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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.05.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100515027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910051502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100515
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910051502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-15
- Monat1910-05
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AonntaqS »tur Viariensirahe 38 vvu I I b»v » ,l Uhr Du- emfpaitige Grundselle <co. 8 LUdell, 25 Pi., Kimilieu» Naä,l ulni-i, aus Dresdeu .'v Pi : Gejchait-s ^nseigen ollj der Privatseile .-i, ile 8t) Pf.: die j,ve»spaltlile ^«ilea-TeNieileliOP,. — Hummern ua.t» Sou» u. Heicrtngen die etnjpalttge Gl»ino- zeile 3VPi..ausPliuur- leite 4<)Ps, ^anlilieu- Vlachrichten a Drc-oen die Ärundzeile 25 P i. — AuSworuge Tluslraqe nur gegen Darnu-b, -ohlnng. — ^edes Pe« legblatt kostet 1ü Pf. Dresdner Lank ^kllanlcapital unä ksasrvvn 231'/- Ml. M. smpksdit ikrs Oreacken-^., Xöaig Tokaan-StraaLe 6 „ „ ?rager Llrasae 34 :: „ Llriesener Lirssse 44 vreackeu-bl., vautruer 8lrs,se 3 :: Kurort Weisser Hirsch :: däeiaaen unck Kütrachendrocka. Lsreiolaxert, ^unadmv 2ur Vorr-wi-unx. Lcdecle-Verlcedr, LröÜounx rou Lekscielcollts». 'Wertpapiere, ^u- unä Vorjeuus, LeleibuQßs. Loupons, Linläsuuß uucl Vvrvvertuux. :: Depots, ^.utbsveakrunx otleuer u. verschlissshaier. Xreckitbriefe uns alls llauptMt/.s cksr ^VGt. ILrr7 erttgo Lese^. Hofrat Richard Franz, das ehemalige Mitglied des König!. Schauspielhauses in Dresden, wurde zum Direk tor des Teplitzer Stadtthcaters gewählt. Am heutigen letzten Ziehungstage der Völker schlacht d e n k ma l s - L 0 t t e r i e fiel die Prämie von 77,000 Mark aus die Nummer 160 688. Bei der Berliner Fl 11 gm 0 chc gewann I e nnni n den Dauerpreis. Er stellte mit 2 Stunden 38 Minuten einen neuen deutschen Rekord ans. Neuerte vrahtmelUungen vom 14. Mai Lnstschissahrt. Berlin. Das „B. D." meldet von der B e r l i n c r Flugwoche: Den Danerprcls gewann I e a 11 n i n oiit einer Flugdanei von 2 Stunden 38 Min. Engelhard landete nach 2 Stunden 22 Min. Ieanniir hat somit einen neuen deutschen Rekord ausgestellt. Der Hallcyschc Komet. Berlin. lPriv.-Tel.) Heute früh 31. Uhr ist der -Halleuschc Komet ans der Treptower Sternwarte be obachtet worden. Der Kern war sehr schart zu sehen. Ter Schweis zeigte zwei Ansätze, die einen Wintel von lo Grad miteinander bildeten. Berlin. Als heute vormittag n Uhr 52 Min. der von Stettin kommende Eikzng aus dem Gleis I deö Stettiner BahnhoscS cinliet, fnhr er, anscheinend infolge SlersagenS der Bremse, mit voller Wucht ausdcnPrell- buck auf. jo dast fünf Personen leicht verletzt wurden. Wien. sPriv.-Del.i Als Mörder der Leovoldinc Pille ist ein 20jährigcr Arbeiter verhaftet worden. Er war bereits früher in einer Zrrcnanstnll, weil er in einem Tobsnchtsanfall seinen Batcr hatte ermorden wollen. Paris. DaS Amtsblatt veröffentlicht einen Erlast, durch den dem Deputierten Z 0 » n a r t das Amt als Gr- 11 e r a l g 0 n n e r n c u r von Algier für wettere sechs Monate übertragen wird. Das in der letzten Zeit ver breitete Gerücht, Fonnort wolle wegen der durch die Uönna Angelegenheit hcriwrgcrufencn Schmierigkeiten von feinem Posten znrücttretcn, werden hierdurch widerlegt. Paris. Der Gencralstobshanotmaitn Louis Mar ix. ein Bruder des vor einiger Zeit wegen Be truges verurteilten Hcnrn Marix, verübte einen Selbst mordversuch, indem er sich eine Renolnerkngcl in den Kopf jagte. Die Verletzung ist lcbcnsgesäb'-lich. lieber die Ursache der Verzweiflungstat ist noch nichts bekannt. Parts. Mehreren Blättern zufolge wurde infolge der Anzeige eines hiesigen Fuwelicrs gegen die bekannte Gründerin und Leiterin des Tuberkulose-Sana, tnriums in Lrmcsson Schwester Eandidc eine gericht liche Untersuchung cingelcitet. Schwester Eandide soll, um den Bestand ihres Sanatoriums zu ermöglichen, versucht haben, Geld aus die verschiedenste Weise aufz»- bringen. U. a. soll sic von einem Zuwetirr Edelsteine im Werte von 800 000 Franken zum Verkaufe übernommen haben. Ta sie aber weder das Geld noch die Edelsteine rechtzeitig zurttckerstattcte, strengte der Juwelier die Klage an. Schwester Eandidc erklärte einem Berichterstatter, sie sei lediglich das Opfer widriger Verhältnisse und habe selbstverständlich nicht die geringste Veruntreuung verübt. Brüssel. Finanzminister Licbacrt ist von einem Automobil überfahren und schwer verletzt worden Ncwiiork. iPriv.-Del.j Bet einer Bootsfahrt !> Wtlkesbarre in Pennstzlnania schlug ein Boot »m, wobei sechs junge Mädchen »nd zwei junge Männer er tränke n. Oertlicber uns ZScdrlrclm. Dresden. 14. Mai —Zx. Majestät der König nahm heute vormittag im Residenzjlhlvsse die Vorträge der Herren Staats- minister, sowie des KabinettSsekretürs entgegen und kehrte hieraus nach Wachwitz zurüct. —* Le. Majestät der König hat die silberne Lebens rettungsmedaille am Bande dem Gcjreiten Grille im 1. Pivnier.-Bat. Nr. 12 verliehen und die Erlaubnis zur Anlegung nachstehender Ordciisanszeichniingen erteilt: des Preustischen Kroneii-Ordens 2. Klane: dem Obersten Falctc, Kommandeur des 0- Zns. Reg. Nr. I0ä „König Wilhelm II. von Württemberg": desselben Ordens 3. Klasse: dem Obrrstltut. Hammer beim Stabe des 105. Fnf.-Ncgts. Se. Köiiigl. Hoheit Prinz Z 0 h a 1111 Georg erschien heute vormittag ll Uhr tn der Kunstausstellung Emil Richter, Prager Strafte, um die soeben crössnetc Ausstellung von Werken von HanS v. Loesch, Hedda Ltaujfregcn, Enno Amtet, Giovanni Giacometti, Einmii Rchscldt. D. L. Mac Langlihom niw. zu besichtigen. —2 Zu dem Gartensest im japanischen Palais, das der Höhepunkt der Frühjahrssaisoii zu werden ncripricht, hat Ls. Majestät der König, der Protektor der Kinder- heilanstal/, soincn Besuch in Aussicht gestellt. Der König wirb voiauSnchttich in Begleitung der Prinzcn-Söhue und Prinzessiunen-Döchter erscheinen. . Für die Ersatzwahl im 44 ländlichen Landtags» wahlkrcise wollen die 2k a t i 0 n 0 l l i b c r a l e n an Stelle deS «erstorbenen konservativen Abgeordneten Sieber einen eigenen Kaudid-iteii ansstellen. - * Dix zu dem neuen Husarcn-Rcgiment Nr. 20 übertretenden vier Eslodrous lje eine der Husaren Regi menter Nr. >8 und l!» und der Illaiieii-Rcgimciitcr 2kr. 17 »nd >8> haben als zniamiiicngestellteS Regiment an den Manövern des Xll. LlrmcekorpS teilzunchmcn. Zu den Bestimmungen über Ausstellung des 20. Husarrn-Regi- mcnts treten folgende A e 11 d c 1 11 n g e n ein: Die Eska- drons rücken vom Manövcrgclände unmittelbar in den neuen Standort Bautzen ein. Die Entlassung der Rc- jervisten, die am Manöver trilgeiiommeii haben, hat in Bautzen zu erfolgen. Die in Groftenhain, lKrimma, Oschntz und Leipzig znrückgclnjsenen Resi-Mannschasten und Pferde haben am 27. September in Bautzen cinzutrcsscn. —* Schenkungen an Truppenteile. Der Rettenden Ab teilung des 12. Feldlirtilleric-Regimciits ist vom Oberst g. D. Gras Vitzthum v. Eckstädt zur Erinnerung an den Tag seines DiensteintrittS. >. April 1850, der Betrag von 150 Mart und nom Kommerzienrat Ullrich in Blumenthal im Anichlnft an seine frühere Schenkung, der Betrag non GM Mark zugcwendct worden. D'ese Be träge sollen der bei der Abteilung bestehenden jiibilänms- stistung für lliitcroxsizicre zugcsührt werden. — * Pcrjunalverändciniigcii in der Armee, »k« Morgacr. Vlnt. in, l77. Iiis.allegt., belniss Ncbertrtlts in Köniftl. Banr. Militär- dienilc der Abschied bewilligt, »s« Dr. Hanbenreiftcr. ciiijährig- ^ freiwilliger Arzt iin 77. Feldart.-Ncgl.. unter Beauftragung mit ^ Wahriiehinung einer bei dem Regt, oisenen Aisistenzarztstellc miH I Wirkung vom I. Mai d. F. zum Unterarzt des attlven Dieuü slandcS ernannt. «I« Lchreitcr. Aechnungsral, vicbctmcr crpedic rcnbcr Sekretär im Kricgsminisicriin», bei feine», Ausfcheidei aus dem Dienft mit Pension der tzharatter als Gcbeimer liier«' nnngörat, wüniber, Geheimer crocdiercttdcr Setrelar im Kriegöininistcriutti. der tz'haraktcr als Rechnnngsrat verliehen. >?> Löbner, Nnteravvthrler d. lli. im Landw.-Bez. It Leipzig, zun, Obcrapothcker des Be»r>aubtc»sta»dcs beiordert. Der Deutsche Arbcitgeberbuiid sür das Baugewerbe teilt uns mit: Durch die gesamte Preise geht die Notiz, daft Sonnabend, den 21. Mai, in Dresden zwischen dem Deutschen Arbettgcberbund sür das Baugewerbe und den Zentralveibände» der Arbeite, Eint g » n g s v c r h g n d ln ngen stattfindcii würden und das, Einignngsvorjchläge guf beiden Seiten mit Snmpgthie ailsgenomiiien seien. Dem Geschaftdsührendeii Ausschüsse des Deutschen Arbeit gebcrbnndcs sür das Baugewerbe ist bis jetzt lediglich die Anfrage des Herr» Oberbürge r m e i st c r s D r. Beutler ;ngcgangen, ob der Bund z» Verhandlungen gm 2l. Mai geneigt sei. Da der Gchchäftssührendc Ans- schuft zu Verhandlungen nicht ermächtigt ist, so liegt die Entscheidung darüber, ob in Verhandlungen eingetreten werden soll, der für Donnerstag nächster Woche einbcruse nen Borstaiidssitznng ob. Einigungsvvrschläge sind überhaupt nicht ge m a ch t worden. - Der Gesamtvorstaud des Verbandes Sächsischer jndnstrieller hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, den nom 21. bis 23. j»ni d. I. in London stattsindenden Kongreß der Handelskammern »nd wirtschaftlichen Ber eine auch seinerseits zu beschicken, um namentlich zu der wichtigen Frage der einheitlichen Festsetzung des Osterfestes Stellung zu nehmen. —* Sitzung des Ausschusses der Ortsgruppe Dresden des Hansabundes. Der Ausichuft der Ortsgruppe Dresden des Hanfabundes hielt am Donnerstag unter dem Vorsitz des Herrn Kommerzienrats G r » m b t eine gut besuchte Sitzung ab, in der zunächst das geschästssührendc Vorstands mitglied der Ortsgruppe, Herr T r. März, den Bericht über die Tätigkeit der Ortsgruppe erstattete. Alsdann er folgte eine Aussprache über die Stellungnahme der Ber liner Zentrale zu verschiedenen Fragen des Wirtschasts lebens. welche das gewerdliche Bürgertum in den letzten Monaten beschäftigt haben. Zur Frage der Sicherung dcS de » t > ch c n Exporthandels fand die nachstehende, von de» Berliner Zentrale an die Zweigorganisationcn ge sandte Resolution einstimmig Annahme: „Tcr Hansabund für Gewcrbc. Handel und Industrie, Be- zirksgruvpc Dresden, vcrlangi Sicherung des deutschen Erpori Handels gegenüber den Aollerhühungei,, welche in einer graften 8ahl von Staaten gegen Tentschland cingelcitet worden find und den deutschen Exporthandel »nd damit alle Kreise von Gewerbe. Handel und Fndnftric und die Boikswirlfchast des Deutschen Nei ches ans das ichwerste schädigen. Nachdem die Handelsbeziehungen zn Aiuerita, 'Portugal. Bolivien neuerdings in einer Weise ge regelt sind, welche durchaus nicht den vollen Beifall der deutschen gewerbetreibenden Stände gesunde» hat, stehen Handelsvertrag liche Verhandlungen mit Schweden und Japan bevor, die besondere Ansnicrisamkeii und Energie unserer leitenden Stellen erfordern. Fm Anlchlnst an das rücksichtslose Vorgehen der sranzvsischen Po lttik, die. ohne dast eine Milderung der harten französischen Zoll- erhohnngcn erlang! worden wäre, sogar ohne Uebergangssrtst zwei Tage nach Belchlnstfaisiing der Deontiertentammer dlc neuen Zölle hat t» »rast treten lallen, fordert der Hansabnnd. dast gegenüber den Staaten, welche gegen das Deutsche Reich die Zölle erhöhen, im Rahmen des gellende» Zollrcchtcs ebenfalls tu eine wirtnngs volle Erhöhung unserer Zollsätze gegenüber dem Export dieser Staaten cingetreien wird." Zur Frage der R c i ch S v c r s i ch c l u n g S 0 r b n 11 n g ergab die 'Aussprache Uebercinstiminnng darüber, daft eS eine wichtige Ausgabe des Hansabnndes sei, gegen die in der i Rcichsversichernngsordnung vorgesehene weitere Burra»- ! kratisierung der sozialen Gesetzgebung »nd gegen die Ein ! schrünkung der Selbstverwaltung Front zn wachen. Die Huim una Mrrenrcbskt. Woche»»Spielpla« -er Köuistl. Hosthcater. Opern haus. Sonntag: Aus Allerhöchsten Befehl: „Eugen Onegin". 17.) Montag: „Madame Buttcrflii". l'/>8.) Dienstag: „Earmen". 17.) Mittwoch: „Der Schleier der Pierrette": „Versiegelt". 1',48.) Donnerstag: „Bivletta". >'u8.) Freitag: „Dlc Bvvöme". l'^-) Sonnabend: „Rtcnzi". 17.) Sonntag 122.): „Hoffmanns Erzählungen". >>^8.) Montag <23.): „salomc". 1G8.) — Lchausptcl- haus. Sonntag: „Das Konzert". <'-,8.) Montag: „Hamlet". 1'/27.) DtenStag: „MrS. Tot".' l',„8.» Mitt woch: „Hanneles Himmelfahrt". (8.) Donnerstag: Schillcr- .FnkluS, 1. Abend: „Die Räuber", l'/,?.) Fxcitag: „Ein GlaS Wasser". t'^>8.j Sonnabend: „Götz von Berllchin- gen". 16.) Sonntag 122.): Zum Besten der Platen-Stif- tung. Zum ersten Male: „Knritz-Pyritz". l'/28.) Montag 123.): „Der Arzt am Scheideweg". 1>z8.) s* Hofrat Richard Franz, der frühere Direktor des Stadtthcaters in Plauen, wurde zum Direktor des Tcp- litzer Stadtthcaters gewählt. s LeoncaoalloS neueste Arbeite«. Die Oper „Maja", die in Rom nicht gefiel, wird Leoncavallo nmarbeiten. Sic soll tn neuer Gestalt im Herbst in Berlin zum erstenmal zur Ausführung gelangen, während die längst fertige neue Oper „Enmiei.. re>»5," <„DaS rote Hemd") gelegentlich der Ein weihung des italienischen NationakdenkmalS von Biktor Emanuel 111. zum erstenmal gespielt werden soll. Der Komponist vollendet binnen kurzem eine neue einaktige Over „PrometeuS", die tn griechischem Bersmast von dem Dichter Arturo Eolauttt geschrieben ist und von dem be kannten italienischen Sänger Ditta Ruffo kreiert wer- den soll. s August Euna, der bekannte dänische Komponist und Schöpfer der „Hexe", vollendete da» SO. Lebensjahr. Enna ist von Batersseitc her italienischer — der Großvater diente unter 'Napoleon —, mütterlicherseits deutscher Abstammung. Sein Vater war Schuhmacher, und auch er sollte das Haiiv- werk lernen. Autvdida'ktisch bildere er sich aber znm Musiker» und jahrelang ist er geigend und dirigierend als wandern der Musikant durchs Land gezogen. Da erregte er die Aufmerksamkeit von 'Niels Gadc. Der entzog ihn seinen kümmerlichen Verhältnissen und bot ihm durch ein Stipen dium die Mittel zum Studium in Deutschland. Seinen Namen machte zuerst die Aufführung seiner Oper „Die Hexe" bekannt, die er nach einem Text Arthur FitgcxS be arbeitete. Seine späteren Arbeiten, die Opern „Kleopatra", „Aucaisin" und „Nicolrtte", dann „Das Mädchen mit den Schwefel hölzern" brachten es nicht ;»m gleichen Erfolge. Dagegen sind seine Lieder weit verbreitet. Enna lebt in Kopenhagen. so Einige Ketzereien über die „Berwildcrnng des BolkSgeschmackcS" ans dem Gebiete der Musik, der Oper und Operette äußert Professor Dr. Theodor Kroyer in dem zweiten Jahrgang des alle Gebiete der Kultur nm» fassenden „jahrbnchs der Zeit- und Kultur geschichte" für 1008, herausgcgcbei» von Tr. Franz Schnürer, bei seinem Ueberbltck über Oper und Konzert. Da heißt cS: Die deutsche Opernstatistik hatte ergeben, daß eine Operette die meisten Aufführungen erlebte, fast doppelt soviel, als sämtliche Bühncnivcrkc Wagners. Mozarts Opern kamen erst an sechster Stelle. Man kan» mit Sicher heit erwarten, baß die Statistik des letzten Jahres ein ähn liches Resultat haben wird. Auch das starke Borwicgen des ausländischen Elements darf bemerkt werden. Ein an gesehener Kritiker versucht, mit diesem Tatbestand sich aus. einander zu sehen. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die eigentliche Verantwortung für diese neue Fremdherrschaft auf die Theater fiele: sie ließen sich, ihrer nationalen Mts- ston uneingedenk, von materiellen Interessen allein be stimmen und arbeiteten, statt das heimische Musikdrama zu fördern, an dessen Ruin. Tcr wohlmeinende Autor ver gißt nur, daß beim Theater, wie bei aller Kunst, auch das Publikum mitzurcden hat, das, obschon immer Kind und er. ziehungsbcdürflig, doch zuweilen seine eigene Meinung Hai Wenn dieses Publikum einer Trivialität nachläust, so folg» es nur seinem Instinkt. Hinter der platten Lustigkeit wittert es Lebensweisheit, hält Sentimentalität für innige Empfindung, Witzhastigkeit für Humor. Und doch weift es manchmal genau, was Täuschung und was Wahrheit isi. Das Publikum ist das Bolk. Es sehnt sich unbewußt nach der dem Volke immanenten Einfachheit, Kindlichkeit: es will Konkretes, Sinnliches, cs will Gestalten, die es als Abbild seiner selbst begreifen kann. Darum bleibt cs auch in seinen rohesten Aeiißcrungcii schlechthin elementar: cs kann wohl Täuschungen unterliegen, aber es ist so wenig wie die ewige Natur fähig, zn lügen. Die Atllo Am führiingcn der „Lustigen Witwe" von Fr. Lehar dokuincii- ticrcn ganz gcwist einen schlechten Geschmack: cö wäre in dessen nichts weniger als klug, seine Ursache in einer all gemeinen Verderbtheit zu suchen. Das Körnchen Bvlks tümlichkctt, das tn der dümmsten Posse noch steckt, gibt uns des Rätsels Lösung. Was das Bolk in der höheren Oper vergeblich suchen würde oder aus verschiedenen Ursachen nicht finden kann, — hier unter all dem Quark nnd Ge tändel spürt eS seinen Hauch. Die 3000 Aufführungen sind ein Urteil, ein Plebiszit, in dem scharf und rücksichtslos formuliert ist, was man will. Den Künstlern und Re formatoren zeigt eS, wo sie einziischen hätten. Freilich dürfen sie nicht vergessen, daß Volkstümlichkeit sich nicht ertrotzen läßt. Und Dramatiker im Volkston wie Johann Adam Hiller müssen geboren werden. Auch in der ans fallenden Bevorzugung romanischer Opern liegt eine un bewußte Kritik. Ohne Zweifel verdiente die deutsche dramatische Schule ihrer Gediegenheit halber den Vorzug, wenn in der dramatischen Kunst nur die Tüchtigkeit den AuAschlag gäbe. Die Geschichte der italienischen Oper hat
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