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Sächsische Volkszeitung : 24.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192006245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-24
- Monat1920-06
- Jahr1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.06.1920
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uo, Seite « figen Streb». aS LlttrnhauS «de. sein gold. ieder, da» be- an Ernst und !N. Da muß Bettina darf atürlich Beiter Cajan un>> dieser Leute ach dem bissel imme Andre«! die Base zur leiten vssenbar im alles wa« vom Ledige!» ie willigt ein. Ken ab. Hier Sräutigam den während Be>. glückliche An- eine Arme. —> Tßeatermache ich-sceundlich-r ach'e sich noch ie Aussührung wurde wieder- Z-l. Nach längerer >' ewig junge ossly gegeben s gegenwärtig mmitlel. Ein Lust von der ipvrierten mit >t" ein. Und Esührung. daß d war gelrng- Zck. Slr.L4L L». Jahrg. W>»»«»«»«»» presd«,»«. 1«. F»olb»1«ftsaß« <S ^gesetzliche guten Fort- ng groß eg,-, eine unmöaüh Gottes willen zu verzick-n, jeden die eine m. Wie nlg.f- bende lirckililn c ist! nden in dies-,, ltandespsli^t?-' machen: möSt? ich andere ->>r adenmittel d r saus, Dailai«: Inzer. 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Dt« «Schstich, »«osiettung erl»etnt an ollen »»chentagm nachm. - «drechltund« der Nedakrtoni >» v na «uzetgeu, «nn-yme von »elch»lt»an,«Igen »i« >0 lltzr. do, 8<miUten-m»e«ae» »«» II «d» von». - Hret, skr »s« Pelliaspa„,«lle 1.4« U», »m ReNametell » SV -». Samtllenantetgen I.»« Z» - ffkr undeutltch getchrtklen,. sowie durch Fernsprecher aulgegeben» Anzetgen llnnen wir dt« veranlworUtchkeU skr dt« kUchligleN des llertel »ich« K0«m«hmer> Ein Jammer Von unserem parlamentarischen Vertrete« Da- Schauspiel von Berlin jammert eineml Tie Ursache der Krisis, in der wir nun schon seit mehr als 14 Tagen stehen und die sich in den letzten Stunden ungemein verschärft hat, ist in dem unseli gen egoistischen Parteigeist zu suchen, der manchenorts auch heute noch herrscht. Was wir in diesem Belang in den letzten Tagen erleben mußten, wirlt auf jeden, der eS wohlmeint mit seinem Lande und Botte und der um derentwillen den Standpunkt der Großherzigkeit und dar Großzügigkeit und die alles überragende Idee der Erhebung vaterländischer Gesichtspunkte über den Parteistandpunlt wünschen muß, geradezu erschütternd. Wenn man dieses Jammerbild an sich Vorüberrollen läßt, und wenn man noch dazu durch unmittelbare poli tische Mitarbeit mitten in diesen Dingen zum direkten Zusch men dieler Szene gezwungen wird, dann möchte einem die Verzweiflung über kommen! Dann könnte man wirklich auch in eine Stimmung geraten, die dahingeht, den Dingen ihren Lauf zu lassen, um nicht selber von dem Jammer erdrückt zu werden. Und dennoch: Wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen, wir müssen schassen und arbeiten, um aus den parteiischen Niederungen, die uns jetzt in den Sumpf hinab zu zerren drohen, uns herauszuretten. Und wir müssen auch Mitarbeiten an der Aufklärung der großen Oeffentlichkeit bezüglich kessen, was in kleinlichstem Parieigeist dort in Berlin in einer den Bestand, die Ruhe und Sicherheit des Landes ungemein gefährdenden Weise sich zu Vollziehen beginnt. Der Vonvurf, die Anbahnung eine» ruhigeren Schaffens ge fährdet und gestört zu haben, trifft einerseits die Sozialdemokratie und andererseits die Deutsche Vottspartei. WaS die Sozialdemokratie angeht, so hat diese durch ihre Führer in den langwierigen Vorver handlungen und unter besonder» loyaler Mitwirkung des Reichsprä sidenten ganz bestimmte Zusagen bezüglich der Stützung des neuen, aus einem Mittelblock bestehenden Kabinett- gemacht Die Demokraten und das Zentrum mußten annehmen, daß gerade mit Rücksicht auf Spaa die Sozialdemokraten bet der ersten entscheidenden Abstimmung über die Programmerklärung der Regierung ihr Vertrauen aussprechen Auf dieser Basis allein lonnte überhaupt an die Schaffung deS Mittel blocks herangetreten werden. Fehrenbach hatte die unsäglichen Schwierigkeiten auch bereits so weit gemeistert, daß alles im schönsten Lote schien und auch schon bis auf wenige Posten das ganze neue Reichskabinett besetzt war. Die Demokraten hatten auch schon ihr« entscheidende Fraktionssitzung abgehalten und auch der besonders zw sammengerusene Parteiausschuß der Demokraten billigte die Haltung der NeichStagSfraktion und sprach ihr da» Vertrauen aus Der De- mokrntensührer Petersen hatte erklärt, daß die Mehrheitssozial demokraten ausdrücklich dem Programm und der Zusammensetzung der neuen Regierung ein Vertrauensvotum in Aussicht gestellt hätten. Dieses sei auch die Bedingung der Mitwirkung der demokratischen Minister in der Regierung. Noch war aber diese demokratische Sitzung nicht zu Ende, da überreichten die Vertreter der Mehrheitssozialdcmo Iraten, die um diese Stunde ebenfalls tagten, einen Beschluß ihrer Fraktion, wonach sich die Sozialdemokraten bei der entscheidenden Ab stimmung über das Vertrauensvotum im Reichstag dxx Stimme enthalten. Damit war für die Demokraten, w'e überhaupt für die Blockbildung eine ganz neue Lage geschaffen. Zu alledem kam aber noch eine neue Sprengmine: mitte,, in die schon fast völlig abgeschlossenen Derhindl^'gen über die Zusammen setzung des Kabinetts platzte nun plötzlich die Dentsche Vottspartei mit neuen Forderungen, die tatsächlich »xplo7.ven Charakter haben mußten. Sie forderen, daß das Zentrum muh das Finanz- und das Post ministerium abgäbe, um es mit Fachmtnist-rn ZN besehen. In den Vorverhandlungen hat die Dentsche Vottspartei diese Forderung der Besitzung mit Fachministern nur für das Außen- und das Wirtschafts- Ministerium erhoben, Fehrenbach hat aus eigenem auch Las Verkehrs ministerium einem Fachmann übertragen wollen. Das Verbleiben der beiden Zentrumsminister Dr. Wirth und GiesbertS fand bei der Deutschen Vottspartei keinerlei TInwände. Die neue Forde rung mußte naturgemäß alles über den Hansen werfen, was bis dahin geschaffen war. Schon die Führung der bisherigen Verhandlungen im, die Besetzung der Mlnisterposten hatte übrigen» ergeben, daß die Deutsche Vottspartei durchaus nicht so uneigennützig ist, wie sie sich vor dem Lande hinzustellen beliebt. Ihrem anfängliche» Sträuben bezüglich der Beteiligung an einer Koalition der Mitte lag wie sich immer Narer und auch rücksichtsloser heranSstoffte, nicht« anderes als die Sucht nach möglichst vielen und möglichst starken Machtpositionen in der neuen Negierung zugrunde. Man muß die Einzelphasen dieser Verhandlungen kennen, «m sich ein Bild machen zu können, wie stark der Hunger der Deutschen Volkpartei nach M'nfflersefieln war, der» selben Partei also, die bisher den andere» Parteien Aemtcrjägerei nachsagen zu sollen glaubte. Die inneren Gegensätze, die wir in keiner anderen Partei gerade bei der Deutschen Vottspartei In den maßgebenden Persönlichkeiten ausgeprägt sind, kommen gerade jetzt in einer Zielunsicherheit, in einer Wankelmütigkeit »nd einer Inneren llnwahrhafiigkeit zum Ausdruck, die da» Schl'mmste für ein etwaiges künftiges Zusammenarbeiten anderer Parteien mit der Deutschen Vottspartei eröffnen. BemerkSwert ist, daß der von der Deutschen Vottspartei für da- ReichSwirtschastsministrrtum vorgeschlagene Kruppdirektor, Grheimrat Wiedfeld, die Bedingung gestellt haben soll, daß auch das MeichSsinanzministerium mit einem besonderen Fach- manne besetzt würde. Statt daß die Deutsche Vottspartei von dieser Bedingung dem Zentrum schon seit 14 Tagen KrnnlmS gegeben hätte, kommt sie jetzt erst damit heraus. Diese Tatsache, auch die andere der neuen Ministerforderungen und der neue» Wünsche auf Besetzung weiterer Aentt-r mit Fachministern, zeig«, daß wir eS hier mit einer Partei zu tun haben, auf deren Taktik kein Verlaß ist, die aber damit ein gefährliches Spiel treibt. Nun ist alles wieder in der Schwebe. Fehrenbach steht vor einem Trümmerhaufen. Man würde e« ihm nicht verdenken können, wenn ar unter diesen Umständen dem Reichspräsidenten sein Amt zu- rückgibt. Der Reichspräsident selber wird durch di« zweideutige Hal tung der Sozialdemokraten nachgerade in eine Lage gebracht, die ihm seinen Posten unterminiert. Doch das sind nicht unsere Sorgen. Aber das jammervolle Schauspiel, das heute die Sozialdemokraten und auch die Deutsche Vottspartei aus parteiischen Gründen mitten in einer furchtbaren Notlage des Vaterlandes bieten, ist zum Erbarmen. Jur politischen Lage (Eigener Drahtbericht der „SSchs. Volkszeitung °) Berlin, 24. Juni. Die sozialdemokratische Frak tion ist, wie das „Tageblatt" meldet, sich llar darüber, daß augen blicklich keine andere Regierungsbildung möglich ist. als diejenige, die von Fehrenbach angestrebt ist, und die Fraktion weiß nur nach nicht, ob und wie sie das Tolerari Posse aussprechen soll, dr sie es auf alle Fälle vermeiden wollen, für irgendwelche Handlungen eines Ka binetts mit verantwortlich gemacht zu werden in dem auch die Deutsche Vottspartei vertreten ist. Wir haben Grund zu der Annahme, daß die Sozialdemokratie vorher öffentlich keine offizielle Erklärung über ihr Verhalten bei der Vorstellung der neuen Negierung im Reichstag abgeben wird. Aber sie wird vor aussichtlich durch persönliche Fühlnngsnahme die entscheidenden Fak toren von ihren definitiven Schritten unterrichten und so Henri Fehrenbach die Möglichkeit geben, das Kabinett bei einem wohl wollenden Verhalten gegenüber der Sozialdemokratie zustande zu brin gen. Gestern abend äußerte Fehrenbach Fraktionskollegen gegen über, daß er die Hoffnung aus die Bildung eines Kabinetts der bürgerlichen Mittelparteien noch keineswegs ansge geben habe. Ausgeschlossen ist jedoch, daß bereits heute vor dem Zu sammentritt des Reichstages das Ministerium gebildet werden wird. Die weiteren Verhandlungen dünsten sich im Gegenteil noch etwas hin ziehen. Der Aeltcslenausschiiß des Reichstages tritt heute vormittag um 11 Uhr zusammen. Es ist, wie verlautet, geplant, angesichts der ungelösten Kabinettskrise Ken Zusammentritt des Reichs tages noch um einige Tage zu verschieben. Für heute früh sind anläßlich der Eröffnung des Reichstages Gottesdienste im Dom und in der Hetwigskirche anberaumt worden. Am Vormittag findet« weitere FraktionSsitzungen sämtlicher Parteien bis ans die Mehrhcits- sozialdemokiatie statt, die erst eine halbe Stunde nach der Plenar sitzung zu Bratlingen znsammentreten will. Berlin, 23. Juni. Infolge der jüngsten 'Wendung in der Ka binettsbildung sind sämtliche Frakffonen eeS Reichstages beute vor mittag zusammengetieten, vm zur Lage Stellung zu nehmen Nach der „B. Z. am Mittag" wird d!e Lage für außerordentlich schwierig gehalten. Die Schwierigkeiten sei-n daraus zmückzufübren, daß die Mehrheitssozialdemokraten der in Bildung begriffenen Regierung das Brctrauen versagen, wenn auch mit einer Formulierung, die nach An sicht der Sozialdemokraten ihr gestatte, im Amt zu bleiben. Tie ztveile Schwierigkeit liege in der von der D'uffcb-.i Vottspartei aufgeworfe nen Frage der Besetzung gewisser Minister-en. Letztere Schwierigkeit sei die geringere und würde sich oorauSsichtlich überwinden lasten. Zur Haltung der Demokraten sagt die „B. Z." die demokratische Frak tion habe eine cniSdrückliche Zustimmung der MebrheitSsozialdemo- kraten zum Regierung' Programm als unbedingte Voraussetzung für ihre Teilnahme an der Regierung erklärt. Nach de, Stellungnahme der Sozialdemokraten wird In führenden demokratischen Kreisen es für unmöglich gehalten, daß die Regierung noch a»S dem Zentrum, den Demokraten »nd der Deutschen Vottspartei zustande komme. Man glaubt, daß nunmehr mir übrig bleibe, eine Regierung aus Zentrum nnd Deutscher Vottspartei zn bilden, die die Demokraten nur in den parlamentsüblichen Formen unterstützen würden. Neuere amtliche In formationen über die Lage liegen nicht vor. Die Verhandlungen gehen weiter Berlin, 23. Juni. Die Veihandlungen des Reichskanzlers über die Bildung de» Kabinetts haben heute ihren Fortgang genommen, ohne daß irgendeine Stockung eingetreten ist. Es darf mi> Sicherheit angenommen werden, daß in kürzester Zeit das Kabinett zum mindesten in den entscheidenden Ministerien besetzt sein wird, lieber die wesent lichen Fragen ist zwischen den an den Vorhandlnngen beteiligten Parteien U c b ere i n st im m u n a erzielt worden, besonder« auch insofern, als die bisherigen demokratischen und Ze ntr» in r m I t- glieder in ihren Aemtern verbleibe». Die Besetzung de» Auswärtigen Amtes mit dem früheren Ministerialdireltor SimonS hat allgemeine Zustimmung gesunden. Infolge der endgültigen Ab sage des Geheimrats Wiedfeld wird bereits mit einer anderen be deutenden Persönlichleit des WirischastSlebens verhandelt Ter Ab geordnete Becker-Hessen hat aus persönlichen Gründen die Über nahme eines Amtes ablehnen müssen. Der Minister Stegerwald, der für das ReichSarbeitSministerinm in Frage kam. hat sein preu ßisches Portefeuille zu behalten gewünscht. Der für dasselbe Mini sterium vorgeschlagene V e ck e r - Arnsberg hat gleich,'oll; aus persön lichen Gründen gebeten, von ihm abseben zu wollen. Bleibende Wahrheiten Die augenblickliche Stockung auf dem Warenmarkt infolge un. serer Valuta Verbesserung führt die große Gefahr mit sich, daß unsere Erzeugung, die in einem hoffnungsvollen Wiederausban begriffen war, wieder Msaiiiinenbricht nnd Betriebseinsiellungen und Arbeiterent« lassungen eintreten. Das muß aber im allgemeinen Interesse »er- hü>et werden. Wo deshalb starker Bedarf sortbesteht »nd die finan ziellen Mittel vorhanden sind, sollte seitens deS Konsum» weiter gekauft werden. Die Warenbesitzer müssen aber auch ihrerseits sin Opfer bringen, indem sie mit möglichst geringem Nutzen, oder gar ohne einen solchen, unter Umständen gar mit einem erträglichen Ver lust abstoßen. So muß allseitig dafür gesorgt werden, daß die Ma. schine wenigstens im Lausen bleibt Währenddem müssen Maßnahmen erwogen und getrosten werden, um in die Valutaentw'cklnng eine ge wisse Stetigkeit hineinznbnngen, sie zu stabilisieren Aus diese Weise läßt sich wieder eine festere Kalkulationsgrundlagc schassen, die hin- wiederum die Möglichkeit einer ruhigeren Preis, und Lohnbewegung mit sich bringt. So wird man versuchen müssen, daS aus den ersten Blick be- stehende Rätsel zu lösen, wie es möglich ist, daß in einer Zeit