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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.12.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271222022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927122202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19271222
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927122202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-22
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TL Jahrgang Zs «9 AbenS-Ausgabe Donnerstag, rr. Dezember t»27 Gegründet 188« vradtantckrM Mackrlckt»« EeesSeo Äen>wieit»»r»Sa«m«ln>„aoier: SSS-41 Nur »Sr Nackloewräiti«! S0V11 sökb«i»a»vöck?t^Ä^a' -eremder >Dork,'»tine do> r,v»i iäa>. ,w,^ma>,aei /iutzeUun^n«, r^au« >>< >tll» »»et»»««»» >0 VIrnura st«lluao»a«hiUn. Dr, Nmeiaen »erden nack t-o^! Anzetzen-Pr-»-: annerda»' '<>> Pia Dnee vere»«e> Li« «mwalNae » mm ne»« samilienan,einen und Siellenaeiuch« atme dte mm deett« -X»KIaine,eitk .in <><o Zta. l>»»w.Äuttrzaean»,n Vorau^>e»odl<,. Striülettnna und -auv>i»tOitt»It«ll«! «artantzrak, SS »2 Druck u. Derlaa von Vte»»M ck Netch«»»« m Dresden PoMckeck-Kanlo tSSS Dresden Nackdr»ck am m» de,,»ltck>„ ktnellenanaade Dreednei Nicki intdlfta Unverlanat» Zckntltvick» »«den nickt autbewadet. Nalien ftabilifiert seine Währung. krklSrungen Mussolinis im Minifterrat. - kin Gesetzdelret, das ad heute in Mrtsamleit tritt. 19 Lire gleich einem Dollar. Rom. 22. Dez. »1« für gestern «Send «inberuseuer MInifterra« nahm ein Gesetzesdekret au. das durch die Nnlcrschrisl des Königs losor« in Uralt treten wird. Durch tieleS Dekret »trd die Banea dJtalia verpflichtet, von ßevte ab ihre Ranknoten gegen entsprechende» Metall» » ert ««znlanschen. Diele Verpflichtung war im Satire I8S1 anlaedvben morde«. Nach der neuen Goldparität entlprechen IS Sire einem Dollar. »2.10 Lire «ngesähr einem Pfund Sterling, und 3.6« Lire einer Goldlira. An einer Erläuterung des GesetzeSdekreteS über die Ncldrrsorm erinnerte Mussolini im Verlaufe der Minister-' ratSNtznng an die wesentliche Stelle seiner Rede in Pesaco vom >8. August >020. in der rr leserlich keinen unerichüttcr- Ischen Willen lierküubet l,abe: Tie Lira ts» bis zum legten Blutstropfen zu verteidigen. Seit lenem Tage babe sich das Schicksal der Lira entschieden, insofern. als sich der Kurs ständig »eiferte. Man'könne ftststcllcn. daß die Verteidigung der Lira vollständig siegreich gewesen lei. denn li« habe teden Berstich einer SntwertnngSsprkulation zunichte ge- macht und den Wert der Lira um 18 btS 88 Punkte im Ver gleich zu ihrem Werte von 1022 bis l02si erhöht. Eine weitere Nerterböhung würde möglich, aber im Augenblick nicht wünschenswert sein. Mussolini erinnert» ferner daran, -oft «» niemals zu dem Programm der faschistischen Ne gierung gehört habe, die Goldparität der Vorkriegszeit n'tcderherznstcüen. Der Mtnisterrat bestätigte daraus, oast die hinreichenden notwendigen Vorbedingungen zur Niickkchr znm Goldregime vorhanden seien, und gab zum Schluß seiner Ileberzeuonng Ausdruck dast das ^ietzeSdekret günstige Wirkungen aus alle Zweige der Volkswirtschaft haben und auck' »nr friedlichen endgültigen Wiederherstellung der Welt wirtschaft beitragen werde. Ach» Tage Dvrberei*unq. Ausländische SiabilisiernngSkredite »o» 128 Millionen Dollar. Rom, 22 Dez. »Popolo dJtalia" verSssentsicht eine Nnwrredong mit dem Finaniminister Volpi über bi, Vor bereitungen für die gestern erfolgte Stabilisierung der Lira. Danach hätten die Vorbereitungen gerade acht Lage in Anspruch genommen. Die Verhandlungen seien in London geführt worden zwilchen dem General direktor der Bane« dJtalia und Sir Samuel Rormau-Montagne. dem Leiter de» Bank von Eng land. Venfawkn Strang, der Genu-rnenr de» Federal Rrserim Bank und «nter Freund- Italiens. sei eigens »ach London gereist, um diesen Verhandlungen betznwohnea. rnb sei gestern wieder «ach Amerika zariickgekehrt. — Mit de» Direktoren der beiden Banke» sei eine Kredit» «rössnnng oon 78 Millionen Dollar erörtert «wrden. Man habe serner mit sämtlichen Hauptbanken der ganzen Welt, sogar mit der japanische» Bank, in Verbind«»« gestanden. Zngleich habe man eine andere Krediteröffnung Dle Mettgefahr -er Reparationen! Ein, bedeutsame Stimme a«S England. London. 22. Dez. In einer Rede in Manchester sagte der bekannte Wirtschaftssachverständige Sir George Paish: Die be deutendsten Sachverständigen der Welt glauben an die Ge- sahren eines tinanztellen Zusammenbruches in der ganze » Welt, aber cS ist noch möglich. bteLagezu retten. Wir haben alle die gleichen Mahnahmen zu unter nehmen und in Ucberctnstimmung und aus Grund von Brr- cinbarungen zu ha»deln. Wen» in den nächsten 18 Monaten nichts geschieht dann wird eS unmöglich sein, di, Lage zu retten, auhcr durch überstürzte Handlungen in einer Zeit brr Krisis. Zur Rettung der Lage wird die ganze Welt die Tarifs ch ranken abbauen müssen. Wir befinden unS in Licht allgemeinen Freihandels. — Der Redner fuhr fort: Die Rcparattonöpvlttik fügt unS allen einen ungeheuren Schaden zu. Ruhland ist für Europas Gedeihen unent behrlich. Deutschland kann Ruhland nicht t» der Weise Ware verkaufen, wie vor dem Kriege, und muh «nS aus den Märkten der Welt konkurrieren, wodurch die Preise heruntcrgedrückt werde«. bet privaten und andere« Banken «nter de« Schuhe der Bank von England und der Federal Reserve Bank erüfsnet. so bah die Krediteröffnungen 128 Millionen Dollar betragen. » DaS vom Mtnisterrat angenommene Gesetzesdekret über die Stabilisierung der Lira setzt auhcr den bereits gemeldete» Bestimmungen nvch folgendes fest: Der sich aus dem Unter schied zwischen der alten und der neuen Goldparität der italienischen Lira ergebende Mehrwert beibt Etgeittum oeS itakte ntfchen Staatsschatzes. Aus diese Weise wird die noch bestehende Gesamtschuld des Staatsschatzes bei der Banea dJtalia getilgt. Tie Golddeckung der Banea dJtalia für die im Umlauf befindlichen Banknoten und anderen Schulden ans Sick" beträgt 57 Prozent. Rechnet man alle Aktiven der Bank Hinz», so übersteigt die Deckung 100 Prozent. Strafmilderung für den Südkiroler Noldin. Italienische Begnadigungen von politischen Verbannten. Rom, 2l. Dez. Die Zahl der politischen Verbann- ten, die in den letzten Tagen bedingungsweise sretgelassen wurden, beträgt 3vsi. Unter ihnen befinden sich zahlreiche frühere Abgeordnete der kommunistische», der sozialistischen und der katholischen BolkSpartet. Unter den Verurteilten, denen Strafminderung zugehilligt wurde, befindet sich auch Joseph Noldtn auS Trient. Die gefährdete Rechtsprechung in Preußen. Druck -er Linkspresse aui die Justiz. Sachen Reichswehr contra „Weltbühne". Berlin. 22. Dezember. Ans bie Vorwürfe, die »»» ber Linken gegen be» Sa«bgersch«Sdirek»»r Eeohne «lS ben Vorsitzenden in ber Hanptverhaudlnng «egen bie »Welt- Sühne" «egen Beleidigung von Offiziere« ber Reichswehr erhoben Worden sin», hat bar prenßliche Justiz, minister «lSbal» Bericht von be« Ka«m«rgerichtS- »rästbeute« «ingesorbart. a> Dazu bemerkt sehr zutreffend die „Tägl. Nundscha u": Das ist Terrorgegen bi« Rechtspflege, wie er nicht schamloser gedacht werden kann. An sich braucht die Einfvrderung eine» Berichtes durch den Justtzmlutster noch kein Dtszivlinarversahren im Gefolge haben. Rach de» Er» fahrnuge», die wir aber bisher l« preußischen „Rechtsstaat" in dieser veziehnng gemach« habe», ist l» dieser „Rach- prüfnag" ber Angelegenheit bereit» der Ansang eine» solchen DifzipltnaroersahrenS. Der preuhische Justiz«' tster sollte seine erste Pflicht darin erblicken, sich vor die Richter zu stellen und Ne gegen die Angriffe der Kreis« tn Schutz zu nehmen, die systematisch die Hetz« gegen die Justiz betreiben. Statt besten zuckt der Justizmtnister schon furchtsam zusammen, wenn tn den Redaktionen des „Berliner Tageblattes" und des »Vorwärts" bei einem neuen Urteil, da» dieser Presse nicht in ben Kram paßt, nur die Stirn gerunzelt wird. Zu einer Nachprüfung deS Verfahren» und de».Urteils liegt nicht ber geringste Anlaß vor. Der Justizmtnister macht lediglich einen Knlefall vor der Linken, deren Fcmehetze gerade nach dem Prozeß gegen die „Weltbühne" schwer erschüttert ist. 2vle skehk e» um 8 4? Provinretom». 22. Dezember. Der HtlsSmannschast ist e» gelungen, durch das Hörrohr Lust tn den Torpebora um zu bringen. Man hofft, daß eS gelingen wird, die sechs Mann in vier Stunden zu retten, fall» sie noch leben sollten.— Eine weitere Meldung besagt: Im Torprdoraum heS Unterseeboote» 8 1 konnten heute srüh um S Uhr keine Lebenszeichen mehr vernommen werden, nachdem fünf Sinn- den lang Lust eingepumpt worden war. Letzterem widerspricht eine Reuter.Meldung. die be- sagt, daß. nachdem Sauerstoff tn ben Torpeboraum von „8. <" gepumpt worden war, um S Uhr nacht» doch Lebenszeichen gehört wurden. Die Tancharbeiten sind bann bis um 7 Uhr auSgcsetzt worden. Sicher lst weiter so viel, daß die auch von uns verössent- lichte Meldung, wonach da» V-Böot infolge schwerer Ge« von den Htlfsschlffen verloren worden sei, nicht -«trifft. ysidetilsches. Don Dr. Walther Hosstaetter. Die - Reise des ReichsaußenmintstcrS nach Königs berg und die gemeinsamen Besprechungen und Beschlüsse de» Neich§kabt»etts und der preußischen Negierung haben ben Blick wieder einmal auf Ostpreußen gelenkt. Zunächst handelt eS sich dabei um Wirtschaftliches. Wie kann Ostpreußen lebensfähig erhalten werben? Sofort taucht dabei die Frage deS Korridors auf. denn er unterbindet Ost preußen den Lebensnerv. Nicht als ob ängstliche Gemüter Recht hätten, bie vor der Reise durch den Korridor warnen; diese Reise hat keine Gefahren — aber schon der Gedanke an die polnische Kontrolle und die wafsenstarrende Macht, die »ns ans den wohlvergitterten Bahnsteigen bewacht, schreckt ab. Die persönliche Beziehung zwischen dem Reich und Ost preußen. das ist die allgemeine Klage, ist lange nicht mehr so lebendig wie früher. Das drückt natürlich auch ans die Wirtschaftsbeziehungen, die mit viel größerer Müh« anfrechterhalten werden. Biel schlimmer steht eS aber mit de» unmittelbaren Schädigungen. Der ostprenßtsche» Wirtschaft, besonders der Landwirtschaft, ist ihr Hinterland genommen und die Verbindung zum Reich, die sie dafür ent- schäbtgey müßte, ist über ben Korridor unendlich erschwert und aus ben Seeweg verwiesen. So leibet Ostpreußen unter großen Absatzschwierigkeiten und muß sich umstellen. Dazu gehören nicht nur die Mittel, die man von dem Eingreifen Preußen- und des Reiches er hofft. dazu gehört noch viel mehr Vertrauen. Und gerade dies Vertrauen sucht der Pole zu untergraben. Ganz systematisch pflegt er den Gedanken, daß eS dem Dentsche» Reiche auf die Däner nicht möglich sein werde, diesen Anßen- poften zu halten. Er wirft unter unsere ostprenßtsche» Landsleute die Nachricht, man sei im Reiche schon ent schlossen, Ostpreußen ein, »tauschen gegen Ost- oberschlesten, an dem dem Reiche wegen der Kohlen» Industrie mehr gelegen sei. Ich habe in Königsberg t« mehreren Geschäften polnische Karten gesehen, aus denen Ostpreußen bereits als Teil des polnischen Reiches ein» gezeichnet und sämtliche Städtenamen polonisicrt waren. So sehr wir darüber lächeln mögen, so geschickt ist dies« Taktik deS Mürbemachens, und wir im Reich können dagegen nur baS eine tun. daß wir immer wieder aus die Lage Ost preußens aufmerksam machen und in der Ocsfentlichkeit immer wieder betonen, daß Ostpreußen in gleicher Not und in gleichem Kampf steht wie die besetzte W «stmark. Und wer es kann, sollte sich schon setzt entschließen, einmal nach Ostpreußen mit seinen herrlichen Seen und seine« malerischen Badeorten zu gehen. Noch ernster steht eS mit Danzig. Wir lesen sa, be sonders in ben Zeiten der Genfer Tagungen, oon den Ver suchen Polens, seine starke Stellung dort immer noch zu ver bessern. Erhebend ist für den Besucher ber Stadt der starke Kampswille der Deutschen, der durch diese Versuche Immer wachgehalten wirb. Aber dem aufmerksamen Beobachter kan« nicht entgehen, baß ber Kampf geradezu verzweifelt ist. Die schönen Straßen, tn denen die prachtvollen alten Patrizierhäuser erneuert sind, dürfen un» nicht täuschen. Denn gegenüber diesen paar Straßen steht die große Meng« der anderen, deren verwitternde Beschläge und zerbröckelte Fassaden deutlich davon sprechen, baß die Besitzer nicht» mehr tun können. Denselben Eindruck machen die Fremden höfe und Gaststätten, die noch in deutscher Hand sind. Danzig lebte von dem Zwischenhandel zwischen dem Reich und de« Gebiet an der oberen Weichsel. Monatelang beherbergt« eS sonst die Aufkäufer und Besitzer der großen deutschen Holz, werke. Heute wird dort nur noch ein Bruchteil dessen umgesetzt, was früher ben Hafen belebt«. Ueberall spüren wir bie Sorge: Werde» sich die deutschen Besitzer halten können? DanztgS Handel ist 1a dadurch unterbunden, daß e» den polnischen Zolltarif anwenden muß, der noch immer ein Kampftartf gegen Deutschland ist. Danzig» See bäder bedroht der Pole mehr und mehr, und da» reiche Lan der Wetchselntedernng kann seine Erträgnisse nicht ab« setzen, weil der Pole von senfettS der Grenze billige Konkurrenz macht. Bet alledem handelt eS sich aber nicht nur um Danzig und Ostpreußen: da» letztere hat den Dentschen im Memel« land, Litauen. Lettland, Estland den Rücken zu stärken, Danzig aber ist der geistige Halt für die Deutlchen in dein abgetretenen alten West preußen. Man muß er lebt haben, mit welcher Dankbarkeit die Deutschen au» diesen verlorenen Gebieten dort einmal wieder Fühlung mit leben diger deutscher Kultur nehmen, wte sie ausatmen, wenn sie wieder einmal ofsen al» Deutsche zu Deutschen reden können, um zu wissen, daß mit Danzig und Ostpreußen der letzt« HM gewahrt werben muß für ein kämpsende» Deutschtum ans Vorposten.
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