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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010821
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-21
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1901
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verugsgedüdr: du «ol», M. d,r« DI« ^LrettnerNaLriitzten' eriSieinm >»«»» dl« Becicher In Dreiden und der »tickilkn Umaebunli. w» die öutroauna durch «tarne Bonn oder LommtijionLre ertotat. erdalleu da» vial« a» Wochentaien. du nicht ani Tonn, «der Neiertaae tolacn. in twei rdetlauSgaden »deud« und «»»»«»« «u,«stellt. Dir «ÜLab« »tnaeiandter Schriit- düZUu «erdindlichkü. 8«r,s»r«cha»s»l,t: »«11«». u und «r. »<>»«. Lelearamm-Ldretl«: «»chricht»« »r«»de» «e-rS»de1 1856 o Ik S iv Lt ßL O o. kinrslvsrlmuk ^Itmaclc 3. ch», I«, pvt. ii.! kekllklitiuipi - <»s>^WtllliSt;^ Tclear.-Adresse: Nachrichten, Dresden. ÜLrl Disliell, ^ruioüesüsrxsMon l'elopdou >n,t II NOS. ÜLL8ÜL«»«. "rslopkoo Xiot ll 1102. LuU»rpl»i» I». l und tzrl„,ott»itr. Io. s illllä« Lar ö»llt»ll»rlltr ) «mpüoklt »ick rur Anunüms von lonsrateu u. Hiouuvweut» tür äls „Vr«««I»vi7 M»«I»r1vI»t«rn." „Wanderer" prrtuuirt. ^Velt-^uksteUunx I'ru'iti 1900 mil Uem ksd.-Ilivckvrlsz«: Vrvsävu. SiSosioastr. 7. Loire krszerstr. LlU<r»v Itorllnti^Iiallk Xr>t>»i>»tn»»»< N, MW »llc»ti»od«ss Lo8lv8 It8vd- v. Lr- k-t8vtnulß8ßstrLnL, »«««»>>» >>»I ll»«»*>, MMIlA «MM tL Sle»»Nudt v»>t«rdruiu». Lvköräoii. clen llorron «avio «Ion /u inniner Xii»clk,',iinlt rüklsnäv» N«til«I»»ur»t«»nii»;di«»iii »ini HVIeeI<»nwn>t«»F«»in ntodt. mein« n«u« Uber Icontoukroi ru Diensten. Var! Mmiseliueli. lrönliplioll t>8< Iiü. Isotlivtoiuiil. SlMllll'. u. GRa» Krankenversicherung — Selbstversicherung des Mittelstandes. Schiachlvieb und ItzttNk'l - Fleischbeschau, Deutsche Turnerjchast. Mordprozcß Krosigk. Richard Kieinmichcl i Muthmaßi. Witterung: Heiter und trocken. Nachts ziemlich kühl. Mittwoch, 21. 'August 1901. Krankenversicherung — Selbstversicherung des > : c Mittelstandes. Seitdem die Thatsache, daß daS Deutsche Reich der erste sozial politische Staat der Welt ist und keine andere Kulturmacht den dcut- lchen sozialen Wohlfahrtscinrichtungen auch nur annähernd Aehnliches an die Seite stellen kann, unanfechtbar feststehk, ist cs wohl an der Zeit, daß unsere berusenen Kreise iinmer wieder an das .Eile mit Weile!" aus dem Gebiete der Sozialresorm gemahnen. stkoth thnt das um so mehr, als von gewisser Seite, die mit einem unklaren und verschwommenen »Sozialismus der Gebildeten" liebäugelt, immer neue Anstachclungcn der Gesetzgebung zu sozialen Zwecken unternommen weiden, so das; der besonnene Sozialpolitik« schließ- Itch gar nicht mehr weih, wo denn eigentlich zuletzt die Reüc hin gehen soll. Die Umschmeichelung der Massen mit sozialpolitischen Projekten, zum Theil der unsinnigsten Art (man denke nur an die ..staatlichen Prämien sür Arbeiterkinder", die alles Ernstes von einem Kathedersozialisten befürwortet worden sind !) ist nicht nur gefährlich, weil sie dem Größenwahn der Sozialdemokratie Vor schub leistet, sondern noch mehr wegen des vielfach beobachteten Mangels an ztelbewußter Widerstandskraft, der sich bei der Re gierung bemerkbar macht. In dieser Beziehung sei nur der jüngsten Getverbegerichtsnovellc gedacht, die tatsächlich durchaus keinem dringenden Bedürfniß abhilst und gleichwohl mit ihrem übel be rufenen Erscheinungszwang und sonstigem unangenehmem Beiwerk lediglich aus unangebrachter Nachgiebigkeit gegen das stürmische Verlangen der sozialen Doktrinäre verwirklicht worden ist. Eine solche Art der sozialen GesetzeSmacherei unterliegt den schwersten .Schenken und muß den Wunsch nach endlicher Erfüllung der Posadowskv'schen Verheißung betreffs des »langsameren Tempos" immer allgemeiner und dringender im ganzen Lande machen. In erster Linie sind es die ungünstig veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse, die dem fortwährenden Rufen nach neue» „sozialen Reformen" aus zwingender Rücksicht auf die Erhaltung der Wett bewerbsfähigkeit unserer Industrie auf dem ausländischen Markt Einhalt gebieten. Weiter ist zu bedenken, daß das unausgesetzte soziale Schönthun speziell mit der industriellen Arbeiterschaft ganz übertriebene Vorstellungen von der Lebenshaltung dieser Elemente unter den ländlichen Arbeitern erwecken und dadurch die dem nationalen Wohlstände so verderbliche Entvölkerung des platten Lande- besöckem muß. Aus allen diesen Gründen ist die Forderung zu erheben, daß die soziale Gesetzgebung für absehbare Zeit aushört, der Industrie und der Landwirthschaft neue Be lastungen ohne ganz unausweichliche zwingende Gründe zuzumuthen. Solcher zwingender Gründe, die ein weiteres Arbeiten der sozialen Gesetzgebungsmaschine unerbittlich nöthig machen könnten, sind zur Zeit schlechterdings keine zu entdecken, weder auf dem ' Felde der Arbeiterversicherung, noch auf dem des Nrbeiterschutzes. Die geltenden Bestimmungen für die Ausgestaltung des Arbeiter- schutzeS sind so gefaßt, daß der Bnndesrath jedeni praktisch hervor- . tretenden Bedürstiisse sofort auf dem einfachen Verordnungswege .Rechnung tragen kann, und von dieser Befugnis; wird ein recht ausgiebiger Gebrauch gemacht, so ausgiebig, daß den Männern der Praxis vor dem ReglementirungSeifer der Herren vom grünen Tische schon mehr als einmal angst und bange geworden ist. So weit die Arbeiterversicherung in Frage kommt, läßt der gesammtc Apparat im Großen ein tadelloses Funktioniren erkennen, und was etwa abändermigSbedürftig erscheint, sind im Wesentlichen nichts als Kleinigkeiten, die keine Eile haben. Als dir verhältnißinäßig wichtigste Aufgabe erscheint hier die Reform des Kranken- PersicherungSgesetzeS, nicht blos wegen der Ausfüllung der Lücke zwischen dem Aufhören der Krankennntcrstühung und dem Beginn der Unfallunterstützung, sondcm auch im Hinblick auf die derzeitigen Organisation-fehler. welche die Sozialdemokratie benutzt hat, um die Krankenkassen zu einem politischen Machtmittel sür sich aus- zuboucn. Alle energischen staatserhaltenden Kreise sind darüber einig, daß dem Mißbrauch ein Ziel gesetzt werden müsse, den die Sozialdemokratie mit dem Krankenkasscnwescn zur Stärkung ihrer gesellschaftSfeindlichrn Stellung treibt. Dieser Unfug ist mit der Zeit immer ärger geworden, so daß heute der sozialdemokratische Krankenkassen - TcrroriSmuS sich nicht bloö auf die Arbeiterschaft beschränkt, sondern auf Aerzte, Apotheker, sonstige Lieferanten und überhaupt auf Jeden, der mit den Krankenkassen in engere Be rührung kommt, übcrgreift. Hier ist in der That ein sehr wunder Punkt des Krankenversicherungsgesetze- und Wandel muß in den jetzt eingerissenen Mtßständen unbedingt im Ordnungsinteresse ge schäffen werden. Ob aber die Sache so über alle Maßen dringlich ist, daß die nächste, bereits mit Zolltarif und Etat vollbepacktc Tagung des Reichstags auch noch mit der Novelle zum Kranken- kassengesetz belastet werden müßte, das steht auf einem anderen Blatte. Alle drei Vorlagen müßten dann an drei große «Kommissionen überwiesen werden und diese hätten neben einander -z» lagen. ES dürfte wohl gerechtfertigt sein, wenn man angesichts einer solchen Möglichkeit die Frage aufwitrfe, ob zur Besetzung von drei derartigen Kommissionen geschulte Kräfte genug vorhanden seien oder ob nicht vielmehr die Nothwendigkeit, auch noch die Kommission für die Krankengesetznovelle sachgemäß zu installiren. «die Zusmnmensetzung der beiden anderen, doch zweifellos noch ungleich wichtigeren Kommissionen nnvortbeildaft beeinflussen würde. Jeden falls sind diese Erwägungen stark genug, um die jüngste Meldung, baß die Regierung auf die Einbringung der Novelle zum Kranken- versicherliiigsgeseb vorläufig zu verzichten gedenke, als nicht unglaub würdig erscheinen zu lassen. Im klebrigen gebietet cs die soziale Gerechtigkeit, das; man nicht blos immer und ausschließlich die Aufmerksamkeit auf die Arbeiterschaft im engeren Sinne gerichtet sein läßt, sondern die Blicke auch einmal nach einer anderen Seile hinwendct, wo eben falls Hilfe Roth thut. Tie wirthschaftlichc und soziale Entwickelung der Neuzeit bat es mit sich gebracht, daß gegenwärtig der intelligente industrielle Arbeiter höheren Schlages vielfach weitaus besser ge stellt ist als zahlreiche „selbstständige" Existenzen des Mittelstandes. Mit Bezug auf diese der Besserung dringend bedürftigen Verhält nisse ist nun neuerdings von berufener Seite ein beachtcnswerthcr Vorschlag gemacht worden, der nachdrückliche Empfehlung und thatkräftige verständnißvollc Befolgung von Seiten der betheiligten Kreise verdient. Darnach ist die Selbstversicherung des Invaliden- versicherungsgesetzes ein gangbarer Weg zur Altersver sorgung des Niittelstandcs. Ihre wesentlichen besonderen Voraussetzungen, abgesehen von den allgemeinen der Bcitrags- leistung und der Wartezeitersüllung, bemhen lediglich in der Be achtung gewisser Altersgrenzen und in der Erfüllung gewisser Berufs- und Beschäftigungsmerkmalc. Darnach ist Jedermann be rechtigt. in die Selbstversicherung einzutreten, der älter als 16 und nicht älter als 40 Jahre ist und der entweder 1. Betriebsbeamtcr, Werkmeister. Techniker, Handlungsgehilfe. Privatlehrer und -Er zieher. Schiffsführer oder sonstiger Angestellter «dessen dienstliche Beschäftigung seinen Hauptberuf bildet, ist. sofern nur der regel mäßige Jahresardeltsverdienst oller dieser Personen sich zwischen 2- bis 3000 Mark bewegt, oder 2. Gewerbetreibender oder Be triebsunternehmer ist, sofern er nicht regelmäßig mehr als zwei vcrsichcrungspflichtige Lohnarbeiter beschäftigt oder 3. Haus gewerbetreibender ist oder zu den Personen gehört, deren Arbeits verdienst in freiem Unterhalte besteht oder die nur vorübergehend Dienstleistungen verrichten und deshalb nicht der Versicherungs- Pflicht unterliegen. Ein Blick auf diese Gruppen von Selbstver sicherungsberechtigten ergiebt, wie mannigfach dieses Recht anwend bar erscheint und wie zahlreiche Angehörige gerade dcS Mittel standes davon Gebrauch machen dürfen. Hierin gehören nämlich Privatbeamte, Betriebsbeamtc, Jabrikangestellte, Werkmeister, Förster. Techniker, Privatlehrcr und -Schulvorsteher, Buchhalter, Korrespondenten, Reisende, Kaufleute. Handlungsgehilfen. Kaffirer, Landwirlhe, Pächter. Wirthschaftsbeamte. Gewerbetreibende. Hand werksmeister, WIrthe, Händler, Hausirer, Lohndiener, Hebammen. Krankenpflegerinnen, Hausnäberinne», Büglerinnen, kleine Unter nehmer — eine Fülle von erwerbsthätigcn Existenzen, denen die Gelegenheit gegeben wird, unter ähnlichen Bedingungen wie. ver- sicherungspflichtigc Arbeiter eine Invaliden- oder eine Altersrente zu erringen. Man wird im Durchschnitt mit einer :i0- bis 35jcihrigcn Wartezeit, etwa vom 30. bis zum 60. oder 65. Lebensjahre und in diesem Falle mit einer Dnrchschnittsrente von 330 Mk. jährlich rechne» dürfen, gegen eine wöchentliche Ausgabe von nur 36 Pfennigen ----- 18 Mk. 72 Psg. lährlich, so daß die Gelammt- ausgabe in 30 Jahren mit 561 Mk. 60 Psg schon im zweiten Jahre des Rentenbezugs wieder eingeholt wird! Der Werth der Rente wird sich zudem oft »och steigern, wenn nicht nur der Mann, sondern auch die Ehefrau den Voraussetzungen des Selbst versicherungsrechtes entspricht. Ueberdies könnte man sür eine spätere Gesetzesänderung die Ausdehnung des Selbstversichcrnngs- rechtes auf weitere, dem Mittelstand ungehörige Erwerbsarupprn. sowie die Einführung einer besonderen höheren Verdienslklasse für die Selbstversicherten und eine entsprechende Erhöhung der Renten- beträgc, vielleicht bis zu 600 Mk., in Aussicht nehmen. Alles in Allem kann man aber die Selbstversicherung auch in der jetzigen Form für einigermaßen ausreichend und jedenfalls für geeignet ansehen. für den Mittelstand wenigstens die erste Anbahnung zu einer Altersversorgung Herbeizusühren. die dann noch zu erweitern der Versicherte selbst in der Hand hat. So wird beispielsweise von landwirthschastlichcr Sette für den bäuerlichen Kleingrund- besitz eine Verbindung von Lebens- und Selbstversicherung in der Art empfohlen, daß zur Aniammlung eines kleinen Baarvermögens eine Lebensversicherung über einige Tausend Mark abgeschlossen wird und gleichzeitig, sofern die Voraussetzungen vorlicgen. die Selbstversicherung erfolgt. Aus de» Mittelstand im Allgemeinen angewandt, würde dieses Verfahren denselben Erfolg haben und zahlreichen bedürftigen Gliedern dieses Standes auf dein Wege einer einfachen, nicht übermäßig beschwerlichen Selbsthilfe eine Summe von greifbaren materiellen Vortheilen zuführen. Neueste Drahtmeldungen vom 20. August. (Nachts eingehende Deveschen befinden sich Seite 4.) Gumbinnen. JmProzehKrofigkwurdeMarte« » umo d e vernrtbetlt, Sergeant Hi «kel wurde frei - »esvrocheu. Berlin. (Priv.-Tel.) Wilhelm Fürst zu Wied hat die Stellung als Präsident des Deutschen Flottendereins niedergelegt und ist gleichzeitig aus dem gelammten Vorstand auSgeschtede». — Sächsische Orden erhielten: Geh. Oberregtrrungsrath Dr. Richter, Vortragender Rath im Reichsamt des Innern, das Kom- thurkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens. und Geh. Rraierungsrath Lewald. Vortragender Rath im Rerchsamt des Innern, das OffizierSIrruz des Albrechtsordens. — Zu der Frage der Bildung einer Kvlvn! a larmce bemerkt die »Kreuzzlg.". daß auch viele Kreise der koniervativen Partei jetzt, wo schon eine Anzahl anderer Pläne ini Gange sei, die das Reich sinanziell sehr i» Anspruch nehmen, der Gründung einer Spczialtruppc für die Kolonien ziemlich kühl gegenübeiständen. Berlin. Miktheiinng des Kriegsministeriums über die Fahrt der T ruv V cp tra nsp o rt s ch i ffc: Dampfer »König Albert" ani 10. August Foochow an, am 20. August ab, Dampfer „Batavia" 20. August Eolombo an und ab. Berlin. (Priv.-Tel.) Das italienische Königs- Vaar wird, wie man i» Hoskreiicn erzählt, noch in diesem Herbste ziini erstmaligen Besuche des Kaisers im Neuen Palais eintreffci.. Der Besuch dürfte voraussichtlich nach Beendigung der großen Manövcr und der Landestrauer stattsinden. Perl;». iVriv.-Tcl.) Tie »Neue Bapr. Landesztg" be richtet über eine Unlcnediing ihres Herausgebers mit einem höheren Beamten, der an der Vorbereitung des Zolltarifs betheiiigl war. Dieser Beamte soll getagt haben, eS stehe sür ihn fest, daß der Bundesrath, wenn der Reichstag an dem Zolltarife viel herum doktere, die Handelsverträge einfach nicht kündigen und Alles beim Alten belassen werde. Berlin In den Bemerkungen der „Statistischen Korre spondenz" zu den Snatenstands - Notizen in Preußen Mitte August heißt es: Der ganze Osten des Königreichs mit Ausnahme des Regierungsbezirks Ginn binnen und einzelner Theile von Schlesien habe wenig befriedigende Ernte-Ergebnisse gezeitigt, die bei der einen oder anderen Frucht oft an eine Mißernte grenze. Die Dürre babe das durch den Winter stark angegriffene Getreide an Kräftigung und Entwickelung gehindert und viüfach Schädlinge und Unkraut auskommen lassen, so daß die dünnen Bestände oft daS nicht hielten, was sie selbst kurz vor der Ernte noch versprachen. Ebenso habe der Nordwesten erheblich unter großer Trockenheit zu leiden gehabt Ter größte Ausfall treffe die leichteren Böden, die schwereren hätten noch länger den nothwendigen Jeuchtigkeits» „ geholt zu bewahren vermocht, wenn auch stellenweise der Rode»/» knochenhart eingetrocknet gewesen sei und Risse onsgewiesen habeT» die eine Breite von 30 Centimeterzeigien Unter dielen Umständen! sei, wenn nicht bald ein durchgrciiender Regen eintrete. auch eine erhebliche Erschwerung der Herbstbestellung zu befürchten. An vielen Stellen habe sich empfindlicher Wassermangel gezeigt. Ver- hältnißmäßig am besten babe Gerste die Trockenheit vertragen, und da sie durch tadellose Ernte erheblich an Werth gewinne, zum Theil sogar sehr gute Erträge geliefert. Sommerweizen und -Roggen weisen noch mehr wie die Winterung das Zeichen der Nothrcise auf. Besonders treffe dies auf Hafer zu. der sich am wentgsleu widerstandsfähig gegen die Dürre erwiesen habe und folglich schlechten Rispenaniatz wie kurze Halme z«ge. Die Hack slüchte zeigten im Allgemeinen keinen schlechten Ltand, doch sei zu befürchten, daß bet noch längerer Dürre das Kraut der Kar toffel welle, die Knollen seien durchgehends klein. Der Klee habe den Winter meist jehr schlecht übentanden und werde in weilen Gegenden kaum einen zweiten Schnitt gestatten. Die Wielen zeigten eine braunrothc ausgebrannte Falbe und die Grummeterntc salle aus- Leipzig. Aus der Diskussion der heutigen außerordent lichen Generalversammlung der Leipziger Bank sind als Redner hcrvorziihcden: Bankdirckioc Qucllmalz-Dresde». der vor Allem einen ziffernmäßigen Bericht durch den Aussichtsrath verlangte und eine Vertagung der Versammlung beantragte, so dann der Vorsitzende der freiwilligen Vereinigung der Aktionäre Justizrath Bopens-Leipzig, der die Versammlung eindringlich er mahnte, der Lage kiar und ruhig ins Auge zu sehen. Es sei noch nicht die Zeit, mn über Aussichlsrath und Direktion zu Gericht zu sitzen Auch sei es unmöglich, schon ein bestimmtes Programm für die Zukunft aufzustcllen, da die Lage der Bank noch durchcni!- verworrcn sei. Ausgabe des neuen Aussichtsralhs werde es vor Allein sein, die Entstehung der 87 Mill. Mk. betragenden Engagements der Trcbcltrockiiunasgcscllschast nuszukiären und dabei zu bedenken, ob im Interesse der Aktionäre eine andere Verwcrthung als die von der Konknrsverwaltung vorgeschlagene zu erzielen sei. Möglicher Weise lasse sich mit Hilfe der Fuianzwelt durch die Aktionäre ein hinreichendes Kapital ausbringen, um die Durch führung des KonkurjeS zu vermeiden, wobei i>ch vielleicht auch ein ZwcmgSveraleich erzielen lasse. Weiter sprachen Hauptmann a. T L-üßmilch-Leipzig. Rechtsanwalt Burckars I-Leipzig. Rechtsanwalt Kaffka auS Berlin, Rechtsanwalt Dr. Zocphcl und als Bevoll mächtiger des Aussichtsrathcs Rechtsanwalt Dr. Zehme-Lcipzig. Daraus folgte die gemeldete Wahl des neuen Aussichtsrathcs- lin mittelbar nach Schluß der Versammlung trat der neue Aufsicht?- rath zu einer konstituirendeii Versammlung zusammen: er wählte ;um Vorsitzenden den Wirft. Geh. Legationsralh Sladtrath Wilhelm Törrna ans Leipzig und zum stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Wenzel-Leipzig, Dircftor der Leipziger Kammganripwnerei. Posen. (Priv.-Tel» Die „Pos. N. N." melden: In Wierzenika bei Kobelnitz ist heule Nacht ein von vier Familien bewohntes Haus istedergebronist. 5 Menschen sind in den Flammen umgeko»rmen: außerdem haben 7 Personen Brandwunden davonaetragcn, 3 davon tödtliche. K attowitz. (Priv.-Tel.) Gestern Abend 10 Uhr wurden ans russischem Gebiet, 70 Meter von der Grenze bei Borken >m Kattowitzcr Kreise, zwei riijsisch-jüdischc Schmuggler er schuf s c n. Die Leichen liege» noch am Ort des Vorfalles. Frankfurt a. M. (Priv.-Tel.) Die »Frkf. Ztg." meldet aus New-Aork: Aus San Francisco können 2!» europäische Getreideschiffe wegen des Streikes nicht abgehen. Stuttgart. (Priv.-Tel.) Die Leiche des un Ducll ge sallencn Kandidaten der Rcchtswissenschast Richard Octtinacr ist aus Leipzig hierher gebracht worden und wird morgen auf dem israelitischen Friedhose liier beerdigt. Wien. (Pnv.-Tcl.) In einer Zuschrift an die „Ostd. Rundsch." stellt der Führer der steirischen Aitkatholiken Reichstag?- abgeordneter Malik. bisher deutsche Volkspartei, seinen Beitritt zu den Alldeutschen in Aussicht, um für die „Los von Rom"- Bewegung besser elntreten zu können. Wien. (Priv.-Tel.) Die MtlitärbehöGc dementirt diel Meldung, daß Leutnant Tin kl vom 78. Infanterie-Regiment i wegen Jnsultimna des Sozialisten Dr. Licbcrmaim zur Degra dation und Iltägtgem Arrest verurtheilt worden sei. Er befinde sich immer noch bei dem Regiment in feiner Charge als Leutnant. Wien. (Priv.-Tel. > Nach Meldungen aus Preßburg mußtcst in Folge einer von entlassenen italienischen Arbeitern herbei- geführten DynamitexpIosion der von Graz nach Preßburg, A- -2 - L Z ^ -- H «k s o- A F er 771 -
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