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Dresdner Nachrichten : 20.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187901204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-20
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.01.1879
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»r- 2». mV. Jahrs«««. Tressen. Montag. SV. Januar 187V. 1» kürch >usr«i»»« R-dacti»« «»«»„ 33000 »r»l. >«r »t» «üa,»b« nicht »erdtnduq. S»t«r«r«»«wi-dm««,». A«I Oant«nft«tn nn» V««I»rInv»mdurq, v«> Nn. rSien, L.tptt,, Bajkl, Nr-»Iau, tzr»nlsurt a. M„ — AnS.M««» tn vrrlt«. Lkt»»tß. wt»n. Hamburg ffr-nmir, a, «., Mü». che« - »««»« ch »«. tu granktuii L M. — vurraur d. ..Invaltn««» «».»», b»ait«, »,IU»r ck v«. tn Pari». Hagevkatt für MitiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Freindenliste. Mltredaeteur: vr lkmlll 8t«r«^. Für das Feuill.: I ir»i-tin»na. Druck unv Eigenthum ber Herausgeber: Ltepnek L tt»sd,»rik« In Dresden. Verantwort!. Mebacteur: in Dresden. ANjeraie werde» Warle». Klrade ,L dt« «d.» Ul»i »n,en»»nne». Sannta«c tt« Mtilog» Ni Nbr. In Ilrutiad« nur an Wochen- o«en: grolle stloliergasie <r. ö dl» jlachuu N Udr. — Der Raum einer et», pcltige» Petli,k»e lauer tü Plue. tttnoejaudl dt» Zelle S» Plge. a»ne «oranlie sür da» «ächlito g>ge Erscheine« der Iuieraie wtcd nich! gegeben. Lutwiirlige «nnoncen. Lutlriige da» UN« »nde- kaimten Ilcnl'-N und Ver tonen tuicrlren wie nur aeg-n Nrituumernnd»- Aa:>l»»g durch Brres« Marlen oder Poltkinzad- lunq. A<d« Silbe» kauen «l> P!ye. Jnlerale sür dte Momago. Nunnner Uder «ach einem Feüiage dte Vlnilzeilr gn Pige. Die WitterungSausfichten nach dem Metrorol. Bureau zu Leipzig für heule den 20. Januar lauten: L0u, IL«»ll» P v gankgesotiittt. 8oUos«str. t-t. ^ogenüd. ä . «<0- u. Verkant nllsr8taat»p»pl«re, ?1«nltbries«, Lotten e-tv. Luvrsk-n ^ ? I Illn^ttUsrOonponu. lloeut^vttl.Oontrolv tter Vsrloosung trllur^Verlll-ü l S I pLplvro. ^.Uonltned nnkbrwklieliei» 0oniIv»8tvllss«ie>V«oli8el. « ! ^ Vorwiegend trübe, schwacher Frost, stellenweise Schneefälle, schwache nördliche nordöstliche Winde. koko Ser frsger- unlt ferSinanSotrrrsse, «rngfieiili: rar 8»>Mu «eins Langno! s in ;o>I>.-,a O-nue, Iiliilruiulu Rvsan ?,» billig-!!,?» ?re>uen. Dresden, LO. Januar. — Se. k.k. Hoheit Kronprinz Rudolph von Oesterreich trifft zum Besuche unseres Königshauses nächsten Donnerstag von Prag hier ein. Man bezeichnet es als nicht unmöglich, daß sich der Auf enthalt des hohen Gastes so lange ausdehnen werde, daß derselbe an dem Ballfeste im Alberttheater Theil nimmt. — lieber die Höbe bcü Getretdezolleö, für welchen die Landwtrthe schwärmen und kür den sich numnebr auch Fürst BiSmarck laut seines Schreibens an den sächsischen Lanbeskultur- ratt erklärt bat, hört inan, das, die Extravagantesten der Agrarier 1 Mark 5V Pf. für den Centner verlangen wollen. Co scheint unfaßbar, wie man sich nur cinbilden kann, daß lemals die Gesetz- gebungSgewalten aus eine solche Verthenerung dcö Brobeö ein- gehen werden. Der Reichskanzler soll geneigt sein, entweder einen Werth-oll von 5 Proc. aut alle eingehende» Produkte odcreiuen Zoll von 50 Pf. sür den Centner Getreide zu verlangen. Die indu striellen Schutzzöllner sind geneigt, ihren Verbündeten unter den Lanbwirthcn einen Gctreidezoll von 25 Mg. zu konzetircn. Das wäre wohl daS Maximum von EtngangözoU. bas man auf einen Lebensmittelsioff, wie das Getreide legen könnte. Die sächsische Staatöregierung ist ledoch. wie man hört, wenig geneigt, über haupt einen Getretdczotl zu bewilligen. In Jahren der Mißernte muß man allemal, um nicht Hungeronoth entstehen zu lasse», die Getreldczölle aushcden. In den 40cr Jahren. alo noch ein kleiner GetreidezoU bestand, hatten die sächsische und die bairische Re gierung, um idren Grencbevölkcrungen nicht die Zusuhr von Getreide zu erschweren, vertragsmäßig sür die Grenzbczirke die zollfreie Einfuhr keö Getreides aus Böhmen durehgcictzt. — Das Bcsindcn des vor mehreren Wochen vom Gchlruschlag betroff nen Herrn Bürgermeister Kürstc» hat eine io schlimme Wendung genommen, daß man den Eintritt deo Acusicrstcn dieser Tage erwartet. Von den vielen Bewerbern um daS vakanie letzte Dia konat an der Kreuzkirche waren vom Raid als Coliatvr sechs zu Gastpredlgten eingeladen worben. Die auo diesen vom Stadtrathe dem Kreuzkirchenvorstandc bchufo der Wahl präsen- tirten drei Bewerber, sämmtlich Ausländer, sind vom Letzteren abgelehnt worden. — Ein geborener Dresdner. Herr Or. Wern icke, srüber Oberlehrer an diesiger Annenrcalschule. zuletzt in Borna, ist zum Director der Realschule l. Ordnung in Weimar cruannt worden. — Am Sonnabend Nachmittag starb nach langen Leiden, von denen er zuletzt »och in Breölau durch eine Operation Linde rung dofste. der tüchtige und äußerst beliebte Arzt unserer Stabt, Herr Or. meä. Curtv. Seine BerufSsteudigkeit und seine Men schenfreundlichkeit, die er z. B. aiS Arzt in mebrercn großen Fa briken anznwenden reichlich Gelegenheit h'tte, sichern ihm ei» dankbares Andenken und zu seinem letzten Ebrengcleite will sich auch mancher einfache Arbettsmann vle Zeit nicht reue» lassen. Liebe erntet Dank! — Heute noch werden die Zeichnungen zu dem großen Elite-Ball im Albert-Thcater (a»,25. c.l bei den Hoitbcatcr- Kassen angenommen. Da die Zahl der Zeichner säst die Lausenb schon erreicht hat. so mag sich Jeder, der noch aus Zutritt rechnet, mit der Zeichnung dazuhalten. — Demnächst findet unter entsprechenden Festlichkeiten daö 100« sie Concert der Mannöseldt scheu Kapelle im Gcwerbe- hause statt. Wie man hört, hat sich der Stadtratb bankend schlüssig gemacht, die Schenkung der gesummten Bruttoeinuadme dieses großartigen Fettconcerlcö sür das Bürgerhospital vom Kapellvorstanbe anzunehmen. — Welch unglaubliche Wirkungen mittelst des Wasser druckes erzeugt werden können, sahen «vir in der Fabrik des Herrn C. Tdomaß, in der vor den Schülern der hlcstgen Ge werbeschule mit dem große» Slccumulator-Prcßhamnier expert- menttrt wurde. Schmiede- und Waizciien wu dc im kalten Zu stande um den vierten Theil seiner Höhe zusammengedrückt und ein Eichenstem,nabschnitt, ber auf die Stirnseite gestellt wurde, zersprang rundum. Bei dem beutlgen Gewerbcvercinsvortrage werden diese Sachen vorgelegt und weitere Experimente mit hy- orauiischen Apparaten gemacht werben. — Das Vitl'scve Tanz- und Anstands-Lebr- institut iMathlldenstraße 8> hatte sür seine zahlreichen Zög linge vorigen Sonnabend einen Maskenball veranstaltet, welcher tn Vem eignen, festlich geschmückten Saale abgehalte» würbe. Die mannigtaltlgsten, von gutem Geschmack ber Bcthelllgtcn zeugenden CharaktermaSken erfreuten das Auge der Zuschauer, welche aus den Eltern und Angehörigen der Tanzelcvcn be standen. Auch bet dieser Gelegenheit überzeugten sich die Letzt- genannten, daß tn dieser Lehranstalt ein Geist stwngcr Sitte und wovlthuenden Anstande- bei aller harmlosen Belustignng der Jugend weilte. Daß bet solchem Famlllenseste vie bet Maskera den sonst üblichen Souper- und Genüsse geistiger Getränke ganz in Wegfall kamen und nur zu den billigsten Preisen bargebotene kleine Erfrischungen zu haben waren, legt ebenfalls Zeugniß ab von dem richtigen Takte de- Herrn und der Frau Vitt und machte da- den jungen Leuten bereitete große Vergnügen zu einem ver- hältnißmäßlg wenig kostspieligen. — Ein hiesiger Beamter. ein Kalkulator. der tn einer ent legenen Vorstadt wohnt. begab sich dieser Tage ln beu Mhen Morgenstunden nach Hanse. An einer Straßenecke begegnete ibm im Monbcnschetne ctn strolchartig ausübendes Individuum, daö die verdächtige Frage nn ihn richtete: Welche Zeit ist eö wohl? Der Kalkulator kalkulirte natürlich, daß cS auf seine Udr ab gesehen sei. In diesem Augenblick brummte es vom Kreuzthurm Ein-. Sich besinnend. baß in dem Vorstoße die beste Verthei- digung liege, haute er dem Strolche eine gepfefferte Ohrfeige mit den Worten in-Gesicht: „ES bat eben Elnö geschlagen" und entfernte sich raschen Schritts, hörte aber noch, wie ber Geschlagene hinter ihm der rief: „Dunnerwctter. iS oaö ä Glich daß Ich'» nich glci nach Zwölfen nach der Zeit gcsra't Hab." Mährend dte Paletotmarber Ivr Unwesen biS letzt l auptsächlt 1« nur in öffentlichen Vergnügungölokaien zu vetreiben pflegten, scheuen dieselben nunmehr auch daö Helligthum dcS Gotteshauses nicht. Einem Herrn von Distinktion wurde am NeujahrStage in ber hleslgcn russischen Kirche ein werwvoller Pelz tn dem Momente aus dem Garoerobenraume entführt, als j . . der Austeher die Egutpaae lenes Herrn hcrbeiwinkte. und einem l kürzer denn ie so daß die Füße ganz sichtbar werden. doch wcr- in ber Synagoge angesieuten Beamten stahl wenige Tage vorher den diese Kleider nach und nach immer ciniachc», was ihre Gar ein solcher unverschämter Langfinger de» Ucbcrrock aus einem! »irung anlangt. Sehr modern ist z. B. ein Anzug ans »larinc- kleincn Hintcrzimmer, welches gleichfalls fortwährend über-: blaue», Tuch. »»tc„ her»», mit einem brriten schräge» Streifen wacht wird. > auö gleichfarbigem Atlas besetzt. Dieter S trcisen »u» ist in ZwI- — Der am Sonuabenb de» Wagr»rücker Hempcl betroffene i schenräumci, von ie eine», halbe» Centimetcr »nt goldgelber schwere Unglück Stall bat sich nicht auf dem schlesischen, starker Seide ringsum durchsteppt, so daß vielleicht 50-<>l» ,einer sondern auf dem Leipziger Babnhose ereignet. > gelber Linie» rund um de» Rock lauicn. — Im Gastbof „zum Schiff" ln Meißen ward am Freitag Paletot ist In gleicher Weise Atzend ein Klciderdteb verhaftet, der unter seinen Oberklcidcru scheu und am Kragen — Am Sonnabend Vormittag gegen '/Ul Uhr wurde in Pirna vom Hoiel zum Adler bei», Ausspannen der zweite Hauötnccht von eine,» Bierde dcö Pachter Zeibtg durch eine» Husschlag am Kopie bedeutend verletzt. Großes Auischcn macht in Löbau daö Verschwinden eines Ehepaares, für dessen männliche Hälfte sich ungemein viel Leute iuieressiren. te»c» er vergesse» hat sein Fortgehen anzu- zcige». Der Mann hat zur Gründerzeit eine große Rolle-gespielt, hat auch seine plötz Iche »»b imcrwartctc Abreise erst noch kurz vorher durch eine große Föte geleiert. - Im sog. .uatzebüschel bei Tickend orf bei Löbau wurde am Freitag der 4l-i Jahre alle Hausbesitzer und Maschincuhauö- arbeltcr Thiele auö Edrrödorf erhängt ausgeiundc,,. Th. hinier- läßt eine WIttwe und 5 Kiadcr. -- EI» deklagcnöwerthiS Unglück bat sich a», l8. d. früh ea.ll Udr i», Dvrle H a r t,» a „ „ sgr««n bei Oclönltz c,eig»ct. Aus untzekanntcr Eiitstchungöliriache ist das Wodnhaus des Mühlen- vcsttzcrö tviüllcr, wclchcö vom Dorie ca. t«> Minuten ciitserut stand, ein Raub dcö Feuers geworden und hierbei ein blühendes Mädchen vo» 17 Jahren, die Tochter Müllers, bei». Versuche »och einige Hadscligkeite» zu retten, jedenfalls, erstickt und dann biü auf einen kleinen Ueberrest verbrannt, trotz der Versuche, welche der arme Vater angcstcllt hat. um sein uiialückllches Kind u, retten. Leider ist die Famitie wenig bemlltelt. Der Frciguts- besitzcr Herr von der Planitz in Voigtötzcrg hat sich, dem Ver nehmen nach, sofort erboten, die Familie bei sich auizunebinc». — Bischofswerda, d. 18. Jan. Die Besitzerin eines hiesige» angesehenen Gasthosö ist daü Opfer eines raffinirtcn Schwindels geworden. Auö Sebnitz kau, ein Baclct an einen Reisenden atressirt und mit i) Nk. 50Pf. Vorschuß bctzaitel. Alo Absender war ein gewisser Schneider genannt unb weil der Wirthin ein Gastwirt!) dieses'Namens in Sebnitz bekannt war, nahm sie daö Packet an. bezahlte auch den Vorschuß. Aus dc» Adressaten unb die Bezahlung dev ausgelcgtc» Geldes wartete sie freilich vergebens. Beim Oeffncn dcS Padetö fanden sich Papier. Pappe nud zwei Wassekgläscr. Wie gewandt der Schwind ler war, ist auö dem Umstande, zu erkennen, baßer am de» ,'rübcr aiö Emballage verwendeten Papieren sorgfältig alle Ortsname» zerkratzt batte. Vor einigen Tagen veranstalteten 2 Knechte in Mar kersbach bei Gabel mit ibren Geschirren ein Wctliahre», t. h. sie wollte» sich gegenseitig überhülcn oder, wie gewöhnlich gesagt wird, „auöstechen". Die Pscrde.tcb einen Wagens scheuten, der Kutscher stet herab und warb derartig ttbersahren. daß er soiort tott bllcb. — InGlauchau stürzte am Sonntag Abend aui der Ost straße ein 5sädriger Knabe, der l», Schlcste aus dem Bette ins Fenster, welches auf dvm Dache befindlich ist, gestiegen war, von da, alio ziemlich hoch herab. Sein Retter wurde der - Schnee, aus den er so weich fiel, daß er ohne jede Beschädigung da von kam. — Der 27'-- Jahre alte verbelrathetc Bergarbeiter Fr. H. Richter aus Frcibcrg ist am Freitag früh in dem im Rothschön- bcrgcr Stölln befindlichen Wasser todt aufgeiuntcn worden. ES ist anzunchmcn. daß er den Tod selbst gesucht hat. Am Freitag ist der in der Multenthalcr Papierfabrik be schäftigte MaschlneiigthIIie Lichscher aus H >, iovach „ist der linke» Hand i» das Maschine,igelrtcbc gekommen, wobei ihm vier Finger zerquetscht wurccn. - Pariser Mobebericht der Frkkr. Ztg. DaS neue Jahr hat unö Kälte ,»«gebracht. unsere Damen versehe» sich also vorzugsweise mit warmen Kleidungsstücken iür die Promenatc zu Fuß oder im Wagen. Die Pc lz i » d u st r l e hat einen un geheuren Ausschwung genommen und bemüht sich auch ihrerseits, Novitäten zu bringe». Zuerst erwähnen wir daü ganz neue unb meist recht kleidsame Petzfichü. Eö ist dies ei» uebertnch ans Pelz mit seidenem Futter, das hinten und vorn lauge, sei» aus- laufende Spitzen bat. Aus de» Achsel» sind die Ucbcrtüctcr schmal, so daß sic der Figur nicht unvoriheilbast sind, und über dies werden sic auch nur auö seinen flachen Pelzen gcttagcn. als Zobel, Nerz. Chinchllle re. Glcichzeittg erscheine» die sogenannten Kutscher Kragen, von denen wir hier allerdings berichten. ohne dieselben zu cmpieblcu, da sie nur wenig Damen kleidsam sind. Sehr hübsche Novitäten sind dagegen aui dc», Gebiete der Pelz besätze eriunden worden Da die echten Blau-Fuchö-FeUe so theucr sind, daß nur die bevorzugte Minderzahl sic tragen tann, so hat man eine Nachahmung derselben angescrligt, die mit wi ißen Haaren durchmischt, bei» echten Pelz sebr ähnlich ist. so daß dieser schöne und kleidsame Besatz nun In der Initiative viel verarbeitet wird. Ferner müssen die aus Federn unb Pelz hcigestelltc» Be sätze ganz besonders hervorgehoden werde», da ticketben sehr elegant sind. Am hübschesten sind dlc gleichfarbigen Mischung«», z.B. Ehiiichillc mit grauen Straußfedern und schwarzer Bor mit schwarzen Habncnscdern. Weniger gediegen ist die Zusammen stellung von Biber- oder Ottcrpelz mit Pfauenaugen. oder Nerz mit Rcbdubnsedern, sctoch haben auch diese ausfallendere» Kom binationen ibr Publikum. Sealskin ist noch Immer lehr bellebt und ist durch die große Nachstage sehr im Preise gestiegen. Unter den Hüten ist auch einiges Neue erschienen. Erstens ein Eapole-Hut iür älserc Damen, dessen ganzes Gestell mit über- ctnandersallenden schattlrten Sammet- ober Atiaö-Blättcrn be setzt lst. Für iüngcrc Damen Ist der Hut Hcnrv UI. daö Neueste, elne Fapon, die sich jedrniallö bald der allgemeinsten Beliebtheit erfreuen wirb, da sie leicht, graziös und höchst kleid sam ist. Henry lll. ist eigentlich nur alö ganz weiches Barret mit losem Kops und zurückgeschiagenem Stand zu beschreiben. Der Hut ist ganz auö Sammet, der Kops glatt, der Rand mit schöner Sclden-Cbcnille- unb Perl-Stickerei verziert. EineTouffc breiter voller Straußenfedern ist an den Stielen über dein linken Obr -wischen Kopf und Rand mit einer bunten Agraffe beseitigt und die Spitzen der nach vorn gelegie» Federn nicken schelmisch über den Rand herüber unb berühren daS Vordcrbaar. Daö Aulsebc» dcS Hutes ist nun. die Hauptsache. Die wel.vc Kopf- fiächk bildet fast eine Linie mkl der Rücke,ifttzche. während der Rand wie eine Scheibe den Kopf umgiebt. die vorn in der Mitte goldgelbe» Tüpfelchen besetzt sind. Es giebt kaum ein dcslinquir- tcecs Bessin sür ein Gchtleid als die eben bcscdricbeiic Toilette, die auch im Russisch-Grün mit Maisgelb. Geananokl, mit Weiß und Holzbraun mit Hellblau sehr bühich auoiicbl. Zu t!e>cn Anzügen tragen tie Damen dann kleine Muße» nebll Boas und Pelzstlefel und erzielen damit ein Ememblc, das sich zue Nach ahmung einpfichtt - Für die Demi--' oiletle m Beimben, znm Empfange und zu kleinen Zuiamnienttunicu ist die Vcr biudiing von Welle und Seide in den Ainüge» noch durchaus modern; z. B. eine Toilette aus tuatclgraucr Failie und hell graue», Eachcmire ioulö, folgendermaßen arrangier: Der Uurer- rock a»S Fällte war ringsum mit sieden schmalen Plissas von >0 Cintr. Breite umgebe». Diese schmalen Plisseü sind unge mein sein gefaltet und falle» de- Cnttr. über einander. Die Tunlauc auS Helle», Eachcmire ist hinten sehr lang, io daß sie nur fünf von den Reekplissös frei läßt. Vorn ist die Tunigue offen und wird von drei groücn Bassemeitterie Agraßc» geschlos sen , die aus rcicl er dunlclgrau-scitcncr Schnur hergellcltt und mit bäiigcnkcn Quasten verzier! sind. Die lange ttuirane-Taiile zeigt Im Talllemchluß und am unteren Rande dieselben Ber icht uß,«graste n, während die Taille bis zun, Schluß mir kleinen grauscitcnci! Knöpfen geknöpft ist. Am Halst ist ein Krage» auö dunkelgrauscidcmc Pastcmcnterie-Arhcit beststigt, der vern in zwei langen schmalen Ende» auSIäust, deren uniere» Rand mit schöner Franse verziert ist. Acimliche Passcmenierien bilde» die Dekoration der Acrmel am Hcmtschlliß und schmücken auch dte großen vicrcckmei, Taschen, die auf der Tunigue angebracht sind. Eine Franse bildet ringsum den Abschluß der Tunigue. Die Passementerie zu diesen Kleidern muß genau nach der Figur und Größe der Trägerin bestellt werden und stellt sich daher ziemlich kostiplciig. Dafür ist diese Art des Be>atzeS aber auch daö Gemiiste, waS augenblicklich veran eitet wird. Sehr beliebt sind zu den Demi-Toiletten die Kragcn- FichuS, Cravcttten unb Tüchelchen ans Batist-Linon, die den Glanz des clnncsischeii GraSleiiieno säst mit der Feinheit des Eröhv Istso vereinen. Die Artikel auö Batlst-Linon werde» vor zugsweise mit Malineo-SHitzen und deren sehr hübschen Imi tationen garnirt und überdies vielfach mit Ocschen auö weißem Atlaöoandc geschmückt, ganz unabhängig von Farbe oder sonstiger Dekoration des Anzuges. Diese seinen Arrangements machen den Rüschen lebhafte und zun, Theil auch erfolgreiche Konkurrenz; sie sind höchst kleidiam und veriünoen ungemein. Selbstver ständlich ist für große Toilette die Rüsche tn allen ihren Arten und Abarten nach wie vor Alleinhcrrschcri». — Oesfenttichc Geri»tositzungen. Julie verebel. Schubert muß ihre frivole Klatschsucht mit l Monat Gciängniß büßen. Und dies kam so. Zunächst soll sie a» eine» Herrn Doctor, bei welchen, die Klägerin Therese verebel. Müller als Wirthschaiicrin iuugirie. einen anvnhmcn Brie« geschrubei, haben, in welchem Vcr Miillcr'» eine nanzc Reihe übler Bork- mninisse zugeschuebcr, waren unb zu einer dritten Fl/iu erzählte das Frauchen ct»c völlig erfundene Affairc, deren Inhalt nicht nur gegen die Müller, ionbcrn auf eine Frau verw. Börner gerichtet ist. Hiernach sollen si-h die beiden Letztere» mit zwei Schaffner» in Wirthschaiten herunigelrieden und in ganz gemeiner Weise au'geiül.l t haben, auch total betrunken sollen die Frauen gewesen sein und schließlich hätten Dlenstleltte dieselben nach Hause führen müssen >'c. In der Thal war eS nur ein ganz harmloses Vergnügen gewesen, am weiches sich die S. bezog und durch die Vernehmung der betreffenden Zeugen wurde auch fcstgcstcllt, daß die Behauptungen der Schubert rein ans der Luit gegriffen waren. Ferner sprach sich etc S. an einem Januartagc des vorigen Jahres dahin aus, tie Mültcr'n sei ein ganz schlechtes Mensch, käme bald auf's Zuchthaus, ginge mit allen Fabrikanten um u. s w.. während der Mann der Nt. ein ganz gemeiner Schwindler sei. Auch damit waren die Verdächtigungen »och nicht zu Ende, denn die Schubert wart der Mittler noch vor, diese sei Ihrem, der S. Mann, iiachgeiaustn unb hätte durch die 12jährigc Tochter der Schubert eine Mage Waaren versetzen 'asscii. DicPrivatangcklagtc leugnet in der Hauptsache»- nahm taSGericht auch nicht sür ermicsen an, daß der eingangs erwähnte anonvme Brief von Ihr verrühre, in, Uchrlgcn wnrde jedoch der Schuld- bcwclS iür erwiesen erachtet und dic S. wegen Beleidigung wider besseres Wissen zu 0 Tagen Gefängniß und 5 Nt. Strafe verur- theilt. In dem Bescheide wurde „och speziell hcrborgebobcn, daß selbst sür den Fall, daß die Bcbauptungcn der Angeklagten aus Tdatsachen beruhten, deren Verbreitung sttaibar sei. Beide Par teien erhoben gegen daö erste Erkenntnis; Einspruch, dte Kläger, weil die Strafe viel zu gering, unb die Angeklagte, weil sic überhaupt beitrait worden sei. Der Grrlchlvbc, zweiter Instanz ließ eö, den tlägerischcn Einsprachen gemäß, nicht beim Alten, die Geiängnlßstraie wurde vielmehr aui einen Monat erhöht und erhielt überdies tie S. noch einen Theil Kosten zudiktlrt. — Der Maurer August Hermann in Eotta gab bei Gcleaenhett eines Verhandlungstermins am 27. April v.J. seiner Entrüst,mg gegen den Kläger Ewald Henna»,, Thommcl mir den Worten: „Der schmiert alle Leute aud unb l at Jahr Zuchthaus" Ausdruck und muß sich trotz seines Einspruches zu 10 M. Strafe und Zahlung der Kosten bequeme». Die anschei nend geringe Streue war in Rücksicht daraus, daß Tlwnunel in der Tbat 0 Monate Gefängniß zu verbüßen hatte, gefällt worden. — Der in Klagiachcn Ernst Eduard HauSwald in FriederSdori erhobene Einspruch wurde gebcli» verhandelt und verblieb cv bei der dem »Angeklagte,, wegen öffentlicher Verletzung der Sittlichkeit zuerkannieu Geldstrafe von 120 Mark. — Der Gelbgicßer Wilhelm Ocbmc hier, der bereits wegen »Beleidigung der Jusrizorgane eine mehrwechcntlichc Gc- ! iängnimiraie verbüßen mußte, sündigie neuerdings wieder In dieser Beziehung und wurde deshalb zu :i Monate» Gciängniß vcrurtbciit. Im heutige» EinsprgchSlcrmI» verflieg sich O. bei Gelegenheit Einer Sctbstpenhetdiguiiq wieder zu Aeußeriiiigcii, die möglichenfalls schlimme Folgen »ach sich ziehen können. Dem Antrag des Herrn Staatsanwaltschattsasscsior v.Bcschwitz gemäß wurde der l. Bescheid bestätigt. Oelnne war vom Audgang der »Ver handlung durchaus nicht überrascht, Im Gegentbeil sprach er sich ausllcgt. Zu Henrh M. ist allerdings nur et»Ficchtcnknottn am! dahin aiiv, daß die Strafe ans ih». alö einen allen Ncununt- Hlntcrknotc» tragbar, da größere Haarmasscn hinten, oder eine j vierziger, der seinerzeit zu lebenslänglichem Zuchthaus venirtl eiit Flechte aus dem Kops nicht Raum finden in der allerliebste», aber; wurde und bereits x Jahre zur lei, seiner »Begnadigung verbüßt klelnen Form. Die Straß enkleidcr sür iunae Damen sind hatte, einen Einfluß betreffs seiner Ansichten nicht im Entfern- »en graulktncnen Anzug eine- Sträflings trug. Heute Vormittag Nbr Hanpiveihandlung wider den Mühl- knappe» Wilhelm Olbttch auö Allwattcrsdori imo den Hand arbeiter Auanit Krctzschmar ans Meißen wegen schweren Dieb stahls re.; Einst»,ücve: st'-.- wider Göttlich Adam aus Uevigau wegen Diebstahl: 10 wider Friedrich Hei,iß in Lößnitz wegen Ein balbanschlicßc,wer! Brtrugö; lOM wider Henriette verehcl. Junguickcl hier wegen Äeise rtugSu», an de» Acnncl» und Ta- Vergeben gegen die öffentliche Ordnung; IO'/« wider den Bau- .. garnirt.! und ein dunkelblauer F-stzbut ist meistcr »Wilhelm Junker hier und Genosse», wegen Anstiftung 'mit etuec dunkctbtauen Straußscbec verziert, deren Spitzen mit>zum Lirvsiabl re.; U wider Emilie Hahn geb. Reichet tn Pot» leslen ansübeii würde. A n g e k ü » d i g r e Gerichts - Verhandlungen.
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