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Der sächsische Erzähler : 22.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191501226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19150122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19150122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-22
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 22.01.1915
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WWWWWMMMWM 8S. Jahrciang Mschofswerdaer Hagebtatt Kmimer 17 i»46 2K-!' - ' Amtsblatt der Königlichen Amtshauplmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Mit den wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aeltepes Blatt im Bqirk. Erscheint seit Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Die amtlichen Bekanntmachungen befinden sich aus der 1. Beiblatt-Seite. Erscheint jeden Werktag abend» für de» folgenden Tag. Der Br- ingsprei» ist einschließlich der S wöchentlichen Beilagen bei Abholung kn der Expedmon vierteljährlich 1 Mk. SO Pfg„ bet Anstellung in» Hau» 1 Mk. 78 Pfg.; durch die Post frei in» Hau» viertel jährüch 1 Mk. 92 Pfg., am Postschalter abgeholt 1 Mk. SO Psg. Einzelne Nummern kosten 10 Pfg. Abonnements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt IS, sowie bei den Zeitungsboten tn Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstatte«. — Nummer der Aeitungsltste «587. — Schluß der Geschäftsstelle abend« 8 Uhr. «nzeigenprei»: Die Sgespaltene Korpuszeile oder deren Rama 12 Psg., ftir Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebiete« 15 Pfg. Die Reklamezeile 30 Pfg. Geringster Insrratrnbetraa 40 Pfg. Bet Wiederholungen Rabatt nach aufliegendem Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Inserat» «ad Abaaaemeats-BefteLaage« »immt entgegen in Bangen: Weller'sche Buchhandlung, Tchulstratze ». Der erste erfolgreiche Lustangriff gegen England. Zeppeline und Flugzeuge beschießen befestigte Plätze an der englischen Ostküste. — Der Landfitz des Königs überflogen. Berlin, 20. Januar. (W. T. B.) Nachts vom IS. bis 20. Januar unternahmen Marineluftfchiffe einen Angriff gegen einige befestigte Plätze an der englischen Ostküste. Hierbei wurden bei nebligem Wetter und Regenz mehrfach Bomben mit Erfolg geworfen. Die Lustschiffe wurden beschoffen, kehrten aber unversehrt zurück. Der stellvertretende Ehef des Admiralstabs. gez. Behncke. London. 20. Januar. (Nichtamtlich.) Reutermeldung. Sestern abend Uhr warf ein feindlicher Luftschiff über Zarinouth fünf Bomben ab. Dlefe fielen beim Exer zierplatz. beim Rlarlnedepot. auf Rorfolksquare bei dem Hause de» Mayor uud auf Hauser der Peters Road nieder. Awei Personen wurden gelötet. Der Schaden beträgt meh rere tausend Pfd. Sterl. Da» Luftschiff warf 2 Bomben auf Sherrlngham und über Lromer. sowie vier über Slngslynn. Zwei Häuser wurden zerstört und zwei Personen verschüttet. Dar Luftschiff erschien bei Sandringham, dem Landsitze des König», von wo da» königspaar vor wenig Stunden nach London gefahren war. Rotterdam, 21. Januar. (W. T. B.) Der „Courant" berichtet au» London: Polizeibeamte sagten aus, datz zwei Luftschiffe über Lromer fuhren. Al» die Behörden Bericht erhielten, daß Luftschiffe über Yarmouth flogen, ordneten sie au, datz alle Lichter gelöscht werden sollten. Die Luft schiffe warfen in Lromer keine Bomben ab. Lines überflog Sherringham, machte einen Logen um die Kirche und warf eine Bombe ab, die ein Haus traf und bis in» Lrdgeschotz drang, ohne zu explodieren. Die Lunte war beim Rieder fallen abgerissen. Die Bombe fiel in ein Zimmer, wo sich drei Personen befanden, die wie durch ein Wunder dem Tode entgingen. Die Luftschiffe verschwanden dann see wärts. Rotterdam, 20. Januar. Laut hierher gelangten Mel dungen haben deutsche Luftschiffe (System Zeppelin) und Flugmafchinen gestern abend die Ortschaften Yarmouth, Sandringham, Kings Lynn und Lromer bombardiert. Gro ßer Schaden ist angerichtet worden. Biele Tote und Ver wundete sind zu verzeichnen. Die entrüsteten Engländer. Rotterdam, 20. Januar. (W. T. B.) Der Rotterdam- sche Courrant melde ferner: Die Leute hatten den Glauben verloren, daß Zeppeline kommen würden. Nun aber seien sie doch dagewesen. Yarmouth sei unter den Explosionen erschüttert worden, und doch habe niemand ein Luftschiff sehen können. In London seien sofort alle Dorsichtsmaß- regeln verdoppelt worden. Die Presse sei entrüstet und spreche von einem Mordanfall auf wehrlose Menschen, denen keine militärische Bedeutung zukomme. Die einzige Wir kung würde sein, daß die Entschlossenheit des englischen Volkes größer sein würde denn je. Die Angst in London. Loudon, 20. Januar. (Nichtamtlich.) Rächt» werden hilfdfchutzleule und die Feuerwehr bereit gehalten. Der „B. L.-A." meldet aus London: Die Polizei er hielt folgende Instruktionen für den Fall eines Lustangrif fes: Jeder Schutzmann, der Zeuge einer Bombenexplosion ist, hat sofort das Alarmzeichen zu gebey und, wenn nötig, die Feuerwehr zu rufen, sowie möglichst rasch die nächste Polizeistation zu verständigen. Wenn jemand verletzt wird, hat der Schutzmann sofort ärztliche Hilfe herbeizurufen und selbst Beistand zu leisten. Der Kommandant der Polizeista tion muß alle geeigneten Maßregeln treffen und allen um liegenden Polizeistattonen und der Hauptstation Meldung machen. Der Kommandant der Hauptstation telephoniert dem Zentralamt, das seinerseits die Admiralität und das Kriegsamt verständigt und für die weiteste Verbreitung des Alarms sorgt. Im Falle eines Alarmes werden Repetier pistolen an die Schutzleute verteilt. London, 21. Januar. (W. T. B.) Die Times meldet aus Yarmouth, daß viele Häuser der Peters Road beschädigt wurden. In Kingslynn seien sieben Bomben geworfen und großer Schaden angerichtet worden. Nach einer Meldung des Blattes sei in London die Feuerwehr für alle Fälle be reit gestellt worden. . Amsterdam, 20. Januar. (Nichtamtlich.) Aischdampser haben erzählt: In Humiden sahen sie nacht» drei Luftschiffe. Der Lhef des Marlnestab» teilte mit, datz die Luftschiffe nie derländisches Gebiet nicht berührt haben, sondern weitab see wärts blieben. Berlin, 21. Januar. (Dep.) Zum ersten Luftangriff gegen England schreibt die „Deutsche Tagesztg": Mit dieser ersten Unternehmung kann man umsomehr zufrieden sein, als Regen und Nebel die Bedingungen zu dem Erfolg sehr ungünstig machten. Wir erblicken in der ersten Englandreise der Luftschiffe einen Anfang und zwar einen erfreulichen und vielversprechenden. Was Hilst den Briten die See, so heißt es in der „Mor genpost", die ihre Inseln von allen Seiten umgibt? Was nützen die Kriegsschiffe, wenn die deutschen Luftschiffe im Fluge die trennende Wasserfläche überfliegen? Deutsche Tatkraft und deutscher Unternehmungsgeist haben auch die Abgeschlossenheit des britischen Jnselreiches zu überwinden gewußt. Im „Berk. Tagebl." liest man: Diese erste kühne Expe dition war ein voller und ungetrübter Erfolg, umsomehr, als die Lustschiffer unversehrt in ihren Heimatshafen zurück kehren konnten. Eins steht schon jetzt fest, daß die Nordsee für die deutschen Luftschiffe kein Hindernis ist und daß die englische Furcht vor deutschen Angriffen aus der Lust sehr wohl begründet war. .... Außer den bisher genannten Städten wurden Luftschiffe auch über Ipswich und bis ganz herunter nach Gravensend am Eingang der Themse gesichtet. In Yar mouth stürzten die Leute auf die Straße und liefen wild durcheinander. Als die Explosion in der Stadt gehört wur de, entstand in den Theatern und in anderen Vergnügungs anstalten eine gewaltige Panik. Pari» in Erwartung unserer Zeppeline. Die „Tribüne" in Genf gibt neue Einzelheiten über die Pariser Abwehr gegen Zeppeline. Angeblich sollen 550 Aeroplane rund um Paris verteilt sein. Jeder Posten ist telephonisch mit der Front verbun den. Jede ankommende Taube wird sofort gemeldet. Seit Mitte Oktober sind die großen Scheinwerfer nicht mehr auf dem Eiffelturm, weil sie leicht das Ziel verraten. Sie sind auf niedrigeren Gebäuden angebracht. Falls ein Zeppelin auftaucht, haben die Flieger den Auftrag, das Luftschiff zu überfliegen. Hierauf sollen sie einen Zusammenstoß herbei führen und dabei ihr Leben opfern. Dies wäre das einzige praktische Mittel, obgleich auch ein abstürzender Zeppelin wegen seiner Sprengladung die größte Gefahr für Paris bedeute. Deutsche Luftschiffe über Dünkirchen. Die „Deutsche Tagesztg." meldet aus Rotterdam: Wir erfahren, daß täglich, wenn es das Wetter gestattet, deutsche Flieger über Dünkirchen erscheinen, um eine Anzahl Bomben zu werfen. In der Regel erscheinen sie morgens zwischen 9 und 12 Uhr und wiederholen im Laufe des Ta ges ihren Besuch einmal oder zweimal. Die Abwehrgeschütze feuern unaufhörlich. Der Schaden durch Bomben ist nicht groß. Die angekündigten Zeppeline sind noch nicht ange kommen. Am 10. Januar, morgens 11 Uhr, erschienen wie der vier Flieger, schwebten 20 Minuten über der Stadt und warfen niehrere Pomben nieder. Die Vorläufer für eine Lustattacke grotzen Stils. Die „Limes" gibt zu, daß der Druck der Deutschen auf die Franzofenfront beständig zunehme. Das englische Volk müsse sich über die wirkliche Lage klar machen. Tatsache sei, daß die Verbündeten an einigen Stellen kleine Fortschritte gemacht haben, aber im großen und ganzen stehe der Feind fester in seinen Stellungen als je, vollbereit, jederzeit den Versuch zu machen, die Front der Verbündeten zu durch brechen. Wenn die Deutschen glauben, mit Erfolg vorgehen zu können, tun sie das. Die „Times" faßt den deutschen Luftangriff auf Dünkirchen als eine Vorläufer-Hebung für einen Luftangriff großen Sttl» gegen irgendeinen wichtigen Ort auf. Die schweren wirtschaftlichen Schäden des Krieges für England. London, 20. Januar. (W. T. B.) Der Londoner Ban kier Decket führte bei der Jahresversammlung der Handels kammer in Leeds aus, daß die wirtschaftliche Krisis, in die der Krieg England gebracht habe, finanziellen Weltsta tus um 100 Jahre zurückbringen würde. Selbst nach dem Friedensschlüsse bestehe nur eine Aussicht auf dunkle Zeiten.
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