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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192311299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19231129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19231129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1923
- Monat1923-11
- Tag1923-11-29
- Monat1923-11
- Jahr1923
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.11.1923
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KUMWAWM Der ,^r,rrr«rs>I»« r,II»Ir««»d» »Uckclnl li^Nt mtt Ausnahme der Ian« naa L knn- und IMnn«n. Der Pret» lür dl» 34 mm dnl, Colonel. ilnzelrenzell, lm mndlaM» Ud ist 11 ^amlllcnnnjetgrn und LllUrusili <h« D«»>srfllft»r 10), ausu irls LS, wi dl« 40 n m triUeä»!!- Neklomezel« S0, ausw rl» SO. le» dl« 90 mm irr»« amn. T I»n«I « l» 40, auswLrls H Doldpscnnlg, t«zw. Bc. rorilNun,, narb Sruud- und SLlüllclzah laris. PoftlHeck-Svut» i telpzta Nr. 1222». »««etnte^trd.lidnt» i -u«, Srzgeb Nr. 70. « cnitollcnd die cmlli^e« BehnnnkUtachvnge» der Amlskarplmannschast und der eical-bcllidcu in Läuarzcr.tcig, tcr Licoie- u. s.ödltsctkn Behörden in Schneeberg, LcLnih, Lcr.fc.diki, Lrüntzain, jrwie der kwanzLmier in Lue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem rerkfenilich»: Tie Vcdoupln cä pracn ter Sladlräte zu Lue und Schwarzenberg und der Lml-gcrichle zu Lue und Lohonnglorxenslodt. Verlag C. W. GLrlner, Aue, Crzgeb. Nrrr'rr«<»«r ! S n, «, ekf>il»<4 ml« ii«) 44«, e«k««k«rs 1«, e»d«rr«n»er? r». DradlanschnfI, Vaire'reund «»«»rzrierirzr. L n,<lr«n.L nnadme ldr dl« am Nardmlttoa «rlckielnende 2 im n>«r dis oormillags 9 Udr In d«n Kauplaelrdillls- slellen. Sln« Lcu-iibr ldr dl« Nulnadm« dar Anzeigen am rorgilöriedrnrn lag« loml« an beMmmlsr Siel!«wird nlöl n«reten, auch nlrbl lllr di«Nickligdiii d«r durch g»ni- K»c «r °u!e«xed«n«nü nz«ig«n. — gürNIILa. unverlangi «inrelandiei kZrislHiick« übe,nimm! di» Lchrtftlelluug Irin« D«rauluoriung. > ni„br«chunoen des Silchüll«- ir>rletrrd«grünk«n deine Nnjprürde. T ei Zadlunasoerjug und rondurs gellen Nabaii« al» nichi oentnbart. HuvtteeschültdfteNen in Au«, Liznitz. Schneeberg und krdwarzenbera. w Nr. 276. Donnerstag, den 29. November 1923. 76. Iahrg. In das Kandelsregiiler des unlerzeichnelen Amlsoerichls ist tnaelraaen: ' Am 14. November 1923 1. auf dem Blatte 811. die Firma Gebe. Doiglmann, Aktiengesell- jchait. v ie GelEckatt bat ibren Sih in Schwärzender« i. Sa. Der Gelelkchattsverlraa i>t am 3. Obi. 1923 errich'el worden. Gegeniland des Unternehmens ist der Beiried einer Eilen. aieh«rei. einer Ma ckinen aonk. eines Säzewrrks und Kol,handel. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlalsunzen im In- und Ausland« zu erricklen. Das Grundkapitat der Grsellsctntl belrägl zwanzig Millionen Maik und ist eingeleilt in ieclnehntan'end Inkaberstammaktien z» je 1000 Mark Nennwert und viertausend Indader-Vorzugsaktien zu je 1000 Mark Nennwert. Die Aktien der Gesellschaft werden zum Kurse von 100 <ü„ aus- gegeben. Der Prokurist Kugo Werlh in Fraureuth <Rmtz) und der Ingenieur Kurt Voigtmann in Schwarzenberg, sind Mitglieder des Vorstandes. Die Gelell chafl wird vertrelen: 1 .) Wenn der Vorstand aus einer Person besteht, durch diele: 2 .) wenn der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteh', entweder darch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied und einem Piokuri len: 3 .) in jedem Fasts genügt auch die Unterschrift von zwei Prokuristen der Gesell cha t. Die Gründer der Gesell chast sind: 1 .) Fabrikbekiher Edmund Voigtmann in Schwarzenberg. 2 ) Fabrikbesitzer Guido Voigtmann in Schwarzenberg, 3 .) FrI. Adele Doiglmann in Schwarzenberg. 4 .) Fr. Kildegard Kertz'ch in Buchholz t. Sa.. 5 .) Kuba Voigtmann in-Schwarzenberg. Diese haben die sämtlichen Stamm- und Vorzugsaktien über nommen. Als Au'sichlsralsmitglieder lind gewäklt: 1 ) Fabrikbesitzer Kermann Freilag in Na'chan, 2 .) Forstreniamtmann Mar Beyer in Schwarzenberg. 3 .) Eägewerksbesiher Kuro Voigtmann in Ukeisdcrf. Die Bekannlinach ngen der Eelcllschast erfolgen rechlsgüllig durch einmalige Verössentiichung im Deutschen Neichsanzkiger. Die Gsletlickast hat sich oorbehasten. ihre Bek imstmachrmgen autzerdem noch in anderen vom Aulsictstsrat zu bestimmenden Bläl- tern erscheinen zu lassen, ohne das hiervon di« Rechlszüliigkeit abkängk. Don den mit der Anmeldung der Gesellschaft »ingereicklen Schriftstücken. insbrsondetV von dem Prüstrngsvericht des Vor stands. des Ausstchlsrals und oer Deoiloren, daun bei dem Gericht Einsicht genommen werden. Am 15. November 1923 2.. auf dem Blatte 573. die Firma Frankonia Aktiengesellschaft vvrma's Albert Frank in Beierfeld belr . dalr die Geneiatoeilamm- Inng vom 20. Okivber 1923 be chlossen hat. das Grundkapital um zwanzig Millionen Mark auf zweiundacktzig MlUicneii Mark durch Ausgabe von 4000 Stück auf den Inhaber lautende Stamm aktien zu je 5000 Mark zu erhoben. Die beschlossene Kapüalscrhv'vuna ist durchgesühr'. Durch den Delchtuir derselben Generalversammlung ist dis Satzung zu 88 3, 12 und 15 anderwest a'ogeändert worden. Am 20. November 1923 8. auf dem Dlatle 124, die Firma Gustav Müller in Mittweida i. Erzged. belr.: Die Firma laulel künfilg: Gustav Müller Akliengesellschast. Die Gelelllchasl Hal ihren Sitz in Mittweida bei Schwarzenberg i. Sa. Sie hat das Kandelsgeschäst der Firma Gustav Müller erworben. Der bisherig» Firmeninhaber Fabrikant Gustav Most Müller in Mittweida i. Eizgeb. ist au-gelchieden und die Prokura des Buchhallers Paul Emil Schsrsig in Mittweida i. Erzged. ist erloschen. Der Ge'elllchaflsvsrlrag der Erwerberin ist am 15. Juni 19'3 sestgelteilt und durch Dersammlungsbelchlutz vom 22. Juni 1923 abgrände-t. G-genstand des Un'ernebmsns ist die Ketstellung und der Derbieb von Pappen, Pretz'pan und ähnlichen Artikeln und der Kandel mii solchen, sowie die Beteiligung von sleicharligen »nd und ähnlichen Unlernekmungen, desgleichen der Erwrrb von solchen. Die Ge'elttckast ist berechtigt, zu diesem Zwecke Zweignieder lassungen im In- und Auslands zu errich'en. Las Grundkapital der Geiellscha t beliägk zwöls Millionen Mark und ist eirgeteitt in 600 Stück auf d-n Inhaber lautende Aktien zu !e zehntausend M' k und 6000 S uch aus den Inhaber lautende Aktien zu je eintausend Mark Nennwert. Die Ak'ien der Geselilchalt werden zum Nennwerte ansgegeben. D'r Fabrikbesitzer Gustav Müller in Mittweida i. Erzged. ist Milglird des Vorstandes. Jur reck soerbind ichen Zeichnung für die Gelelllchaft ist die Unterschritt zweier zeichnungsberechiigler Derlreler ersorderlich und ausreichend. Der Aulsicktsrak ist iedoch berechtigt, einrm Dorstandsmilglledr die alleinig« Dkrlre'lwgs- und Zeicknungsbesuanis einznräumen. Das vorgenannt« Vorstandsmitglied ist zur alleinigen Vertretung der Gelelilchalt berechtigt. Die Gninder der Gelellscbasl sind: 1 ) Fabrikbesitzer Gustav »Idols Müller in Mittweida i. E. 2 .) Kautmann Emil Scherlig in Miltwe da i. E. 3 .) Kauiminn Johannes Schneider in Dresden. 4 .) Kawmrnn Abraham Gehlert in Schwarzenberg. 5 .) Fabrikbesitzer Arno P'ändtner in Schwarzenberg. D e e haben tie lämtstchen Aktien übernommen. Als Auilichtsraismitgliever lind gewählt: 1 .) Kaufmann Abraham Gehlert in Schwarzenberg. 2 .) Fabrikbesitzer Arno Pfänd ner in Schwarzenberg. 3 .) Ingenieur Willy Müller in Zwickau. Alls von der Gelsshchalt ausgehenden Bekanntmachungen er folgen durch den Deutschen Rctctsanzeger. Don den mit der Anmeldung der Gesellschaft sing,reichten Schüsistücken. insbesondere von dem P,ü ungsberichl des Vor standes, dcs Aussich'srals und der Revstoren, kann bei dem Gerietst Einsicht genommen weiden. Am W. November 1923 auf dem Blatte 804. die Firma Schipke L Co. in Schwarzenberg Zwiigniedeilalsung der in Mühlbach-Kä'elick beliebenden Kaupt- niedsrtassung Schipke L Eo. belr., datz die Zweisniederlassung in Schwarzenberg aufgehoben ist. Amtsgericht Schwarzenberg, am 23. Nov-mber 1923. Am 6. November 1923 ist für den Or! Bernsbach der Gemeinde- Kassierer i. R. Karl Friedrich Schröter in Bernsbach als Orlsnchter veipslichlet worden. Amlsgerichl Schwarzenberg, am 27. November 1923. Aue. Ein deutscher Schäferhund ist herrenlos zugelaufen. Wenn sich der Eigenlümer b's 30. November 1923, m tlag 12 Uhr, nickt meldet, wird darüber verfügt. Auskunft erkeist die Poli,eiwache. Aue 27. November 1923. Der Stadlrat. Der 19.22. und 23. Nachtrag Dergnüaungs- steuer. Zuschläge zur Gewerbesteuer und Kunde- steuer belr.. ist von der Aintskauoimannchask genehmigt worden. Sie liegen 14 Tage lang zu jedermanns Einsichtnahme im Stadthaus. Zimmer Nr. 5.. aus. Grünhain. 27. November 1923 Der Bürgermeister. Der in Nr. 271 dcs Erzgeb. Dolkssreunds vom 23. November 1923 bekanntgegebene ortsübliche Tagelohn und der durchkchmll- lichr gahresardeitsverdienst der land- und sorstwürstchaMtchen Arbeller ist vom Oheroersicherungsamt Zwickau mit Wirkung vom 26. November 1923 an aut den vierkachrn Betrag erhobt worden. Die DerstcherynosSmier bei der Amtshauptmannschatt Schwarzenberg und bei den Stadlräien Löbnitz. Neuftüdtel «nd Schneeberg, am 26. Nov. 1923- Bekanntmachung, Erhöhung der Blrrsleuer ab 28. Nov. 1923 u. Biernachversteuernng. Mik Wirkung vom 28. November 1923 sind die Steuersätze sür in- und ausländiiches Bier abermals erhöbt worden. Bierhänöler und W r!e. die am 28. November 1923 m-hr als 2 KI Dier besitzen, haben daher ihren Bestand bis zum 3. 12. 1922 dem zuständigen Zollam'e nach Art, Raummenge und Ausbewahrungs- orl zur Nachversteuerung anznmelden. . EinzelausForderungen ergeben nicht. Nichtbeachtung zieht Strafe nach sich. Nähere Auskunst erteilt das zuständige Zollamt. Zwickau, am 27. November 1923. Kauplzostamt., -im 21. November verscliiett in Kirciidvrx Nsrr Ltscilrsl fnsckiek Lllgust I-klbiger, SiHrsFtvvrgsr Ear Slscll 8etanv»t»srg, Im 92. l^ekenzjakrs. ver Vsrstorkens x,ekNrts zeit 1881 cten Liacilverorttnetsn, von IL92 bis 1910 cism öessmtrate an, rulstzt als Lteilvertrotsr «iss öllrgek- meistvrs. -iucA in ancieren klbrsnktmtern bat er er- kol^reick Zevrirkt. In cttesen langen -akren bat clsr Verbliebene mit unermltctlicbem klsiöe, bins-ebencler Deus linci reiciiem klrfolgs unsersr stacit Lsbneeksrx zvertvollsts Dienste Zeisistet, clis ikm unvergessen sintt. Skrs seinem ^nttenkenl Sestnssdsrg, äen 23. blovember 1923. VS5 LtsUlrat. Aetchspräsident - Parlamentarismus. Die Regierungskrise von heute rollt von neuem zwei Problem« auf: das des N c i ch s p rä s i d e n t e n und das desPar - lamentarismus. Der Reichspräsident hat nach der Ver- fasslprg das Recht, den Reichskanzler zu ernennen. Der Gang der Erdignisse hat bisher nicht den Beweis geführt, üaz Hr. Ebert der schwierigen Lage gewachsen ist. Er hat sich in erster Linie als Par- leimann gezeigt, woran sein Versuch, seinen Freund Albert zum Haupt einrs „Beamtenkabinetts" zu machen, nichts ändert. Di« Siel- lung Eberts ist, das soll zugegeben werden, nicht leicht. Er ist ein- geschriebener Sozialdemokrat und hat das Bedürfnis seiner Partei, die zum Teil schon aufgebracht genug gegen ihn ist, nicht noch mehr »uf die Zehen zu treten. Das durfte ihn aber nicht abhaltcn, den Nachfolger für Stresemann dort zu suchen, wo er ihn nach parlamen tarischem Brauche suchen mußte,, nämlich bei Ler Opposition. Der Reichspräsident hat sich, so wird gemeldet, geweigert, den Kandidaten i>er rechtsgerichteten Parteien, den ehemaligen Duisburger Oberbür germeister Jarres, zu empfangen. Ebenso hat er, wie wir schon nikteilten, sich geweigert, den ihm von Stresemann nahegclcgten Aus- oeg der Reich st agsauflösung zu beschreiten. Er fürchtete für seirke Partei, die bei sofortigen Neuwahlen unter den heu tigen Verhältnissen vermutlich miserabel abgcschnitten hätte. Auch diese Erfahrungen lehren, daß ein Parteimann an der Spitze das Reiches nicht am Platze ist. Wir können nur einen Reichspräsidenten gebrauchen, der sich über die. Parteien zu stellen germag. Der Parlamentarismus ist eigentlich gar kein Problem »lehr. Die fürs Jahre seines Bestehens haben gelehrt, daß er in seiner heutigen Form für deutsche Verhältnisse durchaus unbrauchbar ist. Wir sind mit ihm von Leutm angeschmiert worden, denen ihrer Ab stammung nach deutsches Fühlen abgaht. Es ist nur natürlich, datz «In solche» Gebilde die schwierig« Lage, die es erst verschuldet hat, nicht zu meistern versteht. L, verzehrt seine geringen Kräfte in par- ^«»litilchem Kleintram. Dir Parteien, auch die bürgerlichen, sind Kon ihm so infiziert, baß ihre Kraft geschwächt ist. Der deutsche Par lamentarismus von heut« steht im Widerspruch zum nationalen Doll-willen. Daraus sollten die naiionalcn Parteien ihre Folgerun gen ziehen. Sie haben e» bisher nicht getan, sondern schlafen und lassen zu, daß Vie Parlamentarier au» ihren Reihen ihr« KM« in Zu» vetÄ»«»n-«a. Die Feinde wären blödsinnig, wenn sie die Kläglichkeit des Parlamentarismus nicht ausnütztcn. Sie tun es denn auch in vol lem Maße. Schon taucht der famose Herr Rollet, der bei dem kurzen nationalen Aufschwung in den Tagen des Nuhrwiderstandes mit seinen Schergen schleunigst verduftete, wieder auf, und die unterbrochene moralische und tatsächliche Versklavung Deutschlands wird mit allen Kräften fortgesetzt. Die Französierung der deutschen Westmark wird in der Form eines „westdeutschen Zweckvcrbandcs" fortgesetzt. Alles nur deshalb, weil wir einem kraftlosen Parlamen tarismus verfallen sind, der uns hindert, den nationalen Willen zur Geltung kommen zu lassen. Es wird wahrlich die höchste Zeit, daß wir dem Parlamentarismus von heute den Abschied geben. Noch keine Klärung. Berlin, 27. November. Reichsminister a. D. Dr. Albert hat dem Reichspräsidenten am Dienstag folgende» Schreiben zugestellt: „Ihrem Appell an mein vaterländisches Pflichtgefühl bin ich gefolgt. Ich hoffte, die richtigen Männer zu meiner Arbeit zu gewinnen. Diese Hoffnung hat sich infolge der parteipolitischen Schwierigkeiten nicht erfüllt. Ich leg« daher den Auf trag in Ihre Hand zurück." , Berlin, 27. Nov. Mit seinem Versuche, den Parteien als Reichs kanzler den ehemaligen Staatssekretär Albert vorzusetzen, ist Ebert gescheitert. Albert hat darum seine Berufung zurÜckge» geben. Den Minister Jarres, den die Rechte als Kanzler gern annähme, zu empfangen, weigert sich Ebert. In dieser Lage wird aus der Mitte des Reichstages der Zcntrumsabgeordnct« Ste gerwald, der frühere preußische. Ministerpräsident, als Kanzler- kmrdidat genannt. Er ist Führer der christlich-nationalen Arbeiter schaft und als Gegner der Sozialdemokratie und der Richtung Erz berger-Wirth bekannt geworden. Berlin, 28. November. Die Verhandlung«« zwischrn den Part«ien der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft «nd de» Dentschnalio. nalen übe, die Bildung de, bürgerlich«» Koalition haben z« einer Einigung über die von der Arbeitsgemeinschaft gestellten grund- süßlichen Bedingungen geführt, der all« Fraktionen di« onf die Demokraten zugestimmt haben, di« erst Henie dazu Eirllung neh men werben. Gewisse Schwierigkeiten bereitet nur noch Lie Früg« brr R«gterüng«koatitlon i» Preuß««. Da« ,B«ll. Tagebl." glaub», im G«m««<i zu d«n übrig«» Zritung«, an di« Möglichkeit ei»«« hche'.tro^ - Bdsarrktoct» an kbü« Al» präsumtiver Reichskanzler der bürgerlichen Koalition wird von al- len Blättern der frühere preußische Ministerpräsident Steger», wald genannt. Er wurde gestern am späten Abend zum Reichs präsidenten gerufen, der mit ihm die Lage besprach. Eine offiziell« Betrauung ist noch nicht erfolgt; der Auftrag an Stegerwald zur Bil dung der Regierung fol! erst heute Vormittag erteilt werden, nachdem diüStellungnahmederDcmokraten bekannt geworden ist. Ein« deutschnationale Erklärung. Berlin, 27. November. Die Dcutschnational« Volks- Partei teilt uns mit: Die „Vossische Zeitung" schreibt: Deutsch national« hätten bei Verhandlungen mit dem Zentrum über den Bürgerblock „die Forderung"'fallen lassen: außenpoli-, tisch, daß der Versailler Vertrag für nichtig er klärt würde; innenpolitisch, daß Zentrum und Deutsche Volkspartei sich von vornherein verpflichten sollen, in Preußen au, der großen Koalition auszuscheiden und auch dort den Dürgerblock zu bilden." Diese Nachricht der „Voss. Ztg." isterfunde n. Derartig» Verhandlungen haben nicht stattgefunden. Indentschnatiok'alen Kreisen ist man über einen Eintritt in die Regierung der Republik sehr geteilter Meinung. Sin großer Teil der Parteiangchörigen ist dagegen, daß man auf dies« Art die Opposition gegen den Staat des 9. November aufgebe. Die ser Teil meint, daß man damit die Führung der Nationalgerichtete» verlieren werde. Die zum Mitregicren Entschlossenen aber m«in«n, das sei die letzte Möglichkeit, das Steuer nach rechts herumzuwerfen. Nun hängt die Entscheidung nur noch an Ebert. Im Laufe der Nacht, spätestens morgen vormittag, ist sie zu erwarten. In den Abendstunden d«s Dienstag trat wieder einmal de, Name Strescmann in den Vordergrund Er würde wieder Kanz ler werden und dann Helfferich Minister der Finanzen, Jar res für das Innere, Dr. Schiele- Naumburg für Ernährung und Landwirtschaft, und Braun», wie früher, al» Arbettsminister be» auftragin. DI« fortschreitende W«h,l,«»chu»g. Berlin, 27. Növ. General Rollet hat am Sonnabend «be»d der Nelchcregierung «in weitere» Schreiben zugestellt, in der e, von der N«ich»r«gierung diefmigen Einschränkungen in der Her- - stelluna und dem Verkauf von Waffen und Munition »erlangt, die die Entwaffnung Deutschlands in Gemäßheit de« Per» sailler Vertrages verbürgen. Di« Srwldetumg durch die Reichsregie- run« 1. echrt««.
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