Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.09.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191009269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-09
- Tag1910-09-26
- Monat1910-09
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.09.1910
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
54. Jahrgang. Z 266. «ür »««. »«» d«, ,««. >„««» «uOtrlig,«»». S,l!d Mk. V« ,>»»>»>>,« Zu- ft,Huna durch dt« V»ft !t« ^»>>»itest«0ß«ld^ Du d«n Leiern «»» Lrelden u Um,«dun, em rege »order tu- ,»it»llun >d<nd-Iu»< ,ati» rrhultcndiiuu«- wanigkft Aeiieher mit der Morgen-Ludzlld. chommen jugettellt. «ochdruck nur mit deut licher Quellen«»-»»« < Dl«»». Nach«-, ju- litsig. — Unv«rl»ng>- Monuikrtdie werden nicht »uibewichrr. Montag, 26. September 1916. Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Telegramm-Adresse: Nackrichten Dresden. Fernsprecher: 11 » 2«»« . »6V1. k.llormrm» Seeg blosliekeeant Seiner lAchestat cke8 Königs von Lachsen. kns« w. rr. Anzeigen-Doris «nnalsme von Lnkun- i-»«uttgen bi<. nachm Uhr. L0»:r,tLg« nur :ar„nstraßk 36 ven N b»' ",l Uhr r ,e „!l«paUiqr lÄrundjklle « a 6 bilden, 25 P»., HAmUirn-'ULchn§>! « uus Drecdn, 20 P>. i i-ieichaii-''An»r,grn auj der Prwarlnte ^cil- IOPs. ^ inc z>oe,1paUigc ^rüe a. Tex^eUe »ivP,. Zonn u ^eiert ige«: zeile :tOPs..aufPnvai« leite 40 Pf., HunlUle»'-- '>iau>richlen a. Dresden die<;UundjeUe'2LP' — vluswart^ie .'lusUOfle nur gegen Lorau-rbe. Zahlung. — Jede«'. Sie. lc^lau ksstct W Pj. Hauptgeschäfts ft eile: Mariciistrastc :tst 40. ketniIeuiii^Miiigllltilicli! I.NM>>l>n oilikselintsr etrk tii« ru «lau ketoutei» I»unmizrvv«»rI»I. lumlül» uiikvn :: In konkurrsnrlosee Xusvulil. :: Julius SotiLMlek, -»rr, »o« »». »icr«. O. k^. OsLl2v8LLR Küni^l. 8äcks. ttoflikser^nt SuliiiSMl iiliil Illeilisiiillki' HM tiinilieiüti'slie 15. sertixt Uiill I,d>» x«c>f!cs I-iiMr »Iler ,Vit-ii SrucübLnSsc. l-sIdblnSsn, cktrurxinok» unU Ny-imilrcve l-ummt«sr«n sovie »srntt. -ti-NLol rur Xrnntesnptisg« etc. ctc. :: :: :: Seid» xn-rünclnt >870. klutzriiiiliil! in «rl i.umiers-^utociiromplstten t»zs. kiiu.i'I-fiiitesiiklit Nil». ^vuoste Emulsion«» i tili. !Sc!n. »osütlsesui, I. Uallstr. 25. beste IVlarke, von Xiiitiern f-em xenoinmen flascbe 3,M IAK-, >.,7ü F1K.. I.- INK.. 0.50 INK. »öU. ir.-I mil Tusstr von Xslk, Xsl« unckdkstMN Ii^sionliossiliil flssclie 2 tVlsrk. Vers2n6 nncii su?>v»r>5. Xöüig!. »ofsiilirtieiil! >>I»r >- <n^vrzrv»<»i. AÜ17 erNgs Mutmaßliche Witterung: Warm, heiter. Nudols Dell« »ger, der langjährige erste Kapell meister des Residcnztheatcrs, ist am Lonnabcird abend gestorben. Ter Ausschuß des N a t i o n a l l i b e r a l c n Lan- dcS-BereinS sür das Königreich Lachsen hielt gestern hier eine Sitzung ab und sprach sein Vertrauen zur bis herigen Führung der Partei unter Baisermann aus. Der Evangelische Bund hielt gestern in Ehemnitz seine 23. (Yeneralncrsammliiiig ab. Die 5. Konserenz des Bundes vom Weißen grenz wurde Sonnabend und Lvuntag in Dresden aü- gchalten. Der Sächsische L c l, r e r v e r e i n hielt gestern ,n Dresden eine Bertreterversamiillung ab. «hegen die beiden in Bv r l u m v e r h a s t c t c u c n g - li scheu Offiziere wird die Anklage erhoben wegen Spionage im Aufträge einer fremden Macht. Fn Konstantinvpel wurden alle in Hast besindliche Delegierte zur Nationalversammlung des Patriarchats s r e i g e l a s s e n. Der n a t iv n a l - äg n v t i s ch e Kongreß in Brüssel wurde am Sonnabend geschlossen. Neuerte vrahtmelüuugeu voll« 25. September. Die Spione von 'Borkum. Berlin. Tie i» Emde» gemachte» neuen Funde von UeberiührungSmaterial gegen die