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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1925
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250806029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925080602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19250806
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925080602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-06
- Monat1925-08
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öS. Jahrgang. HL SS6 Avenö-Ausgade Doonerotag, «. August 192S Gegründet ISS« «mbUuUchUN: >»<tzrtch«»n Dr«»,». ls,mtpr»ch»e- Samm»tnumm»r SS S41. Rur fite Rächt, »Iprüch«: SV 011. vom t.di» IS. Rua. tt»2b d« lüglich iweimaUl^r ZufiNlung U», kau» ! <)6AUZ5'WLl)Ut)k Pskdeiu,»pr«i» >ur Monal vu,»fi 3 Mark. St»,»l»»»»« l» Pt«»t«. Dt» viu«to«n w«rt>m> nach Soldmord de Anzelgm-Prelse: .L"l aukerdalb M0 P>„. 0«,rtena»dül,r 10 Psg. ich Goldmord derrchnot; dt» »mlpaMo« 3V mm dr»tt» rlo LK PIg. Lumillrnanjel^n und SI«llmo»tuch« »dn» z, dl» 30 mm drrlt» Ä«klam»r»il« >50 Plo^ Ru»w Auslrilp« o«o»n vorau»d»»a Sch»tM»ttnn« und ^anpt,»lchSft»tl«o» M»rl»»strak» SS/40. «rmd u. vor!«« von Ut»plch » «rtcharttt» Dr—d»». VoMch»ch-kon»« 10SS »«»«>. Rachdruld nur mll d»ulltch»r vu»ll»nani,ad, >.Dr»»dn»r Rache.-) zuläMa. - Unv»rlanol« EchrifMcd» a»rd»n nichl auldrwodrt. Briands Programm für London. Einseitige französische Sicherung gegen einen deutschen Angriff im eigentlichen Sicherheilsvertrag? Französische Fremdenlegions-„Werbung". - Deutsche Gelehrte gehen nicht nach Moskau. - Stresemann spricht zum Optantenskandal. Abreise Drianbs Montag abend. London, «. Angust. Wie nunmehr vo« Paris auS be stätigt wird, wird Briand seine Reise nach London am Mon tagabend antreten. um mit Staatssekretär Chamberlain das SicherheitSproblem zu besprechen, lieber Briands Programm berichte« die »Timeö" ans Paris, Briand werde Chamberlai« zur Crwägnng unterbreiten erstens den Entwurf einer Ant wort auf die letzte deutsche Note, zweitens einen »on Fromagcot nach erschöpfenden Erörterungen der Einzel heiten zusammen mit Sir Cecil Hurst ausgestellten Entwurf »eS Paktes selbst, durch den sich Frankreich die Mitwirkung Englands im Falle eines deutschen s!s Angriffs am Rhein sichern will. Als »Gegenleistung" soll Deutschland durch Schicdsgerichtsverträge gewährleistete Garantien erhalten. Sollte sich diese Meldung bestätigen, so würde sich daraus, falls England auf derartige Pläne eingeht, eine gefährliche Entwicklung der Paktverhandlnngen einleiten, die Deutschland «ine Beteiligung unmöglich wachen. Denn der Sicher heitspakt selbst kan» niemals nur eine einseitige Sicherung Frankreichs vor einem unmöglichen deut schen Angriff bedeuten, sondern mutz vor allen Dingen Deutschland vor der ewigen Bedrohung durch französische Uebergriffe schützen. Die Berwetsung des Schutzes Deutsch lands auf die Schicdsgerichtsverträge widerspricht vollkommen dem Paktgedanken, wie er von Teutschlamd vorgeschlagen worden ist. Teilnahme Dan-ervel-es an -er Konserenz? Paris, 6. Aug. Man erivartet hier, dask bis zur Abreise Briands die zwischen Paris und London schwebenden Ver handlungen so weit gediehen sein werden, batz die zu erör ternden Fragen des Stchcrheitspaktes in längstens zwei Tagen zwischen Chamberlain und Nriand durgesprochcn und -u einem befriedigenden Ergebnis geführt werden können. Es ist möglich, datz auch der belgische Außenminister Bandervcldc «« den Besprechungen tcilnchmcn wird. Frankreichs Anlwori an Belgien. (Eigner Drahtbertcht der »Dresdner Nachricht« u".> Paris. 6. August. Der O-nai d'Orsay lnrt sich gestern mit der Antwort ans die letzte Note Vanderveldeö über die Sicl-er- heitsfrage befatzt. Nack) Mitteilungen des ,,P e t t t P a r i s i c n" oesteht kein grvtzcr Unterschied zwischen dem französischen und belgischen Standpunkt in bezug auf die Beantwortung der deutschen Note, obwohl die englische Presse das Gegenteil be hauptet hat. Die französische Note wird wahrscheinlich heute «der morgen nach Brüssel abgehen. Der „Temps" betont sogar, datz zwischen Eyglaud, rankreich und Belgien im wesentlichen Uebereinstimmnng errsche, datz sich aber besonders der belgische Standpunkt er französischen Auffassung genähert habe. Die belgische Re gierung stimme mit der sranzösisckren darüber überein, datz der Versailler Vertrag und die Besetzung der Rheinland«: nicht in Frage gestellt werden dürfen. Deutschlawd dürfe keine Sonder behandlung im Völkerbund erhalten. Seine Aufnahme erfolge zu den allgemeinen Bedingungen. DentschlandS Eintritt dürfe »mH nicht von einer allgemeinen Abrüstung abhängig gemacht werde». Die von Deutschland vorgefchlageuen SchtedSgcrichtS- vcrträgc seien annehmbar, mutzten sich jedoch auch auf polt- tische Fragen und nicht nur auf juristische Streitfälle be ziehen. Eine Konferenz über die Sicherheitsfragc komme vorläufig nicht in Frage, da erst ein grundsätzliches Einvernehmen zwischen den alliierten Mächten erzielt werden müsse. Sie käme auch erst im Herbst nach der Völker- bundssitzung in Frage. In offiziellen Kreisen der Pariser und Brüsseler Politik glaubt man, datz Deutschland noch keinen Antrag auf Aufnahme in den Völkerbund zur diesjährigen Tagung stellen werde. tT. U.j Räumung der Sanklionssladle. Beschluß der Botschafter. Paris, 5. August. Rach Kcnntniöuahme des Resultates des Meinungsaustausches zwischen de» alliierte, Regierungen Uber die im vorigen Jahre ans der Londoner Konferenz ge machten Erklärungen in der Frage der Räumung der Städte Düsseldorf, Duisburg und Nuhrort hat die Bot» schasterkonsercnz eine Resolution angenommen, in der das interalliierte Militärkomitee aufgesorbert wird, den mili tärische« Okkupatiousbehörden Instruktionen zwecks Räumung dieser Städte zu erteilen. Französische Derhaslungen in Düsseldorf. Düsseldorf, 8. August. Die französische Be satzung ha« gestern 20 junge Leute wegen angeblicher Zugehörigkeit zum Wikiug-Bnnd verhaften lassen. Weitere 40 sind in das unbesetzte Gebiet entkomme». Die jungen Lente werden antzerdem beschuldigt, »militärische«" f!j Formationen im «nbesetztc» Gebiet angehört z« haben. Die Verhandlungen gegen die Angeklagten sollen am Freitag, dem 17. Augnft, vor dem Kriegsgericht in Düsseldorf beginne«. Frankreichs Sachlieferungsprogramm. Parts. 