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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940725011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894072501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894072501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-25
- Monat1894-07
- Jahr1894
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lx.sog. ».«og. «äkd. v. 370.7b 60.7b8. -«II. »«». .S7:gk.R n7»le iNOlpiO 0. U.f. LI» u»«. IlarX »It«! 51 ». t.N. i.0. «0. >1»,lt --- ß-' -»- s? Di- i. ur« Bezugs-Preis «qpiBC,, d», ft, »t«l»t« da, Bp-Okten er eiche-een Und» »p, »tznlt »Or«»,jä»rlich^l4Äl. täglichär Zuftill», in« " Haft d«»oß»n für «M Morgen-Ausgabe» dt. .«utschland und k^rrreich: viertekiädettch p.—. Direct» täglich» Kr»n-ba«di«nd»»g MC ' ' tlichZ ' t»1 Ausl and: manntllch 7^>0> PftMorgeN-An-gab, erscheint täglich '/,7Uhrz di» Abend-Autgab« Lochentäg» b Uhr. Redaktion und ErveLMo«: Äshannesgaff« 8. rt»enrrdt gedffnet Non Ist Wochentag- nnuntirdroche» von früh 8 di» Abend- ? Uhr. Filialen: LU» Klr«m'« T«rti«. (Alfred H-haX Universitütlstroh» 1« L«ut» Lösche. Knthartnrnstr. 1«. pari. und König-Platz 7. UchMer.TllgMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte. Handels- und Geschäftsverkehr. AnzeigenPreiS die 6 gespaltene P-titz-ile KO Pfg. Nrelimr» unter d«, NedarNon-strlch («W» spnlten) »0-C, »or d»n Familie» nachrtchd» sa^stialt») -Och. Größer» Schriften laut »nserr» PuU» «rrzetchniß. Tabellarisch»! und Ztffmifatz «ach höherem Tarif. Grtr«-Bei lägen (gefallt), n»r «N de» Morgen-Ausgabe, ohne Postbesdefternng ^l So.—, mit Postbesörderuag ^ 70.—. Aanahmeschlnß fSr Änzei-en: Ab«ud-Au»gab«: vormittag» 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag- -Uh«. Sonn- und Festtag- früh '/,» Uhr. vei den Filialen und Annahmestellen je et« halb« Stund« früher. Anzeigen sind stet» an dt» Expedtttn» »a rtchten. Druck und Verlag von L. Pol» in Lelpgtg ^- 375. Mittwoch den 25. 2uli 1894. 88. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. I Bekanntmachung. Wir haben beschlossen, die Chaussee - Straße ln Leipzig- Reudnitz in der nachersichtlichen Weise, und »war mit den geraden Zahlen aus der südlichen, mit den ungeraden Zahlen aus der nördlichen Seite neu zu numeriren: Chaufsee-Stratze, nördliche Seite: südliche Gelte; Bekanntmachung. Wir haben beschlossen, die Frld-Tlraßt in Leipzig »Reudnitz in der nachersichtlichen Weise, und zwar mit den geraden Zahlen aus der rechten Seit», mit den ungeraden Zahlen auf der linken Seite neu zu numeriren: Feld-Strafte, von der Chaussee-Straße aus, link« Sette: rechte Seite: Alte Rr. Brand- Kat.-Nr. Abth. X. Reue Nr. Alte Rr. 292 folgt »ie Mrenz-Straße. Brand- Kat.-Nr. Neue Nr. L S LSI 290 2.4 folgt die Straße 8. (verlängerte Leipziger Straße.) folgt di» Leipziger-Straße. 4 I 28« j g 5 > 28? > 5 folgt die Leneseldrr-Straße. b» 28611 7 öd 285» S La 2848 11 bä 28S IS folgt die Gemeinde-Straß». So Sk S folgt di» 7 S S 2835. 15 2828 17 282 — AathhauS-Siraße. IS 21 23 28 t 280 279 folgt di« Kronprinz-Straße 10 > — > 25,27 ! 29 31 folgt die KohlgarltN-Straße. Abth. 8. 26 .13 6,8 10 folgt di« Straße 8. (verlängerte Seaefclder-Stratze.) — I - >12/14/16 folgt die Straße <j, (verlängerte Gemeinde-Stroße.) Abtb. 8. i 30 409 ! 