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Sächsischer Landes-Anzeiger : 23.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189208231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18920823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18920823
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-23
- Monat1892-08
- Jahr1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 23.08.1892
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Lies« verbreitetst« unparteiisch, ««glich» Zeiiung kostet monatlich 28 Pfg. in Chemnitz srei ins Haus. Mil dem Extrabeiblatt Lustiges Bilderbuch kostet der tägliche „Anzeiger" monatlich 88 Pfg. (in Chemnitz frei insHaus); nnßcrhalbChem nitz Znlragc» monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeiger nur mit dem Extra-Beiblatte Lustiges Bilderbuch zu beziehen fürS5 Pfg. monatlich. (Nr. 5580 10. Nachtrag zur Postliste.) Telegr.-Adresse: Seueralanzeiger. Kernsprechstelle Nr. 136. Slrrz G e ir e v l Sächsischer Landes. fttv Chemnitz Anz ergev NN- rlmgegen-. ««zeigenpreis: «gespakten» LorpuSzeile (ca. 9 Silben fassend) oder deren Raum 15 Pfg. — Bevorzugte Stelle («gespaltene Petitzeile ca. 11 Silben fassend) 30 Pfg. Bei wiederholter Auf nahme billiger. — Anzeigen' könne» »nr bis Vormittag 10 Uhr angenommen werde», da Druck und Verbreitung der großen Anslage längere Zeit erfordern. Ausgabe: Wochentags Abends (mit Datum des nächsten TageS). — Die Anzeigen finden ohne Preisansfchlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitzer Eisenbahn-Zeitung. Nr. 195. — 12. Jahrgang. — Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. — Dienstag, 23. August 1892. Politische Nimdschau. Chemnitz, de» 22. August. Deutsches Reich. — Vom Kaiferhofe. Der Kaiser ließ sich am Sonnabend Mittag beim Marmorpalais zu Potsdam durch den Cvnimandcnr des 3. Pionierbataillons, Major Frantz, verschiedene ans Säcke» und anderem improvisirtem Material hergestellle Flöße und Kähne vor stellen, wozu eine Abteilung Pioniere des genannte» Bataillons commandirt worden war. > — Die Militärdieustzeit. ES ist durchaus authentisch, dost der Kaiser »ach der großen Herbstparade aus dem Tempelhofer Felde der Generalität gegenüber sich dahi» ausgesprochen hat, er wünsche lieber ein kleineres Heer mit dreijähriger Dienstzeit, als ein größeres Heer mit zweijähriger Dienstzeit, er werde die letztere also nicht ein führen. Ob der Kaiser hinzugefügt hat, bei einer so friedlichen Welt lage, wie der heniigeu, brauche man auch gar keine größere Armee, wag dahingestellt bleiben; recht wahrscheinlich klingt die Aeußernng nicht, im Gegentheil schmeckt sic sehr »ach willkürlicher Muthmaßnug. Es ist auch durchaus »och nicht feststehend, daß der Reichstag in seiner neuen Session die neue Militärvorlage für die Anfang 1894 ablauscnde Septcnatsvorlage nicht erhalten wird. Die kaiserliche Entscheidung gegen die zweijährige Dienstzeit ist nicht erst soeben, sondern schon vor längerer Zeit getroffen, de» maßgebende» Kreisen also aiich schon längst bekannt. Was die in der Ausarbeitnng be griffene neue Miltärvorlage enthält, weiß Niemand, und cs ist oft gewarnt worden, gewissen sehr sicgesgewiß auflrelendcn Nachrichten Raum z» gebe». Unbegründet sind auch die neuerlichen Mnthmaß- liiigcii, Graf Caprivi wolle wegen der Stellungnahme des Kaisers zur zweijährigen Dienstzeit seinen Posten »icderlegen. Der Graf denkt nicht daran, — Mit den sensationellen Gerüchten von Bier- inid Vranstcuererhöhmigen ist cs selbstredend nichts. — Der Prinz Leopold vo» Bayer»» hatte am Sonnabend in seiner Eigenschaft als Generaliuspcktor der 4. Armee-Inspektion die Brandenburger Kürassiere besichtigt. Am Montag besucht der Prinz Jüterbog, Dienstag soll die Reise nach Stendal zur Besichtigung der dortigen Husaren erfolgen. — Fürst BiSmarck hat, wie die „Westd. Allg.