Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.07.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260723027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926072302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260723
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926072302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-07
- Tag1926-07-23
- Monat1926-07
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Drahlanlchrtft: »»chelchlr« De«,»»«, stemlprecher - Sammelnummer: LS L-Z1. Nur lvr Nachlgelprüche: LO L>11. SchnMeNun, und Äuuplgelchälisllelle: lMarienitra >« ^S/42. Druck u. Derlaa von <3leplck ck Aelrtzardi m Dresden. Posllcheck-Konlo 1OSS Lreoürn. ?». Jahrgang, ZS S42 Freitag, SS. Juli 192« Menü-Ausgabe Gearünoel ISS« aom l«. dl, 3l. Juli IV2V ae> luaNch jweunuliuer ZmlcUuuu >r«l «aus ,.üu All rl> "ObgUZö ' 1DL0Ul)k Poftdezugsprel» lür Älvna! Null 3 Marl, ohne Postzuilellungsgedudr. <rli>i»Ii>i»mmr» >0 Viexnl,. Dl» 1ln»»tg«n werden nach Goldmard verrchoel. die emlpalNqe M mm ereile 20 P>u., mr ouewärlo iö Piq. YamMenani-lcien und SteUenae uche ol>ne ^KFLIgkN-^äktzlstz» Aadal >0 Plu„ austerdald AI Vln., die 00 mm drelle Relilameieit» ISO Pla. »tierkalb Lös Pla Ollerlenaebllkr ln Pla. Ausw. Auilraae eaen Porausdezavl Nachdruei» nur ,nU deulilcher Lluellenanaade ..Dre-rdner llnchr."l »uldllla Unnerlannte SchrMMiche werden n>ch luldewnkrl. Kampfflieger Wüsthoff Sammelrus der Wehrverbande in Enchsen. Das kraglsche Ende eines sächsischen Leiden. Der am vergangenen Sonntag verunglückte Kampfflieger Oberleutnant a. D. Wüst hoff ist heute morgen seinen schweren Verletzungen erlegen. Nu» hat ihn doch noch der Jkarn-ötod dahingerasst, nicht vor dem Heinde, wie seine sieggekrönten sächsischen Kameraden Iininelmanii. Windiich und Büchner, sondern im Frieden in Ausübung seines flugsportlichen Berufs. Heute, Freitag, früh um 7 Uhr ist im Friedrichstadtcr Kraukenhnus Oberleutnant a. T Eiirt Erivin W ü st h v f f, der im Kriege mit 33 Abschüssen erfolgreiche mit dem höchsten militärischen Orden, dem ttour I» mörito, ausgezeichnete frühere sächsische Kampfflieger, seinen schweren Verletzungen, die er bei seinem Absturz am ver gangenen Sonntag auf dem Kaditzer Flugplatz erlitten hatte, erlegen. Am Mittwoch war das Befinden »och recht zufrieden stellend gewesen und die Heilung der amputierten Füße machte gute Fortschritte. Gestern erhöhte sich die Temperatur und steigerte sich im Laufe des Tages und der Nacht zu besorgnis erregendem Fieber. Heute früh trat dann der Tod infolge Herzschlags ein. Es ist ein tragisches Geschick, daß der junge, verwegene und kampferprobte Pilot gerade tm Dienste der Kameradschaft fallen mußte. Bekanntlich sollte die sonst so glanzend organisierte Flugveranstaltung des Vereins Dresden des Deutschen Luftsahrverbandes c. V. die Mittel zur Errich tung eines würdigen Denkmals für unseren unvergeßlichen Dresdner Kampfflieger Jminclniann erbringen. Fetzt wußte auch sein Freund und Kampfgenosse Wüsthoff den Flicgcrtod erleiden, Ehre feinem Andenken! Ein nachahmenswertes Beispiel. Immer deutlicher treten die radikalen Bestrebungen und Ziele der Sozialdemokraten und der Kommunisten in unserem Vaterlande zutage. Gerade der Volksentscheid zeigte diese bei den starken Gruppen, deren Machtmille mitunter sehr »nie» schätzt wird, im engsten Zusammenarbeiten und enthüllte damit schlagartig die drohende Gefahr der Bvlichcwisierung Deutsch lands. Demgegenüber war im nationalen Lager bisher eine geradezu sträflich leichtsinnige Eigenbrötelei und Zersplitterung sestzustellcn, die dem Gegner die Arbeit wahrhaftig recht leicht machte. Die Erkenntnis, daß im Nebeneinanderherlausen oder sogar Gegcneiuauderarbeite» nicht einmal sruchtbarer Abwchr- kampf, geschweige denn eine positive nationale Ausbaulätigkcit durchgeführt werden kann, bricht sich nach und nach Bahn und hat besonders in den letzte» Wochen zur Selbstbesinnung aus einen klaren und brauchbaren Weg der Sammlung der Kraft geführt. Zahlreiche Ausrufe und Zeituugsstimmcii