Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-07
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.06.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
.d: w. 5'. bezahlt. 250 bez, d». bezahlt, do. klein« ^ Geld. ) i-erinnni die Um haste v«. Verkehr ' so re^ linnen den fwärtSbe- » Lorten gen war zu einem i mutzte, «eia «e- lndltchkeit lantit-ten alr und folgende: 3.00 X, «ge 1.00 7i>-r.oo lebender lminer je r Schock 0 ^ > Station in der Richtung ,en., Zeit vom 102.30 > ioe.lL .108. I0I.S0 ,103.40 10LÜ0 saso 101.2Ü 40. reiöLckO >0. 2.L0 33. . 2öS. i3S. .20. LO ! 103. !5.üO ll.SL 14L. IILchO t 232. H.-Fakrik 44L0 H.-Fabrst , 23.75 , ISS. S3. >-)I24.7L > 03.25 (TchSn- (Heyden. «.82. L-örenbe »an hin yli an- 22. Mai »rk an- 18. vlai nmen. nr" traf >n traf »indische »» der Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Lrtartion und Lrprditi« Johannetgosfe 33. Oprechstuudtn der Kedacti»«: Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag» 4—6 Uhr. - - 2»- -* ^ «„»tz», Lar für dt« »Lchßtf«lgr«de <»«»er bestimmten Ins ernte «, Sochcnta,en bi« - Uhr Nnchmtttna», nnSonn- und Festtagen früh bi« /,» Utzr. In de» Filialen für Ins.-Ännahme: vtt« Klemm, UniversttätSstraße 22, Laut» Lösche, »atharineustraß« 18, p. «ur bt« 'l.S vtzr. aWM.TagMatt ^Z158. Amtlicher Theil. VekamMachung, N«»tfl»u der Landtagswahllisten betreffeud. Ja Gemäßheit tz. 24 de» Wahlgesetze- vom 3. December 1888 sind die Listen der bei den Landtag-Wahlen stimmbe rechtigten Personen alljährlich im Ävni, in Folge Verordnung de« Königlichen Ministerium- de« Innern vom 2l. April ». c. aber diese- Jahr mit Rücksicht auf die vorzunehmenven LrgänzungSwahlen spätesten- bi- zum 12. Juni lausenden Jahre- zu revidiren. Indem wir die Stimmberechtigten nach ß. 11 der Aus führungsverordnung zum Wahlgesetz auf die jetzt stattfindende Revision der Wahllisten aufmerksam machen, bemerken wir zugleich, daß die alte« Wahllisten für dw -rrt Wahlkreise der Stadt Leipzig im Stadthause. Obstmarkt 3, I. Etage, Zimmer Nr. 87 vom 2. bis mit 11 Juni ». e. Vormittag- von 8—-12 Uhr und Nachmittag- von 3 — 8 Uhr au-liegen. Gleichzeitig weisen wir aber auch darauf hin, daß den Anträ gen behuss Ausnahme in die Wahlliste» oder Streichung Solcher, denen da- Wahlrecht nicht zusteht, die Nachweise der Wahlsähigkeit beziehentlich de- Mangel- der Wahlberechtigung beizusügen sind. Nüsterdr« «acheu wir aber »och daraus aus- «erksan,, da« die für de» I. »»d III Wahlkreis (m welchen diese- Jahr die Ergänzung-Wahlen stattsinden) »e» anfznstellenden Listen vor de» «»ch bekannt ll» Machenden Wahltermine nochmal» steben To«e lang zur Einsichtnahme auSgelegt werden. Leipzig, den 31. Mai 1881. Der Nath der Stadt Leipzig. ———- Ilr. Georgi. N. Loncurreiyausschreibung, die Unternehmnna der beide« hiesige» Stadt- tycater betr. Die Unternehmung der beiden hiesigen Stadttheatcr soll vom 1. Jalt 1882 ab ans sieben Jahre bi» zum >v. Juni 1880 anderweit vergeben werken. Geeignete Bewerber haben ihre Gesuche bi- längstens z»m »h««d de» 10. Juni d. I. schriftlich bei un- ein- «reichrn. Bisher bereit» eingereichte Bewerbungen bedürfen »er Erneuerung. Die Vertrag-bedingungen liegen in unserer Nuntiatur zur Einsicht au< und sind von dieser zu beziehen. Leipzig, am 30. Mai 1881. Der Rath drr Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Wangemann. Teldverpachtung. Folgende der Stadtgemeinde Leipzig gehörige Feldpar» eesie» in Gohliser Flur: Nr. ^1 de« alten F^huchS von 13Ack. 7 lUR.--7 da 20.7 a 350 de- neuen 482 de- alten 334 de- neuen 483 de- alten 345 de- neuen 484 des alten 340 de- neuen 485 de« alten 290 de- neuen 488 de- allen - 1 » 19 » —0 « 58 9 - - 4 - IIS - —2 . 42.2 - . 6 - 112 - —3 - 52.7 . 5 . 26 — 2 - 81.6 — 1 - 67.0 276 de« neuen Flächengehalt, sollen einzeln zum Feldbau, mit Ausschluß zeder anderen Benutzungsweisc. aus die neun Jahre 1882 bi» mit 1800 DienStag den 14. Juni d. I., Borne. 11 Uhr, an RathSstellc ans dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. lk, an die Meistbietenden anvcrweit verpachtet werken. Die Verpack, tungö- und BerftcigerungSbekingunaen. sewie ei» Situationsplan lieben in unserer Oekonomie-Jnspection i« alten IohanniShoSpitale zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 25. Mai 188l. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Bekanntmachung. Die Fahrstraßen und Fußwege über den Blücher-Platz sollen umgepslasiert und die damit verbundenen Steinseher- arbeiten an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen im RathhauS. 2. Etage. Zimmer Nr. 14, au- und können daselbst eingesehen, resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Pflasterung deS BlücberplatzeS" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 13. Juni l. I., RachmtttagS S Uhr abzugeben. Leipzig, de» 2. Juni 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. >i. Vr. Wan vr. Georgi. Zangemann. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage r«,SS0. Adounriueiitsprris Viertels. 4'/, Mtl^ incl. Brinaerlohn 5 Mk„ durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren iür Extrabeilage» olinr Postbeivrderung 3!» Mk. mit Postbejördcruiig 48 Nil. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schemen laut unserem Preis verzeichnis!. Tabellarischer Sah nach höherem Taris. Krelainrii unter den Urdactionsllrich die Spallzeile 50 Pf. Inserate sind stcis an die Eypcditia» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeaumerawlo oder durch Post. Nachnahme. Dienstag den 7. Juni 1881. 75. Jahrgang Die Reudielung der Plagwitzer Brücke soll an einen Unter nehmer in Accord vergeben werden. Die Bedingungen für diese Arbeit liegen bei unserer Ties- banverwaltung, Rathbau-. 2. Etage, Zimmer Nr. 14 au» »nd können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: Vkrndtrluna drr PlagwiNrr Brück« tzasehen ebendaselbst bi» zu» IS. Juni l. I. sikoch- »tttng« S Uhr emzureicben. Leipzig, am 3. Juni 1881. Drr Rath drr Stadt vr. Georgi. Vr. Wangemann. Die Erneuerung de« Psostenbelags und de« Barrieren- Holme« der Dchleußiger Brücke soll an einen Unternehmer in Acrord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeit liegen bei unserer Ties- banverwaltung, Rathhaus. 2. Etage, Zimmer Nr. 14 au« »d können daselbst eingesehen resp. entnommen «erden. Bezügliche Offerten lind versiegelt und mit der Aufschrift: RrndtrlnnG drr Schlrnsiiarr Brückr dersehen ebenvaseldst bis zum 13. Jum 1. I«. Nachmittag- L Utzr «inzureichen. Leipzig, am S. Juni 1831. Der Rath drr Stadt Lrh vr. Georgi. vr. wangemamr. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 7. Juni. Der „Hamburgische Correspondent" veröffentlicht den Vertrag betreffend ten Zollanschluß Hamburgs nebst einem Nebenprotokoll unk einem zwischen dem Reichs kanzler und dem Hainburgischen Ministerresikeuten vr. Krüger jewechselten Schreiben. In dem von Letzteren, unter dem !4. Mai an den Rrickskanzler gerichteten Schreiben beißt es: .Sollte die interimistische Fortdauer keS bestehenden Zustandes sich mit den Absichten Ew. Durchlauckt nicht vereinigen lasse», so glaubt der Senat dock der zuversichtlichen Voraussetzung Ausdruck geben ru dürfen, daß die vorgesehene Anordnung, wonach die auS See nach Hamburg und von Hamburg nach See gehenden Schiffe, sofern sie unter Zoll-Flagge oder Leuchte transitiren, von der zollamtlichen Behandlung befreit bleiben, als eine dauernde Einrichtung i»S Auge gefaßt ist." Hieraus erwiderte Fürst Bismarck unterm 27. Mai: Die Belastung der Zollemrichtungen aus der Untrrelbe in der gegen- würtigcn Lage erscheint zwar nicht thunlich, ich meinerseits thcile aber die Voraussetzung des Senats und bestätige, daß die geplante Anordnung, wonach aus See nach Hamburg und von Hamburg »ach See gehende Schiffe, sofern sie unter der Zoll-Flagge oder Leuchte trausitiren, von der zollamtlichen Behandlung befreit bleiben, als dauernde Einrichtung ins Auge gefaßt ist. Ich bezweifle nicht, datz dieses System, dessen Durch führung, wenn auch nicht ausschließlich, so doch über wiegend unter die Eontrole vou auf daS Zollivesen beeidigten Loorsen wird gestellt werden könne», in der PraxcS sich bewahren und sur die Zollsicherheit genügen werde. Sollte wider Erwarten eine Aenderung desselben sich nach Maßgabe künftiger Erfahrungen nothwendig erweisen, so werde ich meinerseits nur zu einer solchen Einrichtung Mitwirken, welche den VerkehrSbedürs- nissen des Freihasengebietes mit See — und zwar nicht minder eines in verkleinertem Umsange dauernd beiz»- behaltenden wie deS jetzigen FreihafengebicicS — in mindestens gleichem Matze wie die Zoll-Flaggen-Einrichtung Genüge leistet. Auch werde ich in solchem Falle nicht unterlassen, dem Senate durch vorgängige Benachrichtigung Gelegenheit zu geben, seine dcssallsigen Ansichten und Borichläge rechtzeitig in Vertretung zu bringen. Ich werde, den Absichten de- Kaisers und der verbündeten Regierung entsprechend, angelegentlich bestrebt sein, den Interesse» und Wünschen Hamburgs nicht minder wie denen jede- anderen BundeSgliedcS ent- gegcnzukommen und denselben förderlich zu sein, soweit ich es irgend nnt meinen Pflichten gegen das Reich vereinigen kann. Tie Reichs- regierung wird die- »iSdesondere auch bei der weiteren Ordnung der mit der Frrihoscn-Bcrcchtigung Hamburg- zusammenhängenden Zolleiarichtungen gern bethLnge», und hierin um so weiter gehen können, wenn die dabei zu erledigenden technischen Fragen nicht zu Anknüpfungspuncren für polnische Bestrebungen benutzt werden, welche den verbündeten Regierungen die Pflicht zur Wahrung ihrer verfassung-mäßigen Rechte auferlcgen. Nachdem die Hamburger Bürgerschaft den Beginn der mehrtägigen Berathunaen über den Zollansckliiß- vertrag erst aus den 15. Juni festgesetzt hat. eine Beschluß sähigkeit de- Reichstages aber keineswcges über den 24. Juni hinaus zu erzielen ist. so bat, wie das „D. M.-Bl." meldet, die Reicksrcgicrung die Einbringung einer Vorlage über den Hamburger Zollänschluß in dieser Reichstagssession definitiv ausgeaeben. Wie die „Allg. Ztg." meldet, wurde der italienische Gesandte am Münchener Hofe, Baron Blanc, dessen Ge schäfte zur Zeit der sächsische Gesandte, wirkt. Geh. Rath Frhr. v. Fabrice versieht, vom König von Italien zum Generalsccrelair im Ministenum für auswärtige Angelegen heiten ernannt. Baron Blanc kommt im Laufe der nächsten Woche von Rom nach München, um die Vorkehrungen für seine Uebersiedelung zu treffen. Manschreibt uns auS Wien vom 4. d.: „AuS Sophia langt hier soeben ein die Verhältnisse m Bulgarien be zeichnendes Telegramm ein. Nach diesem ist in der bulgari schen Hauptstadt daS Gerücht verbreitet, daß, falls Fürst Alexander abdanken sollte, als sein Nachfolger von russischer Seile Fürst Dondukow-Korsakviv bezeichnet wird. Tic Russen scheinen in Bulgarien vollständig Herren der Lage zu sein. Der bekannte Feldmarschall-Lieutenant UchatiuS, der Erfinder der Stahlbroncekanone, erschoß sich in Wien am Sonnabend Nachmittag mittels Revolvers. DaS Motiv de« Selbstmorde- ist unbekannt. Da- Gerücht behauptet, es sei in gekränktem Ehrgefühl zu suchen, da die neueste Erfindung de« Feldmarschall-Licutcnant- angeblich zurückgewiescn wurde. Andererseits wird versichert. UchatiuS sei lange leidend ge wesen. Der Selbstmord macht enormeS Aufsehen. DaS traurige Ercigniß wird in Wien allgemein lief beklagt. UchatiuS war 70 Jahre alt. Die „N. Fr. P." bemerkt über diesen beklagenSwerthen Fall: Der Selbstmord geschah im Arsenale, in denselben Räumen, welche durch lange Jahre Zeugen der unermüdlichen Thätigkeit des reichbegabtcn Generals, diese- Gelehrten im Waisenrock, sein konnten. Was die Gründe anbelangt, welche den 70jährigen Greis, der biS zu den höchsten Graden der Auszeichnung emporgcstiegen war, in den Tod trieben, so sind wir vorläufig nur aus Vcrmuthungen angewiesen. Vielleicht waren e- Enttäuschungen, war cS unbesrie- digter Ehrgeiz eine« nimmer rastenden Geiste« , der hier in- Spiel trat. Baron UchatiuS lebte mit seiner Familie im zärtlichsten Sin vernehmen: die Motiv« seiner Thal müssen daher nur in der dienst lichen Sphäre de- Generals gesucht werden. Wir sind außer Stand«, eine bestimmte Version wieoerzugeben, und können »ur da« entsetzliche Ende de« Manne« beklagen, welchcr sein ganze« Leben damit verbrachte, um über Geschütze »achzusinnen, die Tod und Verderbe» i» die Reiben der Feinde schleudern sollen, und wrlcher diese« Leben damit schließt, daß er die Feuerwaffe gegen die eigene Brust kehrt. In Pest bildet der ungewöhnlich solenne Empfang, welcher dem Fürsten Milan zu Theil geworden, den Gegen stand vielfacher Eommentare. Es wurden dem serbischen Fürsten nicht blo« die souveränen Fürsten gebührenden Ehren erwiesen, sondern man zeigte ein sichtliche« Bestreben, niil der Herzlichkeit de- Empfange« zu demonstriren. Baron Havmerle und Koloman Ti-za beeilten sich, dem Fürsten Besuche abzustatten,- der Kaiser ließ ihm und dem Gefolge Zimmer in der Hofburg anwrisen und ordnete ein große- Hosdiner cm, zu welchem außer den leitenden Ministern auch der serbische Gesandte in Wien, Herr Kristic. und die Begleitung de« Fürsten zngezogrn wurden. Erzberzog Josts beeilte sich gleichfalls, dm Besuch de« Fürsten sofort zu er widern. Dme äußeren Tbatsachen bringt man in eingc- weihten Kreisen, vielleicht nickt ohne Grund, in Zusammen Hang mit eine,» starken, seit der Entlastung Rtstic' statt, gehabten Umschläge der Stimmung in den maßgebenden «kreisen dem Fürstentbume Serbien gegenüber Au- Pest wird un- vom 3. d. M. geschrieben: Kaum ist der skandalöse Proreß de» samosen „Flüggetlenseq durch die unfaßbare sre.sprechend-Entsche.dung^rungarNLen Geschworenen beendet, io taucht '» der unstanschen Pres e abermals eine kochst merkwürdige Not.z aus d e sick a'skc geradezu empörenden und unerlragltckcn Vcrhä tmste lcnc Ünter denen' im „schönen Ungarland" d.e osterre.chc'ch . Ossiciere ru leben gezwungen sind. Diesmal ist " ixr „EgyestrleS". ein würdiger Genosse de« Vechovay chen Kuggetienscq". welcher dem Publicum die neue «kantalnotr, äAscht. Ter angebliche Sachverhalt .st folgender. Em Geselligkcitöverein in Kascha» h?"e mie Zc.tung t.c s ck in robcn Angrissen gegen d.e vstcrre.ch.sche Armee erging, auS seinem Lvcal auSgeschlvsscn. Daraus hm traten mchrcrc Mitglieder »ach einer stürmischen Sitzung auS den, -m«">e und'veröffentlichten in einem Kaschauer Blatte eine tta- r„»g", in welcher sic ihren Austritt ..palnottsch begründeten. Jene Erklärung, welche gegen die Armee gerichtet, hatte auck, ein Reserve-Lieutenant NamenS Bolla. unterzeichnet. In Folge Testen erklärte jenen „patrwliscl'en Ossicicr daS Mililair Ebrcngcricbt zu Kaschau seiner Ehargc verlustig. „Egneterleü" macht dazu die tiefsinnige Bemerkung, da« „PalrivliSmuS und die LssicierS Ehargc zwei Dinge seien, welche sich schlechterdings nickt vereinigen lasten!'' — ES wird sich da wohl vor Allem um den ungarischen „Patriotismus handeln, den, inan in anderen Ländern eine grundverschiedene Bezeichnung beilegt. » L Taö am Sonnabend in Pan» stattgesundene Leichenbc- qänqmß Littrü'S vcranlaßle mehrere bezeichnende Episoden. Am Fuße des Katafalks, der im Hausflur stand, kmele seil frühem Morgen ein betender Priester; ehe die Lcicke cin- acsegnet wurde, trat ein intimer Freund Littrö'S Doctvr Gal'opin, vor und prvlestirtc NamenS der Freimaurerei dagegen, daß mg» Littrö'S Leichnam der denkenden Menschheit stehle. Die kurze Rede schloß mit dem Ruse: wir werden dich racke», Meister, indem wir deine Bücher verbreiten! Tic Kirche mar voll von Geistliche», Mönchen und Nonnen, die den Triumph Vcö Glaubens gierten. Die Freunde Littrö'S blieben während der religiösen Ceremonie vor der Thür. Aus dem Frictbos prolcslirtc Wirubof.Rcdactcur der „Rsvne posilivistc", nochmals gegen die Gewalt, welche Littrö'S Familie an ihm geübt, und äußerte seine Ueberzcuaung, daß der Pbiivsoph seine Anschauungen nicht geändert habe, so lange er bei Be wußtsein gewesen. Einige anwesende Klerikale suchten den Redner durch Geschrei zu unterbrechen, sie wurden jedoch zum Schweigen gebracht durch den hundertfachen Rus: cs lebe der freie Gedanke! Wie der in Rom erscheinende osficiöse „Diritto" meldet, wird der italienische Gesandte in Brüstet, Ostiani, in gleicher Eigenschaft nach München gehen. — Die Regierung hat den Oberst Vclini und den Major Boselli zu Milgliedern der Coininission für die GebiekSabtrelung an Griechenland ernannt. — Das amtliche Blatt in Belgrad veröffentlicht eine» Erlaß deS Fürsten Milan, durch welche» der serbische Gesandte in Wien, Philipp Eristic, als solcher auch bei der italienischen Regierung bestimmt wird. Tic „Moskauer Zeitung", daS Organ Katkow'S, veröffentlichte vor einigen Tagen einen Artikel über die Ver leihung deS EhrcnbüraerrcchlcS an den Grasen Loris- Melikosf durch die Moskauer Stadldjnma. welcher einen wahren Sturni der Entrüstung in den Petersburger Jour nalen hcrvorrics. Selbst die „Nowoje Wrcmja" ängcrt ihren Unwillen. In einer Sitzung der städtischen Djuma bean tragte Baron Frederick die Anstrengung einer Eriminalklagc gegen Katkow wegen Beleidigung der Tjnma. Die Bcrathnng des Antrages wurde verschoben. In Moskau ist am Sonntag unter großer Thcilnahme die Feier deS siinszigjährigen Jubiläums tcL berühmten Professor- der Ehirurgic Piro goss begangen worden. Lämmlliche russische Universitäten und ankere gelehrte Körper schaften waren durch Deputationen vertreten oder Hallen Glückwnnschadrcstcn an den Jubilar gerichtet. Auch vom Evnareß der deutschen Chirurgen war eine Glückwunsch avrcffc cingegangen. DaS „Journal de St. PLtcrSbonrg" erklärt die Blättcrineldung, der frühere FinanzminislcrAbaza habe vor seiner Entlastung über daS Vorhandensein einer erheblichen Anzahl falscher Ereditbillete — angeblich 10 Proc. deS Ge- samnitumlausS einen Bericht erstattet, für vollständig unbegründet. Die Summe aller falschen Ercvilschcine im Jahre 1880 habe 97,000 Rubel betragen. — Durch Verord nung des Ministers deS Innern ist der in Moskau erscheinen de» Zeitung: „Rußky Knrjer" auf die Dauer von drei Monaten der Einzclverkauf entzogen und daS Moskauer illustrirtc Journal „Licht und Schatten" aus sechs Monale suSpcndirt worden. — Der Reichskanzler Fürst Gorlscha- koss wird alSbaIV vom Kaiser in Audienz empfangen werden. Der griechische KrieaSministcr hat in einer Ordre an den Commandanlen der Ostarmee diejenigen Truppcnlheile bezeichnet, welche die erste Ablheilung der von der Türkei an Griechenland abzutrctenden GcbielSlheile besetzen sollen, und rwar 3 Bataillone Infanterie. 3 Bataillone Jäger. I Artillcrie- Abthcilung, 1 Gcnie-Abtheilung. 2 EScadronS Cavallcric. 6 Sektionen Fuß-Gendarmerie und I Ceclion reitender Gendarmerie. — Von Seiten der englischen Negierung sind zu Commistarien für die Berichtigung der griechischen Grenze General Hamley, Major Arbagh und Hauptmann Swauic ernannt worden. Nachrichten aus Oran zufolge ist der Aufseher über »ic Telegraphenderbindungen. Bringarb, mit den ihm zu- aethcilten BcdeckungSmannschasten zwischen Frendah und Gcryvillc überfallen und ermordet worden. Tie Zahl der Ermordeten beträgt 26. ^ ^ Del Vecchio's Kunstausstellung. Von den gegenwärtig in den Räumen der Ausstellung be. üibllchcn Gemälden verdienen besonder« felgende Beachtung Em frühere-Gemälde von Pil oty. „Sterbende Mutier ' rmt schmerzliche Empfindungen in der Seele de« Bcschauer« wcch. Eine junge Mutter wird dem Kreise ihrer Lieben durch den unerbittlichen Tod entrissen. Mit brechendem Auge nimmt sie zum „letzten Mal" Abschied von ihrem Licb- -.7^' Wäl-rcnv der zarte Sproßlmg ihr entgegengrreickt wird, ist -er tieferschütterte Gatte am Lager seiner so bald wieder und aus ewig von >hm scheidenden Gattin hinqesunken. über- wäl.igt von den schmerzlichen Gefühlen, die diese traurigste tzstlmd« ihm bnngt. " Werner Schuch, der beliebte und durch seine landschast- mittelalterlicher Staffage belebten Darstellungen bestm« emgesuhrte Künstler, ist d.e-mal durch ein zwar räum- l,L kleine», aber vorzügliche» Gemälde, betitelt: „Hünengrab" vertreten. Tic fast baumlose Flacklandscbast erbält Abwechse lung durch taS „Hünengrab", sowie durch incbrere dieselbe turchschncidende Wasseradern. Eine mittelalterliche Rcitcr- 'tafsage belebt diese Gegend. Diethelm Meyer'S „Mein Liebling" ist eine vortreffliche Leistung diese« beliebten Künstlers. In Wcichbcrger'S „Hcrbsiabend" ist die Stimmung der dargesiellte» Jahreszeit durchaus naturwahr wiedergegebcn und die fleißige, solide Durchführung zu lobe». Eine „Gcmülhliche Vereinigung" nennt sich de« durch vortreffliche Thicrgenrcbilker bekannten und beliebten Künstlers Arnold gegenwärtig ausgestelltes, einer srübcren Periode angckörcndeS Werk und verdient die gewäblle Bezeichnung mit Reckt, denn friedlich beisammen seben wir da Hund, Katze und Pferd weilen. Tie übrigen neuen Werke werden wir demnächst eingehender besprechen. Mustk. Carola - Theater. Leipzig, 6. Juni. Wie beliebt hier die Operette ist, daS hat sich gestern wieder recht deutlich gezeigt, denn trotz deS herrlichen PsingstwellcrS. daS so Viele hinaus i»8 Freie zog, und trotz mancher ankeren anziehenden Knnstgenüffe war die erste Operetten Ausführung im Carola-Theater überraschend zahlreich besucht; — erfreulicher Weise, kenn sie verdiente e« in der Thal, da Regie und Personal fick alle Mühe gegeben hatten, eine in jeder Einsicht ansprechende Vorstellung zu bieten. Man gab R. Geuse'S reizende Operette „Der See- cadctt" welche in Leipzig längere Zeit vom Repertoire der» sckwunden war und aus der Carola-Bühne den Reiz der Nenkcit besitzt. Was »nn zunächst die Gcsammlaufführung betrifft, so war dieselbe eine sebr gefällige und von der Regie mit großem Geschick in Scene gesetzt. Besondere An erkennung gebührt der reichen und geschmackvollen Ausstattung sowohl in'Dekorationen wie Cosrüincn. Nirgends erblickte man etwas Unschönes, überall und in jeder neuen Scenerie bot sich dcni Auge nur Erfreuliches. Die Tablecmx und Gruppirungcn, namentlich! nach dem Schach spiel im 2. Act, ließen durchweg die Hand eins- geübten und in Bezug auf malerische Effecte kundigen Arrangeur- erkennen. Das Schachspiel selbst, von 32 Kindern eract ausgcsührt, war allerliebst und die Evolutionen der bübschcn Seccadcttcn fanden ebenfalls wohlverdienten Beifall. Auch der Cbor envicS sich als tüchtig geschult und machte einen guten Eindruck. Endlich sei noch des Orchesters, da- sich nnlcr Leitung seines Dirigenten Herrn EapellmeisterS Hartenstein sebr brav hielt, anerkennend gedacht. Bon welcher Bedeutung alle diese Umstände für eine Operette sind, deren AussübrungSersolg nicht zum Wenigsten aus Aus stattung und Massenwirkung bcrubt, ist weiter anSzusühren wohl nicht »ötlug. Reicher Beifall dankte den Mitwirkrnden »nd wiederholter Hervorruf dem Direktor Herrn Werges. Nach kiesen allgemeinen Bemerkungen ans die Bcurtkcilung der Einzclleistungcn übergehend, laste ich dem Gaste der in Rede siebenden Pühne, Frl. Amalie G ött lin g vo», Victoria- Theater in Frankfurt a. M., welche als Maria FranziSca. Königin von Portugal, debnlirtc, den Vortritt. Die Dame bat eine schöne, umsangreiche und wohlgcschulte Stimme, die jedoch bei diesem ersten Auftreten hier unter dem Bann einer gewissen Bcfangcnkcit stand und sich erst an die Akustik deS HauseS gewöhnen muß. I» der Repräsentation beobachtete Frl. Göttling daS richtige Maß und im Spiel zeigte sie große Rontme. Obschvn im Anfang anscheinend nicht vorzüglich diSponirt, führte sic ihre Rolle doch im Ganzen reckt glücklich durch und trug wesentlich mit zu dem enlschiedcncn Erfolg dieser Vorstellung bei. Eine reizende Erscheinung war Frl. Lander als FanchetteMichel und Seccakett wider Willen. GraeiöS in ihrem Anstrelcn, schelmisch, liebenswürdig, keck und deck stets natürlich, bald knabenbaft übcrmüthig, bald mädchenhaft launig, immer aber aumutbig »nd alS hübscher Seccakett augenscheinlich ganz in ibrem Element, spielte und sang sie mit ihrer frischen hübschen Stimme, daß man seine Freude daran babcn mußte. Besonders gut gelangen ihr die Anette und die Repetition von Jannario'S Solvsatz „Ack, in Brasilien" rc. im ersten, sowie das hübsche Couplet „Ohne Werber" re. im dritten Aet, wofür ihr der lebhafteste Beifall gezollt wurde. In Herrn Sckwartz hatte Lambert de St. Oucrloiide einen ge wandten Darsteller und geübten Sänger gesunden, dessen Stimme allerdings nicht mehr frisch und zuweilen gequetscht klang. Frl. Ganger spielte und sang die Hofdame Donna Antonia mit vielem Humor und reckt ansprechend und Herr Präger wußte den kurzsichtigen Ceremomcnmcisler Tom Domingo- zu einer urkomischen Figur ungemein drastisch ausziistatten. Ebenso gelungen war der drol lige Neger Mmigv de» Herrn Wander, der darin rin wabreS CabinctSslück komischer Darstellung bot. Der Brasi lianer deS Herrn Serpentin ließ leider Manches zu wünschen übrig. ES fehlte ihm da« südliche Tempera ment, die Verve und auch die Slimine befriedigte nicht; sie wirkte namentlich in dem Entröclicd „Ich bin Tom Ianuario", daS mit Pathos und dramarba- sirend vorgclragen werden muß, monoton. Unter den präch tigen Scecadcllen waren besonder- Frl Pool, Frl. Ra- bow-ka und Frl. Köttschau reizende Erscheinungen. Nock sei betreff- deS CboreS nachträglich bemerkt, daß kersrlbe die bekannte Stelle: „Wir sink die Seceakcltcn" :c. trefflich sang und bierdurch lebhaften Applaus errang. Möge denn der Glücksstern, der zu Pfingsten über der Carola-Bühne ausgegangen, derselben auch scrncrbin freund lich leuchten! Th. Stromer. Unsere öffentlichen Uhren. Eine Beobachtung der Zeitmesser unserer Stadt, welche in den Ticnst deS allgemeinen PerkcbrS gestellt sink, ergiebt sür die Epaetheit dieser Regulatoren unsere- öffentlichen Leben- ein überaus günstiges Resultat. Unsere Lauptubr, maßgebend sür alle anderen, ist die de« RathhauseS. Sie erbält. gleich den übrigen Uhren, ihre Normalzeit von der hiesigen Sternwarte. Wenn man, waS da« Richtigeist, ihren Gang von 12Uhrannormirl, d. h. vom Schlag deS ersten Viertel«, so findet man, daß selbst bei mehreren Tagen nur eine ganz verschwindende, von Laien gar nicht zu bemerkende Abweichung von der Normalzeit stattfinket, so gering, daß beispielsweise die Differenz innerhalb zweimal 24 Stunden 2 Secunden, da- Maximum im Durchschnitt 5 Secunden Ab weichung auf 24 Stunden beträgt. Ebenso sicher und corrert geht die Uhr der Johanni-kirche, sie ist die zweite Haupt uhr unserer Stadt. Während sie noch vor wenigen Jahren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite