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Dresdner Nachrichten : 19.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189508193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-19
- Monat1895-08
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.08.1895
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Denkmals für d Kaiser Willielm l. hat Sonntag Vorm. i> Uhr bet Iierrlichtirm i,*»re^t«»^rHeirrr«e^^rrerr-r^«Er««»«^^SkeL«-^r-»*«§.q Vul ttpliimiui »ut nikil! SekUvkLSjnkolmMll S, g ,n„ glist. weiland Kauer Lvilheini t. hat Sonntag Vorni. 0 Uhr vet herritcknirm Wetter aus dem Denkmalplatze statlgesnndcii. Letzterers war zu vielem Zwecke in besonders prächtiger Weise dekorirt. namentlich der Kaiserpavillon bildete einen hervorragenden Schmuck desselben. Bereits um halb !> Uhr hatten die sürsllichrn Personen und die befolge iin Kaiserpavtllon, die nur Vollziehung derHnmmrrschlägc geladenen Personen rechts »nd links vom Grundstein, die Mil' Glieder des Bundesrathes und des Reichstages, sowie der beiden Däuser drS preußischen Landtage«, die Wirkt. Geh Räche, die Generale, Admirale und die Räche erster Klasse, die RegimcittS- kommandeure und die Räthc zweiter Klasse, sowie dir übrigen ein« geladenen IPersonen rechts und links von dem Kaijerpavillon Ausstellung genommen, während die Geistlichen vor der Kanzel ihre» Platz eingenommen batten. Die Bauveamten. die Künstler und die Meister des Maurer- und StrininetzgewerteS waren hinter den Grundstein getreten. Um !> Uhr ln^ab sich Er. Majestät nach dem Jestplatz; nachdem Se. Ma,esrät in den Kaiser- pavillon getreten, nahm die Feier ihre» Anfang. Se. Majestät verlas zunächst folgende in den Grundstein zu legende n»d Aller höchst vemielbcn von, Reichskanzler dargereichte Urkunde: „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden deutscher Kaiser, König von Preußen re. thnn kund und fügen hiermit zu wissen, daß Wir be schlossen haben, im Namen der Fürste» und Freien Städte des Reiches den Grundstein zn einem Denkmal zu legen, welches nach riiimüthiger Willensknndaebnngder gesetzgebenden Körperschaften dem Andenken Unseres in Gott ruhenden Herrn GrvtzvaterS, Kaiser Wilhelms des Großen Majestät gewidmet werden soll. Wir voll ziehen diesen feierlichen Akt an dem Tage, an welchem vor 25 Jahren der unvergeßliche Kaiser Deutschlands Söhne tm Kampfe um veS Vaterlandes Ehre und Freiheit zu entscheidendem Siege geführt hat. Kaiser Wilhelms Jnstcnd reicht zurück In die Zeit schwerer Heimsuchung, aber wie es Ihm, dem Jünglinge vergönnt war, di« begeisterte Erhebung des Volkes zn schauen und selbst niitznkämpfen für die Befreiung von srcindem Joche, so hat er, ans den ruhmreichen Thron seiner Väter berufen, den deutsche» Stämmen die heißersehnte Einheit wicdergegeben und den« neu erstandenen Reiche die gebührende Machtstellung in der Staatcn- welt siche,» dürfen. Nicht ohne hartes Ringen, nicht ohne blutige Kämpfe ist dieses Ziel erreicht worden. In unerschütter lichem, demüthigem Vertrauen ans Gott, in fester Zuversicht ans die sittliche Kraft der Nation, welche sich gegennver drohender Gefahr zu ungeahnter Höhe entwickelte, hat Kaiser Wilhelm die Bahn zur Sicherung unserer Unabhängigkeit betreten. Dir opfer bereite Einmütkigkett der deutschen Fürsten, der weise Raih und die thatkräitigc Unterstützung Seines Kanzlers, des Fürsten BiSmarck, die vollendete Kriegskunst seines genialen Feldherr», des Feld- marichalls Grasen Mvltke, das nnvccglriche Getchick der kühnen, zur Führung der Heere berufenen Helden, voran deS Kronprinzen Friedlich Wilhelm und die todeSmuthigc Treue des von demFrld- marlchall Grasen Roon in den Wassen geschulten Volkes, sie ver bürgten den Ersolg. Ans der blutigen Saal ging die von Gott gesegnete Emte deutscher Einigkeit hervor und unter dem Schutze deS mit harten Opfern erkämpften Friedens dar» Tcntichlnnd unbesorgt brr Pflege seiner idealen Güter und seiner wirlhichail- lichen Interessen sich hingeben. In dieser Pstcge ging Kaiser Wilhelm bahnbrechend voran, Kunst und Wissenschatt, Ackerbau und (bewerbe, Handel und Schifffahrt erfreuten sich gleichmäßig Seiner Fürsorge. Mit dem inneren Ausbau des Reiches hielt gleichen Schritt das auf die Heilung der gesellschaftlichen Schäden gerichtete Strebe» des Kaisers. Seiner erleuchteten Anregung ist es zn danken, daß Deutschland zuerst de» Weg werkthätiger Förderung des Wohles der arbeitenden Klassen betreten hat. Rastlos biS.zum letzten Albcmzugc ans des Reiches Wohlfahrt bedacht, geliebt und geehrt von Seinen Verbündeten und von einem dankbaren. Volke, das Seiner Führung rückhaltlos vertraute, sichtbar gesegnet in Seinem selbstlosen Wollen und Vollbringen, so kebt der große Kaiser in der Erinnerung der Zeitac »offen. das leuchtende Bild eines VaterS des Vaterlandes, und io wird Er, des sind Wir gewiß, in dem Gedächtniß der kom menden Geschlechter sorlleben. Uni Zeugniß abznieaen von der unauslöschlichen Dankbarkeit, welche Tenffchlrmds Fürsten und Völker Ihm zollen, soll sich Set» Standbild in Stein und Erz hier erheben ES werde ein Wahrzeichen der Liebe zum Vater lande. die in großer Zeit Gut und Blut einsetzte für des Reiches errlichkeit, ein Wahrzeichen der Treue, die in Kaiser Wilhelm s agen das Band, welches die deutschen Stämme umschlingt, zu einem unauflöslichen gefestigt bat. Möge d>iS Denkmal stets auf ein glückliches und zufriedenes Volk hcrniederschauen. TaS walte Gott! Gegenwärtige Urkunde haben Wir in zwei Ausfertigungen mit Unserer Allerhöchsteigenen Unterschritt vollzogen nnd mit Unserem größeren Kaiserlichen Jnsiegcl versehen lassen. Wir be fehlen, von diesen Ausfertigungen die Eine in den Grundstein des Denkmal- niedeyulrgen, die Andere in Unserem Archiv auszu- bewahren. Gegeben Berlin im Schloß am 18. Anglist I8S5. gez. Wilhelm, gegengez. Fürst zu Hohenlohe." vertltche- ««d Sächsische«. — Se. Majestät der König empfing gestern Vormittag den Generalobersten von Lok-. Exrellenz, in feierlicher Privaianvienz. Im Aufträge Sr. Majestät deS Kaisers überreichte der Herr Generaloberst Sr. Maiestät dem König ein überaus huldreich ge haltene- Handschreiben und nahm um 4 Ubr an der Köiiigl. Tafel in Pillnitz Theil. zu der auch Sr. Ercellenz der Herr KriegS- mimfter v. d. Planitz niit Einladung ausgezeichnet worden war. — Se Königl. Hoheit Prinz Georg ist vorgestern von Salzwedrl kommend, hie» wieder cingetrofien. — Die Herren Stadtkommandant Generalmajor v. Ze schciu und Generalmajor z. D. v. Schulz erhielten de» Eharakter als früh. Armer nach de» Schauplätze» der feierlichen Jcld- a v t tpS d i c n st c in Bewegung. Ter nahe dem Mittelpunkt des Alai»,Platzes ans einer Ettradc errichtete, mit frischem Grün geschmückte Jrldaltar wurde von je einem Geschütz, einer Gewebr- Pvrnnicde und Trommeln jlankirl. Eine der Kanonen und die Fahne des Lridgrenadieiregiments. deren Träger sich nahe dein Altnr plaeirten, waren mit Eichenlaub geichmücki, das zweite Ge schütz datlrle erst vom Fahre 1877. Rechts vom Altar »ahmen das Schützenregimeiit, Pioniere. Train nnd Mililärbenmte Aus stellung. links das Leibgreiiadiccregiment Nr. im nnd daS l.Fcld- arlillerleregimeitt Nr. 12. während das 2. Grenadicncgimeitt Nr. litt das Ecittriim besetzte. Dahinter wurden die Veteranen resp. die „Freie Vereinigung Kampfgenossen von I870/7l", rechts nnd links davon die Mil>tä:verc!nr plackt. Unmittelbar vor dem Altar befand sich die Generalitäl mit dem KriegSminister und dahinter stellten sich die Offiziere des Beurlanblenstandes ans. Der Ans marsch vollzog sich ebenso wie die Entwickelung des Feldgotte? dienstes unter dem Befehl de? Stadtkommandanten Gcnerallcnt- nmtts v. Zeschau. Niit dem Anschlägen eines Tambonrznges zum Gebet begann die religiöse Feier. Als die erhebenden Klänge des von der Kapelle deS Leibgrenadierrogimenls intonirten nieder ländischen T ankgebeteS von Kremser verstummt waren, brauste der allgemeine Gesgng: „Nun danket Alle Gott" über den weilen Platz. Hieraus hielt der Garniionprediper Herr Heinemnimn die alle Herren ergreifende Feldpredigt, in der er der nationalen und patriotische» Bedeutung des vor 25 Jahren erfochtenen ruhm volle,, Sieges begeisterte Worte lieh. Soda»» entrollte Redner rin lebenswahres Bild von der Feuertanse de? sächsischen 12. Armeekorps bei St. Marie ano (Miies und St. Privat unter Führung des Kronprinzen Albert und Prinzen Georg. Das Gc- dächtniß an die große Zeit solle n»S begeistern, um Gott, der unter nnS gewaltet, zu Ehren, de» Helden, die für nnS gestritten, zu danken und das herrliche Erbtheil. das sic nnS erkamvit, zu bewahre». Als der Seelsorger geendet, erklang daS Dedeinn Laudamns „.Herr Gott. dich loben wir" nnd diejcin folgte Gebet, Vaterunser und Segen. Nunmehr begrüßte Se. Exccllenz der KriegSminlster die Veteranen mit einer kurzen Ansprache, worin er Namens Sr. Majestät dos Königs den hocherfreuten Kriegern für den in blutigen Kämpfen ans S Rühmlichste bewiesenen Opfermut!) dünkte. Er schloß mit tnbelnd begrüßten Hochs aut den Monarchen. — Gleich feierlich vollzog sich der katholische Feldgottesdicnst vor dem Treppenaufgang nach dem Arsenal, dem die Prinzen Äenernl- maior Friedrich August nnd Rittmeister Johann Georg, Königl. Hoheiieii, beiwohnten. Den miisikalischen Theil des Gottesdienstes führte die Kapelle des 2. Grenadlerregiincnles ans. Tic treffliche Predigt des katholischen Milikarpsarrers Halm schloß mit dem Ge löblich: „Wir wollen allezeit nur ein Loosiingomort gegen de» inneren nnd äußeren Feind haben: Mit Gott iür König nnd Vaterland!" Nach dem Feldgottesdienst begab sich Prinz Friedrich August zn denr im Kaicrnenhot anigeslellken Schntzenregiment. Hier stellte der Kommaiidcnr. Oberst Blohm. eine An zach geladener Kom battanten, die Vertreter von iämmtücbcn in wachsen bestehenden Vereinen „Jäger »nd Schützen" dem Regiment vor. Ini Namen de? Letzteren zollte er den »ackeren Veteranen, die sür Nach mittag? 5 Uhr von dem Oisizierkorp? zu einem Festmahl geladen waren, nach einem Hinweis ans die glänzenden Waffenthaten und den heldenmütbigen einstigen Führer der Truppe, Oberst p. Hansen, wärmsten Daiit. — Gestern Vormittag kurz nach II Uhr entwickelte sich ein »»gemein reges Lebe» ans dem Tbcntcrplntzc, woselbst später durch Se. Königl. Hoheit den kommandirende» General und Feldmarschnll Prinz Georg P a r o l e a » s g a b e in Verbindung mit der Wach- parnde slatttand. An dem militärischen Schamvicl belbeiligten sich die Prinzen Friedrich August und Albert. Königl. Hoheiten, sie Generalität, die aktiven und beurlaubten Offizterc und die gelamm ten Unteroffiziere der Gamiion. Kurz vor 12 Uhr erschien