-Ztg." meldet, zur Eriiiiierimg an den 26. Mai, an welchem die dem deutschen Rad- sahrerbunde aiigehörigen Vereine ihm i» Friedrichsruh eine Ovation darbrachte», goldene Ehrcnnägel ansertige» lassen und de» beiden Kölner Nadfahrervereinen „Kölner Bicyclcklub" und „Colouia" je eine» derselben übersandt. Die Nägel tragen die Aufschrift: „Zur Erinnerung an die Huldignugsfeier vor Fürst Bismark in Friedrichs,- ruh. 26. Mai 1692.« — Die „Hamv. Nachr." schreiben: „Der „Neichsaiizeiger" versucht in seine,» nichtamtlichen Theilc, »uscre Mitlheilnng über die ans Weimar geübte Pression z» demeutiren. Auf Grund der »ns vorliegenden schriftliche», vv» Ende J»li datirendcn Ac»ßer»»ge» dabei belheiligter Personen halte» wir unsere Mitlheilnng ansrecht und auch die Nedactivn des Neichsanzcigers für mangelhaft niilcr lichtet.« — Die Zeitungen der Centrmttspartei erkläre» sich ei»' stimmig für ein Zusammengehen mit der coaservative» Partei. So schreibt die „Köln. Volksztg": Das Kartell gehört der Geschichte an, die preußische Volksschulvorlage hat die Scheidung der Geister voll zöge», und so ist eine veränderte Lage geschaffen, welcher das Centrni», wenn es den» einmal um Compromissc sich handelt und das kleinste Uebel zu wählen ist, Rechnung trage» muß. Die Namenlose. Von E. M. Brame. Berechtigte Uebersetznng bon Luise Koch. (5. Fortsetzung) Nachdruck verboten. IV. Als ich in's Schloß zurückging, sah ich zu meiner Ueberraschnng kleine Gruppen von Personen auf dem Rasenplätze stehen. Jetzt flammte der westliche Himmel in voller, glühender Farbenpracht und ein grellrothcr Schein fiel über das Hans nnd die Bäume. Langsam näherte sich mir Frau Peters. „Oh, Ines," rief sie, „weißt Du es schon, hast Du eS schon gehört?« Ich schlang meine Arme um die Cedcr, »eben welcher ich ge rade stand. Ich fühlte, daß mich ein Schlag treffen würde, aber ich ahnte noch nicht, welcher Art dieser Schlag sei. „Komm' schnell mit mir," sagte sie. „Ich bin überzeugt, er will spreche», aber ich kann ihn nicht verstehen." ,Wer will sprechen?« fragte ich. „Der Baron. Oh, Ines, weißt Du cs denn nicht? Der Baron »st von seinem Pferde i» den Fluß geschleudert worden und liegt jetzt in, Sterben!" I», Sterben! Oh, großer, barmherziger Gott! Und mit ge schlossenen Lippen — mit Lippen, die vielleicht nie wieder ei» Wort zu sprechen vermochten! Der rvthc Schein, die dunklen Zweige der Ceder, die bleichen Gesichter der umstehenden Menschen. Alles schien sich in Eins z» ver mengen und vor meinen Augen z» tanze», die Sinne schwanden mir, ich sank ans den Nase» nieder. Es war ein furchtbarer Schlag, der ans meine Hoffnungen fiel. Ich hatte erwartet, heule Abend mein Schicksal, mich selbst kennen zu lerne», und die einzigen Lippe», welche das mich »inschwcbciidc Geheimniß lüfte» konnte», sollten sich »»» für immer im Tode schließen! Plötzlich schwand meine Betäubung, ich richtete mich auf. Frau Peters sah mich mit offenbarem Mißfalle» a». „Das hat keine» Zweck, Ine»,« sprach sie ernst. „Ich komme, Dich um Deine Hilfe z„ bitte», und Du läßt Dich von Deine» Ge fühlen übermaiinen." „Ich war so erschreckt, eS war so unerwartet, so ungeheuerlich,* antwortete ich verwirrt. — Die angekündigte Revision der Uttfallversicherttttgö. Gesetzgebung» mit welcher sich der Reichstag in der nächsten Session jedenfalls zn befasse» habe» wird, beschäftigt bereit» die zuständige» Organe. Wie man hört, bewegen sich die Arbeiten i» einer Richtung, welche die Grundlage des bisherigen Gesetzes und die auf demselben beruhende Organisation der BernfSgenosseuschaften unberührt lasse». In den Ansfnhrniigsbestimmniigeu dürften mehr fach Aeiiderinige» eintretr», wie sie durch die bisher gemachten Er fahrungen geboten erscheinen. Hauptsächlich wird auch angestrebt eine Ausdehnung der Unfallversicherung anf das Handwerk und das Fischerei gewerbe. Alle jene Categorien, welche der Jnvaliditäls- und Alters versicherung unterworfen sind, soll», auch der Unfallversicherung unter stellt werde». — Der neue Marlneetat. Der „Franks. Ztg* zufolge werden in dem Entwürfe zun, nächstjährigen Marineelat die Snmmcn für den Bau »euer Kriegsschiffe eine große Nolle spielen. Der nach der Denkschrift zm» Etat für 1889/90 vorgesehene Betrag dürfte infolge dessen ganz erheblich überschritten werde». — Cholerase»»sations»i«eldtttige»r sind während der letzte» heißen Tage natürlich erst recht verbreitet worden: Bald hier, bald dort sollte die Cholera im deutschen Reiche aufgetaucht sei». Bisher ist aber noch kein cinzigcr Fall asiatischer Cholera bei uns constatirt. — Der in Hamburg von einem Theile der dortigen Social- demokratie ausgesprochene Braiiercibohcvtt dürfte mit dieser Woche wieder in Wegfall komme», da er nicht die Billigung der vfficiellen Partcikreise gefunden hat. Oesierreich-Uitganr. — Der Fürstbischof von Olmütz, Cardinal Fürstenberg, ist gestorben. Der Verstorbene stand im. 79. Lebensjahre und war seit 1853 Fürstbischof von Olmütz. — Die Deutsche»» i» Böhmen führe» energische Beschwerde über die so brutal anftretende» Tschechen- Aiisschreilnngen gegen Alles, was sich Dentsch ucnnt. Mit Recht beklage» sie sich darüber, daß die Energie der Staatsbehörden viel zn wünschen übrig läßt. Italien. — Wie man der „Pol. Corr." ans Nom meldet, wird sich daS königliche Hoslager während der bevorstehenden großen italienischen Heeresmanöver in Foligno, die Oberleitung der Manöver in Spoleto befinden. König Humbert dürfte in Foligno am 30. August ein treffen. .. Frankelch. — Frankreich ist wieder einmal i» Gefahr, weil in den letzte» Tagen eine größere Sendung Patrone» für das Lebel-Gewehr ver schwunden ist. Eine hochnothveinliche Untersuchung ist ciiigcleitct. Wunderbar ist allerdings, wie so häufig Sprengstoffe »nd Patronen von den französischen Bahnen verschwinde» können. — Die Cholera ist in der Umgebung von Paris, sowie i» Nordfrankreich in der Zu nahme begriffe», doch ist die Zahl der Todesfälle »och keine hohe. — Total verkracht ist das im Tttilerieugarte»» z» Paris znm Besten der russischen Nolhleidenden veranstaltete russisch-französische Vcrbrüdernngsfest, welches im große» Stil das Thun und Treiben der Messe i» Nischnei-Nowgorod darstellen sollte, und zn dem man viele Russen hatte kommen lasse». Man sucht die Schuld auf die Privatunternehmer abznwälze», doch stand die ganze Sache von vorn herein unter amtlicher Protection. Um so peinlicher ist der Seandal. Spanien. — Ans Spanien werde» neue Unruhe»» gemeldet. Zwischen de» Einwohner» vv» Billalangra »nd Mvrvsin in der Provinz Sara „Anch ich war so erschreckt," entgegnete sie, „aber ich wurde nicht ohnmächtig. Du mußt mich begleite», Ines. Du wirst den Baron besser verstehen, als irgend Einer von nns. Er hat sich ja stets so viel mit Dir unterhalten." „Aber," rief ich voller Aufregung ihre Hände ergreifend, „er stirbt nicht — o nein, sicher nicht — er kann jetzt nicht sterben!" „Ich fürchte doch, daß cs so ist!" sagte die gute Fra» traurig. Mir war, als stände mir der Verstand still, als hätte ich plötz lich alles Denke», alles Fühle» verlernt. Es kvnnte nicht sei» — cs war nicht möglich, daß er sterbe» konnte, ohne mir zn sagen, was er mir sagen gewollt. Ach, ich armes, elendes Geschöpf! Nach all' meinen Hoffnungen diese grausame Enttäuschung. Das war bitterer, als der Tod. Ach, wo bliebe» alle meine süßen Zukunftsbilder? Niemals sollten die Arme einer Mutter mich umfange», niemals die Liebeswvrte eines Vaters an mein Ohr dringe». „Ko»»»!" sagte Frau Peters halb bittend, halb befehlend. „Wie trug es sich den» zu?" fragte ich, als wir langsam die große Treppe hinaufgingen. „Das weiß Niemand," lautete die Antwort. „Der Baron ver» suchte, statt über die Brücke zn reiten, den Fluß durch die Flnth in der Nähe der dort gelegten Steine zn passire». Die Reitknechte glanben, daß das Pferd vor den Steinen scheute »nd seinen Herr» in de» Fluß warf. Auf jeden Fall schleuderte es den Baron in's Wasser. Die Aerzte behaupte», der Baron muffe dort mindestens zwei Stunden gelegen haben." „Im Wasser?" rief ich. „Nein, er wurde auf die Steine geworfen, aber das Wasser umspülte ihn. Keiner von uns ahnte den Unfall, bis der „schwarze Prinz" ohne seinen Herrn nach Hanse kam. Da wußte» wir, daß sich etwas Ernstes zngctrage» habe» müsse. Mehrere Diener be gäbe» sich sofort anf den Weg, um den Herr» z» suche»; sie begegnete» einem Arbeiter, der ihnen sagte, daß der Herr Baron anf de» Fnrth- stcinen läge. Dort fanden die Leute ihn noch lebend und trugen ihn nach Hause. Die Aerzte ans der Stadt sind noch bei ihm, aber sic sagen, daß sie ihm nichts mehr nütze» können. Er ist über mensch liche Hilst hinaus, der gute, arme Baron.« Frau PeterS ging zuerst in da» Krankenzimmer nnd sprach mit den Aerzten. Dann kam sie mit denselben heran» auf den Korridor. gossa haben blutige Kämpfe stattgefnnde»; von Villanucv.r de Poro» wird ein Aufruhr der Bürger wegen der Chauffecgeldcrhebnng ge meldet. — Im Dorfe Logrono, wo die vom Gcmeinderalhe ge» iiehmigten Sticrkämpfc durch den Polizeipräfecten verbvlen wurden, sind Unruhen vvrgekommen. Als der Bürgermeister dennoch dje Auf führung der Stierkämpfe bckuint machte, ließ der Präfcct die Ein- gangsthürcn znm Kampfplatze durch Gendarmen abspcrren: die Be völkerung zertrümmerte die Thüre» und verjagte die Gendarmen. E» fanden viele Verhaftungen statt. Rußland. — Im Durchschnitt beträgt die Zahl der tägliche» Erkrank- itttge» an Cholera in ganz Rußland etwa 8000 »nd jene der täg lichen Todesfälle etwa 4000. Besonders heftig wüthet die Seuche »och im Kaukasus, im Dongebiete, i» de» Provinze» Samara, Sa ratow, Simbirsk, Wiatka nnd Arenbnrg. In jedem dieser Gouver nements fordert sie täglich Hunderte von Opfern. — Finanzminister Wyschnegradökt soll NN» wirklich zurücktrcte» wollen »nd zwar schon i» den nächsten Tage». Von gut nnlcrrichteler Seite verlautet, daß der ^bisherige Eisciibahnministec Witte sei» Nachfolger werde» soll. — Arbeiterttttruhen haben »»»mehr auch im Zarenreiche stattgefnnde». In der Schienen- und Eiscnfabrik von Hughes in der Nähe von Jekatcrinoslaw haben tumultnirende Arbeiter die Arbeiter- knsernen in Brand gesteckt, in den Fabrikgebäuden geraubt und ge plündert nnd die Hochöfen zu zerstören begonnen, bis das herbei» gerufene Militär die Ruhe wieder hcrst-'llte. Bei dem Einschreite» des Militärs sind mehrere Personen gctödtet und verwundet.-" Der Fabrikbetrieü ist voraussichtlich für drei bis vier Monate gestört. — Der internationale Eisenbahttkongresj ist in Petersburg eröffnet worden. Der Eisenbahnministcr Witte begrüßte die Versammlung mit einer Ansprache, worin er die große Bedeutung der Eisenbahnen sher« vorhob, welche der stärkste Hebel der Civilisntion und da» sicherste Mittel seien, die Völker einander zn näher». Der Minister gab dann einen Ueberblick über das russische Eisenbahnwesen, in welchem be kanntlich noch Manches recht trostlos anssieht. Orient. — Zwischen Amerika «uv der Türkei hat sich ein Heiner Conslilt entspannen, der trotz des üblichen amerikanischen Säbelgerassel» wohl bald.seine friedliche Erledigung finden wird. Wie ans Washington'gcipeldet wird, erhielt der Mi»istep>.deS Auswärtigen, Förster, von den, amerikanischen Gesandten ,'» Konstantiuopcl eine Depesche, in welcher derselbe über die Mißhandlung amerilani'scher Missionare i» Bonrdonr (Klein-Asien) berichtet. Der Staatssccrctär bcnnstraglc hierauf den Gesandten, von der Türkei sofortige Genng- thnnng zn verlangen. Gleichzeitig erhielten zwei amerikanische Kriegs schiffe Befehl, »ach der Küste von Klcinasicn zu gehen. — In Philippopcl soll in dieser Woche ein: große bulgarische Ausstellung eröffnet werde». Fürst Ferdinand wird derselce» mit allen Ministern nnd höheren Offizieren beiwohne». — Ans Griechenland werden verschiedene neue Nänbecstreiche gemeldet. Da die Polizei sich den Briganten bisher i» keiner Weise gewachsen gezeigt hat, soll dieselbe völlig militärisch vrganisirt werden. — Die serbische Ministerkrlsis ist geregelt, alle Minister bleiben anf ihre» Posten. Die Sknpschlina ist z» Ende des Mvnats cinbcrfen worden. Afrika. — Die Kongoregiernng versucht fortwährend die böse Situation am obere» Kongo zn vertuschen. So b.'lstinptct sie, nur ei» Theil der Araberhänplliuge habe sich empört, während die Mehr zahl treu znm Kongostaatc halte, und sogar versprochen hätte», di^ „Es ist keine Hoffnung mehr," sagte Doctor Benson. „Wir könne» ihm nichts mehr helfen; wenn sic aber wünsche», wollen wir noch hier bleibe»." „Ach, bitte, Herr Doctor, thn» Sie das," schluchzte Frau Peter». „ES ist für den armen Baron so traurig, ohne irgend einen Menschen, der ihm näher st-ht, sterben zn müssen." „Hat er keine Verwandte?" fragte Doctor Lyons uähcrtrelend. „Einige sehr entfernte — die Carhls; doch ist Alles, was ich von ihnen weiß, nur, daß sie sich augenblicklich in England befinden, Ich Hörle das eines Tages den Herrn Büro» sagen." ' - „Er machte jetzt die verzweifeltsten Anstrengungen, zu sprechen,* fuhr Doctor Lyons fort. „Haben Sie eine Ahnung, wonach er Ver langen tragen könnte?" „Nein," erwiderte die Haushälterin. „Wissen Sie, ob er sein Testament gemacht hat?" lautete die nächste Frage. „Ja," antwortete Frau Peters. „Er hat cS noch heute Morgen gemacht. Der Hausmeister nnd ich dienten ihm als Unterschrifl-zenge». „Dann wundert es mich, was er noch so Wichtiges zn sagen haben könnte!« meinte der Arzt. „Ich glaube cs zu wissen," fiel ich ein. „Nachmittags sagte mir der Baron, daß er mich heute Abend i» der Bibliothek zu sprechen wünsche, da er mir etwas sehr Wichtiges milznthcilen habe. Er kennt meine Lebcnsgcschichlc, meine Herkunft und fügte, daß er mich heute Abend mit derselben bekannt mnche» wollte.« „Armes Kind," sprach Doctor Lyons bedauernd. „Diese Ke»»t- »iß wird er mit sich nehmen in eine andere Welt; die wird sein Mund Niemandem mehr verkünden." Ich war verzweifelt. „Oh, lassen Sie ihn nicht sterbe»,« rief ich, „bis er noch einmal gesprochen! Er sagte mir, daß er ei» große» Unrecht gutzumachen habe." „Zu spät!" antwrriete Doclor Lyons ernst; „er wird lei» U»' recht mehr sühne». Doch kommen Sie zu ihm, vielleicht will er Ihne» »och etwas sagen." Wir betraten gemeinsam das Krankenzimmer — die Aerzte, um di« Wirkung meiner Nähe auf den Kranken z» beobachte» nnd zu .ehe«, ob r» wirklich schock „zu spät* sei. (Fortsetzung folgt.)
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