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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.03.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360317028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936031702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936031702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-17
- Monat1936-03
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«den» AuSoad», -K.UI Dien-tas, 17. «irr IW» Gegründet 18S6 «xz-iz-nvreg« lt. HrrUltst« Nr. l»» -°»»i«N> tl,» N»I. R-chlLN« 8amMe«anielgrn u. EtrIItxgeluch« «Mimrter- »eil« I «Pi. Zilftrgk». »0 «vl- — «achdruL nur mit Ourllenanftut« Dresdner Rack>richten. Unverianxte Tchri>t>i!><k» weichen nicht nukiewalri »«, »«»-» twetm.!>«« «». vruck u. Verlag, Ltepsch L Reichard», Vreeden-A. l, Marie«. Kratze ZS/42. Fernruf 2124l. Postscheck,onta lSSS Vreden «nNn^üke «»n.^n^u»^n,tm>e>*n!i Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Fe-e»«uü wültzentNchem verland, «nzet. Amtshauptmannschaft Dresden und des Schiedsamtes beim Nummer L0 Rvi. Oberverstcherunflsamt Dresden Pis SroKKunckssdun» kn Lennkekue, Der Führer stellt Fragen an Frankreich „So« das Kriegsbeil endlich begraben werden?" Frankfurt a. M.» 17. März. „Vom ersten Tage meines Ringens um Deutschlaich an habe ich um die Zustimmung und das Vertrauen meines Volkes gekämpft.* Mit diesen Worten hatte der Führer bereits zu Beginn seiner gestrigen großen Rede in Frank furt dte Massen ersaßt. „Ich habe nicht die Demokratie be seitigt, sondern sie vereinfacht, indem ich mich nicht zur Zu- siändiakeit der 47 Parteien, sondern zur Zuständigkeit des deutschen Volkes selbst bekannte! Dort liegt die Quelle meiner Kraft! Und aus ihr allein soll unserem Re gime die Stärkung kommen, die eS benötigt, um seine Auf gabe zu meistern!* Frankfurt, die alte Kaiserstadt, die TrabittonSstätte so vieler erfolgloser Anstrengungen um die RetchSeinhett, jubelte dem Fiihrer zu, als er seststellte: ,Hch habe diese 16 ober 17 Länderfahnen beseitigt und eine einzige an ihre Stelle gesetzt, und damit Deutschland ge geben, was alle Völker der Welt besitzen." hoffe nicht auf fremde Hilfe! Dieses zur Einheit geschmiedete Volk verstand seine Worte, als er vor den Illusionen auf fremde Hilfe warnte und ausrief: „Baue ans deine «rast, und hoffe Nicht ans die Hilse der anderen. Dn «nßt in dir selbst Ver ankert jein «nd «nßt dich mit feste« Füßen ans diese «tan kende Erde stelle«. Dan« erst kannst da dich zu deine» Gott erheben, und ihn bitte«, deinen Mut, deine Arbeit, deine A«S» dauer, deine Kraft, deine Beharrlichkeit «nd damit deine« Lebensanfprnch ans dieser Welt zn «nterfttttze« «nd z« segne«!" Ter Führer sprach von den sittlichen Kräften, von dem Glauben, von dem Vertrauen und der Zuversicht, die auS dieser Einheit und Geschlossenheit dem deutschen Volke er wachsen. „Richt Süßere Lippenbekenntnisse mache« di« Kraft einer Ration anS, sonder« die inner« Gläubigkeit, mit der sich ei« Volk einer Idee hlngtbt, die lebensgestaltend ist." Daß diese Gemeinschaft nur durch einen neuen Geist ihre innere Kraft erhalten konnte, durch den Begriss gemeinsamer Ehre und Pflicht, das kam den begeisterten Masten in der Festhalle lies zum Bewußtsein bet den herrlichen Worten des Führers: Kraft, Ehre, Freiheit! „Ich glaube nicht an die Krast eines Mensche«, «en« sie sich nicht verbindet mit einem lebendige« Gefühl sür seine Ehret Ich glaube nicht an bi« Kraft «i««r Ratio« zur Be zwingung der Widerstände des Lebens, wen« diese Krast nicht einen sichtbare« «nd stolze« Ausdruck findet in dem all gemeine« Bemnßtsei« der Ehre! Richt nur der Ehre nach innen, sonder« auch der Ehr« «ach außen! Und -« dieser Ehre gehört als nicht von ihr z« trennende Erscheinung die Freiheit!" als die wirkliche Versöhnung und Verständigung gepredigt habe. Diese Erziehungsarbeit sei nicht vergeblich gewesen. „Ich würde jederzeit bereit sein, mit der fran zösischen Regierung einen Akkord einzugchen. Wir rufen die beiden Völker aus. Ich lege dem deutsche« Volke dte Frage vor: „Deutsches Volk, willst d«, daß -wische« «ns und Frankreich nun endlich bas Kriegsbeil begraben wird und Friede «nd Verständig»«« eintritt? Killst b« das, da«« sage „Ja". sEi« vieltanlendstimmiges „Ja" «nd minutenlange stürmisch« HeUrnse tose« «ach diese« Worte« d«S Führers durch die riesig« Halle.) „Und man soll bann auch aus der anderen Sette dieselbe Frage an daS französische Volk richten. Und ich zweifle nicht: ES will genau so die Verständigung und eS will genau so die Versöhnung. Wieder setzt begeisterter Bet- fall der Massen ein.) Ich werde das deutsche Volk dann weiter fragen: „Willst du, daß mir daS französische Volk unterdrücken oder minder berechtigen sollen?" Und eS wird sagen: „Nein, daS wollen wir nicht!" Dann sollen sie drüben ebenfalls die Frage an daS Volk stellen, ob es will, daß das deutsche Volk weniger Recht haben soll in seinem eigenen Hause als jedes aitdere. Und ich bin der Ueberzeugung, auch das fran zösische Volk sagt: „Nein! — daS wollen wir nicht!" «Tosende veisallSkundgebnuge« unterstreichen diese Worte des Führers.) Dir konnten nicht ander» handeln Eingehend behandelte der Führer bann den deutschen Standpunkt in der gegenwärtigen Lage. Er brachte über zeugend zum Ausdruck, daß wir nicht mehr tun können, als der Welt dte Hand zu Versöhnung und Verständigung zu reichen. „Ich habe gehandelt, wie ich als Mann von Ehre handeln mußte. Würde ich nicht so handeln, würde ich weder Ehre noch Wert besitzen. Dann aber würde ich auch nicht an diesem Platze stehen, und nie hätte ich die Nation gewinnen können! Ich weiß, daß die Nation nicht anders denkt." jDiese Sätze des Führers werben immer wieder von brausenden Heilrusen und jubelnden Beifallskundgebungen unterbrochen.) Am Schluß seiner mitreißenden Rede appellierte der Führer an daS BerantwortungSbewußtsein des Volkes: „Ich warte aus deine Entscheidung und ich weiß, sie wird mir recht geben! Ich werde deine Entscheidung annehmen als des Volkes Stimme, dte GotteS Stimme ist. Geben Sie hinein in diesen 29. März in der tiestnneren heiligen Ueberzeugung, ein geschichtliches Votum abgeben zu müssen, sür das jeder einzelne von uns einst geprüft und gerichtet werden wird. Ich habe meine Pslicht jetzt dreieinbaw Jahre lang getan, deutsches Volk, tue jetzt d« die deine!" Wer diese Stürme der Begeisterung, in denen die letzten Worte des Führers untergingen, erlebte, für den gibt eS keine Zweifel mehr, wie des Volkes Entscheid am 29. März lauten wird. u IN zur Lauer- und MMakrt" «startet Friedrichshafen, 17. März. Rach zehntägiger Panse ist das Zeppelin last sch iss irs am Dienstag früh, SHS Uhr, «nter Führung von Kapitän Lehman« z« einer vierten Erprobnngssahrt ge startet. An der Fahrt beteilige« sich außer der KesatzvnpS» mauufchast und Kerstaugehörige« fünf Mitglieder der Prüf stell« für Luftfahrzeuge im ReichSlustsahrtsmtniitertum. Die Mitglieder der Äbnahmekommisfion vom Reichslustsahrts» E- tft und mist mit ter LrMmmg »er «ikerl Vie Verständigung mit Polen ist ein Beweis dafür, dah es Adolf Hiner und feiner Regierung ernst ist mit einer auf wette Sicht betriebenen Versöhnung der Völker und seiner Ueberbrückuag der Gegensätze, die Europa nahe an den Rand de» Zusammenbruch» getrieben haben. Dr. Goebbels, Juni 1984. Ministerium wareu am Montagabend in Friedrichshafen ein» getroffen. Am DienStagvormittag 8 Uhr fand im Luftschiffbau Zeppelin eine Besprechung mit den Lettern der Deutsche« Zeppelinreeberei statt, bet der der Start zu einer Meß- und Petlsahrt festgesetzt wurde, zumal die Wetterlage als äußerst günstig anzusehcn ist. In Eile wurden die Vor bereitungen für eine Dauerfahrt getroffen. Um V,4S Uhr erfolgte auf das Kommando von Knud Eckener bi« AuS- fahrt durch das westliche Hallentor. DaS Luftschiff wurde in dte Windrichtung gedreht und trat bet klarblauem Himmel und hellstrahlendem Sonnenschein seine vierte Fahrt an. Diese gilt als „Dauer- und Meßfahrt". Sie kann sich unter Um- ständen bis zum Spätnachmittag des Mittwochs hin-iehew Eine genaue Route ist nicht angegeben, doch steht fest, daß nur bas Gebiet südlich der Donau überflogen wird und gröbere Städte nicht besucht werben. Reue Snsisnten für -le LlnlverfttLt Präs vradtmaläang nnzoror vorllnor SvürMloltnn« Berlin, 17. März. Ur die Prager Deutsche Universität sind jetzt die Modelle der neuen Insignien fertiggestellt worden. Die älteste deutsche Universität soll so einen Ersatz für die historischen Insignien erhalten, die sie im November 1984 an die tschechische Universität auSltesern mußte. Wie noch er innerlich, wurde im November 1984 die Deutsche Universität durch Erlaß des Prager Unterrichtsministeriums gezwungen, die historischen Insignien und andere Denkwürdig keiten, die vor der Teilung der gemeinsamen Universität ge hörten, -em Rektor der tschechischen Universität zu übergeben. Es kam dabet zu den Stubcntenunruhcn, bei denen das deutsche UniversitätSgcbäude gestürmt wurde. Man erklärte sich jedoch bereit, der deutschen Universität Ersatzinstgnien zu geben, deren Modelle jetzt in Silber gegossen und vergoldet werden sollen. Wie -le Antwort an Deutschland zustande kam Der Führer sprach «nter jubelnder Zustimmung der Massen von den harten Entschlüßen, die notwendig waren, Deutschland vor aller Welt wieder das Ansehen und dte Ehre zurückzugeben. ,^Hi«r stoßen zwei Ausfällungen hart gegen- einander: Aus der einen Sette der Buchstabe eines ab gepreßten Vertrages und auf der anderen Seite dte ewige Moral des Lebens! Auf der «inen Seite hohles Prestige und aus der anderen Sette dte wahrhafte Lieb« zumFrteden! Zu einem Frieden, der sich nur ausbauen kann aus gleichberechtigten Partnern und ihren freien Uebereinkünsten. Wenn ich dieses schwerste Problem angegriffen habe, meine Volksgenossen, dann geschah eS, weil aus einem arideren Wege «ine wirkliche Beruhigung Europas nicht zu erreichen ist. Denn eS ist klar: Jeder Vertrag, der seine Wurzel« in der Gewalt hat, in der Droh««» oder in der Erpress«»«, wird geschlcht, lich n«r eine gewiffe Zeit geduldet «erde«. Ans solchen Fundamente« kann man kein« Gegensätze, keine ewigen Bindungen und kein« ewigen Verträge ausrichte«." Dte Beifallsstürme steigerten sich zum Orkan, als der Führer erklärte: „lieber allen Paragraphen steht das von Gott den Menschen gegebene natürliche LebenSrecht und die Freiheit des LebenSrechtcS! Die Völker find ewiger als schlechte Verträge eS sei« können. Die Völker leben länger, al» unvernünftige Verfügungen oder Erpressungen zu leben vermögen. Einmal muß zwischen dieser Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft ein Strich gezogen werden Sie kann nicht al» böse Tat fort- zeugend Böses neu gebären! Einmal muß endlich dieser Zu stand. der nur zu Haß und Verbitterung führt, zn Unfrieden, Angst und Furcht leine Beendigung finden! Einmal muß er seine Ablösung erhalten durch einen neuen Zustand der sich aulbaut aul dem sreien Entschluß einsichtiger Staatsmänner, lreier Nationen." Fragen an Deutschland und Frankreich Unter tosender Zustimmung ries der Führer sein« alten Sampsgeuossen zu Zeugen aus, daß er niemals etwa» andere» Auf Vorschlag S-enS - AnNagere-e Flan-tnS London, 17. März. Ueber den Verlauf der Geheimsitzung des Völkerbunds rates vom Montag berichtet Reuter, daß die Besprechungen außerordentlich lebhaft gewesen seien. An den Er- ürterungen nahmen alle Mitglieder des BölkerbundSrateS teil mit Ausnahme von Gr an di. Ede« hab« die Aussprache beendet, lud«« er vorschl«g, baß der BölkerbnudSrat sich bezüglich der -wette« deutsch«« Be ding««» sür ««zuständig erkläre« solle. Hingegen empfahl er, falls Deutschland an ber Ratssitzung teilnehme« sollt«, ihm di« gleiche« Rechte wie de« anderen dnrch Locarno geschützte» Staate« zn gewähre«. Wie Reuter weiter meldet, habe ber dänische Außen minister Munch als einziger die Möglichkeit erörtert, daß dte Besprechungen des Rates über die Frage der Verletzung hin aus ausgedehnt werden könnten. Er habe den Wunsch ge- äußert, baß die Tür für eine allgemeine Regelung geöffnet werden und die Aussprache verallgemeinert werden solle. Klan di« habe eine leidenschastlich« Rede gehalten, in ber er erklärte, daß Frankreich «nter einem „Angriss" leide, ft) Der Vertrag würde «S berechtig« habe«, Gewalt mit Gewalt ,« beantworte», fl) SS hätte sich aber entschloffe», die An- gelegenheit «or de« Völkerbund z« bringe« und erwart« ein« gerecht« nnd angemessene Behandlung. Französische Bölker-mr-smü-ivkett Pari», 17. März. Di« Pariser Prelle ist zwar mit dem Austreten de» Außen minister» Flandtn in London im großen und ganzen ein verstanden. Zum ersten Male kommt jedoch in sranzöstschen Zeitungen eine gewisse BülkerbundSmübiakei« zum Ausdruck. Der Außenpolitiker de» „Petit Parisien* ist ber Meinung, «S habe etwa» sehr Verletzende» an sich, baß der VölkerbunbSrat zulafse, baß Deutschland, wenn eS nach London gehe, nicht als Angeklagter, sondern einfach als Mitunter- zeichner des LocarnovertrageS erscheinen werbe. Vom rein rechtlichen Standpunkt aus habe man aber kaum mehr er reichen können. DaS „Journal" spricht von einem schweren Tag. Immerhin habe Frankreich einiges durchgesetzt, u. a. auch, daß die bloße Feststellung einer nunmehr 19 Tage alten, von den Deutschen selbst angekündigten Tatsache nicht erst ,wch bis Mittwochabend aufgeschoben werbe. DaS Blatt greift bann den dänischen Außenminister Munch und den „Vertreter anderer kleiner Staaten" an. weil sie für Versöhnung ein traten, und nennt sie „Franktireurs". Der Gedanke, Deutsch- land um jeden Preis heranzuztehen, gehe ja im wesentlichen von England a»S. Der Außenpolitiker de» „Echo de Paris" schreibt, der belgische Plan sei dem französischen ähnlich, ver weise aber die Verhandlungen mit Berlin nicht so deutlich ans einen späteren Zeitpunkt. Die Engländer dagegen wollten, baß die Verhandlungen mit Deutschland in den Vordergrund träten. Lon-on hört -le Re-e -es Führers London, 17. März. DI« gestrige Rede des Führer» in Frankfurt am Main wird von der Morgcnpreffe wiederum in langen Aus zügen veröffentlicht. Sämtliche Blätter heben das Friedensangebot an Frankreich hervor und unter streichen, daß die Zuhörerschaft begeistert der Frage zustimmtc, daß das Kriegsbeil mit Frankreich begraben werben solle. Dte Lstarnomächle zufammrngetreten London, 17. Mär». Die Locarnomächte traten am Dienstag nm 11 Uhr programmäbig im englischen Außenamt zur Erörterung der gestrigen Beschlüsse des Völkerbundsrates zusammen.
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