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Dresdner Nachrichten : 31.05.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191005315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19100531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-05
- Tag1910-05-31
- Monat1910-05
- Jahr1910
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.05.1910
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54. Jahrgirrg. 148. vei«,o«e»ttr »«rlNItidrI lür D«-- «,» »«t ««,lich »«»t- »»Ugergutra,un,<«, L«n„. und Monln«» nur «inmoll8.80 Nt., durch au«,ottN,« ««»- m»II«n»r« ».»« «k. vri »>nm»Uger Zu teilung durch di« Post dM.,od»«ve»cllL«>d>. ri« dm i»i«r» von Ire«i>,n u Ilmgrdung ,m rug« v«rh«r ,u- »esstlll«» Adrnd-il»«- gaben erhall«» die »u«- »arligen ü,r,i«d>r mit der Iborge» - A»«qad« rusammk» ingestrlt. Nachdruck nur n»I de ul- l,«er Quellenangad« t.Ir«»d, Nachr ") ,u. laPg. — lliwerlaiigl- Plauustrlple luerden nicht ausdrwahrr. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 1t » 2096 « 3601. Dienstag, 31. Mai 1910 185V Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. " für sseinsekmickei' . l.osc:e»< L c? ^ fö^e/sn/-i?/>oco/sl/e > ^/»oco/scks ) per Tö/ie/ S,//sn- 5hoeo/scks1 Lscso -ee Sore L«o zk. cs^doa S S u. § bk. ^ A»;etgen-Tarif »nnatzm« »o» ilnkan- dtgungen d>» nachm. « Uhr. Sonntag« nur Marlenstruftr Nd von II dl» >/,l Uhr D>« «uNpattig« Erund>«Uc (>a. 8 Lilt«n> Lb Pi., 8»«Iltr» - Nachrrchrrn «u i Drr»»rn SU P> - »«tchLll« «n«c>,«,> auf d«r Pnnotlelt« ZeUe 8VPi.: d» iivriipallig« Zeile a.r»kti«ilevaPs. — In Äummer» nach St»,» > ffelertngr»: d>» e,»lval,ifte Ärund- deile MPI . aus Privat, seile «O Ps., gomllie»« Nachrichten a 0 regde» die INrundjeUe D Pi. — Auoruarug« Auftrag« nur gegen Lorausde» »ahlung. — Jedes legdlau loslet 10 Pi. Hauptgeschäfts stelle: Marienstratze 3K 10. Vse r«In stelm naod klln»tl«el,v>,. SeunS>iitr«n tnälvliiusll aussiatian «util, i»vniio «loli an cltv Raumkunst Vrsscisn-X., ViLtoi-iaslralZs S/?. ciurlasttungon eil« Scsilii»»,«, Man, Sanatarlon, Naiv!«, Xiot»«ol>nung«n oto. — kraut»»»»!»«»»»»» v. LLllo X. an. » , > > «dnlgl. ?e«u»r. 8taat»m«<Ia>ll« i. »iid«. 8011 mit Qoickmuncistück. . «io. cko. 3'/2^. s 4 Nunrlstclr. Lß-Ztptisn OikSl-sU.« Lompsnv. veelin NU. 7 K^o-,I,^1-,2r HVlIksIn, " X»I»x» — vpUsrsI — l.onäon L. 6. — ffLnUkun ttLlinkokkplLUL 10. —» 6füNÜ Wvtt»iu»t«UuQi; 8t. I»uis LSV4. ljllnclis k'isiijiilis 8inii vorLii^Iicl», Sadei «skr pr« (»UI IR luekvarvll. liooliköinpr <l6ut8e>»6r unci snxrlisolivl- /^nrug-, ssosvn-, pslvivt- ml<i Wvstensivlfo in allen mn,leinen warben m>6 ?nma-tz»!»liläwv. VrivI»«. Vericauf88tslle c!vr vnr8otli,ft8mä88i^on Vnifnrm8to6'e für X^I. 8seli8. 8tÄat8f»r8tlieruulv. Ileriii!»»! l'iir^eln l SvdeSel8tr388S 19 21 / >Ne!ao» r sft»ucddau»7» Aüv oLNge <Lose^. Mutmabliche Wttterung: KUbl, veränderlich. Der Deutsche Luftschisfertag »ird nicht erst im Oktvber, wie ursprünglich festgesetzt, svndern schvn Anfang September in Dresden abgehalten. Der reformertsche NeichStagsabgeordncte Oswald Zimmermann ist gestern tu Dresden einem Her-u schlag erlegen. Das F r U h l i n g ö f e st im Garten des Japanischen Palais ergab einen Reingewinn vvn 17, Ol io Mark. Der im Friedrichstädter .strankcnhanse zu Dresden iintergebrachte 24 jährige Liausinann Gustav CHares, ein schwerer Verbrecher, ist gestern dvrt aus einer Zelle ausgebrochen und entkvmmcn. Die Erkrankung des Kaisers nimmt einen g n nstig e n Berlanf. Fm preustischen Herrenhausc wurden gestern die Bichimpfungc n und die preußische Fina n z- poiitlk bekämpft. Die E i n i g u ng S v e r h a n d l u n g c n im Bau gewerbe dürften sich, obgleich ans beiden Setten Ent- gcgenkvmmen besteht, noch lange hinziehen. Der Hofporträtmalcr Pros. No st er ist gestern in Berlin gestorben. Der neunte internationale Wohnungskon- grcst begann gestern in Wien. flsiirötstcde Zparer uns ruMcde Zlaairobligalisnen. Aus Paris schreibt man und: Törichte Struergesetzc haben den französischen Klein bürgern und Bauern eine allzu übertriebene Sparsamkeit gelehrt. Um so viel wie möglich sich den direkten Steuern zu entziehen, bringe» sic ihre Ersparnisse in rus sischen Staatspapicrcn und russischen Fndiistricuntcrneh- mungen unter. Mehr als 15 Milliarden Francs russischer Ltaatsobligativncn sind in französischen Händen, und mehr als 5 Milliarden sind in russischen Unternehmungen untcr- gebracht. Das französische Produkttonslcbcn mntz selbstver ständlich stocken infolge all der Auswanderung des Kavi- lals, das die einheimische Produktion stützen sollte. Aber nicht weniger schlimm ist eö, das, die verliehenen Milliarden einem höchst unzuverlässigen Schuldner anvcrtraut sind. Es würde zu wett führen, darauf cinzugchen, wie man in Rußland seit vielen Jahren die Bauern durch Steuern plündert, um eine nicht lebensfähige Industrie zu unter stützen und um unrentable Eisenbahnen zu strategischen Zwecken anzulegeu. Trotz der vielen Agrargesetze ver schlimmert sich die Vage des Bauernstandes von Jahr zu Fahr, und der Bauernstand macht »l> Prozent des gesamten russischen Bvlkes aus! Nicht nur, daß die Bauern nicht mehr ihre Stenern bezahlen können, sie können auch nicht länger größere Mengen der in Staatsfaörikcn augefertigten Gebrauchsartikel verwenden, ebensowenig wie die einge- führtcn Handelswaren, für die ein entsetzlich hoher Zoll entrichtet werden muß. Sogar nicht einmal die durch den Zoll geschützten Fabrikanten machen glänzende Geschäfte. Der russische Staat sieht sich schon seit vielen Jahren ge zwungen, neue Anleihen aufzunehmen, um die Zinsen und Abzüge der bisher geliehenen Gelder bezahlen zu können. Es gehört nicht hierher, zu untersuchen, inwiefern ein russischer Staatsbankrott unvermeidlich ist oder wann er eintreten muß. Die russische Regierung nicht weniger als die französischen Banken tun ihre Aeußerstes, um den Kredit des Landes aufrecht zu erhalten. Aber wie weit es auf die Länge gelingen wird, hängt wohl hauptsächlich davon ab. ob es für den russischen Arbeiter- und Bauernstand möglich sein wird, seine ökonomische und soziale Stellung zu bessern. Und die Aussichten dazu sind recht schwach. Inzwischen leiht der russische Staat lustig drauf los, und die französischen Sparer sind beständig, unveränderlich dazu bereit, ihr Geld zu riskieren. Im Jahre 1N04 wurden 2250 Millionen ausgenommen, von denen 1200 Millionen gleich in Frankreich abgcsctzt wurden, und jetzt ist der Rest auch nahezu in französische Hände übergcgangen. Nun Ist man abermals tn der Klemme: es verlautet, daß wieder eine Anleihe von 1500 Millionen ausgenommen werden soll. Und der im allgemeinen so mißtrauische und vorsichtige französische Kleinbürger wird ganz sicher wieder mit Geld tzerauSrücke» " Man könnte sich mit Recht wundern über diese uner klärliche Leichtgläubigkeit des französischen Sparers, wenn nicht die russische und französische Negierung und natür lich auch die interessierten Banken alles täten, was in ihren Kräften steht, zur Anfrechterhaltung des Vertrauens gegenüber dem etwas unzuverlässigen Schuldner. Und wenn Regierung und Finanzleute sich vereinen, dem Volke Sand in die Augen zu streuen, so glückt es ja gewöhnlich. Besonders, wenn alles so hübsch gemütlich abgemacht werden kann. Im Jahre 1007 waren die russischen 4prvzentigen Obli gationen bis zu einem Kurs vvn 74 gefallen. Und so lange die russische Negierung keine neue Anleihe nötig hatte, war das ja auch ihr ebenso wie den Banken ganz einerlei. Aber als sich, wie ja stets in Rußland vvn Zeit z» Zeit, in der Kaffe kein Geld mehr fand zur Bezahlung der Zinsen der bereits gufgenomincnen Anleihen, da galt es, den Kredit zu stärken. Der Staat selbst wollte ja nicht gern Bankrott anmeldcn. Und die Banken, die in den russischen Emissionen ihre beste Einnahmequelle haben, waren gleich bereit, den biederen russischen Staats- bestrcbnngcn ihren Beistand zu gewähren. Ja, sogar die französische Regierung gab Rußland ein Vertrauens votum nach dem andern. Denn ein russischer Krach hätte ja nicht allein Frankreichs Alliierten, sondern auch alle französischen Spargelder getroffen. Im Laufe des November 1007 stiegen die Obligationen von 74 bis zu 82, und im Laufe des Januar 1008 gingen sie noch mehr in die Höhe. Und der eine französische Sparer sagte dem andern: „Nun ist Rußland über die Krise hin weg, nun ist unser Geld sicher angelegt und wir, l-u rrruinle Nation, haben das Geld!" Der Grund der Hansie lag nun indessen nicht in den imaginären Fortschritten der russi- Ichen Staatshanshaltnng, sondern in höchst realen und sehr umfassenden Aufkäufen vvn Obligationen durch die deutschen Banken. Dieser und jener hatte ja wohl einen schwachen Verdacht, daß die Steigerung ans diesem Wege vor sich gegangen war. Aber da die Direktion des Crüdit Lnonnais feierlich erklärte, daß im Portefeuille der Bank keine einzige russische Staatsobligation lag, schämte man sich dieses Zweifels. Wenn deutsche Banken russische Obligationen kauften, von denen sic sich ja bisher sorg fältig fern gehalten hatten, so war das ja nur ein Beweis mehr dafür, daß diese Obligationen jetzt wirklich im Be griff waren, ein feines Papier zu werden. Nur einen Umstand wußten die guten französischen Bürger nicht, konnten ihn nicht wissen. Allerdings kauften die deutschen Btziikcn auf, aber für das Geld der fran zösischen Sparer. Die französischen Banken hatten den deutschen einfach Kontokorrent eröffnet, und alle über flüssigen Deposita in den französischen Banken wurden über die Grenze geschickt, um zum Einkauf von Obligationen verwandt zu werden. Außerdem wurden durch geeignete Indiskretionen alle Börsenspekulanten über die bevor stehende Hausse unterrichtet, und diese Börsenspekulan ten, die cs wußten, daß die Banken eine Steigerung durch setzen wollten, ließen sich nicht lange nötigen und kauften, wodurch die Kurse selbstverständlich noch mehr stiegen. So kam cs, daß die Anleihe von 2250 Millionen im Jahre 1904 in kurzer Zeit fast ganz in französische Hände überging. Bon den 1050 Millionen, die nicht gleich in Frankreich abgcsctzt wurden, wurden zunächst 500 Millionen an Rußland, 33» an England, 166 an Oesterreich, 55 an Holland verteilt. Aber man beabsichtigte nicht, das Unmögliche zu versuchen und die Bürger dieser Länder zum Kaufe der Obligationen zu bewegen. Auf den Börsen wurden sie ansgeboten, aber zu einem etwas niedrigeren Kurse als in Frankreich, und diefranzösischenKapitalisten wurden mit Briefen bombardiert, daß sic tn dieser oder jener Bank die Obliga tionen billiger als in Frankreich kaufen könnten. Die Franzosen, die ein gutes Geschäft zu machen glaubten, gingen tn die Falle, so daß bereits jetzt der allergrößte Teil der Anleihe in französischen Händen ist. Die ausländi schen Banken teilen indes nicht das Vertrauen der fran zösischen Kapitalisten. Ja. die österreichischen Banken ver langten sogar, daß die Hälfte der für die Anleihe von den Obltgattonskäufern hergegebene Summe in den Banken als Sicherheit liegen bleiben sollte, bis die Obligationen den französischen Besitzern in die Hände gespielt seien. Und die russische Regierung verließ sich auf die Vertrauens, seligkeit der Franzosen und willigte ein. Nun ist von den 2250 Millionen Francs nicht mehr viel übrig und abermals soll geliehen werden. Der Kredit mutz wieder ausgefrischt werde«; die russische» Staats- papiere werden wieder steigen, bis die Anleihe vollzogen ist. Und ans den Strümpfen, Matratzen und Unterröcken werden die sauer znsammengescharrten Sparpfennige her- vurgeholt, damit der russische Staat die Zinsen der Anleihe bezahlen kann, die die gutgläubigen Besitzerinnen und Be sitzer der Strümpfe, Unterrücke und Matratzen schon zuvor bewilligt hatten. Und die Franzosen sagen sich: „Wir sind doch nun einmal die Nation, die das Geld hat". Neueste vrahtmeMugen vom M. Mai. Die Erkrankung des Kaisers. Berlin. iPriv.-Tel.» Die Erlrankung des Kaisers nimmt einen günstigen Verlaus. Die vvn einem hiesigen Blatte gebrachte Nachricht, daß vor dem kleinen Eingriffe des Geh. Rats Bier bereits eine andere Operation statigcfiinden hätte, wird dementiert. Obwohl das Befinden des Kaisers völlig befriedigend ist, hat er mit Rücksicht auf die ungestörte Heilung der Operation auf das persönliche Erscheinen am Bahnhvse bei der Ankunft des belgischen Kvnigspaares verzichten zu sollen geglaubt. Auch wird er die Paraden in Potsdam und Berlin nicht selbst abuchmcn, svndern sich durch den Kronprinzen ver treten lassen. Berlin. iPriv.-Tel.i Wie der „Voss. Ztg." von privater ärztlicher Seite mitgeieilt wird, handelt es sich bei der Krankheit des Kaisers nm eine gewöhnliche Fu- r u n t c l b i l d ii n g oberhalb des Handgelenks, die aus einem Geschwür besteht und bei jeder Handbcwegung Schmerzen verursacht. Da der Kaiser den Arm in einer Binde tragt, wird er in den nächsten Tagen das Zimmer nicht verlassen. Wie der Kronprinz bei der heutigen Ein weihung des Hauses der Berliner Handwerkskammer im engen Kreise äußerte, ist die Erkrankung des Kaisers ganz unbedenklich. Preußischer Landiag. Berlin. iPriv.-Tel.i Das Herrenhaus setzte die Etaiberntilng beim Lanviviriichastsetat fort. Oberbürger meister Lr. L v d s e n - Ftensburg wandte sich gegen die neuerlichen Erschwerungen der Einfuhr dänischen Viehes. Solche Verluste, wie sie bei der neuen Art der Impfung entstunden, tonnten die Importeure nicht tragen. ES sei beinahe komisch, daß gerade in diesem Augenblick vvn dem vvn der Lentichen Lanöwirtschaftsgcscllschaft nach Buenos Aires gesandten Zuchtvieh 45 Stück dvrt als tuberkulös zurttckgeschiclt wurden, obgleich das Vieh in Deutschland vorher dreimal bei der Impfung nicht reagiert habe. Die verschärfte Impfung bringe keinen Nutzen, sondern nur Schaden. Das dänische Vieh werde nun im geschlachteten Zustand eingesührt werden und da sei die Fleischbeschau viel schwieriger. — Landwirtschaftöministcr v. A rnim gal, zu, daß die jetzt angewandte Methode nicht ganz einwaiid- sret sei. Deshalb bestehe schvn lange das Bestreben, eine zuverlässigere Methode zu finden. Darin stimmten aber doch wohl alle überein, daß wir kein krankes Bieh cinführen wollten, sondern wünschten, tuberkulöses Vieh möglichst fernzuhalten. Er könne deshalb nicht die Erklärung ab- gcbcn, daß von dem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren in Zukunft werde abgegangen werden. Er glaube aber, daß die gerügten Uebelstände schvn ziemlich beseitigt seien. — Beim Etat des Finanzministeriums kommt cs zu einer scharfen Auseinandersetzung zwischen dem Direktor der Deutschen Bank von Gwinner und dem Finanzminister. Bankdircktor von Gwinner verwahrte sich dagegen, daß er neulich eine Verschleierung, ein Frisieren des Etats emp fohlen hütt^. Er habe nicht gewollt, daß neue Schulden gemacht würden, sondern nur, daß an Stelle einer Dcsizit- anlcihe eine Eisenbahnanlcihc ausgenommen werde. Red ner macht, der Finanzverwaltiing den Vorwurf, daß cs ihr an der s i n c> n z w i i s c n s ch a f t l i ch c n Einsicht fehle. Mit der Verstaatlichung der Eisenbahn habe Preußen das größte industrielle Unternehmen der Welt übernommen. Dieses Unternehmen werde technisch ausgezeichnet verwal tet, aber in bezug auf die finanzielle Verwaltung habe es bedenklich gehapert. Die wirtschaftliche Krise von 1907 sei nicht vorgesehen worden. Als die Reichsbank einen Dis kontsatz erhob, wie wir es selbst zu KricgSzeiten noch nicht hatten, als die ganze Welt schwer erschüttert war, trat der preußische Staat, welcher falsch disponiert hatte, mit einer größeren Anleihe an den Markt. Wir haben 1908 810 Mill. Mark Anleihen anfnchmen müssen. Weil nicht richtig dispo niert würde, würden gewöhnlich unsere Bestellungen für die Eisenbahn, die sich aus Hunderte von Millionen be ziffern, zu den teuersten Preisen gegeben, und die Industrie werde beschäftigt, wenn ihr dringendere Beschäftigungen obliegen. Wir kauften teurer, wenn wir billiger kaufen könnten, und wir belasteten die Industrie mit Aufträgen, wenn sic nicht liefern könne. Zu der Zeit, in der keine Maschinenfabrik in Deutschland eine Lokomotive in kürzerer Zeit als 10 Monaten liefern konnte, haben wir Lokomotiven bestellt. DaS sei nicht geschehen, weil die Eisenbahnverival- tung technisch in Unordnung gewesen sei, sondern die Schuld habe bei der Kinanzverwaliung gelegen. Redner kommt dann zu den Anleihen. Es gehöre Talent zur An leihe, zuin Borgen aber gehöre Genie. sHeiterkett.) Bor allem könne man nur borgen, wenn die andern wollte«, »tcht we«« ma« selber «olle. Börsen sei gar «icht so leicht. MM iiMsiW » «MsiM 'UM»?» I> »"ff » «MW S'» '/WOXslZI/V 2VUOOI
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