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Dresdner Nachrichten : 18.03.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187603185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-03
- Tag1876-03-18
- Monat1876-03
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.03.1876
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Mtr,tz, ». »».n. tich »««rk so V!,«^ durch Et»t«l.N»»«,rn l0Pf,». 8>r tt» R«ck>»I» «U>I» Jns»r«ie».>nii,r«, ,u« »i » n».„4 Men, Limburg, Krantsutt M., Müu. chrn. — 0»»b» H c». tn Ar-nlfur» «. I». — -»1», tu «««»Itz. — U». »i»,L»rU», »,»I„ » 0» tu Vir». Lnlerot» »nbe, I «ikibr l» »n»nr,» »t» Ld. »Udr. «, »,«»»» »H mütäg» l't U»r/S» L««»!»»»,: Lr«t» kÜKsk L bi» »lachw. ^Üh». — Drr Raum «tun cb». (»alNarn k«p«I IL chhr. aiiiarlaab» 1(« Zetl« r« Pf,, mrtz Tageblatt für Polttik, Unterhaltaug n. Druck und Eigenthum de« Herausgeber: Litpsch ö Reichardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Fkiedr. Goedsche in Dresden. Ein« charanii» »r >itch'll»,ii« E»1> «n dir Jnferat» » nicht gegrt««. LalwirN,, «undlir,»- Ilufiri,, »oi» un» und* lannlrn Nirmrn un»P,r. <»nen inlrrtrrn wir nur acgtuPränuinrranbd» 5!» bl un» durch Brtri- marlru »drr Polleintai» lu«a. clcht Tilden koftin >» P!»e. Jnferat» für »tc Montaa». Numwer ,»«r nach einem Ieltta,« »t« PeMteil« A Pf»,. Rr. 78. Gimindrvanzigster Jahrgang. Mitredarleur: vr. LmU Für das Feuilleton: Ln«iv>« Urrrt»,»»». Dresden, Sonnabend, 18: Mär; 1876. v Locale» und Sächsische». — Se. Marder K önig soll genehmigt haben, daß di« neu' entstehend« dritte BrjlckBdewNamm „Albert-Brücke" erhalte u. da» königl. Portrait am mittelsten Strömpseilrr in Medaillonform an» gebracht »erde. — Der Besuch de» Fürsten WoLemar zur Lippe, der vor Kur zem erst die Regierung angetreten, steht in wenig Tagen am ldnigl. Hof« bevor. — Erstem Vormittag ist Graf Neust, von London kom mend, auf einer Reise nach seiner Besitzung in Oestreich auf dem hiesigen böhmischen Bahnhöfe angekommen. — Am königl. Hofe wird heute über 8 Tage ein Theil der lebenden Bilder, die neulich solchen Beifall fanden, wiederholt. Insbesondere die Porzellangruppen sollen, vielleicht mit einigen Er gänzungen, wieder ausgeführt werden. — Diesen Landtag sind e» 25 Jahre, daß mehrere hochan- gesrhen« Herren sich ununterbrochen der kandständischcn Thätigkcit und zwar al» Mitglieder der 1. Kammer, gewidmet haben. In den 1851 zusammengrtretenen sog. reactivirten Landtag traten von jetzt noch lebenden und in der Kammer wirkenden Herren ein: Herr » Zehmen, jetziger Präsident, Oberbürgermeister Pfotenhauer, jetzt Vicepräsident (der bereit» 1848 der2. Kammer angehört hatte), Obermundschenk v. Metzsch, Aanimerherr v. Erdmannsdorff, AmtS- hauptmann v. Egidy und Bürgermeister Müller, Zwei andere Mitglieder in gleicher Lage sind erst vor Kurzem ausgeschicden: Klo- stervoigt v. Posern und Bürgermeister Müller. — Am 1. April soll Dresden den Nbg.Miquel, bekannt durch seine verderbenbringende gründerische Thätigkeit an der Spitze des Berliner DiSconto, al» Redner hören. Er wird über die „Grenz linien zwischen Reich und Einzelstaaten" sprechen. Es ist das kein Aprilscherz; Dresden wird sich hoffentlich nicht durch den zungen fertigen ehemaligen Communisten, jetzigen Millionär Miquel in den April schicken lassen. — Ueber dm Grund der Verhaftung zweier Mitglieder des Vorstande» de» Saxon-Austrian-Braunkohlen-Berg- werk» schreibt man dem L. Tgbl. von hier: „Auf die Anzeige eine» Actionair», de» GerichtsamtS-Assefsor Kretzschmar in Dresden, welcher schon in der letzten Generalversammlung die ihm auf sein« Interpellationen seiten» de« AufsichtSrath« ertheilten Auskünfte wenig überzeugend zu finden schien, hat der Staatsanwalt eine Un tersuchung der Sachlage an Ort und Stelle (in Hostomitz) eintreten kaffen, auch die Bücher der Gesellschaft einer Durchsicht unterworfen. Der technisch« Direktor drr Werke hielt e» angezeigt, das in Dresden wohnend« zweite Mitglied des Vorstande» von den Vorgängen auf den Werken sofort telegraphisch in Kenntniß zu setzen. Die von Letzterem per Draht gegebene Rückantwort, welche in die Hände des Staatsanwaltes gelangte, muß nun so gravirender Natur gewesen sein, daß zur Vermeidung von Collusionen (Verabredungen) dessen Verhaftung erfolgte. Die Anzeige stützt sich auf den s. Z. ausgege benen Prospekt und richtet sich gegen die Gründer der Gesellschaft, denen die Vorspiegelung falscher Thatsachen und bezüglich Betrug zur Last gelegt wird. Zwei der ersten Zeichner und Gründer sind bereit» vernommen worden." Die Vernehmung des Vorsitzenden des AufsichtSrath», des Hauptgründers dcrGesellschaft, deS Banquier Quellmalz, ist inzwischen am Donnerstag erfolgt. — Die Hainichen-Roßweiner Eisenbahn, die nicht nur das Actiencapital und die Prioritäten mit keinem Pfennig ver zinst, sondern deren Betrieb jährlich noch ein« Zubuße von vielen Zehntausend Mark erfordert, soll an den Staat verkauft werden. Bei so schlechter Rente ist ein Preis von 900,000 Mark, den der Staat bietet, immer noch ein anständiges Gebot; im Concurse käme noch weniger heraus. Daß die Bahn herzustellen gegen 4 Millionen Mark gekostet hat, mag richtig sein; aber warum sollen die Staats angehörigen eine unglückliche Speculation theuer bezahlm? — Vom hiesigen Stadtrath« wurde am 16. März ein Bescheid veröffentlicht, welcher auf Grund der vor 8 Tagen in Sachen der Neustädter Ammoniakfabrik stattgefundenen Verhandlung ab gefaßt worden war. Es sind zwar die Reclamanten abgewiesen worden, doch hat man der Direction der Gasfabrik zur Bedingung gemacht, daß die Abfallwäffer der Ammoniakfabrik in wasserdichten Cisternen gesammelt und später durch wasserdichte Röhren zur Haupt schleuse abgeführt, bi» zurHerstellung der letzteren aber zur Löschung der Coaks, jedoch nur auf gut abgepflastertem Boden, verwendet werden. — Director Ferdinand NeSmülker hat wieder einmal Recht behalten! Die beiden Schauspieler, die Herren Oppenheim und Schwarz, hatten geklagt, weil NeSmüller bereits am 1. September v. I. sein Theater schloß, anstatt, wie sie contractlich for dern zu können glaubten, am 13. September. In erster Instanz er hielten die Klagenden Recht; da» AppellationSgericht hat aber jetzt beide Kläger schlechterdings abgewiesen und zurTragung allerKostrn verurtheilt. — Der hiesige „Arbeiter-BildungS-Vereln", welcher in seiner letzten Hauptversammlung beschlossen gehabt, im nächstfolgenden Jahre ein« 8 bis 14 Tage lang andauernde „Allgemeine Sächsische Arbeiter-Jndustrie-AuSstellung in Dresden" nach Art der im Jahre 1869 in den Sälen der k. k.Garttnbaugesrllschaft in Wien mit dem , leaenheit, daS bereits im Museum deponlrte ErinnernngSslück zu besichtigen. 8» ist ein zierlicher Dolch i» Lederschclde, ans kein Griffe befindet sich in Metallscyrift auf deren einen Seite Theodor Körner, aus der anderen: Wien 1812 angegeben. Die Waffe ist von Sr. kaiscrl. Hobelt in einem prachtvollen 8tn«, aus welchem der deutsche Kaiseradler erhaben in Gold angebracht Ist. durch daö kronprinzliche Cabinet von Berlin nach Dresden übersandt worden. Begleitet war die Ueberiendung der Waffe von einem an vr. Peschei gerichteten Schreiben vom Kronprinzen, worin nochmals in den ehrendsten Ausdrücken der Liebe und Hingebung gedacht wird, womit er daS Andenken Tb. Körners in dem von ihm er richteten Museum zu ehren nnd^u pflegen bemüht sei. - Jeder, welcher die Mühen und Opier, womit daS Zustandekommen einer derartigen Collection verbunden ist, kennt, wird dem Ausdruck ge rechter Anerkennung freudigen Beifall spenden. — Im Relchöpostamt finden gegenwärtig Verhandlungen statt, auf welche Weife den Fälschungen von Postwerthzeichen, wegen denen jüngst eine Frcltvrcchnng erfolgt ist, vorzubcngen sei. AIS eins der geeignetsten Mittel ist n. A. in Borschlag ge bracht worden, die erst seit einigen Jahren ins Leben gerufenen Postniarken-Verkmrsöstetten wieder eingchen zu lassen. Wir er achten diese Maßregel, durch welche das Pubiikun, schwer ge troffen werden würde, iür durchaus nicht zweckentsprechend. - Bon Seiten deS Berwaltnngörathcv der B.-S. Dampi» schifssahriS-Gcscllschaft wurde auS Anlass dcö 25jährigen Dienst- jublläiimci des Directorö Hönack demselben ein wcrthvollcr silber ner Pokal überreicht. — Bon Seiten deS königl. Gcrichtvaintc» im Bezirksgericht Plauen ilt die Eröffnung deo Kontur,cö z-.i de», Bcimögen der Bk chlthcue r-W eidacr 8 tsenbal>» gescl > schast beschi offen, gegen diesen Beschluß aber von der Direction und temAussichtk- ratb, so wie von mehreren Aktionäre» dicier Gescllichast Appel lation cingewendet worden. — Die Prioritäten dieser Gründer- dahn stchcn 12 und sind ,nin großen Theil noch nicht einmal untergebracht. — An, vorgestrigen Nachmittag gegen 5 Uhr wurde e n Mann an der Ecke der Victoria- und Waisenhauösirahe plötzlich vom Blntslurz befallen, fiel auf daS Trottoir und zog sich dadurch noch einige Verletzungen am Kopfe zu. Nachdem man ihn vor läufig i» die nächste Hausflur geschafft und hier die nöthige Hille geleistet hatte, machte sich dennoch die Unterbringung im Kran- kenhanse nöthig. — Am vorgestrigen Abend nach 8 Uhr trug eine Frau einen Korb gewaichcne Wäsche zum Trockne» alS plötzlich in dem Oucrgäßchcn von dcrWIIödrussersiraße nach tcrBrüdergasse drei Frauenzimmer, mit rotbcn Tüchern rcklcitct, die Frau überfielen und sich dcr Wäsche mit allcr Gewalt bcu.äck-iigc» wollte». Da nun die Frau um Hilfe rief, warten sie die Wäsche zu Boden und entflohen eiligst, ohne eingchvlt werten zu können. — Bei dem Oberförster Brunst in Ottendorf sind in dcr Nacht des 15. März Diebe eingebrochen und haben fast das ganze Silberzeug mitgenommen. — Vor einigen Tagen ist der Einwohner SchniebSauS Nieder Eunewalde, als er sich aus dem Wege in der Gegend von Bautzen, um Arbeit zu suchen, befand, vom Schlage getroffen todt aufgefunden worden. — Am 16. März Nachmittags stürzte der Schieferdecker Wal- Her aus Cunnersdorf bei Königstein bei einer Reparatur vom Postgebäude in Königstein herab auf das Straßenpflaster und war sofort eine Leiche. Er hinterläßt eine junge Wittwe und 2 Kinder. Schanbau-Sebnitz. Nicht geringere Widerwärtig nachgesucht. - Wie wir s. Z. verlebten konnten, vaste der Kronprinz de» beuticbrn Reick'» und von Preußen anläßlich seine» hohen Be stich» im „Dresdner Kvrnrrnnilrnm", h. >7. Febr. d. I. dem Direktor de selben. Hrn. l», Peschei. seine volle Anerkennung über hie Reichhaltigkeit der itterarlich. künstlerisch und hlstoriich «»«er- «flauten Sammlung a»»gr>v>ochrn und »m« in seine», Besitze seit Jahre» veflnbltche Reitguie theod. Körner» al» Wstmazu, her Laminlunä in Außiickst aestellt. Wir hatten dieser T age Ge-' rere Schriftstücke beleidigenden Inhalts gerichtet und erhielt da- sür 60 M. Strafe. Drr von ihm dagegen erhobene, in geheimer Sitzung verhandelte Einspruch blieb erfolglos. — Ebenfalls ge« hcim warb der Einspruch in Klagsachcn Rudois BüttnerS wider Friedrich Wilhelm Rüger hier verhandelt. 8» verblieb bei der dein Letzteren zuerkannten Strafe von 1 ff M. - Der vielfach schon von preußischen Gerichten bestrafte Stclnmetzgeirlle Ernst Tschirncr aus DammSdori bettelte vor einiger Zeit flottweg in Radeburg un» bekam dafür 4 Wochen Halt, gleichzeitig war da bei seine Uebcrwcisung an die LandeSpolizelbchörre mit versügt worden. Sein Wunsch, etwas von der Strafe berunterzuhandeln, blieb mieriüllt. — Der 26 Jahre alte, erst 2l Mai bestrafte Handarbeiter Earl Friedrich August Kaiser von hier erhielt in erster Instanz 1 Jabr Zuchthaus, 4 Jahre EhrcniechtSverlusiund Stellung unter Polizeiauisicht zucrkannt. Der alte Mausemann gab an, völlig unschuldig zu sein und wollte daher nicht» von Strafe wissen, schließlich erklärte er jedoch, die Strafe wäre doch etwas zu hoch — sür ein Paar Strümpfe, die er am 17. Januar Abenkö von dem Geschäitölokal Oestrcicher'S aus dcr Wcbergasse herabgcrisscn und t'ann Fersengeld gegeben batte. ES blieb beim Alten. — Die Hauptverhandlung wider tc» Handarbeiter Earl August Kramer auö AitbcrnSdors und dessen Ehefrau wegen Ur kundenfälschung ward vertagt. — Writerunnö-Beodaetstung am i7. März. Mittags. Barometerstand nach Otto L Bösoit hier: 27 Pariser Zoll 8 L. (seit geller» '/-» L. gefallen). — Thermometer nach Neaumur: 8 Grad über Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte West- Wind. Himmel: trübe. — Elbhvste in Dresden, 17. März. Mitt.: 220 Cent, über 0: keiten bezüglich des ElbüberaanaeS, al» die in Ihrem geschätzten Blatte von anderer Sette gcicbilbcrten, hat seit Jahrzehnten die >jig aus die Vermittlung Hochwasser und Eisgan^bttnstuntauglichen altertbümuchcn Fähr- anstalt angewiesen ist. Jeder ain GcschäftSlcbcn Betheiligte und mit den tückischen winterlichen Gewohnheiten beS Elements Be kannte trifft zwar vorsichtigerweise seine aus mehrwöchentliche Unterbrechung de» ElbtrajectS berechneten Maßnahmen, um Störungen dcö gewerblichen oder industriellen Betriebes thunlichst Februar unbrrechcnbarcrweise weitgehendsten Borsorglick'kcit NSverkl' ' anhält, spottet natürlich auch der „ . und versetzt den lebendigen Ge- fck'ästöverkebr unserS Bezirks in eine Nolhlage, wie sie sich nur bet einer militärischen Ccrnlrung noch etwas schlimmer getack t werden kann. Wenn daher städtische Behörden, sowie Jnduttri elle hiesiger Gegend im Begriff stehen, böhern Ort» um beschleu nigte Fertigstellung beS ElbdrückenbaueS bei Schandau, resp. um Eröffnung der Eiienbahnstrecke Schandau-Sebnitz vor Eintritt künitigcn Winter» zu pctiren, so wünschen Tausende, baß tlcsen Bestrebungen eine wohlwollende " " ' den möge, damit die eben erw nicht mehr angemessenen Zustände, spart bleiben. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 3. März. Der Hausbesitzer Anton Ferdinand Loulv John in Gruna ist be schuldigt, am Abende deS 14. August einer Anzahl Personen, welche theil» Karte, Weil» Billard bei ihm spielten, trotz der ihm fehlenden Eonression Bier verabreicht zu haben. Da bereits meh rere Borbestraiungrn in dieser Richtung vorhanden sind, wurde er mit 300 Mark Strafe belegt. Einspruch blieb ohne Erfolg. - Die Gebrüder Hollack waren gegen den Inhaber eine» vicrvcr- sanbtgeschäilö, Ernst Franz Fleischer hier, wegen Beleidigung klagbar geworden, infolge dessen der Privatangeklagte zu einer Strafe von 20 M. verurtheilt wurde. Veranlassung hierzu war die Veröffentlichung eine- in Nr. 232 drr Dresdner Nachrichten gegen die Gevr. Hollack gerichteten Inserats, weiche» 2 Tage später in demselben Blatte leiten der Kläger eine Erwiderung fand. Der in geheimer Sitzung adgehaltene Termin war ohne Erfolg. — Eine unangenehme Erleichterung seine- Geldbeutel» um 60 Mk.. außrr den GerichtSkosten, hat der Grünwaarenhänd- 1er Johann Friedrich Bauer bestimmt zu erwarte». Die Beran- laffuna dazu war folgende. Au» dem Neustädtrr Markt ivar eine» schönen Tage» drr Sohn de» Prtvatanklägei» Ernst Td<»' dor Levrrecht FeiSner mit der Tochter M,uer» in einen deBgen Streit aerathe». der plötzlich dri dem Erscheinen de» Letzteren i eine schlimme Wendung »ad>». Nicht nur daß FeiSner von Bauer ga»»z geschmackvolle Ehrentitel, wie Räuber. Vagabund unb zdu!» Morbbrennrr beigelrat bekam, sondern e» ieeee auch »och solche drtrrmtntrte Prügel, da» dem Jüngling vom stamme Fe>«»rr Sehen und Hören vergangen «ein soll, rr» »t nach bem Ergebnis drr Untersuchung Erstich auch kein Zivestri. da» Bauer mit der Faust ganz gehört gearbeitet hak. wer», >cha» der Arzt keine sichtbarer» Folgen der PrügrOuppe ^ornratnie E» ver blieb trotz de» Einspruch«« bet ker verengten Arrake von vr'Pd Der Aaen» V«ng« hart* an b«n Riterrgutt Feuilleton. -j- L. L. Auch im Nahmen eines klassischen Lessing'schen Stückes, daö bezüglich der sauberen Durcharbeitung jeder Rotte dem Schauspieler ungewöhnliche Aufgaben stellt, erzielte Frau Raave außcrordentliche Erfolge. Ihre „Franziska" in „Minna von Barnhclm" mar künslleriich-vottcribet. In Superlativen von Schauspielern zu sprechen, ist nicht unsere Gewohnheit — dcr Grund liegt nabe genug. Hier jedoch ist cö Genuß, über die Leistungen der ,zran Raabe zu schreiben. Es ist das schöne Weib, bas dem Zuschauer warm und graziös in jeter Scene entgcgeu- tritt; cs ist daö volle Gcmüth eines lieben Mädchens, das schel misch, neckisch und doch hcrzenötrant sich entwickelt. Wie sicher aber ist sie ln dcr Durchführung dieses Eharaktcrö. Ihr stummes Spiel läßt keine Sekunde nach ; hier können unffre jüngeren Da- man alle lernen, was cs heißt, aus der Bühne zu stehen, auch wenn man nicht zu sprechen ober zu aasten hat. Daö Publikum brach mitunter in Hellen Jubel, hingerissen von einzelnen Nuancen, aus. Franziska ist die Gespielin dcr Minna, darum gab ihr die Gastin den Grundton dcr Herzlichkeit; den groben Bedienten fertigte sie nicht impertinent, sondern schnippisch-vor nehm ab; dem Wachtmeister nahte sie sich decent uno erst bei dc» Welten: „Wachtmeister, brauchen Sie keine grau Wacht« »icliicrin?" ervlodirte ihr mädchenhast zurückgcdrängtcs Gefühl. Soll etwas Tadel finden,« so ist cs die fast zu vornehme Toilette, so reizend sie ihr stand. — Lessing's Meisterstück wirb hier vorzüglich aufgefühtt. Nur Herr Jans ist etwas uninteressant als MarguiS und Hr. Portb nimmt den Werner zu oft als tragische Person. Sonst jcdochverdientenHr.D e ttme r (Major), Frl. Ulrich in der Titelrolle. Frau Bayer (Dame in Trauer» und die Hrn. M elfter u. K ram er als Bedienter und Wirth volle Anerkennung. — Alö ich, die Seele noch voll der von» Dichter und den Darstellern empfangenen hohen Ein drücke und eö just erwägend, worin der unzerstörbare Zauber beS nun 103 Jahre alten Lustspiels beruhe, den Eorridor vorging, traten zwei feine Damen, auS guter Gesellschaft, aus der Loge. Zufällig hörte ich folgende erbauliche Aeußerung: „Ja, die Raabe hat wunderschön gespielt, aber so ein dummes Ltück pabe ich bald noch nicht gesehen." Also in der kunstsinnigen königl. sächsischen Haupt- und Residenzstadt Dresden im Jahre des HeilS >876, 8.', Jahre nach Lessing's Tode aus zarten Rosenlippen eigenohria ge hört und selbst erlebt, auch zu Stutz und Frommen von Jung und Alt, sowie zum Nachdenken über manche sittliche Erschei nungen der Gegenwart urkundlich nicdcrgcschricben von vr. pdil. Carl August Emil Bierey, Nedacteur und Hilfsrccement der „Dresdner Nachrichten", (m. p.) -j- Die Liedertafeln der sächsischen Oberlausitz haben den löb lichen Entschluß geiaht, ihrem spccicllcn LankSmann, unserem be rühmten Componisten Heinrich Marlchner. in Zittau, seiner Vaterstadt, ein Denkmal zu errichten. - Auch will man daS An denken Scdumann's undAube r'ö durch Denkmäler in Bonn, beziehentlich auf bem Friedhofe kers-vacdsiss in Paris rbrcn. DaS Denkmal für Erstcren hat, bem Vernehmen nach, Professor Dennhorf hier übernommen. -s- Bet Alw. Huhlc ^ „WilhelmStolze und Dieser sür alle Stenographen ^ ^ von Ed. Krumbein im hiesigen GatelSbcrgcr Stenographen» Verein gehalten und mit bekannter Meisterschaft von Et.EH ritt autographlrt. Die Zukunft, die der Stolze'schcn Stenographie von Krumbcin vorhergesagt wird, ermuntert Niemande», diese« System zu erlernen, man wird sich weit eher dem GabelSterzcr- schcn System anstdlteßcn. P Weit über Deutschlands Greinen hinaus genießt der Ver lag der Hofvuchbruckerci von E. E. Meinhold und Söhne ein ausgezeichnetes Rcnommö. Demselben Ist jetzt znm Ver trieb in Deutschland ein große» englische» Prachtwerk aiihettrant. daö nach der ersten un» vorliegenden Nummer hebe künstlerische Genüsse verspricht. ES ist in englischer Sprache geschr.ebcn, nennt sich „Licturesguo Duropo" und ist eine Beschreib ung ker malerischsten Gegenden Europa», seiner schönsten Ge- dirge. Stromuser. Teuwel, Seen. Wälder. Kirchen. Schtöffer. Ruinen u. drrgi. ES ist ein am (B Nummern berechnete« Sam« ineiwerk, wovon etwa 25 Großbritannien unk 35 das übrige Europa behaubeln werte». Dir Illustrationen sind tdell« kov lendet schöne Stahlstiche tdeiiS knnstlcrffch trefflich gelungene Holzschnitte. Da» Hest kostet S Mark 50 Pfennige. an be» Ritte,gut»»,»»«, Küv-, mep-- Fe vp« Vermischte«. "Eomplicirte Verwandtschaftsgrade EI» »el- tene« Paar lock demnächst vor den, Berliner StandeSamtr e: scheinen. Der Bräutigam ist 35. k e >«hr re,ve Braut 70 stahre alt. Die Letzt«« iveE gc-uiu. da, dcr Zuk'ämtige ne ied alcch de» Geiteö wegen zur Frau nimmt, doch nacht iie "ür dc» Nest de« Lebens tdre Freude n> kn:! Gedanke», keu >»-n;e« Mann, za dem sie ein unbegrenzte« Vr.rraueu und ewe »eirene Nrwra ge» rvouuru hak. »n Besttzr emc» buchen Vermöge-.-« ra wenn ste tobt ist Dre Verstvndr cha ksvcrvck tmste weiche aa« dieser sHecrutb emstckeu kverde». >'nd w .urw>.V «re > e nco-t noch utchk vvt.reevmmmi stvd. Der 42 Jah-e aire Saba der Braut uäm^v rst to Jcchrm» mw der Murre, dc« Braunuain« 7<h be-ruwe« riuer Dgme dw "ch, .dwc>o, so Fr,sch« und e,'» stebttche« tteu— 4 . I V'« d<e "ch, -d.vcd, or' Jo-ce a-tl e,»» »eiye«»; XebOchc« Arueee« ve>r »bre ha« W , nstrff Ritz
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