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Sächsische Dorfzeitung : 08.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188404086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840408
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-08
- Monat1884-04
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 08.04.1884
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äMche DmhkllunS. »«««he»» - 46. Jahrgang Dienstag, den 8. April 1884 L Feuilltlon WeShalb? Ich bin neu- lachen Sie meinetwegen über tn ihm noch ein Zug von Nlalcwttz »fewitz ml i. V Uhr >« Droste, rch Herrn lhr konstr- ! von ihm der di'l« or Henrici eichte und n hiesig« r 81 Sale- ation ter nd Beichte ninen und eichte und afirmaliv» Schulte. r Kaltchu- sewitz mit nmermaua lSdchen R >ril 1884. « Pastor, ichle und tion durch »ld. (Ler ad» 6 Uhr >ole, Kon- rfirmation lchte und lsaale der . Borm. i. 8 Uhr lrmaudeu: r Katechese . Abend» vr. Weise. Korm, '/ist rahlsseier: . '/,2 Uhl ble. ae Sousir- aande» in 'M daS - Ein -ß >ler C G. er L. A »manu L ten F. L- iud. Die -eicheirrt Uenft««, „Wissen Sie, daß mir der Junge bei alledem ge fallt? ' sagte der Polizeirath nach einigen Schritten. „Ah!" — „Wie soll man'S sonst nennen? Haben Sie kleine Madel mit den blonden Haaren gesehen? mtion der u» vorde» unmülel- Uchte und irten und sUgeu <Se> n wollen, om Henn chumeae». 8 Uhr Sakristeien ich Som» upennten- Uhr Herr irr Slist»- Passion»- der. sirmation: tüt. '/,12 tdprediger lion: Herr dr Abrnd- )r. Peter. aale de» Kraße 26, Zeter. endmahlo- INS Wolss. chuwenen: T Beichte Nach»! hürnenen: her Beichte >er Abend» otteddttnsi err Archi- rbereilüe» konfit mirt von ihm ,m. 1 Uhr rmirl Herr cdereitettn eichte und und deren er. lonfirmirt ihm vor» !d (^ M)i r io«u z. 1L r.). Aus verstreuter Saat. Roman von Ernst Wichert. <3 Fortsetzung.) Mit dem Professor ging er noch eine Strecke zu sammen. „Diese Bestialität!" äußerte derselbe. „Gleich mit dem Messer zuzustoßen — der Knirps; daö schien da die richtige Spelunke zu sein, in der alle Laster groß gezogen werden. WaS geschieht dem Schlingel nun?" „Wahrscheinlich nichts!" „Nichts?" „Er ist noch nicht voll zwölf Jahre alt. Man kann ihn für einige Jahre in eine Besserungsanstalt fiecken. Aber in Jahr und Tag ist an dem nichts zu bessern und wie lange wird man ihn dort halten? Kommt er frei, so haben sich seine Lebensumstände in keiner Weise geändert, wenn nicht in diesem, so vegetirt er in einem anderen Kellerloche und bereitet sich auf s Zuchthaus vor. Ach, es ist ein Elend!" „Eine tüchtige Tracht Schläge wäre dem Buben vielleicht dienlich!" „Lieber Herr Professor, der hat ein dickes Fell. Ich wette darauf, seit er auf allen Vieren kriechen ge lernt hat, ist kein Tag vergangen, an dem er nicht einen Stoß oder Hieb erhalten hat. Den Schmerz ver beißen ist sein Stolz und Schande macht'S ihm nicht. Der weiß nicht einmal, was Schande ist!" „Sie kennen daS Völkchen?" nun gute Nachrichten von ihrem erlauchten Vater von Berlin, Disciplin in Verbindung mit den bereits eingeführter« welches sie heute verlassen will, mit nach Hause nehmen. ' oder zur Ausführung beschlossenen, die Sicherheit deS Politische Weltschau. Deutsches Reich. Nichts zeitgemäßere- gi«b* eS wohl als endlich eine „nationale Kolonisation" anzubahnen. Deutschland leidet ja mehr denn irgend ein anderer Staat an Uebervölkerung. Daß nun jährlich Hunderttausend« nach anderen gastlichen Ge staden auswandern, um sich dort das zu suchen, waS sie im alten Vaterland« nicht zu finden vermochten, bringt dem Stammlande insofern Schaden, als ja gleich zeitig nach Millionen zählende Summen d-mselben mit entführt werden. Diese- Kapital und die mit demselben fortziehenden eminenten Arbeitskräfte kommen fremden Ländern zu Gute. Es ist ja genugsam bekannt, daß der nüchterne deutsche Arbeiter ein gern gesehener Gast in Amerika, Afrika und Australien ist und Niemand wird ihm den Ruhm streitig machen, den er an den industriellen und gewerblichen Aufblühen ganzer überseeischer Länder sich errungen. Um nun die deut schen Arbeitskräfte für unser Stamm-Vaterland auch indirekt zu erhalten, wäre wohl nichts so geboten als eben die Begründung einer „nationalen Kolonisation". Es hat sich in Berlin, wie wir schon in einer unserer früheren Nummern mittheilten, eine diesbezügliche Ge sellschaft gebildet, die allen Ernstes diese zeitgemäße aller TageSfragen ventilirte und wurde bereits ein von einer Kommission ausgearbeiteter Statuten-Entwurf im Ganzen von der betreffenden Versammlung am Donners tag angenommen. Nach § 1 dieser Statuten ist der Zweck der Gesellschaft: „Begründung von deutschen Ackerbau- und Handelskolonien". Erreicht rverden soll dieser Zweck durch Ausbringung eines Kolonisations- Kapitals, durch Auffindung und Erwerbung geeigneter Kolonisations-Distrikte und durch Hinlenkung der deut schen Auswanderer in diese Gebiete. Das deutsche Reich giebt jetzt Millionen aus für den Massenimport von Kaffee, Reis, Mais, Zucker rc., fremde Nationen haben den Vortheil davon; daS würde dann anders, wenn deutsche Kolonien in direktem Zvllverbande mit Deutsch land ständen. Ferner würde der gesammte deutsche Erport gehoben, wenn daS deutsche Reich sich eigene Märkte in überseeischen Ländern schaffte. Und würde nicht auch mit Gründung überseeischer Kolonien ein gutes Stück der socialen Frage gelöst, wenn man den Tausenden, die in Deutschland arbeitslos und vagabondirend umherlausen, günstige Arbeitsguellen er öffnete? Als besonders für deutsche Kolonisationszwecke geeignet wurde Afrika von Seiten des MissionödirektorS Vi. MecenSki, welcher 22 Jahre unter den südafrika- nifchen Völkern gewirkt hat, empfohlen. Die dort lebenden Deutschen hätten eS, wie er behauptet, zu Etwas ge bracht und wenn Geld vorhanden wäre, um ganze .1 Hamburg, VVNM Frankfurt a M. «. f. w. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für Vie kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. vtit«ttw örtlicher Redakteur und Verleger Kerr»«»» Müler tu Dresden. VMer SO Pf. -uferate». «»>atz«este»e»» Dt. «»»Wch« vnchbaudMiL Invalldrndank »'WM.''" hübsches Kind — sicher ein Früchtchen, das von einem guten Baume über den Zaun gefallen ist. Nun - als der Dertheidiger dieser niedlichen EvaStochter hat der Junge sich gefühlt. Ihr war Unrecht geschehen und daS wollt' er nicht leiden; zu ihrem Schutze zog er daS Messer. So verwahrlost er ist, eS steckt doch in ihm noch ein gesunder Kern, ein Rest von humanem Gefühl. Er ist dem kleinen Mädchen gut; er tritt für die Schwachen ein; sein Herz empört sich, wenn dem wehr losen Kinde Gewalt geschieht. Es ist möglich, daß er sonst Recht und Unreckt kaum zu unterscheiden weiß; hier geht er völlig sicher, folgt er dem wärmsten und edelsten Triebe der Menschennatur. Wo nock ein solcher Funke unter der Asche glimmt, da giebt'ö bei richtigem Anblasen auch ein Helles Feuer, das schließlich allen Un rath selbst verzehrt, der sich darüber aufgespeichert hat. Glauben Sie mir, auö diesem wilden Thiere könnte noch «in Mensch werden. — Besuchen Sie einmal unsere An stalt in der Fürstenftraße und Sie sollen an den Er ziehungsresultaten ihre Freude haben!' „Nun, da ist wohl auch noch «in Plätzchen sür unsern ritterlichen Messerhelden von heute?" fragte der Professor. Der Polizeirath zog die Achseln auf. „Ich wollte -S dem Jungen wünschen. Aber unsere Mittel sind leider beschränkt. Wir können nur eine verhältnißmäßig kleine Zahl unterbringen, so sehr sich auch dasBedürfniß täglich erweitert. Ick muß unter meinen kleinen Spitzbuben die strengste Auswahl halten und weiß noch nicht, ob vieler die Prüfung besteht. Die Neigung zu Gewalt- thaten gegen die Person ist freilich die allergefährlichstc " „Sehen Sie, was sich für den Jungen thun laßt," sagte der Professor, indem er sich verabschiedete. „Und wenn er Aufnahme findet, schicken Sie mir gelegentlich den Vereinsboten mit der Liste zu. Mitglied bin ich schon, aber einen Beitrag ertra werden Sie ja mckr ablehnen!" „Gott lohn ö!" rief ihm der Polizeirath nach. Drittes Kapitel. Am anderen Vormittage durchblätterte der menschen freundliche Beamte ein Aktenstück mit der Aufschrift: „Franz Lehnert." Es war nicht mehr ganz dünn. „Der "" Raufbold," murmelte er vor sich hin. " emem Mitschüler ein blaueS Auge geschlagen und da emem anderen gar ein Loch in den Kopf. Und jedesmal entschuldigt er sich damit, daß er die kleine Minna Schmidt schützen mußte. Ihr wurden Aepfel w-WEmmen - ach so! Hj„ hat er gar den Lehrer Spielerei ""gen Spielerei gezüchtigt, p er natürlich nicht gelten; sie Kat ,8,- müssen, daS loSgegangen war, h Luise Brendel die Schlrise vom Zopsband Uh«ae«e»t»- »reih: Vlerteyährl. M 1.K0. gu beziehen durch die Unserlichen Post- „stallen und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung in» Hau« erbebt die Post noch eine Gr- bühr von 2b Psg „Er gefällt Ihnen? gierig!' „Es ist in ihm . . . den Ausdruck — es ist Ritterlichkeit!" Massen dorthin zu bringen, dann könnten nur segens reich« Folgen daraus entspringen. Vor einiger Zeit wurde bekanntlich durch die Re gierungen Sachsen und Württemberg die Gründung «ine- verantwortlichen Reich-Ministerium angeregt. In der am b. d. M. stattgehabten BundesrathSsitzung kam nun die Erörterung dieser Frage auf da- Programm. Die preußische Regierung sprach sich gegen jeden solchen Gedanken aus, weil er nickt verwirklicht werden könne, ohne die vertragsmäßigen Rechte, welche die verbündeten Regierungen gegenwärtig im Bundesrathe übten, zu schädigen. Die wesentlichsten Regierungsrechte der ein zelnen Bundesstaaten würden von einem Reichsministe- rium absorbirt werden, dessen Thätigkeit durch die Art der ihm auferlegten Verantwortlichkeit dem maaßgeben- den Einflüsse der jedesmaligen Majorität des Reichs tages unterliegen müsse. Durch die Vertreter der übrigen Regierungen stellt es sich nun heraus, daß sämmt- liche Regierungen in der Sache übereinstimmten. Seit Jahren ist es daS ausgesprochene Bemühen d,S Reichskanzlers, den Arbeitern günstige Lohnverhält nisse zu verschaffen und nun kommt der Erfurter Regie rungspräsident von Kamptz mit einem „nagelneuen" Verbote hineingeschneit, nach welchem dem dortigen „Schuhmacher-Fachverein" verboten wird, günstigere Lohnverhältniffe und einen Normalarbeitstag anzustreben. Der „Salomo von Erfurt" fügt seinem Verbote die Erklärung hinzu, „daß der Verein zu denjenigen Ver einen gehöre, welche mit der bestehenden Gesellschafts ordnung unvereinbare Ziele verfolge und daß seine Be strebungen gegen den § I des Socialistengesetzes ver stoßen." Jedenfalls wird die Verfügung des Herrn von Kamptz alsbald durch „höhere" Anordnung aufgehoben werden. Minister von Botticker empfing am Sonnabend eine Deputation des wirthsckaftlicken Vereins zu Düssel dorf und der Handelskammern Barmen, Bielefeld, Elber feld, Gladbach, Köln. Der Minister erklärte derselben auf die in Düsseldorf beschlossene Eingabe hin, daß die Regierung die Nothwendigkeit anerkenne, der in Frank reich zum Schaden der deutschen Industrie eingefükrten zollfreien Zulassung von Baumwollengarnen zur Fabri kation halbseidener Waaren behufs der Ausfuhr durch geeignete, in Deutschland zu treffende Maaßregeln zu begegnen und daß eine Entscheidung über den einzu schlagenden Weg in thunlichster Kürze herbeigeführt werden solle. Die vollständige Genesung unseres Kaisers ist ganz außer Frage. Langsamer zwar, als man erhoffen durfte, schritt die Besserung vor. Die Großherzogin von Baden kann lhr konstr» c die von n , davn Di. "" --r-u«k<bE «Hyland,- b-ruf.n au, d.° und läßt keinen Zweifel darüber, h°?'">?Unk.V'-b"-rS und >h« G.smnung«g««°ff.n d.« ! In dem erwähnten Aufrufe heißt es u. A. nemltck „Dr, vreufiische Reqierung hat den Muth gehabt, den Kultur- kamv^ furchtbare Verwüstungen und , himm.isckrkiend. Skandal, im K^z- batt,; ihn z"b-' .ndig.n f-hll ihr ani-b.m.nd d" LM. ddn di. Kraft. Mil wa»ftnd.r D-Uliick>k.il z.igl sich das V-str-d-n. ! d.n Kulturkampf d-rsum^kN lass'" . k.nSw-r,b. H-st'gk-i- di-s-r -pr«»- daß Hn: ! v. Gvßl-r ein.» großen F-Hl" grmadbl ha>. als ,r ,,a.n.Iick> k.r In,.rx.0alid° w.g.n Pds.n-Kn.s.n di, E.utrumSm-uu.r s° kur, «nd rund adf.r,,g!.. Di. Position der Staatöregierung im Kulturkampf ver schlechtert sich in der That von Tag zu Tage zusehends. Aus Kiel wird eine merkwürdige Mittheilung m die Welt hinauSposaunt. Nack derselben würde Kaiser Alerander III. von Rußland Ende April in Kiel «ln- treffen Die Bestätigung dieser Nackrickt bleibt abzuwarten. In der Abgeordnetenkammer zu Karlsruhe kam am 4. d. M. daS in Süddeutschland in der letzten Zeit so viel des. rochene ReichSgesek bezüglich deß Feingehaltes i zur Erörterung. Vierhundert Fabrikanten auS Pforz- ! heim hatten in einer Petition an die Kammer dir ! Forderung gestellt, dieselbe möge bewirken, daß die Be stimmungen deS Gesetzentwurfes, soweit sie di, Goldwaareu ! betreffen, nicht zum Vollzug gelangen. Die Kammer ! hat infolge dessen einstimmig die Dringlichkeit sür die Berathung der Petition beschlossen und die Regierung ersuckt, die Schädigung von der Pforzheimer Industrie i abzuwenden. — Der Landtag hat sich bis zum 2 '. d. M. vertagt. Die zweite Landeskammer von Baden nahm m ihrer Sitzung bei Berathung deS vom Abg. v. Feder erstatteten Berichts der Eisenbabnunfall-Kommissien ein stimmig den von letzterem gestellten nachstehenden Antrag an: „Die Kammer möge ihr tiefes Bedauern über die mehrfachen in den Jahren 188283 vorgekonimcne» schweren Betriebs-Unfälle und Verkehrsstörungen aus sprechen; sie verbindet mit dem Ausdrucke dieses Br- l dauerns die feste Erwartung, daß eS der großkerzcgl. Eisenbahnverwaltung durch eine sorgsame Ueberwachung des Eisenbahndienstes, durch eine strenge Handhabung der bahnpolizeilichen Vorschriften und der gebotenen
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