von Partei organen, Wirtschaftsgruppen und vaterländischen Verbänden geben dieser verantwortungsbewußten Stimmung beredten Ausdruck. Wir Unterzeichneten vaterländischen Wehrverbande in Sachsen begrüßen diesen neuen Willen zur gemeinsamen Tat von ganzem Herzen, haben wir doch, seit längerer Zeit in enger Arbeitsgemeinschaft stehend, in Sachsen den großen Wert prak tischer Zusammenarbeit aus eigener Erfahrung kennen und schätzen gelernt. Im Hinblick auf die kommenden schweren innerpolitischeu Entscheidungen, 8ie besonders auch unser engeres Vaterland Sachsen betreffen, richten wir Unterzeichneten Verbände im Be wußtsein unserer Verantwortung vor Volk und Vaterland den ernsthaften Nnf znr Sammlung an sämtliche nationalen Parteien, Verbände und sonstigen Organisationen. Als Grundlage der Zusammenarbeit schlagen wir auf Grund unserer bisher gemachten Erfahrungen folgende Richt linien vor: 1. Die Zusammenarbeit, begründet in dem gemeinsamen Willen zum Ausbau und in der Erkenntnis der Notwendigkeit gemeinsamer Abwehrbereitschaft, soll in einer Zeit schwerer vaterländischer "Not die nationale Einheilssrvnt stärken. 2. Tie Verwirklichung dieser Zusammenarbeit ist nicht ge dacht in einem organischen Zusammenschluß, alle Parteien, Or ganisationen und Verbände behalten wie bisher ihre Eigcn- entwicklung und volle Selbständigkeit in ihrem inneren Ausbau und ihrer BctätigungSsvrm. 3. Die Zusammenarbeit soll sich praktisch answirken: sj in persönlicher dauernder Fühlungnahme sämtlicher verantwortlich führender Persönlichkeiten: k) in der sofortigen Beseitigung aller etwa vorhandenen oder noch entstehende» Reibungen: c) in einer steten Bereitschaft zum gemeinsamen Handeln gegen alle wider die nationale Front gerichteten Maß nahmen, von welcher Seite sie auch kommen mögen. Wir wissen und fühlen cs alle, daß schwere Entscheidungen bevorstehen: für sie müssen alle Parteien, Verbände und Or ganisationen in gemeinsamer Front gerüstet und kampfbereit sein: darum unser Ruf: Latzl alle Sonderbeslrebungen zurücklrelen! Findel Euch zusammen zu gemeinsamer, fruchlbringendrr nalionaler Arbeit! Fungdentscher Orden. Der Stahlhelm, V. d. F„ Großballci Sachsen. Landesverband Sachsen. Der Wehrwolf, Rund Wiking, Bund Deutscher Männer und Front- Lanöesleitung Sachsen, krieger, Landesverband Sachsen. Ncichsflagge. Abschnittsleitung Westsachsen. Phot. Scherl Wüsthoff, der am 27. Januar 18»8 gehören, also noch^nicht A Jahre alt nmrde, war zu Aachen unter Rtchthofen Siasselsührcr an der Westfront. Seine Feldzugskameradcn schil- rcn, ihn als einen außerordentlich scharfen Draufgänger, der vor keiner Gefahr zurückscheute. Dabei war er bescheidenen, grundehrlichen und weichen Gemüts, daS sich vor allem darin zeigte, daß er nie von sich und seinen glänzenden Erfolgen im Liistkampse reden mochte. Der Feind, vor allem die Eng länder und Amerikaner, achteten ihn als einen höchst fairen Gegner. Das Kabinett Poincare gebildet. Brian- un- Lerriot nehmen teil. Die vorläufige Zusammensetzung. lD u r ch Funkspruch.t Paris, 28. Juli. Wie Havas mitteilt, sind aus Grund der bisherigen Verhandlungen Poincares folgende P o r- tcseuillcseudgültig besetzt worden: Vorsitz, Finanzen und Wiederanfbangcbict: Poincarö; Justiz und Elsaß- Lothringen: Varthon: Auswärtige Angelegenheiten: Briand: Marine: George Lcygues: Inneres Albert Sarrant; Kolonien: Leon Pcrricr; Handel. Bokanowski: Oefscntliche Arbeiten: Tardie«: Pen sionen: Louis Mari«. Wie außerdem bekannt wird, hat Painlcv6 das Kriegsministcrinm nnd Herriot das Unterrichtsministerium auf Wunsch Poincares übernommen. Der radikale Abgeordnete Ocnille wird von Herriot als Vorsitzender der radikalen Partei zur Ucbernahmc des Acker- banministcriums anfgesordcrt werden, so daß im Augenblick nur noch das Arbcits Ministerium zu besetzen bleibt. Poincar^ hat sich ins Elyscc begeben, nm dem Präsi denten der Rcpublick die Zusammensetzung des neuen Kabi netts bekanntzngcbcn. Starke Besserung -er Frankenwährungen. Berlin, 28. Juli. Nachdem bereits in den Vormittags stunden der französische und der belgische Frank Ansätze zu einer festen Haltung geneigt hatten, trat gegen l Uhr nach Meldungen aus London dort eine erhebliche Besse rung ein. Für ein Pfund Sterling wurden 208.80 fran zösische und 205,.80 belgische Franken bezahlt. Die entsprechen den Nachbörsennotierungen vom gestrigen Tage waren 21l^,0 bzw. 212M Die Linkspresse gegen Poincare. Paris, 28. Juli. Obwohl die Presse im allgemeinen, vor allem abor der „Matin" di>c Auffassung vertritt, daß die Radikalsozialiste» nicht die Verantwortung übernehmen werden, die Kombination Poincarö scheitern zn lassen, wendet sich die Linkspresse mit mehr oder minder großer Hef tigkeit gegen die Regierung Poincars. Der „Quotidien" weist daraus hin. Poincare werde zwar auf keinen Widerstand in der Kammer stoßen, imuin er den Sachverstän- digenbcricht zum großen Teil ablebue, ebenso wenn er über den Vertrag von Washington anderer Ansicht sei, wie der Sachverstündigenbcricht. Aber er werde aus Schwierigkeiten stoßen, wenn er seine eigenen Pläne zu vertreten habe. Die „Volants" ist der Ansicht, die Kombination Potncars werbe besonders im Senat mit großer Reserve ausgenommen. England zur Wiederkehr Poincares. London, 23. Juli. Die Möglichkeit, daß Poiucars die Bildung eines neuen französischen Kabinetts zustandebringen werde, wird in der hiesigen Presse eifrig erörtert. „Daily N e w s" sagt, Poincarös Name stoße nicht viel Vertrauen im Auslände ein. DaS Blatt spricht die Befürchtung aus, daß sein Amtsantritt vielleicht eine negative Haltung in der Frage der interalliierten Schulden und die Gefahr einer Diktatur mit sich bringen werde, die dazu führen würde, daß Frankreich zu den Ländern hinznkvmmt, in denen die Demo kratie schimpflich zugrnudcgegaiigen sei. — „W estminstcr- Gazette" führt nus: Poincare sei es gewesen, der durch die Rnhrbesetzung den Gedanken vertreten habe, daß man Deutsch land zum Zahlen veranlassen und dadurch alles in Ordnung bringen werde. Der Daivcs-Plan sei das Zugeständnis ge wesen, daß die Erwartungen P o i n c a r s s nicht zu halten waren, und vielleicht werde erweisen, daß der Daivcs-Plau selbst auch preisgcgeben werden müsse. Das Lvcarnoabkvmmc» sei einer der soliden Gewinne, die gesichert worden seien, nachdem Poincare beseitigt war. Vielleicht werde er Briand wegen dieses politischen Wechsels zürnen; aber er werde sein Amt unter Verhältnissen übernehmen, die wenig geeignet seien sür politische Revisionen nnd sür Ver änderungen in der internationale» Politik. Poincare werde diesmal ein besserer Realist sein müssen, als bei seiner letzten Amtierung, wenn er das Vertraue» iviederherstellen und das parlamentarische System erhalten wolle. Im Gegensatz zu anderen Blättern äußert die „F i n a n- cial-Times" starke Zweifel über die Aussichten des Ka binetts Poincare und sagt: Die Rückkehr Poincares zur Macht erscheint wie ein Sieg der Hoffnung über die Erfahrung. Poincare hat einen beträchtlichen Anteil gehabt an den Me thoden, die zu dem gegenwärtigen finanziellen Zusammen bruch geführt haben. Seine Vergangenheit erweckt außerhalb Frankreichs mehr Besorgnisals Vertrauen, gleich viel mit welcher Begeisterung er in Frankreich selbst begrüßt wird. Der polnische Preis fiir -as Londoner Abkommen. London, 23. Juli. Der diplomatische Korrespondent deS Daily Hcrald" führt aus, cs sei jetzt klar, daß Frankreich als Gegenleistung sür das S ch » l d e n a b k o m m e n einer Ae » dcrnng des T a n g e r st a t n t c s jugunstcn Italiens lmbe zustimmcn und seinen Widerstand gegen die italienische Durchdringung Abessiniens lmbe ausgcbcn müsse». Italien seinerseits lmbe dafür sein Liebäugeln mit Sowictriißland einstclle» müssen, nm auch die Downingstreet zusriedenzustellen. Indessen sei mit der Möglichkeit zu rechnen, daß eine Rückkehr Poincar.s den ganzen Plan «mwcrsen könne. . , Paris. 22. Juli. Nach einer Meldung des „Echo de Paris" aus Lnon ist gestern die dortige Sparkasse von den Sparern geradezu gestürmt worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite