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Sächsische Elbzeitung : 19.03.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191403194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19140319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19140319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1914
- Monat1914-03
- Tag1914-03-19
- Monat1914-03
- Jahr1914
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 19.03.1914
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Fernsprecher Nr. 22. Mc „Sächsische Mbzctt»»«" erscheint DicnStaq, Donners tag »ud Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher »achm. 4 Uhr. Abonnements-Preis viertel jährlich 1.M Mk., Lmonatlich 1 Mk., 1 monatlich 50 Pfq. Einzelne Nummern 10 Pfg. NNe kaiserlich. Postanstaltcn, Postbote», sowie die Zeitungsträger nehmen stets Bestellungen ans die .Sächsische Elbzcitimg" an. Tägliche Noman-Beilagc. Sonnabends: „„Illustriertes NuterhaltnngSblatt". 5UWe LözkitiiU. AmtZbl»tt iüi Nt^iilin las Näaizliilt Haafijaümi RS lt« Nalirai ja Zlhmtsttt. iawit m du! Liadizcaitiadkrai z« Hadiisitia. Vcrnnlwortiichcr Nedaklenr: Hugo Le Inn nun, Schandan. — Druck und Acrlag: Legler K Zeuner Nachs. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mittwochs und Freitags bis svätcftcns vormittags !> Uhr anfzngcbcn. Preis für die bgcsvattene Pctitzeilc oder deren Naum 15 Pfg. (tabcl- ldrischc und komplizierte An zeigen nach Uebereinknnft.) Auswärtige Anzeigen 20Pfg. „Eingesandt" nnd „Reklame" 5V Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „kandwirtsch. Beilage", In seratcn-A n n a hm cst e llc u: In Schandan: Expedition Zanlenstrane 184; in Dresden und Leipzig: die Annoncen-Bureaus von Haasenstcin « Vogler, Jnvalidendank nnd Rudolf Mosse; in Frankfurt a. M.: E. L. Daube k Eo. Nr. 34. Schandau, Donnerstag, den 19. März 1914. 58. Jahrgang. 21 m t l i ch e r Teil. Heffentliche Sitzung der Sladtverordnetcn Freitag, den 20. März 1014, abends '/^8 Uhr, iui Sitzuugssaalc des Rathauses Tagesordnung: l. ^lalsbcschlnsi, Diciisttlcidnng der Lohnkulschcr bctr. 2. ' „ ErncncriittgSarbcilcn am Wasserwerk bctr. 3. „ Aufnahme in die Steucrrcstaulcnliste bctr. 4. „ Abänderung des Pachtvertrag« über den alten Johannis-Friedhof bctr. 5. „ Verbot der Schiebctänzc bctr. 6. Neuwahl eines Ratsmitglicdes an Stelle des verstorbenen Herrn Stadtrats Dr. Hoffmann, 7. Richtigsprcchnng städtischer Rcchunngcu auf das Jahr 1012. 8. Mchcime Sitzung. Der Staötverordneten-Worrstetzer. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Bruno Theodor Rothe, Inh. der Firma Bruno Rothe in Schandau, wird zur Prüfung der nachträglich angcmcldcten Forderungen Termin ans elvn IS. 1S14, voi'millsg» IO /< Uki' vor dem Königlichen Amtsgerichte Schandau anberaiimt. Schandau, am 17. März 1914. Königliches Amtsgericht. Politische Tagesübersicht. s- König Friedrich August von Sachse» traf aus seiner Reise nach Tarvis am Alontag früh im strengsten In kognito in Wien ein, wo er bei seiner verwitweten Schwester, der Erzherzogin Otto, Wohnung nahm. Am Dienstag vormittag stattete der König dem Kaiser Franz Joses in Schloß Schönbrunn einen halbstündigen Besuch ab, welchen der greise Monarch im Augarten-Palais er widerte. * Das rumäuischc Thronfolgerpaar trifft am Donners tag zum Besuche in Berlin ein und wird im Schloß Wohnung nehmen. Die rumänischen Gäste beabsichtigen, an der am Freitag in