Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 14.05.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187905143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-05
- Tag1879-05-14
- Monat1879-05
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.05.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Geter»»ura. 13. Via«. Der Krleq«vqmp«er VsoLt-^elvrnmims. ^Konttansin" holt dte Pul« garendeputatiou zur Br- «üßung de» Fürsten Bat- tenbera von Varna ab. Dtelelve dürfte am lü.Mat in Ltvadla etnttrffru. Drr neue Fürst retst am 13. Mal nach Wien und tritt von vor» eine Rundreise nach Berlin, Baris. Lon, von und Rom an, von wo er zue Investitur nach Konstanttnopel gebt; er betritt in »Varna dcn bul garischen Boden, leistet in Ttrnowa den Eid und nimmt Sofia zur bleiben den Ressten Tagevlatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenliericht, Fremdenliste. Mitredacteur: vr. Loitl Druck und Kür baS Feuill.: ll/nttvl« M Etaentbum der Herausgeber: «c> L»«toIi»rÄt in Dresden. Verantwort!. Redakteur: IU»1»ieileIi ll»«»lil«nlt in Dre-den. Darmstavt.18.Ma«. Die „Darmst. Ztg." mel det: Der Zar ernannte den Fürst Battenberg .Mi Generalmajor und Ehes beö 13. Jägerbataillons, wo der Prinz den Donau - Übergang mltgemacht hat. « p »»«-» ^ <), ^i>- u.^rk»u?»IIer8M«U,pkpI«r«, Pf»n0delek«. Motion et/!. . 8snlcll«»ok8tt, - >un^ «IlerOollpoo». Ilnent^eltl. llonttoi« <ier Vveloosung üller^Vertli- o^ekl««^4^MenNb^^ ^lero. Xile- »ucl, -u,k bi-!efII< I,eu^V^e vomIoIl,tsII«slir V«obavI.^ ' l.»avr seillener SknSee. 7iIIIs, 8pltren. 8okisler, vamenkesgen, ßlsn- Z?rivurit/tl K»kr^,l»dvr, ,oti,tt«n, siiieoken, floliu», 8ot>I«Ifen, krsvatten, INorgenkaubeii, ^Itmarkt 5. Karden, Vesper, Karen, öllllgv pralse. Rr.181. SL. LMrg. 187S ÄitterungSauSsichten: Wollig, stellenweise heiter, wärmer, trocken. Messe». Mittwoch. 14INM Volttische». Sachlich und geschäftSgemäß ist die Generaldebatte über die Labakssteuervorlagen verlaufen. Bon Aufregung der Redner keine Spur, kein Konflikt zwischen Bundesrathsmitgliedern und Abgeord neten, nicht einmal ein Ordnungsruf vom Präsidentenstuhl aus! Die tiefgehende Bewegung, welche in der Tabaksindustrie der ihr bereitete siebenjährige Krieg hervorgerufen, zitterte in den NeichS- tagSdebatten nur schwach nach. Diese nüchterne, rein sachliche Be- handlungSweise kann dem Gegenstände selbst nur zum Vortheile gereichen. Neues ist über denselben unmöglich noch viel zu sagen. In den 7 Jahren, seitdem man den Tabak als HauptbesteuerungS- objekt in den Vordergrund schob und durch Einbringen, Wiederzurück ziehen und Vertagen der verschiedenartigsten Besteuerungsarten einem jähen Wechsel unterwarf und wilden Spekulationen preisgab, «ie Nichts dergleichen, ist über die Materie selbst so viel gesagt und geschrieben, versammelt, berathen und beschlossen worden, daß Neue» kaum mehr vorzubringen war. Zudem hat selten eine Gesetzesvorlage einen solchen Apparat veranlaßt wie der Tabak. BundeSkommifsare wurden über's große Wasser hinüber nach Amerika entsendet, um die dortigen Tabakssteuerverhältnisse zu studiren, eine sorgfältige Enqw'te hat Hunderttausende von Fragebogen an die Betheiligten vertheilt und ein berghohes Material beschafft. Wenn trotzdem di« jetzigen Tabaks-Vorlagen die Ergebnisse dieser gewissen haften Untersuchungen so wenig berücksichtigt haben, so liegt dies an dem bekannten Willen, der sich im Widerspruch zu der öffentlichen Meinung vorgenommen hat, trotz alledem und alledem das Monopol einzuführen. Drei Punkte traten in dm Debatten als die haupt sächlichsten hervor: die Lizenzsteuer, die Nachversteuerung, die Höhe der Steuersätze. Die Lizenzsteuer fand allseitige Verurtheilung; hinter ihr lauert das Monopol; sie ist, wie Abg. Mayer aus Bremen darlegte, „so vexatorisch, so inquisitorisch und erhält die Unruhe in diesem Industriezweige in so hohem Grade", daß ihre Ausmerzung aus dem Gesetze wohl keine Frage mehr ist. Um die Nachbesteuerung wird der Reichstag nicht ganz herumkommen. So ungerecht sie ist, man wird sie in mäßigem Umfange bewilligen. Hätte die Regierung bereits im April v. I., als der deutsche Tabaksverband eS bean tragte, die Tabakssperre cingeführt, so wäre die übergroße Tabaks einfuhr vermieden wordm und es bedurfte der gehässigen Nachver- peuerung gar nicht. Da aber die Regierung sich nicht rührte, be günstigte sie stillschweigend die Spekulation. Darf sie jetzt diese» Treiben der Spekulation als Grund einer allgemeinen Rachvrr- steuerung, die auf mehrere Monate viele Tausende von Cigarren arbeitern brodloS machen muß, vorführen? Am Dienstag machte der Reichstag eine Pause in seinm Plenarsitzungen. Das Centrum und die Hannoveraner und viele Abgeordnete anderer Parteien wohntm in Hannover der Beisetzung der Leiche des allseitig hochverehrten Abgeordnetm vr. Nieper bei. Heute wählt der Reichstag nun die 3 Zolltarifs-, Bier- und Tabak steuer-Kommissionen, die zu den bereits 11 Kommissionm treten sollen. Um diesen 14 Ausschüssen Zeit zur Arbeit zu geben, werden von nun an in den nächsten Wochen höchsten» 3 Plenarsitzungen statt- finden. Hierin wird man zunächst die Eisen- und Kornzölle be rathen. Ueber die Reihenfolge: ob am Donnerstag erst Eisen und dann Korn oder erst Korn und dann Eisen daran kommen soll, finden jetzt leb hafte Meinungsaustausche statt, dte sich auch darauf erstrecken, daß eine Erhöhung der Korn- und eine Ermäßigung der Eisenzölle ein- treten soll. Man will Alles vermeiden, was etwa das Scheitern de» ganzen Tarifwerkes nach sich ziehen könnte. So lange Industrie und Landwirthschaft sich mit mißtrauischen Augen betrachten und jede von der anderen übervortheilt zu werden besorgt, reiben sich nur die Freihändler vergnügt die Hände. Diese beuteten bisher Beide aus. Gerechtigkeit und Selbsterhaltung verlangen, daß man Beiden gerecht werde. Nach BambergerS Ansicht muß bei Schutzzöllen entweder die Landwirthschaft oder die Industrie betrogen werden. Auf die selbstlose Höhe der Anschauung, daß beide Theile die Förderung und Unabhängigkeit de» nationalen Ganzen anstreben, ohne daß dabei ein besonderer Rebbe« abfällt, um den der andere Theil betrogen wird, auf diese Höhe kann sich ein Mensch wie Nickel-Bamberger nicht schwingen. Nach ihm kann es bei volkswirthschaftlichen Maß regeln nicht ohne Betrug abgehen. Die schutzzöllnerische Mehrheit im Reichstag möge ihres hohen Berufs, der im ganzen Vaterlande leidenden und in allen Zweigen der menschlichen ErwerbSthätigkeit schutzbedürftigen Arbeit in Stadt und Land Hilfe zu bringen, ein gedenk bleiben. Was dieHöhe der Steuersätze anlangt, so mag es sehr schwierig sein, ein richtige» Zahlenverhältniß zwischen der vom inländischen Tabaksbau zu erhebenden Steuer und den vom Auslandstabak zu zahlenden Zolle auszusprechen. Die Interessen der Pfalz, Baden», des Elsaß und der Mark widersprechen denen Bremens. Doch wird man bei gutem Willen darüber schon sich verständigen. Hohe Sätze vernichteten eine der wenigen blühenden Industrien veS Vaterlandes. Mäßige Steuererhöhungrn verträgt der Tabak eher als jeder andere MaflmverbrauchSgegenstand. Sie liefern auch, worauf e» doch vor Allem ankommt, rasch den NeichSkassen Geld und zwar viel Geld. Sätze von 35 und 30 Mark pro Centner eingeführten und im Lande erbauten Tabaks gewähren 50 Millionen Steuererträge. Da» sollte genügen. Dabei bleiben die Pflanzer wie Importeure, Händler wie Fabrikanten, Arbeiter wie Verkäufer von Tabak in ihrem Erwerbe und LebenS- gewohnheitm ziemlich unberührt, erhalten sich steuerkräftig, die massenhaften Bankerotte und NahrungSverluste werden vermieden und die Raucher können schon ihre Cigarren ein wenig theurer be zahlen. Bei dem Monopol müßte da» Reich noch Geld dazu geben, um seine Einführung zu ermöglichen und e» erhielte in dm nächsten 10 bi» 20 Jahren noch nicht die Erträge, die r» jetzt bei schonender Veranschlagung der Steuersätze binnen Jahresfrist au» dem Tabak lösen wird. Auch Frankreich hat seinen vom Monopol erwarteten Steuerbetrag von 80 Mill. Franc» erst nach 35 Jahrm nach dessen Einführung erzielt. Also: Vor Allem begrab« der Reichstag da» Monopol möglichst tief, daß es nicht wieder auszuscharren ist, dann bringe er die Tabakfrage endlich zum Abschluß und gebe einer matt gehetzten Industrie die ersehnte Ruhe und das geschieht am Sichersten durch schonende Erhöhung der Steuersätze auf mäßige Beträge. Aus den national-liberalen Blättern tönt ein Jammer- und Wehgeschrei, daß Fürst Bismarck mit den Welfen und Ultramon tanen sich freundlich stelle und LaSkern in die Ecke geworfen habe. Manche thun so, als kündigten sie dem Kanzler nunmehr dieHeercs- folge auf. Wer's glauben könnte! Zunächst sind die Jammer ausbrüche nichts als der SchreckenSruf der Erkenntniß, daß in Deutschland Politik gemacht wird, ohne daß die Nationalliberalm dabei sind; daß e» auch ohne sic geht. Das zu merken, muß frei lich entsetzlich sein; der Weltuntergang muß Jemandem nahe schei nen, der bisher vordringlich überall dabei war, um den Glauben zu erwecken: er mache Alles, und der nun gar nicht mehr mitthun darf. In diesem Sinne sind die SarkaSmm ganz verdient, mit denen Bismarck neulich LaSkerchen traktirte, in denm er soweit ging (,Fasker gehört zu den Leuten, von denen die Schrift sagt: sie säen nicht, sie ernten nicht und doch sind sie gekleidet — ich will nicht sagen wie? aber jedenfalls sind sie gekleidet"), aus LaSkerS trödel- artigeS Habit anzuspielen. Im Uebrigen verstehm wir es nicht, wenn die offiziöse Presse sich wundert, daß die Minister auch einmal ein scharfes, unangenehmes Wort zu hören bekommen. Die Abge ordneten, welche die AngabenBismarckS als unzuverlässig zu bezweifeln wagm, werden jetzt als Grobiane und Anstandslose bezeichnet. Du lieber Gott! Fürst Bismarck hat neulich dm Angaben des kaiserlich statistischen BureauS nicht blo» Unzuverlässigkeit vorgeworfen, son dern sie sogar tendmziös genannt. Man sollte nicht so empfindlich thun, wmn einmal scharf herüber und hinüber geschossen wird. Der Krieg Englands mit Afghanistan ist zu Ende. Der Ge winn Englands aus dem Kriege ist die „ivisienschaftliche Grenze", das heißt eine derartige Berichtigung der indisch-afghanischen Grenze, welche Jndim für dm Fall eines späteren Krieges mit Rußland, wmn Rußland im Bunde mit Afghanistan handelt, strategisch gegen eine Invasion sichert. Bisher schloß die englisch-indische Nordwest grenze mit dem Gebirge ab, während die unabhängigen Afghanen stämme nicht nur die angrenzenden Hochplateaux, sondern auch den gebirgigen Abstieg in die Ebene mit Einschluß der vielgenannten Pässe inne hatten. Dte» erleichterte nicht nur die räuberischen Ein fälle der Barbarm, sondern, wa« hauptsächlich in Bettacht kam, bei einem drohenden Kriege mit Rußland HSttm die Engländer erst mühsam die Bergkämme erkämpfen müssen, ehe sie überhaupt Posten fassen konntm. In der französischen Deputirtenkammer, welche am Donnerstag ihre Arbeiten wieder aufnimmt, stehen allem Anschein nach sehr erregte Debatten bevor, welche bereits in dem letzten Mi- nisterrathe ein Vorspiel erhalten haben. Insbesondere kommt hierbei die Frage der Rückverlegung der Kammern nach Paris in Betracht, welche ein Theil des KabinetS in Uebereinstimmung mit den'- ge mäßigten Republikanern nur unter der Voraussetzung für zulässig erklärt wissen will, daß zuvor emsthafte Garantien gegen Ruhe störungen gebotm werdm. An erster Stelle wird e» für nochwendig erachtet, daß die Polizeipräfektur, deren Budget bisher von dem Municipalrache festgestellt wurde, ausschließlich von dem Ministe rium des Innern ressortirt, damit die Centralgewalt die erforder lichen Abänderungen in der innerm Einrichtung derPolizeipräfektur vomehmen kann. Die Pariser Rothen wollen sich aber die Polizei nicht nehmm lassen und weisen die Entschädigung, daß ihnen die Regierung die Aufsicht über die Märkte und Hallen giebt, schlechter dings zurück. Reueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Bern, 13. Mai. Der zwischen Fabre und der Direction der Gotthardbahn abgeschlossene NachtragSvertrag zur Erledigung der aufgetauchten Differenzen wurde vom Verwaltungsrath sowie dem Bundesrath ratifizirt und wird somit in Kraft treten. Locale- an» Sächsisches. — Der Präsident der Obcrrechnungökammer a.D. Römisch hat da» Komthurkreuz 2. Kl. vom Verdienstorden, der Gemeinde- Vorstand Nestler zu Mtttwetda da» Verdtcnstkreuz und der Gutsbesitzer Dennharbtzu Golzen. sowie der städtische Po lizeiwachtmeister Zürn er zu Meerane das allgemeine Ehren zeichen, der Brandversicherungö-KommilsionSrath Leuth old kaS Prädikat „ReglerungSrath" und der Assessor bei derselben Behörde. Freyberg, da» Dlenstprädtkat „Kommtssionöratb" erhalten. — Drr Oberst von Cerrlnl dt Monte Varchi, Kommandeur beS K. S. 5. Infanterieregiments Pr. Friedrich August Nr. l()4 (Cbemnitz) ist zur Besichtigung der Hebungen des GardekorpS ln Berlin etngetroffen. - Die dem BundeSrath gemachte Vorlage, bctr. die pro- vtsorischeErhebungvonEingangSzoillSverr- gesetz) ist von den BundeSrathSauöschüssen für das Zoll- und Justtzwesen berathen und «alt unverändert angenommen worben; die Vorlage dürfte, mit kurzen Motiven begleitet, erst Ende der Woche vor den Reichstag gelangen. Rach dem Wortlaut der Vorlage hat dieselbe keinerückwirkende Kraft aui Waaren, die vor brr Publikation diese» SperrgesetzeS über die Grenze nach Deutschland elngeführt worden sind. Dagegen werde» die vom Reichskanzler zu erlassenden Anordnungen, wonach sür bestimmte Artikel der Im Torsi enthaltene höhere Satz schon jetzt zur Erhe bung gelangen kann. zurück datlrt werden aut den Tag der Pu- bllkation de» SperrgesetzeS, die natürlich nach erfolgter Annahme durch den Reichstag soiorl vollzogen werben wird. ES ist be- blossen worden, in den Motiven, welche dem Gesetz für den ...richstag betgegeben werden sollen, ausdrücklich bervorzubeben, daß durch die Vorlage aus eine Nachbestcuerung deS Tavakv nicht verzichtet werden soll. Ein« Anwendung de» Gesetzes verlange für den betreffenden Fall eine besondere Gesetzgebung. Es ist zwestello» deshalb der Einbringung einer solchen demnächst ent- gegenzuieben, wenn der jetzige Entwurf Gesetz werden sollte. — Die gefürchteten Weinmörder haben sich diesmal äußerst gnädig erwiesen. Vor und nach Mitternacht war eS vorgestern sogar wärmer als den ganzen Tag vorder und in den frühen Morgenstunden und bei Sonnenaufgang sank die Tem- veratur nirgends unter Null. ES ist nichts erfroren; eS gab auch nicht viel zu erfrieren. — In dem in Wien entwendeten Postbeutel mit Geld sendungen im Werts,e von 100,000 Gulden befinden sich auch aus Sachsen folgende Gelbbriefe: ans Leipzig 5 an Zantominlzzi in Baben mit 230 Mark; auS Leipzig 8 an Trenner In Baden mit 300 M.; auS Dresden I an Luksic in Karlstadt mit 135 M.; auS Dresden an Prüöker in Trebinje mit 100 M.: auS Leipzig 2 an Lukanitsch tn Altenmarkt mit N3M.; aus Leipzig 2 an Quantmeier in Kaltenleutgeben mit 87 Nt.; aus Leipzig 4 an Moldau in Qedeuburg mit 600 M.; auS Dresden 6 an Eigner in Triest mit 04 M.; auS Dresden 6 an Käölcr in Triest mit 31 M.; auS Dresden 6 an Suclirö in Triest mit 560 M>; aus Dresden 0 an Gcnti'lli In Triest mit 474 Nt.: aus Dresden t an Rosenzweig in Triest mit 100 M.: aus Diesten I an Ponte Ncno in Triest mit 1500 M. Von den Thätcrn und dem Posibcutel fehlt jede Spur. -Der TabakSbau tn Sachsen wird durch die neuen Steuersätze so gut wie nicht berührt; denn im ganzen Königreiche werben nur 38 Eentner Tabak erbaut: in Würtemberg dagegen 2100, In Baden aber 100.000 Eentner. lim so tiefer sind hingegen die Interessen Sachsens durch die Eigarrensabrikatton an der Tabakstruerirage engagirt. — Die AintShauptmannscbasten haben bereits Verfügungen gegen die Feldmäuse erlassen: aber der Landwirthschaft droht noch eine andere Kalamität: Heuer ist wieder einmal rin Haupt- flugjahr der Maikäser. Hoffentlich gelingt es, durch geeignete Vorkehrungen der drohende» Kalamität zu begegnen. — Im Interesse der meisten Passanten vom Eisenbahn- Nbergange des böhmischen BaduhoseS nach der linken Seite deSBiömarckplatzeS und der Strehlenerstraße würde eS sein, wenn die betreffende Behörde, ähnlich wie beim Bahnübergang, einen Eingang, in der Näh; des Bismarckplatzes auch einen SiuSgang ln der den freien Platz umfriedigenden Barriöre Herstellen licke, waö durch Wegnahme einer Stange lehr leicht geschehen könnte. Ein Jeder, der jetzt, um näher zu gehen, den Platz durch den Eingang in der Meinung betritt, auch einen korrespondirenden Ausgang zu finden, ist genöthigt, um herauSzukommen. unter der Barriere hindurchzukriechen. was namentlich älteren Leuten und Damen nicht gerade leicht fällt. — In der letzten Zeit sollen wieder auffällig viele falsche 50-Pfennigstückesm Verkehre hier angehalten worben sein, weshalb Vorsicht anzuempfeblcn. — Gegenüber dem vormaligen Maschlnenheizer «in hiesigen Stadtkrankenhanse, EleincnS Hengstbach, welcher km Oktober vorigen Jabreö plötzlich entlassen werben mußte, weil durch seine Vernachlässigung die bekannte Dampfkessel,Explosion und dadurch eine Schädigung keS Stadtvermögens veranlaßt ward, fühlte der Stadtrath «n seiner Sitzung vom 4. Mai c. ein menschliches Rühren und beschloß, in Anbetracht der hilfsbedürf tigen Lage HengNbacb'S von einer Verfolgung des Schaden anspruchs abzusehen und ihm diejenigen 669 M., welche er zu den städtischen Subaltern-Pensionökassen gezahlt hat. regulativ- mäßig zurückzu,ahlen. Da aber die Stadtverordneten darauf drangen, diese Summe als ein HilfSovjekt zu betrachten, so hat sich neuerdings