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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193108267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19310826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19310826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1931
- Monat1931-08
- Tag1931-08-26
- Monat1931-08
- Jahr1931
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.08.1931
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Riesaer G Tageblatt «ttd Anzeiger sElbedlatt md Ametzey. r-grdlott m.s«. ° , L«rr>«n issa. Fernruf Nr. 20. Da» Mesaer Lageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Girokafler Postfach Nr. VL Großenhain. Les Amtsgerichts und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, des Rates der Stadt Riesig Riesa Nr. 5L der Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. I? 198. Mittwoch, 26. August 1931, nbends. 84. Jahr«. »Da« Riesaer Lag» blatt erscheint jede« La» abend« '/,S Uhr mit Ausnahme der Eonn» und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark 25 Pfennig ohne Zustell gebühr. Für den Fall de« Eintreten« von Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un» das Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeige» stir die Nummer des Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die 8g mm breite 8 wm hohe Grundschrift-Zeile (S Silben) 25 Gold-Psennige; di- 89 mm breite Reklamezeile 100 Gold-Pfennige; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarif,. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage «ingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterbrltungsbeilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftratze S9. Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. NWKIW »er SIMMIM in UM». Dresden. (Funkspruch.) Die Staatskanzlct teilt mit: Infolge der überaus gespannten Kassenlage können die sächsischen Beamtengchiilter für Monat September am 1. September zunächst nur in Höhe eines Drittels deS Monatsbezuges ausgezahlt werden. Dasselbe gilt für die- fertigen Bezüge für Behördenangestellte, die halbmonatlich bezahlt werben. Die Vcrsorgungsbczüge der Beamten und Beamten-Hinterbliebencn und die Augustbczüge von Be- hördenangcstelltcn, die monatlich nachträglich zu zahlen sind, werden am gleichen Tage vorläufig zur Hälfte gezahlt, lieber die Zahlungen des weiteren Teiles der Bezüge liegen Ankündigungen noch nicht vor. Die Entwicklung der Kassen lage wirk! hierfür maßgebend sein. Ile MMW »es WUMM» Bl WlW »er WsWle von Wern nnv SemNen. Berlin, SS. August. Auf Grund des Artikels 48 Ab satz 2 der Ncichsverfaffung wird verordnet: 1. Die Landesregierungen sind ermächtigt, alle Maß nahmen, die zum Ausgleich der Haushalte von Ländern und Gemeinden sGemeindevervänben) erforderlich sind, im Verorbnungswege vorzuschreiben. Sie können dabei von dem bestehenden Landesrecht abweichen. 8. Die Landesregierungen können insbesondere bestim men, daß und in welcher Weise diePerfonalansgaben und andere Ausgaben der Länder und Gemeinden sGe- meindeverbände) herabgesetzt werden. Verpflichtungen aus Verträgen bleiben unberührt, soweit es sich nicht um Per» sonalausgabcn handelt. Dietramszell, den 24. August 1981. Der Reichspräsident, gez. von Hindenburg. Der Reichskanzler, gez. Dr. Brüning. Der Stellvertreter des Reichskanzlers und Rcichsminister der Finanzen, gez. H. Dietrich. Der Rcichsminister des Innern, gez. Dr. Wirth. M ImMrm der MimrviiM. Berlin. (Funkspruch.) Aus Kreisen des Reichsfinanz- ministerinms erfahren wir, daß die Reichsregicrung im Zu sammenhang mit der Notverordnung zur Sicherung der Haushalte an die Länderregierungen ein Rundschreiben versenden wird, in dem bas Reich im einzelnen die Möglich keiten erörtert, die die Länder und Gemeinden zur Durch führung ihres Etatsausgleiches haben. Die Reichsregierung wird, wie wir weiter erfahren, insofern eine gewisse Kon trolle über die Maßnahmen der Länberregicrungeu haben, als die Reichsregierung nur denjenigen Ländern außer den üblichen Stenerüberweisungeu für besondere Fälle, haupt sächlich für Wohlfahrtszwecke, Mittel zukomme« kaffen wirb, die gemäß der Notverordnung ihre Haushalte in Ordnung gebracht haben. Berlin. sFunkspruch.) Bei Ausübung der ihm ans Grund des Artikels 48 Absatz 2 der ReichSverfaffung zu» stehende« Befugnisse ist der Reichspräsident, wie von unter richteter Seite mitgeteilt wird, an die normale verfaffnugs- i ißige Zuständigkeit — Abgrenzung zwischeu Reich und Länder — nicht gebunden. Er vereinigt also ans Grund des Artikels 48 jedenfalls die Zuständigkeit so wie des einfachen Reichsgesetzgebers wie auch des Landesgesetzgebers in sich. Soweit er hiernach Maßnahmen trifft, die sonst zur Zustän digkeit des Landesgesetzgebers gehören, gehen di« abwei chende« Bestimmungen des Laubesrechts vor. Artikel 48 verlangt nicht, daß der Reichspräsident alle Maßnahmen, die er zur Wiederherstellung der gestörten oder gefährdete« öffentlichen Sicherheit und Otdnnng für uöiig hält, selbst trifft. Es ist vielmehr anerkannte» Rech, les, daß dem Artikel 48 Genüge getan ist, wenn der Reichs, Präsident die Richtung der von ihm für nötig erachtete« Maßnahmen in bestimmter Weise umgrenzt und zu ihrer Durchführung im einzelne« andere Stellen ermächtigt. WkMlm vrr »em MoWemte. LW. Der Initiative des RcichsernährungsministerS ist cs zu danken, daß die am Kartofselbau interessierten Kreise bereits jetzt die Maßnahmen erwägen, die eine glatte Unter bringung der neuen Kartoffelernte gewährleisten sollen. Nach Ansicht des NeichsernährungSministers wird eine Sr- liöhung des Absatzes für Speisezwcckc kaum zu erwarten jein, jedoch will man durch «n Handeisklaffengesetz, das be- 0S8 »ege engliselie iisbinett. * London, 25. August lTelunion). Um 18,89 Uhr wurde die neue Ministerliste amtlich bekanntgegcbeu. Das Kabinett setzt sich folgendermaßen zusammen: Ministerpräsident: MacDonald, Arbeiterpartei Schatzkanzler: Snowden, Arbeiterpartei Präsident des Staatsrates: Baldwin, Kouservatir Außenminister: Lord Reading, Liberal Minister für die Dominien nnd für die Kolonien: Thomas, Arbeiterpartei Lordkanzler: Lord Sankey, Arbeiterpartei Innenminister: Sir Herbert Samuel, Liberal Minister für Indien: Sir Samuel Hoare, Konservativ Gesundheitsmiuister: Neville Chamberlain, Sonscrv. Handclsminifter: Sir Philipp Cunlifse Lister, Konserv. Lustsahrtminister: Lord Amulree, Arbeiterpartei Erster Lord der Admiralität: Sir Austen Chamber ¬ lain, Konservativ Minister für Schottland: Sir Archibald Sinclair, Liberal Kriegsministcr: wird später bekauntgegebe« Erziehungsminister: Sir Donald MacLean, Liberal Landwirtschaktsminister: Sir John Gilmour, Konserv. Arbeitsminister: Sir Heurq Betterton, Konservativ Minister für össentl. Arbeiten: Marquis von London berry, Konservativ Kanzler der Grafschaft von Lancaster: Marquis von Lothian, Konservativ. Der Präsident des StaatSrates, Baldwin, ist Führer der Regierungsparteien im Parlament. * MMM Ker die WlW M. * London. Ministerpräsident MacDonald hielt am Dienstag abend im englischen Rundfunk eine Rebe über die politische Lage. MacDonald führte u. a. aus: Ich habe mein Leben dem Aufbau einer politischen Partei hingegeben. Auch jetzt habe ich keine meiner Ucberzeugungen und keines meiner Ideale geändert. Wie ich sehe, behauptet man jetzt, ich hätte keine Vertrauensbeweise der Arbeiterbewegung für meine Hand lungsweise. Das ist wahr. Ich nehme auch keine sür mich in Anspruch, obwohl ich sicher bin, daß ich sie im Interesse der weitesten Kreise besitzen sollte. Mein Vertrauensbeweis ist das nationale Pflichtbewußtsein, wie ich es ausfasse, und dem ich ohne Rücksicht auf irgendwelche Folgen gehorche. Auf die jetzige englische Krise übergehend, sagte Mac Donald, daß das Ausland seine Kredite in England in be trächtlichem Ausmaße zurückgezogen habe. Vor kurzem sei das Vertrauen dieser Geldgeber beeinträchtigt worben. Zu nächst einmal habe der Niedergang der Weltwirtschaft alle Länder einschließlich England hart betroffen. Dann sei die dentsche Krise gekommen. Bekanntlich habe England viel Geld in Deutschland gehabt, das vorübergehend -eingefro ren" gewesen sei. Aber vor allen Dingen sei die öffentliche Meinung im Auslande wegen der Lage des englischen Staatshaushaltes besorgt gewesen. Die Ausländer wüßten ganz genau, daß die Folgen finanzieller Schwierigkeiten in England nicht nur für England selbst, sondern für die ganze Welt gefährlich sein würben. Sie hätten England daher unterstützt und seien bereit, auch weiterhin zu helfen. Sie müßten jedoch eine Rückversicherung über die Lage in Eng land selbst haben. Es sei notwendig, so fuhr MacDonald fort, daß das Vertrauen der Welt in den englischen Kredit wiederhcrgestcllt werde. Zunächst einmal würbe England durch einen Zusammenbruch des Pfundes seinen Verpflich tungen ans Ausland nicht nachkommen können, und der englische Kredit würde dann verloren sein. Sodann erinnerte MacDonald daran, baß das Pfund Sterling das wichtigste Zahlungsmittel des Welthandels und die Währungsgrund lage vieler Länder sei. Falls das Pfund plötzlich und kata strophal fallen würbe, dann würden die Preise schneller steigen, als Löhne und Einkommen ihnen angepaßt werben könnten, selbst wenn eine solche Anpassung möglich sei. Hier durch würden nicht die Leute mit dem größten sondern die Leute mit dem kleinsten Geldbeutel am meisten betroffen werden. Eine Fortdauer der gegenwärtigen Geschehnisse würbe schnell eine Krise herbciführen. Im arbeiterpartei, lichen Kabinett habe Uebercinstimmung darüber geherrscht, daß ziemlich drastische Einsparungen gemacht werden müh ten. Offenbar habe der Vorschlag auf Kürzung der ArbeitS, losennnterstützungen seine bisherigen Mitarbeiter am mei steu bedrückt. Ter jetzige Vorschlag als ein Teil der drin gend erforderlichen Sparmaßnahmen gehe dahin, daß die Unterstützungen mit 10 v. H. gekürzt werden sollen, daß aber die Kinderzulagen in ihrer bisherigen Form beibehalten werden sollen. Tie neue Negierung sei gebildet worden, um einen Plan zum Ausgleich des Haushalts zu entwerfen. Es sei keine Koalitionsregierung, denn an einer solchen würde er nicht teilnchmen. * MacLouald; Ende? London, 26. August. wie aus unterrichteten Kreisen verlautet, ist sich Mac- Donald vollkommen bewußt, daß die Bildung der nationalen Regierung das Ende seiner politischen Laufbahn bedeutet. Er betrachtet es aber als seine Pflicht, den Sanierungsplan durchzusühren. Rach Beendigung der Krise wird er sich von der Regierung und von der Politik überhaupt zurückziehen. Snowden wird eine gleiche Haltung elnnehmea. * MkMm »ei »MW KMkttt. London. tFunkspruch.) Das neue Kabinett hat heute vormittag den Eid auf die Verfassung geleistet. Iss AWWM Ser kWWs Regierung. London. tFunkspruch.) Das Sparprogramm der eng lische« Regierung, das gegenwärtig von der Regierung auS- gearbeitet wird, ähnelt in seinen wesentlichen Grnndzügeu demjenigen, das znm Sturz des Labour - Kabinetts führte. Ter größte Teil der Summe, die zum Ausgleich des Bud gets nötig ist, soll durch Einsparungen und nicht durch neue Steuern aufgebracht werden. Die Hauptabstriche werden bei der Arbeitslosenversicherung vorgenommen werden. Tie Bezüge der Arbeitslosen werden, wie MacTonald schon gestern abend ankündigte, gekürzt und außerdem die Bei träge zur Arbeitslosenversicherung von 7 Pence auf einen Schilling erhöht werden. Eine andere wesentliche Einspa» rnng wird durch Kürzung der Gehälter der Staatsbeamtem darunter auch der Minister, erfolgen. Tie Kürzung wird im Höchstfälle 20 Prozent betragen. Ferner sollen die Ab- gcordncten-Tiäten und die Lehrergehälter gekürzt werden. Auch in der örtlichen Verwaltung sind Abstriche an -en Aus gaben vorgesehen. Ae WMm »kl WlW» Miiettr I»»«eigIWe» Presse. )s London. Tie neue -nationale Regierung" wird von fast sämtlichen Blättern mit Wärme begrüßt. Ihre Mitglieder werden als die Männer bezeichnet, die geeignet seien, im In- und Auslande Vertrauen zu erwecken. Nur „Daily Herald" nennt das Kabinett ein Erzeugnis des Druckes englischer und ausländischer Banken. Tas Blatt schlägt vor, die im Auslande angelegten britischen Kapita lien zur Stützung und Verteidigung des Stcrlingkurses zu mobilisieren. Die gleiche Maßnahme sei bereits während des Krieges mit Erfolg durchgeführt worden. Die liberale -News Chronicle" beklagt das Fehlen Hendersons im neuen Kabinett. Henderson habe sich bei der Führung der auswärtigen Angelegenheiten ungemein ausgezeichnet. Der liberale -Manchester Guardian" schreibt: Wenn cs sich als richtig erweist, daß die Arbeiterpartei der Regie rung nicht einmal eine freundschaftliche Gegnerschaft zuteil werden lassen will, dann ist es um so besser, daß die vier Arbeitermitglicdcr der Negierung beinahe ausnahmslos Männer sind, die sich größeres Ansehen im In- und Aus lande erworben haben, als irgend ein anderer Politiker der Partei. Die konservative -Morning Post" meint, MacDonald habe die größte Tat seiner Laufbahn getan, während die Haltung Hendersons von der Mehrzahl seiner Landsleute verurteilt werde. reits in allernächster Zeit in Kraft treten soll, die ordnungs mäßige Beschickung der Märkte sichcrstellen. Die Haupt möglichkeit zu einer Erweiterung des Kartofsclabsatzes sicht man in einer vsrstärktcu Heranziehung der kartosfelverar» beitenden Industrie. Sowohl die Kartosselstärkcindustrie als auch die Brennereien sollen in erhöhtem Maße Kar toffeln ausnchmcn. Dazu ist vor allem notwendig, daß end lich der SpiritusbcinnschungSzwang erhöht wird. Die Er höhung des Beimischnngszwanaes aus mindestens 8 Prozent würde allein genügen, um 2 Millionen Tonnen unterzu bringen. Um diesen Beimischungszwaug zu erreichen, ist die Landwirtschaft von sich aus bereit, einen Teil ihres Brenkrcchts zu einem niedrigeren Preise abzugebcn, wenn ihr dafür ein Brennrecht von mindestens 70—80 Prozent zugesichcrt wird. Zur Verfütterung glaubt man dieselben Mengen wie im Vorjahr unterzubringen, jedoch hat das Rcichsernährungsministerium Beihilfen zur Einsäuerung in Aussicht gestellt.
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