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Sächsische Volkszeitung : 03.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193903032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1939
- Monat1939-03
- Tag1939-03-03
- Monat1939-03
- Jahr1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.03.1939
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ZS. Jahr« Freilag» -en Z. Mürz 1939 «YcheliU < «Li «SchoiM». MonaMcher ve,ug,ci«I« „rch rrö,,i «inlchl. « Vkg « VI« rrügiilohn 170: durch »I. Poft 1.70 elnlchlletzllch P-fflidriwtllong^edllhi, »ujllgllch « P„. PoII.«»I>ellgkld. SI»z«l.Ne. 10 Vir., Sonnabend- und F«INa,«.»ir. » Mg. «bdekellungen müsirn Ipüleften, «In« Woche va, «blaut der v<^uz»jklt lchrlslllch b<Iin veelog elng«gan,e, ,«I» Unter« l'Irer dürfe, lein« «lbbepellun,e» ,nl,«,enn«-m,^ 2m Fall, -an h-berer Lewa», Verbot, elnlr,lende« Velrled» PSrunge» ha« »er Begehn «der «jerbunglrelbend« kl» «nti-rliche, fall« »I« ZeUun, tn de>chrSnIIem Umlonge. —> IpSIel ober nicht eychelnt. Le1üll«»,«,k1i»r«o»»o» verlagrorl Vreede». «lnzelgenprelse: dl« llpalilg« 71 mm brett» gell« I Vtl l slle gamlllenanielgen t Pl» gür Vl°twü»Ich» «»ne» «l, tetin Lewüh, lePe», Lchrlftlellun,: re*,»««.»., Votterprap« 17. genrru, «TU «01» «elchpft^tell«, Dne» ,nd Verla,: «er»,»«. vnch»r»<k«r«t »nd ve«l», LH. »nd ». Winkel, VoNerprag, N, gernrnf «SU, V-stt-heck: Nr. la». Sank: «adlbonl ve««d«, Nr »17«? SüchMe volksseuuns PaeeM - Papst Pius XU. Schnelle Wahl am Tag -es Konklaves Rom, S. März. Am gestrigen Donnerstag, dem L. März 19SS, dem ersten Tage des Konklaves, ist lm dritten Wahlgang der bisherige Kardinalstaatssekretär und Kämmerer der römischen Kirche Eugen Paeelll zum Papst gewählt worden und hat als solcher den Namen Pius xn. an« genommen. (Photo: Archiv.) Die Tatsache, daß Pacelli bereits am ersten Tage des Konklaves, das damit zu einem der kiirzesten der Kirchen« geschichte geworden ist, zum Träger der Tiara erhoben worden ist, ist ein Beweis des besonderen Vertrauens, das ihm das Kollegium der Kardinale entgegenbringt. Der Veglnn des Konklaves Mittwoch nachmittag fand um 4.15 Uhr der feierliche Ein« zug der Kardinale ins Konklave statt. Die Purpurträger be gaben sich zunächst non der Sala Ducala aus durch die Sala Regia in die Cappella Paolina. Vor derselben bildeten in zwei Reihen die den Kardinälen zur Eskortierung zugetellten No- belgardistcn unter ihrem Vizekommandanten Fürst Orsini Spa lter. Unmittelbar vor dem Portal hatten vier Schweizer Gar disten die Ehrenwache bezogen. Ziemlich bald erschien allein der Kardinalkämmerer Pacelli und begab sich in das Innere der berühmten Kapelle, die Michelangelos Meisterhand mit den Fresken der Bekehrung Pauli und der Kreuzigung Petri aus gestattet hat. Anschliehend begaben sich noch eine Reihe geist licher Würdenträger der Kurie in die Vaolina, so der päpst liche geheime Almosengeber Erzbischof Migone und der Vikar der Vatikanstadt Bischof De Romanis. Ihnen folate die Six tinische Sängerknpellc unter ihrem Dirigenten Meister Lorenzo Perosi. Als die Kardinäle lm Zuge se zwei und zwei erschie nen und die Stufen zur Palastkapelle cmporstiegen, waren die Bliche der geladenen Gäste gespannt auf sie nerichtet. Die Kronprinzessin van Italien wohnte in einer Ehrenloge dem fesselnden Vorgang bei. Wir bemerkten ferner zahlreiche Mit- alicder des Diplomatischen Korps, des römischen Adels und Patriziates und eine große Schar in- und ausländischer Presse