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Dresdner neueste Nachrichten : 19.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193705196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19370519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19370519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-19
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.05.1937
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s, 18.M« 1VZ7 4S. Jahrgang Frankreich beharrt auf dem Sowjchakt . -H l!''- - ' - ! > . -n-l ^ --- Moskau wieder am Werk - Wichtige Besprechungen zwischen England und der Türkei Molas Truppen marschieren in Amorebieta ein Alder des Grauens!n Amorebieta »« II iy die «xsttIufti In aiuliettir »piaott«! vt»t «MI >'tz««u»k von'ültt. n»e dt«u««t». »1 r.ti' !«NMIM ieits ..L Wann wird «» Aih retch -st sei«' u Interesse» und , L» etvti i» i -Ps.ve« 4.1» I« Mt bis jetzt Hi Mrk«e»ß pdr^tpenn Ls« lttg scheltet» - Motas Vormarsch dauert an - Die Nationalen 16 Kilometer vor Bilbao Gonderdtenst der Dresdner Neuesten Nachrichten btrta ohne Brot, und die Einwohner mutzten bis in da» vier Stunden entfernte Bilbao gehen, um Brot zu-verkommen. Nachdem sie eine erste Mahlzeit er halten hatten, begannen die Flüchtlinge zu erzählen. SjeElagtrn die baskischen Separatisten an, daß sie ebrrstst schlecht seien wie df« Extremisten. Sie hätten versucht, die ganz« Bevölkerung unter Bedrohung mit Schutzwassen Nach Bilbao abzutransportieren, doch hätte» sich di« Fra««« standhaft gewrtgertr auch dann, al- die baskischen Truppen sie dadurch elnzuschüchtern versuchten, datz sie sich den Anschein gaben, als wollten sie Massenhtnrichtungen vornehmen. Sin aller Mann sei vor Schreck darüber gestorben. Ihr Ziel htttten sie «aber nicht erreicht. Die Basken häkttn viel«, vor allem vornehme Häuser mit Petro leum übergossen, um sie vor ihrem Rückzug nieder- zübrenNen. Nur bcnt seit Montag niedergehenden star ken Regen sei es zuzuschreiben, datz ihr Vorhaben nicht so geglückt sei wie in Guerniea. «in Hau» sei sadtt'de» j»«MjMrst tu die L«st * HMtt«tzt «»»denk' Wie viel« Menschen dabei umgekommen seien, wisse man jedoch nicht. Patrouillen MolaS, die am Diens tag morgen die Pfarrkirche von Amorebieta erreichten, fanden im Kirchturm IE Frauen vor, die sich dorthin geflüchtet hatten. Diese Frauen erzählten, die Basken htttten versucht, dem Turm ohne Rücksicht auf die Fltichtlinge niederzubxennen. Sie hätten nur nicht Mfhr die Zeit dazu gefunden. Als die Patrouillen dann die Frauen auf die Stratz« hinauSsllhrten, er- vssnrtrn die Basken..-rasendes Maschinengewehrfeuer aus diese Menschengryppen, so datz die Flüchtlinge wieder in die Kirche zurückgrschtckt werden mutzten nnd erst später wieder endgültig befreit werden konnten. 18.8ü>Uhr wehte dann die nationalistische Flagge vom Kirchturm. Eine nationalistische Patrouille brachte eine Wöchnerin mit, die, vor Schwäche taumelnd, mit ihre» .erst sieben Tag« alten Kind« d«n Soldaten ent- reisen h«/hinein 'W «.Lot 2dti Hche-k „Kvnfereliz der emopUchen Pause Oiplomatenbörse in Paris — Gemeinsames ftanzösisch-sotvjeirusfisches Kommunique Telegramm uns,«» Korrespondent«» Mol«« gestern d«» Vegner au« b«m brennende« «motzehjeta vtzr«ri«ben hatten, dpt sich ihnen «in Dnbltck, der «« di« fürchterlichsten «lend«- szen«Achu«^»r^gen früherer Jahrhundert«, «twa^ de« Preißigjährtgen Krieg, erinnerten. Während viel« Häuser noch in Flammen standen und ans den Bergstrllungen, die die Basken