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Dresdner Nachrichten : 03.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193605036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19360503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19360503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-03
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.05.1936
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G«mtap, 2. «al iss« Re. 20? so. Acchrvany. Iltlluttg Iiel -au« Postbe»»,, ««?. S.2O ci»I<I>Iicb«ch 40,7 Poslacdühr (ohne Polljustcllung-gebiihrl dei gcdknmal wSchtnMchem B-rl-nd. Gn»»I- «umnier lL Rui.. aubtrhalb Lachlkn« 2V Rui. Hamilienan,eigen u. Lleliengeluch« Mlllinicicr- »eile « «ui. jjillergeb. !>o Rps. — Nachdruck nur mtt Quellenangabe Trerdner Nack,rlchien. Unvcckangle Lchnllllücke werden nicht aulbewadr« ' öw- Druck «.Verlag r Llepsch«R«Ichardt,Vre»den-2l. k, Marten- ' strafte ZS/-2. Fernruf 252-1. Postscheckkonto losS Dresden br, bei Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schiedsamte» beim «Vberverstcherungsamt Dresden FE/se Ts^e^e/^r/^ Ktra-EL MW MM unter feindlichem Feuer diieleckman» kelrren» Sckmieckee >,,!> Ude il-ssoo I2«0 irsoo idoler k- küde-sdi, »ul?»uri» »INI Vor»t»IIong -prayrsmm .» Vdk Sivt Ide Virielt »ntz»u« ar kt»n»i« r. kderm»7ee 0»nck7 ». O. kuckolpb r. SmeUlinr tidler tVricknee ?»ul» ^Voil Nummer ck, rvaiil»» I Ubi 01-VW kdolee «I»« d»d«a ikell üe k«n»t» I«II »«»«»»- «»««! v«a» «,!«,« 01-K4 »-««- »»«, p u «eU«n, ,o<n »ra en« -vsn«« es, Varl»«« UI» u »dck« ir, Serndirck ilel«, l.ui»it» Vttllsert«!«,: ia, v»l«ttr » »ermilckil«» «Ul«»i« m>» Der ReguS auf -er Flucht - Sn -er Stadt wird geplündert Asmara, 2. Mai. Nach den letzten Meldungen fleht die Vorhut der italienischen Streitkräfte, eine Askarikolonne, 80 Kilometer nördlich von Addis Abeba. Der planmäßige Vormarsch der Italiener nimmt seinen Fortgang, wobei beträchtliche Geländeschwierigkeiten zu überwinden sind. In der Nähe von Ter mader erbeuteten italienische Truppen beträchtlich«» feindliches Kriegsmaterial, darunter zwei Geschütze. Neber di« Lage an der Sü »front drahtet Marschall Badoglio: An der Südsront befindet sich der Feind ans der Flucht. Nusere Truppen sind damit befchästigt, sich in den erreichte« Stellung einznrichte«, um sodann den «eitere« Bormarfch wieder ansznnehme«. Zahlreiche Ttammeöbäupt- linge and Ober-Oaaden stelle» sich ««seren Militärbehörde«, um ihre Unterwerfung an-uzeigen «nd gleichzeitig ihre Mit wirkung im Kamps gegen die Abessinier anzubieten. Der britische Gesandte in Abdis Abeba, Sir Sidney Barto«, berichtet «ach London, daß §cr Kaiser die Haupt stadt verlasse« hat und fich aus dem Wege nach Dschi buti sKrauzöfisch-Somalilandt befindet. Die Kaiserin und der Kronprinz begleiten ibn. Bor seiner Abreise ans Addis Abeba hatte der Kaiser eine Unterredung mit Sir Sidney Barto«. Desgletcheu wir» au» Addis Abeba gemeldet, daß die Stadt beschösse» wird. Zweiselhaste Elemente seien in de« Straße« beim Plündern. Außenminister Eden begab sich ins Anßenamt, «m die Lag« zn bespreche«. Gefangene Italiener auf -er Flucht erfchoffen London, 2. Mai. Wie erst setzt bekannt wird, sind von den in der vorigen Woche aus dem Internierungslager Isiolo in der briti schen Kolonie Kenya entflohenen !l1 italienische» Eingcborc- nen-Soldatcn drei von einer britischen Militärpatrouille a u f der st-lucht erschossen und mehrere andere verwnndct worbe». Sechs weitere stliichtllnge ertranken bei bei» Versuch, durch einen über die Ufer getretenen Fluß zu schwimmen. Tumulte bel roten Maifeiern lm Ausland Militärische Parade in Moskau Berlin, 2. Mai. Die marxistischen Maifeiern im AnSlande sind im all gemeinen nach den bisher vorliegenden Meldungen ruhig verlaufen, In England sande» in vielen Städte» größere Kundgebungen statt, die unter stärkstem Polizeischntz standen. Die grüßte Versammlung wurde im Londoner Hydcpark ab gehalten, wo Ni) Redner der Arbeiterpartei und der Gewerk- schastSbcwcgung Ansprachen hielten. Unter den Teilnehmer» an der Knndgebnng sah man zahlreiche Studenten, lieber die Maifeiern in strankrcich wird berichtet, daß die Streik- parole nur in sehr begrenztem Umfange befolgt worden ist. Von den rund -MNüttü Arbeitern der französischen Hauptstadt feierten etwa 15NM. In der französischen Provinz machten sich die roten Mai-steter» stärker bemerkbar. So seierten in Lille 70 v. H. der Arbeiter, und in den Kohlengruben von Nordsrankreich ruhte die Arbeit vollständig. In Lille kam es währen- der Mai kundgebungen zu Zwischenfällen. Etwa öü Kommunisten schlugen sämtlich« Schau- fenfterscheibe« eines Geschäftes ei«. Eine andere Gruppe verhinderte die Abfahrt von Autobussen einer Privatgesellschaft. Versuche, dem Personal eines großen Kaufhauses die Arbeitsaufnahme unmöglich zu machen, scheiterten. Die Lieserung von GaS und Elektrizität wurde nicht gestört. Dagegen konnten in dem ganzen Gebiet von Lille-Ronbaix-Tvnrcoing die öffentlichen Verkehrsmittel nicht in Betrieb genommen werde», da die Angestellten nicht arbeiteten. Marxistische Haufen machten einen Umzng znm Rathaus, wo der Bürgermeister eine Rede hielt. Die spanisch« Hanptftadt Madrid stand am 1. Mai im Zeichen eines großen marxistische« Festzuges, an dem etwa lbli MN Menschen teilgenommen haben sollen. Den besonderen Beisall der marxistischen Zuschauer, die den Zug umsäumten, sanden die Gruppen von drei- bis zehnsährigen Kindern, di« Hochrufe ans ein Sowiet-Spanien und aus die Diktatur des Proletariats ausbrachten, sis Im Mittelpunkt der bolschewistischen Maifeier In Mos kau stand, wie bereits in den Vorjahren, eine große mili tärische Parade vor den führenden Mitgliedern der Soivfetregiernng, des Politbüros und des Zentralkomitees der Komintern. An der Parade nahmen Infanterie, Kavalle rie, Artillerie mit leichten und schweren Geschützen, stlug- abwchrabtellnngcn. sowie Tanks und schwere Panzerwagen teil. Mehrere stlugzeuggcschwader, darunter Bombenflug zeuge schwerster Art, kreisten über dem Platze. Den Abschluß der roten Maifeiern bildeten die üblichen TemvnstrationS- zttge, in denen Sowjetsahnen, Spruchbänder, ttarikatnren «sw. mitgesührt wurden. Au» Warschau wird berichtet, -atz die Umzüge der marxistischen Gewerkschasien in Polen, von kleineren Zwischenfällen abgesehen, rnhig verlaufen sind, stast durch weg wurde die Streikparolc vou der Arbeiterschaft be folgt. Autodroschke«, die fich «icht am Streik beteiligt hatten, wnrde« vo« Demonstranten umgestürzt. In Buenos Aires, wo fast vollständige Verkehrs ruhe herrschte, veranstalteten die Marxisten einen große» Umzug, in dem Lenin- und Ltalinbildcr mitgesührt wurde». In der Provinz Buenos Aires überfielen Banditen einen Pcrsoncnzug und steckten ihn in Brand. Man nimmt an, daß cs sich um ein anarchistisches Attentat handelt. Sans: „Kerne Unterbrechung -es Zeitungsbezugs!" Berlin, 2. Mai. R. Walter Darrs, Reichsmiuifter, Reichsbauernsührer «nd Reichsleiter der NSDAP, erläßt folgende« Ausruf: „Bei der wachsende« Arbeit in de« Sommermonaten glauben manche Bauer« «nd Landwirte, kein« Zeit sür ihre ständige Unterrichtnng ans politischem, kulturellem uud wirt« fchastlichem Gebiet mehr erübrige« z« »Sune«, so daß sie ihre Dageszeitnng «nd ihre Fachzeitschriften abbeftelle«. Solche Unterbrechung des Zetlnngsbeznges läßt sich jedoch in keiner Weise verantworte«. Jedem Bauer« «nd Landwir» könne« erhebliche Nachteil« ent steh««, «en« ihm di« sür sei««« Berus wichtige« Berössent- lichnngen nicht bekannt sind. Die Unkenntnis gesetzlicher Bestimmungen al« Entfchnldignng ist von de« Gerichten mehrfach znrückaewiese« worden mit dem Hinweis, daß das sorgfältige «erfolget, der DageSp resse und »er Fach blätter von iede« Volksgenosse« verlangt werden mttsse. <k« ist eine selbstverständlich« staatsbürgerlich« Pslicht eine« jede« Bauer« «nd Landwirts, auch im Sommer, trotz der er höhte» Arbeitslast, seine Zeitung regelmäßig z« lesen." Das Baseler Posifiusreus zerschellt Luzern, 2. Mai. Da» sei» Donnerstag früh vermißte Postslngzeug vranksurt—Basel ist Sonnabend srtth ausgrsunden worden. ES liegt zerschellt in den Felsen nntcrhalb Rigi-Staffel ans einer schwer zugänglichen Fclsknppe. Eine Leiche liegt neben dem Apparat,- der zweite Insasse liegt wahrscheinlich unter den Trümmern. Amerikas Staatssrln- Ar. i verhaltet Neuyork, 2. Mai. In den letzten Tagen sind in verschiedenen Städten nich- rcre große Banküberfälle verübt worden. In Detroit -rangen am Freitag fünf bewassnet« Banditen in einen Bankraum ein und raubte» dlXX) Dollar. In Bogota in Nenfersey wurden am Donnerstag bei einem Banküberfall 20 MX) Dollar geraubt. Dem Leiter der UntersuchnngSabtei- lung de» vundrsfustizdrpartement», Edgar Hoover, gelang e», in Neuorleanö den langgesuchten Gangster Alvin karpi» in feiner Privatwohnung zu verhasten. Hoover nmr mit SO Beamten überraschend in die Wohnung rtngedrungrn. Gleichzeitig wurden in der Wohnung von karpi» «in wegen Mordes nnd Banküberfalles gesuchter Verbrecher und rin« Fran festgenommen. Karvi» galt nach der Erschießung von Dillinger durch Polt-etbeamt« al« „StaatSfetnd N r. 1". Europas Unruheherd Wir spüren gegenwärtig wieder einmal den Unterschied zwischen Deutschland und den anderen Großmächten besonders deutlich. Während wir ein Fest der Freude und des Friedens begingen, erleben die anderen Staaten Woche» des Zweifels und der Unruhe. Und das schlimme an diesem Zustand ist, daß auch die anderen Völker cs gar nicht nötig hätten, sich soviel Sorge zn machen, wie dies offenkundig gegenwärtig der Fall ist. Was ist cs also, das Europa so beunruhigt? Berufs mäßige Hetzer, die der Führer in seiner Mairedc so deutlich gekennzeichnet hat, daß man sich das weitere wirklich sparen kann, machen ausgerechnet in dem Augenblick, in dem Deutsch land immer noch mit auSgestrecktcr Freundeshand auf den Sieg des gesunden Menschenverstandes auch jenseits der Gren zen wartet, uns sür alles verantwortlich, was sich an Unruhe irgendwo in der Welt ereignet. Aber wie soll man cS uns glaubhaft in die Schuhe schieben, baß das Fricdenssystem des Völkerbundes so kläglich Schiffbruch gelitten hat, wie wir es in diesen Tagen allenthalben sehen? Europa ist voll von Klagen darüber, baß das Wettrüsten immer stärkere Formen annimmt. Man stellt fest, daß sich Oesterreich über die Militärbestimmungcn des Vertrages von St. Ger main hinwegsctzt, man bedauert, daß die Türket di« Dar danellen wieder besetzt hat, nnd man zeigt sich besorgt darüber, Ungarn nnd Bulgarien könnten diesen Beispielen bald folgen. Aber wie schwer ist es doch, noch Gläubige zu finden, die die Schuld auch hierfür bei Deutschland suchenl Kenn zeichnend sür die Verlegenheit derer, die gegen Deutschland arbeiten, ist der plumpe Versuch, ausgerechnet in dem Augen blick, in dem die englische Regierung sich bemüht, durch ihren Fragebogen an Deutschland die diplomatische Aussprache über den Frtedcnsplan des Führers wieder in Gang zu bringen, diese Bestrebungen durch das alberne Märchen eines drohen den deutschen Einmarsches in Oesterreich zn stören. Alle diese durchsichtigen Ablenkungsmanöver konnten die europäische Oesfcntlichteil freilich nicht ausreichend von der Tatsache ab lenken, daß die wirkliche Ursache für die gegenwärtige Unruhe darin liegt, daß sämtliche Staaten, große und kleine, das V e r- trauen zum Völkerbund in den letzten Wochen fast restlvs verloren haben. Und woran ist der Völkerbund gescheitert? Viele seiner Freunde meine», am Ostafrikanischcn Krieg. Nicht nur Abessinien sei besiegt worden, sondern auch der Gedanke der gemeinsamen Hilfe für den Angcgrissenen gegen den An greifer. Tatsächlich hätten sich nach der Satzung alle Mit glieder mit Italien als im Kriegszustand befindlich betrachten müssen. Keine Macht der Welt hat dies getan, «nd Mussolini, der realpolitisch kühl diese Entwicklung voranSsah, hat nicht nur gegenüber dem NeguS, sondern auch gegenüber Genf recht behalten. Dieser Umstand hat nach dem Zusammenbruch des abessinischen Widerstandes eine große Ernüchterung bei allen Anhängern des Völkerbundes auSgelöst. Aber im Grunde hat der Abessinienkrieg nur bestätigt, was der nüchterne Beob achter schon längst wußte: der Völkerbund krankt an seiner inneren Unaufrichtigkeit. Er war gar nicht als Werkzeug des Friedens gegründet und in all den Jahren seines Bestehens geführt worden, er diente vielmehr fast aus schließlich der Bemäntelung und der Sicherung des Gewalt friedens von Versailles. Wenn wir Deutschen das auSsprechcn, fagen wir nicht» Neue». Bemerkenswert aber ist, daß heute die größten V ö l k c r b n n d S e n t h u s t a st e n t n Eng- land »nd in anderen Staaten fich zu dem gleichen Gedanke» bekennen, und ihm recht deutlich Ausdruck verleihen. Als Deutschland die Forderung erhob, der Völkerbund solle gründlich reformiert werden, da wurde uns erklärt, es fei zu viel verlangt, eine so ausgezeichnete Organisation ledig lich um unseres Beitritts willen abzuändern, da man ja nicht wisse, ob man dabei mehr verliere, als gewinne. Das war jene Zeit, als man in England «och hoffte, mit Hilfe der Völkcrbnndssantttoncn Italien ans die Knie zwingen zn können. In dieser Hoffnung sind die Engländer nicht nur schwer enttäuscht worden, sie haben auch das Gefühl, ihr allzu große Opser an Ansehen gebracht zu haben. Ia, sie haben so gar erkennen müssen, daß die VölkerbundStreue Frank« Heute Vellage: Unsere ^WehrmaGt
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