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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 23.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186901236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690123
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-01
- Tag1869-01-23
- Monat1869-01
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186^ Frankenberger Uarhrichtsblatt Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. irector. anuar, kt halb Frankenberg, den 22. Januar 1869 Sparkasse. Vorst. : Müller cheinuug cistnacht. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 16 Ngr. — Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Sonnabend, dem 3V. Januar, sofort den Eintritt der geord- »um ersten Mamsell. Vorspiele, s. Mailitt, kheater in Der Stadtrath. Meltzer, Brgrmkr. Unter Bezugnahme auf unsere früheren Bekanntmachungen werden die Besitzer und Verwalter von Häusern wiederholt daran erinnert^ daß sie sich, vafern sie Ermielher ober Quartierleute ohne EinzugSzetiel in ihre Häuser aufnehmen und beherbergen, in jedem ConiravenlionS- falle einer Geldstrafe von —- 2L —- zu gewärtigen haben. Frankenberg, am 22. Januar 1869. Die Verwaltung d^r S. G. Roßberg, Nächsten Montag, den 2L. Januar, erpcdiren wir ausnahmsweise von Nachmittags 1 Uhr an. Mil läuft die sür die Zinsenabführung bestimmte Frist ab. Ueber diese Zeit hinaus Säumigverbleibende haben dann ueten Nachtheil« zu erwarten. bS Punkt tng. staub. M. , als den Gasthau» zallachen, e Bezah- c werden inaior. »stroh, ). rhältniffe n Posten Käufer , in der gut«« isch ist Kluge, g". c. 26 Ngr. « 5 Thlr. — Ngr., ./Erbse» Thlr. — tgr. bi« 1 17i Ngr. « 4 Thlr. 25 Ngr^ rrbseu - Die Brüder. (l; ° r t s e t u n g.) Der Pole schwieg erschüttert und wir saßen schweigend eine Weile. - — Und nun? fragt« ich ihn endlich. — Wie hätte ich ihn lödten können, fuhr der Pole fort, ibn, der mit mir unter einem Mut «erheizen gelegen? — Ich gab ihm die Hand und warf den Säbel weg. Tobte mich, Ma- ryan! rief ich. Aber Maryan sank mir um den Hals und auf dem blutigen Schlachtfclbe lagen sich die Brüder in den Armen und weinten bil terlich. Er beschwor mich übeczutrclen zu den Eeinigen, aber mich banb mein Eid, wie ihn dec seine. „Leb wohl! " sagte ich, „mit mir ist's ohne dies bald aus, Lein Säbel hat mich zu gut getroffen." Aber er fiel mir von Neuem in den Arm. Da sprang dicht neben uns eine Bombe; die Erbe wühlte sich auf und bedeckte unS und alS sich der Pulvecdampf verzogen, - hielt ich eine Leiche im Arm. Maryan'S Kops lag blutend neben mir und sein Gehirn bespritzte mich. Ich sank ohnmächtig zusammen. Als ich wieder zu mir kam, war die Schlacht vorüber, Popiel, mein Hund, batte sich auf mich gewor sen, um mich zu schützen und leckte mir das Blut von der Wunde. Da kam ein junger Kra kauer Student, der als Arzt dem Heere gefolgt wär und suchte unter den Verwundeten, ob er Jemand retten könne, Popiel'S Heulen rief ihn zu mir; er verband mich, schaffte mich in ein Bauernhaus und nach 8 Tagen entfloh ich. DaS ist die Geschichte meines Bruders Maiyan und meines HundeS Popiel, aber die alte Weiss» gung ist cingetroffen. — Welche Weissagung? fragte ich. — Ach, daS ist eine alte Geschichte, aber der Abend ist schon angebrochen zur nächsten Stadt sind noch zwei Meilen! — Wollt Ihr nächtigen bei mir, dem jetzigen Bettler, so erzähl' ich Euch auch Vie alte Geschichte noch; ich Havelange mit Niemanden gesprochen, denn hierher kommt sel len Jemand, — die Leute meinen, es sei hier nicht geheuer und die Miitheilung ihm meinem alten Herzen wohl. Daher kommt mit mir! — Der Pole nahm mich bei der Hand und wir bestiegen den «echten Hügel, bis wir.die Ruine der Burg erreicht hatten. Er holte einen verro steten Schlüssel aus der Tasche, und in dem ver fallene» Gemäuer öffnete sich eine Thüre. Wir traten in ein kleines, gewölbtes Gemach. Ein Bett stand links, über kemselben hing daS Bild „Unserer lieben Frau zu Czenstochau" und da neben KoSciuSko'S Holzschnitt. Ein Tisch und zwei Stühle, ein Kamin und ein Schlüsselbrett machten den-ganzen HauSrath.auS. Aber an der rechten Wand hing eine gestickte Offizier- Uniform ber Krakusen, dec weiße Ablerorden, daS Kreuz ber Ehrenlegion, zwei Pistolen, ein durchlöcherter Mantel und ein Säbel. Während ich mir diese Trümmer einer kaum verschwundenen Zeit betrachtete, holte der Pole »Wei Rebhühner aus der Jagdtasche und bereitete daS Abenbbrod. — Wein habe ich nicht, sagte der Alte, aber hinter der Ruine ist gutes Queüwasser. Seid so gut und füllt den Krug, währeub ich den Küchenjungen mache. Ich genügte seinem Verlangen und als wir Abenbbrod gegessen, trug er die beiden Stühle vor die Tbür. Wir setzten uns, die Hunde la gerten sich an die Erde und ter Alte sprach: Nun Höri die Geschichte ber Weissagung. 2. Bor vielen hundert Jahren, als eben in dem benachbarten Preußen das Christenlhum einge- führt wurde durch die deutschen Ritter, sah eS hier, wo wir jetzt sitzen, ganz anders auS. Der Moorgrund hier zwischen den Bergen war ein stattlicher, tiefer Lanbsec, dessen Wasserspiegel bis zur Hälfte der Höhe deS Berges ging; die Trüm mer auf jenem Berge, über welchem die Mond sichel stehi und die Ruinen hier neben uns wa ren Hobe, gewaltige Vesten und das Land auf lv Gevierrmeilen in der Runde wurde beherrscht von den Besitzern ber beiden Schlösser, denn sie waren Brüder, die nach dem Tode ihres Vaters, des Grafen Prszyst von MalinSki, sich nicht in die Lande geiheilt Halle», sondern gc mein schriftlich in Liede und Eintracht das Ganze beherrschten. ES mag wohl selten eine solche brü derliche Siebe auf Erken gefunden worden sein, wie le statlfand zwischen Czayka und Woyzek; letz, ccer wohnte auf tiefem, Czayka auf jenem Berge. Aber alle Morgen mit den ersten Sonnenstrah-»- len ruderte im Sommer der Nachen von ein«» Veste zur andern, denn abwechselnd lebten di« Brüder t-n einen Tag auf diesem, den ander» auf jenem Berge und wenn der Spiegel d«O Sees zur WinlerSzeil sich mit einer Eisdecke über zog, bann trat an die Stelle deS KahneS ei» leichter Schlitten und an Stelle der Ruber eur mulhigeS Rappenpaar, geschmückt mit Rciherbß- schcln und goldenrn Glöcklein und vereinte di« Brüber für den Tag. Kam aber die Nacht her bei, so trennten sie sich und jeder schlies iu sei ner Burg, denn obschon sie beide in Einer Burß hätten wohnen können, so lhalen sic cs um der Burglcute-willen nicht, auf daß diese immer « Furcht wären vor der Nähe des Herrn und kei nen Unfug treiben möchten. So lebten die Brüder einig und zufrieb« manches liebe Jahr. Beide waren schöne kräf- rige Männer; baß sie auch reich waren, wuß ten die Nachbarn und daher hegte denn Wäs cher Fürst in der Umgegend die Hoffnung, daA er den Einen der beiden Grasen noch als Ei dam begrüßen könne, aber die Brüder vermiede« eS, die benachbarten Herren heim zu suchen uulp wenn diese einmal unter irgend einem Vorwand» auf einer ber beiden Vesten mit ihren Töchter« erschienen, bann würben sic zwar stattlich, w« eS ihrem Range gebührte, von bei» Brüder« empfangen, ber Besuch ober von ihnen nicht er widert, so baß der Name MalinSki spottweise i» der Umgend genannt wurde, wenn man ein« Weiderhaffer bezeichnen wollte. Die Brüder, erfuhren cS freilich, aber sic lachten darüber. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. Dresden, 21. Jan. ES ist nunmehr be stimmt, daß die böhmische Eisenbahn von Kvm- molau über die sächsische Grenze nach und über Wcipert gebaut wirb. In Zwickau sind neuerdings in kurzer Zei^ hintereinander niedrere nicht unbedeutende Liebet-- reien vorgekommen. So wurde am 8. d. auS einem dortigen Gasthofe eine von eine« Fremden daselbst liegest gelassene Geldkatze
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