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Sächsische Dorfzeitung : 17.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188401172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-17
- Monat1884-01
- Jahr1884
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 17.01.1884
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HD«». ». Med»«»» Bre»de»-Ne»ft»dt «. Meißner »ass« 4. Mte Ftitun» «sch«i»t rk«st«O, V»»»erfi», »»» G»»»»de»d s'^h «-»»»eWeut-- PreiSr tz^eljShr^«. 1.S0. F» »»jikhen durch tz» laiserlichen Post- «cholten und durch »nsere Boten. H«i freier Lieferung Alt Hau« erbebt die Bost noch eine Be» btzr oon 2b Pfg- iichsislhe VachMW -«serBt« »erde» bi» M»»t»> Mittwoch «. Freit», Mittag »ngenomme» und koste»: diels-altZtilelbM, Unter Singefa»dtl » «. Fuserate»- Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmarmschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr«««« Müller in Dresden. A»»»h»efiele«r Die «nwldische Buchhandlung, Jnvalidknvank, HaasensteinLvoglae, Sindolf Moste, G. L. Daube » L». in Dre«de», Leipzi, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. Wr. 8. Donnerstag, den 17. Januar 1884. 46. Jahrgang. Politische Wellschau. Deutsches Reich. Die Politik deS kaiserlichen Statthalters in den deutschen Reichslanden hat neuer dings wiederholt die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die deutsche Presse ist hierzu der überein stimmenden Ansicht, daß eS gegen die franzLsisirten „Gebil deten" in Elsaß-Lothringen nur eine angemessene Politik giebt, nämlich daS in nationaler Hinsicht deutsch ge- vliebene Landvolk durch die Gewährung jedes zulässigen MaaßeS von Selbstverwaltung und durch die Förderung aller geistigen und materiellen Interessen auch politisch wieder zum Deutschthum zu erziehen und so die isolirten französischen Notabeln, von denen das Landvolk noch viel zu sehr beeinflußt ist, zur Nachfolgeschaft zu zwingen. Hierzu macht jetzt nicht mit Unrecht dis „Nat. Ztg." darauf aufmerksam, daß man mit wohl wollenden und freundlichen Reden nach 1814 in Preußen die neu erworbenen sächsischen Gebiete nicht „moralisch zu erobern" vermochte; sie haben Jahrzehnte lang ge schmollt; ebensowenig ist in Hannover das Welfenthum dadurch versöhnt worden, daß man gelegentlich so weit ging, anzudeuten, eigentlich respektire man seine „Treue" mehr, alS die preußische Gesinnung der Nationalpartei. Um wie viel weniger kann man da von Reden eine Wirkung auf eine Bevölkerungsklaffe erwarten, welche sich als französisch betrachtet. Man lasse der jetzigen Verfassung deS Reichslandes, welche diesem Selbstregie rung und dem Reiche die erforderlichen Garantien ge währt, zehn oder zwanzig Jahre Zeit, zu wirken und führe eine rein sachliche, wohlwollende Verwaltung ohne Ansehen der Person; im Jahre 1900 wird es dann vielleicht an der Zeit sein, daß der Leiter der elsaß-loth ringischen Regierung in einer Rede die politische Bilanz zieht. Wenn man einen Daum erlangen will, ist es nicht gerathen, den der Erde anvertrauten Keim herauszu holen, um nachzusehen, wie weit er sich entwickelt habe. — Die „N. A. Ztg." dementirt entschieden die absicht lichen Ausstreuungen, zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Finanzminisier herrschten Meinungsverschieden heiten bezüglich der preußischen Steuervorlage und sagt: „Wenn die Kapital-Rentensteuer-Vorlage von dem be kannten Standpunkte des Ministerpräsidenten eines Mangels geziehen werden