Potsdam stattsindenden Kompagnie- besichtigung des 1. Garderegiments teilzunehmen, dem der älteste Sohn des Thronfolgerpaares zur militärischen Ausbildung überwiesen ist. * Die ojfiziöscn Bciniihungcu, der russisch-deutschen Preßsehde ein Ende zu machen, werden eifrig fortgesetzt. So schreibt man aus Wien, daß dort sehr friedliche Musterungen aus Rußland eingetrofsen seien. Die Ver tretung der österreichisch-ungarischen Monarchie in Peters burg habe die Versicherung erhalten, daß man an den maßgebenden Stellen den kriegerischen Aeußerungen der dortigen Presse vollkommen fernstehe und ihnen jede Berechtigung abspreche. Selbst die sonst recht chauvinistisch veranlagte Petersburger „Nowje Wremja" gefällt sich in solchen Friedenversicherungen. An der Beruhigung der Gemüter beteiligt sich auch die sächsisch - offiziöse „Leipz. Ztg." mit einem „Zur Klärung" überschriebenen Artikel, der es in der Hauptsache als verfehlt bezeichnet, wenn man bei der Betrachtung der Lage eine schwarz seherische Beurteilung die Oberhand gewinnen lasse. Hierdurch liefe man Gefahr, sehr wesentliche Momente außer Berücksichtigung zu stellen, die ihrem Wesen nach ihre Geltung niemals ganz einbüßen könnten. Zu solchen Momenten seien die geschichtlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland zu zählen. 1" Ium Befinden des während der vorjährigen fran zösischen Manöver verunglückten deutschen Militärattaches Oberstleutnants von Winterseldt, welcher kürzlich einer neuerlichen Operation unterzogen worden ist, wird aus Grisolles (Frankreich) folgendes gemeldet: Fieber nicht vorhanden, Nahrungsaufnahme gut, aber anhaltend große Schwäche. 1' Die Zweite sächsische Kammer beschäftigte sich am Montag in einer kurzen Sitzung mit Beamtenpetitionen, die samt und sonders dem Anträge der Petition ent sprechend verabschiedet wurden. Die wichtigste davon war die der Bahnbeamten, die daraus hinausläust, daß solche aneinander angrenzende Orte, deren Bahnhof mehrere Ortsfluren berührt, in die gleiche Tarifklasse gebracht werden sollen. Nach kurzer Debatte, an der sich die Herren Abgeordneten Anders (Natl.) Fräßdorf (Soz.) und Wittig (Kons.) beteiligten, wurde der Antrag der Re gierung zur Erwägung überwiesen. Die übrigen Petitionen waren von untergeordneter Bedeutung. -j- In der gestrigen Sitzung der II. Kammer wurden zunächst die Etatkapitcl des Gesamtministeriums ange nommen. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Fortschrittler genehmigte man sodann die Kosten der Kabinettskanzlei. Es kam dabei zu einer verfassungs rechtlichen Aussprache zwischen den Abgg. Opitz (Kons.) und Günther (Fortschr.), da ersterer behauptete, es be deute einen Eingriff in die Rechte der Krone, wenn man im Landtage die Grundsätze der Ordensverleihung einer Kritik unterziehe. — Die Fortschrittler haben wie schon in früheren Sessionen den Antrag aus alljährliche Tagung des Landtages eingebracht. Die Sozialdemokraten fordern -darüber hinaus einjährige Etatperioden. Die Regierung Nichtamtlicher Teil ist mit den Nationalliberalen und Konservativen, der Meinung, daß die Durchführung dieser Anträge keine Vereinfachung, sondern nur eine Verzögerung und Er schwerung der Landtagsarbeiten bringen würde. Von nationalliberaler Seite hebt Abg. Wappler im besonderen hervor, daß man besser me, die Landtagsordnung und die Geschäftsordnung zu vereinfachen. Bei den alljähr lichen Landtagstagungen