Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 04.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193307048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19330704
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19330704
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-04
- Monat1933-07
- Jahr1933
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.07.1933
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-da Nr. «44 und 44». Uazeigeuprer, (in Reichsmark): DI« 44 oua breit» «inspoltig« Millimeterzeit« 10 Pfg.. örtlich« Anzeigen 8 Ps«. Sm K SV ww breit« M>llbnet«rz«ilt »0 Pfg. Mr da, ErscheMen von Ikukirch im- Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen. Illustriertes Sonntagsblatt, Heimatkundliche Beilage , Frau und Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1621. Gemeindeoerbandsgirokafse Bischofswerda Konto Nr. «4 für tn« Zeit eines Halden Manats: ÜC bei» tldholea in der Pfg. Linzelmunmer 10 Pfg. (E «mmiirlü Pfg.) men. Illustriertes Sonntagsblatt z' Heimatkundliche Beilage Frau Heim / Landwirtschaftlich« Beilage. — Druck und Verlag von «ich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt TagMtt firWstßOwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsdezirk Bischosswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische SchShler ist da» zur Veröffentlichung -er amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, des Arbeitsgericht- und de» Haupt- -ollamw zu Bautzen, des Amtsgericht«, des Finanzamts der Schulinspektion und des Stadtrat» zu Bischofswerda behvrdlicherfetts bestunmte Blatt Än ML« höh«r«r, »ewott - Sri«, oder sonstig« irg«ndw«lcher ! Störung d« Betriebe, der Zeitung oder der BesSrderungseinrich- l. Nmgen — hat der Bezieher kein«» Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen In bestimmten Nummern und an bestimmt« Mützen Nachlieferung der Zeitung oder auf Nachzahlung der Bezugspreis«, kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Rr. 154 Dienstag, den 4. Juli 1S3S 88. Jahrgan -e bis- Lechts- Tagesschan. . * Der SA.-Aührer der «rappe Sachse«, Gruppenführer v. Lew», nmrde au Stelle des Obergruppenführer» Lihmano la das preatzlsche Jaaeawinifteriam berufea. * Amerika hat aas der Loadoaer VeLwirqchafbrkoafaeuz «tue Erklönmg abgegebea, la der es dl« priaziplelle Rückkehr zu« «slhfiomdard vernÄgert. Damit lst die Stabllisierungsfrage «ad- gülilg erledigt «ad es fragt sich, ob die Wetterführung der Nonfe- r«v eiaen Zweck hat. * Die Nationalsozialistische Randfankkammer, die den Zu- saiameaschla- aller Ivnkschaffendeu im nationalsozialistischen Per- aatwortuagsb-wvtzisein and «emeinschostsgelst darfielll. wurde «» Montag ia verlla gegründet. * Die Stadtverordnetevversammlnng in Dresden hat am Moalag dea 7i«lch»lLg»vlz«präfidentea Ernst Zöraer, Vraua- schwelg, z«M Oberbür^rmeisker gewühlt. Zum 2. Bürgermeister wurde Dr. Rührer wiedergewühll. l * Bteldangea aas Sumatra zufolge stad bei dem Erdbeben Ho« 2». «ad 2S. Saat in Süd-Benkoelen insgesamt 424 Menschen getötet worden. Roch immer werden neu« Erdstöße wahr- * Pas der Zeche Blumenthal la Recklinghausen entstand «ine Explosion, durch die vie^. Bergleute getötet and elf schwer verletzt chörden. Von de« Schwerverletzte» find inzwischen S gestorben, p daß die Zahl der Todesopfer Mha betrögt. ,y.' Alrefithrlich«« an ander«» Stell«. der Konferenz, für den englischen Ministerpräsidenten Mae- donald, sein. Ein Prestige-Verlust. dessen Folgen noch gar nicht abzusehen sind. Was schließlich Deutschland anbe langt, das sich bisher an den Währungsberatungen noch gar nicht einmal beteiligt hat, so gilt hier nach wie vor die Losung: Zusehen und Abwarten. tes, wonach der Beamte nur Diener am Staat ist, sich des sen Lebensnotwendigkeiten unterzuordnen und vor allem den Kompromißcharakter ttufzugeben hat, den ihm wenig stens theoretisch die Weimarer Verfassung mit der Frei gabe der Parteitätigkeit außerhalb seines Berufes verlieh. WskökllS MM M LMM. Die Londoner Wirtschastskonferenz ist torpediert, dar an ist kein Zweifel mehr möglich. Roosevelt hat sich nicht dazu entschließen können, ein Aushalten de» Dollarsturzes zu garantieren, und damit erhebt sich nach wie vor di« gro ße Frage, was England tun will, das als das große Frage zeichen der Weltwirtschaftskonferenz zu gellen hat. Die Frage ist nämlich die, ob sich Großbritannien der Goldfront gegen Amerika anschließen wird, oder-ob es gewillt ist, eisten anderen Weg, vielleicht den des Kompromisses oder gar den eines Anschlusses an Amerika in der Währungs frage zu gehen. Das letztere ist wenig wahrscheinlich, aber ebenso unwahrscheinlich erscheint auch, daß England eine Haltung annimmt, bei der es mit nichtangelsächsischen Län dern gegen die Vereinigten Staaten von Amerika steht und Kompromisse kann es in der Währungsfrage «iaentlich nicht geben! Dl« Lage ist also, wie man sieht, äußerst verwik- kelt, wobei nur eins sicher ist: Amerika wird nicht nachge ben, da es — ob mit Recht, oder Unrecht, das bleib« dahin gestellt — die bisher eingetretenen wirtschaftlichen Besserun- gen einzig imd allein auf di« Abwertung des Dollar» zu- rMMä, Schließt sich nun England der amerikanischen Abwertungssront an, versucht es also irgendwie und irgend wann aus einer tiefen Basis zu einem stabilen Verhältnis zwischen Pfund und Dollar zu kommen, so erhebt sich die wettere Frage, wie lange die „Goldländer" diese angelsäch sische Abwertung aushalten werden. AbZr die Weltwirt- schaftskonferenz dürfte mit der amerikanischen Erklärung, die jede Stabilisierung ablehnt, ausgespielt haben, und das wird wiederum ein schwerer Schlag für den geistigen Bater Amerika gegen Vertagung -er Wettwirtschaftskonferenz. vtd London, S. Juli. (Reuter.) Staatssekretär Hüll hat Premierminister Macdonald die Entscheidung der ameri kanischen Abordnung übermittelt, sich ebenfalls gegen alle Versuche zu wenden, die aus eine Vertagung der Weltwirt- schaftskonferenz im gegenwärtigen Zeitpunkt hlnzielen. E» schloß sich eine Aussprache an, in der diejenigen Fragen erörtert wurden, über die die Konferenz auch nach der jetzt endgültigen Absetzung der Stabllisierungsfrage von der Ta gesordnung weiterverhandeln kann. Englischer Optimismus trotz -er Roosevelt-Erklärung. London, 3. Juli. (Drahtb.) Wie Reuter von maßge bender englischer Seit« erfährt, entsprechen MeLungen, wonach die Weltwirtschaftskonferenz zu Ende gegangen sei, nicht der Wahrheit. Indessen bestehe darüber kein Zweifel, daß die amerikanische Erklärung die Lag» verändert hcck«. Die Konferenz habe jedoch den Wunsch, ihre Arbeiten in ge ordneter und wirksamer Weise beendet zu sehen. Trotz der heutigen amerikanischen Erklärung sei man in Konferenz- kreisen der Ansicht, daß es unabhängig von den Währungs fragen viele Fragen gibt, an denen die Konferenz weiter arbeitet und zu nützlichen Abkommen kommen könnte. Mit dem 1. Juli sind durch das neue Beamtenrecht die Artikel 127 bis iso der Weimarer Verfassung aufgehoben und durch eine Verordnung ersetzt worden, die sofort Rechtskraft erlangte und mit einem Schlage bisher umstrit ten« Fragen voll großer politischer und rechtlicher Trag weite löst. Unter dem neuen Staatsrecht hat die Regierung des Reiches di« Möglichkeit gehabt, sich von bestehenden Vor schriften zu lösen, und sie hat ausgiebig davon Gebrauch gemacht. Der Beamte wird künftighin nur gegen ein« An- stellungsurkunde und damit di« Bestätigung, daß er unbe- VMgter Lichänger des neuen Staates ist, seine Funktion ausüben können. Da» Recht der weiblichen Beamten und damit die weibliche Gleichberechtigung, ist beschnitten wor den. Wohl erworben« Rechte in dem Sinne, wie sie '' her ausgelegt wurden, können unter Ausschluß des Ri , Weges, der bisher in Artikel 129 vorgesehen war, beseitigt wev-en, ohne daß di« Gerichte hierüber zu befinden haben. Und -war soll künftiHin möglichst die materielle Anglei chung -wischen den Beamtenkateaorien de» Reiches, der «Sicher und Gemeinden durchgeführt werden. Es ist also nicht möglich, daß in Gemeirwen oder Ländern Beamte, die nach ihrer Vorbildung und ihrem Range ähnlichen Reichsbeamten entsprechen, ganz anders besoldet werden. Auch für Hochschullehrer werden frühere Zusagen hinfällig. Damit ist das bisherige Bertragsrecht gänzlich umgestaltel. Tief einschneidend ist auch die Verschärfung des Arierpara- grcchhen. Die Eugenik, zette Auffassung von der Reinhal tung des Mutes und des Volkes, mit der sochn in den acht ziger Jahren amerikanische Wissenschaftler gegen jede Ner- Mischung der Ration mit blutsfremden Menschen kämpften, und folgerichtig auch Arier wie Südslawier und Italiener nicht gerade für vermischungsfähig mit dem germanischen Ari«rtum hielten, hat drüben vielfach ein« materielle Prä gung erhalten, die bei uns fortsällt. Der Arierparagravh richtet sich gegen die Vorherrschaft, dl« das Judentum bis her «inocchm und beseitigt sie radikal. Wenn «in Beamter eine Mischehe mit einer Jüdin eingeht, läuft der Staat dl« Gefahr, daß er in seinem Familienleben durch andersrassi ge Elemente beeinflußt wird oder durch Kinder au« seiner Ehe den blut-gemäßen Aufbau der Nation beeinträchtigt. Da» Gesetz hält ihn deshalb nicht fähig, seine Funktion in nerhalb de» deutschen Staate, als Beamter zu erfüllen. Die Vorstellung yom kein arischen Charakter de» zukünftiatn Staates in seiner Bevölkerung und die Abscheidung des Fremdftämmigen macht es selbstverständlich, daß der Arier paragraph auch für die Beamtenschaft innerhalb der Betrie be, die nicht mittelbar staatlich oder kommunal sind, wie Reichsbahn, Reichsbank usw Geltung erlcmgt. Ausdrück lich ist neben der Einschränkung de» Nebenerwerbs noch ünmal di« Beseitigung wohlerworbener Recht« wie auf Wartegeld und Hinterbliebenenbezüge durch Paragraph 7b ftstgelmt worden, sofern der Bezugsberechtigt« sich mar- xtstisch oeWgt«. Wer also der Sozialdemokratie angchört«, hat jedes Versorgung-recht verwirkt. All« dies« Neugestaltungen sind grundsätzlich« Abwei chungen von der Weimarer Grundlage für den Aufbau der Beamrenfchatt und entsprechen den Ideen des neuen Staa- stand, das russische „Geschäft" zu erschweren. Die Not der Deutschen in Rußland ist so groß, daß sie durch Repressalien der Sowjetregierung kaum noch vergrößert werben kann. Darum brauchen wir nicht zu fürchten, die Lage unserer Volksgenossen zu verschli m m ern, wenn wir in einem gewaltigen Propagandafeldzug zu ihren Gunsten e'mtreten. Darauf sprach Dr. Salett, Prof, an der Northestern- Universität in Chikago, über seine Erlebnisse in Sowjetruß land. Er führte u. a. aus: Seit 1929 ist die Lage der deut schen Kolonisten in Rußland ständig kritischer geworden. Die Zahl der nach Sibirien verbannten deut schen Kulaken beträgt etwa 70 000, und sie gehen in den Konzentrationslagern langsam zu grunde. Der Zusammenbruch des Kollektivwirtschafts systems ist in diesem Jahre klar zutage getreten. Schon im Dezember 1932 setzte die Hungersnot ein, die nun katastrophal wütet. Zuverlässige Berichterstatter melden, daß im letzten Jahre la den Äauerngebieken Ruh- land» etwa 10 Millionen Menschen verhungert sind. In die sem Jahre wird die Lage noch katastrophaler werden. In manchen deutschen Dörfern lst schon ein Viertel der Bevölkerung an Hunger gestorben. Bei vorsichtiger Schätzung sind in dea letzten Monaten rund 100 000 deutsche Kolonisten verhungert. Wenn nicht sofort umfassende Hilfsmaßnahmen getroffen werden, muß da» gesamte Rußland-Deutschtum untergehen. Nach Schätzung Sachverständiger wird die diesjährige rus sische Ernte bereit» im Dezember restlos verzehrt sein. Die Todesfälle durch Verhungern für das nächste Jahr schätzt man etwa auf 20 Millionen. Dazu kommt noch, daß in Sibirien bereits in wetten zndstnchen die Pest ausgebrochen ist und der Typhus in ganz Rußland in außerordent lichem Maße wütet. Auch der Ausbruch derChol« ra steht unmittelbar bevor. Es ist höchste Zett, daß von allen beru fenen Stellen energische Hilfsaktionen ringe- leitet werden, um dieser Schande in der Welt zu steuern. Nicht gerade zuletzt wegen der Greuelprovaganda über di« Vorgänge im Reiche gelte es, an di« Welt die Frag« zu rich ten, warum die Verschwörung des Schweigens zu dieser entsetzlichen Tragödie, die sich nun schon seit Jahren in Ruß land vollzieht. Das furchtbare Elen- -er Rußlan--eutfchen 100000 deutsche Kolonisten bereit« verhungert — Pest und Cholera in Sibirien. Verlla, 3. Juli. Der Volksbund für das Deutschtum im Ausland, Landesverband Brandenburg und Berlin, hatte am Montag die Presse in sein Haus gebeten, um sie über die Lage der Rußlanddeutschen und die für diese angesetzte Hilfsaktion zu unterrichten. Geheimrat Cleinow führte u. a. aus: Von allen Völkerschaften in der Sowjetunion ist die deutsche Na tionalität durch den Bolschewismus amfchwersten getroffen. Unter den Deutschen gab es im alten Ruß land nm vereinzelte Proletarier. Nunmehr ist alles vernichtet, alles ist verproletarisiert. Aus der Million reicher Bauern, die in verschiedenen Teilen Rußlands das Rückgrat der Wirtschaft bildeten, sind reine Proletarier ge worden. Ihre Lage ist hoffnungslos, weil sie das Los aller Bauern in der Sowjetunion teilen. Das bolschewistisch-marxistische System will alle Völker in ihren Grenzen vernichten. Darum wird es kaum möglich sein, un seren Volksgenossen anders zu helfen, als durch rück sichtslose Aufklärung in der ganzen Welt übet die allgemeine Menschenvernichtung, die die Bolsche wiken treiben, ohne daß die übrige Welt auch nur den ge ringsten Anteil daran nimmt. In diesem Jahre steht Rußland vor einer Tokalhungers- nol. Die Gründe dafür liegen nur zum geringsten Teil in den klimatischen Verhältnissen. Die Hauplursachen der Hun gersnot liegen darin, daß die Bolschewiken seit 15 Jahren nur Raubwirlschaft getrieben haben. Der Boden im Kchrvarz-Erde-Strich ist völlig verunkrautet. Vie Verkehrs mittel befinden sich am Ende ihrer Leistungsfähigkeit. Di- Viehherden sind vielfach abgeschlachtet. Der Bauer flüchtet daher in die Städte, um sich vor dem Verhungern zu retten. Die Hungersnot ist so groß, daß zahlreiche Fälle von Menschenfresserei vorgekommen sind. Mit der wirtschaftlichen Ausplünderung Hand in Hand gehtdie Beknachlässigung der Schulbildung. Der deutsche Bauer darf aus dem Mutterland seine Bildung nicht beziehen. Nicht einmal die Muttersprache kann der Deutsche im Geiste der deutschen Kultur pflegen. In den etzten fünfIabren hätte seitens des Reiches mehr fünf Jahren hätte seitens des Reiches mehr ür"di« Rußland-Deutschen getan werden können, wenn un- er« Politik stärker durch völkisch «Gedankens Lnae »«stimmt worden wäre. Aber alle Anregungen nach dieser Richtung wurden zurückgewiesen, sobald die Gefahr ent-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite