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Dresdner Journal : 01.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186807012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-01
- Monat1868-07
- Jahr1868
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- Dresdner Journal : 01.07.1868
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1868 ^149 Mittwoch, den 1. Juli Dres-nerIMmal Lercmtwortticher Redieteur: I. G. Hartman« (Leipzig. Bautzen. Penig Inserate, viesrnuach' richte«. jacobi u. Comp. Meuchelmord. — Lettin je: Rundschreiben d<§ Fürsten. — New-York: Aus der neuesten Poß. Emrnnnaam, Serschsmge« n. i» -ßmtl. Dtmße. Dre»b«er Nachrichtt». LuQll,, »»ä 8t«mp-l»n»Lk^» tuor». »»seralrnammhmr muwittt«: r». L»^»i»»^»rr»», 6omou,iloaLe - ä«, vre»äo»r ^oarn»l,; «d«o6»>.: 8. Luol.», Lvo»» k'oir; S»»ld»r^->«rU»- Vi-o-->»Z,I-kr^nLklirt ».U.: « Vval.«», >»rll»! O»vi>iv»'»el>» 8uokl>., N«i>l»»r»»1, Lor«»ll, Lvvvl.ro Slu«»»; Nr»««»: L. 8cui.orr», Lr»»I»a: L,. 8r««l»ü»i'» Xvovnveodorooo, ^»»»», NitL X Loovov; Nr»»k5«rt ».U.:^^»o,»'«ek« Loeild.; Nöl», Xv. SLv»»»», k»rt»: Hirn, r,Lr»„», Lom-r»» X6»., (8, kl»e« ä« l» Lour»«); kr»U: L». Looi.lv»', Sovkk., Vi«»: Xi.. Orril-n. qerausgrder: LLvizl. Lipsäitloo äs» Vreiävsr ^onr»»I», vr««ä«o, S1«ris»»tr»»»s Lo. 7. mus mit besonderer Berücksichtigung der Angriffe vr Karl Voiat'S auf die Religion. Aachen, J< " — Professor Ed. Olawsky: Die Vorstellungen im Geiste deS Menschen. Berlin, Dümmler. — Karl Stuttgart, Scheitlin. — vr. E. H. Th. Huhn: Karl Mathy, großh. bad. Staatsminister und Präsident des Finanz- und Handelsministeriums. Ein Lebensbild. Tauberbischofsheim, Lang. — Heinrich Nos: Neue Studien aus dm Alpen. München, Finsterlin. — vr. Robert Rösler: Die Kaiserwahl Karl's V. Men, Tendier u. Comp. — vr. August Beck: Geschichte des gothaischrn Landes. I. Band. Gotha, Thienemann. — C. Röpell: Die Bewegung der deutschen Banken in den Jahren 1864—1866. Berlin, Herbig. — Pro fessor vr. A. Emminghaus: Allgemeine GewerkS- lehre. Ebendaselbst. — C. Breymann: Anleitung zur Holzmeßkunst, Waldertragsbestimmung und Wald- werthsbrrechnung. Wien, Braumüller. — Professor vr. E. Henoch: Beiträge zur Kinderheilkunde. Ber lin, Hirschwald. — vr. G. Kloth: Ueber MatrrialiS- NkrU«d: 6rt.1r.-L«. : !t Lt»»vl»»rs«lvioero: 1 ,, Pratziaziolna» Schlettau.) Brrmischte». Statistik »d V^ltwirthschaft Kmillrtml. T»»rSl»lmber. »«seralruprets«: kRr U»o L»ow «issr »»»P»I^o«o 2«il«: 1 L^r. „Llvxs^oät" 8i» 2«ite: > Lssr. Lrschet«»' VT«UvX, mit Xu«»»^m« «l«r 8000- »»6 Xd«»U» Nir ä«o kolF«oä,o V»«. RichtamUicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichte». 8ri1«»g»scha«. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung. — Vaterland. — Neues Fremdenblatt. — Pesti Naplo.) TaaeSgeschichte. Dresden: Badereise des preußischen Gesandten. — Berlin: Vom Bundrsrathe. Zoll- vereinsangcleaenheiten. Gesangbuchfrage. Porladung im hessischen Hochverrathsprocefse. — Königsberg: Feuersbrünste. — Hannover: Vermischtes. — Langensalza: Denkmaleinweihung. — Detmold: Regelung der Domänenangelegenheit. — Wien: Die päpstliche Allocution. Ausführungsverordnung zum Schulgesetz erwartet. Kein serbischer Auslie- ferungSantrag. — Paris: Königin von Portugal. Veränderungen in der Diplomatie. Vom gesetzgeben den Körper. Statistisches. — Florenz: Proceßent- scheidung. — London: Parlamentsverhandlungen. Telegraphrnbauten in Persien. Angriff ans ein eng lisches Schiff. — Belgrad: Neue Verhaftungen. FeEelon. Dre»bm, 25. Juni. In der heutigen Hauptver sammlung der „Isis" wurden durch Herrn Hofgärtner Poscharsky zwei ausgezeichnete Exemplare des in West indien heimischen Melonenbaums, 6»rio» Lepsxs l,., vorgestellt, von denen das eine in voller Blüthe stand, während da- andere eine größere Anzahl von Früchten trug. Die Anwesenden fanden zugleich Gelegenheit, den Geschmack der letztem einer genauem Prüfung zu unterwerfen. Mit Interesse folgte man hierauf einem eingehenden Referate deS Herm Malers Wegener über die vom geh. Hofrath Snell im wissenschaftlichen Cyklus 1867 —1868 gehaltenen anthropologischen Vorträge, in welchen bekanntlich der Stammbaum deS Menschen geschlechts nahezu im Sinne des Prof. vr. Häckel in Jena entwickelt worden war. In einer jüngst erschie nenen Abhandlung des Letztem „über die Entstehung und den Stammbaum deS Menschengeschlechts, Berlin, 1868" kann man die ganze auaeblichr Ahnenreihe des Menschen genauer verfolgen. Da diese sicher für viele von Interesse ist, so sollen auch hier ihre Hauptstufen (vgl. Häckel » Schrift S. 631 angedeutrt werden: 1) Röhrenherzen oder Leptocardter; 2) Unpaamasen oder Monorrhinen: 3) Urfische oder Selachier; 4) Lurch fische oder Tipneustm: 5) Kiemenlurche oder Sozo- branchim; 6) Schwanzlurche oder Sozuren (Molche und Salamander); 7) Schnabelthiere oder Monotremen; 8) Beutelthtere oder Marsupialien; 9) Halbaffen oder Prostmien; 10) Schwanzaffen oder Menocerken; 11) MenschtnaNku oder Anthropoiden; 12) Affenmenschen oder Urmenschen, ähnlich dm noch heute auf Neu-Guinea und andern im Süden Asten» gelegenen Inseln leben- den, wollköpfiam Papua-Regem, jedoch noch tiefer stehend. Durch Herm Hofrath Schlömilch wurde be- Telegraphische Nachrichten, Pari«, «„tag, 2V. Auai, Abend». (W.T.B.) Der „Lanstit«ti»nel" erfahrt, die Commisfio« z»r verathuag de» Vertrag» der Stadt Pari» mit dem vr6<Ut loneisr habe i» Uebrrei,sti»«»»g mit der Regierung dahin entschiede», daß da» vadget der Stadt Pari» in Ankunft dem gesetzgebende« Körper »orgelegt werden solle. Kerner solle jede» Unternehmen, dessen Kosten die Summe von 30 Millionen Frane» über steigen, der vorgängigen Senrhmignng der Kammer bedürfen. London, Dieattag, 30 Juni. (W T. B.) An der gestrigen Sitzung de» Odrrhanse» wnrde die Debatte über die irische Kinhrnbill (vgl. unter „Tagesgrschichte") fortgesetzt. Die DiSrusfio» dehnte sich bi» heute Mor gen 3 Uhr au», »o die Abstimmung über die zweite Lesung der vill erfolgte. Dieselbe wnrde mit IS2 gegen 97 Stimme» verwarfen. Amtlicher Theil. Dresden, 26. Juni. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht dem Stadtrath Lange in Zittau das Ehrenkreuz des Verdienstordens zu verleihen. Dresden, 29. Juni. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht den Regierungs-Assessor bei der KretSdtrecnon zu Dresden, von Ehren st ein zum Bmtshauptmann in Rochlitz zu emennen. Dresden, 30. Juni. Se. Königl. Majestät haben die Anstellung eines dritten Staatsanwalts am Be zirksgericht Dresden zu beschließen, zu dem Ende die Versetzung des Staatsanwalts am Bezirksgericht Borna, Karl Balduin Reiche-Eisenstuck in gleicher Eigen schaft an das Bezirksgericht Dresden zu genehmigen und den zeitherigen Gehülsen des Staatsanwalts am Bezirksgericht Zwickau, Assessor Julius Franz Laver Lufft, zum Staatsanwalt am Bezirksgericht Borna zu ernennen allergnädigst gemht. Drr»de«, 30. Juni. Mit Allerhöchster Genehmigung sind die Gerichtsräthe Karl Heinrich Johann von Ze- schau bei'm Bezirksgerichte Mittweida und Robert Alexander Lincke bei'm Bezirksgerichte Pirna in glei cher Eigenschatt — Ersterer zum Bezirksgerichte Pirna, Letzterer zum Bezirksgerichte Mittweida — versetzt worden. Dre»de«, 30. Juni. Seine Königliche Majestät haben zu genehmigen allergnädigst gemht, daß der Ge- richtsrath bei'm Bezirksgerichte Borna Benjamin Her mann Rosenmüller zum Bezirksgerichte Leipzig, in- gleichen der Gerichtsrath bei'm Bezirksgerichte Leipzig Gottlob Julius Beygang zum Bezirksgerichte Boma in gleicher Diensteigenschaft versetzt werden. Drr»de», 1. Juli. Seine Königliche Majestät haben den zeitherigen Assessor beim Gerichtsamte Pulßnitz Emft Max Lindner zum Gerichtsamtmann bei dem Gerichtsamte Markneukirchen zu emennen allergnädigst geruht. Tügesgeschichte. Dresden, 30. Juni. Der königlich preußisch« außer ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen königlichen Hofe, Herr v. Eichmann, hat sich gestern zum Gebrauche einer langem Cur nach Wies baden begeben. vrrlin, 29. Juni. (B. Bl.) Der Bundesrath des Norddeutschen Bundes hielt heute Mittag die 22. Ple narsitzung ab. — In der vorgestern stattarfundenm Plenarsitzung deS Bundesraths des deutschen Zoll vereins wurde auf den Bericht deS Ausschüsse» für Zoll- und Steuerwesen die Organisation der Zollver waltung in den Großherzogthümem Mecklenburg-Schwe rin und Mecklenburg-Strelitz in der vorgeschlagenen Weise genehmigt. — Der Ausschuß für Rechnungswe sen erstattete Bericht über die Zolleinnahmen für 1859 bis 1866 und die Rübenzuckerstrucr in den Betrirbs- jahren 1859/60 bis 1866/67, welche gleichfalls geneh migt wurden. — Auf den Bericht der Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen, sowie für Handel und Verkehr, betreffend die Bearbeitung des amtlichen Waarenver- zeichnifses, — betreffend den Beschluß des Zollparla ments wegen der, bei Revision der Zollgesetzgebung zu beachtenden Gesichtspunkte, — sowie betreffend die Vor lage des Präsidiums wegen der Anträge Luxemburgs auf Zollbefreiung von Olein, wurden die gestellten Anträge angenommen. — Auf den Bericht des Aus schusses für Handel und Verkehr ertheilte der Bundes rath 4 Vorlagen seine Zustimmung, welche den Ver trag mit Japan, die Gewerbestatistik, den Markenschutz, sowie die Behandlung der Handelsreisenden in Schwe den und Finnland betrafen. — Der Ausschuß für die Geschäftsordnung erstattete Bericht über den Beschluß des Zollparlaments, betreffend die Einführung des Ein pfennigtarifs für Eisenbahntransporte, die Beschlüsse desselben in Bettest der Wahlen in Bayern und Würt temberg, sowie über die Art der Mitthrilung der Be schlüsse des Bundesraths an die Regiemngen. — Wie die „Nat.-Ztg." nachträglich erfährt, hat die am 15. Juni versammelt gewesene Kreissynode Deetden, 30. Juni. Daß bezüglich der serbischen Angelegenheit in der Politik sämmtlicher Großmächte vollständige Uebereinstimmung herrscht, wird heute auch von Berlin aus in officiiser Weise bestätigt. Das Pariser „Mem. Diplom." brachte jüngst die Mittheilung, daS Berliner Cabinet hätte auf eine angebliche Auffor derung, sich in der serbische« Frag« d«r Politik d«r Re gierungen von England, Oesterreich und Frankreich und den Consequenzen dieser Politik anzuschueßen, die Antwort ertheilt, Preußen beabsichtige nach dieser Seite eine abwartende Haltung zu beobachten und sein Ver fahren nach den vollendeten Thatsachen zu richten. — Diese Angaben des genannten Pariser Organs bezeich net heute die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" in allen Einzelheiten als erdichtet und fügt hinzu: „Wir sind ermächtigt, in der bestimmtesten Weise die Versicherung zu geben, daß eine erfreuliche und vollständige Ueberrinstimmung in der Auffassung aller Großmächte in Betreff der serbischen Angelegenheit vor handen ist und wir können femer versichern, daß sich Nichts ereignet hat, was zu der Annahme einer Aen- derung dieser Uebereinstimmung der Großmächte be rechtigen könnte." Die neuesten Wiener Zeitungen beschäftigen sich in ihren Leitartikeln vorzugsweise mit der päpstlichen Allocutiongcgen Oesterreich. EineVertheidigung dieser Allocution finden wir nur in einem Blatte, dem „Vaterland", die aber eine glückliche durchaus nicht genannt werden kann. Das gedachte feudale Blatt schreibt nämlich, es sei ein großer Gewinn für die Katholiken, durch die päpstliche Allocution unzweideutig zu erfahren: „den neuen Gesetzen wohne durchaus keine im Gewissen verbindliche Kraft bei, sie seien vielmehr als Gesetze einfach oalli»» rokori,. und folglich zu be trachten als lexes mors poenalos, d. h. wer sie über tritt, ohne dabei erwischt zu werden, hat sich im Ge päpstlichen Allocution enthaltene Appell an die unga rischen Bischöfe bereits zurückgewiesrn. So schreibt „Pesti Naplo", das Organ Deak's, unter Anderm: „Die Allocution zerfällt in zwei Theile, insofern dir- selbe sich nämlich auf das Concordat speciell und auf die Grundgesetze bezieht. In ersterer Hinsicht ist ein fach zu constatiren, daß das Concordat weder als ein Uebereinkommen, noch als Vertrag, oder in irgend einer andern Form, höchstens als ein mancherorts „ein geschmuggelter Usus" in Ungarn besteht. Demzufolge kann daher das Concordat nie und nimmer zum Sub strate einer legislatorischen Behandlung dienen, und wird der ungarische Episkopat daher auch, innerhalb des Rahmens des ungarischen Staatslebens, gar nie mals in die Lage kommen, zum Schutze deS Concor- dates einzutteten." Was aber das Anathema gegen die österreichschen Grundgesetze und die Aneiferung an belangt, die der Papst an den ungarischen Episkopat richtet, in dieser Richtung an den cisleithanischen Col- legen sich rin Exrmpel zu nehmen, so hat das Deafsche Organ hierauf folgende Erwiderung: „Ohne Zweifel ist der Moment nahe, wo auch an unsre Legislative die interconfessionellen Fragen mit ihrem ganzen Ge wichte herantteten werden. Wir wissen nicht, wie die Vertretung diese Angelegenheit lösen werde: aber da» wissen wir, daß weder Wallfahrten, noch Ablaß, noch rin Anathema Jemand von der Pflicht, die Gesetze zu respectiren, entbinden kann. Wenn wir auch gelten lassen wollen, daß die die Geschicke der Völker leiten den höchsten Potenzen des Staates, die Krone und Volksvertretung, sich auf einer irrthümlichen Basis be gegnen können, so würden wir es trotzdem keiner Macht auf Erden rathen, das Resultat dieser Uebrreinstim- mung, das Princip der verpflichtenden Kraft des Ge setzes anzutasten! Wer dies wagen wollte, würde un verzeihlich sich selbst das Grab graben." merkt, daß die von vr. Snell und Häckel entwickelte Theorie sich von jenen Darwin's und Vogt's nicht so wesentlich unterscheide, indem es, die Transmutations- theorie angenommen, bei der obersten Frage der Ab stammung ziemlich gleichgiltig erscheine, ob man einen Affen oder affenartiges Wesen als den Stamm für das Menschengeschlecht oder auch nur als eine Durchgangs stufe in seiner Entwickelung betrachte. Zum Schluß berichtet Herr Assistent Naschold über einen unter dem Namen Phenylbraun, das zu sogenannten Bismarck- Farben Verwendung findet, bekannten Farbstoff, dessen leichte Explosion durch Erwärmen und Hammerschlägc Experimente bezeugten. 6. k. Drr»den. Die neueste Nummer des Dresdner CorrrspondenzblattcS, welche in der letzten erweiter ten Sitzung des k. stenographischen Instituts zur Vcrtheilung gelangte, enthält die Einleitung de in stenographisch-pädagogischen Kreisen höchst beifällig aufgrnommenrn Artikels „die Stenographie und die Schule" vom Gymnasialoderlehrer Tietz in Brauns- berg, und nächst Sitzungsberichten und Mitthrilungen über Verrinsangelegenhetten ein Referat über die dies jährige, am Himmelfahrtstage unter zahlreicher Be- theiligung in Bernstadt abarhaltene 11. Wanderver sammlung der obrrlausitzer Stenographen. Einer kur zen Notiz über die Stenographie m der Walachei folgt eine interessante, amerikanischku Blättern entnommene Angabe, nach welcher die Stenographen und die Steno graphie in dem Processe Johnson eine nicht unwichtige Rolle gespielt haben. Da- Blatt schließt mit einer längern, wohl motivirtrn Erklärung des kgl. steno graphischen Institut» über seinen Austritt au» dem Verbände de» Systemausschnsiet der Gab«l»ber-er'schrn stenographischen Körperschaften Deutschland» und über wissen nichts vorzuwerfen, und wer erwischt wird, zahlt seine Strafe, oder sitzt sie ab und braucht es dennoch nicht zu beichten"... „Der Papst erklärt heute»—sagt daS „Vtld." — den. österreichschen Katholiken, daß dle neuen Gesetze und die Grundgesetze nullius rodori» sind und im Gewissen nicht verbinden, daß also beispiels weise auch ein darauf geleisteter Eid im Gewissen nicht verpflichte." — Von den gegen die Allocution auf tretenden Blättern enthält das„NeueFremdenblatt" e«en Artikel, der sich, mehrfachen sehr heftigen Aus- Men anderer Blätter gegenüber, durch seine ruhige Haltung auszeichnet. Es heißt in demselben: „Für den öN" ccichschen Kaiserstaat, auf den sich der Zorn Roms in so schwerer Weise entlud, erwächst aus den neuesten Kundgebungen des Papstes ein außerordentlicher Vor- theil, und dieser ist: Klarheit der Situation. Man wird selbst in jenen Kreisen, die unverrücktcn Blickes nach Rom schauen und darob ganz vergessen, daß sie auf österreichschem Boden fußen, zugestehen müssen, daß in der confesstonellen Frage von Seiten der legis lativen Factoren Oesterreichs mit einer außerordent- lyhen Schonung vorgegangen wurde, die selbst den Borwurf der Halbheit nicht scheute; man arrogirte dem Staate nicht mehr Rechte, als mit dem Begriffe des Hoheitsrechtes unbedingt verbunden sind, und begnügte sich mit einer Reform des Bestehenden, während ein völliger Neubau nothwendig gewesen wäre. Es folgte überdies die Mission Crivelli, die Sendung des Frei herrn v. Meysenbug. Eine Illusion möchte es sein, sich von Rom durch derartige Bemühungen einer freund- lichern Haltung zu gewärtigen; man hegte aber die Hoffnung und glaubte ihr auch manche bessere Uebcr- zeugung vorläufig opfern zu sollen. Die Antwort, die uns die Curie gab, ist der schreiendste Gegensatz zu dieser unsrer versöhnlichen Haltung, zu unsrer an Selbst- verläugnung grenzenden Reserve. Wir sind jetzt um die Erfahrung reicher, daß man von Rom nie eine Nachgiebigkeit, nie eine Rücksichtnahme erwarten dürfe, eine Erfahrung, die um den Preis einiger scharfen Redensarten, wie sie die Allocution enthält, nicht zu theuer erkauft ist... Eine „originelle" Arbeit in des Wortes wahrster Bedeutung ist der erste Theil der Allo- cution, der die Staatsgrundgesetze als wahrhaft unselige Gesetze hinstellt. Originell, sagen wir, ist dieser Ver such, auf das Gebiet der staatuchen Gesetzgebung hin überzugreifen; er ist aber noch mehr als dieses. Nur die hohe Achtung, die nfir der Person, welche die Allo cution hielt- entgegen tragen, bestimmt uns, diesen Ein griff in da» Recht de» Staate», sich selbst Gesetzt zu geben, nicht mit seinen wahren Namen zu belegen. Aber zurückweiseu müssen wir mit der vollsten Entrüstung ein solches anmaßliches Urtheil, und wir können nur die bestimmte Erwartung aussprechen, daß die kaiser liche Regierung im Interesse des Ansehens der Krone und der staatlichen Gesetzgebungsgewalt in höflichem, aber entschiedenem Tone die Curie belehre, daß ihr nicht zustehe, ein Urtheil über unsre Verfassungsgcsetze zu fällen... (Vgl. unsre Wiener Correspondenz unter „Tagesgeschichte".) Welche Folgen wohl die Allocution für Oesterreich haben wird- Wir glauben, gar keine. Die päpstliche Emanatton ist zu schroff, sie ist viel zu viel negativ, als daß sie irgend eine Wirkung Hervor rufen könnte. Unserm Episkopate wird sie zwar eine gewisse selbstbewußte Energie einflößen, cs scheint aber, als ob er der offenen Aufmunterung von Rom nicht bedurft hätte, denn den Krieg gegen die Staatsgewalt kann man ja nicht offener predigen, als es die jüng sten Instructionen thun, die der Episkopat erließ. Die Staatsgewalt wird, wenn sie energisch Vorgehen will — und sie muß dies — keinen schweren Stand haben; sie braucht eben nur den festen Entschluß zu zeigen, die confesstonellen Gesetze ungeschmälert zur Durchfüh rung zu bringen. Der gesunde Geist der Bevölkerung, der sich nach dem Frieden sehnt, wird den Provoca- tionen, mit denen man von clericaler Seite an ihn heranttitt, die Ruhe des guten Rechtes, der ge festigten Ueberzeugung entgegen zu setzen wissen." In der ungarischen Presse wird der in der Blind: Kossuth und Rußlands Umtriebe. Men, Hil berg. — CH. A. Thilo: Ueber Schopenhauer's ethischen Atheismus. Leipzig, Pernitzsch. — G. Curtiu»: Stu dien zur griechischen und lattinischen Grammatik. 1. Hrst. Leipzig, Hirzel. — M. Carrier«: Die Kunst im Zu sammenhang der Culturrntwickelung und die Ideale der Menschheit. 3. Band. Leipzig, Brockhaus. — Professor E. Nasse: Armenpflege und Selbsthilfe. Dorttag. Bonn, MarcuS. — vr. Karl Pilz; Die höchste Aufgabe der Volksschule. Eine Schrift für Lehrer und Schulfrcundc Leipzig, Winter. — Victor v. Lana: Ueber die Bildung der Tonleiter. Vortrag. Wim, Braumüller. — H. A. Berlepsch: Basel und seine Umgebungen Ein Nachschlagebüchlein. Basel, Amberger. die gleichzeitige Niederleaung seines Mandats als der- malige geschäftSleitcnde Stelle desselben. Literatur. „Die Bäder von Bormio. Von Prof. G. Theobald und I. I. Weilenmann. St. Gallen, Scheitln: und Zollikofer." Die warmen Quellen von Bormio gehören zu den ältesten und berühmtesten Bä dern im Alpcngrviet. Gefeiert in älterer Zeit, haben sie indeß wie viele andere Bäder, je nach den politi schen und andern Verhältnissen, die jene Gegenden be trafen, sowie durch die Art des Betriebes, Perioden deS Aufschwunges sowohl, als des zeitweiligen Ver falles erlebt. Die gegenwärtiae neue Gestaltung der Anstalt ist geeignet, Bormio wieder zu Dem zu machen, waS es vermöge des Reichthums und der anerkannten Heilkaft seiner Quellen werden kann und wird, be sonders seit es aus dem korporativen Besitz als Eigen thum in die Hände einer schweizerischen UnternehmungS- gesellschaft übergegangen ist, deren Namm und Stellung genügende Garantien bietm. Die vorliegende Schrift hat d:e Absicht, die Anstalt in weitem Kreisen bekannter zu machen. DaS Merkchen ist auf zwei Theile berechnet. Der erste, welcher unS vorlirgt, enthält die Schilderung der Bäder und der großen, reichen GebirgSwrlt und Alpennatur, welche sie umgiebt, der zweite wird die chemische Analyse der Quellen, ihre medicinischm Wir kungen und die darauf bezügliche Literatur bringen. Literarisch« Nmigkeitm. A. H. Hoffmann v. Fal- ler-lrbm: Mein Leben. Aufzeichnungen u. Erinnerungen. 4. Band. Hannover, Rümpler. — Alfred Meißner, Sacro Latino. Historisch« Erzählung Berlin, Janke. — Th. Storm: Novellen. Schleswig, Schulbuchhand lung. — K. Diez: Nach Mexico und zurück in die Hrimath. Eine Erzählung nach Briefen bearbeitet. Bekanntmackung. Die Ernennung des Kommissars für den Bau der Chemnitz-Leipziger Staatseisenbahn nebst Zweig bahnen betreffend, vom 27. Juni 1868. Das Finanzministerium hat den DirectionSrath Robert Theodor Opelt zum Eommissar für den Bau der Chemnitz-Leipziger Staatseisenbahn nebst Zweigbahnen ernannt. Derselbe wird seinen Wohnsitz in Chemnitz behalten. Dresden, den 27. Juni 1868. Finanz-Ministerium. Frhr. d. Friesen. Schreiner. Idommaentoorttse: I»»«»: » tritt » H»lr.
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