der Rath gefügt und wird das Weitere gegen Hengstbach bez. seine 660 Mark einleiten. — Bezüglich der Hunde bat die WohsiahrtSpolizei-Ver- waltung in diesen Tagen dem Stattrath den Entwurf einer neuen Bekanntmachung vorgeleat. der sich vollständigen Bei falles zu erfreuen hatte, d. h. Setten de» Ratbö, »denn Seitens der Hunbebesitzer und der Hunde selbst wird er wohl mehr Miß fallen erregen. Zum Schutze der öffentlichen Gartenanlagen wird angeordnet, baß Jedermann seinen Hund in dem von der Sennsstraße bis an die von Norden nach Süden laufende Quer- aller reichenden vorderen Theile und in dem am PalaiS und um den Teich herum liegenden mittleren Theile des Kgl. Großen Gartens, sowie tn den übrigen öffentlichen Gartenanlagen hiesiger Stadt an kurzer Leine zu führen hat. In WIrthschastcn und Wirthschaitsgärten dürfen Hunde überhaupt nicht mit genommen werden. Zuwlderbandknngen werden streng gecrhndet: 50 Mark Strafe bez. Hast, Wegsang und bcz. Tod der Hunde, schweben über Herr und Hund; unk auch die Restaurateure, die Hunden dcn Ausenthalt in ihrer» Etablissements gestatten, Ver salien in erstgenannte Geld- bcz. Haststrate. Ehe der Rath diese Bekanntmachung erläßt, die manches Herz wieder mit Schmerz erfüllen wird, will er das Gutachten der Stadtverordneten ein- holen. ES ist wahr, die Hunde schädigen die Blumen-. Busch- »nk Baumanlaaen lehr, aber trotzdem finden sich vielleicht im Stadtverorknctenkollegium einige für die Freiheit der Hunde be geisterte Kämpfer! Also ruhig Pinsch'l, MopS'l u. s. w.. nicht winseln — noch ist Polen nicht verloren. — Sommerfahrplan! Welche Ironie liegt in dem Worte, baö setzt durch alle Zeitungen klappert. Von morgen an sollen die Züge der Eisenbahnen rc in sommerlicher Weise ver kehren und dabei hüllt sich das Personal tief in Pelze und Pale tots, um nicht die Nasen zu erfrieren! Ja. ja, man schlägt eben vergeblich auf den Busch, damit kerSommerbcrauöspringe! Man führt Sommerfahrpläne rin und fährt die Wagen mit gefrorenen Fenstern. Der Restaurateur aut dem Böhmischen Bahn- Hofe wandelt selnrn Garten in einen Qleanderhain mit Epheu- landen um, er streut schönen gelben Paradiessand, damit sich deß die durstigen Fahrgäste, die aus den sonnenkurchglühten Eisen- dahnkoupeeS beraiiSwimineln, beim erguickeuden Tranke freuen sollen - Alles vergeblich! In denGommersahrplanzügen forschen die Passagiere eiirig nacl' Wärmflaschen und schieben den Hebel zur Dampfheizung auf „Warm"! Nnd weil das im Mai keinen Erlolg mehr bat, so kriegen die Passagiere mit rotben Nasen schleunig in die Wartezimmer, befühlen den Ölen, ob er gebeizt «st. und beschweren sich, wenn er. auf de» Sominerlahrplan pochend, mit ..Nein!" antwortet. Nnd daSAlles im Wonnemond! „'S trifft nichts mehr zu!" sagen dte ältesten Leute, und es bleibt daher immerhin iragllch, ob der alte Sommervcrkünker, der hoff- nungSgrün gekleidete Fritzsche. der Fabrvlan fürSach - srn sammt Nachbarschaft, diesmal Recht behält. Erschienen ist er mit dem bekannten reichen Inhalte, sogar mit dem neuen vom 25. Mai an gtltigen Sommersahrpiane der Elb« damp'schiffe — brrrr! — An Wegweisern in „schöne Gegenden", Städte und Bäder u. s. w. kehlt eS ihm nicht, auf 80 Seiten variirt er da» Thema: „Reisen" tn allen Ton- und Tact-Arten, neue Courier- und Secunbärbummeizüge verkündet er, mii neuen Fahrpreisen lockt er zum Reisen und doch macht das Wetter- vureau in Leipzig alle Tage .Nachtfröste. Nordwind und Nie-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite