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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19181220017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1918122001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1918122001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-20
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.12.1918
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Freitag, SV. Dezember ISIS. »WM«!-.«» «» Lr««w m» Bi««» Mi w-«»»i«»r Z»kLp>n,SE im» «enw»» »a -lMM» «M» M, «im»,»,« Zelt-»«,, »«» dt« VM <«h« »«N-lI«e»> «.« ». mm-otch l « «. »>V«e»'«»e«e. v« «»»»»«» N mm drM» » v>. v°n»g «>--»« » «>>»>ve « «e»m«n -»» «ei». «M tzck-Nw« t. reck». »»«-. re»en«w»v»-»>eo - »>>»»>- «»Ni. v«»»,dW -- >»*>- »Schema «r »«« d—Htch« ILmImenm»» Rechr.l MISP» - Uni««««« Schm«««« onOr» »ich« »»'>>«>>»-»- Schcistiechma und Kaupt«e!<HÜft»Il«ÜL Viertmttratz« 3840 LuN n. Vera«, von Lteptch » «eichet >» Dreede». PostlcheLKonto 1SSSS Ueidzt«. »» IMINM» Iliir-IM-i /Xckolk dlütev ?!L7L«-r' Wahlen zur Nationalversammlung M IS. Januar. Wirtschaft«»!, Sozialifterung und Lodntteiberei. Die wirtschaftlich« Notlage unsere» Bolke» al» Folge (K» unglüchkiche« KrtegSausganges ist unabsehbar und daher die schwere Gorge» mit der alle gewerblichen Kreise i» die Zukunft blicke», wohl begreiflich. Der Ausblick auf -ie kommende« Tage mit ihren unvermeidlichen harten S-mpfeu ynd Mühseligkeiten beim Ringen um unseren Siederaufftieg wäre bet alledem noch in gewissem Ginne tröstlich, wenn wir wenigsten» da» Bewußtsein haben könnten, daß die rechte Erkenntnis von dem. wa» nottut, alle Gchlchte« der Bevölkerung beherrscht und nur ein «i»-ig«r -telbewutzter Wille zur Arbeit alle Erwerbsstände durchdrtnKt. Zu allem Unglück, da» bereits auf uns lastet, kommt nun aber auch noch eine doppelte Gefahr schwerer Gtdrnngen unsere» nationalen Wirtschaftsbetriebes durch Bestrebungen hinzu, die sich in Verbindung mit der inneren Umwälzung geltend machen. Die eine dieser Gefahren droht yon oben ber, von den zurzeit leitenden Männern, t« Gestalt der GozialisierungSpläne, und die andere von unten her durch die einsichtslose Haltung eine» großen Teile» der Arbeiterschaft, der übertrieben Hohe, zum Teil direkt unsinnige Lohnforderungen stellt, zu ihrer Er zwingung zu AnSstänben greift und dadurch dem schwer- kranken Wirtschaftsorganismus -ie lebten Lebenssäfte entzieht. Die GozialisierungSabsichten der ReichS- reglerung waren zuerst ziemlich wettgchend, haben aber unter dem Druck der Zettverhältnisie bereit» erhebliche Einschränkungen erfahren und sollen nach den Erklärungen de» Staatssekretär» Schiffer vom ReichSschabamt auf solche Gewerbrzweige begrenzt werden, die sich wegen ihres die allgemeine Wohlfahrt eng berührenden Charakters, wie ztnv Beispiel der BergwerkSbetrieS. besonders zur Uebcr- fllhturrg in die staatliche Leitung eignen. Auch hierbei soll aber nur langsam und schrittweise mit vorsichtiger Ab wägung aller wirtschaftlichen Rücksichten vorgegangen wer den. «nd mit Bezug auf den Außenhandel und die über seeische Schiffahrt ist anSdrüAlich zugesagt worden, daß diese beiden Zweige unseres Wirtschaftslebens von jedem staat lichen Eingriff frei bleiben sollen. Das ist immerhin schon «ine große Beruhigung, weil dadurch die Gewähr gegeben ist. daß die hauptsächlichsten Forderungen der nächsten Zu kunft, die Heranfchasfung von Lebensmitteln und Roh» stoffen, sowie ber Transport unserer Ausfuhrwaren, auf Grund der privaten Umsicht, Energie und Jnitiqtive -er Handelskreise hemmungslos erfüllt werden können. Erscheint somit für da« Gebiet »er Sozialisierung tn ber Einsicht der gesenwSrltgen Machthaber und den wirt, schädlichen Notwendigkeiten eine Bürgschaft gegen zu weit, sehende and üvertriebene Maßnahmen gegeben, so ist t« Gsgensah dazu die SohntreiLerei eine» Teil» der Arbeiter schaft geradezu ein Damoklesschwert» da» todbrohend über unserer wirtschaftliche« Entwicklung hängt und ihr völlig den LevenSfaden avznschneiden droht, wenn nicht schlenniqst eine gründlich« Abkehr ber Arbeiterschaft von ihre« jetzigen vernunftwidrigen Gebaren erfolgt. Da» Problem de» Ardett-kohne» maß unter dem zwiefachen Gesichts punkt betrachtet worden, daß dem Unternehmer ein ange- meffener Gewinn verbleibt und daß die Wettbewerbsfähig, kett unserer'Industrie ans dem Weltmarkt nicht unmöglich gemacht wird. Die Soge war nun bereits vor dem Kriege derartig, daß unser Hanptkonkurrent auf dem Weltmarkt. England, einem erheblichen Teil seiner Arbeiter weit ge. ringere Löhne zahlte, al« sie in Deutschland für die gleichen Arbeiterkategorien bestanden. Dazu kamen bei uns noch die umfangreichen sozialpolitischen Leistungen der Arbeit, geber. so baß unsere Industrie schon damals gegenüber der «Mischen einen schweren Stand hatte. Während des K^flege» hat sich die Lohnskala bei uns weiter in SverauS günstiger Weise für die Arbeiterschaft entwickelt. Nach den Mitteilungen de« Statistischen Amtes ist der DürchschntttSlohn in Industrie und Gewerbe in der Zeit vom März 1814 bis -um September 1817 «m über hundert Die englische Arbeiterschaft hat sich bei ihrem Versuche, die Krtog»verhältnisse zur Verbesserung ihrer Wirtschaft, licheu Lage auszunutzcn, im allgemeinen besonnen gezeigt und gegenüber dem Unternehmertum eine ziemlich versöhn liche Stimmung zur Schau getragen. In Deutschland aber — welch ein gründlich anderes Bild! Bei uns tagt förmlich eine Lohnbewegung die andere, und die Höhe der Forderungen läßt jede, auch die bescheidenste Erkenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge und Triebkräfte vermissen. Die Berliner haben für gelernte Arbeiter ein Mindest- Jahreseinkommen von 7860 Mark verlangt, für Maschinen arbeiter 6864. für weibliche Arbeitskräfte 8616 und für Jugendliche 4566 Markt Die oberschlesischeu Bergarbeiter fordern gar einen Tageslohn von 8S Mark, d. i. 16 Mark mehr als die Berliner für gelernte Arbeiter verlangen! Solche Lohnsätze übersteige» selbst dir vielgepriesenen ameri kanischen, die Anfang 1818 in der Eisen- und Metallindustrie zwischen 63A und 110 Mark wöchentlich schwankten, ganz er heblich und lassen für unsere Industrie keinerlei Möglichkeit mehr offen, sich aus dem Weltmarkt zu behaupten. Ja. n-och mehr! Sie greisen unserer gesamten Industrie unmittelbar an das Lebensmark und stellen ihre Existenz überhaupt in Frage. Herr Karl Friedrich v. Diemens hat bekannt ge geben. daß seine Arbeiter und Angestellten ein Mehr an Löhnen und Gehältern von über 126 Millionen Mark jähr lich beansprucht hätten. Der gesamte, den Aktionären zu- geslossene letzte Jahresbctrag hat aber nur 13^ Millionen ausgemacht. Die Firma Krupp erklärt, daß sie setzt täglich trotz sehr unregelmäßiger Produktion ungefähr 2 Millionen Mark an Löhnen auszahlen müsse: dadurch werde Ihr Kapi tal in kurzer Zeit völlig ausgezchrt. Welche Wirkung der artige Lohnforderungen auf das gesamte Wirtschaftsleben ausüben, lehrt das Beispiel Rußlands, wo die Arbeiter Lohnerhöhungen bis zu 806 Prozent bei gleichzeitiger Ver minderung der Arbeitszeit durchsetzten mit dem Erfolge, daß alsbald 1060 Fabriken mit 176 66c« Arbeitern den Betrieb einstellen mußten wegen Verbrauchs der gesamten Betriebs mittel. Dir Verteuerung aller Produkte und Arbeiten ist ins Ungemessrne gestiegen: die allgemeine Reparatur einer Lokomotive z. B.. die sich im Frieden durchschnittlich auf 80 606 Rubel stellt, kostet jetzt ausgerechnet eine halbe Million, und die Gesamtcrzeugung der russischen Industrie ist im Vergleich zur Friedenszeit auf 5 Prozent gesunken! Die deutschen Arbeiter, die das russische Beispiel nach- ahmen, sind die Totengräber der deutschen In dustrie. DaS ist keine wirtschaftliche Lohnbewegung mehr, die eine Besserstellung der Arbeiterschaft innerhalb des Bereiches wirtschaftlicher Möglichkeiten bezweckt, sondern reine Machtpolttik, welche die gegenwärtige Lage ohne jede Rücksicht auf das öffentliche Wohl und ohne jedes Verständnis für die Lebensbedingungen der Industrie und des Unternehmertums zur Erzielung von Augenblicksvvr- teilen skrupellos auszunutzen trachtet. Dabei verkennen die Arbeiter vollständig. Satz sie sich ins eigene Fleisch schneiden. Mit der Demobilisotion verschwindet das wirt schaftliche Druckmittel, das die Arbeiter bisher infolge des mangelnden Angebotes an Arbeitskräften in ber Sand ge habt haben: die Arbeitslosigkeit ist schon jetzt groß und wird rasch so allgemein werden, daß die Arbeiter am etge- neu Lekbe empfindlich zu spüren bekommen, wie töricht sie handelten, als sie der Industrie die Wurzeln aLschnittrn. Für die Beschaffung der Arbeitsgelegenheit, ohne welche die Gesamtheit der Arbeiter nicht existieren kann, werden die Kapitalien fehlen, die jetzt durch die Kurzsichtigkeit der Arbeiter selbst vernichtet werden. Es ist gewiß nicht über trieben, wenn die „Berl. Pol. Nachr." der Meinung Aus- druck geben. Lei den gegenwärtigen unsinnige» Lohnforde rungen. Lenen fast keine produktive Arbeit mehr gegen, überstehe, müsse eS in ganz kurzer Zeit, in längsten» drei Monaten, zum Zusammenbruch Ser leistungsfähigsten In- kustrien und damit auch der Banken und der gesamten FinanzdasiS des Reiches kommen. Ein solche» Ende mit Schrecken kann nur abgewendet werden, wenn die Arbeiter schaft sich unverzüglich darauf besinnt, daß die Arbeit heute in der schwerbedrängten Sage de» Vaterlandes mehr als je eine heilige sittliche Pflicht ist, und daß es diese Pflicht in böswilligster Weise verleugnen heißt, wenn man ihre Erfüllung durch eine jeder persönlichen Verant wortung und jeder Unterordnung unter das Gemeinwohl bare Lohntreiberei durchkreuzt. «- 18. Dez. tEig. Draht me M Nach einer zuver lässigen Berechnung von Kreisen der Berliner Großindu strie haben die 18 Berliner Milltonen-Jndustric-Nnternel,- rnungen tn der Zeit vom 16. November bis 18. Dezember bei 66 Prozent Arbeitsminderleistung ein Mehr von ^ Million Mark an Löhnen gezahlt. Eine Ren Prozent gestiegen; für Spezialarbetter in der Kriegs- täbilität der genannten Betriebe sei schon jetzt nicht Industrie waren sogar Lohnstejgerungen von 360 bis zu 4M Prozent festzustelle«, abgesehen von den Sriegsunter- stütznngen und Teuerungszulagen, die den Betrieben eben- falls erhebliche Lummen kosten. 'mehr zu erzielen. Sie tzolnlscke Gefahr. «ten. 18. Dez. lElg. Drahtm-lh.) ... - ... . . warschauer In England, dagegen sind die Söhne anch in der Meldungen znfolge sind polnisch« Truppen unter KriegSzett wesentlich hinter den deutschen zurückgeblieben. " ^ Bom Juli 1814 bis ebendahin 1818 stiegen die Löhne der industriellen Arbeiter ausschließlich Bergbau und Metall industrie nur um 29 Prozent, nach den Angaben der ..La- bonr Gazette": im Bergbau «nd in der Metallindustrie schwankte die Steigerung zwischen 38 und 88 Prozent. Den üblichen Tagelöhner» von 13 bis 18 Mark in den kriegs- tndustriellen Betrieben Deutschland» stehen in England eneral Haller in Danzig gelandet. Die Armee soll ö« v«0 Man» stark fei«. Die polnische Gefahr darf, wie den „Politischen Parlam. Nachrichten" versichert wird, nicht unterschätzt werden. Die Lage ist namentlich durch den Abbruch der Beziehungen, durch die Ausschreibung von Wahlen seitens der Warschauer Regierung tn den deutsch-polnischen Teilgebieten und die Gefahr von Bandeneinsällcn ivrscntlich verschärft worden. solche von S biS^IS Mark gegenüber; Spez.alarbelterlöhne ^es^E^mi^Ä^Rchch^Ätung ^ttVBcn?i,m?n'z?sctze^ vo« 28 biS 82 Mark täglich, wie sie bei uns mehrfach ge- preußische Ministerkabinett wird sich voraussichrlich aiS- zahl! wurden, gehören in England schlechtweg ins Reich.bald nach Schluß der Zentraltagung der deutschen Arbeiter- der Phantasie. , 'und Gol-ateuräte mit dieser Frage beschäftigen. Sie Wahl zur Nationalversammlung. Berlin, 19. Dez. 2n der heutigen Nach, Mittagssitzung der Reichskonferenz der A.- und S.-Rate wurde der Antrag Lohen (Reich), dl« Wahlen zur Nationalversammlung am l 9.1 anuar 1919 stattfinden zu lassen, mit großer Mehrheit unter dem Beifall des Hauses und dem Wider spruch der Minderheit angenommen. Dieser Beschluß -es A.- und S.-Kongresses ist sehr zu« begrüßen. Damit fangen wir endlich an. festen Boden unter die Füße zu bekommen. In der bisherigen Weise konnte es nicht mehr iveiter gehen, darüber sind sich längst alle einig, denen die Revolution nicht Lebi-nsbedürsnis ist, und die andere Ziele kennen, als die Bereinigung des Umsturzes in der Hoffnung aus den Ausbruch einer Welt- Revolution. Wie unbegründet sie ist, hat in der Bor- mittagssthung der Abgeordnete Cohen deutlich genug dar- aelcgt. Im übrigen weiß man, daß Herr Clömeneean heute in der französischen Kammer eine kompaktere Mehr heit hinter sich hat als je, daß Lloyd George bei den eng lischen Wahlen vermutlich auf der ganzen Linie siege» wird, und Wilson im Kongreß nicht gegen Umstürzler, son dern gegen eine imperialistische Mehrheit zu kämpsen hat. Das alles sieht ganz und gar nichi nach Wcltrevvlutioi: äus. Wenn aber alles, was darüber geredet wird, blauer Dunst ist, dann ist der Widerstand gegen die Einbernsüng der Nationalversammlung verbrecherischer Wahn sinn, weil dadurch dem deutschen Bolle das illusorisch gemacht wird, was es jetzt am nötigsten braucht: die Her beiführung von Frieden und Ordnung, die Schaffung vo» Brot und Arbeit. Dennoch widerspricht -ie Minderheit. Wird sie auf ihvern Standpunkt beharren? Werden wir Versuche erlebeu, das Rädcsystem, das. wie selbst Herr Däumig zugeben mußte, ben „Ludergcruch des Bolschewismus" an sich hat, zu ver ewigen? Es ist nach allem, was geschehen ist, nicht aus geschloffen. Die radikale Minderheit des Kongresses hat bekanntlich aus ihrer Fraktionsfirma das Wort „Demo kratie" gestrichen, und sic hat es bei dieser Aeußcrlichkekt nicht bewenden lassen, vielmehr durch den Abmarsch aus d«r» Kongreß bewiesen, daß Mehrheitsbeschlüsse für sie nicht bin dend sind, daß sie keine parlamentarische Herrschaft, keine Demokratie will, sondern die Diktatur. Damit wird die Regierung zu rechnen haben. Die Herren um Ledcbour sind nicht gerade schüchtern. Sie haben längst erklärt, daß sie alles versuchen werden, um den Zusammentritt der Nationalversammlung wenn nicht überhaupt zu verhindern, so doch zu verzögern. Aufgabe der Negierung ist es nun, mit allen Mitteln dafür zu sorgen, daß nicht nur am 18. Januar tatsächlich gewählt werden kann, sondern auch die Wahlen in voller Freiheit vor sich gehen und schließlich die Nationalversammlung selbst ge schützt ist gegen jegliche Terrorisierung, gegen alle Putsch versuche. Vorgänge, wie sie sich beim Kongreß der A. und S.-Räte abgespielt haben, müssen in Zukunft unmög lich sein. Der ltaNeilisch'lüvslaimsche Gegensatz. (Eigne Drahtmeldu »gen der „Dresdn. N a öi r.".» Laibach» 19. Dez. Nach Agramcr Meldungen hat sich der Lonslikt zwischen Italien und Lüdslawien derart zu gespitzt, daß di« Eröffn««« offener Feindselig keiten in Kürze z » erwarten ist. Bon italienischer Seite werden in Dalmatien und Istrien bereits umfassend« militärische Vorbereitungen getroffen. In den letzte« Tage« sind dort 1S9M» Man» italienische Truppen mit zahlreicher Artillerie an Land gegangen, die die Ausgabe haben, Dalmatien, Istrien, Triest und Görz vor südslawi sche» Angriffe« zu schlitzen. Angesichts der italienischen Schritte hat der südslawische Nationalrat in Agram im Einverständnis mit der serbischen Regierung in Belgrad beschlossen, einen bewaffneten Widerstand gegen das italienische Bordrirrgeu zn organisieren. Die Tschechen und die Selbstbestimmung. Prag» 18. Dez. Die Gauvertretung des Deutsche» Vöhmerwald-Bundcs sandte eine Abordnung zur Prager Negierung, um die Zurückziehung der Be- satzungstruppen und die Schaffung eines ZnstündcS vorzuschlagen, der Ordnung und Ruhe verbürgen würde, ohne daß der endgültigen Regelung der Krage der politi schen Zuteilung des Böhmcrwald-Gaucs durch die Frie denskonferenz vvrgcgriffen würde. Beim Empfange der Abordnung erklärte Ministerpräsident Kramarsch, das Sc l b stb e st i m m u n g s re ch t fei eine Art idealer Zn- kunftsgedanke, der a u f B ü l, m e n keine Anwendung finde. Die Deutschen könnten aber versichert sein, daß ihre kulturelle und nationale Entwicklung unangetastet LUebcn. Wilson und der Völkerbund London. 18. Dez. iReuter.i Präsident Wilson er klärte. daß die Meldung des Washingtoner Korrespondenten eines in Paris erscheinenden amerikanischen Blattes voll kommen unrichiig sei, wonach der Präsident den von der Liga zur Erzwingung des Friedens ausgestellten Plan billige. Der Präsident erklärte, er sei nicht nur Anhänger des Planes eines Völkerbundes, sondern er halte seine Gründung sür uneiilbehrlich zur Aufrcchrerhaltung öeS Friedens. Wir haben dem Plane der genannten Liga weder ckrekt noch indirekt zugestimmi. — Die Bertrercr der ameri« attischen Presse wurden amtlich verständigt, daß die Mit- ttiedcr der amerikanischen Friedenskommiifion zugleich Zu sammenkünfte mit den Pressevertretern habe» werde».
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