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Hohensteiner Tageblatt : 01.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188701012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18870101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18870101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-01
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 01.01.1887
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Ihm, der auf Händen dich getragen Durch Ariegeswctter und Gefahr, Ihm stelle Hein, dein Thun und Wagen Und dein Geschick im neuen Jahr. Zu alten Sorgen neues Hoffen, Nicht immer währt der Schmerzen Bann! Des Himmels Thür steht jeden, offen, Der seine Schuld bereuen kann. Auf Winterleid folgt Lenzeswehen, Die kahle Flur wird jung und grün. Ob wir wohl tief in Leiden stehen, Auch dieses Jahr läßt Freuden blüh'n. Noch in die Brust ein neu Gewissen, Den alten Menschen ziehe aus! Ls ist das beste Ruhekissen Im Wcltenjammer und Gebraus. Wäg' Thun undWort, wäg' all deinSinnen Ob's gottgefällig sei und wahr. wer weiß, mit heut' mußt du beginnen Vielleicht dein letztes Prüfungsjahr. Zur alten Arbeit neuer Segen, Reich ist noch Gottes Vaterhand l Dem dürren Acker milden Regen Und Sonnenblick dein frost'gen Land. Noch ist es Tag, noch gilt's zu schaffen, Wer ernten will, muß Samen streu'n. Schmach denen, die hier müßig gaffen Und frech des Lebens Blühen scheu'n. Zum alten Amte frische Treue, Dem Dienst des Herrn bist du geweiht! Daß Herz und Sinn sich ganz erneue, Giebt dieses Jahr dir neue Zeit. In deinen: Glauben wirst du siegen Rasch über aller Feinde Macht. Frisch auf, laß deine Fahnen stiegen, Mein Thrift, bis dir die Palme lacht! Sei nur gegrüßt, du Neujahrsmorgen, Du Himmelsbote, gottgesandtl Du bringest Freuden, bringest Sorgen. Doch Alles steht in Seiner Handl Weg fliehet Gran:, weg fliehen Schmerzen, Wenn fern in: Osten auf du glühst, Und jubelnd bricht es aus den: Herzen: „Du Gnadenweg, sei mir gegrüßt!" Ins alte Herz auch neue Liebe, Die fröhlich duldet und erträgt! O, sei der heiligste der Triebe, In jede Lhristenbrust gelegt. Dies Feuer laßt uns nicht erdrücken, Nicht löschen in der Tage Lauf Zerbricht das Herz auch selbst m Siüct r. Me-»vwe, Hore nimmer aufk , ... /..* ' ' * . '' ' ' . ? K. Joh Tagesgeschichtr. Hohenstein, 31. December. Deutsches Reich. Das Botschafterdiner beim Kaiser, das alljährlich kurz vor Jahresschluß wiederzukehren pflegt, hat durch einen kleinen, abec nicht bedeutungs losen Zug ein werthvolles Licht auch auf die politische Gesammtlage fallen lassen. Schon vorgestern war in Paris öffentlich bekannt, daß der französische Botschafter Herbette sich besonderer Aufmerksamkeiten bei diesem Anlaß zu erfreuen gehabt hat; er habe seinen Platz neben dem Grafen Moltke erhalten. Es würde nirgends ausgefallen sein, wenn der Botschafter Frankreichs als jüngstes Mitglied des Berliner diplomatischen Corps unter den anderen Vertretern der Großmächte bei diesem herkömmlichen kaiserlichen Festmahl äußerlich nicht besonders hervorgctretcn wäre; Niemand hätte darin nach Lage der Dinge etwas Befremdliches er blicken können. Um so mehr wirkt die Thatsache, daß Herr Herbettc offenbar selber den Eindruck empfangen hat, Gegenstand unerwarteter Aufmerksamkeiten ge worden zu sein, deren Bedeutung Nur darauf hinaus- gchcn kann, daß Deutschland nicht allein wünscht, gute und freundliche Beziehungen zu Frankreich zu habe«, sondern daß diese Beziehungen trotz aller Schwarz malereien in der Presse thatsächlich, wenigstens so lange Frankreich will, auch bestehen. Die besonders hervor- gchobene Nachbarschaft, in welche der Botschafter Frank reichs mit den: Grafen Moltke vorgestern an der Tafel des Kaisers gesetzt worden, sicht, wie die „V. Z." sagt, fast wie eine Erläuterung zu der viel besprochenen Reichstagsredb des Feldmarschalls aus; bei aller äußer lich gegen Frankreich gerichteten Schärfe wollte jene Rede doch zweifellos nicht so verstanden sein, wie I Hitzköpfe und Chauvinisten unter uns jetzt noch aus legen zu müsse» meinen, daß nämlich die „baldigen' Entscheidungen", auf die das „in Waffen starrende Europa" nach den Worten des Grafen Moltke drängt, nothwcndig mit den ersten Knospen des kommenden Frühjahrs über uns hcreinbrcchen müssen. Berlin, 30. December. Es ist Thatsache, daß sich die Rcichsregiecung mit einem umfassenden Finanz plan beschäftigt, worüber der jetzige Staatssccretär im Reichs-Schatzamt, Dr. Jacobi, gleich nach seinem Amts antritt in: Bundesrathe Andeutungen gemacht hat. An: Neujahrstage, zum 80jährige» Jubiläum des Militärdienstes unseres Kaisers, wird diesmal der Kronprinz die Bcglückwünschlmgsdeputution des Heeres selbst anführen. Bekanntlich werde» sämmtliche kom- mandirende Generale der deutschen Truppen für diesen Tag in Berlin erwartet. Außerdem nehmen sämmt- lichc Marschälle und die Commandcurc der Lcibregi- mentcr, sowie die Geiieraladjutnntcn au dem Beglück- wünschmigsactc Theil. Mit den: neuen Repetirgcwehr sind zunächst die Grenzarmeecorps versehen worden, d. h. das 4., 7., 10., 11., 14. und 15. Corps. Zum Frühjahr schon dürfte die Bewaffnung der ganzen Armee mit dem neuen Gewehr beendet sein. In süddeutschen Blättcn wird die Nachricht ver breitet, die preußische Regierung gehe damit um, bei zroßherzoglich badische» und der großherzoglich hessi- chen Regierung die Ausdehnung des über Frankfurt a. M. verhängten kleinen Belagerungszustandes aus benachbarte Gebiete in Hessen und Baden zu erwirken. Einstweilen wird die Richtigkeit dieser Nachricht noch in Abrede gestellt. Berlin, 30. December. Von den: jetzt bekannt gewordenen russischen Rundschreiben, welches Herr v. Giers nach der Rückberusung Kaulbars' an die russischen Vertreter bei den Großmächten erlassen hat, gebührt die höchste Bedeutung dem letzten Satze, welcher fol gendermaßen lautet: „Se. Majestät derDKaiscr ver- —" zichtet nicht auf die Hoffnung, dieses Ziel ruhigung Bulgariens) zu erreichen. Er wird/r.Mß in der Richtung bemüht sein; er will dies"': friedliche Mittel verfolgen und ohne Abw/ den Verträgen, so lange dieselben von dc» mwercn Mächten geachtet werden. Ur nj dies » Bedingungen wird unser erhabener Gebieter die Entwickelung der Lage abwartcn." Was vorher in den: Rundschreiben anseinandergesetztwird, bildet einenVeriuch, dieScndung Kaulbars' zu rechtfertige« und besser Mißerfolg als eine Art Erfolg hinzustellen, in so fern dadurch Klar heit über die Lage in Bulgarien geschaffen worden sei. Dieser Versuch ist in einem russischen amtlichen diplo matischen Aktenstücke zu verstehen, den» man kam schließlich nicht erwarten, daß der Minister des Aus wärtigen die verfehlte und zwar in Folge der kaiser lichen Instruktionen an den General verfehlte Sendung desselben als solche offen anzuerkennen. Was die österreichisch-ungarischen Delegationen als Bedingung der Erhaltung des Friedens forderten, der Fortfall jede: militärischen Einmischung Rußlands, d. h. der Besetzung Bulgariens, wird durch das russische Rund schreiben offen zugestanden. Von einer» Bruch der Verträge durch andere Mächte kann überhaupt schwer lich die Rede sein. Oesterreich und England, die hierbei zuerst iu Frage kämen, sind weit davon ent fernt, die Lage durch vertragswidriges Vorgehen zu er schwere». So steht die Lösung der bulgarischen Frage hauptsächlich bei den Bulgaren selbst und deren Fähig keit, die schwere und viellcichtIehr langwierige Probe zeit ruhig zu überstehen. Denn daß die Türkei, welche für Ostrumclic» vertragsmäßige Rechte besitzt, zum Einmarsch schreiten sollte, so lange die äußere Ord nung daselbst aufrecht erhalten blewt, darf man kaum annchmcn. Der Papst cmfiug am Mittwoch den preußische» Gesandten von Dchlözcr. /
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