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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190906219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19090621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19090621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1909
- Monat1909-06
- Tag1909-06-21
- Monat1909-06
- Jahr1909
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1909
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Riesaer G Tageblatt ««d Ahrrrtgrr (LlbeblM rmd Äryügch. LAegramm-rldress« Frmst>r«chflA» ^r -.d-r^.m s» sr^sL für die König!» Arntshauptmannschast Großenhain, das Königs Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa» sowie dm Gemeinderat Gröva. 140. Montag, S1. Juni 1S0S, abends. SS. Jayrg. Da« Mesa« Tageblatt «scheint jede» Tag abend« mit Ausnahme d« Sonn, und Festtage. Vierteljährlicher Bezug-Preis bei Abholung in d« Expedition in Niesa 1 Mark vv Psg-, durch unsere Träg« stet in« Hau« 1 Mark SV Psg., bei Abholung am Schalt« d« kaisrrl. Postanstalten 1 Mark SV Psg., durch den Briefträger sret in» Hau» 2 Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Annahme sür die Nummer de« Ausgabetages bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. NotationSdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Niesa. — Geschäftsstelle: Goethestratze VS. — Für di« Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Versteigerung von Roggen, Hafer und Kartoffel«. Sm 1. Juli d. Ihr«, von 8° B. ab soll der auf den Feldern der Kommandantur anstehende Roggen und Hafer in 52 Losen — von je ungefähr 0,25V da —, di« erbauten Kartoffeln in 23 Losen — je 6 Zeilen umfassend — und ein gebrauchter Dogkart nach vorheriger Bekanntgabe der Bedingungen gegen Barzahlung an den Meistbietenden ver steigert werden. Die Bedingungen können vorher auch im Geschäftszimmer der Kommandantur — Abtlg. II — etngesehen werden. Die Versteigerung findet bei gutem Wetter an den Feldern — an der Straße von Zeithain nach dem Wasserturm — und bet schlechtem Welter im Gasthof Reichs hof in Zeithain statt. Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zeitha«. Freibank Bobersen^ Heute abend von 7 Uhr an und morgen früh von 7 Uhr an kommt Rindfleisch, roh, zum Berkaus. Pfund 35 Pf. Der Gemetndevorftnnd. Bekanntmachung. Die beim Umbau der hiesigen Schule erforderlichen Klempners, Tischlers, Glasers» Schlosser, Ofens und Malerarbeiten find zu vergeben. Angebote sind schriftlich bi» mit 26. d. M. hier einzureichen. BlanquettS werden, soweit vorrätig, zum Selbstkostenpreis abgegeben. Glaubttz, am 21. Juni 1909. Der Schalvorstand. Bennewitz. Oertliches und Sächsisches. Riesa. 21. Juni ISO». —* Tagesordnung zur Sitzung des Gtadtver- ordneten-Kollegium« am Dienstag, den 22. Juni 1909, nachmittags 6 Uhr. 1. RatSbeschluß, betreffend den Anschluß an die an den Reichstag und an den BundeSrat gerichtete Petition der Stadt Dresden gegen den Entwurf eine« Gesetzes, betr. die Erhebung von SchiffahrtSabgaben. 2. Ratsbeschluß, betreffend di« Bewilligung eines Berech- nungSgeldeS von 1000 M. zur Vornahme von Befestigung«, arbeiten an den Jahnabachufern innerhalb der Ritterguts- flur. 8. RatSbeschluß, betreffend die Bornahme von Reno- vationSarbeiten in dem Admintstratorwohnhause des Rittergutes GöhliS und Berwilligung der Kosten. 4. RatS- beschluß, betreffend die Berwilligung eine« Beitrag- von 50 M. zu den Kosten für den Besuch eine« AuSbildungS- kursuS an der LanbeSwetterwarte durch einen Lehrer der Knabenbürgerschule. »5. RatSbeschluß, betreffend die Ein führung von fakultativem Handfertigkeitsunterricht an den hiesigen Knabenschulen und Gewährung einer Entschädigung von 200 M. an einen Lehrer der Knabenbürgerschule zur Teilnahme an einem AuSbildungSkursuS. 6. Beratung deS Entwurf» einer neuen Ordnung für den städtischen Schlachthof. —* Die gestern hier abgehaltene 10. Hauptversamm lung deSGächstschenNeuphilologenverbande» wurde vormittags 10 Uhr im Realprogymnasium mit einer BorstandSsitzung eingeleitet. Um 11 Uhr begann unter der Leitung des Herrn Prof. Dr. Gaßmeyer-Leipzig die Hauptversammlung. Nach begrüßenden Worten des Vorsitzenden hieß Herr Prof. Dr. Göhl-Riesa die Versamm lung herzlich willkommen. Der 1. Schriftführer Oberlehrer Dr. Gruber berichtete sodann über die Tätigkeit der Ber- baudeS und insbesondere über die einzelnen BerbandS- einrichtungen: den Internationalen PenstonSauSweiS, die von Prof. Hartmann verwaltete Zentralstelle de» Inter- nationalen Schülerbriefwechsels, die neusprachliche Zentral bibliothek und den neugedruckten Katalog und verlas dann die von den Schriftführern der Ortsgruppen Dresden, Leipzig und Chemnitz eingereichten Einzelberichte dieser Vereine. In Vertretung der Kassenwartes erstattet er hierauf noch den Kassenbericht, der mit einem sehr günstigen Ergebnis abschließt. — Der */,1 Uhr beginnende öffentliche Teil der Tagung hatte sich einer gute« Besuchs zu erfreuen. Der Vor- sitzende, Herr Prof. Dr. Gaßmeyer-Leipzig, entbot den WillkommenSgruß. NamenS der Stadt Riesa und der städtischen Kollegien, sowie namens der hiesigen Kauf mannschaft begrüßte Herr Bürgermeister Dr. Scheider die Versammlung. Gr nahm dabet Bezug auf die Bedeutung RiesaS als Handelsstadt. Diese Bedeutung verdanke Riesa nächst seiner günstigen Lage der Intelligenz und dem rührigen Fleiß unserer Kaufmannschaft. Ferner wie» er auf die engen Beziehungen hin, die zwischen den Zwecken des Sächsischen Neuphtlologen-Berbande» und den In teressen der Kaufmannschaft bestehen. Riesa heiße die Teilnehmer an der Tagung also ganz besonder» herzlich willkommen und hege die lebhaftesten Sympathien für die Tätigkeit, die der Verband entfalte. Hierauf nahm zunächst der Herr Vorsitzende nochmal» das Wort zu einer kurzen Ansprache. Der verband sei eine Bereinigung von Freun den und Freundinnen de» Studium» der Neueren Sprachen im Königreich Sachsen. Eine der wichtigsten Aufgaben der Nächsten Jahr« müsse für den Verband die Gewinnung der jüngeren Neuphilologen fein, die mit wenigen danken«, werten Ausnahmen dem verband kühl reserviert gegenüber- S0 ständen, allerdings häufig au» noch nicht genügender Kennt nis vom Bestehen derselben. Diese Aufgabe werde um so leichter zu erreichen sein, je mehr man Nachdruck auf die Verfolgung neuer Bahnen lege, zu denen in erster Linie die Schaffung einer Zentrale für die Sammlung von Wünschen der neuphilologischen Lehrerschaft hinsichtlich der Herstellung ausgezeichneter fremdsprachlicher Grammophon platten gehöre. Dann sei aber besonders noch eine Ein richtung weiter auSzubauen und besonders auch für die kleineren Städte unserer engeren sächsischen Heimat frucht- bar zu machen, nämlich die Einrichtung der Oxkorä vni- vsrsit^ Lxtsnsiou I^oturss und der Vorträge über fran zösische Literatur durch Nationalfranzosen. Im Anschluß an diese Ansprache machte der Herr Vorsitzende dem Herrn Geh. Hofrat Prof. Dr. R.WÜlker-Leipzig die Mitteilung, daß in der Hauptversammlung einstimmig beschlossen worden sei, ihn zum Ehrenmitglied des Verbandes zu ernennen. Nach dem der Geehrte für diese Auszeichnung wärmstens gedankt, nahm er das Wort zu seinem Vortrage über „Shakespeare- fragen". Seine bedeutenden Ausführungen knüpften an an Goethe, der früher wie später daran festgehalten habe, daß Shakespeare der Dichter der in Frage kommenden Dramen sei. In der Uebersetzung von Shakespeare« Werken sei viel geleistet worden und wir könnten jetzt mit Stolz auf unsere deutschen Shakespeare-Uebersetzungen blicken. Was man zu Anfang des 18. Jahrhundert« über Shakespeares Leben in England gewußt habe, sei sehr wenig gewesen und gegen Ende des 18. Jahrhundert» habe man nicht viel mehr gewußt. Wenn wir heute Shakespeares Geburts tag feierten, so kämen wir jedenfalls mit dem 3. Mat der Richtigkeit am nächsten, nicht aber mit dem 23. April. Ferner müsse gesagt werden, daß Shakespeare nicht in dem Hause geboren sei, das jetzt als daS Geburtshaus in Strat- ford gelte. Ueber die Jugend Shakespeares wisse man so gut wie nicht». Wann er die Schule verlassen und wel chem Beruf er sich zugewendet habe, könne nicht bestimmt beantwortet werden, auch sei nicht festzustellen, wann er Stratford verlassen und nach London gegangen sei. Daraus, daß von Shakespeares Leben so wenig bekannt sei, hätten eine Anzahl Gelehrter und Schriftsteller ganz falsche Schlüffe gezogen. ES sei gesagt worden, wenn Shakespeare wirklich der Dichter sek, müsse man viel mehr von seinem Leben wissen. Dieser Schluß sei für die damalige Zeit gan- falsch. Redner bespricht dann ausführlich die Baconfrage und zwei in der neueren Zett erschienene Schriften, die von Bacon al» dem Verfasser der Shakespeare-Dramen ganz absehen, aber ebenso auch Shakespeare nicht al» den Verfasser gelten lassen wollen. Der Redner sagt zum Schluffe, solange die Vertreter solcher Theorien für ihre Behauptungen nicht bessere Beweise vorzubringen ver- möchten als geschehen, solange werde er wenigstens (der Vortragende) an der Person Shakespeare» als de» Dichter festhalten. — Da« nachmittags 3 Uhr in der „Elbterroffe" abgehaltene Festmahl hatte eine sehr starke Beteiligung aufzuweisen und bildete in seinem wohlgelungenen Verlauf den harmonischsten AuSklang der Tagung. Herr Oberlehrer Deichmann brachte in prächtigster Weise alt- und neu französische Lieder zum Vortrag, während Herr Paul äs Lsaux auf einem verbesserten Grammophon eine Reihe englischer, französischer und deulscher Stück« vortrug. —* Tis Leiche des vor acht Lägen verunglückten Steuermannes Thiele aus Schönebeck ist am Sonnabend bei Strehla aus der Elbe gezogen worden. Thiele war ans dem Dampfer „Baensch" bedienstet und infolge eines Ohmnachtsanfalles in die Elbe gestürzt und ertrunken. pro Monat kostet diese Zeitung bet Abholung in d« Geschäftsstelle; durch di« Post frei in« Hau« SS Psg.; bei Abholung an sedem Postschalt« Deutschland» und durch dt« Austräger irrt in» Hau»: —* Begünstigt vom schönsten Wetter fand gestern die Gau» turnfahrt des NiederelbeturngaueS statt. Jeder Verein hatte die Pflicht, ea. 20 Kilometer zu wandern. Von ver schiedenen Punkten aus marschierten die Vereine dem Ziele der Gauturnfahrt Mühlberg zu. Die Vereine des Bezirkes Riesa ver sammelten sich auf der Riesaer Elbbrücke und marschierten bei Gesang froher Turnerlieder über Bobersen, Gohlis, Krcinitz, Gaitsch- häuser nach der kleinen Kahnsähre bei Mühlberg, woselbst sie sich mit dem an dieser Stelle über die Elbe gesetzten Vereinen deS Oschatzer Bezirks vereinigten. Mühlberger Turner hatten die Auf gabe, den beiden Gruppen auf je 10 Kilometer entgegen zu mar schieren, und dieselben in Schirmenitz bezw. Gaitschhäuser zu em pfangen. Von der kleinen Kahnführe bewegte sich der stattliche Zug in Stärke von 570 Tirrncrn unter Vorantritt einer Musik kapelle nach der Stadt Mühlberg. In den Begrüßungsworten des Stadtkämmerers Herrn Möbius-Mühlberg kam die Freude zum Ausdruck, mit welcher ganz Mühlberg dem Kommen der Turner entgegengesehcn. Gauvertreter Thiele-Oschatz begrüßte seine Turner, die nach 4—5-stündiger Wanderung in bester Verfassung in Mühl bergs Mauern eingezogen seien. Nach einer kurzen Mittagspause begann '/,2 Uhr der turnerische Teil. In einem friedlichen Wett kampfe maßen 42 Turner ihr Können. Es waren ihnen aufge geben am Reck, Barren und Pferd je eine vorgeschricbene und eine selbstgewählte Uebung zu turnen, die nach ihrer Ausführung bis zu je 10 Punkten gewertet wurden, demnach im günstigsten Falle SO Punkte erreichbar waren, wovon 40 Punkte zu einem Sieg be rechtigten. Das Wetturnen war diesmal ein unvorbereitetes, in sofern, als die Pflicht-Uebungcn nur 3 Tage vorher bekannt ge macht worden waren. Trotzdem traten recht gute Leistungen zu Tage. An das Wetturncn schlossen sich die allgemeinen Freiübungen an, welche von 280 Turnern ausgcführt wurden und in ihren massigen Darstellungen ein imposantes Bild boten. Abends 5 Uhr erfolgte die Preisverteilung der als Sieger aus dem Wetturnen hervorgegangenen Turner. Es errangen sich denschlichtenEichenkranz: Curt Eichler, Turnv. Riesa, I., mit 50'/., Pkt. Albert Heckel, Schützcntv. Riesa, 2., mit 48'/, Pkt. Reinhold Hirsch, Tv. Oschatz, 3., mit 48 Pkt. Otto Kaiser, Männertv. Oschatz, 4., mit 47'/, Pkt. Herrn. Geißler, Männertv. Oschatz, 5., 44'/, Pkt. Paul Naubold, Turncrschaft Mügeln, 6., mit 42 Pkt. Hans Geißler, Tv. Riesa, 7., mit 40'/., Pkt. Herrn. Billing, Tv. Riesa, 7., mit 40'/, Pkt. Paul Grießbach, Männertv. Oschatz, 8., mit 40 Pkt. Die meisten Turnfährer benutzten das "/,8Uhr in Mühlberg abgehende Schiff zur Rückfahrt. Wohl allen Teilnehmern wird die Gauturn fahrt, die in jeder Weise aufs Beste verlief, in froher Erinnerung bleiben. —* Auf dem Truppenübungsplatz Zeithain finden heute, morgen und übermorgen Besichtigungen statt und zwar heute Regiments-Besichtigung deS Jnf.-R. 104, morgen RegimentS-Bestchtigung de» Jns.-R. 181, hieran anschließend Schießbestchtigung de» F.-A.-R. 68 und über morgen Lchießbefichtigung deS F.-A.-R. 32. Hierzu sind im Barackenlager «ingetroffen: Se. Exz. der kommandierende General, General der Artillerie von Kirchbach, Se. Exz. der Kommandeur der 40. Division, Generalleutnant von Lgffert. Außerdem sind die Brigade-Kommandeure, General major von Kaufmann und Hilgendorff zugegen. Se. Majestät der König wird der Schießbestchtigung seine« 3. F.-A.-R. 32 am Mittwoch beiwohnen, hierzu Dienstag abend im Barackenlager eintreffen und nach der Besichtigung im Automobil nach Dresden zurückfahren. Im Gefolge Gr. Majestät befinden sich Oberst von Erlegern, Major Meister und Major Frhr. von Koenneritz. Bei dieser Be sichtigung wird auch der KriegSmintster Se. Exz. General der Infanterie, Frhr. von Hausen, begleitet vom Oberste» von Seydewitz und den Majoren Schulz (Hermann) und von Dombrowski zugegen sein. — Die F.-v.-R. 32 und 68 kehren übermorgen wieder aus dem Barackenlager uenh Riesa zurück. — Heute ist das 1. Bataillon des Jnf.-R. 107 im Lager eingetroffen, die anderen beiden Bataillone folgen am 28. Juni nach. DaS Jnf.-R. 106 rückt am 24. Juni mit 2 und am 1. Juli mit dem 3. Bataillon im Lager rin. Letztere beiden Jnf.-R. halten Schieß- und nur SS
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