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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.03.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100320020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100320
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-03
- Tag1910-03-20
- Monat1910-03
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Diese» «lat» wird de» Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits ai» Ubena-Mrgabe zugestellt, während es die Post.ilüonneuten am Morgen in einer Gesumlausgabe erhalten. 54. Jahrgang, 78. Vezu-Sgebühr i-ierteliadrl. Itir krei de» d«t lügllch »»>«- iialigerZiuraaungl,» Lo«n< und w»»u>o«a ,mr einmokl L KN Ulk., durch e»«n»n>g«»»n>- luilsiouäre S.nd Mt. «kt einmaliger Z»> slellmig durch di« Pos« ÜM.iodne^esieUgeids. Tie deu Leiern von kreiden n »mgedung an, Lage vorder zu- gcsteUlen Adend-Aui- xildeu eri»aUendi«a>ii< wariuie» Bezieher mit der Morgen .Indgab- zujouuuen uigcsielli. Nachdruck nu> nnl deut licher Queiltnangad« s„D>«id. R-«r "> zu lässig. — Unverlangio Ronuitrivt» werden nicht -ulbewichr«. Telegramm-Adresse: Nachrichten TreSve». Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Oauplacscbästsstelle: Marienstrasie 58 10. Sonntag, 29. März 1S19. Fernsprecher: U » 2096 . .'.661 Anzeige»-Tarif 2knnohme vou Anku. dlgiingen tnr. uau-'- . 3 nhr. HonntaaT c Uarrensiroye 38 »>v r U bi«. Uhr T, etnspalnqe Grund , .e (za. 8 L ilben , 2d i > . Familien Nochn^k ll on4 Irrsdrn Ai . Gejchcksis Anitigkn c i der Huwarleile .^cu<' 30 P». i d»e »wcilpaU. i" »jeüe a. 7.er.isei:e 60 i — Hummern no d Syuu >. »>kiert.iqr„ die cmjpiiuize Grün: zelle IlOPs .outHlivai stlie 40PI., ^ann.»!^. dlrGkunN«Ue2^Pi - Au»warttoe Sutt'.a.z« nur tzf-en Doral.i.' zablung. — Zede«, icgolart kostet 10 Pf. Dresdner kank kklienkspilal und kvavrvsn 23!'/- ^i!>. M. ompkoiii^ idrg Vrosckoo-^., Löuix äolrauu-Ltrasso 3 „ „ Draxor Strasse» 3S:.: :.: Vrvsckon--k., Lauttmor Strasso 3 :.: -loisssn uuck Läursobsubrocks. :.: :.: Lsreiola^en, ärmskms rur VerninLuox. :.: :.: Lcdeck-Verkedr, Lrökinuuü von 8c.-decicjlc>utsi,. 'Wertpspiere, Lu- uuä Vvileauf, LeieiduaZ. Ooupovs, kmlösuvk unei Veivvertuvx. ..: :.: :: Depots, Futtzorvakruuss oklsner u. vorsosilissZbaro:. L^reäilbrieke auk alls ll-uis-tpistro clor ^Volt. :.: ALrr? eiNgo Leser?. Die Prämie der l 0. Meißner Do mb au- Lotterie von 5»OM Mart siel mit einem (Gewinn von 7, Marl auf Nr. 12 760. In Berlin wurde heute die Internationale Motorboot- »nd M o t c> r e n - A u s st c l l u n g 1V10 crössnct. In Berlin kam es gestern nach Schluß der Feier für die Märzgefallenen zu Z u f a m ui e n st ö st e n zwischen den Zurückketzrenden »nd der Polizei: in Stuttgart versuchte man vor der preustischen Gcsandtschalt zu demon strieren. Haases Lenkballo» „R u t h c n b c r a" ist gestern im Reparaturschuppen zu Hamburg in Flammen a n s - gegangen. Iswolski soll, einem Petersburger Gei iickst zufolge, demnächst zum Botschafter in Berlin ernannt werden. Neueste vrahtmeiaungen VVNI 1? Mär; Internationale Motorboot- und Motorcn-Auostcllnng 1910 Berlin. Tie unter dein Protektorat des Prinzen Heinrich stehende Internationale Motorboot- »nd M o t v r c n - Ä u s st e l l u n g wurde heute vom Staatssekretär des Reichsmarineamts v. Ttrpttz crüssnct. Der Präsident der Ausstellung, Geheimrat Buslc», wicS in seiner Ansprache auf die Berbessernngen hin, welche die Konstrnlteiire durchgesührt hätten, und hob die Fortschritte hervor, welche die Motorboote gemacht hätten. Den grössten Nutzen von diese» Fortschritten habe die Liistschiffnhrt ge habt. Zum Schlüsse brachte der Redner ein dreifaches Hurra auf den Kaiser aus. Wahlrechisdcmonstrationen. Stuttgart. In mehreren gestern abend für ein gleiches und geheimes Wahlrecht in Prcustcn abgchaltenen Bersammliingen wurde der Wunsch laut, vor die preu st ische Gesandtschaft zu ziehen »nd dort zu demon strieren. Die Anregung wurde mit lebhaftem Beifall auf- genvminen. Es bildeten sich zwei Züge, die sich später ver einigten und ruhig in der Richtung nach der vrenstikchen Gesandtschaft zogen. Kurz vor der Gesandtschaft stiest der Ing aus eine Schiitzmannstettc, die ei» weiteres Bor dringen verhinderte. Es wurden Hochrufe aus das allge meine, gleiche »nd direkte Wahlrecht für Preustcn ans- gebracht. Darauf bewegte sich der Zug nach dem Innern der Stadt und löste sich in Ruhe ans. Aus Frankreich. Paris. Der Mtnistcrrat hat die Neuwahlen für die Tcputiertcukaminer ans den 21. April festgesetzt. Parts. Bei einem Bankett des französischen Komitees für Ausstellungen im Auslände, wobei der HandclSminister Dnpnn den Vorsitz führte, brachte der Präsident des deutschen Komitees für die Brüsseler Welt ausstellung, Kommerzienrat Ravens, einen Trinksvruck, auf daS französische Komitee ans. In seiner Ansprache führte der Handclsministrr ans, er sehe in der Anwesenheit der Vertreter des Auslandes einen Beweis für den guten Willen, die wirtschaftlichen Beziehungen zu Frankreich zu verbessern. Die 'Befürchtungen, die anlästlich der Revisioi des sranzösischcn Zolltarifs entstehen könnten, würden zcr streut werden, sobald man den Arbeiten des Senats näher komme. Paris. Der Liguidator D u e z ist gestern von dem Untersuchungsrichter seiner ehemaligen Geliebten, einer Frau Poiricr, gegen »bei gestellt worden, von der er be hanptct hatte, ihr seit 5 Jahren je MOMst Francs gegeben zu haben, was die Iran entschieden bestreitet. Ferner wurde Ducz einer Bieomtessc de Varidet gcgenübergcstcllt. Ducz will ihr 8stMi Francs übergeben habe», um die in einen, Wochenblatt«: gegen ihn gerichteten Angriffe zum Schweigen zu bringen. Fra» v. Varidet gibt zu, dast sic in uneigennütziger Absicht die Vermittlerrolle zwischen dem Wochenblatt und Ducz gespielt habe und von letzterem dasür reichlich beschenkt worden sei, erklärt jedoch, nicht zu wissen, das; die Schweigegelder einen Wert von etwa 8(1 (M Francs haben sollen. Der Untersuchungsrichter lud auch den Pariser Pfarrer Tonlange-Bodin und den Direktor einer Privathcilanstalt vor, um über verschiedene von Ducz aiiSgcsiilirte Verkäufe Auskunft zu erlangen. Son- lange erklärte einem Berichterstatter, er habe mit Tuez weder direkt noch indirekt zu tun gehabt. E l i ch n - L e v a l l o i s. Im Lause des Abends wurden vier Poiizcibeamte, die einen Trupp arbeitswilliner Papier arbcitcr und -Arbeiterinnen begleiteten, von etwa 2l1» A n s st ä n d i g e n mit Ncvvlvcrschüfsen angegriffen. Zwei Beamte wurden verletzt. Hannover. Bei Soltan fuhr gestern ein Auto mobil, in dem sich ein Leutnant, zwei Feldwebel und ei» Eliansfenr befanden, gegen einen Baum und über schlug sich. Ein Feldwebel wurde tödlich verletzt. RornS law. Der dem Fürsten Thurn und TaBs gehörige Bohcmiaschacht ist mit der Pumpstation gestern abgebrannt. Tie Arbeiter konnten sich recht zeitig retten. Wien. Der Kaiser erösfnete vormittaas in Gegen wart mehrerer Erzhcrzüge, des Unterrtchtsministers und zahlreicher anderer Würdenträger die Iahresaus- st c l l u n g i in K tt n st l e r h a u s e. Athen. Nach Blättermeldungen ans Thessalien haben Bauern sich z n s a m m c n g c r o t t c t. verschiedene Grundbesitzer von ihren Besitzungen verjagt »nd sich dort festgesetzt, sind aber von der Gendarmerie ohne Zwischen fall wieder vertrieben worden. Roche st er. Präsident Dast hat heute bekannt ge geben, dass mtt Frankreich eine vollkommene Ver ständigung Uber den Zolltarif erzielt worden sei. Das Uebercinkommen, worin Frankreich eine Er mäßigung von 2.1 Prozent auf die Sätze des Panne-Aldrich- Tarifs znaestandcn wird, werde vom Präsidenten unter zeichnet werden. Ncwyork. iPriv.-Tel.) Ein sechsstöckiges Fabrik gebäude in der Merccrstrasic geriet durch eine Explosion in Brand. Die Feuerwehr rettete etwa 8M Mädchen, von denen viele ohnmächtig und mit brennenden Kleidern davongetragcn werden mutzten- Ein Mädchen sprang vom dritten Stock auf die Straße und blieb tot liegen. Newpork. sPriv.-Tsl.) Ter Bankier Otto Kahn hat ein B t l d von Franz Hals für den'Preis von 2 Ölst Ost st Mark erworben. Kairo. Vom hiesigen deutschen diplomatischen Agen ten und dem Vertreter der ägnptischen Regierung ist gestern e>» Ziisatz-Abkoinmcn nebst Notenwechsel zum drutsch- ägnptischen Handelsabkommen unterzeichne! worden, wodurch die Dauer des Abkommens bis Ende Gl ." icrlängcrt wird. Tokio. Wahrend eines außerordentlich starken sturmes gingen an der Dstküste über .10 Fahr- >cuge unter. Tabei sollen 80 st Personen den Lod gesunden haben. OertlicDe; uns ZäcbKKder. Dresden, 19 Mär; —* Se. Majestät der König empfing heute mittag die Hosdepartementschess zum Rapport. —* Ihrer König!. Hoheit Prinzessin Mathilde wurde heute vormittag aus Anlaß ihres Geburtstages vor dem Palais am Taschenbcrgc von der Kapelle des 13. Jäger tzataillons eine Musik dargcbracht. Mittags fand bei der Prinzessin Familicntasel statt. —* Prinz Heinrich von Preußen trisst heute >m Auto, von Kiel kommend, in Dr. Lahmaniis Sanatorium auf dem Weißen Hirsch ein, um den Geburtstag seines Sohnes, des Prinzen Waldemar, daselbst zu verleben. -* Militärdienstjubilücu. Wie bereits mitgetcilt, werden es am 1. April 60 Jahre, daß Herr Mator a. T. Heinrich Freiherr v. Friesen in die Armee eintrat. Mit ihm traten zu gleicher Zeit ein: Oberst a. T. Ernst Gras Vitzthum von Eckstädt und Oberstleutnant z. T. Otto B ncher. —Aus dem Bericht der Finanzdcputation ^ der Zweiten Kammer über Kap. 7 und 47, des ordentlichen Ltaatshaushaltö-Etats für tstlst/N, „Leipziger Zeitung" und „Dresdner Journal" betreffend, ist folgendes hrrvor- znhebcn: In der Deputation wurde erwähnt, daß die „Leipziger Zeitung" am 31. Dezember 1906 am Schluß ihres 250. Jahrganges gestanden hätte und dabei bemerkt, daß wenn sic auch ein ausgesprochen „konserva tives" Blatt sei, doch in ihrer Inbilännisnummer folgen der Wortlaut als „zukünftiges Programm" zu lesen wäre: „Aufgabe der „Leipziger Zeitung" bleibt, auf die g e m e i n samc Arbeit der großen bürgerlichen Parteien, der Konservativen und Liberalen, deren Gegnerschaft mit ihrer Existenz eins ist, aber das Zusammengehen in nativ nalcn Fragen und über diese hinweg nicht ausschließt, bei jedem Anlässe hinzudrängen" »sw., wonach man wohl er warten könne, daß die „Leipziger Zeitung" der ihr gcstcll tcn Ausgabe sich jederzeit bewußt sein werde. So wurde von mehreren Seiten ausdrücklich betont und gewünscht, daß sich die „Leipziger Zeitung" in der Besprechung der Tagcsvorgänge und in ihren politischen Leitartikeln mög lichst objektiv zu halten habe und etwaige Schärfen, wie sie besonders gegen liberale Anschauungen zuweilen hervor getreten seien, vermeiden sollte. Wenn die „Leipziger Zei tnng" in diesem Sinne eine rein sachliche Haltung bc wahrte, dann würde ihr Fortbestehen wünschenswert bleiben und auch die Hoffnung ans Ncberschüsie keine ver gcbliche sein. Von einem Mitglied der s o z i a l d c m o k r a tischen Partei wurde im Namen der übrigen Mitglie der dieser Partei folgende Erklärung abgegeben: „Die sozialdemokratische Partei stehe aus dem Standpunkte, so wohl die Ausgaben für die „Leipziger Zeitung" wie sin das „Dresdner Journal" abzulchncn. Die genannte Partei sei bereit, der Regierung ein Blatt zur Publikation ihrer Regierungsmaßrcgeln zu bewilligen, die Verwendung staatlicher Mittel zur Betreibung einseitiger Partcipolitil rn den offiziellen Negierungsbläktern müsse sie aber ab S kinnt und M;;en5cl>att. Der Spielplan der Köuigl. Hafthcater ist für die beiden Ostcrfeicrtage wie folgt festgesetzt: Ovcrnhaus: Ostersonntag: „Madame Buttcrfln". Ostermontag: „Samson und Daitla": Schauspielhaus: Ostersonntag« „Faust", l. Teil. Ostermontag: „Das Konzert". s* Mitteilung aus dem Bureau der KSnigl. Hofthcater. Die nächste» Wiederholungen der Traumdichtung „Han ne l e s H t m m c l s a h r t" im Schauspielhause finden Sonntag, den 2V., Donnerstag, den 31. Marz, und Mon tag, den 4. April, statt. i-* Rcfidcnztheater. Zum I. Male: „Ter tolle Bredow", Operette in 3 Akten, Text und Musik von Bruno Harprecht. Eine anmutige Legende erzählt, daß. als der Herrgott die Bügel geschaffen und ihnen allen mit Pinsel und Karbe ein schönes, buntes Fcderkletd angcmalt habe, ein Bvglein aus Versehen vergessen worden sei. Zum Glück habe sich aber in jedem Farbennäpfchen noch ein winziges Rcstchcn gefunden: das habe der gütige Himmels- uatcr sorgfältig mtt dem Pinsel ausgenommen und damit das aschfarbene Kleidchen des vergesjenen Vögelchens be tupft, soweit die Farbe eben reichte. Und so sei der bunt scheckige Distelfink entstanden. An diese schlichte Fabel aus dem ersten Lchullcsebuch wurde man unwillkürlich erinnert beim Anhürcn und Anschauen der letzten Operetten-Novttät des Residenztheaters, die gestern vor ausverlauftem Hause in Szene ging. „Der tolle Bredow" ist sozusagen der Distelfink unter den Operetten. Er schillert in allen Farben. Bon allem und jedem gibt's ein kleines Tupfchcn. aber keine Farbenharmonte: hie und da ein gefälliges Fleckchen, aber das Ganze ist in seiner Stlllostgkett und Zerfahrenheit wenig erquicklich. Das gilt zunächst von der Handlung. Da ist ein Tnpfchen historisches Drama — sogar der „alte Fritz" wird zu gntrr Letzt als ckous ox maakina herbet- zitiert —, da ist ein Tupschen Bauernkomödt« mtt Hochzeits- schrncurs und ländlichen Tänzen, da ist ein Tupschen LtebeS- schwärmerct mtt sentimentalen Ergüssen von Matenwonnc und Zlbcndrot, in denen ausgerechnet der „tolle" Husaren- Obcrst Wulf v. Bredow exzelliert, da ist ein Tupschen modernster Operettenaufpiih mit dem unvermeidlichen Eakcmalk lAnno 17620 und anderen internationalen Tänzen nlw. Die Distelfinknatnr des „Tollen Bredow" zeigt sich aber erst recht in der Musik, die, wie gesagt, einige ganz nette, farbenfrohe Einzelheiten aiifwcist. aber dabei ans den Farbennäpfchen aller namhaften Lvrrrttcnkorn- ponisten, vom seligen Johann Strauß bis zu Lehar »nd Lev Fall, die musikalischen Farben entlehnt. Man hat fast alles schon einmal gehört, was uns Herr Bruno Harprccht und sein musikalischer Mitarbeiter, Herr HanS Scisriz, zu sagen haben. Das ist schade, zumal man's anderwärts meist noch besser gehört hat. Die beiden Komponisten haben ihre Aufgabe zu sehr dem Wortsinne nach erfaßt: anmponerv heißt bekanntlich zusammensctzcn. Beim mehr oder weniger mechanischen Zusammensctzcn ist's aber auch verblieben. Daß sic hierbei zumeist mit Geschick und Ge wandtheit verfahren, zeigt u. a. ein sehr wirkungsvoll ge arbeitetes Oktett mit Chor tm 2. Akt, sowie die im all gemeinen recht gefällige Instrnmcntatton, wiewohl gerade in letzterer Beziehung die berühmt gewordenen Vorbilder besonders deutlich erkennbar sind. Die Leitung des Rc- sidenztheaters hat offenbar ans die Wirkung der neuen Operette größere Hoffnungen gesetzt, als sic sich erfüllt haben, da sie für die Ausstattung de» Stückes große Auf wendungen gemacht hat. Es soll auch nicht geleugnet werden, daß einige recht nett anmutendc Bübnenbildcr zu sehen waren. Wer könnte auch ganz unempfindlich bleiben beim schneidigen Aufmarsch goldstrotzender roter Ziethen- Husaren in hohen Pelzmützen, beim lustigen Tanze bunt- uniformierter Kürassiere. Kroaten und Panduren mit Dutzenden von hübschen Landmäbchen in weißen Verrücken und kurzen Rokokoröckchen, beim Anblick des bock zu Roß heransprengenden tollen Wulf v. Bredow. oder gar beim plötzlichen Erscheinen d»S mutterseelenallein l!j mitten unter seine Feinde tretenden alten Fritz mtt dem bistorischen Dreimaster und Krückstock? Wenn nur das. was alle diese guten Leute zu sagen und zu tun haben, ein klein wenig interessanter märe, ganz abgesehen davon, daß sic außer dem lose umgchänatcn historischen Mäntelchen so gut wie gar nichts von Memchcn des 18. Jahrhunderts an sich haben! — Die Ausführung der Novität unter Frieses Regie und Kapellmeister Brenners musikalischer Leitung tat alles mögliche, um über die Schwächen des Werkes hin wegzuhclfen. Den tollen, tm Grunde aber recht zahmen Bredow sang und repräsentierte vortrefflich Herr Blöcke!: Fräulein Simon mar eine stattliche Granne Sabine v. Auerberg, hatte aber in stimmlicher Beziehung nicht gerade ihren lleau sonr. Herr Friese war als hasenfüßigcr Schneider Fix darstellerisch in seinem Elemente: da aber die Rolle auch größere gesangliche Anforderungen stellt, wäre vielleicht Herr Suksüll hier noch bester am Platze gewesen. Fräulein Menzel erfreute als munteres Schloßvcr- walterstöchterlcin wie immer durch ihre sonoren Stimm mittel, und im übrigen machten sich besonders die Herren Hellwig, Bell mann, Ianda, Olbrich und Staeding, sowie Fräulein Raab und Frau v. Lin- kowska um die Vorstellung verdient. Ter Beifall des vollen Haiises hielt sich in bescheidenen Grenzen. —ckt. i-* Lampcrti s. Im 7l. Lebensjahre ist gestern der Gesansspädagogc Johanni Lampcrti in Berlin qestorbcn. Italiener von Geburt, lebte er seit 30 Jahren in Deutsch land, erst inDreSden und seit etwa 5 Jahren in Berlin. Palmsonntag in der Kunst. Von Theodor Lamprecht. «R-achsoucl ve»Meii., Unter den zahlreichen Szenen -es Neuen Testaments, die sich dem Gedächtnisse unauslöschlich einprägen, steht die deS Einzuges Christi in Jerusalem, -essen Gedächtnis der Palmsonntag geweiht ist. wahrlich nicht an letzter Stelle. Als die Jünger, so erzählt Matthäus am 21., dem Herrn nach seinem Befehle die Eselin und das Füllen gebracht hatten, da legten sie ihre Kleider darauf und setzte« ihn darauf. „Aber viel Volks breitete die Kleider ans den Weg,
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