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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-21
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1915
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5S. Jahrgang. As L31. Vkzugt-Sebühr ,kiltl>lhrl. für Dn». Nn b«l ««glich,wet- m»It»i3ulra«un,<„ Senn-ciMom-^nm» ,li>ma»r.50Pr., durch «u»»tNigi »icnahnie- «uiin dl» »,L5 M. Bei einmaliger Zu- «-gnng durch dl« Post iM.<°l>»eBep«lIgeld). »uiland! Oeßer- relch Ungarn 5,1» ttr., Schwei, 5,«5 Frl»., Zlailen 7,l? Lire. — Nachdruck nur mit deuttlcher QueN««» -na-be <,Dre»dner Mchr/ zMIlig.-Un- «eilangie Echrifiltülk» Mi» ntchlausteuuchrt. Sonnabend, LI. August ISIS. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Sammelnummer sür sämtl. Telephonanschlüsse: LL241. Nachtanschluß: 20041. Druck und Verlag von Liepsch L: Reicharöt in Dresden. Drei/nnZ - ZönSant- 3ekokola-e SckokdlaSe Äikker- Aekokolaöe - ^Xäilao, Derserd. Anjeigen-Preise Annahme vo» Anklin- diaungen bl» nachm, r Uhr, Sonntag» nur Marienstralie SS oon N dt» >/U Udr. DI- «inspalllge Zeile <etwa 8 Silben) SS Ps„ die »meilvaltlge Zelle auf Tertleit« ?a Pf., dl« zweifpalttge Reklame- »tle l,50 M. — «ln- kündigunaen In Rum- mern nach Soun- und Seiertagen erhöhte «neigen - Prelf«. — Auswärtige Aufträge nur -egen Aarau», bezahlung. 2ed«»BeItgblatt10Pf. Hauptgeschäfts st ekle: Maricnstratze 38 4V. Weiteres Vordringen auf Brest-Lttowsk. Erfolgreiche Sturmangriffe bei Wolczyn. — Grobe Verluste der Staliener an der Tiroler und der köftenliindischen Grenze. Bewilligung der neuen Kriegstredite durch den Reichstag. — Die Hinterhältigkeit der rumänischen Politik. Sefterrelchisch-ungarischer Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird verlautbart'deu 20. August 1915. mittags: Russischer Kriegsschauplatz. Das Vordringen der Verbündete» aus Brest- Litowsk hat im Bereiche der Festung beträchtliche Teile mehrerer russische« Armee» regellos zusammen- gcdrängt. Um das auf wenige Ucbergäugc beschränkte Abstiche« -er Truppen und Trains gegen Nordostcu z« er möglichen, setzt der Gegner insbesondere westlich von Brest- Litowsk ans beiden Seite« des Flusses unserem Vordringen starken Widerstand entgegen. Desseu««geach.tet hat sich der Nordflügcl der Einschließnugstruppen östlich Rokitno weiterer Vorfeldstellungen bemächtigt, und die auf dem nördliche« Bugnfer vorftoßeudcu Truppen des Erzherzogs Joseph Ferdinand vertriebe« gestern vor Einbruch der Dunkelheit den bei Wolczyo verschanzten Feind mit stürmender Hand. Die Gruppe des Generals von Koevesi drängt gegen die obere Pulwa vor. An der Beschießung vo» Nowo-Georgiewsk. das vo» uusereu Berbündeteu genommen wurde, hatten auch unsere schweren Mörser erfolgreichen Anteil. Bei Wladi- mir-Wolynski und in Ostgalizieu blieb die Lage unver ändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Kämpsc der schwere» Artillerie im Tiroler Grenzgebiete halte« an. Bei dem gestern erwähnten Angriff auf unsere Borfel-ftellunge» ans dem Plateau vou Folgaria verloren die Italiener 2 0 0 Mann. Im nördlichen Abschnitte der küsteuläudischen Front wnrdc gestern früh wieder ei« feindlicher Angriff anf Mrzli Brh und den Rücken nördlich dieses Berges unter großen Ver lusten des Angreifers abgeschlagen. Desgleichen scheiterten zwei gestern abend und heute srüh unter nommene Versuche der Italiener, die Linie des Brücken kopfes vo» Tolmein zu durchbrechen. Im Görzischen unter hielt der Gegner stellenweise lebhaftes Artillerieseuer. Unsere Artillerie antwortete mit Erfolg, zerstörte eine Pontonbrücke bei Sagrado und bewarf feindliche Truppen- maffeu östlich von Pieris. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabcs: lW. T. B.s v. Höfer, Felbmarschall - Leutnant. Vom finanziellen Kriegsschauplätze. Mit kaum geringerer Spannung als im März dieses Jahres, wo der Schatzsekretär Helfserich dem Reichstage sein finanzielles Programm entwickelte und einen Ueber- blick gab über die Lage auf dem finanziellen Kriegsschau plätze überhaupt, sah man dieses Mal der Rede des Staats sekretärs entgegen. Gewaltige Schlachten sind seit jenen MSrztagen von den verbündeten Heeren geschlagen, herr liche Siege sind auf den blutigen Gefilden Galiziens und Polens erfochten worden, Siege, die uns das Recht geben, mit freudigster Zuversicht dem guten AuSgang des ge waltigen Ringens entgegcnzuschcn. Der Schatzsekrctär war in der glücklichen Lage, mit seinem Bericht über die finanzielle Lage deS Reiches diese Zuversicht, die in jedes Deutschen Brust lebt, bestärken zu können. Gewaltige Opfer fordert der Krieg in finanzieller Hinsicht. Aus 300 Millionen beziffert Dr. Helffcrich die täglichen Gc- samtkosten des Krieges, dank unserer glänzenden Organi sation aber sind wir mit unseren Verbündeten in der glück lichen Lage, nur ungefähr ein Drittel dieser gewaltigen Summe aufbringen zu müssen. Wenn sich nun die Kriegs schulden des Reiches mit der neuen Anleihe auf 30 Mil liarden Mark erhöhen, so ist das freilich eine Summe, die in normalen Zeiten geradezu schwindelnd hoch erschienen wäre. Der Krieg hat uns aber an große Zahlen gewöhnt, der Krieg hat uns die Augen geöffnet über unsere eigene Kraft auch auf wirtschaftlich-finanziellem Gebiete. Die Volksvertretung hat dem Reiche bewilligt, was zur sieg reichen Beendigung deS Krieges notwendig ist, und das um so eher, als ein erheblicher Teil des neuangcfordcrten Kredits, die Summe von 200 Millionen Mark, für Zwecke der Wohlfahrtspflege Verwendung finden wird. Der Be völkerung soll daS Durchhalten erleichtert werden, sagte der Schatzsekretär. Mit Befriedigung wird sein Wort ver nommen werden in den Gemeinden, Seren Finanzkraft durch den Krieg aufs äußerste angespannt worden ist, und in all den Kreisen, denen die Not an die Türe pochte. Der einmütige Wille des Reichstages, der in der Bewilligung der Kriegsanleihe zum Ausdruck gekommen ist, wird durch die Stimme des Abgeordneten Liebknecht, der immer noch nach herostratischem Ruhme geizt, nicht beeinträchtigt. Das deutsche Volk ist heute mehr denn je zum Durch halten entschlossen und wird seinen Feinden, ebenso wie die deutschen Heere in Rußland und Frankreich, aufs neue den Beweis eines unerschütterlichen Siegeswillens er bringen. Und daß cs die Kraft hat, diesen Willen auch auf finanziellem Gebiete in die Tat umzusctzcn, das hat der Reichsschatzsekretär aufs neue mit Ausführungen von über zeugender Kraft öargctan. „Wir brauchen das Geld, ober wir verbrauchen cs nicht" — in vollständigem Kreislauf zirkuliert cs wie Las Blut in einem im Kerne gesunden Körper. Wir haben cs nicht nötig, zur Hebung unserer Währung zu Maßnahmen zu greifen, wie England und Frankreich. Wir sind dank der Gesundheit unseres Wirt schaftslebens, dank den Fortschritten unserer Wissenschaft in der Lage, all das selbst hcrzustellcn, wofür unsere Feinde ihr Gold nach Amerika sendeck müssen. Die deutsche Re gierung hat es, wie der Schahsekretär mit Recht hervorhob, auch nicht nötig, für ihre Anleihe eine Zirkusreklame nach englischem Muster in Szene zu setzen. Die Rcichsanleihe ist eben für jeden Deutschen das Anlagcpapicr,- auf sie zu zeichnen ist schlechthin selbstverständliche Pflicht jedes Deut schen. Wir sind überzeugt, daß diese Pflicht bei der bevor stehenden Ausgabe der dritten Kriegsanleihe so wenig ver säumt werden wird vom deutschen Volke, wie bisher, und wir haben auch nach den Worten des Schahsekretärs die Gewißheit, baß das deutsche Volk in finanzieller Hinsicht in der Lage ist, den Bedürfnissen des Reiches vollauf Ge nüge zu leisten. Um 20 Millionen hat sich seit Kriegs ausbruch das Vermögen der deutschen Sparkassen erhöht. Was dos heißen will, wirb erst klar, wenn man berücksich tigt, wie beispielsweise in Frankreich, das man bisher dos „Land der kleinen Sparer" genannt hat, die Sparkassen einlagen geradezu rasend schnell abgenommen haben. Die von siegessicherem Optimismus getragenen Aus führungen Dr. Hclfserichs bestätigen aufs neue die Tatsache, daß unsere Kreditorganisation der aller unserer Feinde bei weitem überlegen ist, und so konnte der Schatzsekrctär auch feststcllen, daß eine weitere Vermehrung der Lasten des Krieges durch Steuererhöhungen vorläufig noch nicht in Aussicht genommen zu werden braucht. Voll den künftigen Steuerplänen erwähnte er nur die Kriegsgewinnsteucr, die in Anlehnung an die Neichszuwachssieucr durchgesührt werden soll. Ueber die Berechtigung dieser Steuer besteht kein Zweifel, über ihre Verwirklichung im einzelnen Zu sprechen, ist später um so mehr Gelegenheit, als ja auch diese Steuer erst nach dem Kriege erhoben werden soll, was wiederum beweist, auf welch sicheren Grundlage» die Finanzwirtjchaft des Reiches beruht. Daran können all die merkwürdige» Betrachtungen nichts ändern, die man in England über unsere Finanz kraft ausznstellen pflegt. Mit überlegener Ironie tal der Schatzsekrctär alle diese Ausgeburten krankhaft über reizter Geister ab und gciscltc mit beißendem Spott die Bemühungen, unseren Kredit dadurch zu untergraben, daß man in England für die 3'/2prozc»tige deutsche Reichs anleihe den Kurs von lützs Prozent fcstsetztc. Wenn die Engländer sich und ihre Freunde durch solche Mittclchcn über die unangenehme Finanzklemme, in der sic selbst stecken, trösten zu können glauben, so wollen wir ihnen das billige Vergnügen lassen. Der Tag wird kommen, an dem auch damit kein Eindruck mehr zu machen ist, an dem man in England und Frankreich erkennt, daß auch aus dem finanziellen Kriegsschauplätze die deutsche Kraft nicht ge brochen werden kan». Dem Reichsschatzsekretär und dem Leiter der Ncichsbank aber sagt das deutsche Volk schon heute Dank für die Umsicht und die überlegene Einsicht, mit der sic für die finanzielle Rüstung des Reiches Sorge ge tragen und damit zum guten Teile den Sieg der deutschen Waffen auf dem Schlachtfeld«: ermöglicht haben. » Dentscher Reichstag. Zum Nachtragsctat, der die Forderung eines neuen Kricgskrcdits in Höhe von 10 Milliarden Mark enthält, führte, wie wir bereits zu einem kleinen Teile ivicdcr- gegcbcn haben, Reichsschatzsekretär Dr. Hclfserich aus: Die Vorlage bedarf keiner Verteidigung. Wir haben bisher zweimal 5 Milliarden und einmal 10 Milliarden Kriegskredite gefordert. Dazu kommen jetzt 10 Milliarden. Das sind im ganzen 30 Milliarden. Die Welt hat allmählich die Schätzung für große Zahlen verloren. Grobe Opfer warten noch unser. Darüber dürfen wir uns nicht täuschen. Das zweite Kriegsjahr ist immer schwerer durchzuhaltcn als das erste. Neue schwere Auf gaben entstehen. Wir müssen der Bevölkerung das Durchh alten erleichtern. Noch größere Mittel als bisher sind notwendig, um die Not zu lindern und Schäden für die Zukunft abzuwchrcn. 200 Millionen wer den noch von der neuen Anleihe zur Unterstützung von .Gemeinden auf -em Gebiete der Wohlfahrtspflege (Fami- licn-Untcrstlltzung, Erwerbslosen-Untcrstützung) verwendet werden. Noch streben unsere Feinde nach unserer Nieder- ringung: noch sind wir nicht am Ende. Zur Aufbringung der neuen Mittel soll wieder der Weg der Anleihe bc- schritten werden. Wir wollen im Kriege die Lasten nichi durch Steuerer-Höhungen vermehren, solänge zwingende Notwendigkeiten nicht vvrlicgcn. Nun die K r i e g s g c iv i n n st e u e r. Alle diejenigen, die während der Kriegszeit im Gegensatz zur großen Masse des Volkes in der Lage waren, ihr Ver mögen in erheblichem Umfange zu vermehren, sind im stande und verpflichtet, in höherem Maße als auf dem Wege der normalen Besteuerung zu den Lasten des Krieges bei- zutragen. (Verfall.) Tie Anlehnung an die Reichs- v e r m ö g e n s z u w a ch s st e u c r ist damit gegeben. Der Vermögenszuwachs durch Erbung soll frei bleiben. Tic Steuer soll auch in Kriegsanleihen gezahlt werden können. Es soll sich also niemand von der Zeichnung der Kriegs anleihen abhalten lassen. «Heiterkeit.) Die Erhebung dieser Steuer kann er st nach Abschluß des Krieges stattfinden. Wenn Gott uns den Sieg verleiht, dann dürfen wir auch die Kostcnfragc nichr vergessen, das sind wir der Zukunft unseres Volkes schuldig. (Beifall.) Ende des Monats werden die Zeichnungseinladungen sür .die dritte Anleihe ausgegeben werden. Der Schaysekretär weist darin auf den Kriegsetat 1914/15 hin, der einen Ueberschnß von 219 Mil lionen Mark oufweist. lBeifall und Hört! Hört!) Ich bin des Erfolges der neuen Anleihe sicher lBeifall!, denn die un geheuren ausgegebenen Summen sind im Lande geblieben, sind unseren Soldaten, unserer Landwirtschaft, der Indu strie, den Arbeitern und Unternehmern zrrgeslosscn. Unsere Sparkassen sind an Einnahmen um 20 Millionen Mark stärker als zu Beginn des Krieges. lHört! Hört!) Ebenso günstig steilen unsere Banken. Heute ge hört alles verfügbare Geld dem Vaterland«-. Heute sind Kriegsanleihen das Anlagepapicr. Ter Staatssclrelär gibt Auskunft über die Werbetätigkeit sür die neue Kriegs anleihe. Auch alle Postanstalten sollen Zeichnungen cni- gegennehmcn. Wir vermeiden natürlich strengstens die ZirkuSreklame englischer Art. Ter Deutsche gib! seinem Vaterland«: keine Almosen. Er int seine Pflicht. lBeifall.) Die Kriegsanleihe ist das volkstümlichste Papier. Die Kriegskosten belaufen sich täglich bei allen Mächten ins gesamt auf 800 Millionen Mark. Das sind monatlich 8 Mil liarden -und jährlich 109 Milliarden. England hat »ns jetzt in der Höhe der Ausgaben überholt. Es gibt täglich über 80 Millionen Mark ans. (Hört! Hort!) Unsere Feinde haben zwei Drittel der gesamten Kriegskosten zu tragen, wir mit unseren Verbündeten etwa ei» Drittel. Der Staatssekretär gibt dann einen Ueberblick über die Kriegs anleihen der feindlichen Staaten, die nur sehr mühsam und auf dem Papier zustande gekommen sind. Lloyd George hat die Lust daran verloren und sich der Fabrika tion von Munition zugcwendet. i-Heiterkeit.) Der Ertrag der letzten englischen Anleihe wird bereits im September verbraucht sein. Bon den 600 Millionen Pfund kommen allein 200 auf Bankzeich- nungen. Die englischen Zeitungen sprechen schon von einer weiteren, jetzt 5 prozcntigcii, Anleihe. Man will sogar eine große Anleihe in den Bereinigten Staa ten aufnchmen. (Hört! Hört!) Wir werden dagegen den Subskriptionskurs der neuen Anleihe wieder um etwas er höhen. Der Staatssekretär weist dann statistisch nach, daß unsere Staatsanleihen besser stehen, als die englischen. Man hat sich in England den Spaß gemacht, unsere 34/2 prozcntigc Staatsanleihe mit 49'/ Prozent zu notieren. (Heiterkeit.) Ich habe mich bemüht, solche Papiere zu kaufen (große Heiterkeit), cS ist mir aber nicht gelungen. (Erneute Heiterkeit.) Diese 49'/ Prozent waren natürlich sür die Franzosen berechnet, die diesen Kurs mit großer Begeiste rung ausgenommen haben und über deutsche Debacles trium phierten. Tic Zunahme des Goldbestandes unserer Reichsbank soll nach englischen Berichten daher kommen, daß wir uns den Goldbestand der Ocstcrreichisch- llngarischen Bank angeeignet haben. (Große Heiterkeit.) Wir haben die Pflichten des finanziell stärkeren Bundes genossen gegenüber Oesterreich-Ungarn erfüllt, wir stehen ihm finanziell zur Seite, aber geschachert haben wir nicht. Das ist nicht deutsch, das ist britisch. (Beifall.) Eng land führt einen verzweifelten Kampf um Aufrecht- crhnltung des Stcrlingkurscs gegen die immer größer werdende Entwertung. Frankreich zahlt für 100 Schweizer Franken 110 französische Kranken. In Ncwyork steht die französische Valuta schlechter als die deutsche. Was der Krieg bei uns verzehrt, ist nicht rollendes Geld, sondern Kriegsmaterial und die Erhaltungsmittcl. die wir selbst erzeugen. Wir brauchen Geld, aber verbrauchen cs nicht. Das Geld rollt hinaus von der Reichskasse und muh zurückkchrcn im Wege der Kriegsanleihe. Unsere Feinde können uns die Leistungsfähigkeit unserer Volks wirtschaft nicht nachmachcn, ebensowenig wie sie uns unser Heer nachmachcn können. Wir tragen den Steg in uns. Unter dem Donner der Geschütze spüren wir den Flügelschlag der Weltgeschichte. Groß und klein muß mit helfen, um auch dieser neuen Anleihe zu einem gewaltiaen' Erfolge zu verhelfen, dann werden wir dem Siege nähcr- gcbracht werden und damit dem Frieden, und zwar einem deutschen Frieden, der unserer Machtstellung und unserer Mission entspricht. (Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. David (Soz.): Deutschland steht besser da als icinc Gegner: denn bei uns ist das Geld im Lande ge blieben. Wir wünschen eine recht beträchtliche Kriegs- gcminnstcuer, und zwar je rascher, je besser. Es ist uns ein Herzensbedürfnis, allen denen, die draußen Leben und Gesundheit für das Batcrland cinsctzcn, heißen Dank »u
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