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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100528016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910052801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910052801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-28
- Monat1910-05
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.05.1910
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S4. Jahrgang, ^lr 14Ü. vezngSgebühr »ierlelidlirl. lur Lee«, »en »e, ><>,»>» «n>e,< mattgcrZnnagnna^n S«»n< nn» Mmnnqe» knie einniaN '.^^0 NN, tn,<I>-n>'»nn>ni'Ko»>- nnlslonnre 3 I>a Mk. Ve, »inninl^er Zu- s>e3n>>i dnrcki d» Post !lM.>-3ne3>eiie»geId>. lie de» Leier» von rrr«de» » Nninedn», »u, Inge vdrlier ,u- ,,-IleUie» Sibend.»»«- paben erhnlten d»e ans« n>an>^e» «ejieder «» der Morgen-Slusiiode inlammr» »ugesielll. Nachdruck »»rnnl deut scher Qu,ll«»»»>ade , Tr«»d. Nachr,u> — Unoorlangt» »iuinckkrüx» werde» utcht ousdewahrl. Telkgramm-Adreffe: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » 20Ü6 . llikvl. Tonuaveud, 28. Mai 1910. Druck und Verlag von LiepsH L Reichardt in Dresden. ?ön</sri/- l?/ioco/scko rui' ffeinsekmeckei' l.ovcc:K L cs ^ -«r?s/e/F0H /ssdm- ^/»oco/scks S/>/s/»- 5/iooo/scks c»eso M- /tz. Sa» Lao iii. 0srse^,^ espdsn SS Anzeige«-Tarif Annahme ,o» Ankün digungen dt» nachm. 3 Uhr. Sonntag« nur Martenstrah« 3» von II Ins >.,l Uhr. Dt« eintpalliue «rund,eil« <ra. 8 Silbe»! 3i> Pf,, K«»>tU«»- Nachrichle» aus Dresden 30 Vs : Seschatl« Anieige» aus der Privatlett« «eile :tv Pt ^ die zweitpaltia« Zette arexileileSÜPs. — I» Nummern »ach Soun- u steicrla,en: die einspaltige Grund- reiie 38 Ps, aus Privat» seile <8 Ps , gamtlicn- Nachrichten a. Diesdeu dt« Gmnd,etl« 2LPI. — AuSioarltge Auftritt nur gegen Lorausbe- mhlung. — Jede« «e- legdlall kostet Ui PH Hauptgeschäftsstelle: Marienftraße28 4V. llaul-VIviedervmv ,< dlvieüt uuU Uüucko iu lrurrcr 2«it ro»u vois». unsekLMiok«-»» Alitt«'! 8t»;on iui»t:küuv NaultLn»»«', tt<»mluoi*t'l'»»8z-ri, I.«-»Krfl<-«.Ilo. l-'leolcv, !lL,Nuu88«lilü»k»'. ölil »untütirUek« r 1 dvi I'-jasenäuus v«n l,20 >lLitc truulco. >Zi»«L V^l'«»n«>r vr««äon, ^Itinnrkt. k? e: l ^ k-r LpaeiaUadriK küi- iAKMKZLIMMM oneLven Umose-. M/,kkir'»'-»ki'«»»» -Ae»«« N«tr>k,,e-ck-Sre«»»«. kelnleWu^MiiAllllillrlit- I-smpon oinlaelister ^rt bl» ÜU (Ion kelnut«» t»»iin><tr8dd«-,»,l. chu^tüliruu^eri :: iu Iconiturrsurlosk!!' ^usivnlil. :: «lullus SetiLdUoti, ^»r> »«« IS. I^«^e»»r»n««:r,«^ 112«. vernickeln, venilüern. verzolüen. VerineMen. Verknnlern etc. aller nMeinünr sevorNenen NetnllserenMile OHO k^s>k«r,»1ns«»b » 3. ocxi2 Ziüi7 ertrgs Leser7. Mutmaßliche Witterung: Etwas kühler, ver änderlich. Im preußischen Abgeordnete,ihanse erklärte gestern Ministerpräsident v. Bcthm,inn-Hollweg, nachdem 8 6 der W a h l r e ch t s v o r l a§ e, der die Drittelung be handelt, in der Fassung des Herrenhauses ab gelehnt worden war, daß die Negierung auf die Wciter- beratung der Bvrlage keinen Wert mehr lege. Das -Haus brach darauf die Weiterberatung ab. Die N c i ch ü v e r s i ch e r u n g s k o m m t s s i o n hat gestern ihre Sitzungen wieder aufgenommen. Die Rettung der mit dem französischen Unter seeboot „Pluviosc" untcrgegangenen Besatzung gilt siir ausgeschlossen. Der plötzlich aus dem Leben geschiedene Notar Justiz rat Hubert in Oppenheim a. Nh. hat Unterschlagungen von über INN 000 Mark begangen Bet der Buchheimcr Flugwoche gewann Icannin mit seine», Farma i,-A weidecker alle Preise für Dauer-, Schnelligkeits- und Höhenflug. Tie Demission des dänischen Kabinetts wurde vom König angenommen. Die Aufrührer in Nicaragua beschlagnahmten den dänischen Dampfer „Mariettc de Georgia" und armier- icn ihn. Sercbeitett. „Nachdem das vreiißischc Abgeordnetenhaus sämtliche Abänderuiigsiintrüge z» 8 ö der Wahlrechtsvorlage, Drittclungsbezirke betreffend, und sodann gegen die Stimmen der Nativnglliberalcn und F-reikonservatioci, den