nach ihrem. Rückzug betzogen chatten, noch immer von Zett zu Zeit. Granaten in. di«. Ortschaft fielen, wankte den vor Amorebieta liegenden Nationalisten et» traürig«r Zug »»« erschSpst«« «nd ««»> . « gehnngett«« Wese« entgegen, Greis« und. Frauen mit Kindern aus den Armen, oft so ermattet, daß sie vor Schwäche ist den Schmutz sapke«.. Keine der Frauen hatte seit 4S.Stn«ben gegessen. Seit elstem Monat war Amor«. einfach« Methode, ein bezauberndes, en, da» bi« Be- jrrr Freundinnen hr ganze» Gesicht i« weiße, ftttfrele »Sie tticht etwas Ist Tokalon Sold ««»rweybung Ki« verände. n/wtib Eie «eiTokalon -von Schön- dttseüi eine ewirkt auch ein« lästger haften al» Mnlichrn Weise. »Llt hautstärkende Dies« bekämpfen und mach«» noch eller «nd zarter. <1u,»n0!I»Ii, «rlaudtl Ul», «o. Dresdner Neueste Nachrichten mtt Handels« und I«-pstrie Aeiinng Etnrelnvmmer io M, «E«ßaw Gwß.vtt«d«n« is M SchrMltirn-, Verlag »ud SMtsMWftele: Sre-de»'^, Zerdluanbstraße 4 an,.,s.n so Rpf. °u<schl. p-et». 3« Zei, ist slnr.iz.np«i.iist« Nr. s gauig. poMM: VMdea^.1, PMach. renmyr 0rwerttyrS«M^ Fernvette-r 27SS1-27S83 rele-r.: Bemfte Vrestzea * VerNaer «chrlstlettun-: Verlln ».3S, Dittoriastr.i«,- rernrus: K«rfürstSZSi-S36S pöftjihecke Vrttden 20S0 - Richiverlangt» Gnsendüngen ohne Rückporto Verden «eder zurückgesand« noch ausbewahri. - Im Fall« höherer Sewatt »t«r SetriebSst-nm- haben unsre Lezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung ober Erstattung de« entsprechenden Entgelts Mittwoch, IS. MMM II. Varl», 1». Mat »ach »«u KrSUirugSfeierlichreite« in London btt,, wie wtt' sch^Kh^« berichtet^ t« Paris N«!Z«itj »er diplomatisch«» »«such« ««d Berhaublung«« b«> gönne«. Mit gut gespi«lt«m Stolz «rklärt mau t« Pari», daß dies« Diplomatische Rachkouferenz ,« »«« Krönnngsseiern" ganz natürlich sei. Di« Freuudschast -wisch«« Snglaub üüdFrankreich sei heut« so e«g,s Frankreich f«t he«t« so sichtbar „b«r eurepälschr Britckenkopf Englands", daß all« europäischen Besucher > dche KrSnnngSsriertzi« Lpnde» zwangSlänsig über Paris znrückkeßretz «ö ttzParisStatio« machest : «üßgit«. GÜftMeM» sstcht mau auch «ist zündend«» Schtagwort ftt tief« Pariser Berhaudlnugr» sind««. MaS«. ist deswegen ans den »«da«!«« »er« fall««, die Pariser Enropakonferen, mit dem Name« ^»»«fere«» der »«ropllifch«« P««s«" t« A«Ua«g ««' die. sranzhsisch« Innenpolitik ,« ta«s«ü,, S» mag wohl mehr al» nur «in Zufall seist, daß ds? erste Besucher, der in Parts etntraf, stuSgerechnet der s»«jetrnssisch« B»lksko«mtffar , «itwinow-Ftnrelftel» war. Er erschien gestern um 11 so Übr am Quai d'Orsay und begab sich sofort in» Arbettdztmmer br»! Autzenmintstep» Dtlbo». Nach einer kurzen Au»- spräche, die wohl nur gerad« ein« Fühlüngnahme sein beide» Hauptpersonen der sowjetrussische Geschäfts träger Htrschseld und der Generalsekretär de» Bokks- : kommiffattat» sür auswärtige Angelegenheit«« in Moskau» Herselmatz«, dann von: sranMischpr. Gelt« der «aatsmtnistrr ^ Lhgutrmp»; > MintE bi« gesamt« hohik Vtavitr ^kOr^und schließlich dte lettende» A m»r«bi« ta, 1». Mai. (United Preß) Trotz hey, außerordentlich ungünstigen Wetter, bet strömendem Regen und starkem Nebel. bt- , e«d«ttz>d-Htp «attzonalistlschrn Kolonnen, di« gegen AMoreOie^a angesetzt Word«« find, gestern noch; vor Einbruch HZ» «acht di« B«s«tzU«g »i«s«r vrt- schäft, d«r 1« ba-klsche« D«rttidtg«ng-Plan «i«« wichtig« strattgischr B«d««tnng ,«g«m«ff«« war. Die rot« Do»h«t mußt« angeficht« dr< ungestüm«« Dormarsch«« der Mola-Trupp«« «m Nxitrr« zw«i Ktl»m«t«r a«s Bilbao zurückw«ich«n. Di« Rationalisten steh«« also stun ««r «och 16 «tlomettr vyr d«r da-risch«« Hauptstadt. 3h««tz steht zst» Fortsetzung ihr«« Dormarsch«« di« g«t« Straß« Durango—Bilbao zur D«r- fügung, di« aS«»di«g« wenig« Kilometer vor d«m tttzwst P«g»itttzzi«l durch da« b««risch« D«rt,idi- London ist oplimiUch Westpaki'Uiwsichten angeblich günstige» - Was wird aus Abessinien? Telegramm unsre» Korrespondenten Lo«bo«,1». Mat Während einer «ach de« ander« der zur ««teilt« gung an de« KrönuugSfeierlichkeite« nach London ge kommen«« anOländische« Staatsmänner England» Hauptstadt wieder »erläßt, mehren sich di« Anzeichen dafük, daß die hier geführte« diplomatische« Gespräch« s^r di« Weiterentwicklung i« Europa nnd darüber hinan» »an großer Bedeuwng sei» dürste«. Richt, daß es jetzt z« irgendwelche« konkrete« Verhandlungen oder Abmachnnge« gekommen wär«! Wie auch di« »Time»" heute wieder festste««,, habe« all diese diplo«, ««fischest GesprLche eine« ,r«l» informatorischen" Sharakter gehabt. Berhandlunge» würden ge» gebeneufallS auch während der BölkerbnndStagnng t« kttsts iM Sans« ber kommende« W«che geführt werd««. Jmm«rhi«r da» Blatt läßt keine« Zweifel daran, daß «an durch die »lediglich informatorische«" Besprech««» gz« de« «eg geebnet hat zuS L»f««g «lntgex dring« ltchtzx Frage«, natürlich zn etuer Lvsnng, dl« d«« eng« lischest Fstfkressen «tkprkcht. Mäst ist haha» v«st de« BoranSsetzstng a«»g,gange«, daß e» stet» gstt «ft, mehr«s« igise« im Feuer ,« habe«. , Sg bat man hier in den Besprechungen mtt dem GtiteMsMdvir de» Bölkervundes, «venol, die Bor-: auSsttzung sür di« Anerkennung der italienischen Hekrschast über Abessinien geschassen, wobei man sich. nurnsth«r>.hie.,Form noch ntcht .ggyz einig zu sein schgwt,-Wahrscheinlich wirb, diese Frage jedoch beretk» ans iber.jstr Ende des Monat» etnberufenen Bölker- bundssitzuug..geklärt werden. Abessinien» G«nser Tage find jedenfalls gezählt. LoUbvN bleibt also deutlich bemüht, das Herhältni» zu Flalien »n entspannen und «in« rrträgliche Lage «m Mi»telm««r zu schassen. Anderseits aber scheint England auch für, den Fall ejuex weitertn Ber- schärsuna der Lage in, Mitfrlmeei fille nötigen Gegen.' matznahmen tresjen »p wolleq. Zu diesem Zweckt will« eS di« Türkei ^heranireyen. Den Berhandlungen zwischen dem türkischen Ministerpräsidenten und- den« englischen ' SiäatSmiinnern, die gestern abend aus einem Bankett zu Ehren Eden» in ber türkischen Bot schaft endettn, wird hier autzerorbentttche Wichtigkeit beigemtsien, und man spricht bereit» von der Wieder., belekung be» während der Sanktion-monate abge- schlosienen englisch. türkischen Beistandspakte-, > der dann in ber Versenkung verschwunden war. Dabei unterstreicht man in politischen Kreisen sehr ge- slissentttch ' - die »Parallelität" der «nglischen nä» türkis»«« ' . F«t«re^«n t« östliche» Mift«)tz>e«r. i Fn der Dona uflc ag e scheint sich'Englauö ttijtz den optimistischen Aeutzerungen ^«S tschechischen Minister« Präsidenten Hodscha in keiner Weise srstgelegt zu haben. Auch sonst hat Hodscha anscheinend nicht seht Ahl- ertticht, wa» schon eindeutig au» einem stön, dem österreichischen Außenminister abigelrgten BekeNüt- ni» »u den Römischen Protokollen <A» Grundlage einer Sanierung brv Staaten im Donauraum hsrvorgeht. Aber diese biptomaiischtn Geshrthhtz eit noch nicht. al» abgeschlossenLMachtet wzrdkN.." nur, daß Englands anscheinend erst Fnteresie an Siidosteuropa zeig«.. Berhandlunget» Kher den Westpakt sollten. Di« Berhandlnnge« «her de« Wrswakt aber find , Zweifellos dnrch de« Metnnng-anStansch d«r legte» Tage wiedel i« GattU' gtkäckmen, .i - »üb' e» kann sestgestellt werbe«, bgtz man in englischen Kreisen die Aussichten heute ^sehr viel günstiger be urteilt al» je zuvor. Heut« wird/AußenMinister Ede« selnen ümfasseühe'N Berschti im Hauptststöschuß de, Wel-rtziiMbilüfeae«^ beginnen,»«» wahrscheinlich-wetGitzungStag« in An« fpruch nehnKn dürste, da der AüßeMtstisttr sämtliche Probleme und Möglichkeiten «i»geh«»b bekruchten ustb -ab«t auch schon «inen Ueberbltck üher dtz iu den Lon-, doner diplomatischen Geintächtzü Maa« getreteken Te'ndtnzen «eben ivtll. Die AuSsvrach« MM büscsiet wenigsten» zwei Wochen dastern. Fw Anschluß an sein« Red« wird Ebri, nächste Woche nach Genf reis««! - Genfer Verhandlungen aNdttrM ' X Berlin, iS. Mat sti, von 17 bi» 17.« Uhr alle« öentschen Ssnbtt» au» der Hapag.: Hie Tra«M«t«r für EU bei« Unter- s . sfr» .Hindenburg" NM» Leb,» a«. lieber der Besatzung sind Zsahrgäst« LttröiNl^b zunt Ministtrprästdrnten Löon Blum. Danach wurde mtt größter Feierlichkeit und nach «IstichNr mwttstanretzenden,A,nkündsgunge» folgend« .anstliche PeNutbarutzg-ausgegeben;. - '* MinIMtzräsidtttt vkn« nnd tzl«ße»«i»ifter DelboS habe» «1t de« sowjetrussische» «eltskom- miffar Litwinow «i»e« a«Sgedeh»te« »nd herzliche« Met»n«gSa»Sta«sch gepflogen, in »«sie« Berkaus fi« ' tnlt Ge««gt«»«g de« 4f»e««dschaftltch»st Stand der Beziehungen -wisch«« d«n b«tt«« Länder« sestgestellt habe« 'sowie die Uebereinftim»««» der sowjet« : . «tzsWchßtz nnd »«r f«nz»sisch«» ,Anße»poltitk. di«, '' Gflhi^Wahrnntz tz»S die Organisation dt» nntest- Wtt« .Friedens 'tn hetz' kdlltttwe» ' Sicherhett '? tzrWM tft. Sitz hadtG' -rtzeüt ihre Tr««tz ätz.Tenr. gemeinstzme» Pikt bestätigt, der di« beide« Pi«der einigt, »nd sie habe« ihre« Will«« bekräftigt, im Nah««« »«» Völkerbn«de» ««d gemäß desset» . iittnsdiätzr« «in« loyal« Politik »er internationalen 'MammKärM z« ttribe»? ' Fä, Lätiskbe» gestrigen Nachmitjagst traf auch noch «in »weitrpVelitcher in Part- e(u,; der öftttrelchtsch« Staatssekretär Guido Schmidt, der s«tüe Verhandlungen hier erst heut« beginnt. Fm übrigtzN häM der Mintstirprästdent Lson Blum auch gtt dem.rötest spantfchen Bot- n^ veiicht «rstdttttr über ot« erung Negrttz in Bälencia. Ein Fnihstnü in Paris Auch Pari» sonnt sich im Glanze der englischen Krönungösonne. Mtt Stolz stellt man an der Seine fest, »atz alle europäischen promi nenten Gäste der Krönungsfeierltchkeiten über Paris fahren und mit den Pariser Politikern Fühlung neh men müssen. Mit Freude betont man die enge englisch französische Zusammenarbeit und geht sogar so weit, sich mit einer gewissen Genugtuung selber als den „europäischen Brückenkopf Englands" zu bezeichnen. Das ist eigentlich ein wenig bescheiden, ja, könnte sogar herabsetzend wirken. Denn'schlictzlich ist eS nicht gerade Aufgabe eines Landes, das sich Großmacht nennt, Brückenkopf für Politik und Stra tegie einer andern Großmacht zu sein. Aber das müssen wir den Parisern überlassen, die gestern ausgiebig mtt dem ersten ihrer Ehrenqäsie, Herrn Litwivow, gesriihstückt und gesprochen haben und am Schluß sich in einem der üblichen Kommuniques, das alle Schlagworte enthält, die man in Paris und Moskau bet derlei Gelegenheiten ver wendet, gegenseitig der innigsten Freundschaft ver- sichern. Tie ältesten Ladenhüter hat man bet ber Stilisierung dieses Kommuniques hervorgeholt: den „unteilbaren Frieden", die „kollektive Sicherheit", die Treue zum Böljkerbund und was man sonst noch alles tazu hrqucht, um , »«» finseittg gegen Deutschland gerichteten militärischen BünbniScharakter des Sowjet. Pakte» zu verbergen. Angeblich hat in London und auch in Pari» die Bereitschaft zu neuen Westpaktverhanblnngen seit den Krönungsseterlichketten zugenommen. Das mag sein. Aber anscheinend patzt die Bereitwilligkeit gewissen Kreisen gar nicht in den Streifen. JebensallS kann es für unS Deutsche nicht gerade ermutigend sein, wenn am Anfang eventueller neuer Verhandlungen über die Sicherheit im Westen eine so eingehende Aus sprache gerade mtt Herrn Litwinow steht,' wenn die „Humanitö", -aS bolschewistische ^auptorgan in Frankreich, sich so außerordentlich zufrieden über den AuSgang der Unterredungen zwischen Delbos, Blum und Litwinow äußert wie in ihrer heutigen Morgen ausgabe, und wenn schließlich in dem häufig osstziösen „Petit Paristrn" ausführlich auSrinandergesetzt wird, daß jeder neue Pakt, also auch vor allen Dingen der Westpakt, in Harmonie zum Sowjrtpakt stehen müsse. Es kann in diesem Zusammenhänge auch nicht be ruhigender wirken, wenn man in Paris immer wieder betont, der Gowjetpakt werde entgegen den Moskauer Wünschen nicht noch weiter ausgebaut, es bestünden beispielsweise keine konkreten Generalstabsabmachun gen. Es kommt auf die Sache und nicht auf die Form an. Und ber Sache nach ist ber Franko-Sowjet- pakt ein reines Militärbündnis, ganz gleich, ob kon- kret« Vereinbarungen für den Einzrlsall bestehen oder nicht. Selbst wenn Litwinow, wie die Pariser Presse heute morgen ganz besonder» unterstreicht, also bei seiner Besprechung mit den französischen Staats männern nicht» erhalten hat, wa» über die bisherigen Abmachungen htna«»r«iM^ so genügt ber jetzt be stehende Vertrag in feftitt g« g enmärt«gen Form durchaus, um den Sowjelpakt al» da» schwerste Hindernis auf dem Wege zu einer euro- pätfchen Entspannung zu bezeichnen. Denn wie schon so oft dieser Stelle dgrgelegt wurde: der gegen Deutschland gerichtete MechantSmu» diese» Paktes kann jederzeit allein von Part» und Moskau ohne jede» Mitwirken andrer unparteiischer Instanzen tü Gantz^gsdracht werden. Beide Staaten 'Ntzd stlsv Meinige,^ Mfhttr in eigener Sache und '.können, wenn sie «K ftir notwendig befinden, ganz : Eüropa in einest Mnlchttnden Krieg stürzen. Wa da» mit kollektiver Mcherheit zu tpn haben soll, ist uns unerfindlich. Da» Ergebnis der Pariser Besprechungen Littst- nowS ist also — wir. können un» dabei der Worte be- dienen, die St.- Brtvr tz«M morgen im Journal" gebraucht , -aß die Leitung der Bolksfrontregierung der Zusammenarbeit mtt Sowjetrutzland nach wie vor den größten Wert h«ttntßt^ ES ist interessant und be. zeichnend, daß der Leitartikler diese» bürgerlichen Pariser Blatte» ausgerechnet -en russischen Sowjet- agenten al» einen '„Vlstkätnpser für Versöhnung und Frieden" bezeichne» darf. Die Mission Litwinow» hat mtt Frieden und Freundschaft nicht da» geringste zu tun. Moskau» Ziel ist'(» ütelmetzr, den Abschluß «ine» Westpakte» zu verhindern und damit die jetzige euro päisch« Spannung bi» Ungemeffene zu verlängern. DqS gestrig« Frühstück am Qüai d'Orsay ist vom Standpunkt de» europäischen Friedens au» höchst un-esriebigenb verstmfen. Frankr«Ich ist nicht M", sondern auch „Boll, uropäischttt Kontinent, nnen, Mieder Frank. teppenträger srember MstSod.
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