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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.03.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194003275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19400327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19400327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1940
- Monat1940-03
- Tag1940-03-27
- Monat1940-03
- Jahr1940
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.03.1940
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WUMerAUrM Nr. 72 I I Mittwoch, den 27. März,940 I -"'SWLWZN I Iahrg. 93, Schärfster Widerstand gegen die Kriegsausweitungsplane -er Westmächte. Herzliche Unterredung zwischen Mussolini «nd Teleki. Rom, 27. März. Der Duce empfing gestern abend den ungarischen Ministerpräsidenten Graf Teleki, mit dem er in Anwesenheit des Außenministers Graf Ciano und des ungarischen Gesandten Villani eine fast zweistündige Unter redung hatte. Hierüber wurde eine Verlautbarung ausgegeben, in der es heißt: In der herzlichen Unterredung hat sich der Entschluß ergeben, zu jeder Zeit die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf der Basis des seit nunmehr 13 Jahren bestehenden und durch die Ereignisse bewährten Freundschaftspaktes weiter zu vertiefen. Eine solche Freund- schäft verträgt sich vollkommen mit den zwischen Italien und Deutschland sowie zwischen Deutschland und Ungarn bestehen den Beziehungen sowie mit denen zwischen Italien und Jugo slawien. Die beiden Regierungen sind fest entschlossen, ihre Aktion zur Wahrung des Friedens im Donau- und Balkanraum aufeinander abzu st eilen. Die jugoslawischen Blätter unterstreichen das gemeinsame italienisch-ungarisch-jugoslawische Interesse an der Erhaltung des Friedens in SLÜosteuropa. s Scharfe italienische Stimme« gege« di« Westmächte. Mailand, 27. März. Die Presse beschäftigt sich eingehend mit den Bemühungen der Westdemokratien, andere Äaaten in den Krieg hineinzuziehen. Das kriegstreiberische Spiel der demokratischen Politiker, das man vollständig durchschaut, wird mit offenen Worten schonungslos gebrandmarkt. So erklärt „Corriere della Sera", Deutschland bewahre gegenüber dem britischen Vorgehen eine entschlossene Festigkeit und heabsich- tige nicht, irgendwelche Pläne der Einmischung oder der Aus- dehnung des Krieges zuzulassen. „Popolo dÄtalia" schreibt, jeder Tag, der vergehe, vergrößere die Leere um die West- Mächte. Die „Stampa" hebt hervor, daß in London immer mehr Proteste gegen die unverblümten britischen Neutralitäts verleßungen einlaufen. * Die Pläne, den Krieg auszuweiten, stehen in unmittel barem Zusammenhang mit der Politik, welche die Westmächte den Neutralen gegenüber anwenden. Was London und Paris auf diesem Gebiete vorhaben, zeigte deutlich der Argus- Artikel, aus den wir gestern hinwiesen. Darnach gehen die Westmächte darauf aus, die Neutralität überhaupt aus der Welt zu schaffen. Jetzt hat der französische General Duval im Journal" erklärt, die heutige Blockade sei keine vollständige. Ihre Verwirklichung könne militärische Opera tionen notwendig machen: sie werfe auf alle Fälle die Frage der Politik gegenüber den Neutralen auf. Die Blockadepolitik und die Politik, die darin bestehe, die Länder zu „schonen", die Deutschland versorgten, stünden im Wider- spruch zueinander. Man müsse wählen, denn bei der Errichtung einer Blockade dürfe es keine halben Maß- nahmen geben. Wenn die Blockade so große Löcher auf weise, wie das Gebiet der Sowjetunion oder das Gebiet der Balkanländer, wäre es falsch, von Blockade zu sprechen. Der Jude, der sich Argus nennt, und Duval sind also vollkommen einer Meinung, denn die „ganzen" Maßnahmen, die der General fordert, bedeuten nichts anderes als die Kriegsaus weitung auf alle Neutralen, deren die Gegner irgendwie hab- hast werden können. Wie der Londoner Berichterstatter der Stockholmer Zei- tung „Dagnes Nyheter" meldet, werde wahrscheinlich von den Westmächten in nächster Zeit „eine aktivere Politik gegenüber den Neutralen" durchgeführt werden. Die Engländer und Franzosen haben sich freilich in den ersten sieben Kriegsmonaten davon überzeugen müssen, daß es nicht so einfach ist, die Neutralen in ihr Fahrwasser zu zwingen. Sie glauben nun durch allerlei völkerrechtswidrige und ver brecherische Machenschaften zum Ziele zu kommen. Die stän- digen Neutralitätsverletzungen, Angriffe auf Schiffe in den Hoheitsgewässern der Neutralen, Beschießung von Zivilisten, Ueberfliegen von Hoheitsgebieten usw. sind als Auftakt zu dieser ,aktiveren Politik" anzusehen. Besonders scheint auch in Rumänien, auf dessen schnelle Gewinnung man bei den Gegnern aus bekannten Gründen besonderen Wert legt, der britische Geheimdienst wieder seine Hand im Spiele zu haben. Nachdem die Sabotageakte im Petroleum gebiet infolge der scharfen Maßnahmen der Regierung eine zeitlang vollkommen aufgehört hatten, hat dort seit Sonn- abend eine neue Reihe von Explosionen und Bränden ein gesetzt. Man hält es in Bukarest für sehr unwahrscheinlich, daß die Häufung auf Zufall beruhen soll, und läßt durchblicken, daß der Verdacht auf den „Beschützern der kleinen Nationen" ruht, denen eben jedes Mittel recht ist, wenn sie zu ihrem Ziele kommen wollen. E. D. Rom, 27. März. Der Duce empfing den Präsidenten der Lustfahrtgesellschaft Last, General Liotta und den General- direktor der Gesellschaft, Hauptmann Bruno Mussolini, die ihn über den Verlauf der Tätigkeit der Gesellschaft, die unter anderen 32 Ozeanüberquerungen durchgeführt har, Bericht er- statteten. Eine Teststellung. Aus Berlin wird uns geschrieben: Eines der tollsten Stücke, die sich die englischen Piraten letzthin leisteten, war die Beschießung dänischer Spaziergänger in Nyminde Gab am hellichten Tage. Dabei wurde von den Beschossenen ganz deutlich das englische Hoheitszeichen an dem Flugzeug erkannt. Da aber die heftigen Proteste der Neutralen gegen die ständigen Neutralitätsbrüche der Eng länder selbst der britischen Propaganda allmählich auf die Nerven fallen, so erfindet man flugs einen neuen „Athenia". Fall, diesmal einen „Athenia"-Fall der Lust. (Wie sich unsere Leser erinnern werden, hatten wir gestern bereits diesen Vergleich angewandt. D. Schriftlta. d. E. D.) Mit dreister Stirn behaupten die Briten nämlich, vas angrei- sende Flugzeug könne kein englisches gewesen sein. E» müsse sich um ein deutsches Flugzeug gehan delt haben, das man mit einer englischen Kokarde bemalt hätte, um die englischen Flieger ins Unrecht zu setzen. Der Ruf der deutschen Wehrmacht ist über derartige ge meine Verdächtigungen erhaben. Da aber die englische Pro- paganda nach dem im Weltkrieg bewährten Rezept „irgend etwas bleibt immer hängen" zu handeln pflegt, wird von zu- ständiger Seite eindeutig festgestellt, daß an jenem Tage kein deutscher Flieger den in Frage ko m- menden Luftraum beflogen hat, daß ferner selbst- verständlich die deutsche Luftwaffe derart niedrige und feige Kampfmethoden ablehnt und daß es endlich nicht Deutschland, sondern England ist, das an einer Ausweitung des Krieges Interesse hat. Es wird also wie in dem „Athenia"-Fall so auch diesmal das vergiftete Geschoß den hinterlistigen Schützen selbst treffen. Die deutsche Grzzusuhr soll unterbunden «erde«. England setzt sich über den norwegische« Protest hinweg. Aus Amsterdam wird berichtet: Mitteilungen aus London sei zu entnehmen, daß England den norwegischen Protest wegen der Belästigung friedlicher deutscher Handelsschiffe in norwegischen Hoheitsgewässern in keiner Weise zu berücksichtigen gedenke. England sei im Gegenteil gewillt, seine Einmischungspolitik in die Angelegen heiten der Neutralen fortzusetzen und noch zu verstärken. Besonders „Times" und „Daily Mail" verraten ganz offen die britische Absicht, sich zum ungebetenen „Beschützer" der Neutralen aufzuwerfen und alle Proteste gegen diese ange maßte Rolle mit Drohungen zurückzuweisen. In Kopenhagen vermutet man, daß englische U-Boote in Zukunft, ungeachtet der Rechte eines neutralen Staates, innerhalb der Dreimeilenzone im großen Stil gegen die deutschen Schiffe vorgehen würden, die den Verkehr mit den skandinavischen Ländern aufrecht erhalten. Man hält für die Zukunft ein Vorgehen gegen deutsche Handelsschiffe auch dann nicht für ausgeschlossen, wenn diese sich in dänischen, schwedi schen oder norwegischen Hoheitsgewässern befinden. Die neuen Verletzungen der norwegischen Neutralität durch britische Kriegsschiffe finden in der Sowjetpresse starke Beachtung. * Britische Granate schlug aus norwegischem Bode« eia. Unter den deutschen Handelsschiffen, di« in den letzten Tagen Innerhalb norwegischer Hoheitsgewässer Angriffen britischer Kriegsschiffe ausgesetzt waren, befand sich auch der Heringsdampfer „Butt". Am Morgen des 22. März hat ein englisches Torpedoboot versucht, diesen Dampfer durch Abgabe eines Warnungsschusses zu stoppen, obwohl er in norwegischen Hoheitsgewässern fuhr. Die britische Granate ist auf norwegischem Boden eingeschlagen. Schwierige Wirtschaftslage Dänemarks. Infolge de« evglischen Krieges. Staatsminister Stauning sprach auf der außerordentlichen Tagung des dänischen Reichstages über die Wirtschaftslage nach einer Kriegsdauer von sieben Monaten. Dänemark habe große Verluste erlitten und stehe vor sehr bedeutenden wirt- schaftlichen Schwierigkeiten. Der Bevölkerung seien bereits be deutende Lasten auferlegt, die jedoch zur Deckung für die er- höhten Ausgaben nicht ausreichten. Es fehle noch die Deckung für 202 Millionen Kronen. Da vorläufig eine weitere direkte Besteuerung nicht möglich sei, bleib« nur die Belastung de» Verbrauches. Finanzminister Buhl begründete dann seinen Vorschlag zur Erhöhung der Verbrauchsabgaben für die Dauer von sieben Monaten. Vertreter der Organisationen der dänischen Seeleute haben eine Entschließung angenommen, in der unter Androhung Das Gesicht der Plutokratte. Elmar- Lytton Bulwer schreibt in ,England and the English": „In ei«lge« Länder« ist da« Wohlbefinde« ei« Idol, i« andere« der Ruhm? bei «n« ist da« Geld die mächtigste all« Gottheiten." Erfolgreiches Stotztruppnnternehmen. Awel seladliche Flugzeuge abgeschoffe«. Berlin, 27. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: ImWeste « gelang es bei einem Stoßtruppunternehmen im Grenzgebiet südlich Pirmasens mehrere Sesang«»« z« machen. Der Feind erlitt außerdem Berlnste a« Tote« und Berwnndeten. Nördlich Weißenburg ward« «i« feind licher Stoßtrupp unter Verluste« abgewiesea. Trotz starker feindlicher Jagd- «ad Flakabwehr erzielte« die zar A«sklär»«g über Frankreich eingesetzte« deutsche« Flugzeuge wichtige Erkundungsergebniffe. S« der Nacht z«m 2«. März flöge« mehrere feindliche Flugzeug« in Nord- »ud W«stde»tschla«d «in. Hierbrl amrde ern««t in mehr«,«» Fällen dänisches, niederländische», belgi sche» and luxemburgische» Hoheitsgebiet bei Gi«- «nd Ausflüge« verletzt. Sm Laase des 26. März versachten feiadliche Flagzeuge mehrfach die deutsch-französische Grenze z« überfliegen. Dentsche Jagdflugzeuge vertriebe« de« Gegner und schosse« ohne eigene Berlnste ei» britisches Hurrikane- und «i» frauzöfische« Mora»e-Fl«gze»g ab. * 18 «»glische Trawler »eruichtet. Wie „Daily Telegraph" feststellt, ist mit dem Verlust de» Trawler „Loch Affater" die Gesamtverlustzifser bei de« Trawler« a«f 18 ««gestiegen. Mit Ausnahme von dreien hätte« alle diese 18 seit Kriegsausbruch im Dienst der Admi ralität gestanden. Neu» Schiffe seien auf Minen gelaufen, fünf würde« vermißt (i), drei sei«« darch Bombe« oder Tor pedo» versenkt worden, «ährend ein Trawler nach einem gnsammenstoß mit einem sranzöfische« Dampfer gesunken sei. Der holländische Fischdampfer „Protinus" ist auf eine Mine gelaufen und untergegangen. Acht Mann der Besatzung retteten sich auf ein Floß und wurden von einem englischen Kriegsfahrzeug übernommen. Drei Besatzungsmitglieder werden vermißt. — Dev dänische Dampfer „B r itta" (1146 BRT.) ist am zweiten Ostertag vor der Nordostküste Schott lands gesunken. Don den 18 Mann der Besatzung werden 13 vermißt. einer Einstellung der Nordseefahrten gefordert wird, daß dänische Schiffe auf allen Reisen über die Nordsee von einem Hochseefischkutter begleitet werden müssen. Berlin, 27. März. Hier fand der Austausch der Ratifika tionsurkunden zu dem am 27. Dez. v. Is. in Preßburg unter zeichneten Vertrag über die Regelung der Staatsangehörigkeit von Volkszugehörigen beider Staten statt. Der Vertrag ist damit in Kraft getreten. Prag, 27. März. Hier wurden Verhandlungen beendet, die eine Vermögensauseinandersetzung auf dem Gebiete der Sozialversicherung der ehern, tschecho-slowakischen Republik zum Gegenstand hatten. Es waren das Reich, die Protektorats regierung, das Königreich Ungarn und die slowakische Repu blik beteiligt. Die Verhandlungen führten zu einer vollen Einigung. Lodsch, 27. März. Vor dem Sondergericht hatte sich hier die 36 Jahre alte Helene Glatynska aus Wola garadzynfli wegen Anstiftung zum Mord an einer Deutschen des gleichen Dorfes zu verantworten. Als die deutsche Bauersfrau Lydia Ebert im September v. Is. mit ihrem Söhnchen übers Feld ging, hatte die Glatzynska einen mit einem Gewehr bewaff. neten polnischen Zivilisten aufgefordert, diese „Hitlerin" zu erschießen. Lydia Ebert, deren Mann als Ortsobmann der Iungdeutschen Partei vor den Polen hatte flüchten müssen, wurde von dem Polen erschossen. Das Sondergericht ver hängte die Todesstrafe. Amsterdam, 26. März. Wie aus London berichtet wirb, ist der Ministerpräsident von Neuseeland, Savage, in Welling- ton gestorben. . Das r»mä«isch« Srdölgebiet. (Scherl-BildEenst-M,)
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