stark bleibenden Warenbedarfs für die arbeitswillige Hand die genügende Beschäftigung fehlt. Die Antwort muß dahin lauten daß sür den heimischen Warenabsatz nicht lediglich der Grad des Bedarfs maß gebend ist, sondern die Kaufkraft deS Bedarfs im Verhältnis zu den vorhandenen Vorräten. Das führt von selbst zu dem Ergebnis, daß nicht ständige Lohn- und Gehaltserhöhungen den breiten Käufer, masien eine angemessene Bedarfsdeckung ermöglichen, sondern nur solche Warenpreise, die einigermaßen erschwinglich sind und nicht den Charakter von Luxuspreisen tragen. Eine Erzeugung, die aus eine BedarfsdeckungSwirtschast zu erträglichen Wrrenvreisen hinarbeitet, ist die beste Sicherung gegen Absahkrisen »nd Arbeitslosigkeit ES ist äußerst bemerkenswert, mit welchem Nachdruck heute selbst die Leitung des sozialdemokratischen Bergarbeitcrverbandes sich zu dem Satze bekennt, daß nicht mit ständigen Lohnerhöhungen dem Arbeiter ans die Dauer geholfen ist, sondern daß Abhilfe auf einem andere» Wege gesunden werden muß. So bringt die Nummer 13 des Organs dieses Verbandes, die „Bergarbeiterzeitung", einen Artikel: „Schluß m't den Preiserhöhun. gen", in dem nachgewiesen wird, daß die „Erhöhungen der Koblen- preise ständige Hinaussetzungen der Preise kür alles, was man ver. braucht und göbraiiuff", nach sich ziehen muß, und in dem sich folgende Sätze finden: „Es ist die allerhöchste Zeit, daß mit den KelilenpreiS- erhöhungen Schluß gemacht wird. Die Arbeiter betrügen sich selbst, wenn sie glauben, durch Lohuzuschläge von 5. 3 10. 15 und mehr Mark pro Schicht verbesserten sie ihre Lag». Mit den Lohnerhöhun gen gehen noch stärkere Preiserhöhungen einher. Was hat die . . . Lohnerhöhung den Arbeitern wirklich genutzt? Gar nichts. Denn die Preise aller ander» Waren stiegen mit den Kohleupee'sen. und die Lohnerhöhung — war für die Kah. Schon w cden neu? Lebn-rvrlmn- gen gefordert. Sind sie bewilligt, dann werde» lie nach einigen Wochen wieder verwässert worden sein durch neue dr-ffserhöbnuae». — Wir sind längst an dem Pimlt angelangt, wo jede Lohn- und GcbaltS- erhöhuiig nur noch e ne Verwässerung deS Einkommens bedeutet. . , Wir müssen aus der ruinösen Preistreiberei heraus. Kein Aibeffsmann hat Nutzen von der Preistreiberei." Der Weg zu wirklicher Hilse liegt in einer Steigerung der Er- zeugungSsähiakcit der Wirtschaft Und dann bleibt der Satz wahr, daß trotzt Produktiv»?- nnd Wblatzstreckung der Weg zur Rettung Deutschlands liegt in der Forderung nach mehr Aibcit! Das rote Berlin Von unserem Berliner Vertreter. Die Wahlen sür da? Stadtparlament deS neuen „Groß-Berlin" stellten eine verschlechterte Nenaiislage der ReichStagS- wahlen vom 6. Juni dar. Das Verhältnis der einzelnen Parteien gemäß der für sie abgegebenen Stimmen hat sich im Grunde wenig geändert. Die Unabhängigen beherrschen mit erdrückender Mehrheit Berlin. In weitem Abstgude folgen die Rechtssozialisten, die :n Ber lin schon lange keine „MehrbeitSsozialisten" mehr sind. Gegen über den vereinigten beiden sozial! strichen Grup pen i st das Berliner Bürgertum glatt an dir Wand gedrückt. Von den 825 im Berliner Stadtparlament zu besehen den Mandaten werden die beiden sozialistischen Grupve > 120 inne haben, während das Bürgertum mit leinen 99 Mandaten zur Ohn macht verurteilt ist. Berlin, daS früher eine Domäne der Demokra ten und des sogenannten „AsvhnltliberaliSmns" war. ist heute ein Experimentierobjekt sür die Roten aller Schattierungen geworden! Einige Zahlen müssen das Gesagt« erläutern: . ^
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