii. Als Prcio forderte der Herr Vertreter der Mcinn'schen Erben l ill.iiOO M. mit einer mäßige» Anzahlung 00,000 M.) Der.Kaufladen giebt eine höchst anicbnüche Rente. Niemand vermochte die Vortheile dieses Gclcgcnhcitskaufü für die Statt zu leugnen, trotzdem lehnte man den Kaui wegen Mangel an Geld ab. Halle nicht daö Stadtverordncten-Kolleg im Widerspruch zu den Ansichten des Natt,S diese ötausangclegen- hcit als eine geheime behandelt, so hätte sich die öffentliche Meinung mit dieser Frage beschäftigen können und daö Kolleg wäre vielleicht zu einem rationelleren Beschluß gelangt. So aber ist die Möglichkeit dieses Erwerbes tür immer ausgeschlossen, den» was der Stabt Dresden zu thcucr war, hat dieser Tage ein Kicldrrhändlcr orientalischer Abstammung gekauft. - Eine segeusretchc Neuerung har daö Direktorium de» Albertvcrciuö beschlossen. Neben der in Neustadt bestehen de» Aldcrrvereiilö-Polikitnik wird auch eine solche in Altstadt, und zwar Im Earviahause, zunächst allerdings nur für Frauen krankheiten, crrichlcl. Diese Einrichtnng wird insbesondere auch den mittellosen Bewohnern der Nachbardörser: Striesen, Blase witzre.zuGutc kommen. Das Nähere ist au» den Inseraten ersichtlich. — Au» dem Leipziger Oberposlbirektionöbezirk smd in neuerer Zeit mehrere Postbeamte in weite Fernen versetzt worden, ob auf Wunsch der Betreffenden oder auo Dlöeipliiiarrücksichtcn. ist nicht bekannt. Die neuesten Versetzungen trafen einen Sekretär, der von Leipzlg-Lintenau nach Bereut in Westpreuürn und zwei Postassfttentcn, von denen der eine nach Rogolcn In der Provinz Posen, der andere nach KönigShüttc in Oberschiesten versetzt wurden. - Während hie Vorsteher von öffentlichen Lehranstalten und Privatichuicn die Verzeichnisse der Schüler, für welche der Nach weis der I in v i u n g nicht erbracht worden ist und die Listen derjenigen Ihrer Zöglinge, welche im bctr. Jahre ihr 12. Lebens jahr zurückiegen, blöder vier Wochen vor dem Schlüsse deö Schuljahres an hie Behörde abzulicfern hatten, sind diese Ver zeichnisse und Listen nunmehr erst nach Beginn deö neuen Schul jahres auizuiiellen und binnen 4 Wochen von diesem Termine an an die Jmpsbchörde cinzureichen. — Zu keinem Ultimo waren die Wechselproteste so zahlreich wie am letzten Deccmber. Ausfällig war namentlich die große Zahl der kleinen Wechsel, die zn Protest gelangten, im Betrage bis zu 50 Mark und noch geringer, die von Leuten aus gestellt waren, an welche Niemand bei Eininhrimg der allgemei nen Wcchseifähigkcit gedacht bat. ES wird ein wabrcr Unfug mit solchen kleinen Wechseln getrieben. Die Protcttkosicn be tragen auch bei solchen Notaren, die nicht für jeden Weg um die Ecke eine Volldroschke zu 50 Pf. berechnen Icö giebt einige recht bekannte derartige Mcnschcnfrcunde) bei einem 50-Markwechscl nicht unter 6 Matt. - Als InspclttonS - Assistenten bei der Fabriken - und Dampfkessel-Inspektion sind ernannt worden: beim 1. InspektiouSdezirkc (Dresden) C. E. üb- Schlippe, bcimß.Jn- speklionabczlrke iZwickau) C. Sl. Schlffner, und beim 4. Inspck- tionövcztrkc iLeipzig) I. Fr. Haupt. - In der Altstädter Expedition der Dresdner Sparkasse wurden im verstoßenen Deccmber 2:!6,I36 M. von 4125 Spa rern eingelegt und 255,754 M. von 445V Sparern zurückgcnvm- men. In der Neustädten Expedition wurden 1^86 Posten im Gcsammtbctragc von 111,2)4 Bi. eingczcwlt und ivtll Posten im Gesammtbetrage von 110,418 M. zulückgenommcn. - In Anbetracht des von „Sacoiciis Militär- B c r e in ö - B u n d " verfolgten humane» Zweckes, die B> »der- Vereine in NothMen zu untcrstüpcn, hat dab kgl.Kr,'egSmi»!ste- rium der Buntcbkassc eine fortlaufende Unterstützung von 2400 Mark pro Jahr gewährt. — Die kgl. Polizcidirektion erläßt eine Dekanrttma--!>,wg be treff» der A n - «nd Abfahrt der Wagen am Mfti-stkrbotel in der Secsiraße wegen der heute bei Sr. Ercellenz dem Herrn Minister v. Fabrlce slattstndcntcn Soiree. (Vcrgl. Inserat.) — Der Elbsirom ist infolge de» Thauwcttcrö und der Regengüsse der letzten Tage wesentlich gestiegen, so daß die kgl. Wasserbau-Direktion cb für nöthig befunden hat, de» Nieter- Pegel an der AugustuSbrückc Abends zu erleuchten. - In vorvoriger Nacht gegen ">,>4 Uhr ging bei normalem Wasserstande daö Leitmerltzer ElS bier durch. Auö Letschen wurde gestern Vormittag starker Eisgang bei einem Wasserstaiide von 174 Eenttmetcr über Null gemeldet. - Bet der großen Wichtigkeit, welche heute da» Obst al» DolkS-Ernährnngtzmittcl einnimmt, Ist gewiß das Unternehmen de» Land-Obstbauverctuö im Königreiche Sachsen mit Freuden zu begrüßen, hier in Dresden eine Ausstellung von Obst- Produkten aller Art in der Zeit vom ist. bis mit 17. Febr. d. I. im AiiSslellungSlokale der Gattcnbaugcscllschast „Flora" (Ostraallrc 22) zu veranstalten. Wenn nun zu dieier Ausstellung besonders ans Südkcntschlcmd und den Nbcinprovinze» schon Anmeldungen zur Beschickung elngegcmgcn sind, so ist zu be dauern, daß unsere sächsischen Producenten von Obstkonserven, Obstwein rc. sich mit Ihren Anmeldungen noch iernhalten. Im Interesse der Sache wäre zu wünschen, daß diese Anmrldunaen sobald al» möglich, spätesten» b ö Ende Januar bei dem Ge schäftsführer deo Land-Obstbanvercinö Lämmerhlrt (DreSven- Nenstadt, EschenNraßr 4) bewirkt würden; derselbe versendet auf Wunsch die zur Anmeldung nöthlgcn Formulare und ertdellt de« rritwilltg jede gewünschte Auskunft. — Vorgestern Nachmittag ist In hiesiger Kgl. Thierarznei« schule ein "Päbriger weiblicher WostShunb, einem Fleischer auf ver Annenstraße gehörig, wegen erwiesener Tollwutb getvdtet worden. Alle möglichen Vorsichtsmaßregeln wurden unverzüglich
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