6. August. Dem »Journal" zufolge beschäftigt man sich im Ministerium für öffentliche Arbeiten sehr eingehend mit der Frage der Sachlieferungen. Man beabsichtigt, für stll Millionen Pflastersteine und für 7 Millionen Asphalttcer zu bestellen. Außerdem seien für Sachlieferungen vorgesehen Kanalbautcn, elektrische Eisenbahnen und Hoch- öfen. Auch im Handelsministerium und im Ministerium für die befreiten Gebiete sei man an der Arbeit, ein Programm für Sachlieferungen auszustellen. Nach den bisherigen Plänen sicht man im einzelnen noch folgende Arbeite» vor: Ausbesserung deS Zufahrtkanals vom Hafen von Le Havre, Ableitung eines Stichkanals Airs — Bethune, Kanalisierung der Rhone, Anlegung des Rhein. seitenkanalSim Elsaß, Vau zweier Stauwciher, sowie Elektrisierung der Eisenbahnlinie von Marseille nach Venti- miglta. Weiter sei ins Auge gefaßt, die französischen Eisen- bahnwagey mit einer automatischen Bremse zn versehen, sowie im östlichen Industriegebiet in Frankreich weitere Koksöfen anzulegcn und schließlich die Ausbeutung des Kohlengebiets nach den modernsten Prinzipien zu organi sieren. Ein neuer Fremöenlegions-Skan-al. SlaU Wiederaufvauarbeil nach Afrika. Berlin, S. August. Wie der Kreisr»eretn Potsdam der Deutschnationalcn Volks-Partei mitteilt, ist vor kurzem ein Ar beiter Richard Weiß aus der französischen Fremdenlegion zurückgckehrt, der über die Art. wie er gegen seinen Willen für di« Legion gepreßt wurde, folgende Angaben gemacht hat: Im Inns 1922 las er in deutschen Zeitungen ein Inserat, daö zur Meldung für die A r b e i t im f r a m z ö s i s ch c n W i c d c k- anfbangcbiet anssordertc. Da er arbeitslos war, meldete er sich in Stratzburg in dem dazu angegebenen Bureau. Nach einige« Tagen wurde er mit etwa 2SN deutsche» Arbeitswilligen nach Dijon verladen, wo angeblich Arbeitsgeräte usw. empfangen werden sollten. Sie wurden aber über Marseille nach Oran in Rordasrika weitertransporticrt und der Transport wurde »ntcr Bewachung von schwarzen Truppen in das Lager de» Fremdenlegion gebracht. Hier verlaugte man von den Deutschen Unterzeichnung des sünssährsgcu Kontraktes sür de« Dienst in der Fremdenlegion. Jede Weigerung wurde ms« der Erklärung abgewicsc», datz niemand ans dem Lager heranökomm«, bevor er unterzeichnet habe. Die Leute wurde» dann sofort cingcklcidet, oberflächlich anSgcvildct und ans ver schiedene Regimenter der Fremde», :givn verteilt. Weiß hat der Legion drei Jahre angehürt, bi.S es ihm gelang zu ent fliehen. Nach Ueberzengnng deS Weiß, der lange Zeit in drei Regimentern der Fremdenlegion gewesen ist in denen sich zum größten Teile Deutsche befinden, ist von diesen kaum ein einziger srciwiltig cingetrctc«. Alle sind ent weder betrunken gemacht oder mit G-ewalt verschleppt, oder wie er durch Betrug und eine systematisch hierfür geschaffene Or ganisation veranlatzt worden, sich i» französisches Machtbereich zu begebe». Uebergabe -er Frievensbedi«gungen in Marokko. Paris, 6. Anglist. HavaS meldet a»S Tanger: Die Rif. abgcsandtcn, denen die franziüsisch - spanischen FrtedcnS- bedingungcn übermittelt wurden, sind zwei Eingeborene, von denen der eine ein Verwandter des Nutzen Ministers AbdelSrtms ist. Sie haben in Tetuan von den Fricdensbcdingungen Kenntnis genommen und sie nach Ashdir weitcrgeleitet. Eine Antwort ist noch nicht ein- getroffen. sW. T. B.j Paris. 6. August. Der »Mattn" hält gegenüber dem Dementi des Quai d'Orsay die Angaben über die französisch- spanische» Friedensbcdiilgnngen in vollem Umfange aufrecht. Das Blatt glaubt zu wissen, daß die französische Regierung den Wortlaut der Friedensbedingungcn demnächst veröffentlichen werde. Es stehe nur noch bas Einverständnis Spaniens aus. <T. U.) Die freiwilligen amerikanischen Flieger Paris, 6. Angirst. Der Abflug von sieben amerika nischen frei willigenKampffliegern nach Marokko ist gestern am späten Nachmittag von Le Vourgct ans er folgt. sW. T. B.) Streikunruhen in Wales. Ammansord sWaleSj, K. August. Heute nacht kam cs hier aus Anlas, des Anthracitbergarbcitcrstrciks zu ernste« Ausschreitungen. Eine Menge von über !>llv Streiken den griff eine Zeche an, um sich zweier Männer zu bemächtigen, die dort arbeitete». In der Stadt herrscht große Aufregung. Die Zeche wnrde von einer starken Polizeitrnppe geschlitzt, die jedoch zeitweise dem Sturm gegenüber machtlos war. Ver schiedene Polizisten wurden verletzt. Stöcke wurden gebraucht und Steine geworfen, so datz ein Polizeiossizicr eine schwere Kopfwunde erhielt. Ans der Umgebung wurdcn mit Kraft wagen herbeicilcnde Pollzciverstärkunge» Hera,«geführt und es kam zu einem Kampfe, bei dem zahlreiche Ausständige verletzt wurdcn. Der Sachschaden ist nicht unbeträchtlich. Um 1 Uhr nachts war die Polizei Herr der Lage. lW.T.B.i Sin englisches Konsulat in China gepllin-erl. London, 6. August. Wie aus Kanton gemeldet wird, ist das englische Konsulat in Wuchow überfallen und ge plündert worden. sT. UI Brief aus -em deutschen Offen. Der deutsche Osten, Danzig, der Regierungsbezirk Marienwerder, Ostpreutzen, Weichsel und Korridor, findet zurzeit auch im Btnnenlande endlich etwas Beachtung. Sicherheitspakt, das Eisenbahnunglück im Korridor, der Bruch des Weichseldammes bei Schulitz und der Optantenkrieg habe« dazu betgetragen. Doch der Ostpreutze steht noch immer unter dem Eindruck, datz man im Reiche seinen Nöten »u wenig Be achtung schenkt. Die Sorge um den deutschen Ryetn ist allzu leicht geneigt, den Blick vom Osten abzulenken. Doch ein Blick nach dem Osten lohnt sich schon. Ganz unbestreitbar befindet sich der Osten tn aufwärtssteigender Entwicklung. Schon dt« Veränderungen in der alten Krönungsstadt Königsberg find unverkennbar. Durch das Fallen der Wälle hat sie an Aus dehnung mächtig gewonnen. Große stolze Gebäude künden von dem Handelsgeist, der auch Königsberg erfaßt hat, Md wohl auch mit zu der Hebung deS Fremdenverkehrs beitrug. Auch sonst sind die geschichtlichen Ereignisse an diesem Grenzland nicht spurlos vorübergegangen. Neben dem wirt schaftlichen Aufschwung ist unverkennbar auch ein kul tureller zu verzeichnen. Der Sinn für landschaftliche Schönheit ist stärker geworben, damit hat auch daS Hetmat- bcwußtsein an Boden gewonnen. Und tn der Tat, die Schön- heilen der ostpreutzischen Küste, sei es im zerklüfteten Sam. land, sei es auf der wunderstillen Nehrung, finden im Reiche noch viel zu wenig Beachtung. Die Masurischen Seen, ihre dunklen Wälder, sanften Hühenzüge, sie atmen ja geradezu Genesung für den nervös überreizten Großstädter. Auch die Bevölkerung ist lebendiger geworden; vor allem aber ist sie sich ihrer Stellung als Wächter bedrohten Deutschtums tn steigendem Matze bewußt geworden. Selbst der polnische Generalkonsul, der seinem Hetmatlande Ratschläge für eine planmäßige wirtschaftliche, politische und kulturelle Durchdringung Ostpreußens gibt, um so Ostpreußen doch noch zu gewinnen, muß resigniert gestehen: Am Ende wird doch alles am Willen der Bevölkerung scheitern. Und der Wille deS Ostens ist deutsch und wird deutsch bleiben. Mit besonderer Liebe hängt man hier am alten Deutschen Reiche mit den Farben schwarz-weitz-rot, und in zäher Treue hofft man allenthalben, datz über die deutsche, durch keinen Korri dor getrennte Heimat dereinst wieder schwarz-weitz-rot wehe. Weithin sichtbar haben daS wieder die ErinnerungSfetern an den deutschen Abstimmungskrieg im Jahre lS2l) bewiesen. Wo sie auch begangen wurden, leuchtete cs schwarz-weitz-rot tn überwältigender Fülle. Während nun für daS ostpreutzische Abstimmung», gebiet in Allenstcin eine zentrale und daher weithin wirkend« Erinnerungsfeier unter Teilnahme der NMssvertreter mit Grundsteinlegung zu einem AbsttmmungSdenkmal und Richtfest eines südostpreutzischcn Landestheaters mit dem bezeichnenden Namen »Treuhort" begangen wurde, war alS wertvolle Ergänzung hierzu im bentschgebliebenen West, preutzen die ErtnncrungSfeier dezentralisiert worden. Wohl wurden auch tn den beiden bedeutendsten Städten Maricnburg und Marienwerder größere Feiern unter Mit wirkung der Behörden veranstaltet, doch das Schwergewicht lag auf den mehr alS öl) Feiern im ganzen Regierungsbezirk. Damit war erreicht, datz die gesamte Bevölkerung den Er- InnernngStag mtifeiernd begehen konnte. Datz aber daS Ge dächtnis dieses deutschen SicgeS lebendig geblieben ist, be wiesen die zahlreichen Fcstzügc, bei denen cS doch wiederholt gelungen war, Organisationen der verschiedensten politischen Anschauungen zu vereinen. DaS schönste Zeugnis der Ueber- Windung parteiischer Zersplitterung schenkte der Abend deS AbstimmnngstageS an der Weichst l. Noch war der Tag über dem hochfltctzendcn Weichselstrom nicht ganz verdämmert. alS es hinter seinem deutschen Damm immer lebendiger wurde. Ehe von den rückwärtigen deutschen Höhen die Holzstöße ansflammten, um ihre Grütze über die Weichsel den deutschen Brüdern zu senden, wurde nochmal» die Grenze abgeschnitten, nm deren Unstnnigkcit, wie sie von der Bevölkerung täglich drückend nnd hemmend empfunden wird, auch dem Binnenländer zu beweisen. Dann zogen MusiktruppS durch die Dörfer, zogen ans den Landstraßen ent lang und leise verloren sich ihre Töne. In einem der zahl reichen Wcichselbogen stehen wir auf hohem Damm. Da steigen plötzlich links von uns ein, zwei Lenchtraketen auf und noch che sie in den Mastern leise verzischen, flammt eS recht« und links, soweit das Auge schauen kann, ganz zauberhaft auf. Mehr als llXXI Fackelträger stehen auf 4V Kilometer langer Grenze und künden den Deutschen in Danzig, im heutigen Polen: Dies Land bleib« deutsch. Und neben den Fackelträgern steht die Bevölkerung, Mann, Frau und Kind, nnd so einheit lich flammten die Fackeln ans, datz cS ein '"ser empfinden muß, bas stolze Mort an der Abstimmung' 'e tn Marlen» bnrg ist Allgemeinbcsitz: eS lebt tn jedem er hier wohnt. Nur eine kurze halbe Stunde kann man sich dem Zauber dieses LcncsitenS hinaeben. Dann sehen wir, wie sich allenthalben die Lichtträger wieder sammeln, um dorsmcisc die Fackeln zu Flammenhaiifcn ziisammcnzntragen. Noch einmal schallen deutsche Morte deutsche Lieder über die Grenzen hinweg in entrissenes Land, dann wird cS wieder still nnd allmählich ver glimmen auch die letzten Flammcnstötze, noch im Verlöschen grüßend und kündend: Dies Land bleibt deutsch. Berliner Ortsgruppe -er Luchner-Gemeinschaft. Berlin, ö. Ang. Die Luckner-Gcmeinschaft hat in Berlin eine Ortsgruppe gebildet, an deren Spitze der letzte Gouver neur vou Samoa, Dr. Schultz-Ewcrth. steht.
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