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Dresdner Nachrichten : 22.07.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187707221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-07
- Tag1877-07-22
- Monat1877-07
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1877
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«r S»S >». »»»». x»n«u«tzi. «l. *»»««»» »»Os». MN»» S2000 »l»l. Wk »I« «««^». »<»». I»«>u«k M«nulcr>»>« »»tt sich dt« «id,ctl„ «cht »,ttü,dttch. «u». Ntiti- ch««l»»N»t» u„» Voo>-> >n -»mdurg, ver- Un. ViKN, vlif-l. «„»lau. graalsun,. M, —«u».»ß,sl« iavtrlln. Lkchii». VIl»n. vamdur^ yranlsun M., «»». ««»-- »«ud« » ««. tn NranNu« «. M. — »».»«t-l in «hemnitz II»«»», ll»Uti-, »,tU«» » L«. iu Part». Tountag» de« SS. Juli; 1«,,»«« »«^» «»rU» ?»»»»>»»»«».» u», an»»»»«»«» »t»«ut^«» ux. 8» «,u»ä»«: ,»»« «s»U-r. »»t»«ach«.4Utir. — L«r »au« «t»«r «t»> ,»»Itt,e» P.«it»«U« k»Uet t» P>-e. «t«vi»n»t d» L'U. U-P,,e. «ne »arantie für da» »LchIN«,i,e<rriche'»e» dar 2»i«eat» wird »ich« »«,«»««. XXII. Jahrgang. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Heschästsverkehr. Börsenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ntpsch H Nklchardt i» Dresden. Derantw. Redacteur: Fr. Goedsche in Dresden. »utwürii», «nnonee» vulied,« «an ui>» und«. kannten 8irm«» und Per» laue« inierire» wir nur »e«en Petnuurreanda» Aahtun, durch «ries» «arten »der PaUeintah- lun«. Acht Lüden kalie» Id Piar. Jnierate litr di« Moni,,» - «um«» «der »ach einrm JeUta»» die Petit»««, ra P>,c. Für daS Feuilleton: Lnelvlge Äkitretacteur: 1»r. Lrull Dresden. 1877. Politisches. Mehemed Mi und Aarifi Pascha heißt da» Doppelgestirn, von dem die Türlei Rettung aus ihrer schweren Noth erhofft. Eigentlich hätte man auch noch als Dritten Mithad Pascha erwartet; zunächst beschränkt sich jedoch der Wechsel in den leitenden Persönlichkeiten auf den Ober-Commandanten des wichtigsten Heeres und den Mi nister des Auswärtigen — das Großvezierat, entsprechend dem euro päischen Reich Ltanzler-Posten, verbleibt einstweilen noch in den Händen Edhem'S. Vielfach faßt man die Berufung des bisherigen Wiener Pforten-Botschafterü Aarifi auf den Minister-Posten nach Stambul als ein Symptom der Vorbereitung der Pforte auf, bald Frieden zu machen. Der bisherige Minister des Auswärtigen, Savfet Pascha, ist der Verfasser jener zahlreichen, diplomatischen Aktenstücke, in denen gegen Rußland die schärfste und rücksichtsloseste Sprache geführt und die heftigsten Angriffe geschleudert wurden. Die Grausamkeiten, mit denen sich die Russen und Bulgaren schän deten, wurden von Savfet in Ausdrücken gebrandmarkt, über welche der Zar oft außer sich war. An seine Stelle tritt ein sanfterer Mann, ein Gelehrter und Dichter. Aarifi gilt als tiefer Kenner der arabischen Literatur und man zählt ihn zu den vorzüglichsten Dich tern seines Volles. Jeder Negierung würde ein Mann seines Schlages zur Zierde gereichen, eiserne Zeiten bedürfen eiserner Köpfe. Aarifi mit seiner zarteren DenkungLiveise wäre aber, da er dem Zaren noch nie persönlich zu nahe trat, vielleicht eine geeignete Person, um Friedensschluß mit Rußland zu ermöglichen, von dem jetzt so viel die Rede ist und nach welchem sich Zar unv Sultan sehnen, voraus gesetzt, daß er nicht für letzteren zu viel und zu tief demüthigende Be dingungen in sich schließt. Der neue türkische Generalissimus, Mehemed Ali ist — ein Berliner. So versichert die „Nat.-Ztg.", die seinen allerdings wenig märkisch klingenden Vatersnamen als Detroit bezeichnet. Wer auch nicht mit den Persönlichkeiten der Paschas von l. 2 und 3 Roßschweifen näher vertraut ist, weiß auS vielfacher Erfahrung, daß alle großen Krieger bei den Barbaren, den Zuütkaffern, dm Congonegern, Malayen, Eskimos und Türken immer nur geborene Berliner sein dürfm. Dieses mit Spreewaffer Getauftsein wäre eigentlich gar kein so übles Vorzeichen für die Türken. Mehemed kommt mit Suleiman soebm zurück von der Unter werfung Montenegros. Suleiman erhält das Kommando gegen die Russen, die über den Balkan sind, Mehemed gegen die, welche noch in Bulgarien stehen. Wa« kann man billigerweise von den, Nach folger Abdul KerimS, de» „alten Weibe», geb. Benedek" erwarten'? Im Wesentlichen wird er die von Abdul getroffenen letzten Dispo sitionen energisch auszuführen haben. Sehr leicht könnte sonst dieser Wechsel zu einer völligen Desorganisation des HeerrS führen. Abdul Kerim hatte, so viel man ersieht, sich endlich entschlossen, seine Offensiv-Bewegung gegen die Russen nicht länger zu vertagen. Seltsamer Weise aber wendete er sich gegm den linken russischen Flügel, den in der Dobrudscha eingedrungenen Feind, anstatt den langgestreckten, rechten Flügel nach Westen hin zu durchbrechen. Jede Post bringt denn auch neue Details zu dem Mißerfolg der Türken nördlich und südlich des Balkan. England weiß noch nicht recht genau, wie es anzufangen ist, um der Türkei seinen verhängnißvollen Freundschafts-Besuch abzu statten. Soll e» Konstantinopel besetzen oder sich mit der Occupation der Landenge von Gallipoli begnügen? Bis Mitte August, heißt es, solle dies letztere geschehen sein. Hingegen bestätigen alle Nach richten, daß Oesterreich entschlossen ist, sich durch den Gang des Krieges nicht au« seiner bisherigen, zuwartenden Politik aufschricken »u lassen. Unter Frankreich veröffentlichen wir eine Reihe von Tat sachen, welche zeigen, mit welcher Schonungslosigkeit dort die be stehenden Gewalten ihre Gegner bekämpfen. Eine derartige Unter drückung bestehender Gesetze wäre, das dürfen wir wohl behaupten, in Deutschland unmöglich. Doch fügm wir hinzu, daß die Herbei führung ähnlicher Machtbefugnisse der Regierung in den Wünschen mancher Politiker auch bei uns liegt. Wenn man z. B. vernimmt, daß die deutschen Verwaltungsbehörden die Macht erhalten sollen, Versammlungen, die ihnen gefährlich oder auch nur bedenklich er scheinen, kurzweg zu verbieten, so läuft dies auf eine Confiscation des verfassungsmäßigen Versammlungsrechtes hinaus. Mag sein, daß diese Confiscation zunächst nur auf die Socialdemokraten ge münzt ist — die Erfahrung lehrt, daß da kein Haltens mehr ist und daß eine solche Macht sich schließlich gegen Alles kehrt, was nur ent fernt in den Geruch einer leisen Opposition kommt. Zeigt doch der ganze Verlauf der Dühring'schen Angelegenheit, daß Offenheit auch hier die beste Politik ist. So lange die Actenstücke über diesen Fall nicht veröffentlicht waren, hatte das Publikum alle Ursache, zu arg wöhnen, es handle sich um eine Bedrohung der Freiheit der Wissen schaft. Jetzt weiß aber alle Welt, daß Dühring absichtlich den Scandal suchte, um mit Eclat aus der Berliner Universität zu schei den. Wir hätten allerdings gewünscht, daß die philosophische Facul- tät dieser Universität ihre Seele so hoch erhoben hätte, daß die von Verbitterung eingegebenen Schmähungen Dühring's nicht an sie herangereicht hätten - aber, da sie nun einmal diese Beleidigungen nicht übersehen zu können vermeinte, so war cs ihr gutes Recht, ein krakehliges Mitglied auszuschließen — was ja die Socialdemokraten mit den ihnen unangenehm werdenden Sclbstdenkern in ihrer Partei regelmäßig thun. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, den 21. Juli. Das „Petersbit'gcr Journal" bemerkt, daß man in. britischen Parlamente hi ßchtlich der ver meintlich russische'.scits vorgcioi.ni.ctt' U l.ra s ml'"'ten doch an das Urtheil des Generals Campbell appc.,ircn st'llic der als englischer ^ Militär Attach-i im türkisch-n Lager russische Tru-pcn vvr sich habe . Newyork, 21. Juli. Infolge eines allgemeinen Streiks der Bahnbeamten auf der Pennsylvania-Ohiobahn und die hierdurch veranlaßte Herbeizichung von Truppen griff gestern Abend in Balti more eine ca. 5000 Personen zählende Volksmenge die Truppen an und verwundete mehrere Soldaten. Die Truppen feuerten hier auf, tödteten 10 und verwundeten 30 Personen. Der Pöbel zer störte den Bahnhof und das Telegraphen-Bureau. Locale» and Sächsische». — Ueber das Junker-Alexander-Urtheil, daS dieser Tage aus Lübeck erfloffen ist, schreibt man uns von sachkundiger Seite: Der Schiedsspruch, der in Sachen der Berlin-Dresdner Eisenbahn ab gegeben wurde, kann unmöglich von Seiten eines unabhängigen Blattes wie die „Dr. Nachr." ohne Kritik bleiben. Unverkennbar in dem Lübecker Urtheil ist die klassische Form der Behandlung der ganzen Angelegenheit, die gewählte Ausdrucksweise, die feingeschlif fene Stylistik. Meisterhaft ist insbesondere die Gruppirung des Stoffs, die Zutheilung der Unterfragen und Einwendungen, die Art ihrer Erledigung. Selten ist uns ein so glattes Schriftstück aus einer Jurisienfeder begegnet. Vergebens aber wird man in den Annalen deutscher Rechtssprechung ein zweites Erkenntniß fin den, das so wie das jüngste Ergcbniß de» hanseatischen Schöffen stuhls es verstanden hätte, in den Vordersätzen die eigentlichen Rechtsfragen als correct zu bezeichnen, um mit einer unnachahm lichen höflichen Geschwindigkeit aus ihnen in den Nachsätzen die ent gegengesetzten Schlüsse zu ziehen. Jeder einzelne Satz der Lübischen Entscheidung sagt in seinem Vordertheile der sächsischen Regierung: Ja wohl! Du hast von Deinem Standpunkt vollständig Recht! Deine Anschauungen sind die allgemein giftigen Rechtsnormen. In seinem Nachsatze aber fährt er fort: da aber der Rechtsstand punkt hier entschieden zurücktreten muß, so müssen wir Lü bischen Ober-Appellationsräthe — folgt eine Verbeugung — doch der preußischen Anschauung das größere Gewicht beilegen. Eigenthümlich ist folgender Schluß auch, weil Preußen und Sachsen gleichmäßig die löbliche Absicht hatten, dem finanziell gefährdeten Eisenbahn-Unternehmen Berlin-Dresden zu helfen und dieser Zweck auf dem preußischen Wcge (die Bahn für immer in Betrieb zu nehmen) ebenso erreicht wird, als auf dcm Wege deS Theilkaufs durchSachsen, so hatSachsenUnrecht. Dabei übersehen dieLübischcn Gelehrten vollständig, daß diese Hilfe schon vor Jahr und Tag der Bahn durch Sachsen zugesagt war, aber durch Preußen abgelehnt und die Bahn dadurch wesentlich geschädigt wurde und daß aber, wenn Sachsen nach den Wünschen der Eisenbahn-Gesellschaft hätte die Strecke DreSden-Liebenwcrda kaufen dürfen, die Bahn als Privatbahn fortbestehen konnte, wie sie eS gern gewollt hätte. In den Kreisen der Fachmänner und Techniker aber hat der Theil der Lübeck'schen Weisheit Kopfschütteln erregt, der sich über die Unzweck mäßigkeit der Theilbarkeit der Bahn bei fortgesetztem ungeteilten Betriebe ausspricht. Hiervon verstanden die Richter an der Trave offenbar nur wenig. Doch, das Erkenntniß ist da. In Pitavalü Sammlung merkwürdiger Entscheidungen verdient eS eine Stelle. Die Herren Lübeck'schen OberappellationSräthe werden doch hoffent lich als künftige oberste ReichSgerichtSräthe in Leipzig der Nation weitere Beweise ihrer Leistungsfähigkeit bieten? Es wäre schade, wenn diese« Erkenntniß ihr Schwanengesang gewesen wäre. - Die Mitglieder unseres Königshauses haden gestern an der zur Feier des EkburtSftsftS I. K. H. der Prinzessin Georg in Schloß Weesenstein stattgekundencn Famtlientafel tvellgenommen. — — Herrn Ruschpier'S Rosen-Garten in der Hobe straße wurde am Freitag Nachmittag die bobe Ehre eines Be suches Sr. Mai. res Königs zu Thcil. Der König besichtigte mit eingehendem Interesse die bcrrllch duftenden Regentlnnen der Blumen, gettihlt vom Besitzer, und schenkte Se. Mal. dem gar.» zen ausgedehnten Etablistement In huldvollster Welle seine Auf merksamkeit, besichtigte hierbei auch die inneren Räume der Ruschpler'scheo Billa und verabschiedete sich nach Entgegennahme einer der edelsten Moos-Rosen unter freundlicher Anerkennung von den aromatischen Räumen dcö herrlichen Gartens. — Se. M. der Könlg hat vorgestern die diesige akademische Kunstausstellung auf der Brühl schc» Terrasse besucht. — — Dcm diesigen HlllSvere > n hat der vor Kurzem ver storbene Commerzicnratk, Max Hauschilb ein Legat von 1500 Mark vermacht. — — Herr Amtshauptmann Berndt hat einen mehrwöchigen getreten. Während der Dauer deS letzteren wirb Herr ffor von der Mosel bieDirectorialgtschäfte bei der hiesigen Kgl. AmtSdauptmannschast führen. — Leiber bestätigt sich daS schon gestern signalisirte Ver schwinden deS Kammerzahlmelsters I. Mal. der Königin Carola und soll sich auch ein erhebliches Defizit in der Kasse sman spricht von 8000 Thlrn.s Herausstellen. Der Vermißte batte einige Tage Urlaub zu einer Partie nach Königstein genommen und soll von dort aus davon Mittheilung geinacht haben, daß er nicht zurückkevren, sondern den Tod suchen werke. — Gestern, in frühester Morgenstunde, hat Herr Stadtrath Teuch er, der Vorstand unseres städtischen Feuerlöschwesens, um die Schnelligkeit unv Exacweit seiner kleinen. aber immer wackeren Armee zu prüien, einen blinden Feuer lärm arrangirt. Sieben Minuten vvr 4 Uhr ward derFeuertclegraph in Bewegung gesetzt und an die nichts ahnenden, au' den Wachen befindlichen Mannschaften ..Feuer Im RathhauS, Archiv brennt" ichießenS stellen sich diesmal schlimme Hindernisse entgegen. ' Ihre Mtt- Abgesrhen vavon, daß die Gesang- und Turnvereine Ihre Urlaub an BezirkSassc telcgraphirt. wird, denn ES zeigte sich, wie vorzüglich der Dienst gebandhadt die nächste Tnrnerwache auö der Scheffelstraße er schien schon in 2 Minuten, die städtische Feuerwehr am See I» 7 Minuicn und der Fcucrlöschdirccwr in 0 Minuten nach dem erhaltenen Signal. Nach Verlaus von 20 Minuten waren aber alle Feuerwachen der Altstadt mit Spritzen, Regiiltltenwagen :c. zur Stelle. Da eS nun alücllichcr Welte In Wahrheit nichts zu spritzen und zu löschen gab, so spritzte man wenigstens zu einigen Fenstern heran«. Stadtrath T eucher aber sprach seinen braven Truppen einen gcbübrend anerkennenden Morgcngrnß aus! Der König!. Polizei war von Lciicu dcS StadirawS ein versiegeltes Schreiben zngcgangcn. weiche« - kurz vor dem Zeitpunkte dcö Aia'ino zu öffnen — sic von dem Manöver tn Kenntnis! setzte. - D r S olcnnität dcö bevorstehenden Dresdner Vogel wirkung säst durchgängig abgelebtst haben, so wird auch noch ein eine Hauptzugkratt in Wegfall kommen, und zwar ag der großen Woche jedesmal von weit und breit stets so zahlreich besuchte Feuerwerk. Und warum kann dies nicht stattstnden 1 Der bisher betraute Verfertiger deS großen Feuerwerkes hat seit nunmehr 3 Monaten vergeblich eine Stelle gesucht, wo er dasselbe antertigen darf. Die Behörden sind, ver anlaßt durch den Steinmüller schen Fall, mit Recht sehr streng i» Anwendung der bestehenden Gesetze und können die Errichtung eines, wenn auch nur interimistischen Localeb zur Anscrtigung von FeuerwertSkörpern, fern von der Stadt, nur nach öffent licher Ausschreibung gestalten, und so ist ledcr Versuch Herrn HcUer'ö an dem Widerspruch der, wenn auch weit entkernt wohnenden Nachbarschaft gescheitert. Die Vogelwiese ohne Feuer werk ! Dann ist die Hauptpointe allerdings sort und Dresden um einen reichen Besuchstag ärmer. - In dem Schaufenster der Herren Hermann Kellner LSohn ln der Schloßstraße findet man. nach dem der Jetztzeit angepaßten Geschäftsprinzip/von 14 zu 14 Tagen immer wieder etwas Neueö auö aller Herren Länder. Ist auch bas Neue nicht immer durchweg praktisch, so überraschen die Sachen doch oit durch Originalität und Nettigkeit. Wir finden vier z. B. die brcvctlrten Elö - Flaschen aus 2 Thciien zum schrauben — sehr praktisch — eincötbcilS um ganz große Stücke Eiö einzulegen, anterntheilö wegen beguemern Reinigen« derselben — sie cxistiren in 2 verschiedenen Formen. Große Bleistifte, in welchem aller liebste kleine Sommertächer sind, dieselben eristiren auch in wundervollen echten Vögeln, an deren Kopt mau seidige herauSlockt. Eckste Weichsel Holzgarnituren, Knöpft für Herren und Damen, seidene Taschentücher mit vollständigem Almanach-Kal endcr 1877 gedruckt. Spazicrstöcke mit Blas rohr, Manschettcnknöpie, Solitaircö mit berühmten Bildern der Dresdner Galerie aut Porzellan gemalt, reizende Genre- unhFantasftknöpfe, z. B. tn wirtlicher Größe Austern, NattiS, Stleftln, Schraube». Hände. Ohrringe. Knöpft mit u» sichtbarem Gummiballon zum neckenden Odeuranspritzen. Taschen- partumschwämme, Mignon-Form, in kleinem Etui, in der Weste zu wagen, Visitenkartentaichen von Leber, zum Zeichnen rc., mit Blumen, Bouaueto, künstlerisch gemalt, Halter und Nadeln von imitirtem Schildpatt, zum Beseitigen von lebenden Blumen ins Haar, amerikanisches Kanonen - Lunten- Feuerzeug. Bart-Hobel anstatt Rasirmester. um sich nie zu schneiden, „Dav unfehlbare Dögelcin". ein DöSchen, aut dessen kleinem Tablettchen 8 Fragen enthalten sind. Dreht man die Frage, auf welche man Antwort wünscht, auf die rothgekennzeichnete Stelle, so zcigt daS Vöglein die betreffende Antwort re. UebriaenS dat genannte Handlung bcrettö 3 Sendungen der neulich erwähnten reizenden ParlserHüte vergriffen und erwartet neu: Baro» metcr-Berlog»cS/Blumen. an Uhrkettcn sür Herren zu wagen. Jetzt giebt ekr Blumen tn Vasen, auf Hut, ins Haar, alö Bouquets inS Knopfloch re. re. - Wenn silberweißes Haar die Schläft eines noch rüstigen Mannev im Grcisenaltcr umtpielt und 8 Decrnnien seines mehr oder weniger bewegten Lebens bereits in daS Zeitenmchr hinab- gesunken stnv, bann kann man wohl mit vollem Reck t sagen: „Diesem hat Gott eine große Gnade brschleden«, denn wie wenige seiner Mitmenschen erreichen dieses boye Alter unk wie wenigen ist es andererseits vergönnt, dasselbe in körperlicher Frische »u genießen. Im August b. I. hat der bi stge Bürger ,-üv Schubmachermeister Eberhard Kock, Rampeschestraße 22. HI.» sein 80. Jahr zurückgciegt und eine seltene Fülle auvergcwooa- llcher ftsttichcr Ereignisse steht ihm bis dahin noch bevor, ist an ihn bereits herangctreten. »Am vergangenen IS. Jul! waren eö 50 Jahre, daß der würdige Greis das Meisterrecht In diesiger Stadt erlangte und ward er an dem Ehrentage von Seiten der Innung u. A. beglückwünscht und durch Ueberreichung einer Votivtaiel geehrt. Dienstag den 24. Juli vor >50 Jahren war eö. daß Kochais Bürger von Dresden vom Ratheverpflichtet wurde und feiert er somit übermorgen sein 50sährIgeS Bürgersubiläum, während eS kommenden 20. Juli 50 Jahre werten, daß Ihm seine ebensallü noch rüstige Eheirau zum Gange burch'S Leben am Altar die Hand reichte. Aber noch ein Punkt verdient bervorge- boben zu werben, denn eS sind in 2 Jabren netto 50 Jabre, baß der Jubilar in einer und derselben Wohnung schaltet und waltet und in edenso seltener wie edler Welse seitdem nicht um einen Pfennig an seinem MlcthziiiS gesteigert ist. Ehre dcm wackeren Jubelgreise und Anerkennung dcm braven HauSwtrthe! — Wenn wir dieser Tage eines neuen Damps-MotorS bei der S chifskabrt gedachten, der darin besteht, daß weder Schau felräder noch Schraube im Wasser arbelieu, sondern durch die Dampfmaschine im Schiffe eine Wassersäule gehoben und am Ende des Schiffes mit großem Drucke gegen die Wasserfläche auögestoßen und dadurch daö Schiff mit Macht tortgetrleben wird, so freut eö uns. berichten zu können, daß die diesige Schlick'sche SchlffSbau-Anstalt bereit« ein solches Scviff im Auf träge der Kettenschlepp-Gesellschaft der Ober-Elbe in Arbeit bat und man im Lauft dieses SommcrS noch einer Probefahrt ent gegensetzen dark. Das Schiff sali bloS stromab mit diesem Motor arbeiten und wird voraussichtlich aut diese Weise die Strecke von Tctschen bis Hamburg in zwei Tagen zurücklegrn, also be deutende Lieferungs-Geschwindigkeit erzielen können. — Well in Folge unserer ncullchcn Mittheilung. daß die kalftrl. Hos-Chocolavcnfabrlk Gebrüder Stollwerckin Cöln Imitationen der Coloradokäfer In Ibcrn verschiedenen Stadien fabriclre, eine Menge Bestellungen dort ctngegangcn find die alle auf unser Blatt Bezug genommen haben, so weilen uns die Herren letzt persönlich mit, welch einen AuisKwung dieses Special-Geschäft genommen. Nach England. Holland, Dänemark unk Schweden sind, begleitet von Beichrelbungen in bcn ent sprechenden Tpraci en, bereits große Sendungen — AUeö auf Bestellung geliefert worden. Von England ging am >0. noch eine Bestellung aus >0,000 und von Coburg-Gotha eine aui 1000 Schachteln ein, während am gleichen Tage ein LleierungS-Con- tract aus 10,000 Kästchen für die peruanische Regierung mit dem Hauptagentcn sür Pcruguano in London abgeschlossen ward; ab gesehen noch von ganzen Massen kleinerer Auiträae. Mit der österreichischen und russischen Regierung schweben bereits Unter- Handlungen; auch diele wollen lämmiliche Schulen mit solchen Käftr-Kästchen versorgen. 185 Personen, fast die Hälfte deS Fabrik-PersonalS. sind mit Anierligung der Coloratokäftr-Kästchen beschäftigt und glauben die Herren Stvllwerck, so bi« mit Ende diese« Monats sämmtlichcn Bestellungen genügen zu können. — Jntoige umcrcr Empfehlung hat daö Kadschun'sche Geschäft 'Victoriastraßc .'io; in dielen 2 Tage» von den hübschen Rclscsockcn. -) Pa»r 15 Pf., oi-'/-. Dtzd. verkauft und sind noch zahlreiche Ortrct- daraus auch von auowäri« fsogar von Schlesien) zur Effectuirung cingegangcn. — Am vorgestrigen Tag' vat eine an« 2 Männern und L Frauenspersonen b stehende Bande Lgdcndicbe hiesige Ge-
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