Se. Königl. Hoheit Prinz Georg nnd bald daraus mit einer glänzenden Suite Se. Mgsestät der König, begleitet von dem Spezial- abgcsnndken Sr. Majestät des Kaisers, Generaloberst v. Loö, Gouverneurs von Berlin, und dessen Adjutanten Rittmeister v.Kendell vom Regiment der Gardes du CorpS. Ter Monarch hatte das Großkren; des eisernen Kreuzes angelegt. Nach dem At'schreiten der Truvvenfronten bei vrüsentirtem Gewehr hielt Se. Maiestät eine Ansprache an das Leibgrenadierregimeitt nnd verlieh den drei Fahnen dieses ältesten Truppenlheiles der sächsischen Infanterie n»tcr Hinweis ans den ruhmvollen Antheil des Regiments am Feldzüge gegen Frankreich, insbesondere am Tage von St. Privat, prächtige Fahnenbänder. Der Kommandeur Oberst v. Carlowitz dankte für die hohe Auszeichnung nnd brachte dem gefeierten Feld- berrn ein dreifaches, von den Truppen begeistert erwidertes Hnrrah. Mit demselben mischten sich bei präsentirtem Gewehr die Klänge der Sachienlwmne nnd der Geschützdonner von der ans Neustädter s, Ercell. dem königl. F öchstkömmandirende" in der Mark Generglobrrst np traf vorgestern Abend hier ein und ward von , , zeladjutanten Major v. Larisch in einer Hotz Eguipage »ach Hotel Bellevue geleitet, wo der Herr Genrralobl ff dem Rittmei . . Zellevue geleitet, wo der Herr Generaloberst mit dem Rittmeister ä I« «into der GardcS du Eorps ». Kendetl Wohnung nahm. Alsbald zog vor dem Hotel ein Doppelposten de» 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 ans. — Dom Lincke'schc» Bade nnS setzten sich gestern Vormittag die Reihen der Überlebenden Mitkänwier, gefolgt von sämmllichc» M ilttärvereinen, und a«S den Kasernen die Kolonnen der aktiven kamen die Wachen des Schützenregiments an die Reibe, woraus der König und Prinz Georg mit den Generalen nnd Offizieren in näheren Verkehr traten. Se. Maiestät der König zeichnete hieraus deir Telegraphensekretär Meinig ans Plauen i. V-. Oberfenerwehr- mann Frenzel und Kalkulator Mnndhas-Dresdcn, wwie Amts- wachlmeister Kummer-Crimmttlchan re. durch huldvolle Ansprachen aus, die sich ans einzelne Gesechtsmomcnte des Krieges nnd die "genwärtigc Lebensstellung der alten Soldaten :r. bezogen. Als e. Maiestät nach dem Schlosse zurückkehrte, machten die Krieger den Gefühlen der Begeisterung nnd Verehrung durch feurige Hurrahs ans den erhabenen Kameraden Luft. — Generalmalor z. D. v. Dallmer. zur Zeit in Kötzschcn- broda bei Dresden lebend, erhielt folgendes Telegramm: „Lowther Castle, am 1-1. Angnst 18V5. Es gereicht Mir zur Freude, Ihne», dem tapferen Bataillons-Kommandeur im 44. Regiment, der während des Feldzuges gegen Frankreich wiederholt für König und Vaterland sein Blut dahingegeben. am heutigen Gedenktage der Schlacht von Eolombeh-Nouillv hierdurch den Charakter als Generalleutnant zu verleihen. Wilhelm K." — Gestern Nachmittag wurden dem 2. Grenadier-Regiment Nr. 101, Eves: Kaffer Wilhelm, König von Preußen, durch den Beauftragten Sr. Majestät des Kaisers, dem General-Oberste» Freiherr v. Los, die dem Regimente gelegentlich der Parade aus dem Alannplatz am 23. April d. I. Allerhöchst verliehenen Fahnenbänder übergeben. TaS Regiment mit dem Offizier- korps hatte zn diesem Zwecke mit den entfalteten Fahnen Paradc- Ausstellnng auf dem Kascrnenhofe genommen. Nachdem die Fahnenbänder an den Fahnen befestigt worden waren, ivnrde durch den Regimentskommandeur Oberst Hingst ein Hoch aus den Aller höchsten KrieaSderrn. den hoben Chef des Regiments. auLaebracht. — Tie Kampfgenossen im Königl. Sächi Militäweccin „Särb stiche Grenadiere" veranstalteten am Sonnabend als am Vorabend der Schlacht von St. Privat in den Raumen des Eldorado einen patriotischen Kommers, welchen Se. Königi. Hoheit Prinz Friedrich August in Begleitung seines Adnliantcn des Herrn Rittmeisters Keil, sowie Sr. Ezcell. der Herr Kriegs minister v. d Planitz mit ihrer Gegenwart beehrten. Unter den zahlreichen sonst aiiwcienden militärischen Würdenträgern bemeckle man die Herren Stadtkommandant Generalmajor v. Zeschau, Obersten v. Earlowitz »nd Hinast von de» beiden Grenadier- Regimentern. Oberstleutnant d'Elsa vom KriegSminislerinm. Hnnpl- mai», Trnckmiiller u. A Var dem Orchester, zu dessen Seiten lange Fahnen vornehm herniederwallteii und das in den Landc?- fnrven reich drnpirt war. waren die Büsten von Kaffer Willielm k. nnd II., König Aloert und Prinz Georg ausgestellt. Nach einigen einleitenden Musikstücken ergriff der Herr Kriegsminister das Wort zu einer schneidigen Ansprache, in welcher er die Kampsgenoffen darauf hinwies, daß die Erfolge des Tages von St. Privat in der Hauptsache Sr. Maiestät dem König zu verdanken seien. Als der danialige Kronprinz die fcindlichc Schlachtstelliing übersehen, lei er mit dem 12. Armeekorps ohne Befehl in die erste Linie vorgcgangen, obgleich er mit dem 3. und 10. Armeekorps in der zweiten Linie bleiben sollte, nnd habe damit wesentlich zur Enffcheidung der Schlacht bcigetragcn Ans keinem anderen Theilc des Schlacht feldes haben die Denttchen solche Fortschritte gemacht ats gerade, an dieser Stelle, und die Eroberung von St. Privat sei in der! Hauptsache durch die Grenadier-Brigade bewirkt worden. Mit denk Wunsche, daß diese immer in so hervorragender Weise wie damals l das Vertrauen Sr. Maiestät erfüllen möge, brachte Se. Errett.! ein dreifaches Hoch auf Se. Maß den König aus, in welche? be-l geistert eingcstnnmt wurde, worauf die Versammlung „Den König! segne Gott" intonirte. Im weiteren Verlaus sprach Herr Kamerad Fritzsche vom Eldorado einige Worte der Begrüßung und hielt j Kamerad Aßmaiin eine treffliche Ansprache, in welcher er ciin^ lebendige Schilderung der Stunden vor der Schlacht gab und der trefflichen Leitung des damals gefallenen Generalmajor? v. Erans-! haar gedachte. Zum Andenken an die Verstorbenen und die ge-! sallenen Kameraden erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen., Ter Festredner feierte noch König Albert und Prinz Georg als kreisliche Heerführer und Kaiser Wilhelm als Schrrmherrn dc? Deutschen Reiches. Außer dem Concert trug der Sängerchor! „Milikärvereinsmikglieder" unter Lcbrer Mnfchick verschiedenej treffliche Männerchöre vor. Ein gemeinsamer Gesang der National-! hilmnc »nd der Vortrag der Parademärsche unserer beiden Grenn- j dier-Regimenter schloß die Feier — Das Bezir ks fest der Königl. Sächs. Militärvereine, welches Sonntag Nachmittag im Linckejchcn Bade stattsand, war- ungemein lebhaft besucht. Die Kapelle de? 1 Feldarlillcrie-Regl-! mcnts Nr. 12 leistete Vorzügliches und fand besonderen VcitalO mit dem Vortrag verschiedener Regimcntsmärsche. Die Festrede,! welche Herr Garnisonprediger Heinema»» hielt, war leider i» dem geräumigen Garte» nicht überall hi» verständlich. Lebhaften An drang gewahrte man zn der großen Waarenvcr'ooumg. welche zum! Besten der Kriegs-Jubelgabe veranstaltet wurde und seren Hanoi-. gewinn eine Nähmaschine bildete. Außerdem trugen eine Schieß-> bilde, eine Pfcfferknchenbilde nnd ähnliche Lustbarkeiten zur ikütei- hallnng bei. Emen reizenden Anblick gewahrte am Abend die Illumination des gelammten Etablissements