Paragraphen selbst abgclchnt hatte, erklärte der Ministerpräsident von B e t h in a n n - H o l l w c g namens der Staatsregierung, daß diese aus eine Weiterberatung des Gesetzentwurfs kei nen Wert mehr lege. Hierauf wurde die Sitzung geschloffen." In diesem kurzen Telegramm ist das größte innerpoli tische Ereignis des letzten Jahres enthalten, ein Ereignis, das in seinen Folgen von einer noch nicht einzuschätzenden Bedeutung sein kann und leider auch sein wird. Denn cS handelt sich hier nicht bloß um die preußische Wahlreform, also um eine Sache, die nur Preußen etwas angeht,- was hier auf dem Spiele stand, das war die Zukunft des natio nalen Gedankens. Unter den Trümmern dieser Wahl- icchtsvvrlage liegt auch die Hoffnung derer begraben, die bis zuletzt noch an ein Zusammengehen der Nationalltbera- Ie„ mit den rechtsstehenden Parteien glaubte». All die Bitterkeit der Äämpfc um die Neichsftnanzrcfvrm, das häß liche Parteigezünk des letzten Jahres hätte verstummen müssen, wenn sich noch in letzte. Stunde die Brücke hätte schlagen lassen zwischen den alten Kartellparteten, die i» den großen inneren Kämpfen der Vergangenheit in so mancher Schlacht Schulte» an Schulter gestanden hatten. Nun, die Brücke ist nicht geschlagen worden, und die tren nende Kluft ist noch breiter, noch tiefer geworden. Wen trifft die Schuld? Sic trifft alle Parteien. Die Konservativen, die, konservative, als das aristokratische Herrenhaus in der Dr-itteliingsfragc, der einzigen, in der sich die Staatsregierung nach -Herrn von Brthmann-Hvll- wegs unzweideutiger Erklärung im Herrenhaus wie im Abgeordnetenhaus festgclegt hatte, neue unannehmbare An träge einbrachtcn: die Nattonalltberalen, deren Führer Dr. Friedberg erklärte, daß für die Mehrheit seiner Partei genossen die Vorlage in der Fassung der Hcrrenhans- beschlüsse unannehmbar sei: bas Zentrum, das die Vor lage in der aussichtslosen ursprünglichen Fassung der Ab- georbnctenhausbeschlüffe wicderherznstcllcn beantragte. Daß Freisinn, Polen und Sozialdemokraten nur a» dem Schei tern der Vorlage Interesse hatten, braucht nicht erst dar- gclegt zu werden. Einzig und allein die Freikonser vativen sind für die Vorlage eingctreten, natürlich ohne jeden Erfolg. Gewiß, der Vorlage weint, wohl nur mit Ausnahme der Freikonservattven, keine Partei eine Träne nach. Die Konservativen stehen überhaupt auf dem Standpunkt, daß da> alte Wahlrecht kaum verbessernngsbedürfttg ist. Wenn man den Wert der Arbeitsleistung eines Parlaments als ausschlaggebend annimmt, so mögen sie bis zu einem ge wissen Grade auch recht haben, denn es ist in dem preu ßischen Parlament geräuschlos, aber tüchtig gearbeitet wor den, und wer Preußen als rückständiges Land nach der Art der demolrattschen Blätter hinstellt, der dürfte über preußische Verhält»,tsse wohl schlecht informiert sein. Das ändert aber nichts an der Tatsache, Latz das alte Drei- klassenwahlrecht schreiende Mtßstände in sich barg, die wirk lich eine Reform verlangten. Doch das ist eine preußische Angelegenheit, die für die übrigen Bundesstaaten nur ei,n sekundäre Bedeutung hat. Die preußische Wahlrechtsvor lage ist aber dadurch zu einer Angelegenheit geworden, die alle deutschen Staaten und alle deutschen Bürger etwas an- geht, weil auf ihrem Zustandekommen die ganze Entwick lung unserer inneren Politik ruhte. Was nun? Das preußische Parlament wird seine Pforten schließen und in die Ferien gehen. All die Arbeit des verflossenen Jahres ist umsonst gewesen, und die Stimmen derer, die zur Eintracht mahnten, sind »„gehört verhallt. In den Wahlkreisen aber wird die Bewegung wcitergehen, und ihre Wogen werden über das ganze Deutsche Reich fluten. Nun wird der Parteien Streit auch in das kleinste Dorf getragen werden, und der „kleine Maul," wird nicht einsehen können, warum die Reform gescheitert ist und eines Königs Wort nicht eingelöst wer den konnte. Die verschlungenen Wege der politischen Taktik kann der einfache Mann nicht gehen, er sieht nur den Erfolg, und der Erfolg ist — nichts. Weniger als nichts. Statt alle nationalen Kräfte znsammenznftthren, ist der Zwist noch größer geworden, und das Holmgclächter der roten Internationale ist die Quittung dafür. Wahr lich trübe Aussichten für die kommenden Reichstags wahlen! va; belgstcde stönigrpasr am Heimchen stssterhoke. Das belgische Königspaar, das am 30. d. M. nach Berlin kommt, um seinen Antrittsbesuch am deutschen Kai,erbose abzustaiien, darf eines aufrichtig herzlichen Emp fanges gewiß sein. In Deutschland weiß man nicht nur, daß König Albert durch seine Gemahlin, eine Tochter des Herzogs Karl Theodor in Bauern, einem der älteste» deutschen Fürstengcschlechter verwandtschastlich nahestcht, inan hat auch sein wiederholt, erst vor wenigen Tagen in Gesellschaft des Zaren Ferdinand von Bulgarien bekun detes Interesse an der deutschen Abteilung der Brüsseler Ausstellung voller Befriedigung verzeichnet, ebenso wie man in Deutschland zu schätzen weiß, daß König Albert bald nach seiner Thronbesteigung die Absicht geäußert hat, sei» erster offizieller Besuch solle dem Deutschen Reiche gelten. Er hätte diese Absicht gewiß auch verwirklicht, wenn nicht der Tod König Eduards dazwischen getreten und zunächst die Reise nach London erforderlich gewor den wäre. Gleichzeitig begrüßt das deutsche Volk in König Albert das staatliche Oberhaupt zahlreicher deutscher Stam- nrrsgenosscn, die in Belgien, besonders in den belgischen Industrie- und Handelsplätzen eine neue Heimat gefunden haben, begrüßt in ihm den Schutz- und Schirmherr« deut schen Gewerbefleißes und deutsche» Wirtschaftötnteresscn ans belgischen, Boden. Diese Beziehungen zwischen den Völkern beider Länder haben neuerdings ihren Ausdruck gefunden in der anerkannt glänzenden Beteiligung Deutschlands an der Brüsseler Ausstellung. In Brüssel, so sagte auf dem zu Ehren des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller gegebenen Festmahl der Vorsitzende deS Alisstellungskomitecs, Varon Jansen, habe Deutschland eine friedliche Eroberung gemacht. Wenn das zutrtfft, so liegt darin ein Ausdruck verständnisvoller Einsicht, der besonders wohltuend berühren muß in einem Augenblick, wo die befreundeten Herrscher beider Länder einander die Hand reichen. Die Organe der öffentlichen Meinung Belgiens, die oft genug Sammclstätte und Sprachrohr aller ungerechten und böswilligen Urteile über Deutschland gewesen sind, haben sehr viel aut zu machen. Es ist noch nicht ver gessen, wie zu der Zeit, als sich die Spannung zwischen Deutschland und England ihrem Höhepunkt näherte, die Deutschen Belgiens, ganz gleich, ob Einzelpersonen oder Handelsfirmen, Gegenstand heftiger Angriffe und nichtS- würdtger Verdächtigungen waren. Im Anschluß daran kam der Gedanke einer engeren Verbindung mit den Niederlanden auf, und für die belgische Publizistik galt eS damals als ausgemacht, -aß die Neutralität der beiden Nachbarstaaten Holland und Belgien schwer bedroht und auch durch die Nordsee-Abkommen nicht gewährleistet sei. Mit der Entspannung, die sich zwischen Deutschland und England vollzogen hat, sind auch diese Bestrebungen in den Hintergrund getreten. Sie haben jetzt den letzten Schein Rechtens verloren, nachdem der Kaiser seinen festen Willen ausgesprochen hat, alles, was an ihm liegt, zur Aufrechterhaltung des europäischen Friedens beizutragcn. Dieses Kaiserwort muh auch diejenige» Kreise in Bel gien, die sich bisher von dem englischen tzhanviiiismus am Gängelbandc führen ließen oder sich mit dem Gedanken einer Teilnahme a» großen internationalen Entscheidun gen zu schmeicheln liebten, darüber belehren, daß sich das Deutsche Reich weder mit aggressiven Absichten noch mit irgendwelchen Annexionsplänen trägt. Gewiß wird König Albert nicht verabsäumen, das Bekenntnis einer ehrlichen, tatkräftigen Friedenspolitik, das Kaiser Wilhelm in dem Gespräch mit dem Bertrcter der französischen Republik in London erneuert Hai, freudigen Herzens zu erwidern und auch seinerseits im Sinne dieses Kaiserwvrtes z» wirken. Und sein Name gilt schon heute sehr viel mehr als der Lcopo.ldS II., der in seinen letzten Lebensjahren Anlaß hatte, den, Neffen die Volkstümlichkeit und Liebe zu neiden, die ihm selbst versagt blieb. König Albert hat bereits als Thronfolger, von einer Reise durch die Kongo- kolonic zurückgekehrt, durch eine programmatische Rede im Senat die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er hat auch in seinem Privatleben bewiesen, daß er eigene Ge danken und eigenen Willen besitzt: so, wenn er cs ablchntc, die Erziehung seiner Kinder in die Hand eines Klerikers z» legen. Der neue Herrscher hat die ihn, zweifellos inne wohnende Initiative nach außen hin noch nicht betätigt. Die Zeitiimstände waren dafür nicht günstig. Die Zer würfnisse unter den Mitglieder» der königlichen Familie, die Desraiidierung von 30 Millionen Franken bei der Auseinandersetzung zwischen dem einstigen Besitzer des Kongostaates und dem belgischen Staate, die Affären der Geliebten König Leopolds, die niemals seine Gattin und niemals Baronin gewesen ist, die unwürdige Rolle, die die katholische Geistlichkeit bei diesen Standalen gespielt, die Komödie, die sic am Sterbebett des greisen Monarchen aufgeführt hat, um vor den, Lande die Erteilung der Sterbesakramente zu rechtfertigen — alle diese Dinge waren nur z» sehr geeignet, dem Monarchen Reserve a»f- zucrlegen. König Albert aber besitzt eine z» kraftvolle Persön lichkeit, als daß er sich bauernd in der Rolle des passiven Zuschauers gefallen sollte. Von Leopold II. darf man sagen, daß er den kaufmännischen Geist des belgischen Volkes geweckt und ihm neue Bahnen gewiesen hat. Von seinem Nachfolger möchte man wünschen, daß er über die Reformen in der Kongokolonic, die die belgische Regie rung feierlich zngesagt hat, die Reformen in Belgien selbst nicht vergißt. Sie sind dringlich genug. Belgien ist nach der soeben vorgenommenen Eriicucrung der Depntierten- kammer das klerikal beherrschte Land geblieben, das cs seit 26 Jahren ist. Wenn auch die klerikale Mehrheit fort gesetzt geringer geworden ist und statt 72 Stimmen im Jahre 1884 jetzt nur noch 6 Stimmen beträgt, so ist doch in, Senat mit seinen 63 Katholiken unter 110 Mitgliedern und vermöge des für den Senat geltenden Wahlmodus der Klcrikalismns so sicher verankert, daß seine Herrschaft selbst dann noch nicht gebrochen wäre, wenn die politische Unfrei heit und Benoinmentzcit der katholischen Wähler so weit weichen sollte, daß ein liberal - sozialistisches KoalitionS- ministerinm zustande käme. Die Befreiung Belgiens auS der geistigen Knechtschaft und Armut muß von innen her aus geschehen. Ansätze dazu sind vorhanden, da unter den Klerikalen verschiedene Gruppen, Altklerikale, katholische Demokraten und Unabhängige, hervvrgctretcn sind. Unter ihnen bestehen in den wichtigsten Fragen, die die Gegen wart beherrsche», so große Meinungsverschiedenheiten, daß bisher ein einheitliches positives Programm der Regie- rungsmehrheit nicht zustande gekommen ist. Hier können also, da nicht alle Klerikale so unversöhnliche und ver bissene Fanatiker sind wie der Ftnanzmintster Licbacrt und der .Handelsminister Hubert, die Reformen ctnsetzen, die in erster Linie die Abschaffung des Mehrstinimenrechts, die Einführung des Schulzwanges und den Erlaß einer Sozialgesetzgebung an Stelle der „Licbcslätigkett" von Klerus Gnaden z»m Ziele haben. WaS das übervolle Sündenkonto dieses Klerus anlangt, so sei hier nur an den erschreckend hohen Prozentsatz der Analphabeten in den vorzugsweise katholischen Landrstetlen. an die Uebcr- schwemmung des Landes mit Klöstern und Kongregationen und an das widerwärtige Bertuschungssystem beim Tode König Leopolds erinnert! Ganz zu schweigen von einem UlllSW isrMriilli
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