müßte, so könnte dieser viel leicht nur der sein, daß sie der vorgehenden Besteuerung des in ausländischen Werthen angelegten Kapitals keinen Raum gegönnt hat. Jndeß auch hierin würde Niemand berechtigt sein, eine Differenz zwischen den Auffassungen deS Ministerpräsidenten und des Finanz- ministerö zu finden, da, soviel uns bekannt ist, auch der letztere dem Gedanken einer solchen Besteuerung der Feuilleton. Krost in Blüthen. Von H. Palme-Prysen. (7. Fortsetzung.) Was sollte Ekkehart dieser Bemerkung entgegen setzen? Er konnte angesichts ElfriedenS nicht- anderes, als schweigen, für ihre Fehler aber eine schnelle Er klärung, eine warme Entschuldigung finden. Die Erfahrung bestätigte sich auch an diesem mit den schönsten Anlagen begabten Kinde, dem ja Alles, dessen ei» junge- Gemüth am meisten bedarf, fehlte, daß die Sphäre, in die Reichthum und Stand den Menschen setzt, nur dann zum nachhaltigen Glücke beizutragen im Stande ist, wenn die Pflege innerer Gaben allen äußeren vorangesetzt wird. — Er empfahl sich mit einiger Hast, um nicht nochmals daS Opfer lästiger Redseligkeit zu »erden. Draußen im HauSflur aber, wohin ihn El friede begleitet hatte, wandte er sich zu ihr und sagte ernst: „Der alten Dame drinnen hast Du doch gewiß viel Gotet und LiebeS zu danken, Elfriede?" Sie wußte sich diese plötzliche und, wie sie meinte, zusammenhanglose Frag« nicht zu erklären und sah ihn mit ihren großen Augen erstaunt und verdutzt an. „O jg," autwyxtete sie, „Tante Elis« ist gut, o ja, aber auch sehr, sehr langwetlia und komisch!" „DgS ist Ansicht-fache und kein Grund, ein« «lte, würdige Dame za karrikireo. Die Schwächen unserer Neheumenschen an- Licht zu ziehen »ur deshalb, um Zinsen von ausländischen Werthen so wenig wie irgend einem anderen Punkte der nationalen Wirthschaftspolitik deS Reichskanzlers entgegen ist. Nur auS finanztech nischen Rücksichten hat der Minister auf die praktische Verfolgung jenes vom wirthschaftlichen Standpunkte wichtigen und an sich sehr wohl zu fördernden Ge dankens verzichten zu müssen geglaubt. Diese finanz technischen Bedenken sollen wesentlich darin ihren Grund haben, daß nur eine summarische Deklaration der Renten bezüge inS Auge gefaßt werden konnte, während die Durchführung jenes Gedankens eine Specialifirung er fordern würde, auf welche einzugehen, der Finanz minister Bedenken getragen hat." DaS preußische Abgeordnetenhaus trat am Dienstag in die Berathung der Steuervorlagen ein, welche zweifellos nach abgeschlossener Generaldebatte einer besonderen Kommission überwiesen werden. Das Auditorium, welches von vornherein vielleicht eme erregte Debatte erwartet haben mochte, sah sich zunächst wohl einigermaaßen enttäuscht. Zuerst betheiligten sich an der Debatte die Abgg. v. Schorlemer-Alst, v. Rauch haupt und dann der Abg. Richter. Der Finanzminister v. Scholz ergriff sodann daS Wort, um zunächst die Angriffe der Presse gegen die Ziele der Regierung ener gisch zurückzuweisen, zu deren Sprachrohr sich der Aba. Richter gemacht hatte. — Der Finanzausschuß der Ab geordnetenkammer in München hat am 14. d. M. bei Berathung deS Kultus-Etats ben Antrag deS Referenten Rittler auf möglichste Wiedereioführung des konfessio nellen Geschichtsunterrichts <m den humanistischen Gym nasien durch Stichentscheidung deS Vorsitzenden ange- ' nommen. Dem Bundesrath ist nunmehr davon Mittheilung gemacht worden, daß für die deutsche Zolleinfuhr nach der Türkei an Stelle des früher vereinbarten türkischen Zolltarifs, dessen Revision beantragt worden, biS zur Vereinbarung des neuen Zolltarifs wieder der allgemeine achtprecentige Werthzvll getreten ist. In Bezug auf j die bekannten, in den Außsührungsbestimmuugen zu den > Handelsverträgen mit Italien und Spanien bezeichneten Gegenstände, für welche bei dem Eingänge aus dem Hamburger Freihafengebiet Ursprungszeugnisse erforder lich sind, hat der Bundesrath beschlossen, daß der Nach weis der Abstammung aus einem der Länder, denen Z llermäßigungen zugestanden sind, durch eine Bescheini gung der hamburgischen Handelskammer erbracht werden kann. — Den Mitgliedern des preußischen Volkswirth- schaftsratheS ist ein Schreiben des Ministeriums zuge gangen, welches dieselben zur Berathung der Grund züge für die Unfallversicherung zum 12. d. M. einbe- ruft und auf die Ablehnung von Diäten und Reise- ' kosten für den VolkswirthschaftSrath durch den Landtag auf ihre Kosten zu lachen, auf so billige Art Heiterkeit zu erregen, ist nach meinem Dafürhalten eine der un edelsten Regungen des menschlichen HerzenS. Der daS thut, der die Menschen immer nur von der spaßhaften Seite ansieht, hält sich selbst gewöhnlich für sehr be deutend und wichtig; er ist demnach ein recht selbst gefälliger, eingebildeter Mensch und auf dem Wege, sich in den Augen derer, die unbekümmert um den Anschein der Lächerlichkeit durchs Leben wandeln, zum selbst überhebenden Thoren herabzusetzen. Ich bin über zeugt, daß Du, nun Du dieS weißt, den unliebenZ- würdigen Fehler zu bekämpfen suchen wirst." Da sie ihn mit rothübergoffenem Antlitze anschaut« und sagte: „Ich meinte eS ja nicht böse!" antwortete er, seinen Blick tief bedeutungsvoll in ihr voll aufge- schlageneö Buge senkend: ,L)aS habe auch ich ange nommen und hoff« deshalb, daß wir doch Freunde werden!" Somit verließ Vkkehart daS Hau-. Elftiede blickte ihm nach mit krampfhaft ver schlungenen Händen und zusammengepreßten Lippen, noch viel röther und bestürzter i« Gesicht al- vordem. Sie hatte ihn verstanden, ihr Schuldbewußtsein legte ihr die Bedeutung seine- Blicke-, seiner Worte sonnen klar dar. Eine« Augenblick erwacht« Reue, Beschämung, ja ein Gefühl des Wehe- in ihrem Herzen, dann aber falsch« Empfindlichkeit und Trotz. Vi« war eS nicht ge wohnt, gerügt und roch und verlegen gemacht zu werden und mit einer Geberde de- trotzige» MuthwillenS in der Richtung der Straß« hin spreizte sie die Finger ihrer kleinen Hände, hielt dieselbe« gegen die Nase und hinweisend der Hoffnung Raum giebt, daß die Mitglieder sich dadurch von der Theilnahme an den Sitzungen nicht abhalten lassen. Die nautischen Vereine von OstfrieSland-Papen burg haben an den Reichskanzler eine Adresse gerichtet, in welcher sie um eine dem Geiste deS Gesetze- und den Interessen des öffentlichen Wohles entsprechende Aenderung des bisherigen Verfahrens in der Handhabung deS See-Ünfall-Gesetzes bitten. — Der frühere Direktor der Straßburger Tabaksmanufaktur, Or. Roller, ist vom dortigen Landgerichte mit seiner Klage gegen den FiSkus auf Zahlung des vollen Gehalte- während seiner DiS- positionSstellung, unter Verurtheilung in die Kosten, abgewiesen worden. — Der 1866 al- Gouver neur von Dresden fungirende preußische General der Infanterie z. D. Herwarth v. Bittenfeld ist in Merse burg in der Nacht zum 14. Januar nach längerem Leiden verstorben. Oefterr.-Ungar. Monarchie. Der Kaiser hat die Reise zum Besuch des Prinzen Leopold und der Prinzessin Gisela nach München verschoben. Das Befinden der Frau Kronprinzessin Stephanie ist befriedigend, so daß dieselbe bald das Bett wieder verlassen können wird, BülletinS werden deS Weiteren nicht ausgegeben. — In der Dienstag-Sitzung des Wiener GemeinderathS wurde folgender Dringlichkeits-Antrag deS GemeinderatHS Redl und Genossen eingebracht: „Der in den letzten Tagen in Mariahilf verübte Raubmord hat in allen Kreisen der Bevölkerung WienS tiefe Beunruhigung hervorgerusen und schon durch den Umstand, daß die schreckliche That an einer der frequentesten Passagen der Hauptstadt stattfinden konnte, allgemein ein Gefühl der Unsicherheit erzeugt. Obwohl gewiß ist, daß in Groß städten derartige räuberisch« Attentate auch durch die weitreichendsten Sicherheitsmaaßregeln nie gänzlich ver hindert werden können, so kann es doch keinem Zweifel unterliegen, daß durch entsprechende Maaßnahmen, wie z. B. Herstellung von elektrischen Alarmsignalen, tele graphische Verbindung der Geschäftsräume und Gewölbe eines Hauses u. s. w. wenigstens die Ausführung der artiger Raubattentate bedeutend erschwert würde. Den diesen Erwägungen geleitet, beantragen die Gefertigten: ES sei der Magistrat aufzufordern, binnen kürzester Frist darüber Bericht zu erstatten: ob und welche Sicherheitsvorkehrungen zum Schutze von Geschäfts leuten, insbesondere solche^, welche mit Geld und Pretiosen Handel treiben, durchzuführen wären; ferner, ob solche Maaßnahmen im Einverständnisse mit der Sicherheitsbehörde in Berathung zu ziehen seien." — Gelegentlich der Abstimmung zum Mischehegesetz wird es von ungarischen Blättern mit Recht hervorgehoben, daß die Thatsache, daß österreichische Parlamentsmit- sprach zu sich selbst redend: „Ich mag Dich doch gar nicht, gar nicht leiden!" Der Winter kam und Frühling und Sommzr uud wieder Winter, kurze Tage, lange Abende und manche Stunde, in der sie Ekkehart gegenüber saß mit Augen, die mit dem Heißhunger eine- wißbegierigen KindeS an den seinigen hingen; auf den Lippen manche stumme Frage, auch unausgesprochen von ihm verstanden, aus gesprochen aber immer anregend wirkend, so daß sein Vortrag und seine Lehrweise durch daS sich immer steigernde Interesse allgemach eine lebhaftere und inner lichere Färbung, als sie ihm sonst eigen, erhielt, jenen Geist athmete, der daS Wort zu Bildern gestaltete, die in lebendigen Zügen durch die Seele deS MädchenS schwebten, ihre rastlose Phantasie bevölkernd, ihre innere Welt be lebend, abstreifend die Schlacken mancher falsche» Vor stellung, wie Sonne den Nebel phantastischer, uorelfer Träume durchdringend, scharfe und klare ErkemitniA der Dinge weckend, gedeihlich auch auf ihr sittliche- Wohl wirkend. Es war ein Unterricht, der sich nicht an das Wort, an den Tert band, der von diesem bald in das Gebiet der Religion schweifte, bald in da- der Pädagogik und ganz bestimmte erzieherische Ziele be zweckte; ein Unterricht, neben allem praktischen Rutzen so genial wie ideal gehalten und darum von zündender außerordentlicher Wirkung. Monate lang h^te Ekke hart freilich gegen eine trotzige Verschlossenheit und eine kindische Empfindlichkeit zu kämpfen, war er d»ch der Erste, der in die- junge Leben trat, mit streng«« Ver weis ihre Fehler rügend. Ganz leise, ganz innerlich zog mit dem heranreifenden Verstände auch Einsicht und Erkenntniß in da- Mädchenherz. Tadelte Ekkehart doch
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