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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 06.09.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-186909060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18690906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18690906
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-09
- Tag1869-09-06
- Monat1869-09
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18«». 10« Frankenberger Rachrichtsb latt UNd Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post. Expeditionen. Nachdem für den vermuihlich nach Amerika ausgetretenen Drucker Eduard Teichmann aus Krankenberg Herr Grund- und HyptMekenbuchführer Wilhelm Friedrich Bernhard Zwirens hier als AbwesenhcilSvormund bestellt und als solcher unter dem 10. vorigen MonaiS in Pflicht genommen worden ist, so wird Solche- andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Frankenberg, am I. September 1869. Königliche- GerichtSamt. Wiegand. Friedrich. Sparkaffe zu Frankenberg. DeS Jahrmarktes halber wird in. dieser Woche bei hiesiger Sparkasse erst am Dienstag, den 7. September, Nachmittag- 2—4 Uhr erpedirt. Frankenberg, den 5. September 1869. Die Verwaltung der Sparkasse. v- E. G. Roßberg, Vorst. Ein IVOjährigeS Pflugfest HoseS, daß und infolge verschied. er eine Gehirnerschütterung erlitt dessen am darauffolgenden Tage O e r t l i ch e s. Frankenberg, 5. Septbr. Gestern Abend erfolgte in einer im Saale VeS Gasthof- zum schwarzen Roß abgehaltenen öffentlichen Ver sammlung die formelle Gründung eines Hwm- boldt-VereinS in unsrer Stadt, deren M leitenden Schritten wir schon Erwähnung gettzän haben. Der Humboldt-Verein hat Vie Tendenz, die Kenntniß der Wissenschaften und besonders der Naturwissenschaften zu verbreiten und ver allgemeinern und wird seinen Zweck durch Vor. träge im Winter und Ercmsionen im Sommer, sowie Bertheilung populär-naturwissenschaftlicher Werke an fleißige Schüler, Anschaffung von Apparaten, Instrumenten rc. zu erreichen suchen. Die Mitgliedschaft ist Jedermann ermöglicht, da der Jahresbeitrag auf nur L normirt ist, in Berücksichtigung der volkStSümlicheu Be strebungen des Vereins. Durch Stimmzettel er folgte die Wahl VeS Vorstandes, welcher nun au- den Herren Ur. Meding, Schuldirektor HerrnSvors, Referendar vr. Fischer, Dir. Uh land, Bürgermeister Meltzer, Robert Schiebler und Otto Roßberg jun. bestebt. Eine angemessene Feier de- 100jährigen Ge burtStageS Alexanders v. Humboldt — >4. Sept, d. I. — wird vorbereitet und da- Weitere dar- über demnächst veröffentlicht werben. Wünschen wir, daß unsre Bewohnerschaft wie so manchen Neuerungen und volksihümlichen Einrichtungen auch dem Humboldt-Vecein, dessen Vorträge na. mentlich auch für da- weibliche Geschlecht be wurde am 29. August d. I. in dem kleinen pährischen Dorfe Slawikowitz begangen. Vor lOO Jahren an diesem Tage war auf einer Reise Kaiser Joseph II. anS dem Wagen gestiegen und hatte einem Bauern den Pflug auö dec Hand genommen, um selbst eine Furche zu ziehen. Er wollte mit eigener Hand erpro- ben, wie hart die Arbeit deS Landmanns sei, und zugleich Allen zeigen, wie hoch er diese Arbeit schätze. An der Stelle, wo der Kaiser, „der Schützer der Menschheit", ben Pflug ge führt, ist jetzt ein einfache- Denkmal errichtet und geweiht worden, 20 — 30,000 Menschen wohnten der Feier bei, zu welcher von Wien an deS Kaisers Stelle der Erzherzog Ludwig und der Minister GiSkra gekommen waren. Da zeigte sich so recht, wie dieser freisinnnige und menschlich fühlende Fürst unvergessen im Volke war, obgleich er kurz regiert hatte und alles gethan worden war, um sein Andenken auSzu- löschen. Auch an das Wort, das er im Juli 1784 eigenhändig an Papst PiuS VI. geschrieben, wurde erinnert: „Mir däucht, eS giebl Leute in Nom, die es so wollen, daß eS noch länger Finkerniß auf unserer Halbkugel gebe." Dor fünfzig Jahren schon hat' diesem Kaiser der geistvolle Fürst von Ligne, der Nestor im Fürstencongreß in Wien, eine Standrede gehal ten. „Der Soldat wirb sagen: Joseph II. hat die Kanonenkugeln am Deiche von Beschania und die Flintenkugeln in den Vorstädten von Schabatz wacker abgehalten; er hat Medaillen für die Tapferkeit erdacht. Der Reisende wird sagen: Welche schöne Gebäude für die Schulen, Spitäler, Gefängnisse und für die Erziehung! Der FadrikSherr: Wie viele Ermuthiguugen! Der Landmann: Er hat selbst gepflügt. Der opferte sich für den Staat, dessen erster Unter- lhan er gewesen ist. Der Kranke wird sagen: Er besuchte uns unablässig. Der Bürger: Er verschönerte unsere Stätte durch öffentliche Plätze und Anlagen. Der Bauer und der Arme wer ben sagen: Wir sprachen mit ihm, wann wir wollten. Die Familienväter: Er gab uns gu ten Rath. Die Gesellschaft wird sagen: Er war zuverlässig, liebenswürdig, er erzählte an genehm; er war witzig in seinem Gespräche; man konnte mit ihm über Alle- der Wahrheit gemäß sprechen." „Er hat fürdaS öffentliche Wohl nicht lange, aber ganz gelebt", schloß der Fürst seine Rede und diese Worte Hal man an da» Reiterstandbild Joseph II. in Wien geschrieben. Die Randschrift eines Königs. Historische Novelle von M. Ant. Mendorf. (Fortsetzung.) II. DaS unterbrochene Schauspiel. Als der andere Tag Berlm beschien, blickte Sanct Petri Kirchspiel schwarz und rauchend zum Himmel aus; vierunbvierzig Häuser lagen in Asche und Trümmern. Schloßfreiheil, Slech- bahn, das Schloß und der Marstall aber stan den unversehrt. Der König war indeß im Lager bei RadewiA angekommen, jenem seiner Zeit so berühmte« Schaustück eines Militärmanövers, an dem da- Lustcampement deS HoseS, der fürstlichen Gäste, Gesandten und tausend anderer distinguirten Herrschaften die Hauptsache war. Lustig ging'- allerdings zu, denn ter starke August scheute keine Kosten. Bei einem Manöver von 30,00ld Mann seiner Truppen eine ganze Million zur Staffage von Zelten, ComfortS, Lustbarkeiten^ Feuerwerken, Festmahlen und tausend andere« Dingen zu verwenden, das war seine stärkste Seite. — Dabei konnte man dem starten Augufd liebenswürdige Manier und Lebensart nicht absprechen; Friedrich Wilhelm verkehrte gern mit ihm, so sehr auch dessen Neigungen den seinen diametral entgegengesetzt waren; dem sparsamen Soldatrnkönig schien wohl beim Anblick und dem Milgenuß all dieser Herrlichkeiten der Gedanke- wohlzuthun: daß er baS Alles eben so gut und Ketzer: Er war unser Vertheidiger. Die Prä- stdenten, aller Bezirke, die Chefs aller Bureaur werden sagen: Er war unser erster Diener und I Aufseher zu gleicher Zeit. Die Minister: Er rechnet werben sollen, Geneigtheit und Unter- stützung enlgkgenbringe! Frankenberg, 5. Septbr. Heule früh nach 5 Uhr hat Hr. Bürgermeister Meltzer mit den Schülern der ersten SonntagSschulklaffe in Be gleitung einiger Lehrer und Freunde der Schult die gewohnte alljährliche JnstructionSreise, deren Endziel diesmal Olbernhau ist, angetreten. . Frankenberg. Auf dem Pöhland'schen Gute in Berthelsdorf bei Hainichen ereignete sich am 29. August der bedauernSwerthe Vor fall, baß der Verwalter, welcher dem Verneh men nach im trunkenen Zustande war, und ein Knecht deS Gute- mit einander in hanbgreifli- chen Streit geriethen, wobei der Knecht ben Verwalter au- dem Hause warf. Letzterer fiel aber dabei so unglücklich auf da- Pflaster des
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