mit Lämpchen, bunten Laternen »nd bengalischem Feuer, welche die mächttgen P uime bis in die Wipfel lnnnnt beleuchteten. Außerdem waren var dem Podium über den Büsten der beiden Kaiser Wilhelm und unseres Königs, welche auS Prächtigem Pslanzcnwerk emporrciglen. die Ziffern der beiden Kriegsiahrc und ein brennendes Kreuz wetthinstrahleiid angebracht. Großes Interesse erregten die angeschlagenen Er.tra- blätter deS „Dresdner Courier" und des „Dresdner Journals" ans den Tagen des 18. bis 20. Angnst 1870. Nach dem Eoncerl und einem gemeinsamen Gesang von „Deutschland. Deutschland über Alles" fand in dem reichdekoricteii Saale ein Sammemach!?- Pall statt. — 23 hier lebende Veteranen der 2. Kompagnie des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 überreichten gestern, am Gedenk tage der Schlacht von St. Privat, dem Stadtkommandanten Genrral-Maior v. Z es ch a n im Gedenken an jene Schlacht, in der sie mit Herrn v. Zefchan, der damals Hailptmanii i» diescr Kompagnie war, Schmier an Schnltec gekamps!. in dessen Wohn ung ein künstlerisch ansgeführtc? Gedeniblat!. De, Inhalt der Widmung^ die überaus herzlich und warm gehalten ist, gedenkt jener heißen «schlackst unter Verwundung de? Herrn o. Beschäm der durch dicselhe gezwungen war. sich vom Kample znuickznzielmu. Sie schließt mit der Versicherung unauslöschlicher Treue und Dankbarkeit nnd legt eine» 'chönen Beweis von kameradnhattlich.'r Verehrung und Anhänglichkeit an den Tag. — Ans dem inneren Neustädter Friedhöfe fand vorgestern Nachmittag, wie bereits kurz gemeldet, eine stille Gcde»t>eier für den am 18. August bei St. Privat gesallenen Gencralmaiar v. Cranshaar statt, den damaligen .Kommaiidcnr der l. Im santcriebrignde Nr. 45. welche ans den beiden Grenadierregimentem und dem Schützcnregimeitt zninmmciigelelst war. Es hatte sah dazn außer dem Sohne de? Generals, dem Homstmann z. D. v. Eranshaar unter Führung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August eine Anzahl höherer O ffiziere cingefimden außer dem waren anwesend: der -Feldwebel cschulz vom 2. Grenadier- Regiment, der einzige aktive Unteroffizier in der Brigade an? icner grohen Zeit, und Herr Schmciskn, welcher als O rdoiin-mz dr? Generals v. Eranshaar den Feldzug mitgemackst nnd dem lödtlich Getroffenen die erste Hilte geleistet hat. An dem reich mit Blumen mit» Palmen geschmuckien Grade gcdactstc der Herr General v. Schmalz, der Brigade Adintnnl de? Gchliebenc». in herzlichen Worte» der hervoragendcn Aucheiluahnw de? tapferen Führers an den Ereignissen de? ruhrmeichen Tages. Hieraul wate Sc. Königi. Hoheit Prinz Friedrich August, nach ihm die Koim mandcure der Grenadier-Regimenter inst des Schntzenregiments frische Lordeerkränze an dem Grabe nieder. — Aus den amtlichen Bekanntmachungen. Zum Zwecke der Beleuchtung nnd zum Schmucke dos hiesige» Altmarlts tollen auf diesem aus Mitteln der Dr. Giintz',ck,en Stiftung zwei künstlerisch gestaltete Kandelaber zur Anshangnng von Bogen lampe» der städtischen elettrffchen Beleuchtung ausgestellt werden. Die Kandelaber sollen in den Hcniptsorme» archttokkoiiffch gleich artig gestaltet sein, ihre Füße aber mit verschiedenartigem bildiieri scheu Schmuck verteilen werden. Die Herstellung der Konstrnk tionsthellc des Fuße«, des Schaftes nnd der die Bogenlampen tragenden Bekrönung der Kandelaber ivU in Effen, die Herstellung des dekorativen, reich zn schmückenden Fußes in Bronce erfolgen. Behufs Erlangung geeigneter Entwürfe ru " " ' 2^3
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