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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189007060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900706
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-06
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.07.1890
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Brand, am 4. Juli 1890 I. V-: Hfm. jene«. Lrimt IKIv, Gemeinde-Vorstand. «u»er. erer lieben so reiche» tröstende» erhebendem rnommeneS- fitung zu» . ruhig Vater. r lieben d für den ehrende m. Lehrer e für die iden und" men und erzlichstea Der Stadtgemeiuderath 8vI»Li»I»«i7r, Bürgermstr. :r guten )er Frau n» >e Theil- )0. »en. Juli att. Königlichen Bezirkssteuereinnahme zu Freiberg schriftlich oder mündlich anbringen können, daß sie aber nach Ablauf der Reklamationsfrist mit weiteren Einwendungen nicht gehört werden, der Flurbuchsentwurf vielmehr alsdann für anerkannt zu erachten sein wird. populär und haben gewiß viel zu dem herzlichen Empfang beigetragen, der dem deutschen Kaiser auch seitens der Bevölke rung zu Theil wurde. Inzwischen ist daheim die Vertagung des Reichstags vollzogen worden — die Vertagung, nicht Schließung der Session, wodurch bewirkt wurde, daß die unter brochenen Geschäfte beim Wiederzusammentritt sofort wieder ausgenommen werden können. Beschlußfähig ist der Reichstag in dieser Woche überhaupt nicht gewesen, doch hat er, da nach stillschweigendem Uevereinkommen Niemand an der unmöglich zu verbergenden Beschlußunfähigkeit Anstoß nahm, die ihm zur Erledigung gebliebenen Reste des Berathungsstoffes sämmtlich mit einem an Glattheit nichts zu wünschen übriglassenden Verfahren aufgearbeitet. Rund 63 Millionen Mark wurden ohne besondere Debatte für die bekannten militärischen Forde rungen und die Erhöhung der Gehälter der unteren Reichs beamten bewilligt, nebenbei einige Wahlprüfungen erledigt, die Vorlage über die Konsulargerichtsbarkeit auf Samoa ge- nehinigt und schließlich ohne jede Debatte dem Kaiser oarts blaneks gegeben, betreffs der Errichtung eines Nationaldenk mals für Kaiser Wilhelm I. Hierauf erfolgte die Vertagung des Reichstages bis zum 18. November. Neben der Unter brechung der Reichstagsverhandlungen ist die am Dienstag durch den Reichskanzler von Caprivi und den englischen Bot schafter Sir Edward Malet, sowie die beiden Bevollmächtigten Geheimer Rath vr. Krauel und Sir Percy Anderson erfolgte Unterzeichnung des deutsch-englischen Kolonialvertrages das schwerwiegendste Ereigniß der Woche. Wie man in unserer kolonialfreundlichen Bevölkerung über diesen Vertrag denkt, kam deutlich auf der in Köln abgehaltenen Generalversammlung der deutschen Kolonialgesellschaft zum Ausdruck. Daß der offiziöse Telegraph in seinem kurzen Bericht über den Verlauf dieser Ver sammlung gerade den Theil der Resolution verschweigt, welcher der gedrückten Stimmung der deutschen Kolonialfreunde Aus druck verleihen sollte, kann den Vertrag im Volke nicht popu lärer machen. Die Stelle lautete wörtlich: Die deutsche Kolonial- gesellschaft ist nicht in der Lage, zu beurtheilen, welcheGründe der Reichsregierung für den /Abschluß des Uebereinkommens mit England wegen Abgrenzung der beiderseitigen Interessen sphären in Afrika maßgebend erschienen sind, und hält sich zu einem Urtheil über jenen Vertrag vom Standpunkte der Reichs politik nicht für berufen. Dagegen spricht sie als berufenes Organ der Pflege «nd Ausbreitung des kolonialen Gedankens im deutschen Volke die Ueberzeugung aus, daß durch die Be stimmungen des Uebereinkommens, soweit sie zur öffentlichen Kenntniß gelangt sind, die auf unsere koloniale Bethätigung in Afrika gesetzten Hoffnungen geschädigt sind, und bedauert, daß der ideale Sinn, der die koloniale Bewegung in Deutsch land geweckt und zu einem beachtenswerthen Faktor unseres öffentlichen Lebens gestaltet hat, dadurch einen empfindlichen Stoß erlitten hat. Sie erkennt zwar an, daß durch die sichere Abgrenzung unserer Schutzgebiete für deren Entwickelung eine nicht zu unterschätzende Grundlage gewonnen ist, allein sie kann sich der Ansicht nicht verschließen, daß dieser Bortheil, selbst unter Anrechnung der Erwerbung Helgolands, mit unverhält- nißmäßigen Opfern erkauft worden ist." Daß die geplanten Veränderungen in der Kolonialabtheilung — an Stelle des bisherigen Dirigenten Geh. Legationsrath vr. Krauel tritt Geh. Legationsrath vr. Kayser — besondere Hoffnungen auf Bekanntmachnng für Brand. Der Unterzeichnete nimmt die Bestellung von Festkarten zur Berechtiguug der Antheil- nahme an den Bahneinweihungsfeierlichleiten bis Mittwoch, den 0. d. Mts., Mittags 12 Uhr entgegen. Der Bestellung sind 4 Mark beizufügen. Eine besondere Einladung durch Umgang einer Einschreibeliste findet nicht statt. . Brand, am 4. Juli 1890. Bürgermeister c reichen: s lieben ers, des. »Hann t Dank :n. i 1890. Die Woche. Im bisherigen Verlauf der Meeresfahrt, die Deutsih- . tands nimmer ruhender Kaiser an die nordischen Königshöfe izu Fredensburg und Christiania führte, ist der private Charakter 'der Reise gänzlich zurückgetreten, und ganz von selbst drängte sich die politische Bedeutung der Fahrt in den Vordergrund. Unbestritten hat der Besuch, den Kaiser Wilhelm den beiden Königssamilien abstattete, nicht allein die persönlichen Bezie hungen des Monarchen zu deren Gliedern herzlicher und inniger gestaltet, sondern auch dazu beigetragen, daß sich die Empfin dungen und Gefühle der nordischen Völker, mehr als es früher der Fall war, der deutschen Nation genähert. Zunächst war es die dänische Presse, die aufrichtig bestrebt war, ihren alten Groll an den Nagel zu hängen, um dem Kaiser einen freund lichen Empfang zu bereiten. Mit fast auffälliger Ueberein- stimmung versicherten die angesehensten dänischen Blätter, daß ein freundschaftliches Verhältnis; zwischen Dänemark und Deutschland unabweisbar und unbedingt wünschenswerth sei. „Wir können es kaum glauben," hieß es beispielsweise in .„Dagens Nyh.", „daß Dänen sich die Möglichkeit der Wieder vereinigung Nordschleswigs mit Dänemark als eine wünschens- 'werthe Folge einer europäischen Verwickelung vorgaukeln können, in welcher Deutschland geschlagen und an welcher wir vielleicht theilnehmen würden. Wenn einzelne Menschen einen solchen Traum haben, dann sind sie glücklicher Weise in verschwinden der Minderheit und ohne den geringsten Einfluß. Unsere Aufgabe muß unter allen Umständen die Neutralität sein, volle Neutralität und volle Loyalität. Ein augenblicklicher Gewinn auf Kosten Deutschlands würde nur dauernde Verwickelungen und wahrscheinlich schließlich Verluste von unberechenbarer Ausdehnung zur Folge haben." Dann jedoch kam das „Aber", indem das Blatt weiter ausführte, daß ein wärmeres Freund- fchaftsverhältniß zwischen Dänemark und Deutschland von einer für ersteres günstigeren Grenzregulirung bedingt sei. Der Ton freilich, mit dem dieser Vorbehalt gemacht wurde, hatte einen solchen Beigeschmack von Resignation, daß man wohl merkte, die Verfasser jener Artikel glaubten selbst nicht an die Möglichkeit einer Grenzregulirung, durch die Nordschleswig an Dänemark abgetreten würde. Auf alle Fälle aber ist es schon ein Erfolg, daß die dänische Presse die Nothwendigkeit der Existenz eines Dänemark wohlgesinnten deutschen Reiches an erkennt. Noch günstiger liegen die Verhältnisse in Schweden . und Norwegen für die Anknüpfung eines freundschaftlichen i Verhältnisses mit Deutschland. König Oskar hat sich denn auch unumwunden über die Stellung geäußert, die er einzunehmen gedenke, falls Deutschland in einen kriegerischen Konflikt verwickelt würde: Er werde neutral bleiben, so lange es möglich, niemals aber die Waffen gegen Deutschland kehren, wenn er die Waffen ergreifen müßte. Mit anderen Worten: I Schweden und Norwegen ist mit seinen Sympathien auf Seiten l der mitteleuropäischen Friedensmächte, und muß es sein — I nicht aus Gefühlsrücksichten, sondern aus der einfachen Er- I Wägung, daß cs in einem Kampfe gegen Deutschland nichts » zu gewinnen hat, wohl aber, falls Rußland in einem Kampfe I gegen Deutschland und Oesterreich Sieger bliebe, in Folge seiner I Nachbarschaft zu dem begehrlichen Rußland viel verlieren könnte. I Diese Anschauungen sind in Schweden wie in Norwegen Bekanntmachung. Nachdem die Stelle des hiesigen Bierdruckapparat-Reinigers nach freiwilligem Abgang bes zeitherigen Inhabers vom 1. dieses Monats ab dem hier wohnhaften Schlosser Herrn Ernst Hermann Schmidt übertragen und letzterer für seine Functiou in Pflicht genommen worden ist, wird Solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Freiberg, am 5. Juli 1890. Die Ttadtpolizeibehörde. Krau. heilnahme Vaters iger, Begleitung: und den ges sagen Dank. 90. lasten««. die Zukunft erwecken könnten, ist noch von keiner Seite be hauptet worden. Die deutschen Kolonialfreunde werden sich also mit schwerem Herzen und Selbstverleugnung in das Unver meidliche fügen müssen. Die vielfachen Erörterungen, über die Frage, ob der preußische Kriegsminister Verdy du Vernois das Opfer seiner Zukuustspläne von der strikten Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht geworden, oder ob er sein Amt weiter führen wird, sind zur Zeit noch völlig gegenstandslos, da sich die Gerüchte auf keinerlei authentische Mittheilung zu stützen vermögen. Sollte der Kriegsminister wirklich seinen Abschied nehmen, so wäre dieser Schritt im Interesse der Ent wickelung unseres Heerwesens nnr zu bedauern. In Oesterreich-Ungarn ist nach dem Schluß der Dele gationen eine gewisse politische Ruhe eingetreten, und die dor tigen Zeitungen sind in der erfreulichen Lage, die langen Spalten, die sie täglich den eintönigen Delegationsverhandlungen widmen mußten, mit anderen Berichten zu füllen. In der That hatten die nimmercnvenden und sich wegen der getrennten Ver handlungen stets wiederholenden Meldungen über die verschiedenen „Ordinarien" und „Extraordinarien" der Budgets für den Fernerstehenden etwas Ermüdendes. Die in Mähren stattge fundenen Landtagswahlen brachten den Deutschen einen kleinen Zuwachs, den Altczechen aber fühlbare Verluste an die Jung- czechen. Leider ist zu befürchten, daß dieser Wahlausfall die Altczechen dem deutsch-böhmischen Ausgleich noch abgeneigter und die Jungczechen noch zuversichtlicher und rabiater machen wird. Bedauerlich ist E, daß in Italien die von radikaler Seite betriebene Agitation gegen den Dreibund kein Ende nimmt. Keine Woche vergeht, in der sich nicht die Regierung vor die Nothwendigkeit gestellt sähe, immer wieder von Neuem klar zu legen, wie ein Zusammengehen Italiens mit Deutschland unk Oesterreich-Ungarn eine Lebensbedingung für Italien ist. Falsch wäre es, wollte mau aus dieser Thatsache den Schluß ziehen, daß der Dreibund bei der Mehrzahl des italienischen Volkes nicht populär wäre. Es ist vielmehr nur die radikale, bester gesagt, die republikanische Minderheit, die schon aus staats rechtlichen Gründen einen Anschluß an Frankreich anstrebt. Sehr vernünftig äußerte sich jüngst das regierungsfreundliche Blatt „Capitan Fracassa" über die politische Lage, wenn es seine Landsleute darauf aufmerksam macht, wie gefährlich es sei, die Rathschläge der Franzosen zu befolgen und die Bande eines alten Bündnisses zu schwächen. Unter dem Schutz eines starken Bündnisses werde Italien stets Frankreichs Freund sein, aber niemals auf seine Verbündeten verzichten. Viel zu schaffen macht Herrn Crispi auch sein Konflikt mit dem Stadt- gemeinderath von Rom, der bekanntlich seine Entlassung gab, weil er die Bedingungen, an welche der Staat seine Bereit willigkeit, die Stadt vor dem drohenden Bankrott zu bewahren, knüpft, als einen Eingriff in sein Selbstverwaltungsrecht an sah. Leider befindet sich in dieser Angelegenheit Herr Crispi im Gegensatz zu einem Theil seiner Partei. Große Aufregung herrscht in Belgien über die Möglich keit des Scheiterns seines Antisklavereikongresses. Das ganze Werk ist durch den im letzten Augenblick erhobenen Wider spruch der Niederlande gegen die Erhebung von Einfuhrzöllen. --7 700 - 14,^L. - IO,;« L >- 14„," r L Maucktsh verantwortlich! Druck: Buche I Mauckis« Auktion in Erbisdorf. Mittwoch, den 9. Juli 18V«, Nachmittags 2 Uhr, sollen im Grundstück Cat. Nr. 102 k zu Erbisdorf, nachverzeichnete Gegenstände, als: ca. 82 Ctr. Weizen mehl, 1 Tack Keyrmehl, 1 Brotteigtheilmafchine, 1 Hahn, 8 Hühner, 1 Ziege, 1 eiserner Ofen und 1 Sopha gegen Baarzahlung öffentlich zur Versteigerung gelangen. Braud, am 5. Juli 1890. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht daselbst. Wilker»»»«», Wachtmeister. Bekanntmachung. Am vergangenen Montag, den 30. Juni, hat sich der Schuhmachermeister Wilhelm Ernst Köhler, Einwohner hier, von seiner Famlilie entfernt. Derselbe wird den 4. Sep tember d. I. 50 Jahre. Statur mittel, ein wenig schwarzen Kinnbart, war schwarz gekleidet, und hatte ein Shawltuch um. Man vermuthet, daß sich derselbe ein Leid angethan hat; etwaige Wahrnehmung darüber wird gebeten, an den Unterzeichneten schriftlich oder mündlich gelangen zu lassen. Niederbobritzsch, den 5. Juli 1890. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des Fabrikarbeiters und Hausbesitzers -Gottlob August Hausdorf in Hilbersdorf ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei der Ver lheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren VermügenSstücke der Schlußtermin auf den 24. Juli 1800, Vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbft, Zimmer Nr. 35, bestimmt. Freiberg, den 28. Juni 1890. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts, Abth. Hb. Bekanntmachung. Nachdem auf Grund der Neuaufnahme der Flur Brand bei dem Königlichen Finanz ministerium der Entwurf zu einem ueuen Flurbuche über diese Flur nebst Besitzstandsregister und Flurkroguis angefertigt, anch ein Nachweis über die Nummern sämmtlicher lebenden Parzellen in dem zeitherigen Flurbuche und die korrespondirenden Nummern in jenem Flurbuchs- cutwurfe aufgestellt worden ist, so wird den Grundstücksbesitzern von Brand hierdurch bekannt gegeben, daß diese Schriftstücke an Rathsexpeditionsstelle 14 Tage lang, und zwar vom 7. bis mit 21. Juli, zur Einsichtnahme für dieselben öffentlich ausliegen, und daß sie etwaige begründete Einwendungen und Bemerkungen gegen den Flurbuchseniwurf binnen 14 Tagen nach abgelaufener Auslegungsfrist, mithin bis zum 4. August dieses Jahres, bei der -A/B 4 8k 4 ! Erscheint jeden W ochentag Nachmittag« 6 Uhr für den _ Hsv I ! andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 2b Pfg., zweimonatlich 1M. 50 Pf. und einmonatlich 7b Pf. Sonntag, den K. Juli. Ickerns . Inserate werden bi» Bonnittag 11 Uhr angenom- ! . men und beträgt der Preis für die gespaltene Zelle D I ß oder deren Raum 1b Pfg. ! V h ein >, daß jvater, drich ebens- ft und md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand.
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