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Dresdner Nachrichten : 13.01.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187101136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-01
- Tag1871-01-13
- Monat1871-01
- Jahr1871
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- Dresdner Nachrichten : 13.01.1871
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ir vcrnom- jchen Shl- Viel: Der tufführung tlrcffllche'r Zft»; das t und die rbier, und , bei 5 Ngr. rieten das »tthr, waS önncn sich icre Unter- Vlusenballe Der Titel bansen im tie M uscn. rrtlu«. el^rv. i»« i» H>I» lbr. Ente , I vlp- »ot. leider heute meiner be reite Notiz. IL. LO. t», Lr,i- Ivr IL«- Inngxotz« mvint! all Vegrff. .'. dß. crs. h- -t. erwarten. «vr ... »cschäft 124 6roäit. — i^tioIZLuk V4 ltLUll IO!', iätor 8miL — 8-VrLüsrvi IL3 .-KrttUvrsi — lüsvek.-vr. — orHrLOorvi Lü .Knmvrvi — ^.u.ttvr.r'. 99'z aurpfiediir. — .IxodiSk.U. 137 ^l.Sek. 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Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpfch 4r Neichardt. — Verentmortliche, Redacteur: IvItSS Reichar^t. Dersailles, den 12. Januar. Am 11. hatten die gegen Le ManS in Bewegung gesetzten Corp- biS zur Dunkclbeit heilige Käinvie zu bestehen, das Debouche von Ebampagne wurte erkämpst, Archeö-Ebatcau, sowie 7 Geschütze mit Mitrail- leusen wurde» genommen. Die -zahl der am 10. in unsere Hände gefallenen Gemogene» beträgt nicht, wie bisher angegeben, 2000, sondern allein bei der im Centn»» vorgetrungenen Eolonne 5000 Alann nnd 4 Diitrailleuscn. — (General v. Werder, nachdem er von Beim» linto abmarschirt und hier bei am '.». im Geleckst von Villeroerci den Gegner, welcher seine» Marsch behindern konnte, zurückge- wicse», hat seine Bewegungen am io. obne weite res Gctecht iortgeietzt. v. »P 0 dbieisk i. Nr. IS. Sech szehnter Jahrgang. Mitrcdacteur: Theodor Drodisch. Freitag, 13. Januar 1871. Dredde». 13. Januar. — Oesscntliche Sitzung der Stadtverordneten am .II. Januar. Vicevorstehcr Or. Schaffratt» berichtet zunächst über die Einberufung der ständigen Ersatzmänner und die Loosung der Altersklassen. — Die Rcgislrande enthält unter Anderem Folgendes: Die Angelegenheit tcS Friedrick'stättcr KirchhokS liegt dem Eultuoministcrium zur Entscheidung vor. Die Umgestaltung dcö Stattbauholo soll vor sich gehen, sobald die städtischen technische» Beamten dazu Zeit haben, wahr scheinlich im nächste» Winter. Bezüglich der hinsichtlich der Ostraallee gestellten Anträge hat sich der Stattrath mit der K. Polizeidirectio» in Einvernehmen gesetzt. Die Herstellung dcü von der Lößiiitzstraße nach dem BischofSwcge führende» Dammwegs soll demnächst in Angriff genommen werden. Die Frage wegen Herstellung dcS sogenannten grünen Piört- chenS am Ausgange der Eascrnenstraße will der Stattrath nicht mehrlvcrsolgen, nachdem das KricgSministerinm wieder holt ablehnend geantwortet bat; dasselbe ist der Fall bezüglich der Beseitigung der einem Theile der Stadt durch die Nähe von Pulverhäusern drohenden Gcfabrcn. — Außerdem theilt der Stadtrath mit, daß er beschlossen habe, sich dem Beschlüsse der Stadtverordneten, die Gaövrcise nicht niedriger zu nor- miren, gegen seine bessere Uebcrzcugung zu fügen, weil er die Sache für zu unwichtig halte, um eine Entscheidung der Kreis- direction deshalb zu vrovociren. — Ein längeres, von mehreren Druckschriften begleitetes Eommnnicat betrifft die städtische Wasservcrsorgungöfragc. Der Stadtrath war früher geneigt gewesen, ein Proiect dcö Ingenieur Manck zu adovtircn, der durch ein combinirteö »Pricßnitz- und Elbwasserwcrk die Stadt, wenn auch nicht mit Trink-, so doch mit »Nutzwasser versehen wollte. Inzwischen hat jedoch der Ingenieur Salbach, unter halb der Saloppe am rechten Elbincr »Versuche »»gestellt, daö Grundwasserzu Zwecken der städtischen Wasserversorgung empor zubeben, und diese Versuche sind hinsichtlich Quantität und Güte dcö Wassers so glänzend ausgefallen, daß nicht nur sämmtlichc zu Abgabe von Gutachten aufgciordcrte Sachverständige sich für diese Art der Wasscrgewinnnng auögesprocl-cn haben, sondern auch Herr Manck sein Projcct zu Gunsten deS Salbach'schen zurückgezogen hat. Der Stadtrath will es demzufolge auSsühren und die für die Herstellung der Wasser leitung incl. des städtischen Röhrennetzeö aus O/2 Million Thaler veranschlagten Kosten im Wege der Anleihe ausbringen. — Der Dresdner Hiliovercin für Familien cinberuscncr Krieger hat angczcigt, datz seine Geldmittel für seinen Zweck nicht auörcichten, obschon er im Wege der Privatwvhltbätig- keit die Summe oon 20,000 Tbalcrn aufgebracht habe, die inteß schon verbraucht seien. Er bittet daher um eine Zuhilfe von 1000 Thlr. wöchentlich aus der Stadtcasse, und der Stadtrath will vom 10. Jan. bis zum l. »April diese Zu hilfe unter der Bedingung der späteren Rcckmungoablcgmig be willigen. — Seit vielen Jahren sind von den Nachbarn von Fabrikanlagen Klagen geführt worden über die Belästigungen, die ihnen aus solchen »Anlagen erwachsen, namentlich Nuß und Rauch. Da cS trotz aller Fortschritte der Wissenschaft bio jetzt nickst gclu.igen Ist, diese Ucbelständc zur Zufricdcnl»cit der Nach barn zu beseitigen, so bat der Staktrath vorgeschlagcn, beson dere Fabrikdistricte.zu bilden, dergestalt, daß nur in diesen be sonderen Distrikten Fabrikanlagen gestattet werden sollen. Er hat dazu namentlich den nördlichen und westlichen Thcil der Stadt dazu auöcrsebcn; tie übrige» Ltadttheilc sollen fabrik- frei sein und auch wesentliche Erneuerungen bereits bestehender »Anlagen in diesen Stadtthcilc» nicht stattnndcn dürfen. Die Versassungödcputation «Rei. Stadlv. Schanz» cmpfichlt Gut- heißung ded Plans, mit »Ausnahme deS flKrboto der wesent lichen Erneuerungen. In der hieraus folgenden Diskussion wird zwar allseitig anerkannt, daß die Bildung von Fabrikdistrictcn empfcblenswcrth sei; dagegen machen sich mancherlei »Bedenken geltend, ob die vom Stadlrath empioblene Begrenzung der Districte zu billigen sei; nam »tlich finket Stattv. Jordan, daß zu wenig Rücksicht aus den Umstand genommen sei, daß die ge- werblichen »Anlagen die Nähe der »Verkehrsmittel, bei uns der Elbe und der Eisenbahnen, lieben. Man beschließt demnach auf Antrag dcö Stadtv. Liebe. die Beratbung auozusctzcn und die Lcrfassungötcputation um erircutc »Berichterstattung, und zwar unter Zuziehung der Finanztcputation, zu ersuchen. — Der Staktrath bat sich gegen mehrere von dem Collegium hin sichtlich der städtischen Polizciverwaltung gestellte Anträge aus gesprochen, wonach er auf »Abschaffung dcö in Polizeistrassachen geltenden alte» Dci.unciatsproccsscs binwirkcn, sowie bei der k. Polizcidircction beantragen sollte, daß zu neuen slchcrbcitspoli. zeilickzcn Regulativen tie Zustimmung der städtischen Eoltcgic» cingcholt werde. Rcf. »Vicevorstehcr Hcubncr beantragt nun, unter »Beifügung spccicllcr Motivirung, den Staktrath um noch malige Erwägung der »Anträge zu ersuchen. Das Eollcgium stimmt zu. — »Nachdem tie »Vorschläge der Wahlteputation zu ven ordentlichen und außerordentlichen gemischten Deputat ioncn die »Billigung dcS Collegiums gefunden haben, rcscrirt Stadtv. Hultsch über die Beschaffung dcrGcldmittcl für die im nächsten Jahre zu eibauenten Schuihäuscr; sein »Vortrag ist jedoch ans der Tribüne so unverständlich, daß cs unmöglich ist, anzugcbcn. was der Stadtrath in scnicin Communicatc vorschlägt. Nur so viel istzu verstehen, daß es sich um Erbauung einer Gcmcindcichul c für die Pirn. »Vorstadt in dcr Eliasstr. bandelt, zu welchem Zwecke 50.000 bis 00,000 Thaler aus der Sparkasse zu 4V_. Proecnt darlchnSweise entnommen werden sollen. Nach einiger Debatte, ln der die Vicevorstehcr Hcubncr und Or. Lcbaffrath sich von vornherein dagegen verwahren, daß je die Schulbauten auö einer Anleihe auögcsübrt werden, ertbcilt das Collegium dem Stadtrath die verlangte Ermächtigung. — Die zur Prüfung dcS Brunnenwassers in hiesiger Stadt nicdcrgcsctzte gemischte Deputation hat verschiedene Vorschläge gemacht, die namentlich die »Beseitigung der 1lrsack>en der Brunnenverunrcinigung und tie Vermehrung öffentlicher »Brunnen bezwecken. Zur »Aus führung dieser Vorschläge verlangt der Staktrath ein »Bercch- nungögcld von 1200 Thalr. Man bewilligt tie Summe in der Erwartung, daß wegen Erhebung von Kostenrcslitutioncn von Privaten baldigst eine Vorlage a» daö Eollegium gelange. — Desgleichen bewilligt daö Collegium ein »BcrcchnungSgcld von 100 Thlr. zur Fortsetzung der Grundwasserbeobachtungen, die früher daö Ministerium deö Innern aus Staatskosten hat an stelle» lassen, jetzt aber aufgegcbcn lxit. weil die gewonnenen Resultate für seine Zwecke genügen. — Stattv. Lüder berichtet über die Verpachtung der Rcstauratiouölocalitäten im Ncu- städter Rathhause. Der bisherige Pächter, Herr »Angermann, der bisher 1405 Thlr. jährlich gezahlt, hat 1800 Thlr. geboten, wenn ibm der Contract um weitere vier Jahre verlängert würde und der Stadtrath will daraus cingcbcn. Der Finanztcputation ist jedoch daö Gebot zu niedrig und sie beantragt daher, dafern nick» Herr »Angcrmann wesentlich erhöhten Micthzins bietet, tie Räume öffentlich an den Meistbietenden zu verpachten, womit sich das Collegium einverstanden erklärt. — »Nachdem man noch die Zustimmung dazu crthcilt hat, daß Lparkassenkapitalicn auch in Schuldverschreibungen des Norddeutschen »Bundes an gelegt und solche »Verschreibungen auch als VcihhauSplandobjecte angenommen werden dürfen lbiöhcr genossen nur königl. scichs. Staatöpapicre und diesen gleichgestellte inländische Wertbpapicre und Stadtobligationcn diesen »Vorzug», folgt noch ein »Vortrag der Pctitiontzdcputation, woraus gegen halb 101Ihr die Sitzung geschlossen wird. — Daö k.KriegömInisterium verordnet, daß die disponiblen und dcsignirten Mannschastcn der früheren Jahrgänge nicht nochmals zur Musterung heranzuzicbcn, sondern im Bedarfs fälle sofort bei der Truppe cinzustcllcn sind. — Da durch den Monate lang schon dauernden Krieg die »Bekleidungsstücke unserer Soldaten in Frankreich trotz verschie dener »Nachschübe stark gelitten haben mögen, so sind nun wiederum in »Berücksichtigung der kalten Jahreszeit, daß die weitere Ergänzung nickst zu spät den Truppcnthcilen zugchc, vor einiger Zeit vom sächsischen Montirungstcpot für 15,000 Mann completc neue Bcklcidungöcffcctcn nach dort abgegeben und jetzt wahrscheinlich schon zur Auöthciliing gelangt; die wei teren Scutungcn folgen schleunigst. — Mit den vorgestrigen Nackmuttagszügen sind 32 Mann zum Ersatz für Dresden und Görlitz hier cingetroffcn, unter denen ein französischer Kriegsgefangener, der als Diener zu einem hier detinirtcn französiich'cn Obersten ging. Ein Ertrazng von vorgestern l'/-- Uhr Mittags, der 2 preußische Officicrc, 00 Mann und 175 Pferde nach dem Kriegsschauplätze führte, brachte auch einen durch einen Säbelhieb eines Oistcierö am .ZVopse verwundeten Trainsoldatcn, der in der »Vcrbandstation des Leipziger Babnhvsö frisch verbunden worden und dann weiter gegangen ist. Gestern früh 8'/r Uhr sind weiter 21 »Mann zum Ersatz für Dresden und 7 »Mann für Görlitz cingetroffcn, während ein Ertrazug Mittags 1»2 Ubr 8 preußische Osstciere mit 712 Mann nach dem Kriegsschauplätze führte. — »Von einem Pariser Geschäftsfreunde erhielt soeben eine hiesige Firma nachstehendes Verzeichnis; in »Paris anwesender sächsischer Gefangener, denen cS, nach Versicherung dcS »Pariser Geschäftsfreundes, dort reckst gut geben soll: »Paul Ant. Klaus aus Großenhain, »lieg. 107; Ernst Lcstig aus Wurzen, Reg. 108; Fr. Wilh. Lcssig auö Flemmingen, Reg. l07; »Alb. Habn auö Klingcnhain, Reg. 107; EmilKlümb aus Sckmicbuß t?>, Reg. 100; Oöwald Schlegel auö Lockwitz b. Dresden, Reg. 108; Wilh. Herbst auö Halbcrsdorf b. Sch.. Reg. 104; Curl Dehne auö Hainichen, Reg. 100; Louiö Nidigcr a. Ehtbra, Reg. 100; Earl Plock aus <0, Reg. 80; Varnsbausen aus »Patschkali l?>, Reg. 100; Job. G. Sccgcr auö Untcrgcttcnarün, Reg. 100; Ernst Gerhardt auö Loscbwitz, Reg. 107; Emil März aus Rottwcil l?». Reg. M; Nud. Halbe auö Dresden, Reg. 108; Will». Köblcr a. Wcrdau, Reg. 108; Friede. Klaus a.M, Reg. 107; Mar Kracher a.H), Reg. E); Herrn. Schmidt a. NathSburg M, Reg. >08; Job. Narimann a. Zodlitz i?>, Reg. 107; Gustav BrunoLulfinga.Anger b. Leipzig, Reg. 100; Gustav Krause a. VolkmarSdors b. Leipzig, Reg. 100; Gust. »Ad. Richter a. Leipzig, Reg. 100; Jul. »BclSold a. Frankenau lö'i, Reg. 100; Earl Fr. Gust. Erlcr a. Grcitz, Reg. 100; Fr. W. Werner a. Mülsc» St. Nicolaus, Reg. >00. — Der Mädchen - Hülfövcrcin zu Schönfcld bei Pillnitz hat durch seine Tbätigkcit cs ermöglicht, tie der käsigen Pa- rockste nnd Escbdon angcbörigcn und jetzt draußen auf dem Schlachtfelde weilende» iungcn tapfcrn Krieger jedem einzelnen derselben durch mehrmaligc Sendungen zu erfreuen und zu er- guickcn. Nun stetst jetzt derselbe im »Begriffe eine Lotterie zu tonsclben Zwecke zu veranstalten. Sicherlich ivcrdcn auch hierbei recht »Viele dieses Untcuicbmen durch frcuudlichco Entgegen kommen und durch tbätigc Mitwirkung unterstützen. Gebe der Höchste seinen Legen dazu! — Mit dem »Abend dcö 9. Januars ist die Annahme ge wöhnlicher Feldpostbriefe bis zum Gewicht von 8 Lotb zur »Beförderung mit der »Post nach Frankreich geschlossen und tie früheren GcwichtSbeschräiikungcn bis 4 Loth allgemein wieder cingctrctcn. — Während vor einige» Tagen ei» ans der großen Meißner Straße wohnbastcr Handivcrkcr ruhig in seiner Arbeitsstubc gearbeitet, hat sich ein unbekannter Dieb auf gewaltsame Weise Zngang zu einer Ncbcnstubc verschafft nnd daraus einen dunkel braune» tlebcrziclstr im Wertste von mehr als 20 Tbalcrn ge stohlen. ohne daß der »Bestohlene hiervon allenthalben auch nur das Geringste bemerkt hätte. — In einer der vergangenen Rächte fliegen unbekannte Diebe in die Wohnstube eines »Bäckermeisters in Ketzschcnbrota durch daö ungenügend verwahrte »Vcrkausöfcnslcr. erbrachen gewaltsam den Scstreibsecrctair und stahlen daraus 30 Tbalcr baarcö Geld. Selbst die tböncrne Sparbüchse eines Kindes ließen sie nickst unbehelligt stehen, sic zerschlugen sie und nahmen den geringen Inhalt von 10 »Ngr. auch noch mit. — In Leipzig wurde dieser Tage ein Kaufmann auö Kamcnz, der wegen eines in Döbeln verübten »Betrugs steck brieflich verfolgt wird, auigegriffen und in Hast genommen. — Vorvergangcue Nackst entspann sich auf dem »Postplatze ein Erceß dadurch, daß drei vorübergehende Hel rcn einem ruhig dastehenden Untcrofficicr in englischer Sprache Schimpireden zuriefcn. 'Zum Unglück dieser Herrchen verstand jedoch der Untcrofficicr soviel Englisch, um die ibm widerfahrene Belei digung zu würdigen nnd setzte daher dieselben zur Rede. »Allein den »Betreffenden schien an einer weiteren Auseinandersetzung nicht viel zu liegen, nach einem kurzen Wortwechsel flüchteten sie in einen dort haltenden Schlitten und versuchten mit diesem daö Weite zu gewinnen. Der Untcrofficicr eilte dem Schlitten jedoch rasch entschlossen nach und gelang cs ihm auch, denselben unter Beihilfe eincö Wächters auf dem »Altmarkte zum Stehen und die Insassen nach der nächsten »Bezirköwache zu bringen. Wie wir hören, sollen tie »Betreffenden drei junge, zur Zeit hier aufhältliche »Amerikaner sein. — Nach einer Bekanntmachung des Königl. Bezirksgerichts Dresden befindet sich daselbst gegenwärtig ein Mann in Hast, der dringend verdächtig ist, vier in seinem Besitze Vorgefundene Vollactien dcö AnlcbcnS der K. K. privil. Ocsterr. Credit- »Anstalt vom Jabre 1858, Ziehung 2. Januar 1809, und zwar: Ser.: 1901 Gewinn Nr. 14. Ser: 2177 Gew. Nr. 60. Ser.: 230« Gew. dir. 7 und Ser.: 2052 Gew. »Nr. 100, auf unrecht mäßige Weise erworben zu haben. — Heute flutet in Braun'ö Hotel der erste große öffentliche Maskenball statt. Nicht bloö das hiesige Publikum, sondern namentlich tie hier anwesenden Fremden pflegen sich gern in diesem Lokal an diesem heiteren Carnevaltzscst zu bctheiligen, indem sich äußerten Sälen noch 10 Zimmeranschlicßen, welche zur Aufnahme von beinahe 2000 Thcilnchmern bereit ge halten sind. — Vorgestern Mittag ist in der Wilödruffcr Vorstadt, von einem daselbst aufsichtslos gestandenen Schlitte», ein »Pelz, in dem sich eine »Brieftasche mit 15 Tbalcrn Inhalt befunden, gestohlen worden. Die leere Brieftasche wurde bald danach am Fischbosplatze auf einem daselbst haltenden Wagen vorgefunden, aus den sie der Dieb nach Herausnahme dcö Geldes icdensallS geworfen bat. — Wiederum ist vorgestern »Abend eine auf der Lindenauer Straße befindliche Baubude erbrochen und autz ihr div. Hand werkszeug gestohlen worden. In diesem Falle sind jedoch die Diebe <2 Maurergesellen) der »Nemesis sehr bald Versalien, da sic bei einem kurz nach dem Diebstähle gemachten Versuche, die gestohlenen Gegenstände auf dem Freibergcr Platze zu ver- aufcn, als Diebe ermittelt und verhaftet worden sind. — Bei einer am Montag »Vormittag auf Niedersedlitzer Flur abgcbaltenen Jagd ist gleich bei dem ersten Kesseltreiben einer der zum Treiben verwendeten iungcn Leute, der ungefähr 18 Jahre alte Sohn deö Straßenmeisterö Uhlig auö Leubcn, durch zwei Schüsse verwundet worden. Trotz der umsichtigen Anordnungen deö Jagdpachters vor Beginn der Jagd soll der Schütze — aus »Neustadt-Dresden — aus dem Kessel geschossen und dem statt des Hasen nicdcrsallenten jungen Mann sogar den zweiten Schuß zugcscndct haben. Ein an der Jagd tbeil- nehmenter Arzt ließ sofort seine Hilfe dem »Verletzten anaedeihen und ebenso soll der unglückliche Schütze sich zu allem möglichen Ersatz bereit erboten habe». — Am 8. d. M. wurden im Gasthof zu Großhartmanns dorf bei Frcibcrg zwei französische Gefangene angctroffen. Eine., derselben griff man auf und lieferte ihn in Frcibcrg ein. Der selbe verstand kein Wort deutsch; man erfuhr von ihm, dnß er in Torgau intcrnirt und das Ziel seiner Reise Mainz gewesen sei. woiclbst sich sein Regiment befände. — Daö K. Gericlstöamt zu Moritzburg hat neuerdings und zwar bio zum 15. März d. I die Himdesperrc für die Ortsckxisten seines »Bezirks eiiigcfübtt, weil in dem Dorfe Stcmbach ein der Tollwut!» bcrdäckstigcr Hund getroffen worden ist, der dort mehrere Hunde gebissen hatte und schließlich in Naunhof erschossen wurde. — „Einsam hin ick», nicht alleine" — das konnte neulich Nachts der in zufriedener Stille wohnende Chausseegeld-Ein- nchmcr Lorenz in »Vortorf sagen; denn cs umschwebte Ihn ein böser Geist von Fleisch und Bein, welcher großen Skppctit nach einem guten Gänsebraten zu babcn schien. Es wurden mittelst Einsteigcus drei ictte Gänse gcstoblcn. — Einen ähnlichen Be such hatte der Gntvbcsitzcr Bcbrisch in Rl>änitz. Der nächtliche Eindringling batte große Lust ans eine Riesenbonigscinniel und stahl dort einen halben Eentncr Honig. — Riesa. Dem Ligucnrfabrikant Herrn Felix Weidenbach bicr ist ein ans Margcnch, dem termaligcn Hauptguartiere Sr. k. H. des Kronprinzen von Sachsen datirtcs Schreiben Pom 5. d. Dl. zugcgangcn, worin Höchstdersclbe durch den Ad jutant Herrn Gras »Vitzthum für die lleberscntung einer Probe dcö aus der Fabrik Herrn Weidcnbachö bcrvorgegangcncn „»Pariser Einzugsligneur" und für die in dein betreffenden llcbcrreichungsschrcibcn zum »Ausdruck gebrachten Gesinnungen treuer »Anhänglichkeit seinen Tank ansspricht. — Oeffentlick» e Gerichtssitzung am lO. Januar. Die noch unbestrafte» Handarbeiter »Andreas Vogel aus Drü ben nnd Mattbias Nittmannitzsch aus einem Dorfe bei Triest sind zweier ansgczeichnctcr Dicbstäble angcklagt. Beide hatten sich bei gemeinschastlichcr Arbeit kennen gelernt, wsbci Einer dem »Ankeren mittbciltc, daß er kein Geld babe. Gegen Ende Januar por. I. gingen »Beide Nacbtö nach dem Rittergute Lockwitz, überstiegen tie Mauer, legten eine dort gefundene Leiter an das Maschinenbaus, Rittmannitzsch stand Wache, Vogel stieg auf's Dach, von da auf das anstoßende höher gele gene Dach des Malzhanscö und hon dort zum Dachfenster hinein zu dem gegen looo Scheffel enthaltenden Gcrstevorrath des »Braucreipachterö Licbscl»er. Der Dieb füllte den mitgebrachtcn Scbcffclsack ziemlich voll, ließ denselben an einem Stricke hin unter und nabm seinen Rückzug wieder aus der Leiter. Die (»»erste verkauften Beide an den Getrcitchändler Wächter kür 2(2 Thlr. und tbeiltcn den Erlös. »Am Morgen gewabrten die Hausbewohner an den Fußtavien im Schnee den gehabten näcbtlichcn Besuch. In der »Nacht vom 18. zum 19. Februar wicdcrboltcn »Beide Ihren »Besuch aus ganz gleiche Weise. Dies mal hatten die Diebe drei leere Säcke mitgebracht. Zwei davon waren schon glücklich gefüllt bcruntcr gelassen und von Ritt mannitzsch ein Stück in dem Garten sortgetragcn worden. Ehe jedoch der dritte Sack herunter kam, ward einer der Diebe ver scheucht und der »Andere gefangen durch den dortigen herrsckxfft- licben Rcvierauischcr Litte, welcher den »Park des Ritterguts zu beaufsichtigen batte, die Leiter stehen sah und wegnahm. Gleich darauf sah der Aufseher oben an der Esse des Nlaschincn- bauscö einen Mann, welcher rici: „Was Ist denn?" Als Letz- tcrcr jedoch statt seines DicbSgcnosscn daö blitzende Gewehrtes Neuestes Telegramm siehe am Köpft.
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