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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 30.09.1920
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200930014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920093001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920093001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1920
- Monat1920-09
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VvraWnS-Maü >4.8«hrga«s. ^ SSI. DormerskUg, SS. September «SS. «k-»t»»I«hnt>! »achetchl,» G»r»>»e«ch«r. Som»U«>m»«k »»««. «da für «achstckprlch«! »0»N. B-Mg-.G«bLhr Anzeigen-Preij«.! monaü. VW„ ot«r1»ljiidr>. v»»«i«»n unter V«r»uu>» ns»» lnut «LLcipt-ris d. Boeu»«nZNöt>«« 2V Pt. SchntülLuua und S»u»I«ekchäftLft«>»i »«timBech« »/«v. »NI» «. Amts, von «iptch »«etchnr»! in D PosNcheck-Ovnt, '»»»» Le»»,«,. »achdnick nur «> »«lNch« > <.«r»»n« »n»r.-> MM,. - wn-rit-m^e SchrMV», ««de» nicht -u»»«rmchet. «« Der Stanö -er Brüsseler Berhanölungen. Lossnungen un- Zweifel. (eigner Drahlücricht der „Dres Ln. Nachrichten^.) Brüssel. 28. Sept. Zn der Finanzkonserenz sind etwa löü Journalisten aus allen Teilen der Welt, eiuge- .rofsen. An dem Empfang beim belgischen Minister- Präsidenten Delaeroix nahmen auch die deutschen Bvrtreter leii. die sich wieder zum ersten Male nach dem Kriege im Rahmen eines derartige» siiternalionaben Kreises von rnplomarischcn Vertretern frei bewegen sonnten, obwohl ich diese den örtlichen Verhältnissen entsprechend ziemlich reserviert verhielten. Trotzdem mirst getagt werden, da» D-elacrvix' versöhnende Ansprache olles vermied, um die sleultberechtigung der ehemaligien Feinde irgendwie zn 'ersetzen. Es in ja auch deine Friedension''erenz, sondern Völkerbund. Soweit sich die bekannteren Sachverständigen zu ?Icn»erungcn herbeilassen, erhält man übe roll den Ein druck. da» bezüglich der Arbeit der Konferenz starker Pessimismus Ierricht Man steht vor einer nuferti- gen Dache infolge deS Airs falls der Genfer Konferenz, die das Material für Brüssel vorbereiten sollte. Dazu kommt die Warnung Frankreichs, keine Fragen anzurührrn. die die Friedsiisv.-rrräge berühren. Wenn man allein dststn beiden Punkten >nehr nachgeht. mn» sich jedermann sagen, da» das übrige dann kaum noch Wert hat, besprochen zu werden, weil d-ftür die Kraft der Unterlagen fehlt. Alles, was zum wirtschaftlichen Wiederaufbau En-rovaS gehört, ist eng verlnüpst mit den Friedensoerträgen und derer. Be stimmungen sind von der Diskussion nicht ausznschalian, wenn man erfolgreiche Arbeit leisten will. Die fran zösischen Delegierten geben selbst zu. da» über triebene Erwarknngen a» die Konferenz gestellt werden, die sich nicht erfüllen könnten. Neutrale Finanz sachverständige sprechen bereits von einen«! zweifelhaften Ende, falls die. französische Auffassung nicht entkräftet wer den kann. Auch werden von dieser Seite unter Umständen noch unerfreuliche Ereignisse zu erwarten sein, als es bei den Besprechungen der deutschen Angelegenheiten zu Meinungsverschiedenheiten kommen soll. Tie Kon ferenz kann in diesem Sinne nur der Anfang neuer Ver ständigungen sein, die sich so schnell nicht entwickeln wollen, wie sie gewünscht werden. Der Sonderberichterstatter des „Berk. Lok. Anz." Lilhcri sich über die Opposition der Franzosen und meint, die Gefahr, da» der Sinn der Konferenz auf den Kopf ge stellt werde, sei noch nicht überwunden. Bon französischer Seite werde mit belgischer Unterstützung noch immer der Versuch ge.usschi. sich die Zahlungsfähigkeit Deutschlands be scheinigen -» lasien und die Neutralen gewissermaßen zu Bürgen der Entschädignngssilnttiicil heran-,»ziehen. Zur Stellungnahme der A mein inner heisst es in einem Sonder üexjch.t des ,.Berl. Lagebl.", aus der Bede des amerika nilchen Delegierten sprach ei» gewisser amerikanischer Idealismus. Der Amerilrncr versprach wenigstens mir voller Ueberzeugung, dar Amerika zu Hilfe kommen könne, wenn es den tzindruek habe, da» wieder Ruhe in Europa möglich sei. Fm Zusammenhang hiermit siel auch das Wort, der Sieger mn» dem Besiegle» zuerst die Hand reichen. ES scheint zufällig aber doch shinbolisch wirksam, da» unmittel bar auf die Rede des Amerikaners die des Staats sekretärs Bergmann folgte. -Hier geschah cs zum ersten Male,' da» ein Deutscher im Rate der Völker seit 1V! 4 seine Stimme erhob. Ter „Deutschen Allg. Ztg." zufolge hatte der amerika nische Vertreter das Ohr der Versammlung. Die Konse rcnzteilnehmer und Zuschauer lauschten gespannt. Er sprach einfach und fest in seiner freien Rede. London, 29. Sept. „Darin Telegraph" schreibt: Die Brüsseler Finanzkonserenz sei bedrückt durch die Er kenntnis ihrer eigenen Ohnmacht. Fm besten Falle könne sie Ratschläge erteilen, die die in Frage kom menden Regierungen für geeignet oder ungeeignet halten können zur Annahme. Dazu komme noch» da» nur ein stimmige Beschlüsse gefasst werden könnten. Hs herrschten augenscheinlich Befürchtungen, da» die Staaten, die nicht direkt durch den Krieg berührt wurden, avfgerufcn werden würden, ihren geschädigten und verarmten Nachbarn aus znhelscn. Spanien. Holland, Schweden und Dänemark wiesen den Gedanken zurück, da» sic Geld übrig hätten. Die grnhen Mächte seien geneigt, noch vorsichtiger zu sein. Europa müsse sich binneu kurzem sclbst helfe n und sein eigen«»? Haus in Ordnung bringen. Der Sindrutk des deutschen Berichts. Brüssel. 29. Sept. Der Bericht über die deutsche Finanz lage wurde vom Staatssekretär Bergmann in sran- zösischer Sprache verlesen, die von den meisten Delegierten benutzt wird, mn das zeitraubende llebersetzen zu sparen. Die Ausführungen Bergmanns fanden Beifall aus allen Seiten. Die klare llkichtung und würdige Art dieser Rede haben anicheiucnd auf allen Seiten der Konferenz einen »ehr günstigen Eindruck Hernorgerusen, sowie überhaupt beton» wird, da» die entgiftete Ltimuning das wertvollste Ergebnis- dieser Konferenz bisher sei. Sin Nalienlfcher Vorschlag zur Behebung der Lottage Europas. lE-aner Trahrdertchi der „Drcvdn- Nachrichten.) Gens, SS. Sepü Ter „Eqxricre Hella Sera" meldet aus Brüssel: Die italienische Delegation ist angemicsen. bei der Erörterung der Mittel zur Hebung der wirtschaft lichen Notlage Europas die allgemeine Arbeits pflicht in Borschlag zu bringen, die für Deutschland die Aufhebung der A r b c i t SI o s c n n n t c r st ü tz n n g zier Voraussetzung hätte, wenn eine Vermehrung der Pro duktion erzielt werden soll. Der österreichische Bericht. Brüssel. '-'S. Sept. Zum Schluss der gestrigeil Sitzung kam der österreichische Staatssekretär Re« sch zu Worte. Das österreichische Budget für das Wirtschafts jahr 1929/21 wird ein Defizit von 12!' Milliarden Kronen aufmeisen» darunter laut Gesetz 2^ Milliarde der Schuldentilgung, also eigentlich 10 Milliarden Kronen. Diese Isi Milliarden setzen sich zusammen: IZ Milliarden einmalige Kriegszahlungen. 2K Milliarden Agiovcrlust, 6,8 Milliarden Verlust aus Lebensmitteln. -Hierbei sind die von der Entente kreditierden Lebensmittel nicht berück sichtigt. Die Lage des Budgets hängt vollständig davon ab, wie siä) der Krone,tknrs entwickelt. Eine Besserung dieses Kurses nur einen schweizerischen ZentimeS würde 3,9 Milli arden Ersparnis, das heisst 49 Prozent v. H. bedeute». Oesterreich bemülft sich airS eigenen Kräften eine Gesun dung zu erzielen, es werde jedooch in der Uebergangszeit die iuternationaten Kredite nicht entbehren können. Es dürfe daher im Fntercsse Europas selbst gelegen sein, Oesterreich anfzuh'elseii, da bei dem Zusammenhang des wirtsckmftlichen Organlsmuses Europas der völlige Zu sammenbruch eines Gliedes jedes andere nach sich ziehen würde. Der belgische und japanische Bericht. Brüssel, 39. Sept. Zn der gestrigen Sitzung der Kon fercnz wurde noch die Finanzlage Belgiens »>«ö Japans vorgetragen. Tic Lchlußsolgernng des belgi schen Berichtes ist, da» die dringendste Lage die Verbesse rung und Stabilisierung der belgischen Büntnoien im Auslandsvevkebr »ein müsse. Tic öffentliche Schuld stieg von 4,825 Milliarden im Fahre 1913 ans 82 Milliarden im März 1939. Belgien hat indessen Schukdfordcrungen, die einen Teil dieser Passiva auftvtcgcn. Der Umlauf von Papiergeld ist unverändert. Die Handelsbilanz bleM un günstig. Die brennendste Franc bleibt die Wiederaufrich tung stabilisierter Wechselkurse aus den auswärtigen Ddärkten. Der finanzielle Vertreter Japans erklärte u. a„ alle Vorsorge, die Favan getroffen haue, indem eS den Diskont wieder erhöhte, habe die Spekulation nicht ver hindern können. Dadurch hätten sich wiederholt grosse Fallissements ereignet und die Folgen dieser Kata-stropheir habe Fapan nicht.völlig überwunden. Absperrung Ostpreußens -urch -ie Polen.! Berlin. 29. Sept. Nach einer Meldung auS Königs-1 berg beginnen die Polen die Grenze gegen Ost preußen mit Stacheldraht und Maschinengewehren abznsperren. Bei Krajewo findet man bereits meilenweit einen einzigen Stachelzaun, darunter sind ans polnischer Sette Maschinengewehre und Geschütz« aufgesahren. Auch bei Olpati ist mit der militärischen Absicherung der preu ßischen Grenze begonnen worden. In Lyck hört man bei Tage wieder Kanonendonner aus der Richtung Angustowo. Berlin, 29. Sept. Die Polen haben in den letzten Tagen wieder die den Korridor passierenden deutschen Durch- gangSzügc nach Ostpreuheu eigen mächtig angehalten und di« Fahrgäste der Passkontrolle unterworfen. Eine deutsche Beschwerde nach Warschau ist abgegangen. Sine belgische Entstellung. Brüssel, 38. Sept. HHavas-Rcnter.) Die deutsche Regie rung hat. wie gemeldet wird, beschlossen, sich der Durch fahrt der von Belgien nach Polen bestimmten Sani- tätSzügc durch deutsches Gebiet zu wtdersctzen. Anmerkung des W. T. B.: Wie wir von unterrichteter Seite hören, konnte non der deutschen Regierung eine Entscheidung über die durchfahrenden Zuge noch nicht getroffen werden, da zunächst festgestcllt werden nutz, dass diese Züge Laintätsinaterial enthaften. Dl« Wasseuablieserungen im Aelche. München. 29. Sept. Die „München-Augsburger Abendzeitung" meldet ans Berlin: Nach einer Zusammen stellung im ReichSwehrministeriuw sind in der ersten Woche der freiwilligen Waffenablieferuua 18899 Waffen km Reichsgebiet -nr Abgabe gelangt, darunter SV Rafchstrengeweh«. Fehrenbach in München. Berlin, 29. Sept. Fn München erwartet matt heute den Besuch des R eich s ka nzl e rS , der mit dem bäurischen Ministerpräsidenten über aktuelle politische Fragen, ins besondere auch über die föd e r a li st i s che n B c st re b un - gen Rücksprache zu nehmen gedenkt. Schriftsteller Lians Leuh -j-. Berlin, 29. Sept. Der Schriftsteller Hans Len», der Präsident der mecklenburgisch-strelitzschen Landesver sammlung und Landdrost des KreiftS Stargard. ist ganz plötzlich an Gelnrnschkag verstorben. Fm Fahre 1893 war er als Kandidat der konservativen Partei für den KreiS Eschwege-Schmakkalüen in den Reichstag gewählt worden. Schon vorher trat er in der christlich-sozialen Be wegung auf. Später entwickelte er sich mehr »ach links und war viele Fahre hindurch mit v. Gerlach Herausgeber der „Welt am Montag". Zuletzt gehörte er der linksstehen den Sozialdemokratie an. Der Ruch nach sechl» in Schweben. Stockholm, 28. Sept. Die letzte Zusammenzählung der Stimmen für die Wahlen zur Zweiten Kammer des schwe dischen Reichstages hat heute stattgcfnnden. Die Zweite Kammer, die bisher aus 57 Konservativen. 14 Vertretern der Bauernorganisationcn, 82 Liberalen. 86 Sozialdemo kraten und 11 LinkSstzzkalisten bestand, erhält folgende Zusammensetzung: 72 Konservative, 28 Vertreter der Baueruorganisationeu. 47 Liberale. 7g So-taldemokrate» uud 7 StnUso-tattsteu. lSL L. BF Eine sachliche Aufklärung über -en Karlosselpreis. Ter Verband Sächsischer Landwirte schreibt- iiiis: Tie Ernäkuungsminister der deutschen Länder traten am l. September 193t» sm ReichSministerinm für Ernäh rung und Landwirtschaft zu einer Besprechung über die Ernährungslage zusammen. Rcichsniimster Tr. -Hermes äusserte sich hierbei dayin, dass mit der Aufhebung der Zwangswirtschaft die Verantwortlichleit der dentsthen Landwirtschaft eine grössere und unmittelbarere werde, als zur Zeit der Zwangswirtschaft. Tie Landwirte müssen sich in allen ihren Gliedern ihrer Vcraiitivortnng bcmnsst sein und daraus die Aufgabe herlcitc», einen Verbraucherschntz zu organisieren, d. h. das deutsche konsumierende Voll vor einer übertriebenen Preisbildung und vor denk Mangel an Nahrungsmitteln zu schützen Helsen. Die sächsische Landwirtschaft, znsammen- geschfossen in dem Verband Sä chii scher Land wirte, ist sich dieser im Fitieressc des allgemeinen Wohls liegende« Ausgabe voll I'cwußl. Sie bar ans der teilweisen Aufhebung der Zwangswirtschaft die Folgerungen gezogen und ist bereit, die verbrauchende Bevöltcrnng vor einer übertriebenen Preisbildung, soweit es an ihr liegt, zu schützen. Deshalb -erklärt sie. da» sie in der Erwartung, da» der Verbraucherschutz auch gegenüber von .Hondel und Fndnstric ünrchgefützrt wird, auf dem «ssebiete der Kar tofsclbcwirtschafinilg gewillt ist. ihre Erzeugnisse unter Rückstellung eigener Fntersircn zu einem Grundpreise ab zngcbeil, der weit unter dem Grundpreise liegt, der sich nach der Feststellung der sogenannten Fndexlvmniisstoi, -- belanntlich einem Kollegium, das sich and den Sachver ständigsten-der Sgchvclständ:g-en aller Kreise von Erzeugern und Verbrauchern zusammensetzl — aus Grund der sorg sältigsten Untersuchungen ergeben Halle. Naär dem Fuderversahren betrugen die Preise sür den Zentner Kartoffeln auf Grund deS ProdnrlionSkosten standcs vom 1. Fannar 1939 bereits 35 Mk. Wie die Kom Mission indes weiter sestarstellt bat, haben allein in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Fnni 1929 sich die Produktiv««' tosten um 99 Prozent erhöht. Fnsvlgodessen iväre der Er zeugcrprcis sür einen Zentner nach dem Stande vom I. Futi 1929 auf weit mehr als 85 Nit. »estznietzen gewesen. Aber auch dieser Preis würde die tatsächlichen Erzeuger losten keineswegs decken weil sich durch die Weftersteigr rnng der Unkosten und insbesondere durch die am l. August 1929 in Kraft getretene Erhöhung der Tariflöhne die Er- zcugrrkosten noch weiter nicht unweicullich erhöht haben Es iväre deshalb nach dein Stande der tznderlommisnon setzt ein Zcntncrpreis von 89,19 bis 89,29 Ml. nur an gemessen gewesen: dies wohlgc».ert! immer nur unter der Voran'-schling einer Normalernie, die leider nach dem un günstigen Wetter der letzten Wochen in Sachsen nicht zu erwarten ist, sondern zweifellos unler mittel sein wird: ausserdem würden sich auch diese Preise nur als Dnrch- sckNnltSvreise verstehen, denn in Wahrhcil sind sie. wie schon in Friedeno-zeiten, je nach Oertlichkeii und Bedarf ver schieden. Hiernach hat die sächsische Lanowirtschal! ünich die Ver- trctcrversaivmlung des Verbandes Sassnitz!-er Landwirte folgendes zu erklären: 1. Tic sächsische Landwirtschaft :rägt der Anregung des Herrn ReichsministcrS, die Verbrauckerivell vor einer übertriebenen Preisbildung schützen zu helfen, schon dadurch Rechnung, dass sic ihr die Kartoffeln z» einem Grundpreise von 30 Mk. zur Verfügung stellt, der weit unter de» Er zeugerkosten liegt: besonders gross i st dieses Ent gegenkommen bei den Landwirten des Erz gebirges nnd des Vogilandes, die bekanntlich mit weit schwierigeren und unsichereren Verhältnissen zu arbeiten haben. 3. Dem Verband Sächsischer Landwirte in bctaunt, dass es auch unter den Landwirten nicht an Stimmen fehlt, die sich für billigere Kartoffelpreise als 39 Ml. ausgesprochen haben, allein das kann für die hier einzig in Betracht kom men de Frage, welche Preist im Frcisiaat Sassren als an gemessen zu bezeichne» sind, nicht massgebend sei». Soweit solche Stimmen aus ausseri ach suchen üstgenden kommen, in z-n beachte», dass teilweise besonders gute Ernten vor liegen mögen. Teilweise kommen solche Stimmen jedoch auch ans Ländern, die als Kar-toftelerzettgn.ngsgebiele kam» in Be fracht kommen. AVer auch soweit im Frcisiaat Lachstn ver einzelte Landwirte sich dahin ausgesprochen habe», dass Preise von 39 Ml. zu hoch seien, kann das nicht massgebend lein. Solche Meinungen werden bisweilen von Land wirlcn gcänssert, die, sei es aus persönlichen Gründe», sei es aus Popiilaritätshasche-rei. ihre Erzeugnisse bewusst unter den Erzengerkosien abgeben: andere wieder handeln in Un kenntnis ihrer eigenen Wirtsch-aftsverlmltnisie: hierbei kom men besonders die kleinen Besitzer in Betracht, die noch immer ohne Lolmarbcftcr a-nskounne» und auch ietzt noch mit Hilst ihrer Familienangehörigen iveit über de» Aäst- stnndentag hinaus arbeiten, ohne sich und ihre Angehörigen nach den L-ohnkarifon zu entlohne». Sachverständige für die liier zu entscheidende Frage lönnen allein dir ernElten Vertreter der praktischen- Landivirtssszast Sachsens sein. Der Verband Sächsischer Landwirte muß bedauern, dass die Staatsregierung sich nicht veranlaßt .reichen hat. Vertreter dieftr wirtschaftlichen Vereinigung bei Lösung dieser Wirt- schaftssrag« heranznziehen, zumal da ihr bereits eine Reihe schriftlicher Unterlagen zugänglich gemachl worden sind, ans denen sie -die Unmöglichkeit einer weiteren Preissenkung hätte ericnnen können. 3. Tie Sftrlretervcrsanimlilng des Verbandes Sächsische»! Landwirte nimmt dabei auch Gelegenheit, ihr Bedauern aus- zuiprechen, dass die sächss-che Negierung der Ocfftntli-chkcit noch immer die Rentabilitätsberechnung ihrer eigenen Staatsgüter vo re nt hält: daraus würde mit Sicherheit her- oovgchcn, daß unter Berücksichtigung der für die Privat. Wirtschaft Heftenden Grundsätze der ZcnEnerpueiH.sstr, di, Kavtofftln «oft über 30 Mk. Lotraae« rvüsttv H
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