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Sächsische Dorfzeitung : 26.08.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185308260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18530826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18530826
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1853
- Monat1853-08
- Tag1853-08-26
- Monat1853-08
- Jahr1853
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 26.08.1853
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«r? 34 26. August 1853. Freitag, Meustadt- Sächsische Dorßeitung vierteljährlich 12z Ngr. A« beziehen durch alle Post-An stalten. Markt Rr. 2, in der Ver lag«-Erpedi- , tion zu haben. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. Redacteur: Friedrich Walther. — Politische Weltschau. - Deutschland. Die badische LandeSzeitung, welche zuerst die Nachricht brachte, daß der katholischen Geistlichkeit verboten sei, an der Geburtstagsfeier deS Regenten von Ba den sich zu betheiligen (s. Nr. 33), ist, wie sich jetzt herauS- stellt, falsch unterrichtet gewesen; es ist ein solches Verbot von dem Otdinariat nicht erlassen worden. Dagegen dauern aber die Angriffe der Curie gegen die Regierung ununter brochen fort, und man wundert sich allgemein, daß letztere diese geistlichen Uebergriffe unßrrügt hingehen läßt. — In Baiern hat die Regierung eme Verfügung erlassen, welche namentlich den Landbewohnern nicht behagen will; eS sind nämlich die Tanzmusiken bei Kirchweihen, auf welche man dort sehr viel hält, förmlich verboten worden. In Altbaiern soll künftig nur am dritten Sonntage im Monat October, in Kranken nur an Martini getanzt werden. Man will hier durch der Entsittlichung unter den niederen Ständen steuern, gewiß ein löbliche- Ziel; doch zweifelt man im Voraus daran, daß die- auf jenem Wege erreicht werde, wenigsten- haben früher gewachte ähnliche Versuche die gewünschten Resultate nicht gehabt. Auch die von den Jesuiten und Redemptoristen abgehaltenen Missionen haben, so zahlreich sie auch besucht waren, einen merklichen Einfluß auf die sittliche Hebung deS Volkes nicht geäußert. Gerade in den Distritten Altbaiern-, wo die geistlichen Herren am thätigsten wirkten, kommen die Raufereien, die selten ohne Verwundungen und Mord ablau- fen, noch immer am häufigsten vor. Man kultivitt zu sehr die äußere Gottesfurcht, aber die wahre religiöse und sittliche Bil dung wird durch jene Missionen schwerlich gefördert. In Nie- derbaiern wurde am 7. August eine Dienstmagd von ihrem Geliebten unter dem Portale der Wallfahrtskirche Gartelberg während deS Gottesdienste- unter einer großen Volksmenge mit mehren Dolchstichen tödtlich verwundet. Innerhalb Jah resfrist ist dies in Niederbaiern der dritte Fall einer während deS Gottesdienste- in einer Kirche vorgefallenen Körperver letzung. — ES verdient hervorgehoben zu werden, daß der König von Baiern abermals die Anstellung eines auS Schles wig vertriebenen protestantischen Geistlichen verfügt hat. Die würtembergische Regierung hat sich in Betreff der Forderungen, mit welchen die Bischöfe der oberrheinischen Kirchenprovinz gegen ihre Regierungen auftreten, veranlaßt gesehen, die Verpflichtungen zu veröffentlichen, welche der Bi schof von Rottenburg ber der Annahme seine- Amte- der da ngen Staatsbehörde gegenüber eingegangen ist. AuS letzteren ist zu ersehen, daß der Bischof den würtembergischen Staats gesetzen ohne allen Vorbehalt Gehorsam und Lreüe gelobt, und daß mithin die Angabe, als stehe dem Bischöfe ein Recht zu, da- Berhättniß des StaateS zur Kirche nach eigenem Ge fallen au-zulegen, der Begründung vollständig entbehrt. Aus einer jetzt veröffentlichten preußischen Denkschrift ist zu ersehen, daß die diplomatische Verbindung zwischen Preußen und dergroßherzoglich hessischen Regierung vollständig abgebrochen worden ist. Die letztgenannte Regierung hatte infolge eines Wortwechsel- zwischen dem hessischen Ministerpräsidenten Frei herrn v. Dalwigk und den in Darmstadt accreditirten preu- Hinhehnter Jahrgang, 111. Quartal. Verlag von Heinrich und Walther. ßischen Gesandten, Herrn v. Canitz, in Berlin die Abberufung deS Letzteren beantragt; Preußen nahm aber diesen Schritt, den eS in keiner Weise für gerechtfertigt hält, sehr übel auf, und die darüber angeknüpften Verhandlungen führten endlich zu dem Resultate, daß die preußische Regierung den Darmstädter Gesandtschaftsposten unbesetzt ließ und gleichzeitig der Darm städter Regierung zu erkennen gab, daß auch die Mission de in Berlin befindlichen großherzoglich hessischen Gesandten al- beendigt angesehen werden müsse. In Kurhessen nimmt die Auswanderung der gestalt überhand, daß sich die Regierung veranlaßt gesehen hat, noch strengere Maaßregeln zu ergreifen, um dieser Er scheinung zu steuern, als dies in anderen Ländern der Fall ist. Namentlich find die angrenzenden Staaten ersucht wor den, durchreisende hessische Unterhanen, welche sich nach einem Seehafen begeben wollen, zurückzuweisen, sobald selbige nicht ihre förmliche Entlassung auS dem hessischen StaatSverbande nachweisen können. Oesterreich. Da- Neueste ist die.Verlobung de- Kaisers, die am 19. Aug. in dem Badeorte Ischl stattgefun den har. Der jugendliche Monarch hat sich an gedachtem Lage mit der zweiten Lochter deS Herzogs Max in Baiern, der Prinzessin Elisabeth verlobt. Letztere ist am 24 Dec. 1837 geboren und hat somit daS 16. Lebensjahr noch nicht über schritten. Der Herzog Maximilian Joseph, ihr Vater, ist zur Zeit daS Haupt der herzoglichen Nebenlinie des bairischen KönigShaufls. Die Mutter der Braut ist die Prinzessin Ludovike, die jüngste Lochter deS (1825) verstorbenen König- Maximilian Joseph von Baiern, mithin eine Schwester der Königin von Sachsen und der Erzherzogin Sophie (der Mutter des kaiserlichen Bräutigams.) Belgien. Die Vermählung des Kronprinzen von Belgien, des Herzog- von Brabant, mit der Erzherzogin Henriette von Oesterreich hat nicht nur in der Residenz, son dern in den meisten großen Städten des Lande- Veranlassung zu außerordentlichen Festlichkeiten gegeben, welche zum Theil bis in die ersten Lage deS nächsten Monats fortdauern und einen glänzenden Beweis von der aufrichtigen Verehrung geben, mit welchem die belgische Bevölkerung dem König-- Hause anhängt. Die Erzherzogin hat am 20. Aug. ihren feierlichen Einzug in Brüssel gehalten; ihre Reise glich von der Grenze deS Lande- an einem wahren Triumphzuge. Der König hatte gewünscht, daß jede Mitwirkung der Polizei und GenSdarmen bei dem Einzuge unterbleiben möge; so kam e- denn, daß, al- der Zug vor dem königlichen Palaste anlangte, da- Volk die Schranken durchbrach, und, die Hüte und Mützen schwingend, den Brautwagen umringte. Man schrie, tanzte und jauchzte und geberdete sich so unbändig, daß die hohe Braut, welcher diese lebhaften Huldigungen ungewohnt vorkommen mochten, erbleichte und von einem leichten Freberan- falle heimgesucht wurde. Zu diesem kleinen Unwohlsein mochte wohl auch die fast ununterbrochene Auflegung auf der Reise beigetragen haben; denn die arme Prinzessin mußte allein auf der vierstündigen Fahrt von der Grenze nach der Hauptstadt achtzehn offizielle Reden anhören. Die Lrauung mußte zwar wegen jenes leichten UnwohlsnnS um einen Lag verschoben
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