18 20 22 29b — ! — folgt die Straße 8, (verlängerte Rathhaus-Slraße.) > > 24/26 28 folgt die Straße D, (verlängerte Auguslen-Slraße.) 80 >82 29 I 478 Alt» Nr. Brand- Kat -Nr. «bih. 14. Neue Nr. Alte Nr. Brand- Kat.-Nr. Ablh. >. Neu« Nr. 1 381 1 3? 41? S 2 382 3 36 416 4 3 383 5 35 415 6 4 384 7 34 414 8 5 385 9 33 413 10 6 38«; 11 82 412 12 7 38? >3 31 411 14 8 :488 15 30 410 16 9 389 17 29 409 18 10 390 19 28 408 20 11 391 21 27 407 22 12 392 23 26 406 24 13 393 25 25 405 20 14 394 27 24 404 28 15 395 2» 23 403 30 16 396 31 22 402 32 17 397 33 21 401 34 18 398 35 20 400 36 IS 399 37 olgt der Täubchrnweg. Leipzig, am 20. Jul» 1894. Der Math der Stadt Leipzig. I)r. Tröndlin. Or. Gumpert. Bekanntmachung. Am 19. d. M. ist das Lftdrvot der Kruernerbr, Gerichtsweg >Nr. II in Leipzig.Sieudnitz, crösfnrt und al» Eriatz für die vom gleichen Zeilpuncte ab eingezogene 2. BezirkS-Feuenvehr im Marstall- G,bände am Johannisplatz ein öffeittlicher Feurrmcldr» mit Schlüssel unter Glasvcrschlutz am GrimdslUck Johannisplatz 8 zVerei» für die Geichichte Leipzig») allgebracht worden. Leipzig, den 20. Juli 1894. Ter Rath der Stadt Leipzig. Id. 3533. Or. Lröndiin. Or. Just. verkauf auf den Abbruch. Der Verlaus der aus dem von». Ficker jche» Grundstücke an der ! Ecke der (»lisnbrth-Allec und der S1maI1e„-2«ras;e in Lripzig- Plaglvit; anstehende» Baulichkeiten aus den Abbruch soll im Wege ^ deS ichrisllichen Angebots erfolgen Tie AbbruchSbediiigungen tonnen bei unserer Hochbau-Berwal- > tung, Sialhhaus, 2. Lbergeschoß, Zimmer Nr. 7 während der GeschüstSstundc» eingeschen werden. TaS vorbezeichnetc Grundstück ist am 23., 24. »nd 25. ds». MIS., ! BonnilwgS von 11—12 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Bezügliche Angebote sind in llcischlolsenem Umschläge bl« zum 27. »s-j MtS, Nachmittags 5 Uhr portosrei bei der oben »r- wähnlcn GeschastSsiellc inir der Aui'ichrijt: „Abbruch drü Grundstücks Hecke der Clisabcth-Allee und Amalicn-Ltratze" versehen, »inzurcichcn. Jeder Bieter bleibt bis zum 11. August dsS. IS. an sein Gebot gebunden. Die Auswahl unter den Bietern, sowie die Ablehnung aller An- geböte bleibt Vorbehalten. Leipzig, ai» 20. Juli 1894. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Tröndlin. Lolditz. bezogen nur 546 Lehrer und 425 Lehrerinnen da- Höchst gehalt. Merkwürdig hoch werden zum Theil die Direktoren gezahlt. Die Ungleichheit erklärt sich an- der Entwickelung des tadtischrn Schulwesens. Ein Tbeil der gegenwärtigen Schul leiter besaß einst Privatschulen, dir sich durch allerhand Reclame, g B. anziehcnde Schulbäuser, durch die Presse rc. in die Höbe >rac1'1e»; als dann die Stadt die Schulen übernahm, erhielten die Direcloren eine jährliche Entschädigung; so kommt es, daß Einige 9200 und 8320 Gehalt beziehen. In Zukunft ist das Höchstgehalt mit 7000 .öl beziffert. Die Lehrer- besoldungen sollen bis auf 3500 steigen. Das Maximum wird nach 15 Dienstjahrcn erreicht. Auf einen Lehrer kommen im Durchschnitt 40—4 l liinder; die Ausgaben an Lehrer- gehall betragen für ein Kind 54 .ck, die für Bücher, Papier und Schululcnsilien 3,50 -öl Anregend für die beffere Be soldung der Londoner Lebrer ist da« Beispiel Glasgows, wo die 41 Directoren Gebaltc von 7000 —t2 000 ^c: beziehen und wo viele Lehrer 3200—4000 .öl erhallen, ohne dir Zu- chüssr für Zeichenunterricht und Abendstunden. ke. 3290. 11 83 -4-^4- Kapellen-Stroß«. 13 IS 3? I3d 24« SS I3e 240 41 13 ä 24? 43 138 24 L 45 I3k 24 6 47 136 24 0 49 I3t» 248 51 folgt die Heinrich! ' Nbth. 422 421 420 419 418 28 27 L« 25 24 34 Straße. 36 38 40 42 44 Bekanntmachung. ,losten, die Grenz-Straßc Wir haben beschlossen, die Grenz-Straßc in Leipzig.gieudnitz! in der nachersichtlicheu Weise, und zwar mit den geraden Zahlen aus der rechten Seite, mit de» ungeraden Zahlen aus der linken > Leite neu zu numeriren: Grenz-Stratze, von der Chaussee-Straße au», linke Teile: folgt die Keib-Tiraß«. 23 22 21 20 19 18 1? 1« 15 14 380 379 378 376 377 375 374 873 372 87 l 46 48 50 52 54 56 58 60 62 folgt die Kapellen- und die Haupt-Straße. Leipzig, am 20. Juli 1894. Der Ratb der Stadt Leivzig. le. 3290. Or. Tröndlin. Or. Gumpert. Bekanntmachung. Wir haben beschlossen, die Heinrich-Straße in Leipzig- Reudnitz in der »achersichtlichen Weis«, und zwar mit den geraden Zahlen aus der rechten Seite, mit den ungeraden Zahlen aus brr ^ linken Seite neu zu numeriren: Heinrich-Strahe, von der Chanstrr-Straße au-, link« Seite: rechte Setter te Seite: Alt« Nr. Brand- Kat.-Nr. Abth. 1 3 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 43? 438 439 440 441 442 443 444 318/317 Neue Nr. Alte Rr. 3? 36 35 34 33 32 31 30 29 28 Brand- «at>Nr. Abth. X. 23»d s 214 > L3c 23ä 1 3 5 7 9 11 13 1b 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 3? 39 41 folgt der ränbchenweg 43/45 I 474 473 472 471 470 469 468 46? 466 465 Neue Nr. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 Alte Nr. Brand- Kat.-Nr. Abth. >. Neue Rr. Alte Nr. Brand- Kat.-Nr. Ablh. X. Neu« Nr. 2 291 2 in der Lhousjeestr. 1 20 1 36 21 4 2 IS 3 35 22 6 S 18 5 34 23 8 4 17 7 3.td 24 10 33 25 12 5 16 9 32 26 14 6 1ü 11 31 27 16 7 14 13 30 28 18 8 133 15 29 29 20 8b 13 17 9 12 19 folgt die Kreiij-Straßc. — —- 21 28 54 22 12 8 23 27 31 24 — — 25 2« 32 26 Ablh. 8. 25 33 28 14 879 2? 24 34 30 Ablh. ä. 23 35 32 15 6 29 folgt di« Kiichengarteii- 16 5 31 Straße. 1? 4 33 22 38 34 18 3 35 2l 39 36 20 48 38 olgt die Nanftsche Gasse. Leipzig, am 20. Jult 1894. Der Rath »er Stadt Leipzig. 1«. 3290. Or. Tröndtrn. Or. Gumpert. folgt die Lanisen-Straße 2? 448 28 26 447 24 Sb. 446 24 445 28 2140 47 49 — — 214? 83« 214L2 > olgt die Näftitz-Ltraße. — I 30SS 38 40 4L Leipzig, am 20. Juli 1894. lo. 3290. Der «attz tzer Stützt Leipzig. Or. Tründttn. Or. Gumpert. Bekanntmachung. Der Kausmann Herr Georg Stetnbach in Leipzig beabsichtigt, „f seinem in L.-Kl»inzsck>och«r an der Markranstädter Straß« ge legenen Grundstück« (Nr. S02p H de» Flurbuch- und Fol. 575 de- Grnndbuche« für Kieinzschocher) »In« Seifenfabrik zu errichten. -- wirb diel mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß etwaige, ^gen di« beabsichtigte Anlage za «rbebende Einwendungen, welche nicht aas privatrechtlichen Titel» beruhe», bet deren Verlust binnen 14 Tagen bei unt auzubringe», all» übrigen Einwendungen aber, ohne daß von deren Erledigung dt» Genehmigung der Anlage ab hängig gemocht wirb, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen sind. Leivzig, am 84. Juli 1894. Der A«ttz tzer Statzt Leipzig. Vl. 2569, vr. Tr-ndltn. Kastelt. Ssmiabentz brn iki. A«It tz. ä-, von vormittag» 10 Uhr an soll im Geichäst-jinimer de- Vretzigntamte« zu Leipzig, Vleiftenbnra, rtznr»tz«n«. S. Stack, «in« Partie Aaggrnkleie und Fntz«etzl, sowie ou«raaairte Uerittze »e. öffentlich an di« Meislbiel-nden gegen iasortig« Vaarzahlung versteigert werden. Hckptzch. de, 85. Jult 1884. Königl. Pr»»ta«t-A«t. Ausschreibung. Für den Neubau der IS. Bürgerschule an der Elisabeth-Allee in Leipzig-Pwgwi» soll die Herstellung einer Ntederbruck-Damps- tzetzuug-anlage vergeben werden. Das Programm sur den Ent- wurs und die Pläne können von unserer Hochbau-Berwallung, Raid- l daus, 8. Lbergeschoß, Zimmer Rr. 7 gegen Ports- und besiellgeld- freie Einsendung von 1 ^l für da» Peograniln und von 3,bO -4 für di« Pläne, diese Beträge können auch in Briesmarkea erlegt werde», bezogen, bez. dort mit den bezüglichen Plänen eingejehcn I werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „IS. Bürgerschule Centralhetzungs-Anlage" versehen, bi» »um iS. August b. I»., vorm. 10 Uhr, an oben genannte Stelle portofrei einzureichen. Der Rath behält sich di« Au-wahl unter den Bewerbern, bez. die Ablehnung aller Angebot« vor. Leipzig, den 21. Juli 1894. !! d. 3572. Der Nath tzer Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Loldip. Ausschreibung. Di» Aussührnna der bet der Aufstellung der Berieselungr-Tonde» satore» auf dem hiesig«» Schlachtdose ersorderltchen Arbetlen und zwar ». Grp» «,tz Maurerar»ette«, d Zimmerarbeiten soll vergeben werden. Li» Bedingung«, und Arbeit-Verzeichnisse können von unserer Hachbau-Vermaltuu,. «gthtza»« S. Lbergeschaft. Zimmer Rr 7. gegen porto- und bestellgelbsrei« Einsendung von 1 zu », und 50 zu d, die auch in Briefmarken erlegt werden können, bezogen, de», daselbst nebst de» etwaigen Plänen rinaesehen werden. Die Angebote sind verschloss^, nnd mit der «ufschrist: Schlachthaf-MaurrrOrbeiteu. bez. Zimmerarbeit«« versehen, bi« zum S1. -Alt tz. I.. vormittag« 10 Uhr, bei oben- genannter Stelle portafret »inzureichen. Der Rath behält sich dt« Au-wahl »nter den vewerberu. bez. di» Theilung der Arbeiten und dt« Ablehnung simmtlicher Angebote vor. Leipzig, den 21. Juli 1894. Der «attz Per Statzt Leipzig, la. 341b. ve. Tr-ndlia. Or. Drs. Erledigt bat sich vnler« Vekanvtmachnng vom 29. Mai diese« Jahre», den Handarbeitcr Gustav Adolf Jutzer-letze« betreffend. Leipzig, de, ld. Jult 1894 Der Aattz tzer Statzt Leipzig, Armen-Amt, Abth. IV». X. L. IV». 1024». Ludwig-Wolf. Hr. Londoner Schulwesen im Jahre 189394. I,. Wenn ein tcntsck'cr Junge die Schule schwänzt, so ver bindet sich in seinen Gedanke» diese« Bergeben mit der Bor ftellung von einer wohlverdienten Tracht Prügel oder deren Aeguwalent. Alle, die mit dem Falle zu Ihn» baden, Eltern, Lebrer, Behörden nnd die Mitschüler des Knabe», tbeilen diese Nrcht-auffaffu»b. die eine Frucht des Schulzwange« jst, in dem wir Teullche seit niedreren Generationen ausgewachsen sind. Sie ist ein Segen. Sollte jeiiiand dennoch für Freiheit und Straflosigkeit in dieser Hinsicht schwärmen, so belehrt ihn vielleicht ein Blick in englische Berkältniffe, die wobl eine Schulpflicht, aber keinen Lchulzwang kennen. AuS dem Be richte, den nach der „Times" der Burschende de« Oumiuu 8cüaol Lnani, sagen wir des Schul - Ausschusses, i» der Sitzung an, 28. Juni d. I. adstatlete, gehl hervor, daß die Steuerzahler London- für die Schulschwänzer im vergangenen Iabre 900 020 -öl ausdringcn mußte»! Im lausciiken sind sogar 947 760 -ö< dafür angesetzt. Dabei sind die Kosten nicht gerechnet, die Lurch Errichtung der truuut 8cliovls, „Schwänzer schule»", entstanden. Sie wurden notbwenrig, weil die Unter» richtsardeit so erschwert wurde, daß aller Fortschritt fraglich ward. Um den Fehler des Gesetze« gut zu macven, hob man da« Schulgeld auf, taute man Helle, freundliche Schulhäuscr, stattete sie mit allen Vorzügen der Neuzeit aus, ja lbeilte man Prämien an die xünctlich nnd regelmäßig erscheinenden Kinder aus, im letzten Schuljahr nicht weniger als 100 000 — alles vergebe»-; von te» 400 000 Kindern, die LonbonS Stadlschulcn besuchen (170 000 gehe» in Privatschulen), sehlten täglich im Durchschnitt 90 000! Ein Theil ward durch l,rch licht Verrichtungen abgehalien; dem soll in Zukunft ab geholfen werde», aber alle übrigen Verordnungen, dvoluv, erwiesen sich als unlau^lich. BeherzigenSwcrlh ist das Facium, daß seit Fortsall de« -LchulgeldcS die Zahl der Schulver säumnisse nicht unerheblich stieg. Neben dieser Art von Schülern verursachten die in den BesserungSsckulen unlergebrachlen erhebliche Kosten und Mühen, Loch hebt der Bericht den Nutzen hervor, den die für sic angewendetrn Gelder der Gesammlheil bringen. Bon den 3000 im letzten Jahre Unterrichteten konnten 86 Proc der Knaben und 82 Proc. der Mädchen als gebessert be zeichnet werden. Ueberdaupl betont der Vorsitzende die außer ordentliche Abnahme der jugendlichen Bcrbrecher und der alle von Rohheit und Unmäßigkeit seit der Einführung der Schulreform im Jahre 1870. London bringt seil jenem Jahre nrnncnSwerthe Opfer: von 0,5 Procent damals stieg der Procentsatz der für da- Schul wesen verwendeten städtischen Einnahmen aus 23,5 Procenl im verflossenen Jahre. An der Spitze der Schulverwaltung steht der vorhin erwähnte Schulau-schuß, der alle 3 Jahre erneuert wird. Er verwaltet zwe, große AuSgabecasse»: Die Anleihecasse und die BelriebScassr. Di« letztere gab für Volks schulunterricht im vorigen Jahre 40 797 440^ö( au- (seit 1870 482 Mill ), da» kommende Jahr beansprucht 43 1 l2 240 ^ Die Anleihecasse nabm im Ganzen 192 783 220 ^- auf, di« sie langsam amortistrt und für die sie gegen 500 neue Schul Häuser gebaut hat, im abgelaufenen Iabre 32, die inclusive Baugrund 9 566 800 -öl kosteten, so daß ein Schulhau« au ungefähr 300 000 -öl zu stehen kommt. Iu demselben Zeit raume wurden 71 Schulbäuser erweitert; bei den meisten handelt «» sich um Einrichtung von Schulküchen und Schul Waschanstalten, sowie um Räume für den Handfertigkeit» unterricht, der an 49 Schulen 12000 Knaben ertheilt ward Die Kosten für den Betrieb diese« Unlerrichl-zwcige- trugen aber nicht die Steuerzahler, sondern in großherziger Weis« die Innungen London». Sie übertrugen die Verwendung der > 032 600 dem Schulau-schuß. Die 1l6 Schulküchen machten gute Geschäfte: der Erle« für die verkauften Speisen war höher als der Preis der verwendeten Materialien. Auch die 49 Waschanstalten boten ein erfreuliche« Bild. Für den Unterricht der Blinden und Taubstumme» wurden 34 000 .öl verlangt. Um sich der 3W epileptischen Kinder annehmen zu dürsen, ist erst rin neues Gesetz abzuwarien. Von den 40 Millionen der BetriebScaffe entfallen 21 680 000 auf die Besoldung der 9800 11e»i1mm>t«.>rs nml Aediülavl». 2800 sind davon Oberlehrer und Directoren dir übrigen Lekrkräste bestehen au» 2500 Lebrern und 4500 Lehrerinnen Die Lebrergebalte, die den hohen englischen Preisen anscheinend nicht angepaßt sind, steigen von 1200 bis zu 3100 ^öl, die der Dame» von 1000 aus 2500 ^«l Indessen Deutsches Reich. öi Berlin, 24. Juli. Der Reichstag wird in der bevorstehenden Session, mag er nun früher al- sonst oder zur gewohnten Zeit einberusen werden, eine gründliche Berat bung der ^ teuer rc form vornehmen müssen. Be kanntlich ist in der vorigen Session Alles, mit Ausnahme der Stempelsteuer, kurzer Hand adgelhan worden, zum Theil au« Mangel an Zeit, da die Handelsverträge zu erledigen waren, noch mehr aber wegen der Abneigung der der Befestigung des Reichs abholden Parteien gegen jede ernsthafte Reform. TaS damals zu Stande gekommene Stempclstruergesetz ist natürlich nur ein Tropfen aus einen heißen Stein.- An der Wiekcreinbrinaung wirksamer Steuervorlagen in der bevor- lehcnden Session war von Anfang an nicht zu zweifeln. Inwiefern sie sich von den jüngsten Vorlagen unterscheiden werden, muß einstweilen dahingestellt bleiben. Wir glauben, die Anschauungen der ReichSregierung richtig zu kennen, wenn wir annehmen, daß sie in der bevorstehenden Session aus eine klare und bestimmte Entscheidung drängt und den Reichstag nicht ohne eine solche wieder entkommen läßt. Sollte auch dieses Mal keine Verständigung erzielt werden, o wird schwerlich an eine Reichstagsauslösung gedacht werden» denn mit Steuervorlagen pflegt nian in unserem, seiner staat- lichcn Pflichten in weiten Schichten so wenig bewußten Volk keine guten Erfolge zu erzielen. Man wird dann vorau»- ichtlich, wenn alle Wege einer wirksamen Abhilfe sich al« ingangbar erweise», vorläufig aus eine gründliche Reich«- iiianzresorm verzichte» und den Einzelstaalen überlassen, wie sie die für die Reichsbedürfnisse fedlcnden Mittel, die ein unverständiger und unpatriotischcr Reichstag verweigert, auf zubringen vermögen. TaS wird ohne die äußerste Anspannung der direkten Steuern in den Einzelstaaten nicht gehen. Es sind auch schon Vorbereitungen in dieser Richtung in mehreren Bundesstaaten im Gange. Ter auf diese Weise hervorgerufene Steuerdruck wird ungleich schwerer em pfunden werden, namentlich in Len mittleren Schichten des BürgertbumS, als eine ergiebigere AilSnutzung der noch starker Ertragssteigerung fähigen und nach kurzer Gewöhnung kaum mehr enipsundenen indirekte» Reich-stcuern. In diesem Druck und Zwang wird die Hoffnung beruhen, daß wir, wenn vielleicht auch erst nach manchen schweren Erfahrungen, am Ende doch noch zu einer vernünftigen Ordnung der ReichS- rnanzen gelangen. * Berlin, 24. Juli. Die Grundcredit-Commrssion des „Bundes der Landwirtbe", welche bekanntlich am l?., >8. und 19. Juli tagte, bat eingehend die Gesichtspunkte, die für eine weitere Organisation des EreditwesenS maßgebend sind, erörtert. E» bat dann eine vorläufige Abstimmung über die einzcreichten Vorschläge stattgefunden, deren Ergebnisse zwei Subcominissioncn in nachstehenden Resolutionen sormulirt haben: Siealcredit. I. Der hrutla« Zustand deS NealcredilweseuS snr landwirlhichaitlich benutzten Grund und Boden stell« sich atS uiihalibor dar. Er führt, zumal bei der gegenwärtigen Erwerbs lage der deutschen Landwirthlchast, aus folgenden Ursachen zur all gemeinen Ueberschulduiig: 1) Ei» vielfach zu hoher Zinsfuß deS Siealcredit», namenllich für den mittleren und kleinen Besitz. 2) Kündbaefeit de« Realcredits 3) Erdgang mit Eintragung verhällnißmäßig zu hoher und zu hoch verzinslicher Lapitaljchulben (wenn auch nicht in allen Landeslheilen). 4) Zu hohe Belastung durch Restkausgelder. 5) Thatsächliche Unmöglichkeit der Schulden tilgung bei den augenblicklichen Verhältnissen. H. Dir Beseiti gung diese- Zustandes kann nur erreicht werden: 1) dadurch, daß der Betrieb der Landwirthschaft in Deutichland wieder lohnend wird; 2) Lurch eine planmäßige Entschuldung des Grundbesitzes — Ul. Tie Entschuldung des Grundbesitze- ist vorzunekmen durch öffentlich rechtlicheKürperichasien i» folgerichtigem wetteren Aus bau der Grundschuldenresorin Friedrich S de» Große» mit Ausdehnung aus den gesamiitten landwirthichasttich benutzten Grundbesitz. Für diese Kürperschailen können die vorhandenen Landschasten als Vorbild und Grundlage dienen. Tie Beleihung hat fortan lediglich in der Form von Amortisationtrentcn innerhalb gesetzlich scstzusevender Beleibungsgrenzen zu geschehen. Auenahmen hiervon sind gesetzlich zu bestimmen siir Erbgang, MeliorationScredit u. s. w. Tie Zwangsvollstreckung aus Perjonallchniden ist für die Zukunft in- soweil zuzulossen, al« dieselbe» innerhalb der Beleihuugsgrenze ihre Deckung sind«». — IV. Diesen 8örp»rjchatt>n wird als Gegenleistung für di« ihnen übertragene «lletiibcrechligung zur Be leihung von landwirthichasttich benutzten Grundstücken die Pflicht auserlegt, die innerhalb de- Toxwerthes der Wruiidslücke vorhandenen Hqvolheken nach »nd nach aniukaui'en. Hierzu ist erforderlich, daß der Staat im wohlverstandenen öffenllicheii Interesse diesen Kvrverschasten ein ausreichende« Betrieb-capital zinlfrsi darleidt, bezw. Gaiantie» snr die Verzinsung der von ihnen »n diesem Zwecke nuszugebendeii besonderen Schuldiitel übernimmt, wir er solche bisher schon Verkehrs-Unteniebmungen (Eisenbahnen, Tamvierllnien ec.) in zahlreichen Fällen gewährt Hot. — V. Lind Grundstücke über bi« Taxqrenz« hinaus verichuldet, io ist staatlicher- seil« den betreffenden Veiitzern iu ieder Weise »ittgeaenzukommen, um es ihnen zu ermöglichen, sich aut ihrer Scholl« — sei es auch bet verminderiem Umfang« derjelbea — zu halten. In denjenigen Landes- lheilen, in welchen die Zerlheilung größerer Besitzungen zur Schaffung mittlerer und kleinerer Grundbesitz«!»»!!«» nöthig erschein«, sind Fond« nach Ar« r«r,»ntg«n der Anstkdelung-coinmisiion sllr Polen und Westpreußen zu schaffen und Aiisirdelung-commisiionen ein- zurichten. Eventuell sind dl« drstedenden Geaeralcomimislouen mit größeren Fonds auszustatt»», welch« es ibnen ermöglichen sollen, ihr« Thätigkeit intensiver zu gestalten. — VI. Ti« Lt-cuision ub«
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