vertreter, darunter viele Amerikaner. Mit dem Mittwoch früh in Rom eingetrosfenen Erzbischof von Boston Kardinal O'Connell waren allein acht amerikanische Pressevertreter an gekommen. In dem Zug der Mitglieder des höchsten Senates der Kirche fehlten zwei Amerikaner und zwei wegen Unpätz- ltchkeit verhinderte, aber bereits im Konklave weilende italie nische Kurienkardinäle. Als der letzte der Kardinäle die Pao lina betreten hatte, stimmte die Sängerknpellc das Veni Crea tor Spiritus von Perosi an. Nach kurzer Andacht begab sich der Zug der Kirchenfürsten von der Paolina zur Sixtinischen Kapelle. An der Seile des Erzbischoss von Köln Kardinal Schulte schritt der Erzbischof von Bologna Kardinal Nasalli Rocca. Vor ihnen gingen in der Reihe der nach dem Rang alter geordneten Vurpurtrngcr die Kardinäle Bertram nnd Faulhaber. Wenig später erfolgte die Vereidigung der die Kardinäle begleitenden Konklavisten nnd darauf folgte die Schlietzung des Konklaves mit dem Rufe „extra omnes!" Der Konklavemarschall Fürst Chigi begab fick kurz vorher, geleitet von vier Malteserrittcrn und weiterem Gefolge über den Da- masushof zur Sixtina. Mittwoch vormittag 9 Uhr zogen die 62 Purpurträgcr in die Sixtinische Kapelle. Hier zelebrierte der greise Kavdinaldckan Granito di Bclmonte eine hl. Messe, auf die die Anrufung des Heiligen Geistes für eine olückliche Wahl folgte. In Anschluss daran richtete der Dekan an die Kardinäle eine kurze Ansprache, in der er die Pavstwähler an ihre Pflicht erinnerte, den aus ihrer Mitte zuw Nachfolger Pius' XI. zu erheben, den sie für den würdigsten halten. Anschliehend erfolgte der erste Wahloang, in dem die not wendige Zweidrittelmehrheit von 42 Stimmen noch nicht er reicht wurde. Auch der zweite Wahlgang, der um 12 Uhr sich anschloh, verlief noch ergebnislos. Um 1226 Uhr stiegen dichte schwarze Rauchwolken zum Zeichen des negativen Ausganges des zweiten Wahlganges empor. Nachdem die Kardinäle gemeinsam das Mittagessen ein genommen hatten, rief das Glockenzeichen sie zum dritten, die Entscheidung Herbeiführenden Wahlgang zusammen. Sie Suldiaimg der Zehntausende aus dem peteröplah Unter der gespannten Erwartung von Zehntausenden, die am Petersplatz den Ausgang des Konklaves erwarteten, stieg um 17.25 Uhr die weihe Rauchwolke der verbrannten Stimm zettel aus dem Kamin der Sixtina und verkündete überraschend schnell di« erfolgte Wahl. Sofort zog vor der Freitreppe der Peterskirch« der Ordnungsdienst der Faschistischen Miliz auf, der die gewaltige Volksmenge nur mit Mühe zurückhalten konnte. Um 18.09 Uhr erschien der Vorsitzende der Kardinal- diakone, Caceia-Dominioni, auf der äntzeren Loggia der Peterskirche und verkündete der harrenden Volksmenge in der üblichen lateinischen Formel das Gaudünn maximum: .Habemus Papam kardina lem Eugen ium Vaeelli. der sich den Namen Niuo Xli. beiqeleat hat. Die Zekntansendo brocken bei Verkündung des Eraebnisses der Papkwakl in Freuden kundgebungen aus. Die.Huldigungen für den Monst ver stärkten sich nick, als bekannt wurde, dak Mus Xli. am Tage seiner Wahl seinen Geburtstag begehe, Plus XI?. erteilt den Segen „I^rki 6? Orki" Um 18.80 Uhr erschien der neugekleidete Banst selbst in Beoleitunq seines Hofstaates auf dem Motel balkon der Neterskirche, um von hier aus den ersten Segen Urbi et Orbs zu erteilen. Vorher hatte Papst Pius Xli. die Huldigung der Kardinäle entgegengenommen. Bittere Pillen für Präsident Roosevelt Senator Sarrlfon gegen dle Washington, 8. März. Der Vorsitzende des Finanzaus schusses des Bundcssenats, Senator Harrison, hat am Don nerstag eine formelle Erklärung abgegeben, in der er betont, dah wirtschaftliche Verwirrung und Chaos unvermeidlich seien, falls die Riesenausgaben der Regierung andauerten und die Staatsschuld weiter steige. Das neue Rechnungsjahr bringe ein weiteres Defizit von 3,5 Milliarden Dollar, so dah die Staatsschuld Anfang 1940 45 Milliarden Dollar betragen werde. Harrison fordert deshalb eine Konferenz der verant wortlichen Regierungsstellen, die ein Programm zur sofortigen Beschränkung der Bnndcsausgaben auszuarbeitcn habe. Ame rikanische Politik müsse sein, das eigene Haus in Ordnung zu bringe». Durch sinnlose Geldausgaben könne man sich aber nicht aus der wirtschaftlichen Unordnung herausarbriten. Auch Im Währunasausschutz des Bundcssenats wurde am Donnerstag nicht gerade freundlich über den amerikanischen Finanzpolitik der Regierung Präsidenten gesprochen. Hier wurde beraten, ob man Roose velt das Verfügungsrecht über den 2-Milliarden-Dollar-Stabi- lisierungsfonds belassen und bis zum Ende seiner Amtszeit verlängern solle. Auf eine Bemerkung des Finanzministers Morgenthau, die Vollmachten dienten nur als „Stohdämpfer für Amerika vor den Weltvcrhältnissen", erwiderte der demokra tische Ausschuhvorsitzende Glah erregt, die blohe Tatsache, dah die Regierung diese Vollmachten ausübe. sei ein gewaltiger Störungsfaktor. Der republikanische Senator Taft fraate Morgenthau geradezu, ob nicht bei den augenblicklichen Be stimmungen im Kriegsfall der gesamte Fonds einer fremden Nation zur Hilfeleistung angeboten werden könne, was Mor- aenthau nicht direkt beantwortete. Im Laufe der Debatte, die bisher zu keinem Ergebnis geführt hat. zweifelten dann noch mehrere Senatoren die Ehrlichkeit der Begründung an, mit d.r das Verfügungsrecht für Roosevelt gefordert wird (Lugenio paeellt Gugenio Pacelli wurde in Rom am 2. März 1876 als Sproß einer adeligen, aus der Stadt Viterbo stammenden Patrizierfamilie geboren, die seit mehreren Generationen in hohen Amtsstellungen an der römischen Kurie tätig war. Sein Großvater war Substitut im Innenministerium des Kirchenstaates unter Pius IX. Sein Vater Filippo bekleidete das Amt des Dekans der päpst lichen Konsistorialadvokaten und verstarb im Alter von achtzig Jahren. Kardinal Pacelli hatte einen Bruder Francesco, der am Abschluß der Lateranverträge als Eeneralkonsulator des Staates der Vatikanstadt mitge wirkt hat. Er wurde im April 193ü vorzeitig vom Tode dahingerafst. Die beiden Schwestern Pacellis sind in Nom verheiratet. Bereits mit viereinhalb Jahren besuchte Pacelli die Elementarschule und begann schon früh mit dem Erlernen von Fremdsprachen, in denen er es infolge einer unge wöhnlichen Begabung zu einer erstaunlichen Vielseitigkeit brachte. Das Sprachtalent Pacellis war jedoch von jeher nur ein Ausschnitt aus seiner freigelstigen Per sönlichkeit, die sich schon in den höheren Klassen des Gym nasiums offenbarte. Er bestand mit siebzehn Jahren mit Auszeichnung das Abiturientenexamcn: dann oblag er philosophischen und theologischen Studien an der päpst lichen Universität der Gregoriana und am römischen Prie- sterjeminar. Am 2. April 1899 wurde er zum Priester geweiht und erwarb 1901 den Doltorhut in der Theologie nnd Jurisprudenz. Kurz darauf wurde er in die päpst liche Kongregation für außerordentliche kirchliche Ange legenheiten berufen. Zu gleicher Zeit dozierte er als Pro fessor für Kirchenrecht am römischen Seminar. Als ihm die ordentliche Professur angetragen wurde, wollten seine Vorgesetzten im päpstlichen Staatssekretariat ihn dafür nicht freigeben, dagegen gestatteten sie ihm, daß er fünf Jahre lang einen Lehrstuhl an der päpstlichen Akademie für die adeligen Kleriker bekleidete, die eine Vorberei tungsschule für die päpstliche Diplomatie ist. Pacelli er hielt 1909 -inen ehrenvollen Ruf als Professor für öffent liches und römisches Recht an die U n i v e r s i t ä t in Washington, mußte diesen aber aus Geheiß seines höchsten Vorgesetzten, des Kardinalstaa»ssekretärs Merry del Val, ablehnen, da dieser ihn im Staatssekretariat für wichtigere Aufgaben ausersehen hatte. Am 6. März 1911 wurde Pacelli Untersekretär und am 20. Juni des folgen den Jahres Sekretär der Kongregation für außerordent liche kirchliche Angelegenheiten. Schon damals stand er in enger Verbindung mit Kardinal Gasparn, den er bei der Kodifikation des Kirchenrechtes tatkräftig unterstützte. Im April 1917 wurde er als Nuntius nach Ba y e r n entsandt, und seit Mai 1920 war er gleichzeitig als Nuntius des Heiligen Stuhles in Berlin tätig. In beiden Stellungen entfaltete er in den schweren Jahren des Weltkrieges und der Nachkriegszeit eine umsichtige Wirksamkeit. In der ossizicllen Abschiedsaudicnz, die Reichspräsident von Hindenburg am 9. De zember 1929 dem zur Würde des Kardinalates berufenen Nuntius Pacelli erteilte, sagte der große Feldherr wörtlich folgendes: „Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen zu versichern, mit wie herzlichem Bedauern wir alle Sie von hier scheiden sehen. Neun Jahre sind vergangen, seit dem mein Vorgänger Eure Exzellenz hier als den eisten bei der Neichsregierung beglaubigten Botschafter willkommen hieß. Ich freue mich, aus Ihren Worten entnommen zu haben, daß sie sich Ihrer Berliner Amtstätigkeit und Ihrer hiesigen Freunde gern» erinnern werden. In gleicher Weise werden alle, die mit Ihnen in amtliche und gesellschaftliche Beziehungen zu treten Gelegenheit hatten, mit Genugtuung an die von weiser Sachlichkeit, nnbcirrtem Gerechtigkeitssinn und warmherziger Menschlichkeit getragene Berufsauffassung zurllckdenken, mit der Sie Ihr hohes Amt auch als Doyen des Diplomatischen Korps verwaltet haben." Am 16. Dezember 1929 wurde Pacelli im Konsistorium von Pius XI. zur Kardinalswürde erhoben. Den Neber« bringern der Botschaft der Erhebung zum Kardinalat gegenüber faßte er in seiner Dankansprache das Programm seines Kardinalates in folgenden Worten zusammen) „I.ux voi-ttos, rogina ear-itus, tinis aetornüas"! — Bereit- am 7. Februar 1930 betraute Pius XI. Kardinal PaceÜtz mit der Nachfolgerschaft des Kardinals Pietro Easparrk der wegen fortgeschrittenen Alters um seine Demission ge« beten hatte, mit der Leitung des päpstlichen Staatsjekre, tariats. Die Ernennung Kardinal Pacellis zum Staat« sekretär erweckte damals in einem Teil der französischen Rechtspresse heftigen Unwillen. „I.'^etion d-rnnxaiso" vons 14. Januar 1930 bezeichnete schon seinen Voraänae- Easparrk als einen heimlichen Deutschenfreund, zum wenig stens von jenem Augenblick an, wo Elömenceau den Sieg auf die Seite der Alliierten neigen machte. Kardinal Pa celli dagegen, so betonte das Blatt, sei ein offener und fanatischer Deutschenfreund. Im gleichen Sinne ereiferte sich die Zeituna „l'Ordre". Auch L^-on Dnndei und andere
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