aber würden sich die Männer aus dem praktischen Erwerbe noch mehr als bisher vom Parlamente zurückziehen. Zum Schluß kommt es zu lebhaften Auseinandersetzungen, teilweise zu erregten Szenen, gelegentlich der Besprechung des Antrages Schmidt-Freiberg, der rin Verbot des Berliner Tageblattes aus den sächsischen Bahnhöfen ausgesprochen wissen will. Die Konservativen bleiben mit ihrem Anträge völlig allein. Die Regierung hält vorerst die erteilte Verwarnung für ausreichend und auch die übrigen Parteien stimmen dem bei, obwohl auch sie die Entgleisungen des B. T. durchaus mißbilligen. Besonders scharf tritt der fort schrittliche Abg. Günther dem Abg. Schmidt gegenüber. Er rät ihm an, doch in gleicher Peinlichkeit auch den Angriffen aus die sächsische Monarchie entgegenzutreten, die von rechtsstehender Seite ausgcgangen sind, sowohl von antisemitischer, wie auch von ultramontaner Seite. Der nationalliberale Hartmann warnt vor einem der artigen Verbot, weil er der Meinung ist, es würde das eher eine Reklame als eine Schädigung für das B. T. bedeuten. Natürlich sind auch die Sozialdemokraten gegen den Antrag, der gegen 12 Kons. Stimmen abgelehnt wird. * Ein Kompromiß über die Sonutagsrnhc. Die Neichs- regierung verhandelt mit einigen Sozialpolitikern der bürgerlichen Parteien über das Zustandekommen eines Kompromisses über die strittigen Bestimmungen des in der Kommissionsberatung befindlichen Gesetzes über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, wobei die mittlere Linie zwischen den Wünschen der Prinzipale und der Handlungsgehilfen innegehalten werden soll. Es wird erwartet, daß eine Aenderung erfolgen wird, sodaß dann der Annahme des Gesetzentwurfes im Plenum nichts mehr entgegenstünde. Das Kompromiß dürste sich auf folgende Punkte erstrecken: die Grenze für die völlige Sonntagsruhe in Städten mit über 75 000 Einwohner soll beibehalten werden. In diesen Orten wird für das Bedürfnisgewerbe (Fleisch, frische Blumen, Milch, Eis usw.) eine Arbeitszeit von 3 Stunden vorgesehen werden, die um 1 Uhr ihren Schluß zu finden hat. Für die Kontore soll in allen Städten die völlige Sonntagsruhe eingesührt werden mit einigen Ausnahmen für das Schiffahrts- und Speditionsgewerbe. Weiter dürfte das Kompromiß die Sonntagsarbeit in den offenen Ladengeschäften in Städten unter 75 000 Einwohner auf drei Stunden bemessen, wobei eine feste Schluststunde gleichfalls um 1 Uhr vor gesehen ist. Die zehn Ausnahmetage, die von der Reichs regierung vorgeschlagcn sind, sollen beibehalten werden, jedoch soll die Arbeit an diesen Ausnahmetagen nicht Uber 7 Uhr abends stattfinden. In den Städten, in denen heute bereits eine über die Kompromistvorschläge hinausgchende Regelung der Sonntagsruhe ortsstatutarisch festgesetzt ist, sollen diese ortsstatutarischen Bestimmungen von dem neuen Gesetz nicht berührt werden. * Im preußischen Abgeordnetenhaus«: trat Minister von Breitenbach der Behauptung von einem preußisch- sächsische» Eisenbahnkricg entgegen. -j- In Kiel wurde am Montag, als dem 25. Gedcuk- tagt des bekannten Unglücks der deutschen Marine im Hasen Apia aus Samoa, eine Erinnerungsfeier hieran begangen. Etwa 130 ehemalige Mitglieder der Besatz ungen der damals untergegangenen Kanonenboote „Adler" und „Eber", sowie der schwer beschädigten Kreuzerkoroette „Olga" vereinigten sich zu dieser Gedenkfeier, an welcher auch der damalige Kommandant der