beide» eiigliichen Spione enthalten, wie die „Mittelenrop. Eorr." ersinnt, auch tvmpromittierende Briefschaste», die svivvbl die l!Ieziehii»- gcn der beiden englischen Offiziere zn einer bestimmten ausländischen Militärbehörde wie auch die Mithilfe inlän discher Personen d v k n m e n tari s ch b e in e i s e n. Die englischen Offiziere haben darnach auch schon i m vorige n Fahre an der Nordsecküsle zum F>we>l iimsasseiider niili- tärischcr Spionage, besonders znm zsiverl der Kartcnans- »ahme der deutschen Seebesestigunge», geweilt. Fiii das Strafverfahren wider die englischen Ossi ziere ist die Hal- «ung Englands gegenüber dem deutschen Offizier Helm absvlut gleichgültig. Die deutsche Negierung hat zugunsten -Helms keinerlei amtliche Schritte »nternommc». dasselbe ist von der englischen Regierung in Sachen der verhafteten englischen Offiziere zu melden. Professor Lehmann - Hohenberg. Weimar. In dem Aufsehen hervvrrusenden mili tärischen BeleidigungSprvzeß gegen Professor Lehmann- Hohenberg wird es. gutem Vernehmen zufolge, zu dem Skandal einer zwangsweisen Ik e b e rfüh r » n g des «belehrten in eine Frrenanslalt nicht tominen. Bei dem Landgericht ist bereits beantragt, den VcichUiß abzuändern, da eine etwaige Beobachtung Professor Lehmann-Hohon- bergS aus seinen Geisteszustand auch ohne Fwangsüber- subrnng in eine Irrenanstalt möglich und durchführbar ist. Die Krisis in der Metallindustrie. Berlin. Zur Durchführung der für den 8. Oktober beschlossenen deutsche» M c t a l l a r b c i t c r a n s s p e r rung ist heute in den Betrieben der Metallindustrie den zum Deutschen Metallarbeitervcrbandc gehörigen Mit arbeiten« die 1 ktügige Kündigung z u g c st e l l t worden. Lustschissahrt. Trier. Re« prächtigem Wetter und großem Mcnschen- andrange nahm der heutige erste Tag der Flugwvwe Trier-Metz einen glänzende» Verlaus. In der Zelt von 4 bis Uhr wurden zwölf «Flüge auSgesührt. Tbelen, der als Erster ausstieg und 12l4 Minuten in der Lust blieb, gewann den Ehrenpreis des Triersche» Lustschisscrtlubs: er stieg noch dreimal auf und erreichte mit säst Minuten die laiiqstc Fahrtdaucr. Haas hatte Mißgeschick, zu Anfang «einer Fahrt siel bei einer zu kurz genommene» Kurne sein Apparat in einen Kartoffelacker und wurde leicht be- «chädigt. Icannlu errang init einem ganz neuen Apparat, der nur einen Motor hat, einen große» Erfolg. Er flog über die Stadt Trier, Engelhardt kam bis in das Sanertal. Bittcrfeld. -Heute iiachmittag Uhr fand hier ein «wm Bitterfclder Verein sür Lustschissahrt veranstaltetes B a l l v n w e t t s l i c g c » statt. Es »ahniei, daran teil. Ballon „Hcwald" vom Berliner 'Verein sür Lustschissahrt. ..Anhalt" von« Anyaltcr Verein, „.Harburg" vom Berliner Verein, „Delitzsch" von« Vittcrseldcr Verein, „Magdeburg" vom Magdeburger Verein, „Leipzig" vorn Leipziger Ver ein, „Tschudi" vom Berliner 'Verein, „Eloutb UI" vom Bitterseldcr Verein, „U. .^e. X. UI" vom ziaiierlichen Aero klub, „U. F. X. II" vom Kaiserlichen Aeroklub, „Vitterseld" vom Bitterselder Verein. Für dieses Wcttsliegen sind Ehrenpreise gestiftet von Kreis und Stadt Vitterseld, Frei herr«, v. Bvdcnhausci« i» Biirgtemnitz, von« Grasen zu Solms-Sonncnwaldc, von der Chemischen «Fabrik Grics- heiin Elektron: ferner von Frau Luft, der Mutter des mit' dem Ballon „Delitzsch" im April verunglückten LustschisscrS. I s s N - l c s - M o ii l i » e a >! x. Die «Flieger Mahlen und Loriöai« sind heute früh um «> Uhr 2 Min. und ü Uhr v Miu. mit je einem Passagier zum Flug nach Brüssel a u f g e st i e g c i«. Wege» Motordeselts mußie Lvridan in der Nähe von S>. Ouentin nieöergehen, wobei sein Flugzeug >2 Meter über dem Erdboden in den Bäumen hängen blieb. Loridan blieb unverletzt. Mahicu, der andere zu dem Wettflug aufgesttegenc Flieger, mußte bereits um li Uhr 50 Min. im Bois de Boulognc bei Paris landen, uni seinen Motor in Ordnung zu bringen. Als er sich anichickte, wieder aufzusleigen, lief ein großer Hund in die Schraube, die infolgedessen entzwcibrach. Die Bruch stücke wurden mit Wucht abgeschlcudert und zerrissen die Tragflächen, so daß Mahieü von einer Fortsetzung des Fluges Abstand nehmen mußte. E har! rc S. Der Aviatiker PoilIot, der mit einem Passagier auf dem hiesigen Flugplatz einen 'Ausstieg unter nommen hatte, ist a b g e st ü r z t und so ichwer verletzt worden, daß er nach 20 Minuten verstarb. Der Passagier Ist leicht verletzt. Die türkische Anleihe. ' P a i i s. Der „Tcmps" hält es für möglich, daß die , gestern erfolgte Abreise .Hakki Paschas nach Berlin und Wie» mit der offiziösen englischen Meldung zu stimme» hänge, wonach Sir Erncst Eassel keinerlei Absicht bade, eine türkische Anleihe aus dem Londoner Marti »»teiz,«bringen. Unter .Hinmeis aus die Anleilicsrage er örtert das „Journal des Dcbats" die türkische Finanzlage und spricht die Ueberzengung ans, daß der Kriegsminister Lchesket Pascha, welcher schon einmal sein Land gerettet habe, gegen die dein Bankerott znsteiiernde Finanzpolitik Dschavid Bc»S anftreten und sich insbesondere nicht von dem Begeisterungstaumel sür die Schaffung einer Kriegs flotte anstecken lassen werde. Die gleichzeitige Wiederlier- stellnng des Lnndhecres und einer starten Kriegsmarine sei sür die Türkei eine materielle Unmöglichkeit. Uebrigens sei die Türkei von keiner ernsten Gefahr zur See bedroh!, welche sie zwingen tonnte, sich dnrch den Ankauf von Panzericltzfsen zu ruinieren. Im Gegenteil, die Errichtung eines Dreadnviight-GeichwadcrS würde sicher diese Gefahr erst heraufbeschwörci«. Tast kandidiert wieder. Ncwnork. Ter Zeitung „Sun" zufolge hat Tast der repilblitanischc» Parteileitung mitgeteilt, daß er bereit sei, an der Stellung eines «Führers der republikanischen Paitei sestziihaUe», und daß er gegen seine Wiedcrnomi- iiieinng zni» Präsidenten im Jahre lOI2 nichts eiiiziiweii- den habe. veltllcbrr und Zscbmcke;. — Tic jungen königlichen Prinzc n begaben sich am «Freitag nachmittag von Pillnitz aus nach Theresien stadt, wo sic übernachteten. Von dort traten sie am Sonn abend eine Tour über de«« Lobosch au, begaben sich von Lichiowitz nach Herrnskrctschen und übernachteten in Rain- wieie. Hier waren inzwischen vom Zeughaus aus Seine Majestät der König und Ihre Künigl. -Hvhcit Prin zessin Mathilde mit den jungen Prinzessinnen ein- getrvsfen. Am Sonntag vormittag wurde in dem von den hvhen «st äst ei« bewohnten Salon' Gottesdienst abgehalten. Nack, einem Waldspazier.gang vereinigte sich die königliche Familie um 'ä-l Uhr wieder zur Familieiitafel im Saale des Hotes. Nachmittags machte der König mit seinen Löh nen und der Prinze-ssin Mathilde einen Ausflug durch die Wilde Klamm und die Edmundsklamm nach Herrnskret- schei«, wohin die junge» Prinzessinnen später mit Auto mobil suhren. Im Herrenhanse nahm die königliche «Fa milie den Nachmittagskaffee ein, «vorauf der König mit Automobil nach dem Zeughaus fuhr, während die übrigen Mitglieder der königlichen Familie mit der Bahn nach Niedersedlitz und von dort nach Pillnitz bezw. Hosterwitz zurückkehrten. — Ihre Köuigl. -Hoheit Prinzessin Mathilde rc«st am 20. September nach Triest. — Der König von Sachsen und Tcrnburg. Der „Deutsche Bote" schreibt: „Ei» ausgezeichneter Kenner unserer praktischen Kolonialpolitik hat neulich wieder ge äußert, daß die Ausbildniig eines gesunden Kredit- «v e s c i« s zu de» allcrwichtigstei« Ausgaben für Südwcst - asrika gehöre. Bezeichnenderweise hat Dcrnburg für diese überaus wichtige und dringliche Aufgabe sehr viel wcntger Verständnis gehabt, als sür die Interessen der Diamautengescllschaft. Wir meldeten unlängst, daß eine südmestakrikanische B o d e >« K r e d i t - G c s e l l s ch a s t in der Gründung begriffen ist. Die Vorgeschichte dieser Grün dling war zu DcrnburgS Zeiten außerordentlich langwie rig. Wie »nS berichtet wird, hat der König von Sach se», der sich sür diese tu der Tat so bedeutsame Frage tvlvnialcr Entwicklung in Deiitsch-Lüdwest lebhaft inter essierte, -Herrn Der» b u r g icinerzeit n achdrückIt ch erinnern und ersuchen müssen, diese Angelegenheit doch nicht so ganz ties im Schubfach seines grünen Tisches ruhen zu lassen. Erst »ach Dcrnburgs Rücktritt ist cs dann wirk lich damit vvrivürtS gegangen." — Den Neichsgerichtsräten Dr. Hcndwciller und Dürr wurde das Kommandeurkrcuz 2. Klasse und dem als Hilssrichter beim Reichsgericht ernannten Oberlandcs- gcrichtsrat Dr. Flad bas Ritterkreuz 1. Klasse des badi schen Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. — «Fremde i« Dresden. K a i s e r - W i l b c l m - v o I e l: Gras Adolf Bens« mit Familie, München: Fräulein v. Treskow. Maricnscldc: «Freifrau von Milka» und Tochter: Gras Heinrich Bcust, Erdmannsdors: «Freifrau von .«ioennerin, Lrdmannsdon: Frau vlegiernngsrat «Freifrau von »vcuncrftz, Baupcn: Eduard Earl Neichsaras Oppersdorfs. — Die Verdienste Dr. von Rügers uin die Ltaais- beauitcnschait würdigt die „Lächs. Ltaatsbeamtcu-Ztg." in längeren Ausführungen, denen wir folgendes entnehmen' „. . . Alle» Beamten im Ltaate war Exzellenz von Rüge» ein leuchtendes Vorbild der Pslichrer füll u n g. Er verlangte nicht nur von anderen Einsetzung aller Krästc, er schonte sich auch selbst nicht im geringsten. Es ist besannt, daß während der Landtagslagung der Herr Finanzminister von frühmorgens bis spät in die Nacht fast iiniinterbrocheu i» seinem Dienstzimmcr arbeitete. Keine wichtigere Frage gelangte zur Entscheidung, die dem Minister nicht Vorgelegen hatte. Eine Riescnarbeit bildete namentlich die Eiatanfslellnng und die Rechnungslegung, aber gerade liier schien die Ärbcitstrast der greisen Er zellenz unerschöpflich zu sein. Nach seiner eigenen Arbeits leisiung bewertete -Herr von Rüger gber auch stets die an derer, und es ist nicht z» leugnen, daß heute im allgemeinen die Arbeitslast des einzelnen gegen früher bedeutend ge wachsen ist. Der scheidende -Herr Finanzckinister, den der Vollsmiind den „Lparminister" nennt, ging eben auch mit Bcnmtenkräften sehr haushälterisch inn und bewilligte nur äußerst schwer Personalvermehrniigen, obgleich die dienstliche Arbeitslast in allen Verwaltungen fortwährend stieg. Glücklicherweise hat aber gerade dieser Umstand leine Mißstimmung zwischen Finanzminister »nd Beamtenschaft hrrvorgernsen, wie man wohl meinen sollte. Im Gegen teil. Die Beamtenschaft nabm setzt viel regeren Anteil am staatlichen Leben als früher, sic arbeitete selbst mit an der Vervollkommnung und Reformierung verwaliungs technischer Einrichtungen, um mit möglichst wenig Kräften große Arbeitsleistungen zu vollbringen, und suchte vor allein die Leistungsinöglichkeit des Einzelnen zn heben, und zwar sowohl isowcit die Mittelbeamtenschast in Frage kommti durch die «Forderung nach höherer Allgemein bildiing, als auch dnrch Förderung des dienstlichen Wissens. In die „Aera Rüger" siel übrigens auch die Gebnrtsstunde der sächsischen Ltaatsbeamtenbewegnng. Der Herr Finanz minister bereitete ihr bis zur Stunde keinerlei ernstliche .Hindernisse und ermöglichte so die Entwicklung des Orgaui sgtionsgedanteiis, natürlich nur so weit, als er mit den allgemeinen Veamtenpflichten nicht in Widerspruch geriet. 'Nur i» einem Punkte setzte sich der Herr Finanzminister mit großen Teilen der Ltaalsbeamtenichast in Wider spriich: i» der «Frage der B e a m t c n a u S s ch n s s e. Hier verneinte Erzelienz oou Rüger leider die Erisienzberechti giing dieser Ausschüsse, die in einem LtaatSwescn, das längst den patriarchalischen Eharalter verlor, sehr segens reich zu wirken vermöge», mögen sie nun in Form reiner Ausschüsse oder in der «Form eines Kartells der namhas testen Fachvcrcine errichtet werden. Exzellenz von Rüger begab sich hier eines sehr wirtungsvollen Instrilments. das er wohl noch entbehren konnte, das aber später zu einem zwingenden Bedürfnis werden wird. In finanzieller Beziehung verdanken die sächsischen Staatsbeamten der „Aera Rüger" sehr viel: Sie war es. die die große G e h a l t s r e s o r m brachte, die trotz vieler Mängel und Härten im allgemeinen eine ,äußerst wirksame Hilfe in der Zeit der Teuerung darstelltc. Es sei stier auch eine rein politische Bemerkung gestatte!: Dem „Lparminister" wird bekanntlich im öffentlichen Le ben vorgeworfc», daß er Ucberschüst'e aus Ueberschüsse häufte und dabei die Ausgaben in unerhörter Weise unter druckte, daß er mehr Steuern erhob, als gebraucht wnr den usw. Mögen diese Behauptungen berechtigt sein oder nicht, fest steht sür die sächsische Staatsbeamtcnschaft jede» falls das eine: Hätte Exzellenz von Rüger nicht Ord nnng in den Staatshaushalt gebracht und die Staatssinanzen geiräftigt, hätte er uichr Reserven für die „dürre» Jahre" geschaffen, die Ge H g l t S r e fv r m hätte beim beste» Willen von Regierung und Ständen nicht kommen können, denn wo nichts ii«, hat selbst der Kaiser das Reckt verloren. Die sächsische Staatsbeamteiischaft dauti die Gehaltsrefvr»« jedenialls in erster Linie mit der „Rü gerschen Sparpolitik". Parteipolitische Anickuninng-en trii bei« bekanntlich de» objektiv kritischen Blick. Wer sich die sei« aber beivabrt bat, der wird tiviveit er Staatsbeamter istl init »ns feitstellci« können: Erzellenz von Rüger ha« für die sächsische StaatSbeamteii'chast in finanzieller Be Ziehung getan, was in seinen Kräften stand »nd hat sich lda man den Herrn Minister doch »»möglich sür alle Hä« ten und Mängel veraiitwvrtlich mache» kann) ein An rech« ans den Dank der sächsischen Staatsbeamten schast vollans erwvrbeii." — Beerdigung Oberlehrer Na,«mannS. Am Svnn abend wurde in Vvrgersdorf Herr Oberlehrer >'»>. Alber« N a n m a n u beerdigt. Der Verstorbene war über 30 Jahre an der hiesige» 2. Bürgerschule tätig und genoß als Lehrer die volle Werlschätzuiig der Eltern der ihm auvertrauteu Jugend und seiner Behörde». Als besondere Anerkennung waren ihm der Titel Oberlehrer und das Verdienstkrei«. verliehen worden. Dem Verivaltungsrnte des hiesigen PeftalozzististeS gehörte er 3l Jahre an. Für seine Be mühungen znni Segen der elternlosen Jugend erhielt e« die Earvla Medaille in Silber. Lange Zeit war er auch Vorstandsmitglied des Dresdner Lebrergeiangvercins iiii,'> des Sängerbundes Dresden, dessen Mitbegründer er war. Eine reiche gemeinnützige Tätigkeit entfaltete er im srüherci« Dorfe Plauen bet Dresden, wo er dom Gemeinde rate angehörte, und in Hartha bei Tharandt, für dessen Hebung als Lvmmcrsrischc er über -10 Jahre wirtte und
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite