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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189601311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-01
- Tag1896-01-31
- Monat1896-01
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1896
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Uiksaer G Tageblatt und Anzeiger Meblatt md Aiyeigch. Telegramm-Adresse I* Frmsprrchstrlle „Tageblatt", Riesa. TO» T- OK, H. L, Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. IS. Freitag, 31. Januar 18S6^ Abends. 4S. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abend« mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger stet in« Hau« 1 Mark SO Pf., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 28 Ps., durch den Briefträger frei in« Hau« 1 Mark SS Pf. Auzeigeu-Aunahme für die Nummer de» Ausgabetage« bi« Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Rieia. — Geschäftsstelle: Kastanienstraßt SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung. IS vov M. Kaffengelder sind gegen sichere Hypothek zu 4 °/o Verzinsung baldigst auSzuleihen. Riesa, am 2S. Januar 1896. Der Rath der Stadt 224 k. I. V.: Schwarzenberg, Stadtrath. Die zur Herstellung von Aufstellungsplätzen und Wegen in zwei Barackenlagern des Truppen-Uebungsplatzes Zeithain erforderlichen Arbeiten, als: 1^008 I: Grd- und Ttetnsetzerarbeiteu im Lager für das 1. Infanterie-Regiment im Betrage von ca. 18000 Mk. I»VO8 II: Erd- und Steinsetzerarbeiten im Lager für das 2. Infanterie-Regiment im Betrage von ca. 14000 Mk., sämmtlich einschließlich Materiallieferung, sollen in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Baubeamten, Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel Q l, Zimmer 94 an Wochen tagen während der Geschäftsstunden 8—4 Uhr zur Einsicht aus und sind daselbst Verdingungs anschläge gegen Erstattung der Selbstkosten von Mittwoch, de« SV. dss. ab zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Herstellung von Aufstellungsplätzen und Wegen auf dein Truppen-Uebungsplatz Zeithain" Erd- und Steinsetzerarbeiten Loos 1 bez. Loos II bis Dienstag, den 4. Februar 1896, Vormittags 11 Uhr postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung derselben in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. * Zuschlagsfrist 4 Wochen. Die Auswahl unter den Bewerbern ist Vorbehalten. Dresden, den 27. Januar 1896. Königlicher Garnison-Baubeamter III, Dresden. Die Entwickelung der deutschen Schutzgebiete. * Dem Reichstage ist über die Entwicklung der deutschen Schutzgebiete im Jahre 1894/95 eine 147 Seiten umfassende Denkschrift zugegangen. Dieselbe unterscheidet sich von der vorjährigen dadurch, daß der wirthschaftlichen Entwicklung ein breiterer Raum als früher cingeräumt worden ist, wäh rend anderseits das im Amtlichen Kolonialblatt zerstreute statistische Material geschickt zusammengestellt worden ist. Die Berichte zeigen eine Verbesserung mancher Verhältnisse gegen früher. Wir entnehmen der Denkschrift die folgenden Einzelheiten: Die Gesammtlage des Schutzgebietes Togo darf als überaus zufriedenstellend bezeichnet werden. Handel und Wandel befinden sich in fortgesetzter aussteizender Bewegung, und das Einvernehmen zwischen Regierung und Eingeborenen ist das denkbar beste. Unter den Handelsplätzen nehmen die beiden bedeutenden Küstenplätze Klein. Popo und Lome in Folge ihrer praktischen Entwicklung naturgemäß das Haupt interesse in Anspruch. In Kle«n-Po,o bestehen gegenwärcig 10 Firmen mit 14 offenen Verkaufsstellen und 16 selbstän- dige Händler, von welchen 12 Läden unterhalten werden. In Lome befinden sich nicht weniger als 58 offene Verkaufs läden, von dem n allein 36 den daselbst bestehenden 10 Fak toreien angehören. Im Innern des Schutzgebietes sind die Verhältnisse gleichfalls in rascher und friedlicher Entwicklung begriffen, ein Erfolg, welcher in erster Linie der Gründung der Station Kete-Kratschi zu verdanken ist. Die Jahreseinfuhr betrug in Kamerun 1894/95 6,3 Mill. Mark, 1,68 Mill. Mark mehr als im Jahre 1893/94. Die Ausfuhr, die in der Hauptsache sich aus Palmöl, Pa.m- kernen, Gummi, Elfenbein, Ebenholz und Kakao zusammen setzt, blieb dagegen mit 4 Mill. Mk. um 690000 Mk. hinter dem Vorjahre zurück. Die Gesammteinnahme beläuft sich auf 581000 Mk, d. i. 16000 Mk. höher als im Vorjahre. Die Entwicklung des Schutzgebietes wird in dem Bericht trotz der verringercen Ausfuhr als durchaus erfreulich be- zeichnet. Der Schwerpunkt liegt in der Unterwerfung der BusaS und Bakokos. Die allgemeine Handelslage in Deutsch-Ostafrika im Berichtsjahre ist gegenüber dem Vorjahre keine ungün stige zu nennen, sofern man nur bei ihrer Beurtheilung im Auge behält, daß für die Gestaltung des Waarenumsatzes im Jahre 1894 zwei Faktoren von ausschlaggebender Bedeutung gewesen sind, die Heuschreckenplage und der niedrige Kurs der Rupie. Die Gesammteinfuhr betrug, das baare Geld eingeschlosscn, im Jahre 1894 2,9 Mill. Dollars, 125000 Dollars mehr als 1893, die Gesammtausfuhr dagegen nur 1982 Dollars gegen 2017 Dollars. Der Gcsamanumsatz ist um 110000 Dollars gestiegen. Die Wirkung der Heu- schreckenplage zeigt sich hier besonders in dem starken Rück gang der Ausfuhr aller Arten von Getreide und auch in dem Minderertrag der Zuckerrohrpflanzungen. Anderseits hat die Ausfuhr aller derjenigen Lander erzeugnisse, welche von der Heuschreckenplage nicht berührt worden sind, einen Ausschwung genommen. Die Bekämpfung des Sklavenhandels scheint Fortschritte gemacht zu haben. Eine wirksame Unterdrückung der Sklavenausfuhr aus unser« Schutzgebiete wird indessen, wie die Denkschrift meint, erst dann möglich, wenn die Pro tektoratsmacht von Sansibar, England, sich entschließt, ener gisch gegen die Sklavenzufuhr nach Sansibar und Pembe vorzugehen. Dann weide dem Sklavenhandel das Absatzge biet verschlossen sein und darum der Sklavenraub von selbst aufhören. Druscherseits wird unausgesetzt an der allmäh lichen Beseitigutng der Reste der Sklaverei gearbeitet. Durch eine Anzahl von Expeditionen in das Innere ist die Ruhe ziemlich überall hergestellt. In Folge d.sfin 'st auch die Plantagenkultur in einem bedeutenden Aufschwung be griffen. Im Berichtsjahre haben sich mehrere neue Unter nehmen gebildet, welche besonders auf den Kaffeebau gerichtet sind. U. A. hat Prinz Albrecht von Preußen Ländereien an kaufen lassen und wird demnächst Kaffeepflanzungen anlegen. In Südwestafrika ist es nach den jahrelangen Kricgswirrcn im letzten Jahre gelungen, sowohl zwischen Regierung und Eingeborenen, wie zwischen den Eingeborenen- Stämmen untercinan.cr den Frieden aufrecht zu erhalten. Im Allgemeinen hat das Vertrauen der Eingeborenen zu der deutschen Regierung entschieden zugenommen. Erfreulich ist es, daß die weiße Bevölkerung seit dem letzten Berichts jahre nicht unerheblich an Zahl gewachsen ist. Der Handel, und zwar sowohl der Im.ort, wie der Feldhandel, hat nach der Niederwerfung Wiiboois einen Umfang genommen, der die gehegten Erwartungen noch bei Weitem übertroffen hat. Auch die Besiedelung des Schutzgebietes ist in dem Berichts jahr trotz der ungünstigsten Verhältnisse vorwärts gegangen. Seitens der Regierung wurden 11 Farmen in der Größe von 6—10000 Hektar verkauft. Auch über das Schutzgebiet der Marschall-Inseln spricht sich der Bericht im Großen und Ganzen günstig aus. Ta««S»eschichtr. Deutsche- Reich. Die Vertrauensmänner der Fraktionen, die in der vorigen Woche über die parlamen tarische Behandlung des Bürgerlichen Gesetzbuches bereits einmal berathen haben, haben in ihrer zweiten Berathung auch noch keine bestimmten Beschlüsse gefaßt. Es wird zu nächst den Fraktionen Bericht erstattet werden. Line neue Zusammenkunft ist für Montag in Aussicht genommen. Schon hieraus geht hervor, welche Schwierigkeiten zu über winden sind. Ueber neue Marinesorderungen spricht sich die „Kons. Korr." sehr vorsichtig aus. Sie schreibt: Einzelne Blätter zerbrechen sich jetzt schcn die Köpfe, wie die Konservativen zu dicser Frage sich stellen würden. Wir können die Be sorgten in dieser Beziehung beruhigen. Bis jetzt ist die Frage einer Flottenvermehrung an unsere Partei noch in keiner Weise herangetreten, sie hat also keinerlei Ursache, sich damit zu beschäftigen. Sollten derartige Forderungen gestellt werden, so wird die konservative Part-i ihren Grundsätzen gemäß gewissenhaft die Sache prüfen und nach bestem Er messen dazu Stellung nehmen. Das finanzielle Ergebniß der seit dem 1. Oktober v. I. auf allen preußischen Hauptbahnstrccken durchgesührten Bahnsteigsperre hat bekanntlich den Erwartungen der Ver waltung seither vollständig entsprochen. Um so weniger An laß zur Zufriedenheit scheint aber das Publikum zu haben, wie die sich häufenden Beschwerden über die dabei hervor tretenden Mängel und Unzuträglichkeiten beweisen. Diese fortdauernden Beschwerden haben die erneute Weisung an die Eisenbahndirektionen verursacht, den Stationsvorständen zur Pflicht zu machen, ihre Aufmerksamkeit dauernd der Hand habung der Bahnsteigsperre zuzuwenden und selbst die Ab stellung der heroortretenden Mißstände herbeizuführen oder erforderlichen Falles entsprechende Anträge bei der vorgesetzten Betrkvsinspektton zu stellen. Auch soll überall hauptsächlich darauf gehalten werden, daß seitens der Bahnstrigschaffner und de» sonst bei der Absperrung betheiligten Personals die größtmögliche Rücksicht gegen das Publikum beobacht« werde. Zu dem Vorgehen der Reichsregierung gegen Venezuela bringt der „Hamb. Korr." folgende Mittheilung unter offizi ösem Sperrdruck: „Wenn die neueste Note des deutschen Gesandten Graf Rex in den Regierungskreisen von Venezuela „Unbehaglichkeiten" verursacht, wie den „Times" aus Caracas berichtet wird, weil man bei der fortgesetzten Weigerung, die der „Großen Venezuela - EisenbahngeseUschaft" garantirten Zinserträge nun auch wirklich zu zahlen, ein kräftiges Vor gehen der Reichsregierung für möglich hält, so darf man wohl erwarten, daß man sich in Caracas besinnt und diese Reklamationen der Reichsregierung ebenso berücksichtigt wie die übrigen bereits erledigten. Vor der Hand wird offiziös der Meldung des „Bureau Dalziel" widersprochen, daß zwei deutsche Kriegsschiffe den Auftrag hätten, zur Unterstützung des deutschen Gesandten in Caracas sich nach Puerto Cabello zu begeben. Man wird aber in Caracas daraus nicht schließen dürfen, daß die Reichsregierung sich schließlich auch bei der Nichterfüllung ihrer im Interesse der deutschen Unter nehmer gestellten Forderung beruhigen werde. Keinesfalls kann Präsident Crespo darauf rechnen, daß, falls sein Ver halten in dieser Sache ein Einschreiten seitens der deutschen Regierung nothwendig machen sollte, die Bereinigten Staaten sich einmischen würden, um Venezuela die Erfüllung >-er ein gegangenen Verpflichtungen zu ersparen. Die Monroe-Doktrin kann man, wenn die Lage sonst dazu angethan ist, wohl auf Grenzstremgkeiten zwischen einem europäischen und einem amerikanischen Staate anwenden, insoweit es sich um Ge bietsansprüche handelt. Aber selbst nach der neulich von dem Senatskomitee für auswärtige Angelegenheiten in Washington angenommenen Resolution, die übrigens Präsident Cleveland für gefährlich und unbrauchbar erklärt hat, kann die Monroe- Doktrin nicht angerufen werden, um böswillige Schuldner gegen Reklamationen eines europäischen Staates zu schützen.' Au« angeblich bester Quelle will der Berliner Bericht erstatter der „Daily News" erfahren haben, daß der Kaiser nach Veröffentlichung seiner Drahtung an den Präsidenten Krüger aus England viele Hunderte beleidigende anonyme Briefe empfing. Anfänglich war der Kaiser entrüstet, aber er faßte später die Sache von der humoristischen Seite auf und gab schließlich Befehl, daß die Briefe aus England nicht mehr geöffnet werden sollen. Vom Reichstag. Gestern setzte man die Berathung des Etats des Reichsamts des Innern fort. Abg. Metzger (sozd.) fragte, wie cs mit einer Abänderung der Seemanns ordnung stehe, hält eine Erweiterung der staatlichen Aussicht im Seewesen für nothwendig und tritt für die Schaffung einer Reichsoberseebehörde ein. Die Schiffe einer ganzen Anzahl von Rhedern, auch des Norddeutschen Llcyd und der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Ge'ellschaft, seien ungenügend ausgerüstet. Staatsminister »Bötticher er widerte, daß eine Novelle zur SeemannSordnung ausgear beitet sei und der technischen Kommission für die Seeschiff fahrt zur Begutachtung vorliege. Zur Schaffung einer Reichsoberseebehörde sei neben den vielen bestehenden Be hörden, wie Oberseeamt, Schiffsvermessungsamt u. s. w. wohl kein Bedürfniß vorhanden. Was den Norddeutschen L.oyd und die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Gesellschaft be treffe, so habe er selbst zu beobachten Gelegenheit gehabt, wie sauber, prompt und tüchtig der Dienst daselbst gehand habt werde. Das festzustellen sei er den Gesellschaften schul- dig. Die Abgg. Jebsen und Frese (freis. Ber.) nahmen die deutsche Rhederei gegen die Angriffe des Abg. Metzger in Schutz und sprachen sich gegen eine Erweiterung ver staatlichen AufstchtSbefugniß aus, während der Abg. Frhr. v.
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