Olga, der jetzige Kapitän z. S. a. D. Freiherr v. Ehrhardt, und der da malige erste Offizier des Kreuzers, der jetzige Konter admiral a. D. v. Emsmann, teilnahmen. Die Feier bestand im wesentlichen in einem Gottesdienste in der Garnisonskirche, einem nachgesolgten Appell aus dem Kasernenhofe und einem gemeinsamen Essen im See- mannshausc. Oesterreich-Ungarn. * Wie aus Wien gemeldet wird, haben die tschechischen Parteivertreter die von den Deutschen in der Wiener Konferenz ausgestellten Forderungen abgelehnt. Man glaubt nunmehr, daß das Abgeordnetenhaus geschlossen wird. * Da die Tschechen auf ihren Forderungen nach Neu wahl des böhmischen Landcsausschusses ohne vorherigen Ausgleich beharrten, wurde die letzte Konferenz zur Flott- machung des Neichsrates ergebnislos abgebrochen. Wehr reform und Anleihe werden wieder mit 8 14 erledigt. — Der Neichsrat ist aus Grund kaiserlicher Ermächtigung vertagt worden. Ruhland. * Der französische Präsident Poincare trifft Mitte Juli in Petersburg ein und wird den großen Manöver» des Petersburger Militärbezirks beiwohnen. Der Besuch ist aus eine Woche berechnet. * Die Havas-Agentur bestätigt die in Petersburg umlaufenden Gerüchte, daß in der geheimen Sitzung der Duma die Regierung die Vermehrung des Heeres um 500 000 Mann und die Notwendigkeit einer Erhöhung des Heeresanfmandes um 500 Mill'vnen Rubel ange kündigt hat. Frankreich. * Der Verleumdungsseldzug des Pariser „Figaro" gegen den französischen Finanzminister Caillaux hat einen tragischen Abschluß gefunden. Am Montag abend gegen 5 Uhr erschien im „Figaro" Frau Caillaux und wünschte den Direktor Calmette zu sprechen. Nachdem sie bereits eine Stunde gewartet hatte, übergab sie einem Diener einen versiegelten Briefumschlag mit der Bitte, den Vries Calmette zu überreichen. Als Calmette um '/»7 Uhr sein Bureau in Begleitung eines Herrn verließ, überreichte ihm der Diener einen Bries. Calmette öffnete den Brief und entnahm ihm eine Karte, die er seinem Begleiter mit den Worten zeigte: „Entschuldigen Sie mich, ich werde die Dame empfangen." Kaum war er in sein Arbeitszimmer getreten, als die Besucherin sich ihm näherte und auf Calmette fünf Reoolverschüsse ab- seuerte. Die Redakteure eilten in das Arbeitskabinett ihres Direktors, der blutüberströmt in einem Sessel lag und leise stöhnte. Die Täterin stand unbeweglich in einer Ecke des Zimmers. Calmette wurde ein Notvcrband angelegt, woranf er in eine Prioatklinik gebracht wurde. Eine Kugel durchbohrte die Eingeweide und zwei Kugeln drangen in die Herzgegend ein. — Caillaux erfuhr die Nachricht telephonisch vom Polizeipräfektcn. Er war aufs tiefste erschüttert, da nichts in dem Benehmen seiner Frau daraus schließen ließ, daß sie sich mit dem Plane trug, einen solchen Anschlag zu verüben. Frau Caillaux wurde nach dem Frauengesängnis Saint Lazare gebracht. — Der Direktor Calmette ist seinen Verletzungen er legen. — Finanzministcr Caillaux teilte noch am Abend den Ministern seine Demission mit. Malo» und Dou mergue suchten ihn dazu zu bewegen, seine Demission zurückzunehmen, doch lehnte Caillaux dies ab. * Renault wurde zum französischen Finanzminister, Malvy zum Minister des Innern und Raoul Peret zum Handelsminister ernannt. Balkanhalbinsel. 1' Das neue albanische Ministerium hat sich jetzt gebildet. Vorsitzender und zugleich Minister des Aus-
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