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Sächsische Elbzeitung : 21.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188604210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18860421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18860421
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1886
- Monat1886-04
- Tag1886-04-21
- Monat1886-04
- Jahr1886
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 21.04.1886
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Sächsische EllyeitMtz. Amts- un-MnzeigMstt für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Schandau und den Stadtgemeinderath zu Hohnstein. Die „Sachs. Elb'Zeitung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch alle Postnnstalten, sowie durch die Expedition dies. Al. für I Mark dierteljährl. zu beziehen. — Inserate für das Mittwochsblatt werden bis Dienstag früh U Uhr, für das Sonnabendsblatt spätestens bis Freitag früh V Uhr erbeten. — Preis für die ge spaltene Corpuszcile oder deren Nanni 10 Pf., Inserate unter 5 Zeilen werden mit 00 Pf. berechnet, ^tabellarische oder complicirtc nach Ucbcreinkunft.) — Inserate für die Elbzeitung nehmen an in Hohnstein Herr Biirgermstr. Hesse, in Dresden und Leipzig die Annonccn-BüreauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendanl und Nud. Mosse. M 32.Schandau, Mittwoch, den 21. April 1886° Politische Rundschau. Die parlamentarische Osterpause wird mit der an diesem Mittwoch erfolgenden Beringung dcö BnndcS- rathcs eine vollständige werden und somit wird auf kurze Zeil iu den inneren politischen Angelegenheiten eine verhältnißmäßige Stille herrschen, die nach den bisherigen lebhaften parlamentarischen Kämpfen sich doppelt bemerkbar macht. Was den preußischen Land tag anbclangt, so ist derselbe mit einem Widerhall der Polcudebattcn in die Osterferien gegangen, denn im Herrcuhause wie im Abgcordnetcnhanse kam am Donnerstag, der letzten Sitznng vor der Ostcrpansc, die Polcnfrage nochmals zur Sprache. Dort gaben den Anlaß dazu die schon vom Abgcordnetcnhanse end- gllltig angenommenen drei ersten Polen-Vorlagen und in letzterem war dies anläßlich der ersten Lesung des Nachtragöetatö der Fall, der wesentlich im Interesse der Schnlc in Posen und Westprcnßcu neue Summen im Gcsammtbctragc von 2900000 Mark fordert, indessen bewegte sich die abermalige Erörterung dcö Polcnthcmaö iu bcidcn Häuser» des Landtages in vcrhältnißmäßig ruhigen Grenzen und bot auch keine wesentlich »cncn Gesichtspunkte dar; im Hcrrcnhanse wurden schließlich die betreffenden Vorlagen unverändert genehmigt und im Abgcorduelenhause endete die De batte über den Nachlragöctat mit Verweisung desselben a» die Bndgclcommission. Die Osterferien des Ab gcordnctcnhanscs sind indessen mir kurz bemesscu, da dasselbe schon am 4. Mai wiederum zusammen tritt, um zunächst die erste Lesung der kirchcnpolitischcn Vorlage vorznnchmeu. Daß dieselbe in den Äcrath- ungen des Abgeordnetenhauses eine veränderte Fassung gegenüber den Beschlüssen des Herrenhauses erhalten sollte, steht kaum zn erwarte», denn dieselbe conser- vativ-clcricalc Mehrheit, welche im Hcrrcnhanse das Kirchcugcsctz in seiner jetzigen Gestalt zmn Beschluß erhob, findet sich auch im Abgcorduelenhause wieder. Immerhin kann man aber daselbst bewegten Verhand lungen entgcgcnschcn; vielleicht wird man hierbei znm letzten Male „Cnlinrkampfrcdcn" im großen Style hören. In den Diätenproccssen des preußischen Fiöcns mehren sich jetzt die zweitinstanzlichen Entscheidungen und scheinen dieselben im Gegensätze zu de» die Be klagte» durchgängig frcisprcchcndcu Urtheilcn der Landesgcrichtc für den Fiscns günstig lantcu zn wol len. Außer dem vom Königsberger Obcrlaudcsgerichtc zur HeranSznhluug von 500 Mk. empfangenen Partei- diäten vcrnrthciltcu Rcichstagöabgcvrdnctcn Dirichlet ist jetzt anch der frühere NeichStagsabgcordmtc Lang hoff zur Hcranözahlnng von Fractionödiätcn in Höhe von 1500 Mk. vcrnrlhcilt worden und zwar vom Kammcrgcricht in Berlin. Anch daö letztere stützt sich wie daö Königsberger Oberlandcögcricht in seinem vcrnrthcilcndcm Erkenntnisse ans Artikel 32 der Ver fassung, indem cS hierbei auSführt, daß der betreffende Artikel nach seiner Entstehung und der übereinstimmen den Ansicht der überwiegenden Anzahl von Staats rechtslehren, ein absolutes VerbotSgcsctz cmhaltc und die bezügliche Bestimmung des allgemeinen Landrechts sich anch ans die Handlungen gegen rcichSrcchtlichc Verbotsgcsctze beziehe. Im österreichischen Abgcordnetcnhanse ist daö Land- sturmgesetz noch vor der parlamentarischen Ostcrpansc zu Staude gekommen. In der am Freitag abgchal- tcncil Abcudsitzung wurde die Vorlage den Anöschnß- auträgcu gemäß und mit dem Znsatzamendcmcut, wo nach zur Ergänzung des Heeres nnd der Landwehr hcrangczogcnc Laudwehrmünner nach Beendigung dcö Krieges sofort zu entlassen sind, mit großer Mehrheit iu der Spccialdiöcussion angenommen. Die Verhand lungen über die nun angenommene wichtige Vorlage, welche mit der Schaffung dcö Landsturmes eine so bedeutsame Erhöhung der militärischen Kraft nnd Schlagfertigkeit Oesterreichs bezweckt, trugen stellen weise einen äußerst stürmischen Charakter, woran der Widerspruch der dculschnationnlcn unter Führung des bclannlen streitbaren Abgeordneten Knotz Schuld war. Nach der Anschauung der „Männer der schäferen Ton art" würde daö Landsturmgcsetz nur den Nationali- tätcuhadcr vermehren nnd ein Landsturmanfgcbot im Kriegsfälle bei der in Oesterreich herrschenden gegen seitigen Erbitterung der einzelnen Völkcrstümmc zn bedenklichen Conscgnenzcn führen. Mit dieser Anf- fassimg standen aber die Deutschnationalen vereinsamt da, selbst die Mitglieder der andern Gruppe der dcntschlibcralcn Partei, des österreichischen Clubs, ver mochte» die Besorgnisse ihrer politischen Freunde von der schärferen Tonart nicht zu theilen nud dürfte es sich vielleicht noch Herausstellen, daß Herr Or. Knotz nnd seine radikalen Gcsinmmgsgcuossen mit ihrer Opposition gegen den Landsturm der Sache des östcr- reichischcn Deulschthnms einen schlechten Dienst er wiesen haben. In Belgien klingen die jüngsten Arbciternnruheu noch immer in einzelnen Streikes »ach, die hie »»d da bedenkliche Dimensionen aunehmcn. In vcrschic, denen Orten muß das Militär die Streikenden fort gesetzt scharf überwachen nnd macht sich dies nament lich gegenüber der drohenden Haltmig der feiernden Steinbrecher im Onrlhethalc nothwendig. Auch iu Jumct, Lodelinsart, Marchienncs nud Gasselics, alles industrielle Orte der Gegend von Chnlcroi, grassirt noch das Streikcfiebcr und ans Charleroi selbst wird gemeldet, daß die Bemühungen des Bürgermeisters, eine Bcrcmbarnug zwischen Arbeitgebern und Arbei tern znr Wiederaufnahme der Arbeit in den Kohlen- werkeu erfolglos geblieben sind. Es ist dies um so bedauerlicher, als sich die Zahl der Beschäftigungs losen in nud um Charleroi auf ca. 10000 belaufen soll. Unter diesen Umständen erscheint eine Wieder holung der Ausschreitungen nicht ausgeschlossen nnd cs ist daher in Hinblick ans diese Eventualität unr zu billigen, daß die belgische Negierung in der Dc- pnlirtcnkammcr mehrere Gesetze cingebracht hat, die geeignet erscheinen, neuen Ruhestörungen möglichst vorznbcngeu. Außerdem ist von der Negierung eine Crcdilfordcrnng von 1 Million Francs bchufö Unter stützung derjenigen Industriellen cingebracht worden, dcrcn Fabriken bei den letzten Unruhen uicdcrgcbranut wurden. Wieder droht von jenseits der Alpen daö Cho- leragcspcust herüber. Wieder ist cs Unteritalicn, wo, wie schon im vorigen nnd vorvorigen Jahre, sich die Cholera ciugcnistct hat; diesmal ist der be lebte Hafcnplatz Brindisi der Herd der Epidemie, wohin sic durch cin indisches Schiff verschleppt wurde. Sträflicher Weise verheimlichte» der Bürgermeister und die Acrztc zuerst daö Auftreten der Scnche, aber sic läßt sich nunmehr nicht länger vertusche» nud wur den bis vorigen Freitag 16 Todtc nnd 76 Erkrankte constatirt. Scho» aber nimmt die Cholera von Brin disi anö ihren Weg nach Norden, indem ihr Auftreten anch in dem einige Mcilcn nördlich von dem genannten Hafen gelegenen Monopoli gemeldet wird. Außerdem sind auch auö Mcsagne nud San Vilo del Norman» Meldungen von Cholerasnllcn ciugclanfcn. Der Bür germeister nnd der Untcrpräfcct von Brindisi wnr- dcn verhaftet. — Für diesen Dienstag wird die Ver- öffcntlichmig dcö königlichen Dccretö erwartet, welches die Auflösung der italienischen Dcpntirtcnkammer ver fügt. Dem Dccrct nnmittclbar voran wird cin Be richt der Minister an den König gehen, welcher die Motive für den Auflöstmgöbcschluß darlcgt nnd daö neue Programm entwickelt, mit welchem daö Mini sterium Dcprctiö vor die Wähler trete» will. Zur endlichen Beilegung dcö türkisch-griechischen Zwischcufallcö in der Oricntnffairc steht ei» »euer diplomatischer Feldzng der Mächte i» Athen bevor. Bereits ist ein Ultimatmn signalisirt, welches Grie chenland den Standpunkt gehörig klar machen und dasselbe nochmals zur Abrüstung anffordern soll. Nur über de» Wortlaut dieser Knndgcbmig scheine» noch Verhandlungen zn schweben und deuten verschiedene Pariser Meldungen hierüber an, daß namentlich Frankreich noch Schwierigkeiten macht. Die letzte Note der Mächte, welche Griechenland znr Abrüstung nnffordcrt, ist vom Athener Cabinct mittlerweile be antwortet und besagt die griechische Antwort, daß Griechenland nichts den Frieden Störendes gelhan habe, daß cö aber die Herstellung der im Berliner Vertrage bezeichneten Grenzlinie als unabweisbar be trachte. ES bedeutet dies einfach, daß Griechenland seine Ansprüche anf daö von ihm reclnmirtc türkische Gebiet aufrecht erhält und somit auch nicht gesonnen ist, abzurüstcn. T a q esstes ch i ch t e. Sttchfctt. Schandau. Die Eröffnung der dies, jährigen Saison soll bereits in dieser Woche beginnen, indem schon bei verschiedenen Hotelbesitzern, insbeson dere aber bei Herrn Nndolf Scndig, sowie bei Pri vaten Meldungen von Besuchern eingcgangen sind. — Waö den Nenban ans der Promenade hinter dem Schützcichansc betrifft, welcher im Schwcizcrstyl anögeführt wird und für cin feines Restaurant be stimmt ist, schreitet jetzt rüstig vorwärts nnd wird al lem Anscheine nach cin recht stattliches Gebäude. — Wir machen noch besonders darnnf aufmerk sam, daß laut Inserat in heutiger Nr. der städtische Verein morgen Donnerstag Abends 8 Uhr seine General versammlung im Elbhotel abhaltcn wird. — Sc. Majestät der König traf am Sonnabend früh gegen Uhr mittels Extrazngcs in Königstein cin und bcgab sich von da auf CmmcrSdorfcr Revier znr Aucrhahnjngd, woselbst auch ciu prächtiger Hahn zum Abschuß kam. Ihre Königl. Hoheiten Prinz Georg imd Prinz Friedrich August jagten zur selben Zeit auf Postelwitzcr und Neiuhardsdorfcr Revier. Die Rückfahrt der hohen Herrschaften von Königstein er folgte Sonnabend früh 7 Uhr 5 Akin, mit dem fahr planmäßigen Cvurierzugc. — Der erste diesjährige, im Burcan des Landeö- kultmrathcö znsammcngcstelltc Bericht über dcnSaatcn- stand im Königreich wachsen bezieht sich anf die Zeit bis znm 10.—12. April, da infolge dcö langandanern- den Winters Ende März noch wenig zn berichten ge wesen wäre. Im Allgemeinen haben Weizen nnd Rogge» de» Winter gnt überstanden, da allcnthalbcu genügende Schneedecke vorhanden war. Stellenweise sind oft nicht unbedeutende Lücken durch Mäuscfraß im Herbst entstanden, so daß viele Flächen nmgcpflügt werden mußten. Mehr wird über den NapSstand ge klagt, dem Mäuse uud Wild und außerdem noch der starke Frost empfindlich zngcsctzt haben. Am schlech testen steht mit wenig Ausnahmen der Klee, so daß die nmgcpflügtcn Raps- nnd Roggenfelder meist zum Mcngfnllcrnubau dicucu werden. Die starken nnd tief cindringcndcn Fröste, sowie die schnell thauendcn gro ßen Schnccmasscn haben unter den Mäusen gründlich aufgeräumt. Die Frühjahrsbestellung ist infolge der großen Bodenfeuchtigkeit mit Ausnahme der Saud- gcgcndcu noch sehr zurück. — Die vielfachen Acndcrungcn im internationalen Postverkchr vom 1. April ab machen manchem Ge schäftsmann u. s. w. Beschwerden uud doch fehlt eö nicht an ausreichender und billiger Gelegenheit znr Sclbstbclchrnug für daö Publikum. Mau kaufe da her die an jedem Postschaller für 15 Pf. zn badenden „Post- nnd Telegraphennachrichten", welche die wich tigsten Vorschriften uud Tarifbcslimmungen für Post sendungen in gedrängter Zusammenstellung enthalten. — Die fünfte Classe der 109. Kgl. Sachs. Lan- dcslotterie wird vom 3. bis mit 22. Mai 1886 ge zogen nnd ist die Erneuerung der Loose bis spätestens de» 24. April bei dein betreffende» Collectcur zu be wirken. — Das Königl. Ministerium der Justiz hat nun mehr an die Vorstände der Justizbehörden des Kö nigreichs Sachsen die ans die Löhne der Dicnerge- hilfcn bezügliche Verordnung erlassen. Mit ständi scher Genehmigung ist danach die Lohnscala der voll beschäftigten Dieuergchilscn für die Zeit vom 1. Jan. 1886 an folgendermaßen fcstgestcllt: 900 Mk. normal mäßig, 1000 Mark nach 5 Dienstjahrc», 1100 Mk. nach 10 Dicnstjahrc» und 1200 Mk. nach 15Dicnst- jahren. Nachzahlung findet nur an die noch im Dienste stehenden Fmictionäre statt. — Bekanntlich ist für dieses Jahr eine Turnfahrt
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